Radreise & Fernradler Forum
Radreise & Fernradler Forum
Wer ist online?
13 Mitglieder (gerold, Günter-HB, cterres, macbookmatthes, immergegenwind, 7 unsichtbar), 539 Gäste und 743 Suchmaschinen sind im Forum unterwegs.
Details
Erweitert
Rund ums Forum
Regeln
Die Regeln für dieses Forum
Nutzungsbedingungen
Vereinbarungen für die Benutzung
Das Team
Wer steht hinter dem Forum?
Verifizierung
Offenlegung deiner Identität
Beteiligte Homepages
Radreise-Seiten, die das Forum eingebunden haben
Mach mit!
Dieses Forum für deine Homepage
RSS Feeds RSS
Eine Übersicht öffentlicher RSS Feeds
Plauderecke
Zum Unterhalten und Plauschen
Die Geschichte
Die Geschichte des Forums
Spende
Unterstütze das Forum
Radreise-Wiki
Partnerseiten
Statistik
29207 Mitglieder
97624 Themen
1532692 Beiträge

In den letzten 12 Monaten waren 2217 Mitglieder aktiv. Die bislang meiste Aktivität war am 02.02.24 17:09 mit 5102 Besuchern gleichzeitig.
mehr...
Vielschreiber (30 Tage)
veloträumer 60
Keine Ahnung 54
Falk 53
Juergen 50
iassu 45
Seite 1 von 7  1 2 3 4 5 6 7 >
Themenoptionen
#1470593 - 25.05.21 04:02 Ein Lob der Papierkarte
68163
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 96

...und der Offline Tourenplanung.

Neulich im Odenwald: vor einer Waldhütte haben wir einen offenkundig sehr ortskundigen Mountainbiker getroffen, der uns auf Nachfrage sehr gute Tipps für die weitere Tagestour gegeben hat. War nur etwas schlecht zu dritt auf dem kleinen Display von garmin oder iphone nachzuvollzuziehen und dabei noch Notizen zu machen.
Und schwupp kam sie raus: die 1:50.000 Karte samt Sift.
Wie haltet ihr es denn so unterwegs mit Papierkarten?

Das Foto dient nur der Illustration. Kenner merken beim Blick auf die Karte sofort, dass es sich nicht um den Odenwald handelt

Lass dich niemals mit Idioten ein. Zuerst ziehen sie dich auf ihr Niveau runter, und schlagen dich dann dort durch ihre Erfahrung. https://www.instagram.com/kristian68quadrat/
Nach oben   Versenden Drucken
#1470594 - 25.05.21 04:12 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
cyclerps
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.210
Sowas habe ich schon sehr viele Jahre nicht mehr in der Hand gehabt. Offen gestanden und obwohl ich kein Technikfreak bin ist mir mein Navi lieber.
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
Nach oben   Versenden Drucken
#1470595 - 25.05.21 05:07 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: cyclerps]
StefanTu
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.100
In Antwort auf: cyclerps
obwohl ich kein Technikfreak bin ist mir mein Navi lieber.

Sagen wir Mal so: In der beschriebenen Situation wäre eine Karte sicher praktisch. Aber unterwegs? Hmm...
Ich/wir planen unsere Touren je nach Fortbewegungsart mit unterschiedlichen Tools. Aber immer am Rechner. In der Kleingruppe kann man da prima zusammen schauen und diskutieren. Auf dem zweiten Monitor werden zeitgleich Zusatzinformation gesucht und gesammelt.
Sind es Mal mehr Leute sitzt man vorm Fernseher zusammen.
Unterwegs hat eigentlich immer mindestens einer ein Notebook oder zumindest ein Tablet dabei mit dem sich auch recht gut planen lässt.
Zudem müsste ich in den letzten Jahren immer wieder feststellen, dass digitales Kartenmaterial einfach aktueller ist als analoges. Selbst wenn letzteres in der aktuellen Version vorliegt.
Von daher habe ich den Kauf von analogen Karten mehr oder weniger eingestellt.
Nach oben   Versenden Drucken
#1470596 - 25.05.21 05:32 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: StefanTu]
Juergen
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.208
In Antwort auf: StefanTu
Sagen wir Mal so: In der beschriebenen Situation wäre eine Karte sicher praktisch. Aber unterwegs? Hmm...
Tja, wenn dir in Langst-Kierst auf der Fähre dein Navi versagt und Du ohne Track und ohne Karte nach Berlin willst, dann brauchst Du jemanden, der dir ein Navi leiht oder, wenn Du dir kein neues Navi kaufen kannst, den Notanker immer dabei hast. Papierfahrradkarte mit Entfernungsmesser wein

Gibt es übrigens fürn Bier immer mal wieder zu kaufen: bei Booklocker
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
Nach oben   Versenden Drucken
#1470599 - 25.05.21 05:48 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Juergen]
indomex
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.450
Ich reise vorsintflutlich. Mit Fahrrad (ohne Motor). Mit Papierkarte ohne digitale Unterstützung. Ans Ziel gekommen bin ich bisher noch immer... (und ja, ich habe mich auch schon mal verfahren... na und?).
Und nein, ich habe nichts gegen die neuen technischen Möglichkeiten; sie sind sicher gut - es soll sie nutzen wer kann und will.
ich aber liebe es, mit meinen Papierkarten zu hantieren.
Leben und leben lassen
Liebe Grüße, Peter
Nach oben   Versenden Drucken
#1470600 - 25.05.21 05:51 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
Hobo61
Nicht registriert

ich frage die Leute, die ich treffe bzw. die Einheimischen.
Das fördert die menschliche Kommunikation. So einfach ist das. zwinker

Und nun im Ernst: auf Display oder Papier lege ich mich nicht zwingend fest.
Entscheidend ist doch, was ich will: die beste oder alternative Streckenführung, Unterkunft, lecker essen, Wettervorschau, POI´s.

Welche Mittel gibt es hierzu: für größere Touren oder Planung von Besichtigungen den PC zuhause, für Streckenführung vor Ort vielleicht Kommot, Übernachtung: booking.com, regionale Tips bekomme ich oft von den Leuten.

Keines der genannten Medien ist perfekt, deshalb lege ich mich nicht fest.
Nach oben   Versenden Drucken
#1470601 - 25.05.21 05:52 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Juergen]
StefanTu
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.100
In Antwort auf: Juergen
]Tja, wenn dir in Langst-Kierst auf der Fähre dein Navi versagt...

Nähme ich mein Handy oder Tablet oder das Handy meiner Frau oder... Kompass und präziser Entfernungsmesser eingebaut. zwinker
Nach oben   Versenden Drucken
#1470603 - 25.05.21 06:11 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: indomex]
Juergen
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.208
In Antwort auf: indomex
ich aber liebe es, mit meinen Papierkarten zu hantieren.
Irgendwo vor Metz traf ich ein Ehepaar aus Düsseldorf, die an den Atlantik, dann ans Mittelmeer und anschließend in ein Ferienhaus in die Provence wollten.

"Und dann?"fragte ich.
"Dann rufen wir dich an und fragen, wie wir am besten zurückkommen!"
Achso, sie kauften immer Papierkarten, rissen das, was sie nicht mehr brauchten ab oder verschenkten Restkarten an Radler mit Navi. Und ja, sie haben mich tatsächlich aus der Provence angerufen. dafür
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
Nach oben   Versenden Drucken
#1470611 - 25.05.21 06:48 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
Mirko-DE
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 753
Nutze ich nicht mehr. Gerade die von mir häufig abseits von markierten Routen geplanten Touren profitieren deutlich von GPS Geräten.

Ich bin sehr froh darüber, mich nicht mehr so häufig zu verfahren oder ständig mit unhandlichen Karten an Lenker hantieren zu müssen.
Liebe Grüße

Mirko
Nach oben   Versenden Drucken
#1470615 - 25.05.21 07:07 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
chrisli
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 597
Bonjour! Ich nutze beides, zum Planen den PC, manchmal lade ich auch vorgeschlagene Routen direkt ins Garmin... Durch NL reise ich aber am liebsten mit Papier (wasserfest). Ich besitze eine Sammlung von LF-Routen-Karten, welche das ganze Land abdecken und die Navigation anhand von Knotenpunkten erlauben .. genial! Und mancher scheinbare Umweg, manches Verfahren haben mich an Orte geführt, die ich geplant nie entdeckt hätte...
By the way: könnt Ihr eine Karte für die Eurovelo 3 empfehlen (Frankreich)?
Grüße, Christian
Nach oben   Versenden Drucken
#1470619 - 25.05.21 07:30 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: chrisli]
hopi
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.381
In Antwort auf: chrisli
Und mancher scheinbare Umweg, manches Verfahren haben mich an Orte geführt, die ich geplant nie entdeckt hätte...
das sehe ich auch so! Ob geplant, ob mit Papier oder mit digitalen Karten, ob eigene Idee oder von anderer Stelle übernommene Planung, man sollte immer offen sein für unvorhergesehene und gelegentlich auch nicht ganz freiwillige sondern eher durch "Unaufmerksamkeit" entstehende Änderungen der Reiseroute! schmunzel
"If you want something done, do it yourself."
Nach oben   Versenden Drucken
#1470620 - 25.05.21 07:31 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: indomex]
amarillo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.134
dafür
Nach oben   Versenden Drucken
#1470626 - 25.05.21 07:59 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
Mikel265
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 345
Hallo

ich fahre viel und häufig mit Papierkarten und mache das so am liebsten.

Wenn ich mal komplett auf dem Schlauch stehe, schaue ich auch mal auf dem Handy nach.

Und es gibt viele Länder, wo die lokale Beschilderung sehr gut ist, da schaue ich gerne drauf und orientiere mich daran


Viele Grüße

Michael
Nach oben   Versenden Drucken
#1470629 - 25.05.21 08:01 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
Margit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.886
In Antwort auf: 68163
War nur etwas schlecht zu dritt auf dem kleinen Display von garmin oder iphone nachzuvollzuziehen und dabei noch Notizen zu machen.
Und schwupp kam sie raus: die 1:50.000 Karte samt Sift.
Wie haltet ihr es denn so unterwegs mit Papierkarten?
Deshalb habe ich auf der Lenkertasche am liebsten das Tablet. Sitzen wir zu dritt gemütlich auf einer Bank, ist es noch früh am Tag, hat der Akku noch Saft, sehen wir den Track auf dem Bildschirm mit aktueller Pausenstandort und tippen ein paar Punkte in der Umgebung an. Dann wissen wir auch, wieviel Kilometer der Umweg hat. Hoffentlich hast Du in Deinem Beispiel auch die Anschlusskarte vom Ostufer des Sees dabei bier
Viele Grüße
Margit
Nach oben   Versenden Drucken
#1470635 - 25.05.21 08:48 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.661
Ich will es mal so ausdrücken: Ich wundere mich, dass anscheinend nur wenige mit den Mini-Mäusekinos ein Problem haben, wenn es darum geht mehr als zwei, drei Kilometer voraus zu schauen. Als Navigationsgerät für lokale Fahrtanweisungen unterwegs sind die elektr. Helferlein gut, für mehr brauche *ich* eine Karte oder einen großen Monitor.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
Nach oben   Versenden Drucken
#1470653 - 25.05.21 10:57 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.074
Ich bin ja ein Papierkartenfan, habe eine ganze Menge zu Hause gesammelt aus meinen Reisegebieten. In der Regel nehme ich da auch einige mit, wenn ich mit viel Gepäck fahre - einfach, weil es für mich einfacher ist, zu planen, wenn ich viel sehen. Meine Reisen mit viel Gepäck sind meist eher spontan und selten routengenau vorgeplant. Da schaue ich gerne in Papierkarten.

