Hallo,
gibt es Gründe am Millstätter und am Ossiacher See die Nord oder die Südseite zu bevorzugen?
Welchen Campingplatz am Ossiacher See könnt ihr empfehlen?

Welcher Übergang von der Glan (St. Veit) ins Murtal ist leichter oder schöner (über Friesach R7 und R18) oder über Hüttenberg (R7a und R37)
Danke für eure Tipps.
Viele Grüße z.Zt. aus Lpz.
Martin

Der Millstätter See ist auf der Südseite praktisch unbewohnt, der Weg ist nicht asphaltiert und geht ab und an etwas den Hang hinauf. Auf der Nordseite sind die Städtchen und der Radweg läuft größtenteils direkt neben der Bundesstraße. In den Touristenzentren (hauptsächlich Millstatt) sind viele Fußgänger unterwegs.

Wie möchtest du vom Millstätter zum Ossiacher See kommen? Von Döbriach-Glanz über den Hügel ins Drautal (Radweg) oder über Radenthein - Feldsee - Afritzer See (meist neben der Straße, auf kurzen Stücken ohne Radweg aber auch nur mit mäßigen Verkehr)?

Die ausgeschilderte Radroute von der Drau / aus Villach kommend (Beschilderung "Feldkirchen") führt(e) auf der Südseite des Ossiacher Sees entlang. Ich fand den Abschnitt gut fahrbar, aber irgendwie belanglos; "Seefeeling" kam bei mir nicht auf. Die Kfz-Hauptverkehrsachse verläuft auf der anderen Seeseite, es ist vermutlich lauter dort. Von der Mur bin ich über die Flattnitzer Höhe gekommen, also ein Übergang weiter westlich, als die beiden von dir genannten. Landschaft wirklich schön und abwechlungsreich, aber im Gurktal muss man einige Kilometer auf der Bundesstrasse im Verkehr zurücklegen, der mäßig stark war, als ich dort war. Von Norden kommend kann ich diese Route empfehlen. Da ich die anderen beiden Übergänge nicht kenne, kann ich aber keinen Vergleich ziehen (Attraktivität, Wegequalität, Höhenmeter, Verkehrsstärke, ...).
Gruß
Uli

Millstätter See: Nordufer ist einfach zu fahren, Straße, Millstatt hat ein paar Sehenswürdigkeiten (Kloster, verschieden Kunststationen, im See: Domitian-Skulptur), in Pesenthein schöner Terrassencamping mit Strandbad, vom Nordufer lassen sich mehr Tagesausflüge gestalten als vom Südufer (z.B. Schwaigerhütte, Foltermuseum Burg Sommeregg, Rundkurse über Nöringsattel, Gmünd mit Kunst und Pankratium).

Am Südufer hat es kleine kurze Rampen, im östlichen Teil ist Piste, gut fahrbar. In der Mitte von der Schlossvilla kann man mit einer Personen-/Radfähre nach Millstatt übersetzen. Kommt man von Döbriach, ersparen sich einige Radler hier die heftigste Rampe nach Westen. Es gibt ein paar Pensionen und Ferienhäuser, auch Ausflugslokal im mittleren Bereich des Südufers, wo man nicht komplett am Ufer fahren kann. Bei der Schlossvilla kann man Straße steil auffahren, später auf (etwas rusitkal) Piste einbiegen, um zum Egelsee, einem Moorsee mit kleiner Bademöglichkeit, zu gelangen. Ein Ort wunderbarer Entschleunigung. Gasthof oben zur anderen Seite zur Drau hin, wo eine steile Asphaltstraße hochführt.

