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#1458367 - 05.02.21 21:09 Kolumbien von Norden nach Süden
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.386
Dauer:1 Monat, 6 Tage
Zeitraum:2.1.2019 bis 6.2.2019
Entfernung:1800 Kilometer
Bereiste Länder:coKolumbien
Externe URL:http://velo-traumreise.de





Landkarte Welt



Von Costa Rica und Panama kommend haben wir nun Kolumbien und somit auch Südamerika erreicht.







Grenze Mittelamerika - Südamerika.
Isabel in Panama - ich in Kolumbien




Vor drei Monaten sind wir in München gestartet.
Über den bisherigen Verlauf der Reise schrieb ich für das Radforum darüber drei Berichte.

München bis Spanien

Spanien bis Brasilien

Costa Rica und Panama




Gefahrene Strecke Kolumbien - Ecuador



Kolumbien war viele Jahre lang ein "No- Go- Land", zerfressen von Drogenkartellen, Bürgerkrieg zwischen rechten und linken Paramilitärs, diversen sich gegenseitig bekämpfenden Drogenkartellen und auch einfachen Verbrechern, die für fünf Dollar einen Mord begingen.
Erpressungen, Entführungen,, Raub, Diebstahl, Mord und Totschlag waren allgegenwärtig.
Und zugleich blieb es immer auch das Land der Literatur, Poesie, Musik und des Sports. Mit gastfreundlichen, warmherzigen Menschen.
In den letzten Jahren hat sich durch Friedensverhandlungen und die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage vieles zum Guten gewendet. Die Zahl der Gewalttaten und Entführungen ging deutlich zurück.
Der Tourismus beginnt langsam zu wachsen. Die Kolumbianer freut das. Sie sind begierig mit den Reisenden in Kontakt zu treten.
Wir fanden leider nur wenige Berichte anderer Radler finden wir im Netz.
Das Auswärtige Amt warnt noch immer vor Reisen in einige Teile dieses riesig großen Landes. Diese Ratschläge befolgen wir natürlich und erkundigen uns auch vor Ort wo es sicher ist- und wo eher nicht.
Kolumbien ist mehr als drei Mal so groß wie Deutschland und ist mit 50 Mio Einwohnern nach Brasilien das bevölkerungsreichste Land Südamerikas. Und das einzige Land in Südamerika, das an den Pazifik und den Atlantik grenzt.







Direkt hinter der Grenze liegen die schönsten und einsamsten Strände des ganzen Landes, schwärmt der Reiseführer.
Die Autoren waren allerdings wohl noch nie in den Weihnachtsferien hier.
Ballermann in Kolumbien!
Unser Boot, das uns von Panama nach Kolumbien brachte, legt in dem kleinen Strandort Sapzurro an. Hier gibt es ein paar einfache Unterkünfte und eine handvoll billige Restaurants. Sonst nichts. Keine Bank oder Geldautomat und noch nicht einmal einen Grenzposten.
Für uns auch kein Zimmer, aber wenigstens eine Wiese für unser Zelt.

Gleich am nächsten Tag fahren wir per Boot weiter nach Capurgana. Der Ort ist deutlich größer mit einigen Hotels, Wechselmöglichkeiten und einem zumindest manchmal besetzten Grenzposten, wo wir unsere Einreisestempel bekommen sollen. Leider kein Strom. Kein Strom - kein Stempel. Wir müssen warten. Auch hier in Capurgana sind alle Zimmer ausgebucht.

Nur mit Hilfe von Silvio, einem netten Schweizer, dem das schönste - leider ausgebuchte- Guesthouse in Capurgana gehört, geht für uns doch noch alles gut aus. Er besorgt uns eine Privatunterkunft bei einem Freund und kümmert sich um unsere Grenzformalitäten.

Wen es an die hiesigen Traumstrände zieht, der sollte den Zeitraum vom 20.12. bis 10.01. dringend meiden und auch in der übrigen Zeit ein Zimmer im Capurgana Guest House buchen und sich zuvor am besten bei Silvio anmelden.