Bei der Weltreise und Deutschland-Nord-Süd im letzten hatte ich keine dabei. Die Route habe ich ziemlich genau schon vorab geplant und bin dann stur nach Navi gefahren. Geht auch. Eine ganz genaue Planung nur am Smartphone stelle ich mir schwierig vor, weil ich gerne den größeren Überblick habe. Es geht sicher auch, aber für mich ist das (noch) nix, weil es ja Alternativen gibt.
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
Nach oben   Versenden Drucken
#1470655 - 25.05.21 10:58 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.676
Für längere Touren führe ich zur Übersicht und als Backup immer Papierkarten mit.
Sonst auch oft. In mir gut bekannten Ecken, habe ich oft gar nichts dabei, selbst wenn ich in einen mir unbekannten Feldweg abbiege, lande ich irgendwann an einer wohlbekannten Stelle.
Gruß
Nat
Nach oben   Versenden Drucken
#1470659 - 25.05.21 11:05 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: indomex]
Machinist
Gewerblicher Teilnehmer Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.330
In Antwort auf: indomex
Ich reise vorsintflutlich. Mit Fahrrad (ohne Motor). Mit Papierkarte ohne digitale Unterstützung. Ans Ziel gekommen bin ich bisher noch immer... (und ja, ich habe mich auch schon mal verfahren... na und?).
Und nein, ich habe nichts gegen die neuen technischen Möglichkeiten; sie sind sicher gut - es soll sie nutzen wer kann und will.
ich aber liebe es, mit meinen Papierkarten zu hantieren.


Ich mache es genauso, sämtliche Reisen nur mit Karte.

Es gibt aber zugegebenermassen gelegentlich Situationen wo ich manchmal denke so ein modernes stromfressendes Gerät wäre durchaus nett. Das passiert mir hauptsächlich in grösseren Städten welche ich nicht kenne, hinein- und wieder rauszukommen ist manchmal nicht ganz einfach.
Der Mensch ist umso reicher je mehr Dinge er liegen lassen kann.
Nach oben   Versenden Drucken
#1470661 - 25.05.21 11:11 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: 68163
...Tagestour ...die 1:50.000 Karte

Das kreist das Problem m.E. schon sehr gut ein. eine Tagestour durch den Odenwald ist eben keine (Fern-)Radreise im engeren Sinne. Mit einer 1:50.000 Karte kommt man in der Welt nicht sehr weit.

Auf meiner ersten langen richtigen Radreise von München nach Rom hatte ich 5 Karten 1:200.000 von Michelin dabei. Die wogen schon unglaublich viel (ein knappes Kilogramm), und ich habe trotzdem viele kleine Wege nicht gefunden. Wir sidn immer wieder auf großen Straßen gelandet, die wir eigentlich nicht fahren wollten. An Karten im Maßstab 1:50.000 war gewichtsmäßig gar nicht zu denken. Nach der Reise war die Entscheidung für ein Navi gefallen (Smartphones, die das konnten, waren damals noch sehr rar).

Ich habe jetzt immer eine größere Karte zur Übersicht dabei, und das Navi bzw. Smartphone für die kleinteilige Navigation.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
#1470662 - 25.05.21 11:12 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Juergen]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: Juergen
Tja, wenn dir in Langst-Kierst auf der Fähre dein Navi versagt und Du ohne Track und ohne Karte nach Berlin willst, dann brauchst Du jemanden, der dir ein Navi leiht oder, wenn Du dir kein neues Navi kaufen kannst...

...dann kaufe ich eine Papierkarte. Habe ich genauso schon gemacht. schmunzel

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
#1470663 - 25.05.21 11:12 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Uli]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.671
In Antwort auf: Uli
Ich will es mal so ausdrücken: Ich wundere mich, dass anscheinend nur wenige mit den Mini-Mäusekinos ein Problem haben, wenn es darum geht mehr als zwei, drei Kilometer voraus zu schauen.


Geht mir auch so. Mit einem Tablett funktioniert das leidlich, mit einem Smartfon komme *ich* nicht oder höchstens sehr kleinräumig zurecht. Andererseits ist es natürlich schon eine tolle Sache, über Google Maps o.ä. recht einfach das nächstgelegene Fahrradgeschäft samt Öffnungszeiten und Übersicht übers Sortiment finden zu können, da kommt keine Papierkarte mit.
Nach oben   Versenden Drucken
#1470664 - 25.05.21 11:14 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Mikel265]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: Mikel265
Und es gibt viele Länder, wo die lokale Beschilderung sehr gut ist, da schaue ich gerne drauf und orientiere mich daran

Und es gibt viele Länder, inklusive Deutschland, in denen es nicht so ist...

Bestes Beispiel sind die Wegweiser "Toutes Directiones" in Frankreich, die zur Autobahn führen. omm

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
#1470666 - 25.05.21 11:32 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
Hansflo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.849
In Antwort auf: 68163
Wie haltet ihr es denn so unterwegs mit Papierkarten?


Auf meinen größeren Touren reist üblicherweise eine 200.000-er Straßenkarte mit. Verwendet wird sie selten, meist nur beim Frühstück, um einen Blick auf den navi-geplanten Tag zu werfen. Ganz ohne Papierkarte wäre ich nicht gerne unterwegs.

Hans

Geändert von Hansflo (25.05.21 11:32)
Nach oben   Versenden Drucken
#1470672 - 25.05.21 12:04 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
Juergen
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.208
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Juergen
Tja, wenn dir in Langst-Kierst auf der Fähre dein Navi versagt und Du ohne Track und ohne Karte nach Berlin willst, dann brauchst Du jemanden, der dir ein Navi leiht oder, wenn Du dir kein neues Navi kaufen kannst...

...dann kaufe ich eine Papierkarte. Habe ich genauso schon gemacht. schmunzel

Gruß
Thoralf
Lieber Thoralf,
ich hatte lediglich einen Track aufm Navi. Der war weg und der Weg nach Berlin lang und folgte so gar keinem Radweg.
Aber Markus lieh mir ein Navi, bei Dirk konnte ich pennen und in Münster konnte ich mir ein neues Navi kaufen.

Ob Navi, Paperkarte oder das Gedächtnis. Hauptsache ist doch, dass man sich helfen kann, oder? teuflisch
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1470674 - 25.05.21 12:09 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
Juergen
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.208
In Antwort auf: Toxxi


Bestes Beispiel sind die Wegweiser "Toutes Directiones" in Frankreich, die zur Autobahn führen. omm

Gruß
Thoralf
Ich dachte immer, da wären die Brücken nur 2,50 hoch.
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
Nach oben   Versenden Drucken
#1470675 - 25.05.21 12:26 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
VeloMatthias
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 264
Auf meiner bisher einzigen großen Reise durch Schweden, Norwegen und Finnland hab ich jeweils die passenden Karten dabei gehabt. (glaub das waren 3 oder sogar 4 Stück).

Navigiert wurde auf dem Rad per Garmin und Feinheiten bzw. die exakten Strecken geplant über komoot aufm Handy.
Aber sich Abends einen Überblick verschaffen fand ich mit Karten schon sehr schön - hätte es aber nicht gebraucht um ans Ziel zu kommen. (umgekehrt hätte es auch kein Navi gebraucht)

Was noch schön war: Ich hab in den jeweiligen Regionen-Karten meine gefahrenen Strecken eingezeichnet und alle paar Wochen nach Hause geschickt.
So hat meine Freundin regelmäßig Post bekommen und ich hatte weniger Gewicht in den Taschen. lach

Mein Fazit: Karten für längere Touren sind schön, aber nicht mehr notwendig.
Nach oben   Versenden Drucken
#1470677 - 25.05.21 12:32 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
Kekser
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.065
Unterwegs in Deutschland

Ich habe immer Papier dabei. Tablet als Ergänzung.

Gruß, Daniel
Nach oben   Versenden Drucken
#1470682 - 25.05.21 14:22 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
Mikel265
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 345
Hallo

ja Frankreich ist leider keine sehr lobenswerte Ecke für Beschilderungen, eher genau das Gegenteil


Viele Grüße

Michael
Nach oben   Versenden Drucken
#1470683 - 25.05.21 14:27 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
Mikel265
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 345
Hallo noch mal

gerade hier in Deutschland war ich schon in vielen unterschiedlichen Ecken unterwegs und meist sehr zufrieden mit der Beschilderung.

Steile These: wenn alle Radler nur noch mit Navi fahren, braucht es ja überhaupt keine Beschilderung mehr. Das selbe gilt dann auch für Wanderer und Autofahrer. Finde ich der alle 3 fortbewegungsarten nutzt für keine der 3 einen erstrebenswerten Zustand


Viele Grüße

Michael
Nach oben   Versenden Drucken
#1470689 - 25.05.21 15:09 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
Grimbol
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 219
Ich mag nicht mehr ohne meine offline Mapout Karte umherirren... da ist mittlerweile halb Europa offline drauf inkl Höhenlinien plus der Möglichkeit schnell mal Steigungsgradienten auf unbekannten Wegen zu schätzen... somit hab ich immer nen groben Überblick, alle Details, meine Wegskizze (wenn vorhanden) und einen kleinen blauen GPS Punkt. letzteres ist besonders in unbekannten Orten hilfreich um „heil“ und ungestresst durchzukommen bzw spontan auch ohne vorgefertigten Track spontan und orientiert zu sein...
Nach oben   Versenden Drucken
#1470694 - 25.05.21 16:08 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Mikel265]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: Mikel265
gerade hier in Deutschland war ich schon in vielen unterschiedlichen Ecken unterwegs und meist sehr zufrieden mit der Beschilderung.

Ich war auch viel unterwegs, und fand die Beschilderung oft nicht brauchbar. Versteckte Radwegweiser in Tarnfarben an Stellen, an denen man sie nicht vermutet. Immer wieder mal zugewachsen oder verdreht... Straßenwegweiser führen oft zu Bundesstraßen mit Fahrradverbot.

In Antwort auf: Mikel265
Steile These: wenn alle Radler nur noch mit Navi fahren, braucht es ja überhaupt keine Beschilderung mehr.

Das ist richtig. Aber bei der aktuellen Beschilderung der Radwege, die m.E. zum Teil einfach nur rausgeschmissenes Geld ist, ist ein Navi dringend von Nöten. Kannst dir ja mal meinen allerersten Reisebericht von 2010 durchlesen. Ich stand auch mit Navi schon oft an Kreuzungen, an denen mir das Navi ein Abbiegen des Radweges anzeigte, ich den entsprechenden Wegweiser aber akribisch suchen musste. Und je mehr Leute ein Navi haben, desto schlampiger kann man ausschildern. Ein Teufelskreis.