Ossiacher See: Nordufer ist auch hier betriebiger, im Nordosten gibts ein gute freie Badestelle. Sonst ist aber das Südufer schöner, wenngleich nichts Besonderes. In Ossiach wiederum Klosteranlage, einige Gastronomie, sehr gepflegt, es gibt gibt berühmte klassische Musiktage im Sommer - in Corona-Zeiten wohl nicht. Ein Ableger für Crossover-Musik und Jazz des Ossiacher Festivals ist übrigens in Viktring ansässig. Für die Südseite spricht auch, wenn man noch zur Burg Landskron hochfahren möchte (Aussicht, Gastro, Adler, Affen). Camping würde ich auch am Südufer vorziehen, gibt da auch die kleineren Plätze, war aber auf keinem. Für die Nordseite würde sprechen, wenn du die südliche Gerlitzenstraße auffahren möchtest (Sackgasse, Übergang nur für Hardcore-MTB, gibt auch eine Straße auf der Nordseite von Arriach).

Übergang zur Mur: Ich weiß nicht genau, wie deine Route insgesamt aussieht. Von St. Veit an der Glan gibt es eine schöne Radwegstrecke, zunächst nach Norden nach Krain, und dann dem Wirnitzbach folgend zum Goggausee. Ist zu einem Teil Piste, gute fahrbar und moderate Steigung. See oben mit gepflegter Badeanstalt. Man kann den Goggausee aber auch vom Ossiacher See via Feldkirchen ansteuern, Auffahrt dort aber Straße und weniger naturnah, gut zum Runterfahren.

Von Goggau kommt man zur Gurk (Straße kenne ich nicht). Dort schließt sich die Flattnizer Höhe an, oben ein Hochplateau, auch zum Wandern mit eigenwilliger Moorlandschaft. Steigung ist mittelstark. Du kommst dann in Stadl an die Mur. Die Übergänge Friesach und Hüttenberg kenne ich leider nicht.

Danke schön erst einmal für die Antworten.
Das Drautal bin ich in diesem Abschnitt schon 3 mal gefahren, deshalb möchte ich mal etwas Neues ausprobieren.
Deshalb möchte ich auch vom Millstätter See aus am Afritzer See vorbei zum Ossiacher See.
Abstecher und umfangreichere Besichtigungen stehe nicht auf dem Programm, ich möchte relativ schnell vorankommen, und bin mit Camping-Gepäck unterwegs, deshalb bevorzuge ich Asphalt, auch wenn das mit mehr Verkehr einhergeht. Mal 3 km Waldweg/Schotter ist kein Problem.

VG aus Leipzig
Martin

Hi, Matthias, ich wusste doch, auf dich kann ich zählen, vor allem wenn es um Tipps für zusätzliche Anstiege geht. Aber die sind was für jüngere Leute- ich mag zwar die Berge, aber lieber im Tal.

Meine Route soll insgesamt von Obervellach einigermaßen direkt bis an die ungarische Grenze gehen. Das untere Drautal zwischen Dravograd und Maribor soll diesmal keinesfalls dabei sein, bin ich schon 2 mal unter Fluchen gefahren. Auch die Weinregion um Murska Sobota-Lutomer-Lendava kenne ich, aber dort ist es auch wirklich angenehm.

Diesmal suche ich einen möglichst nicht so steilen Übergang zur Mur. Flattnitzhöhe ist eine Alternative, die ich noch nicht ins Auge gefasst hatte, da müsste ich aber schon von Feldkirchen aus hoch, um keinen Umweg über St Veit fahren zu müssen, und ich müsste auf 1400 m klettern.
Von St Veit über Friesach brauche ich nur auf 960 m Höhe zu kommen. Die etwas westlichere Route über R7A klettert schon auf 1100m. Eine Alternative wäre noch das Lavanttal, da käme ich auch käme auf etwa 960m.

Ob ich dann im Murtal bis Graz bleibe und dann über Gleisdorf-Jennersdorf nach Ungarn fahre, oder über das Mürztal in Richtung Semmering-Sopron, oder mit der Bahn weiterfahre, diese Entscheidung fällt erst in Bruck a.d.Mur.