Silvio.Gubler@gmail.com

Wir fahren mit Hilfe von Silvio schon nach zwei Tagen weiter.
Ohne ihn hätten wir wohl keine Stempel bekommen.
Es sind dann noch mal 100 Kilometer Speedboot über einen Meeresarm bis in den Ort Turbo.
Die heftigen Schläge tun unseren Rädern nicht gut.
Wie sich bald zeigen wird.





















Wir freuen uns endlich wieder richtig zu radeln - und über die Blattschneiderameisen am Straßenrand.














































Wir finden spät abends, als wir schon aufgeben wollen, doch noch ein einfaches, kleines Zimmer in einer Tankstelle.
Nicht schön, aber mit AC und eigenem Bad für acht Euro.
Im ganzen Land sind diese Zimmer in Tankstellen stets die letzte Hoffnung - aber nicht die erste Wahl.







Hurra!
Hier beginnen jetzt die Anden, die sich von hier über 7.000 km bis nach Feuerland ziehen. Und mit jeden hundert Höhenmetern sinkt die Temperatur, und wir verlassen die radlerunfreundliche Tropenhitze.
Doch was ist das?
Gerade als wir die einsamen Landschaften erreichen fällt einfach das Tretlager aus seinem Gewinde. So etwas passiert nie, deshalb führt niemand das erforderliche Werkzeug mit sich.
Wir haben nun ein echtes Problem.
Menschenleere Gegend.
Vor und hinter uns heftige Steigungen und ein schwer beladenes Fahrrad, das nicht mehr fährt.
Dazu kein Essen und kaum Wasser.
Und die Fernbusse, die hier verkehren halten nur in den größeren Orten.








Wir haben wieder einmal Glück. Ein Fernbus hält wirklich an und nimmt uns und die Räder mit nach Medellín.
Die ehemalige Welthauptstadt der Drogen erreichen wir kurz vor Mitternacht.
Die Sicherheitslage in Medellin hat sich in den letzten Jahre deutlich gebessert.
Trotzdem wird dringend davor gewarnt nachts zu Fuß unterwegs zu sein.
Wir klappern trotzdem die umliegenden Unterkünfte ab. Alles ausgebucht!
Schließlich dürfen wir unsere kranken Räder bei der Gepäckaufbewahrung parken und finden per Taxi doch noch ein schönes Hotel.










Der nächste Tag ist ein Sonntag.
Am Montag wird dann der Feiertag nachgeholt.
Es kann also noch dauern bis mein Rad repariert werden kann..
Wir haben wieder Glück.
Wir finden eine Werkstatt, die auch an Feiertagen arbeitet.
Sieht nicht wirklich vertrauenserweckend aus.





















Nach einer viertel Stunde ist das Rad gerichtet.
Kosten: 2 €- wir geben drei.









Medellin ist eine tolle Stadt! Es ist die zweitgrößte Stadt des Landes (nach der Hauptstadt Bogota) mit fast vier Millionen Einwohnern. Sie liegt in einem Hochtal in etwa 1.600m Höhe.
Medellín befindet sich derzeit im Wandel. Früher vor allem bekannt für ihr Drogenkartell und die hohe Kriminalitätsrate hat sie seither eine rasante Entwicklung genommen und wurde 2012 vom Wall Street Journal zur innovativsten Stadt der Welt ernannt.So entwickelte sich die „Stadt des ewigen Frühlings“, wie sie aufgrund ihres ganzjährig sonnigen und warmen Klimas genannt wird, immer mehr zu einem Vorzeigeprojekt für ganz Lateinamerika.































Es ist eine Stadt für Radler, mit vielen tollen Radwegen, genügend Ersatzteilen - und wie erfahren- freundlichen und erfahrenen Schraubern.














Die Figuren hier auf dem Hauptplatz vor der Kathedrale sind von Fernando Botero einem der bekanntesten bildenden Künstler Lateinamerikas, der 1932 hier in Medellin geboren wurde.







Der öffentliche Nahverkehr ist gut ausgebaut und funktioniert bestens.






Mit der Seilbahn kommt man jetzt sogar schnell und sicher selbst in die Gebiete die vor 20 Jahren von Gangs und Drogenkartellen beherrscht wurden und die Mordrate exorbitant hoch war-




Nach drei Tagen fahren wir raus aus der Vier Millionenstadt.
Ab dem Stadtzentrum geht es nur noch hoch, hoch, hoch.
Auf 20 Kilometer 1.500 Höhenmeter bis auf mehr als 3.000m Hühe.
Viele Rennradler sind mit uns auf der Straße unterwegs.
Radfahren ist hier Volkssport.
Jeder Kolumbianer ein Experte was Radsport angeht. Selbst wenn er nicht selbst aktiv ist.

