Wie man Radrouten richtig ausschidert, kann man sich bei unseren tschechischen Nachbarn ansehen. Radwegweise stehen IMMER am rechten Straßenrand (nicht auch am linken oder sonstwo wie in Deutschland), und zwar bereits VOR der Kreuzung, so dass man sich aufs Abbiegen vorbereiten kann und nicht plötzlich überrascht wird.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki

Geändert von Toxxi (25.05.21 16:12)
Nach oben   Versenden Drucken
#1470695 - 25.05.21 16:15 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
buche
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.756
Dieser Faden bringt die verschiedenen Herangehensweise sehr interessant zusammen, vielen Dank dafür an den Ersteller schmunzel

In der näheren Umgebung stellt sich die Frage nicht. Auf Radreisen hab ich schon einiges durchprobiert. Weil ich da üblicherweise um die 100 am Tag mache, ist das Fahren nach Papierkarte (insbes. mit kleinem Maßstab) aber ausgesprochen lästig. Wie oft soll ich denn da umblättern und wieviele Karten mitnehmen? Auf einem Navi-Display sieht man aber so wenig, dass man schlecht den nächsten Tag vorplanen kann.

Daher kommt immer eine Straßenkarte in großem Maßstab mit, auf der auch schöne Strecken und Sehenswürdigkeiten hervorgehoben sind. Außerden gibt mir ein Backup für den Fall "Batterie leer" auch ein besseres Gefühl unterwegs. Früher hatte ich dafür eine separate Straßenkarte. Mittlerweile genügt mir aber auch schon die Karte, die einem besseren Reiseführer beiliegt. Ich will ja nicht danach fahren (das übernimmt eine OpenMTBMap auf dem Garmin), sondern nur eine grobe Übersicht über die Gegend haben.

Viele Grüße,
Erik
Nach oben   Versenden Drucken
#1470696 - 25.05.21 16:23 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
buche
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.756
In Antwort auf: Toxxi

Wie man Radrouten richtig ausschidert, kann man sich bei unseren tschechischen Nachbarn ansehen. Radwegweise stehen IMMER am rechten Straßenrand (nicht auch am linken oder sonstwo wie in Deutschland), und zwar bereits VOR der Kreuzung, so dass man sich aufs Abbiegen vorbereiten kann und nicht plötzlich überrascht wird.

Das kann ich bestätigen! Außerdem sind die Radrouten da auch sehr oft so ausgeschildert, wie man tatsächlich gerne fahren möchte. In Deutschland scheinen etliche Radwegplaner stattdessen im Hinterkopf zu haben "kilometerlange Umwege über ungepflegte Holperstrecken im Zickzack zwischen Industriegebiet und Klärwerk durch sind völlig in Ordnung, wenn die Radfahrer sonst auf 100m Kreisstraße einem Auto im Weg sein könnten"

LG Erik
Nach oben   Versenden Drucken
#1470697 - 25.05.21 16:25 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Machinist]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.972
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: Machinist
In Antwort auf: indomex
Ich reise vorsintflutlich. Mit Fahrrad (ohne Motor). Mit Papierkarte ohne digitale Unterstützung. Ans Ziel gekommen bin ich bisher noch immer... (und ja, ich habe mich auch schon mal verfahren... na und?).
Und nein, ich habe nichts gegen die neuen technischen Möglichkeiten; sie sind sicher gut - es soll sie nutzen wer kann und will.
ich aber liebe es, mit meinen Papierkarten zu hantieren.


Ich mache es genauso, sämtliche Reisen nur mit Karte.

Es gibt aber zugegebenermassen gelegentlich Situationen wo ich manchmal denke so ein modernes stromfressendes Gerät wäre durchaus nett. Das passiert mir hauptsächlich in grösseren Städten welche ich nicht kenne, hinein- und wieder rauszukommen ist manchmal nicht ganz einfach.



Mache es so aehnlich, in Staedten ist es prakitsch, über Land hängt es sehr von der Region ab. Karte habe ich immer dabei, meist 1:200 000, bei kleinen 3T auch TopoAusschnitte von Veloland.ch in 1:25 000 von der Passregion, wenn es sehr offroad wird. Auf ganz langen Reisen oder in einsamen Gegenden 1:500 000 ...

GPS ist eine nette Ergänzung, wenn man sich verfranst hat, aber meine laengeren Touren plane ich eh nicht sooo genau vor. Viel zu mühsam cool
Vorher mal grob auffe Karte geschaut, was machbar sein sollte, dann so von Tag zu Tag.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1470698 - 25.05.21 16:29 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: buche]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.972
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: buche
"kilometerlange Umwege über ungepflegte Holperstrecken im Zickzack zwischen Industriegebiet und Klärwerk durch sind völlig in Ordnung, wenn die Radfahrer sonst auf 100m Kreisstraße einem Auto im Weg sein könnten"


Zum Recht von Radfahrern, auf schnellen (direkten),steigungsarmen Bundestrassen unterwegs zu sein, gibts in der Fahrradzukunft 32 bald ein Schwerpunkt-Artikel - nebst passender Karikatur udn einem besonders grotesken Streckenführungsbeispiel aus Kiel!

Wir SIND der Verkehr!
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet

Geändert von panta-rhei (25.05.21 16:30)
Nach oben   Versenden Drucken
#1470699 - 25.05.21 16:33 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
Margit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.886
In Antwort auf: Toxxi
Versteckte Radwegweiser in Tarnfarben an Stellen, an denen man sie nicht vermutet. Immer wieder mal zugewachsen oder verdreht...
Und die Beschriftung weist den Weg zu jedem ...haufen aber kaum zu bekannten Orten...
Viele Grüße
Margit
Nach oben   Versenden Drucken
#1470700 - 25.05.21 16:35 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: panta-rhei]
indomex
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.450
In Antwort auf: panta-rhei
GPS ist eine nette Ergänzung, wenn man sich verfranst hat, aber meine laengeren Touren plane ich eh nicht sooo genau vor. Viel zu mühsam cool
Vorher mal grob auffe Karte geschaut, was machbar sein sollte, dann so von Tag zu Tag.

Genauso halte ich es auch.
Leben und leben lassen
Liebe Grüße, Peter
Nach oben   Versenden Drucken
#1470701 - 25.05.21 16:46 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: panta-rhei]
buche
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.756
In Antwort auf: panta-rhei

Zum Recht von Radfahrern, auf schnellen (direkten),steigungsarmen Bundestrassen unterwegs zu sein,


Na ja, "Recht" ist mir fast ein bisschen zu dogmatisch.

Aber gerade im Nordschwarzwald habe ich öfter gesehen, dass es in einem Tal (Murg, Enz, Nagold, Neckar, ...) eine Bundesstraße für die schnelle Ortsquerung gab, daneben noch die alte Kreisstraße auf der nix los war, ohne Berufsverkehrs schon gar nicht, und die Radwegführung schickt einen trotzdem auf wirren Zickzackkursen über Waldwege und Holperpflaster außenrum. Und das ohne einen Hinweis, dass man auch völlig problemlos auf der Kreisstraße einfach durchfahren könnte.

Mittlerweile ist es schon Gewohnheit, dass ich bei Ortsdurchfahrten auf'm Navi kurz rauszoome, wenn der Radwegweiser mich am Ortseingang rechts wegschicken will wirr
Die Tschechen machen solche sinnlosen Umwege eher nicht. Wenn mich da der Radwegweiser von der Straße lotst, gibts oft einen guten Grund dafür, beispielsweise eine Abkürzung ins Stadtzentrum.

LG Erik

Geändert von buche (25.05.21 16:49)
Nach oben   Versenden Drucken
#1470702 - 25.05.21 17:44 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: ]
dcjf
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.212
Unterwegs in Schweiz

Für die Kommunikation mit Einheimischen finde ich die Papierkarten auf jeden Fall besser, gerade aussereuropäisch freuen sich die Leute oft sehr einmal eine detaillierte Karte ihres Landes/Umgebung zu sehen.
Auf der anderen Seite gibt es Routen, wo ein GPS unverzichtbar ist. Wir waren letzte Woche z.T. auf einer Bikepacking-angepassten Route der Alta Via delle Monti Liguri unterwegs, das wäre unsäglich mit Papierkarten gewesen, alleine schon, weil es nur einen GPS-Track als Routenbeschreibung gibt.
Nach oben   Versenden Drucken
#1470705 - 25.05.21 18:05 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
martinbp
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.084
Bei Radreisen nehme ich keine Papierkarten mehr mit.
Bin allerdings nur noch in Mitteleuropa unterwegs, da macht mir das beim Rein-und Rauszoomen wenig Probleme, da brauche ich selten eine Übersichtskarte.

Das wäre aber ganz anders, wenn ich in völlig unbekannten Gefilden untwerwegs wäre.
(Schon bei mapy.cz am Computer ist es ja schon etwas problematisch, wenn man die Radwege sehen möchte, muss man soweit zoomen, dass kein größerer/bekannter Ort mehr zu sehen ist, da bin ich dann froh, de Shocart-Cycloatlas in Paierform zu haben)

Aber bei Tagestouren mit starkem Anteil an Feld- und Waldwegen nehme ich gern auch eine Papierkarte mit, da sind oft Wege eingezeichnet, die es bei OSM noch nicht gibt oder die dort nur als Stichweg eingezeichnet sind.

VG aus Budapest
Martin
Nach oben   Versenden Drucken
#1470706 - 25.05.21 18:07 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: dcjf]
Margit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.886
In Antwort auf: dcjf
Für die Kommunikation mit Einheimischen finde ich die Papierkarten auf jeden Fall besser
Tablet ist auch gut, wenn man irritiert fragt, ob der gezeigte Weg wohl sinnvoll ist oder ob es eine bessere Alternative gäbe bier
Viele Grüße
Margit
Nach oben   Versenden Drucken
#1470711 - 25.05.21 18:38 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: dcjf]
Hobo61
Nicht registriert
Zitat:
freuen sich die Leute oft sehr einmal eine detaillierte Karte ihres Landes/Umgebung zu sehen


... stimmt. Wie oft schon hatte ich z. B. nach dem Weg zur nächsten Tanke gefragt und nur ein Achselzucken erhalten.

Wäre noch zu bemerken, daß die fürs Reisen benötigten Zusatzinformationen, die man z. B. mittels navigierendem Smartphone erhält, auf keiner Papierkarte findet - wie sollte das auch gehen.
Andererseits hatte ich auch mit elektronischem Hilfsmittel unterwegs schon viele Grrrrr-Situationen, die mir das zielgerichtete Weiterkommen verleidet haben.

Ich träume noch von einem kleinen, leichten Fahrrad-Device, welches mindestens tagesaktuell und leichtbedienbar meine Route anzeigt mit POIs, Umleitungen, Verkehrssituation, Streckenprofil. So radfahr-individuell, wie es das bereits PKW- u. Motorrad-individuell gibt.
Nach oben   Versenden Drucken
#1470717 - 25.05.21 19:49 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
BvH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.006
Bei Tagestouren brauche ich normalerweise keine Karte, wenn doch, nehme ich eine normale Straßenkarte mit.