VG aus Budapest
Martin

Danke Uli, auch dir für deine Einschätzung.
Wenn du meinst, dass die Südseite gut befahrbar ist, werde ich das noch einmal überdenken.
Flattnitzer Höhe habe ich soeben gedanklich verworfen-1400 m Höhe haben mich abgeschreckt.

VG aus Leipzig
Martin

Noch ein Nachtrag zum Millstätter See: Auf der Nordseite kann man praktisch nur an den Uferpromenaden ans Wasser und nur in den Strandbädern ins Wasser. Auf der Südseite gibt es mehr Möglichkeiten, einfach so ans Wasser zu kommen.

Wobei meine Kinder eher am Afritzer See baden wollten. Da gibt es ein kleines Strandbad mit Original-Ausstattung der 70er Jahre (zumindest vor 3 Jahren war es noch so).

Die Ufer des Ossiacher Sees sind auf großen Strecken in Privatbesitz.

Lavanttal musst du aber zweimal klettern. Ich bin Graz - Klagenfurt auch mal via Wolfsberg gefahren. Östlich Klagenfurt streckt sich die Route eher langweilig. Über Griffner Berg (den hast du wohl in deiner Analyse vergessen) ist ganz hübsch nach St. Andrä. Zumindest von Wolfsberg kommend war die Steigung auch ein wenig giftig. Richtung Graz ist dann über Packsattel (1200 m), ist etwas höher als Obdacher Höhe (kenne ich nicht). Packsattel ist ein eher unattraktiver Pass, Nadelwald, meist ohne Panorama. Im Osten gibts mehr offene Hügellandschaft und ein paar hübsche Ortschaften. Insofern bist du mit Obdacher Höhe vielleicht besser beraten.

Mürz und Semmering lässt sich von Westen gut fahren, hast du keine so große Steigung. An der Mürz sehr hübsch. Semmering-Bahn gibts eigentlich nur auf der Ostseite zu bewundern, wobei man für gute Bahnviaduktbilder den Adlitzgraben fahren muss. Raabtalradweg über Jennersdorf ist allerdings auch ganz nett, würde aber Semmering bevorzugen.

Mürz-Semmering und Graz-Raabtal kenne ich, da weiß ich was mich erwartet.

Vom Lavanttal würde ich aber nicht über den Packsattel, sondern in Richtung Zeltweg (das ist Obdacher Höhe) Wenn ich bis LAvamünd an der Drau beleibe, brauche ich nicht über den Griffener Berg. Aber das ist Plan C oder D.

Hallo!

Die Flattnitz würde ich den beiden von dir vor geschlagenen Routen vor ziehen. Die 400 Höhenmeter mehr sind gerade eine Stunde Schieben. Das macht kaum etwas aus. Deine beiden Vorschläge machen nur Sinn, wenn du abseits der Durchzugsstraßen fahren kannst. Sonst gewöhnst du dir das Radeln eher ab.

Wahrscheinlich kennt du die einfachste und energiesparendste Variante, Richtung Graz zu kommen schon: Am Drauradweg bis Trbonje in Slowenien, dort über die Drau und auf der kleinen Nebenstraße nach Radle. Dort den Radlpass (niedrig, auf der slowenischen Seite mit moderater Steigung) hinauf und zurück nach Österreich. Am schönsten gleich über den nächsten kleinen Rücken weiter nach Wies und am Sulmtalradweg nach Leibnitz. Der Nachteil dieser Variante wäre nur, dass du manche langweiligere Abschnitte des Drauradweges fahren müsstest.

lg!
georg

Da ich öfter in der Gegend fahre empfehle ich dir die Fahrt über Brückl - Hüttenberg - Mühlen - Neumarkt. Teilweise neuer Radweg auf stillgelegter Bahntrasse, aber auch auf der Straße ist kaum Verkehr und die Ortschaften sind auch ziemlich verlassen. Kurz nach Hüttenberg ein leichter Anstieg zu einem sehr schönen Moorgebiet. In Neumarkt gibt es dann wieder alles was der Radler braucht, noch kurz leicht bergauf bis Adendorf und dann geht es ins Murtal bergab. MMn landschaftlich und verkehrsmäßig der schönste Übergang von Kärnten in die Stmk. wenn man stärkere Steigungen vermeiden will.