Blick zurück auf Medellin.















Und heute Abend ein richtig schönes Zimmer.
Kolumbien ist ein schönes und günstiges Reiseland.













Mehr zu Kolumbien später...
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Geändert von Juergen (06.02.21 05:48)
Änderungsgrund: eingebundene Landkarten in Links gewandelt
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#1458669 - 08.02.21 16:28 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: uwee]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.386







Nach ein paar Tagen Eingewöhnung fühlen wir uns sehr wohl hier in Kolumbien.
Und bisher fühlten wir uns auch stets sicher.
Vielleicht mit Ausnahme der mitternächtlichen Ankunft in Medellin...
Natürlich fragen wir auch weiterhin die Locals nach der Sicherheitslage vor Ort. Aber oft wird unsere Frage von ihnen gar nicht verstanden...


























Es braucht immer ein wenig Zeit bis man sich an ein neues Land gewöhnt hat, sich zurecht findet und sich auch sicher und wohl fühlt.
Bei manchen Ländern kommt dieses Gefühl aber auch nie!
Auch hier in Kolumbien lief ja nicht gleich alles rund und drückte auf die Stimmung.
Überfüllte Strände und keine Unterkünfte in den Weihnachtsferien am Strand, die Panne mitten im Nowhere, ungewollte lange Busfahrten und eigentlich auch ein zu langer Aufenthalt in der großen Stadt Medellin.
Das ist eigentlich nicht unseres.

Jetzt läuft aber endlich alles rund. Beide Räder laufen wieder richtig gut. Ausrüstung aufgefrischt.
Nun geht es raus aufs Land.









Der Ausflugsort Guatape und sein Stausee sind regionale Traumziele.
Für die Bewohner Medellins wohl so etwas ähnliches wie der Tegernsee für die Münchener
Auf die Besteigung des Granitkegels, des Penon de Guatape, verzichten wir.
Ein Riesenremmidemmi drumherum, Menschenmassen und viel zu laut

























Es zieht uns raus in die Berge.
Es ist anfangs gar nicht leicht Autobahnen und Schnellstraßen zu vermeiden, aber bald finden wir die von uns bevorzugten kleinen Straßen und Wege.
















Die Berge sind unser Metier. Auch wenn wir mehrmals am Tag die schwer beladenen Räder an heftigen Steigungen hochschieben müssen.

Zeigt unser Garmin (GPS) Höhen über 1.600m verschwindet das Lächeln nicht mehr aus Isabels Gesicht.










In dieser Höhe wächst der berühmte kolumbianische Kaffee.
Jetzt im Januar blüht er gerade.





























































Ein paar Kaffeebohnen können aber auch jetzt noch gepflückt werden.
















Wir fragen nach was sich in den Säcken befindet.
Kaffee???
Nein Hundefutter für die umliegenden Farmen!
(Übrigens sehr freundliche Hunde in Kolumbien. Ist nicht überall in Südamerika so.)




Diese Busse nennt man: Chicken Busses
Sie nehmen jeden und alles mit. Sie folgen wohl keinem Fahrplan, geben uns aber ein gutes Gefühl, dass wir sie in einem Notfall nutzen könnten.



















































Öffentlicher Nahverkehr






... und Schulbusse












Es wird Abend. Hier in den Bergen ist es nicht immer leicht einen Platz für unser Zelt zu finden.














Doch noch fündig geworden.