Radreisen plane ich oft mit Hilfe des Internets, mit Seiten, was mir gerade so in die Finger fällt. Bei der Tour habe ich immer Papierkarten dabei (besitze kein Navi), die ich liebe. Stadtdurchfahrten mache ich nicht gern, habe aber auch schon der Nase nach in einer Großstadt (ist Augsburg eine Großstadt?) ein bestimmtes Ziel gefunden.

Wenn ich gar nicht mehr weiß, wo ich bin, wird das Tablett ausgepackt, damit habe ich noch immer zurück auf den Weg gefunden.

Viele Grüße

Bettina
Was ist eine Signatur?
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1470721 - 25.05.21 20:35 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Mikel265]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.972
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: Mikel265

ja Frankreich ist leider keine sehr lobenswerte Ecke für Beschilderungen, eher genau das Gegenteil


Finde ich in dieser Pauschalität überhaupt nicht.
Mag sein, dass Radrouten nicht so dolle beschildert sind wie in CH, aber das sind sie in D auch nicht. Auf normalen Strassen finde ich es in F viel einfacher, da die Strassennummern ("D234") immer auch auf den Schildern ("Arles 50km" > ) mit drauf sind. In Verbindung mit Michelin 1:200 000 komme ich da viel besser mit klar als in anderen Ländern.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet

Geändert von panta-rhei (25.05.21 20:36)
Nach oben   Versenden Drucken
#1470722 - 25.05.21 20:42 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: BvH]
Gerhardt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 477
Ich fahre oder navigiere am liebsten mit Papierkarten. Leider sterben Papierkarten aus, so dass ich mir vor fünf Jahren ein Garmin zu gelegt habe. Ich bin keineswegs glücklich damit.

Mit "aussterben" meine ich, dass selbst ein Kompass-Verlag seine Karten erst nach zehn Jahren überarbeitet. Für ein Land wie Italien bin ich froh, überhaupt Karten 1:200.000 zu bekommen. Nur, ein solcher Massstab eignet sich zur Planung aber nicht zur Navigation.

Fazit: Ich träume von guten Papierkarten und nutze das Garmin.
Gruß, Gerd


Geändert von Gerhardt (25.05.21 20:46)
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1470723 - 25.05.21 20:43 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: buche]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.972
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: buche
In Antwort auf: panta-rhei

Zum Recht von Radfahrern, auf schnellen (direkten),steigungsarmen Bundestrassen unterwegs zu sein,


Na ja, "Recht" ist mir fast ein bisschen zu dogmatisch.

Na prima, dann lese mal nach Erscheinen den Artikel und schreibe einen Leserbrief.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
Nach oben   Versenden Drucken
#1470730 - 26.05.21 02:35 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
Wenn ich mir das so überlege, muß ich mir eingestehen, daß ich funktioniere, wie ein moderner Einzelhandelsschmarotzer. Beim Klaus um die Ecke beraten lassen und dann bei Amazon bestellen.

Will sagen: ich navigiere inzwischen ausschließlich per Hänndi, meine geografische Allgemeinbildung fußt aber auf dem Großwerden und dem Umgang mit physischen Landkarten.

Ich habe meine starken Zweifel, ob ich sonst eine so umfassende geografische Vorstellung hätte erwerben können. In der Siebten mußten wir auswendig eine Umrißkarte von Deutschland, Europa und der Welt zeichnen können. Das war bildend. Ausschließlich mit einem Streichelfohn und auch mit einem Tablett hätte das ganz sicher nicht so viel bewirkt.

Vielleicht sterben mit uns, die wir ja wohl alle mit Papier gelernt haben und nun vielfach mit Displäi arbeiten, auch diejenigen aus, die überaupt den Wunsch haben, ganz individuell und frei zu planen.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (26.05.21 02:41)
Nach oben   Versenden Drucken
#1470733 - 26.05.21 05:35 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
Hobo61
Nicht registriert
Zitat:
ganz individuell und frei zu planen.


jetzt wirds interessant.
Wenn ich fragen darf:
was bedeutet das?
Welche Unterstützung bietet hier speziell ein Papierhandy?
Wo ist der Widerspruch zur Elektronik?

(den von Dir angebotenen Kontext habe ich vermutlich verstanden, aber dennoch wollte ich obiges nachgefragt haben)

Geändert von Hobo61 (26.05.21 05:39)
Nach oben   Versenden Drucken
#1470735 - 26.05.21 05:53 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: ]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.074
Es ist kein Widerspruch zur Elektronik. Die Elektronik bietet einfach mehr Möglichkeiten, bereits gefahrene Tracks nachzufahren. Wie oft findet man hier die Frage, "hast Du einen Track" - das war zu Papierzeiten schlicht nicht möglich. Da wird eher eine grobe Route angegeben, und um die genauere Planung musste man sich selbst kümmern, ob im Voraus oder jeweils spontan vor Ort. Wenn Du einen Track bekommst, dann ist das alles nicht nötig. Du kannst dem Track folgen. In der Tendenz wird einem die Planung anhand eines Kartenbilds abgenommen.

Ob das dazu führt, dass der Wunsch, individuell und frei zu planen, ausstirbt, weiß ich nicht - ich vermute eher nicht. Irgendjemand muss ja die Tracks anlegen zwinker Meine Vermutung: Es nimmt ganz klar ab, aber es wird auch in Zukunft Menschen geben, die gerne individuell und frei planen, nur halt mit anderen Mitteln.
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
Nach oben   Versenden Drucken
#1470736 - 26.05.21 06:09 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
scherbe
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 91
Bis vor 6 Jahren war ich immer mit Papierkarten unterwegs (meist im Maßstab 1 : 2000.000 oder 150.000), mit den bekannten Problemen in größeren Städten die eine kleine Straße raus zu finden ... Fahren auf Feldwegen etc. war damit natürlich nicht möglich.

Vor 5 Jahren bin ich auf ein Garmin-Gerät umgestiegen und bin damit auch im Großen und Ganzen zufrieden. Ich plane meine Touren im Detail zuhause am PC vor (ggfs. auch mit Hilfe von Papierkarten) und kann dabei alle Wegekategorien berücksichtigen. Vorübergehende kürzere Abweichungen vom geplanten Track sind dabei kein Problem. Sollte die Route unterwegs komplett verworfen werden, kaufe ich zur Not vor Ort eine Karte oder ich orientiere mich mit der mapy-App auf dem Smartphone. Mit dem Navi kann ich mir bei Bedarf auch eine Route vor Ort berechnen lassen. Taugt meist nicht viel, aber hier geht es ja auch eher um den Notfall.

Ich spar mir das Geld für die Karten und auch ein wenig Gewicht und finde vor allem die Navigation unterwegs wesentlich komfortabler.

Bei mehrtägigen Wandertouren bin ich dagegen immer mit Karte unterwegs. Hier bleibt das Navi meist ganz zu Hause. Also haben bei mir sowohl Karte als auch Navi eine Daseinsberechtigung.
Nach oben   Versenden Drucken
#1470737 - 26.05.21 06:14 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Holger]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: Holger
Wenn Du einen Track bekommst, dann ist das alles nicht nötig. Du kannst dem Track folgen.

Das stimmt, und ist gerade in verbauten Gegenden oder bei unbekannten kleinen Wegen hilfreich.

Ich kann aber trotzdem vom Track abbiegen (es gibt m.E. noch kein Navi, das das verhindert), oder kann trotzdem abseits des Tracks fahren. Es ist für mich aber sehr angenehm, einen Teack als Backup zu haben. Dann habe ich auch die Freiheit, NICHT stänig auf die Karte gucken zu müssen.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
#1470739 - 26.05.21 06:23 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Holger]
Margit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.886
In Antwort auf: Holger
Die Elektronik bietet einfach mehr Möglichkeiten, bereits gefahrene Tracks nachzufahren. Wie oft findet man hier die Frage, "hast Du einen Track" - das war zu Papierzeiten schlicht nicht möglich.
Am Anfang meiner Navi-Zeiten bin ich einfach losgefahren, nach einiger Zeit habe ich das Navi eingeschaltet, die Taste "nach Hause" gedrückt und bin den Anweisungen gefolgt. Daheim habe ich mir dann am PC angesehen, wo ich war. Heute zeichne ich nur auf, wenn ich weiter vom Track entfernt bin. Papierkarten hatten mich unterwegs immer fasziniert, wusste nie, wo ich mich gerade befand. peinlich Waren dann mal endlich Orts-/Straßenschilder vorhanden, gefiel es mir bei Regen am besten meinen Standort auf der Papierkarte zu suchen. zwinker
Viele Grüße
Margit

Geändert von Margit (26.05.21 06:25)
Nach oben   Versenden Drucken
#1470740 - 26.05.21 06:31 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.560
In Antwort auf: 68163

...und der Offline Tourenplanung.

Neulich im Odenwald: vor einer Waldhütte haben wir einen offenkundig sehr ortskundigen Mountainbiker getroffen, der uns auf Nachfrage sehr gute Tipps für die weitere Tagestour gegeben hat. War nur etwas schlecht zu dritt auf dem kleinen Display von garmin oder iphone nachzuvollzuziehen und dabei noch Notizen zu machen.
Und schwupp kam sie raus: die 1:50.000 Karte samt Sift.
Wie haltet ihr es denn so unterwegs mit Papierkarten?


Seit wir das neue Garmin haben, sind mir die popeligen Papierkarten noch lieber geworden! Nach dem Mist, den wir da erworben haben, zu fahren, ist immer eine eigene Erfahrung.

Wobei ich sagen muss, dass das alte Garmin besser war, bis zu einem bestimmten Update. Mit dem Auto in fremden Gegenden haben wir sonst recht gerne das Navi verwendet, mit einer Papierkarte als Backup, fass das Navi wieder einmal Mist bauen sollte.

Auf Radtour kann ich ein Navi nicht besonders gut brauchen: Ohne Nabendynamo und Forumslader bekomme ich beim wild Campen Schwierigkeiten mit der Stromversorgung. Da sind Papierkarten flexibler.

lg!
georg
Nach oben   Versenden Drucken
#1470741 - 26.05.21 06:33 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.074
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Holger
Wenn Du einen Track bekommst, dann ist das alles nicht nötig. Du kannst dem Track folgen.

Das stimmt, und ist gerade in verbauten Gegenden oder bei unbekannten kleinen Wegen hilfreich.

Ich kann aber trotzdem vom Track abbiegen (es gibt m.E. noch kein Navi, das das verhindert), oder kann trotzdem abseits des Tracks fahren. Es ist für mich aber sehr angenehm, einen Teack als Backup zu haben. Dann habe ich auch die Freiheit, NICHT stänig auf die Karte gucken zu müssen.

