Es ist schwer, verschiedene Erfahrungen zu vergleichen, weil 2 Räder und 2 Leute nie identisch fahren. Es gibt Meldungen, dass der CG fast nichts bringt und Dein genaues Gegenteil. Die eigenen Erfahrungen sind ebenfalls positiv, aber etwa so: Irgendwann in der Vergangenheit war klar, dass mit CG der Verschleiß von Ritzeln, Ketten und Kettenblättern kein Thema mehr ist. Ab dann keine Statistik mehr gemacht und auch kaum noch gemessen. Weil der CG (z.B. jährlich) aus vielerlei Gründen aufgemacht werden muss (z.B. Schwingenlager wechseln oder Tretlagerschalen nachschmieren oder zu viel Dreck ...) sind auch schon Ketten mit nur 0,5 - 1% Längung und vielleicht 10Tkm gewechselt worden, einfach weil eh alles offen war. Ritzel und Kettenblätter sind noch nie verschleißbedingt gewechselt oder gedreht worden.
iwis nennt als Faustregel 3% zulässige Kettenlängung. Das ist die drei- bis vierfache Angabe zu typischen Kettenschaltungen. Damit könnten Nabenschaltungsräder an die 100Tkm mit CG laufen, was etwa zu Deinen Zahlen passt. Selbst würde ich auf mindestens 30Tkm schätzen, aber wie gesagt, wechsle ich früher aus ganz anderen Gründen und im Prinzip nur noch aus der passenden Gelegenheit heraus, nicht weil es dringend notwendig ist.
Aber dass weitgehender Trockenlauf die Lebensdauer gegenüber geölt erhöht, passt zumindest nicht zu den Aussagen der Kettenprofis: Seite 55ff . Die zähe Erstschmierung der Ketten (und deren Auffrischung) mit irgendetwas z.B. von Klüber ist eine Option und sifft nicht. Sehr wenig Öl ebenfalls nicht. Auch Trockenlauf unter dem Chainglider dürfte immer noch x-fach besser sein, als die offen laufenden Ölsardinen. Aber für ein Faltrad mit häufigem Falten, Tragen, Entfalten würde ich mir einige Gedanken zur Sauberkeit machen, um die Sauerei mit dem schmuddeligen Ärmeln (daran erkennt man spätestens Reiseradler grins ) oder den eleganten Kettenabdrücken - natürlich auf der knallgelben Jacke - zu vermeiden. Trockenlauf oder fast Trockenlauf unter dem CG wäre eine Option.