Ein wenig Kolumbien folgt noch...
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#1458801 - 09.02.21 20:21 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: uwee]
Biotom
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 880
Ein wunderbarer Bericht von einer tollen Reise - danke! Da möchte man am liebsten auch gleich aufbrechen verliebt
I never go for a walk without my bike.
Biotoms Tourberichte
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#1458865 - 10.02.21 12:12 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: Biotom]
indomex
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.450
In Antwort auf: Biotom
Ein wunderbarer Bericht von einer tollen Reise - danke! Da möchte man am liebsten auch gleich aufbrechen verliebt

Ich lese auch fasziniert mit. Ich hatte damals Kolumbien ausgelassen und seither immer damit geliebäugelt, vielleicht irgendwann mal später dort auf Radreise zu gehen. Euer Bericht macht mehr als nur Lust darauf...
Leben und leben lassen
Liebe Grüße, Peter
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#1458880 - 10.02.21 14:16 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: indomex]
Moreau
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 42
Schöner Bericht und tolle Fotos. Das euch Medellin gefallen hat wundert mich.Habe mich dort sehr unwohl gefühlt, überall wurde ich von den Einheimischen fixiert, einschließlich der unzähligen Prostituierten. Und Sehenswürdigkeiten nirgends. Die kolonialen Gebäude wurden leider mehr oder weniger komplett abgerissen.
Irrwege erhöhen die Ortskenntnis.
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#1459019 - 11.02.21 14:18 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: Moreau]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.386
Nein, das haben wir anders erlebt. Hatten viele sehr nette Begegnungen, besonders natürlich mit den einheimischen Radlern.
Es gibt tatsächlich nicht viele Sehenswürdigkeiten, die du unbedingt sehen musst, aber einige richtig nette Viertel. Und ein relativ gut ausgebautes Netz an breiten Radwegen.
Und die Prostituierten sind anscheinend nicht interessiert wenn du mit einer Frau unterwegs bist...
Liebe Grüße
Uwe
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#1459204 - 12.02.21 16:21 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: uwee]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.386





Wir finden einige richtige nette Kleinstädte, die kaum ein Reiseführer erwähnt, wie z.B. Fredonia, Jericó, Jardín oder Riosucio.



































































Schöne Geschäfte, blühendes Handwerk.
Und dazu viele Dinge, die wir gerne gekauft hätten.
Wenn wir nicht gerade eine Radltour machen würden.























Kolumbienist mit mehr als 1,1 Millionen Quadratkilometern mehr als dreimal so groß wie Deutschland.
Mit mehr als 50 Millionen Einwohnern ist Kolumbien bevölkerungsmäßig der zweitgrößte Staat Südamerikas.
Die Anden durchziehen den westlichen Teil des Landes mit drei Ketten. Der große östliche Teil des Landes ist wenig erschlossen und gehört zu Amazonien.
Die Kolumbianer sind ein liebenswertes, freundliches und hilfsbereites Volk.
Beinahe ein jeder grüßt und hat ein Lächeln für uns.
Wir warten noch immer darauf, dass jemand die Bitte, ihn fotografieren zu dürfen, abschlägig bescheidet.
Die lange Isolation während des Bürgerkriegs hat bewirkt, dass man Kontakte knüpfen will und dem ausländischen Gast zeigen möchte, dass er sich hier im schönsten Land der Welt befindet.
Welches Land liegt denn schon am Atlantik und am Pazifik?
Hat hunderte Gipfel über 3.000 m bis hin zu mehreren 5.000ern?
Welches Land hat das ganze Jahr bestes Klima?
Wo sind die Menschen so freundlich und aufmerksam?
Fast jeder Kolumbianer weiß, dass er im schönsten Land dieser Erde wohnt.
Ja, vielleicht haben sie ja wirklich Recht.
Viel besser gehts nicht.










Dazu eine fast perfekte Infrastruktur, viele gute Hotels, Restaurants und Bars, dazu auch noch- für Südamerika- sehr  günstige Preise.
Meist zahlen wir zwischen 10-20 Euro pro Nacht.
Wir haben ein neues Lieblingsland.












































Es ist nachmittags,und es ist heiß.
Die nächste Steigung bietet auf 15 km 1.400 Höhenmeter.
Was können wir tun?
Das schaffen wir heute nicht mehr.
Lohnt es sich zu trampen? Mit Fahrrädern? Auf einem Sträßchen mit etwa zwei Fahrzeugen in der Stunde?
Das erste Auto hält an
Eigentlich wollen uns die Brüder nur ein kleines Stück mitnehmen. Bis zum Abzweig zu ihrer Farm.
Sie fahren uns dann aber schließlich doch lieber gleich ganz hoch.





