Gruß
Thoralf

Jetzt kommen wir in die typische HeinzH-Pedelec-Diskusion zwinker Klar ist das möglich. Die Frage ist, in welchem Umfang wird es gemacht. Es geht hier in diesem Teil der Diskussion und in meinem Beitrag ja nicht um die Möglichkeiten, die der oder die einzelne hat, sondern um den von iassu formulierten Satz, dass vielleicht der Wunsch ausstirbt, frei und individuell zu planen. Wie gesagt, ans Aussterben glaube ich nicht, aber in die Richtung geht es schon, weil es die Möglichkeit, Tracks nachzufahren, früher so nicht gab.
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
Nach oben   Versenden Drucken
#1470742 - 26.05.21 06:34 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.671
In Antwort auf: iassu

Ich habe meine starken Zweifel, ob ich sonst eine so umfassende geografische Vorstellung hätte erwerben können. In der Siebten mußten wir auswendig eine Umrißkarte von Deutschland, Europa und der Welt zeichnen können. Das war bildend. Ausschließlich mit einem Streichelfohn und auch mit einem Tablett hätte das ganz sicher nicht so viel bewirkt.


Spannendes Thema. Ich bin ja von ähnlichem Erdkundeunterricht geprägt und problemlos in der Lage, an alle großen Flüsse Europas Namen hinzuschreiben und auf reinen Umrisskarten Grenzen von Flüssen zu unterscheiden. Trotzdem habe ich mich immer als Kartenleslegastheniker gesehen, denn einen Bezug von der Karte zur Realität herstellen konnte ich nie.
Das ist deutlich anders geworden, seit es Google Maps und Google Streetview gibt. Mir macht es tierischen Spaß, dort rumzuklicken und z.B. Gegenden in Canada, wo wir vor über 20 Jahren mal langgeradelt sind auf der Karte und ggf. auch per Satellit/Streetview nochmal anzusehen. Die Tatsache, dass das Spaß macht und auch die Tatsache, dass man dort den Maßstab stufenlos verändern kann, was mir persönlich sehr beim Bezüge herstellen hilft, hat meine Fähigkeiten, mich mit Hilfe von Karten (auch gedruckten) zu orientieren deutlich verbessert. Und für mich ist die Tatsache, dass Google Maps und Konkurrenzprodukte überall verfügbar sind und überall gleich aussehen (im Gegensatz zu gedruckten Karten, an deren Darstellung man sich immer wieder neu gewöhnen muss) eher ein Ansporn frei zu planen. Allerdings kann ich natürlich auch nicht wissen, wie es wäre, wenn ich von Anfang an nur mit elektronischen Karten aufgewachsen wäre. Insofern kann es durchaus sein, dass du mit

Zitat:

Vielleicht sterben mit uns, die wir ja wohl alle mit Papier gelernt haben und nun vielfach mit Displäi arbeiten, auch diejenigen aus, die überaupt den Wunsch haben, ganz individuell und frei zu planen.


recht hast.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1470744 - 26.05.21 06:44 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.074
In Antwort auf: iassu
[…]Ich habe meine starken Zweifel, ob ich sonst eine so umfassende geografische Vorstellung hätte erwerben können. In der Siebten mußten wir auswendig eine Umrißkarte von Deutschland, Europa und der Welt zeichnen können. Das war bildend. Ausschließlich mit einem Streichelfohn und auch mit einem Tablett hätte das ganz sicher nicht so viel bewirkt. […]

Bei mir ähnlich, ich war immer Atlas-begeistert und habe auch deswegen Geographie studiert (auch wenn es damit dann doch gar nichts mehr zu tun hatte). Dazu kommt, dass ich einen recht gute Orientierungssinn habe - das zusammen machte es bei mir aus, dass da eine ganz gute Vorstellung der Welt - okay, Mittel- und Westeuropas, zusammenkam. Ob es anders gewesen wäre, wenn es schon google-Maps gegeben hätte - ehrlichgesagt, ich weiß es nicht.

Aber das kann auch anders gehen, siehe das, was Martina schrieb. Und, auch damals in der Prä-Elektro-Zeit war ich mit meinen geographischen Kenntnissen eher die Ausnahme. Viele hat das schlicht gar nicht interessiert und eine Mitschülerin suchte in der 10. Klasse Spanien in Südamerika, um dann nach dem Aufstöhnen des Lehrers nach Nordamerika zu wechseln.
Viele Grüße
Holger
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
Nach oben   Versenden Drucken
#1470759 - 26.05.21 09:15 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Holger]
StefanTu
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.100
In Antwort auf: Holger
Die Elektronik bietet einfach mehr Möglichkeiten, bereits gefahrene Tracks nachzufahren. Wie oft findet man hier die Frage, "hast Du einen Track" - das war zu Papierzeiten schlicht nicht möglich. Da wird eher eine grobe Route angegeben, und um die genauere Planung musste man sich selbst kümmern, ob im Voraus oder jeweils spontan vor Ort. Wenn Du einen Track bekommst, dann ist das alles nicht nötig. Du kannst dem Track folgen. In der Tendenz wird einem die Planung anhand eines Kartenbilds abgenommen.

Für mich sind gerade die heute immer wieder ausgetauschten Tracks irgendwie auch ein Nachteil moderner Zeiten. In jungen Jahren gab es (gefühlt) nicht so viele Leute wie heutzutage die gewillt waren auf eigene Faust "die Welt" zu erkunden. Aber die, die es taten waren eher von der kommunikativen Sorte. So gab es viele kleine und große Treffen auf denen man sich kennenlernte und von seinen Erfahrungen berichtete aber eben auch von denen anderer erfuhr. Unterwegs traf man Gleichgesinnte, erhielt die neuesten Infos und passte seine Route spontan an. Gerade dadurch wurde eigentlich jede Reise zum kleinen Abenteuer und auch die ein oder andere langanhaltende Bekanntschaft ergab sich aus dieser Situation.
Heutzutage plant man seine Reise am Rechner mit den Mitreisenden bis ins Detail, treffen Fremder unterwegs beschränkt sich meist auf ein kurzes "Hallo", Überraschungen oder neue Bekanntschaften ergeben sich so sehr selten.
Ob das mehr an der Elektronik oder am Alter liegt kann ich für mich aber nicht festmachen...
Nach oben   Versenden Drucken
#1470774 - 26.05.21 11:29 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: StefanTu]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: StefanTu
In jungen Jahren gab es (gefühlt) nicht so viele Leute wie heutzutage die gewillt waren auf eigene Faust "die Welt" zu erkunden. Aber die, die es taten waren eher von der kommunikativen Sorte. So gab es viele kleine und große Treffen auf denen man sich kennenlernte und von seinen Erfahrungen berichtete aber eben auch von denen anderer erfuhr. Unterwegs traf man Gleichgesinnte, erhielt die neuesten Infos und passte seine Route spontan an. Gerade dadurch wurde eigentlich jede Reise zum kleinen Abenteuer und auch die ein oder andere langanhaltende Bekanntschaft ergab sich aus dieser Situation.

Ja, stimmt schon. Aber nach meiner Erfahrung liegt das nur teilweise an der elektronischen Navigation.

Vor 30 Jahren bin ich auch mit Freunden einfach losgefahren (nach Prag). Genau so wie du es beschreibst. Danach viele Jahre nicht mehr. Als ich dann vor 10 Jahren wieder damit anfing, stellte ich fest, dass sich sehr viel verändert hat. Während es vor 30 Jahren völlig normal war,eine Straßenkarte zu nehmen und auf Landstraßen zu fahren, ist heute viel mehr verbaut. Umgehungsstraßen, Radverbote und dergleichen machen das Fahren komplizierter, Radwege sind oft schlecht ausgeschildert (nur der Name des nächsten Nestes) und verschwinden oftmals im Nichts etc. Der motorisierte Verkehr hat auch deutlich zugenommen.

Da kommt man mit einer Straßenkarte nicht sehr weit, und mit Fragen nur bedingt. Die meisten Leute wissen nicht, dass und wo Radrouten entlang laufen und kennen nur ihre Autostrecken.

Dass ich auf Treffen nachfrage und Erfahrungen austausche, ist ja nach wie vor gegeben (sofern Treffen stattfinden...).

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki

Geändert von Toxxi (26.05.21 11:31)
Nach oben   Versenden Drucken
#1470782 - 26.05.21 11:51 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
StephanBehrendt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 13.862
Meine Frau ist froh, dass ich auf Touren nicht mehr an jedem Feldweg anhalte und mit Blick auf die Karte grübele, ob es der richtige ist. Sie hasst Stop and Go. Und in so manch vermeintlicher Sackgasse finde ich dank OSMand dann doch noch einen Durchschlupf.
------------------------
Grüsse
Stephan
Nach oben   Versenden Drucken
#1470785 - 26.05.21 12:44 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Juergen]
oly
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 559
Nach Berlin kann man sich ja durchfragen, das wissen viele...
nach Langst-Kierst oder so wäre weitaus problematischer bier2 bier2
................__o __o __o
.............._.\<,_\<,_\<,_
.............(_)/----/----/---(_)..........
Nach oben   Versenden Drucken
#1470786 - 26.05.21 13:03 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
Mikel265
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 345
ja man kann die Schilder Situation von Deutschland sicherlich noch verbessern (ich war auch schon in Tschechien oder auch in den Niederlanden und Dänemark unterwegs) aber im Prinzip ist hierzulande schon viel gutes gemacht.

Leider kenne ich schon auch diverse Ecken, wo die Radwege in Zickzack geleitet werden um ein paar Meter Straße zu umfahren, das ist oft schon doof.

An ettlichen Stellen werden auch immer wieder Schilder beschädigt, unlesbar gemacht, umgedreht usw. von irgend welchen besonders hellen Köpfchen. Trotzdem fahre ich gerne und oft nach Schildern und orientiere mich meist mit Papier Karten.

Mit den Papierkarten finde ich den Überblick, hole mir Ideen für Routen usw.

Ich mag es beim Radeln nach links und rechts zu schauen und möchte dies nicht durch die dauernde Ansage vom Navi ersetzen, das mir sagt, wo ich abzubiegen habe.

Ich sehe meine Radtouren und Radreisen als Genuss und da ist es für mich nicht relevant, ob ich durch ein Navi x Minuten Zeit gespart hätte


Viele Grüße

Michael
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1470787 - 26.05.21 13:13 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: panta-rhei]
Mikel265
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 345
stimmt, pauschalisieren sollte man nicht und das möchte ich auch nicht.

Habe nur schon meine Erfahrung mit Radwegbeschilderungen in Frankreich gemacht und meine Partnerin in ganz anderen ecken Frankreichs sehr ähnliche.

Daher meine vorherige Aussage.

Ich war aber noch lange nicht überall von Frankreich unterwegs, vielleicht ist es ja in allen anderen Ecken besser.