Gute Fahrt !

Danke, Georg, für den Tipp mit dem Radl-Pass. Das klingt so schwierig, sieht aber mit gut 600 m Höhe gar nicht so schlimm aus. Diese Strecke kenne ich noch nicht, kommt auf alle Fälle als Möglichkeit in Frage.
So langweilig ist der Drauradweg, für einen, der die ungarische Tiefebene gewohnt ist, sicher nicht, auch wenn ich dort schon zwei oder dreimal langgefahren bin.

VG z.Zt. aus Leipzig
Martin

Danke, Gerold,
das klingt sehr gut. Das war ja eine der Varianten, die ich angedacht hatte, und diese wird es dann wohl auch werden.

VG z.Zt. aus Leipzig
Martin

Einen netten, kleinen Campingplatz auf der Nordseite des Ossiacher See gibt es in Bodensdorf. Camping Blasge. Direkt am See, familiär, und zwei Discounter sind unweit ca 500m entfernt.

Habe ihn auf Archiescamping gefunden. Viele Dank für den Tipp
VG Martin

Sehe gerade, dass das dein erster Beitrag ist, und dann gleich ein sehr guter.
Herzlich willkommen in diesem Forum

Die Empfehlung gilt viel. Am Ossiacher See gibt es 16 Campingplätze.

Am Radlpass hast du nur 300 Höhenmeter an zu steigen. Das ist, selbst mit Schieben, in einer Stunde recht gemütlich erledigt.

lg!
georg

Noch eine Möglichkeit halbwegs gemütlich von Kärnten ins Murtal zu kommen wäre über Gmünd (die B 99 ist wegen der parallel laufenden Autobahn wenig befahren) bis Kremsbrücke, dann auf der L 19 nach Innerkrems, ein paar steilere Serpentinen hoch zur Dr. Josef Mehrl-Hütte (direkt an der Straße gelegen, günstige Unterkunft mit AV-Mitgliedschaft) und dann eine sehr schöne fast unbefahrene Straße durch Almgebiet über Bundschuh mit noch einem kleinen Gegenanstieg nach Thomatal, in Madling trifft man auf die Mur. Your choice...

Radlpass kommt das nächste Mal dran, dieses Jahr möchte ich nicht durch Slowenien fahren- wer weiß, was in einer Woche passiert.

DAnke für den Tipp, hab mir die Streckenführung angeschaut, liegt mir aber zu weit westlich, weil ich einfach mal an Millsätter und Ossiacher See entlang fahren möchte.

Dir gebührliche "Gemütlichkeit" in Ehren, der lieblichen Quellwiesen dort oben zum Trotz, nach besagten Wünschen von Martin eher weniger. Von Gmünd zum Schönfeldsattel sind es schlappe 1000 Hm und steigt auf knapp 1800 m und die Passage enthält eine Steilrampe, wenn auch eher kurz. Da ist es einfacher über die Katschberghöhe zu fahren. Martin hatte bereits beim Blick auf die Flattnitzer Höhe Schnappatmung entwickelt.

Hast recht - ich bin da schon dutzende Mal gefahren und hab gar nicht mitbekommen, dass der Schönfeldsattel höher als der Katschberg ist (offenbar weil die Anfahrt besonders von der Nordseite recht angenehm - um nicht zu sagen "gemütlich" ist). Der Katschberg kommt in meinem persönlichen Ranking in Punkto Steilheit, Verkehrsaufkommen und landschaftlicher Unattraktivität allerdings gleich nach dem Wurzenpass...