Einmal gehen uns die kleinen Sträßchen aus.
Wir landen auf einer Autobahn.
Diese ist aber noch gar nicht eingeweiht.
Wir fühlen uns auf dieser autofreien Autobahn wie in Cuba.
Radeln absolut in der Mitte der frisch gebauten Straße.
Einer der Straßenbauer hält uns an.
"Orangen gefällig???"































Was sehen wir dort in der Mittagshitze?
Eine Fata Morgana?







Wir dürfen das neue Bad neben der Autobahn einweihen.
Und unser Foto ziert bald darauf die neue Website.








Mitunter ängstigen uns die vielen riesigen und fürchterlich lauten amerikanischen Trucks. Im Allgemeinen haben die Kolumbianer aber einen sehr angenehmen Fahrstil. Wir erlebten keinerlei Aggressionen im Straßenverkehr. Und auch die vielen und gut gepflegten Hunde verhielten sich durchweg friedlich.





















Es gab einige richtig schöne Orte, wie z.B. Popayán.
















Popayán nennt sich die weiße Stadt.
Eine richtig nette Universitätsstadt.
Sogar mit vielen Radwegen.










Nur an die Verkehrszeichen mussten wir uns erst gewöhnen.







Das erste Schild zeigt, wer hier fahren darf.
Die beiden hinteren, wer nicht.












Wir hatten oft wunderschöne Unterkünfte zu mehr als günstigen Preisen.


























Es gab aber auch andere Unterkünfte...
Mit einer durchaus reichen Tierwelt. Besonders Insekten wurden vom Licht angezogen.
In solchen Situationen bauten wir auch schon einmal unser Zelt auf dem Bett auf.






















Ein paar Bilder folgen noch.




.
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Geändert von uwee (12.02.21 16:26)
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#1459206 - 12.02.21 16:46 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: uwee]
indomex
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 1.450
Zelt auf dem Bett - das habe ich auch noch nicht gesehen. Ich hatte ein kleines Moskitonetz dabei, aber eure Methode ist gewichtsparender...
Bin gespannt, wie es weitergeht.
Leben und leben lassen
Liebe Grüße, Peter
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Off-topic #1459222 - 12.02.21 19:02 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: indomex]
tirb68
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 3.946
In Antwort auf: indomex
Zelt auf dem Bett - das habe ich auch noch nicht gesehen. Ich hatte ein kleines Moskitonetz dabei, aber eure Methode ist gewichtsparender...
Bin gespannt, wie es weitergeht.

Es gibt auch Insekten, die leben tagsüber im Bett... Ein freistehendes Zelt auf dem Bett hilft dagegen auch ganz gut grins
Der normale Tropfen macht das schon und fließt mit den anderen in den Wasserkopf der Nation.

Geändert von tirb68 (12.02.21 19:02)
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#1459230 - 12.02.21 20:02 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: uwee]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.676
Danke für die Eindrücke, sehr spannend.
Leider werden einige der Bilder nicht mehr angezeigt.
Gruß
Nat
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#1459238 - 12.02.21 22:26 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: natash]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.386
Hallo NAT,
ich kämpfe immer wieder einmal mit Google Fotos.
Im Moment sehe ich aber alle Fotos.
Liebe Grüße
Uwe
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#1459241 - 12.02.21 22:51 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: uwee]
indomex
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.450
In Antwort auf: uwee
... Im Moment sehe ich aber alle Fotos.
Liebe Grüße
Uwe

Ich auch.
Liebe Grüße - Peter
Leben und leben lassen
Liebe Grüße, Peter
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#1459244 - 12.02.21 23:32 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: natash]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
In Antwort auf: natash
Leider werden einige der Bilder nicht mehr angezeigt.
Uwe hat zwar manchmal seltsam große Lücken zwischen Bildern und Texten eingebaut, ich habe aber nicht den Eindruck, daß dort Bilder fehlen.
...in diesem Sinne. Andreas
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Off-topic #1459250 - 13.02.21 05:24 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: iassu]
Biotom
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 880
In Antwort auf: iassu
Uwe hat zwar manchmal seltsam große Lücken zwischen Bildern und Texten eingebaut