Viele Grüße

Michael
Nach oben   Versenden Drucken
#1470792 - 26.05.21 13:46 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: StephanBehrendt]
Margit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.886
In Antwort auf: StephanBehrendt
Und in so manch vermeintlicher Sackgasse finde ich dank OSMand dann doch noch einen Durchschlupf.
Die OpenStreetMap ist für mich die beste Karte auf dem deutschen Markt. Heute vormittag wollte ich einen neuen Weg radeln, aber dieser war unpassierbare Baustelle. Auf dem Rückweg radelte ein junger Mann auf den Gehsteig und verschwand nach ein paar Metern rechts. Trotz 11-kg-30-Gang-Rad konnte ich ihm nicht folgen traurig aber ich radelte auch auf den Gehweg und schaute ganz genau, wo da eine Abfahrt möglich ist. Die Baustellenabsperrung sah ich später von der anderen Seite auch wieder und ein guten Trampelpfad zur nächsten Straße schmunzel Zuhause beim Großzoomen der OSM-Karte habe ich den Weg (rote Punkte) entdeckt träller lässt in Komoot und BRouter auch eine Planung zu. Diese Abkürzung werde ich mir merken, glaube jedoch kaum, dass dieser Trampelpfad je in einer Papierkarte zu finden sein wird bier
Viele Grüße
Margit

Geändert von Margit (26.05.21 13:54)
Nach oben   Versenden Drucken
#1470794 - 26.05.21 13:57 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Mikel265]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: Mikel265
Ich mag es beim Radeln nach links und rechts zu schauen und möchte dies nicht durch die dauernde Ansage vom Navi ersetzen, das mir sagt, wo ich abzubiegen habe.

Vielleicht haben wir einfach unterschiedliche Vorstellungen vom Begriff "Radeln mit Navi". Mein Navi zeigt mir die Landkarte und den geplanten Strich. Angesagt wird da nichts, das würde ich mir auch strengstens verbitten. Wenn ich vom Strich abbiege, dann passiert nichts weiter als dass der Strich irgendwann aus dem Bild verschwindet.

Ganz abgesehen davon - ich schaue primär auf die Straße und erst sekundär nach links und rechts. Einfach aus Sicherheitsgründen, auf die harte Tour gelernt durch einige Stürze. Vielleicht übersehe ich deshalb immer wieder mal die Wegweiser.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
#1470795 - 26.05.21 14:05 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.864
Ich finde, dass Papierkarten immer noch den besten Überblick geben. Dennoch ziehe ich sie inzwischen nur noch zur ersten groben Planung zurate. Danach kommt die Planung am Rechner und schließlich landet der Track auf dem Navi. Auch ich will keine Ansagen haben, sondern nutze nur den Positionspfeil auf der Tracklinie. Mit Karte möchte ich nicht mehr navigieren müssen und nicht immer kann man sich auf die Beschilderung verlassen. Außerdem möchte auch ich nicht ständig darauf achten müssen, ob da wieder ein Schild auftaucht. Hat man erst einmal so ein Schild verpasst oder hat es gefehlt und man ist weg von der Beschilderung, so kann das Auffinden eines mit der Karte verwertbaren Punktes viel Zeit kosten. Daher bin ich früher mit Karten doch eher die größeren Wege gefahren und habe nicht die kleinsten Pfade zu einer Gesamttour zusammengestückelt.

Die Papierkarte hat immer noch ihre Berechtigung, aber die Technik hat für mich das Radfahren deutlich angenehmer und abwechslungsreicher gemacht.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
Nach oben   Versenden Drucken
#1470804 - 26.05.21 14:39 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
StephanBehrendt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 13.862
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Mikel265
Ich mag es beim Radeln nach links und rechts zu schauen und möchte dies nicht durch die dauernde Ansage vom Navi ersetzen, das mir sagt, wo ich abzubiegen habe.
Vielleicht haben wir einfach unterschiedliche Vorstellungen vom Begriff "Radeln mit Navi". Mein Navi zeigt mir die Landkarte und den geplanten Strich. Angesagt wird da nichts, das würde ich mir auch strengstens verbitten. Wenn ich vom Strich abbiege, dann passiert nichts weiter als dass der Strich irgendwann aus dem Bild verschwindet.
In den meisten Fällen mache ich es genau so. Der erstellte oder vorliegende Track ist lediglich ein Angebot, dem ich nicht sklavisch folge.
------------------------
Grüsse
Stephan
Nach oben   Versenden Drucken
#1470806 - 26.05.21 14:42 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Mikel265]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.074
In Antwort auf: Mikel265
[…]Ich mag es beim Radeln nach links und rechts zu schauen und möchte dies nicht durch die dauernde Ansage vom Navi ersetzen, das mir sagt, wo ich abzubiegen habe.[…]

So bin ich selbst auf meiner komplett durchgeplanten Reise nach Navi nicht gesagt. Schon am Handy werden sämtliche akkustischen Signale ausgeschaltet und von einem Navi lass ich mir schon gar nix sagen. Auch sämtliche optischen Hinweise sind abgeschaltet. Da ist eine Linie, der ich folge - und manchmal auch nicht, dann finde ich sie aber recht schnell wieder.
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
Nach oben   Versenden Drucken
#1470829 - 26.05.21 16:28 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Mikel265]
Job
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 18.523
so ein Navi spart ja nicht deshalb Zeit, weil man nie mehr absteigen darf, oder keine Umwege fahren darf, sondern weil es ungewollte Umwege minimiert. Zudem sind in den Navi-Karten üblicherweise Informationen enthalten, die entweder in keiner Papierkarte dieser Welt enthalten sind, oder wenn, dann völlig unklar ist, ob die Information noch stimmt. Z.B. Wasserstelle, Einkaufsmöglichkeiten, Geldautomaten, Spielplätze usw....

Und ich finde schon, das rumgeeire in großen Städten (Ich hab mal versucht mit einer Papierkarte durch Prag zu fahren...) und die Suche nach nicht mehr existierenden PoI Dinge sind, die mein Urlaubsgefühl und den Reisegenuss nicht unbedingt erhöhen.

aber jeder wie er will, oder kann.
Nach oben   Versenden Drucken
#1470834 - 26.05.21 16:47 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Job]
Rennrädle
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.828
Ich habe auch ein Navi, aber eine Karte ist ein Muss für mich.

Ich verwende das Navi nur ganz maginal und wenn ich gut bin, schaffe ich es,eine Route vorher zu planen. Gilt aber nur für lange Reisen. Und die dann gefahrene Route sieht sowieso dann anders aus.

Wegen fehlender und vorallem nicht konstanter Verwendung kostet mich das viele Nerven und ist jedesmal nur tatkräftiger Unterstützung von zwei hier mitschreibenden Forumistos erfolgreich.

Die Karte aber ist für mich viel mehr als nur eine Karte. Ich schaue mir diese stundenlang an, auch abends nach einem Radeltag. Das ist für mich wie ein Buch und die Karte muss dann auch ganz schön leiden.

Auf dem Navi und auch selbst auf einem Tablet oder Pc habe ich nie die Übersicht und gleichzeitig die Details, die mir erst das Gesamtbild einer Gegend vermittelt.

Und ein quasselndes oder piepsendes etwas wie das Navi geht schon gar nicht.

Karten - ich liebe Euch. Und wer schon mal bei mir übernachten durfte, hätte in der Nacht genug Material, sich die nächsten Reiseträume zu erarbeiten. Inclusive einer großen Weltkarte direkt über dem Kopf hängend.

Grüße Renata
Nach oben   Versenden Drucken
#1470843 - 26.05.21 17:45 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Mikel265]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.676
Hallo lieber Michael,

zunächst einen herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Gesundheit und Glück.

und dann: Ich selbst fahre ja nicht so sehr oft Radwege. Wenn ich sie kenne und weiß, dass sie taugen schon, wenn ich unterwegs zufällig auf einem lande und er mir gefällt, dann auch. Ansonsten bevorzuge ich kleinere Strassen, Wirtschaftswege mit dem Geländerad auch Wanderwege. Wenn ich vorwiegend Strassen fahre, ist eine Karte im Maßstab 1:200 vollkommen ausreichend. Für die anderen Wege ist ein Navi hilfreich, weil es sonst schwer ist diese zu finden. Quatschen tut das Garmin nicht, wie von Thoralf beschrieben, zeigt es nur die Karte, wo ich mich auf der Karte befinde und falls ich einen track erstellt habe (ich fahre so gut wie nie die von anderen, ich möchte die Route selbst entwickeln, Ausnahmen sind gemeinsame Fahrten und Routen in der Stadt zum nächsten BF etc), sehe ich den als Strich. Den kann ich abfahren oder es lassen. Geroutet habe ich mich noch nie.
Wenn ich vorwiegend oder nur mit Karte fahre, dann fahre ich fast ausschließlich Straßen und ggf mal ein Stück Radweg, das gut beschildert ist. Das habe ich in der rein analogen Zeit ausschließlich so gemacht (genaugenommen habe ich da Radwege gar nicht wahrgenommen, es gab ja auch wenig). In Frankreich mache ich das in ruhigen Regionen noch immer so , die Strassen sind nämlich gut ausgeschildert, die Velorouten eher selten, aber auch das ändert sich ein wenig.
Das Navi hat mich schon auf die abtrusesten Strecken gelockt, aber auch auf viele schöne, von denen ich sonst nicht gewusst hätte wo sie hinführen. Für meine Streckenführung ist das eine Bereicherung. Die Karte brauche ich dennoch. Weil ich größere Strecken nur grob vorplane und noch nie genau so gefahren bin, wie vorab geplant,brauche ich die Übersicht über die fahrbaren Möglichkeiten. Dafür ist die Karte am besten. Und mögen tue ich sie auch.
Gruß nach Südbaden
Nat
Nach oben   Versenden Drucken
#1470853 - 26.05.21 19:12 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: natash]
Rennrädle
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.828
Maßstab 1:200

Netter Schreibfehler- wieviel Karten benötigt ihr dann allein für eine Tagestour?

Rennrädle
Nach oben   Versenden Drucken
#1470854 - 26.05.21 19:14 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: natash]
Gerhardt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 477
Dieser Faden ist gekennzeichnet von der Diskussion Paperkarte gegen elektronische Karte.

Ich möchte daran erinnern, dass Anwendungen wie GoogleMaps, QsmAnd oder QMS Datenbanken sind. Dabei erfolgt die Datenausgabe in Form einer Kartendarstellung. Deshalb halte ich einen Vergleich Papierkarte vs. elektronische Karte für wenig hilfreich.

Eine Papierkarte kann niemals den Informationsgehalt einer Datenbank liefern.
Gruß, Gerd

Geändert von Gerhardt (26.05.21 19:15)
Nach oben   Versenden Drucken
#1470858 - 26.05.21 19:26 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Gerhardt]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.074
Zum einen gibt es doch recht viele, die beides benutzen, also passt möglicherweise "gegen" nicht so ganz.