Als verbohrter Schweizer, bei dem z.B. die Zeilenumschläge bei den Reiseberichten genau definiert sind und der auf Reise sein Velo und sich NIE verladen würde (da das Das Heilige Prinzip des Nicht-Verladens verletzen würde), muss ich sagen: Uwe ist bezüglich entspanntem Reisen und entspanntem Verfassen von Berichten mein Vorbild verliebt Vielleicht bin ich dann bis zur Pensionierung auch auf diesem Coolness-Level lach
Ich sehe übrigens die Bilder auch (aber gestern waren sie auch mal kurz weg).
I never go for a walk without my bike.
Biotoms Tourberichte

Geändert von Biotom (13.02.21 05:26)
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#1459257 - 13.02.21 08:34 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: Biotom]
Juergen
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.206
In Antwort auf: Biotom
muss ich sagen: Uwe ist bezüglich entspanntem Reisen und entspanntem Verfassen von Berichten mein Vorbild verliebt
Wenn die Bilder weg sind und Du den Bericht als Moderator mit Hilfe einer Mail und 2 PNs neu formatieren musst, dann siehst Du diese ellenlangen und aussagelosen Guggel-Links und die Abstände zwischen den Bildern mit völlig anderen Augen. teuflisch

@Uwe: Du könntest dich verifizieren lassen. Dann kannst Du die Photos jeden Tag neu verlinken. grins
Danke für deine wunderbaren Berichte. Ich weiß deine Arbeit daran sehr zu schätzen. bravo bravo bravo
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
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#1459265 - 13.02.21 09:22 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: Juergen]
indomex
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.450
In Antwort auf: Juergen
[zitat=Biotom] Danke für deine wunderbaren Berichte. Ich weiß deine Arbeit daran sehr zu schätzen. bravo bravo bravo
+1
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#1459296 - 13.02.21 13:33 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: indomex]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
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Beiträge: 1.386
Nett von euch!
Macht natürlich deutlich mehr Spaß zu schreiben wenn es jemanden interessiert und dann vielleicht auch noch gefällt.
Danke euch allen sehr.
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#1459297 - 13.02.21 13:51 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: uwee]
Juergen
Moderator
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Beiträge: 14.206
Das mit dem Innenzelt aufm Bett kenne ich aus Bali. Aber sag mal: Was sind das für Viecher?
Ich wäre draußen lieber erfroren als in diesem Loch zu schlafen. entsetzt
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
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#1459309 - 13.02.21 16:29 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: Juergen]
uwee
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So ganz schlimm sah das Zimmer anfangs gar nicht aus. Siehe das erste Bild.
Leider ließen sich die Fenster nicht schließen und Licht zog Falter etc an.
Stechinsekten sahen wir keine.
Aber ein gewisser Ekel kam auf.
Raus in die Dunkelheit wollten wir auch nicht mehr.
Hatten schließlich selbst im Hellen keinen ansprechenden Platz für unser Zelt gefunden.
Ist mitunter im Gebirge nicht leicht.
Von der großen Nationalstraße- Panamericana- geht oft über viele Kilometer keine Nebenstraße oder Feldweg ab. Und einen einigermaßen hübschen und ebenen Platz direkt neben der Straße zu finden ist Glücksache.
Im Zelt war es okay.
Verließen die Bleibe aber morgens sehr schnell, sogar ohne Frühstück.
Und natürlich hätte es nur zehn Kilometer weiter eine nette Unterkunft gegeben...
Solche Unterkünfte waren aber die absoluten Ausnahmen.
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#1459394 - 14.02.21 17:17 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: uwee]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
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Eigentlich hatten wir für den Süden Kolumbiens eine andere Strecke geplant.
Wir beabsichtigen den Vulkan Purace (4756m) zu besteigen und die beiden Weltkulturerbe - Stätten Tierradentro und San Miguel zu besuchen und von dort weiter auf kleinen Straßen nach Ecuador zu fahren .
Doch die Sicherheitslage nach einem schweren Bombenanschlag der linken Guerillaorganisation ELN mit mehr als 20 Toten in Bogota, wenige Tage zuvor, ließ dies nicht zu.
Die Armee plane in diesem von der ELN kontrollierten Landesteil eine Strafaktion meinte der Polizist, der uns zum Umdrehen aufforderte.
Ein Besuch wäre uns nur im Rahmen einer geführten Tour erlaubt worden, aber nicht als Radtour.
Und zudem durften Vulkane zu dieser Zeit auch nicht bestiegen werden, da die Erde mehrmals leicht gebebt hatte und mit Vulkanausbrüchen gerechnet werden musste.
Und der Purace gilt als einer der aktivsten Vulkane.

Vulkan Purace, Kolumbien

Wahrscheinlich müssen wir also noch einmal dorthin.





   


 

Die Zentralanden sind eine phantastische Landschaft. Aber wie schon zuvor beschrieben anstrengend zu erfahren. Allein auf den 330 Kilometern von Popayán bis zur ecuadorianischen Grenze kamen fast 10.000 Höhenmeter zusammen.




   
 




   
 




   





























Es gibt hier in dieser Höhe die tollsten Früchte. Nicht nur Ananas, Papaya, .Mango und Maracuja, nein auch Äpfel, Birnen, Trauben, Erdbeeren und Kirschen.























Hier vergaßen wir unser Portmonnaie. Erst eine Stunde und einige hundert Höhenmeter später merkten wir es. Eine weitere Stunde (und einige hundert Höhenmeter) später waren wir wieder da. Und unsere Geldbörse- zum Glück- auch...






 




 

 




   
 

Nach Ipiales wollen wir.
Tulcan ist dann schon Ecuador.



































 


Zum Abschluss sind wir dann auf dem nullten Breitengrad in Ipiales, der kolumbianischen Stadt an der Grenze zu Ecuador.
Der Äquator ist nur noch einen Steinwurf entfernt.
Die Stadt liegt auf 3000m Höhe, und wir frieren gar schrecklich!
Wir mieteten über Airbnb ein nettes Appartement mit Küche, Waschmaschine, Kühlschrank, Mikrowelle.....
Nur keine Heizung. Und hier oben auf 3.000 Meter Höhe ist es momentan 6 - 12°C kühl.
Die moderne Unterkunft ist fast 100 qm gross und kostet gerade einmal 20 Euro...
Da kaufen wir uns doch einfach einen günstigen Heizlüfter.
Dachten wir. Zumal wir drei Tage bleiben wollen.
Wäsche waschen, Räder pflegen, ein paar Ersatzteile und Kleidungsstücke kaufen, einen Zahnarzt suchen, uns pflegen, und es sind auch Dinge daheim zu erledigen, für die man ein vernünftiges Internet braucht. Das haben wir hier.
Ipiales verfügt über viele Geschäfte, auch mehrere gut sortierte Fahrradgeschäfte, da ein reger Grenzverkehr zu Ecuador besteht.  Nur Heizlüfter gibt es nicht hier am Äquator.
So laufen wir mit dicken Jacken durch die Stadt und in unserer Bleibe, so wie es die Einheimischen auch machen.
Aber es macht trotzdem Spaß ein richtiges Zuhause zu haben, auszuruhen  und die Lieblingsgerichte zu kochen.
Und selbst mit einem Fön bekommt man bei gutem Willen ein Apartment einigermaßen warm.










































Ja, Kolumbien ist ein Traumland für Radler-
zumindest wenn die Kondition stimmt.

Wir wollen also Kolumbien am liebsten gar nicht verlassen.
Aber wir haben zwei Verabredungen in Quito.















Ecuador ist also unser nächstes Land.
Und es ist sicher genauso schön wie Kolumbien.
Davon berichte ich später.





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#1459500 - 15.02.21 16:54 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: uwee]
jfk
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Beiträge: 216
Also, ich bekenne mich auch:
Auch mir gefallen die Berichte - und die Bilder sowieso verliebt
oîda ouk eidos - Ich weiß, dass ich nicht weiß... - Aber wissen es die anderen auch?? verwirrt
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#1459513 - 15.02.21 19:07 Re: Kolumbien von Norden nach Süden [Re: uwee]
helmut50
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Beiträge: 632
Aus privaten Gründen haben wir Kolumbien vor drei Jahren ausgelassen. Eure Bilder machen noch mehr Lust noch einmal nach und durch Südamerika zu radeln. Schöner Bericht und schöne Bilder. Vielen Dank
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