Und zum anderen sind hier doch einige Vorteile der einen und der andrren Art genannt worden. Ich wüsste nicht, warum ich das nicht vergleichen sollte.
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
Nach oben   Versenden Drucken
#1470862 - 26.05.21 19:58 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Gerhardt]
Margit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.886
In Antwort auf: Gerhardt
Eine Papierkarte kann niemals den Informationsgehalt einer Datenbank liefern.
So ist es. Trotzdem möchte ich mit solchen Papierkarten nicht mehr auf Radtour gehen. Lieber drucke ich mir eine DIN-A4-Seite der gesamten Route im Maßstab 1:2032000 sowie sieben DIN-A4-Seite im Maßstab 1:290000 mit Mapline aus, da ist dann wenigstens meine geplante Tour mit km-Abständen und POIs auch sichtbar. Mit dem Smartphone/Tablet lasse ich mich navigieren, Sprachansage schalte ich je nach Bedarf ein, z.B. in größeren Städten.
Viele Grüße
Margit
Nach oben   Versenden Drucken
#1470870 - 26.05.21 21:23 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Gerhardt]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
Dein Einwand ist für mich zu undifferenziert. Apfelmus, Spaghetti und Gummibärchen: alles Kohlenhydrate. Sollte man trotzdem voneinander abgrenzen. zwinker
...in diesem Sinne. Andreas
Nach oben   Versenden Drucken
#1470875 - 26.05.21 23:04 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.178
Innerhalb der letzten vier Wochen habe ich vier Papierkarten für verschieden Regione gekauft (Inland, Ausland) gekauft. Das beantwortet die Frage eigentlich. Beiträge von mir zum Thema finden sich sicherlich genug. Unterwegs finde ich Papierkarten noch wichtiger als zuhause, weil ich zuhause einen großen Bildschirm habe und man Digitalkarten noch relativ gut einsehen kann, ohne Blendwirkungen usw. Die Papierkarte gibt i.Ü. diesen Rundüberblick, der mir digital fehlt und das ist unterwegs Gold wert. Unterwegs kommt nur in ganz wenigen seltsamen Irrwegen mal das Samrtphone zum Einsatz, was mir aber nicht immr geholfen hat.

Wiederum zuhause puzzelt man gerne mal alle Infos zusammen, inkl. Digitalkarteninfos, aber auch sonstige Webrecherche ähnlich wie früher Reiseführer (selten geworden) oder auch GoogleStreetView für kritische Wegsituationen, Übernachtungsorte usw. Auf Digitales könnte ich auch ganz verzichten, wenn ich immer passende Karten aller Art zur Verfügung hätte. Das geht aber nicht für jede Region und ist auch zuweilen zu teuer (geworden).

Zum Thema Maßstäbe: Ob eine Straßenkarte 1:200.000 ausreichend ist oder nicht, hängt sehr von der Region, dem Reiseverlauf, Fahrertyp u.a.m. ab. Eine solche Karte in Südafrika wäre wie eine Wanderkarte im Elbsandsteingebirge in 1:25.000. Es gibt kleinteilige Landschaften mit sehr vielen, kleinen, fahrbaren Wegen. Auch typisch sind Flachlandregionen oder Hügelland mit sehr viel Feldwegen aller Art, die sich auf Straßenkarten nicht finden (können). Es gibt andererseits Regionen, wo man nebst klassischer Straßenkarte auch kaum noch was zusätzlich entdecken kann, weil es solche Wege nicht gibt oder nicht fahbrar sind. In Hochgebirgsregionen finden sich auf Straßenkarten sogar oft die wichtigen Wanderwege, weil die Straßen- und Wegekonkurrenz begrenzt ist und sich damit auch untere Wegehierarchien gut abbilden lassen. Die besten Maßstäbe für Radler liegen m.E. etwa zwischen 1:60.000 - 1:150.000, Wanderkarten sind oft schon zu detailliert, nicht immer zielführend (wie auch zu detaillierte Zoomstufen auf Digitalkarten). Man bekommt aber selten alle Maßstäbe zu einer Region und muss Kompromisse eingehen. Zudem muss die Karte auch sonst überzeugend sein, manchmal sind sogar gute Karte in kleinem Maßstab informativer als schlechte Karten im großem Maßstab.

Wer Mountainbike-Trails fährt braucht auch andere Maßstäbe als ein reiner Asphaltfahrer. Allerdings hat der Moutainbiker i.d.R. auch einen geringeren Aktionsradius bei gleicher Reisezeit - also hält sich jeweils die Kollektion von Karten in Grenzen. Rundkursfahrer brauchen weniger Karten als Geradeausfahrer. Wer mehr anschaut und Detailtouren macht, bleibt in enger begrenzten Regionen. Das Gewicht wird heute eh mehr von der Anzahl der Elektronikgeräte bestimmt, da sind klassische Kartenstapel eher Waisenknaben gegen, zumal das Papier ja doch jeder noch als "Versicherung" dabei haben möchte.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1470903 - 27.05.21 06:52 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: natash]
Mikel265
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 345
Hallo Nat

danke für die Glückwünsche.

Und grüße nach Nordbaden zurück!

Ansonsten darf ja jeder gerne es mit Navi und / oder Karte so halten wie er oder sie es am liebsten hat, so mache ich es ja schließlich auch...
Nach oben   Versenden Drucken
#1470904 - 27.05.21 07:10 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Mikel265]
buche
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.756
In Antwort auf: Mikel265
Ich mag es beim Radeln nach links und rechts zu schauen und möchte dies nicht durch die dauernde Ansage vom Navi ersetzen, das mir sagt, wo ich abzubiegen habe.

Ich sehe meine Radtouren und Radreisen als Genuss (...)

Hui, das klingt als wäre ein Navi für dich ein Genusskiller lach

Dabei wird doch genau andersherum ein Schuh draus: Wenn du nur eine Papierkarte dabeihast, musst du die Ausschilderung im Auge behalten und im Gedächtnis mit der Karte in Zusammenhang bringen. Das wird spätestens dann zäh, wenn du auch spärlich ausgeschilderte Wege fahren willst. Sehr viel mehr als "den dritten Waldweg links rein, dann nach ein paar KM an der Schutzhütte rechts und danach der asphaltierten Straße nach links bis zum nächsten Ort folgen" kann ich mir nicht merken. Danach müsste ich anhalten und die Karte nochmal rausholen. Alle halbe Stunde anhalten und Karte rausholen habe ich nicht als Genuß empfunden, als ich noch so unterwegs war. Vorwiegend auf ausgeschilderten Radwegen unterwegs sein, um die Karte nicht so oft rausholen zu müssen, auch nicht. Ich bin jedenfalls erst dann von den endlosen Flußradwegen weggekommen, als ich ein Navi am Lenker hatte, das mir den Weg zum nächsten Ziel gezeigt hat, auch wenn ich mal wieder sonstwohin abgewichen bin zwinker

Eine große Übersichtskarte zur Tagesplanung, am besten mit Reiseführer hintendran um etwas über schöne Routen oder interessante Sehenswürdigkeiten zu erfahren, benutze ich trotzdem sehr gern. Wobei ich häufig erst Abends im Zelt in den Reiseführer gucke, um mir die Ziele für den nächsten Tag festzulegen. Eine zu Hause perfekt durchgeplante Route (egal ob auf Papier oder elektronisch) wäre für mich der Genusskiller zwinker

LG Erik
Nach oben   Versenden Drucken
#1470906 - 27.05.21 07:22 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: buche]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: buche
Wenn du nur eine Papierkarte dabeihast, musst du die Ausschilderung im Auge behalten und im Gedächtnis mit der Karte in Zusammenhang bringen.

Genau!!! Und dann kann man eben NICHT links und rechts gucken, sondern muss wie ein Schießhund auf die getarnten und versteckten Wegweiser achten. Genau deshalb heißt ein Navi für mich MEHR Genuss, und nicht weniger. Da merke ich, wenn ich einen Wegweiser verpasst habe, und ich finde auch unkompliziert zurück, falls ich schon zu weit gefahren bin (ohne aufs Navi zu schauen).

In Antwort auf: buche
Ich bin jedenfalls erst dann von den endlosen Flußradwegen weggekommen, als ich ein Navi am Lenker hatte, das mir den Weg zum nächsten Ziel gezeigt hat, auch wenn ich mal wieder sonstwohin abgewichen bin zwinker

Interessant. Bei mir war es umgekehrt. Meine ersten Versuche, einem ausgeschilderten Radweg zu folgen (Berlin-Usedom, Weiße Elster, R1), endeten fluchend im Fiasko wegen schlechter Beschilderung. Erst mit einem Navi ging das plötzlich.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
#1470907 - 27.05.21 07:29 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: buche]
Thomas1976
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 11.970
Eine grobe Übersichtskarte nehme ich nur noch auf längere Radreise mit. Meistens nutze ich die groben Übersichtskarten der Reiseführer. Im Grunde genommen brauche ich diese eigentlich auch nicht mehr dank Tablets und Smartphones. Ist halt so eine Art Sicherheitsanker. Ansonsten wird zuhause vorgeplant und unterwegs mit Smartphone oder Tablet bei Bedarf umgeplant.

Dank OSM fahre ich seitdem weitaus interessantere Strecken abseits von asphaltierten Straßen, selbst in meiner näheren Umgebung. Auf den Papierkarten sind da nicht ansatzweise Strecken eingezeichnet, die erkennbar sind, dass diese auch mit Rad gut fahrbar sind.

Mich nervt es echt, wenn ich mit Leuten zusammenradle die noch nach Papierkarte führen und man an jeder Milchkanne halten muss um zu schauen wo es lang geht. Und durch Städte wird nur entlang der Hauptverkehrsrouten geführt.

Ich persönlich möchte die digitale Streckenführung nicht mehr missen.
Nach oben   Versenden Drucken
#1470911 - 27.05.21 07:44 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Thomas1976]
Margit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.886
In Antwort auf: Thomas1976
Dank OSM fahre ich seitdem weitaus interessantere Strecken abseits von asphaltierten Straßen, selbst in meiner näheren Umgebung.
während der Corona-Zeit finden die meisten Touren ja in der näheren Umgebung statt, zumindest bei mir. Da wundere ich mich richtig, was bei OSM alles für Sehenswürdigkeiten eingetragen sind, die mir noch nie aufgefallen sind und sogar bei Wikipedia beschrieben wurden. Muss ja meine Naviprogramme nutzen, sonst vergesse ich die Bedienung der Funktionen wieder. Der Gedanke, irgendwo in der Fremde zu sein und ...
Viele Grüße
Margit
Nach oben   Versenden Drucken
#1470913 - 27.05.21 07:50 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: buche]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.074
In Antwort auf: buche
In Antwort auf: Mikel265
Ich mag es beim Radeln nach links und rechts zu schauen und möchte dies nicht durch die dauernde Ansage vom Navi ersetzen, das mir sagt, wo ich abzubiegen habe.

Ich sehe meine Radtouren und Radreisen als Genuss (...)

Hui, das klingt als wäre ein Navi für dich ein Genusskiller lach

Dabei wird doch genau andersherum ein Schuh draus: Wenn du nur eine Papierkarte dabeihast, musst du die Ausschilderung im Auge behalten und im Gedächtnis mit der Karte in Zusammenhang bringen. […]

Jeder Jeck ist anders. Mir geht es wie Dir. Seit ich mit Navi fahre, komme ich deutlich schneller vor allem durch größere unbekannte Städte - und ich sehe dabei noch mehr. Weniger Stopps, um auf die Papierkarte zu schauen etc. Und wenn ich irgendwo abbiegen will, weil ich da etwas interessantes gesehen habe, was nicht an der Route liegt - dann biege ich ab. Die Route finde ich schneller wieder auf dem Navi, als wenn ich mich immer wieder auf einer Karte, einem Stadtplan orientieren müsste.
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
Nach oben   Versenden Drucken
#1470916 - 27.05.21 07:59 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Thomas1976]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.074
In Antwort auf: Thomas1976
[…]Dank OSM fahre ich seitdem weitaus interessantere Strecken abseits von asphaltierten Straßen, selbst in meiner näheren Umgebung. […]


Geht mir genauso, bzw. nach diesen Anpassungen:

Dank OSM Garmin fahre ich seitdem weitaus interessantere Strecken abseits von auch auf asphaltierten Straßen, selbst insbesondere in meiner näheren Umgebung.

Gemeint sind Rennradtouren. Früher hatte ich Standardrunden, die ich immer wieder fuhr. Okay, die habe ich immer noch. Aber seit ich Navi nutze, probiere ich auch in der Heimat anderer Routen aus, entweder selbst entworfen oder von anderen. Man entdeckt sogar bisher unbekannte asphaltierte Straßen.

Auf Radreise ist ja alles neu. Da plane ich selten vor, orientiere mich aber auch, insbesondere in Städten, gerne am Navi.
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
Nach oben   Versenden Drucken
#1470918 - 27.05.21 08:21 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Thomas1976]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.671
In Antwort auf: Thomas1976

Dank OSM fahre ich seitdem weitaus interessantere Strecken abseits von asphaltierten Straßen, selbst in meiner näheren Umgebung. Auf den Papierkarten sind da nicht ansatzweise Strecken eingezeichnet, die erkennbar sind, dass diese auch mit Rad gut fahrbar sind.


Genau da sind meine Erfahrungen eher schlecht. Die meisten Navitools halten Wege für fahrbar, die ich ich nicht dafür halte. Bzw. um es zu präzisieren, auf denen mir das Fahren im Reisemodus keinen Spaß macht. Es ist völlig ok, dass andere das anders empfinden. schmunzel

Geändert von Martina (27.05.21 08:24)
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1470925 - 27.05.21 09:08 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Martina]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.263
In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: Thomas1976

Dank OSM fahre ich seitdem weitaus interessantere Strecken abseits von asphaltierten Straßen, selbst in meiner näheren Umgebung. Auf den Papierkarten sind da nicht ansatzweise Strecken eingezeichnet, die erkennbar sind, dass diese auch mit Rad gut fahrbar sind.


Genau da sind meine Erfahrungen eher schlecht. Die meisten Navitools halten Wege für fahrbar, die ich ich nicht dafür halte. Bzw. um es zu präzisieren, auf denen mir das Fahren im Reisemodus keinen Spaß macht. Es ist völlig ok, dass andere das anders empfinden. schmunzel


Ich bin auch kein Freund des Feldweges. Aber eigentlich kommt man mit elektronischer Streckenplanung mittlerweile zu Ergebnissen, die zu ziemlich Jedem passen sollten. Mit dem Brouter sind die Optionen „Rennrad", „Liegerad" oder „Velomobil" die man da auch noch verfeinern kann, das Mittel der Wahl. Knietiefen märkischen Sand vermeidest du damit zuverlässig.
Nach oben   Versenden Drucken
#1470931 - 27.05.21 09:37 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Holger]
Juergen
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.208
Ich hab gerade die nächsten 800km fertig. teuflisch
Teil 1: war die digitale Vorplanung, Zwischenplanung und Feinplanung mit Camping, Gasthäusern, Museen und sonstigem Zeugs. Dazu gab es hier meinen Fragefaden zur Schwäbischen Alb und natürlich einige Telefonate. Heißt heute: Phone&Track oder Phone&Verzäll.
Teil 2: Heute hab ich 4 Karten im Maszstab 1:150000 mit Kringeln an jeder Milchkanne versehen. Zwei davon sind in der Ortlieb Kartentasche und zwei beim Gepäck.
10 Tracks mit Alternativen in unterschiedlichen Farben und zig Wegpunkte sind aufm Navi. So bin ich seit Sommer 2013 unterwegs und werde daran auch nichts mehr ändern wollen. Die Planung am PC macht Spaß, ist durch die Zusammenarbeit hier im Forum höchst ergiebig und eine wenig vollgepinselte Papierkarte hat auch Vorteile.

Bei den Karten sind mir, so wie bei den Michelins M 1:200000 oder den 10 Jahre alten Karten von der BVA, die Steigungspfeile wichtig. grins
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +

Geändert von Juergen (27.05.21 09:38)
Nach oben   Versenden Drucken
#1471021 - 27.05.21 22:09 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.178
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: buche
Wenn du nur eine Papierkarte dabeihast, musst du die Ausschilderung im Auge behalten und im Gedächtnis mit der Karte in Zusammenhang bringen.

Genau!!! Und dann kann man eben NICHT links und rechts gucken, sondern muss wie ein Schießhund auf die getarnten und versteckten Wegweiser achten.

Nein, muss man nicht unbedingt. Es gibt ja noch andere Orientierungsmöglichkeiten. Schilder sind auch unterschiedlich, in vielen Ländern hat es gar keine speziellen Radwegschilder(ggf. auch keine Radwege) genauso wie hier und andernorts auf Straßen die Schilder groß genug sind. Schlecht lesbar sind schon eher deutsche Radwegschilder, weil ein bisschen klein. Dass die Wege oft verwinkelt sind, wird dich auch beim digitalen Tracknachfahren vor Probleme stellen. Da bist besser aufgestellt, wenn du aufmerksam die Wege fährst als dich immer auf das Navi zu verlassen. Wenn ich improvisiere, überlege ich an Kreuzungen, ob ich einen anderen Weg einschlage. Das kostet mit Papierkarte und/oder den Schildern nicht mehr Zeit als am Navi sind ein Überblick zusammenzufummeln. Die Zeit ist eher die, die man braucht, sich zu entscheiden.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
Nach oben   Versenden Drucken
#1471023 - 27.05.21 22:39 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Holger]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.178
In Antwort auf: Holger

Dank OSM Garmin fahre ich seitdem weitaus interessantere Strecken abseits von auch auf asphaltierten Straßen, selbst insbesondere in meiner näheren Umgebung.

Gemeint sind Rennradtouren. Früher hatte ich Standardrunden, die ich immer wieder fuhr. Okay, die habe ich immer noch. Aber seit ich Navi nutze, probiere ich auch in der Heimat anderer Routen aus, entweder selbst entworfen oder von anderen. Man entdeckt sogar bisher unbekannte asphaltierte Straßen.

Das kann man auch ohne Navi. Die Frage ist eher, ob du ein Interesse hattest, Sachen auszuprobieren. In Deutschland wirst du auch für jede jede Region entsprechende Karten mit großem Maßstab finden, die das genau leisten können. Die Frage ist eher, ob du früher bereit warst, von Standardrouten abzuweichen und dir dafür genauere Karen zuzulegen. Im Heimatbereich sollte das auch ohne Plan möglich sein, du wirst schon irgendwo an einer bekannten Stelle herauskommen - das Irrläuferrisiko ist überschaubar.

Ich selber habe meine Heimrouten mit der Zeit auch geändert und mehr Sachen ausprobiert als früher - allerdings komplett ohne Navi. Das hat mit anderen Schwerpunkten der Routen zu tun, die Neigungen haben sich verändert, auf Straßen ist mehr Autoverkehr, die mich zu Ausweichrouten zwangen usw. Wenn ich flott eine Trainingsrunde drehen möchte, bleibt letztlich nur eine begrenzte Zahl von Standardrouten. Je mehr ich davon abweiche, desto unrhythmischer werden die Routen wegen schlechterer Wege, steilere Anstiege usw. Das muss man dann auch mögen wollen, früher war das bei mir nicht so gefragt.

Für Stuttgart nicht, aber doch für nähere Regionen hier (Kraichgau, Schwarzwald, Schw. Alb) habe ich auch über die Jahre ein paar bessere Karten angelegt, die ich früher nicht hatte - eben damals auch fixe Standards gefahren. Auf den Radkarten z.B. hier vom Landesvermessungsamt BaWü in 1:75.000 sind auch alle Wege (mit gut sichtbaren Wegequalitäten) abgebildet, die man fahren kann. Es ist ein Märchen, wenn man behauptet, das können nur Digitalkarten liefern. Die Kartendaten existieren ja ohne Ansehen der Kartentypen, die der Nutzer einsieht. Die Vorteile des Navis bzw. digitaler Karten sind nicht die dort ablesbaren Karten, sondern das Track-Routing, die Vernetzung mit beliebigen Datenpools, die Auswertungsmöglichkeiten, das multimediale Einbinden in Social-Media-Plattformen u.a.m.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
Nach oben   Versenden Drucken
#1471030 - 28.05.21 05:21 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: veloträumer]
Mikel265
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 345
das sehe ich sehr ähnlich wie du....

Ich habe ja neben der papierkarte auch immer noch die Möglichkeit auf das Smartphone zu schauen und mit dieser Kombination bin ich bisher immer zurecht gekommen.

Wenn man dann noch berücksichtigt, wie viele Fragen und Problemstellungen es mit dem elektronischen Navigieren gibt und wie viele mit Karten Navigation (siehe all die ganzen Beiträge hier unter "Navigation" bleibe ich lieber bei meinem System


Viele Grüße

Michael
Nach oben   Versenden Drucken
#1471031 - 28.05.21 05:22 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: veloträumer]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: Holger
Gemeint sind Rennradtouren. Früher hatte ich Standardrunden, die ich immer wieder fuhr. Okay, die habe ich immer noch. Aber seit ich Navi nutze, probiere ich auch in der Heimat anderer Routen aus, entweder selbst entworfen oder von anderen. Man entdeckt sogar bisher unbekannte asphaltierte Straßen.

Das kann man auch ohne Navi. Die Frage ist eher, ob du ein Interesse hattest, Sachen auszuprobieren. In Deutschland wirst du auch für jede jede Region entsprechende Karten mit großem Maßstab finden, die das genau leisten können.

Da würde ich zumindest leise Zweifel anmelden. Welche Wege tauglich für Rennrad sind, ist auf den meisten Papierkarten nicht gut zu sehen. Da leistet OSM tatsächlich mehr, weil die Wegequalität codiert ist. Natürlich muss die entsprechende Kartendarstellung die Codierung auch umsetzen.

Velomaps leistet das wirklich sehr gut. Da kommt nach meiner bisherigen Erfahrung keine Papiertkarte ran, aber ich lasse mich gern auch belehren. Gut - das könnte man natürlich auch am PC vorm Losfahren recherchieren.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki

Geändert von Toxxi (28.05.21 07:20)
Änderungsgrund: Zitat repariert
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1471036 - 28.05.21 06:23 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Margit]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.560
In Antwort auf: Margit
In Antwort auf: Gerhardt
Eine Papierkarte kann niemals den Informationsgehalt einer Datenbank liefern.
So ist es. Trotzdem möchte ich mit solchen Papierkarten nicht mehr auf Radtour gehen. Lieber drucke ich mir eine DIN-A4-Seite der gesamten Route im Maßstab 1:2032000 sowie sieben DIN-A4-Seite im Maßstab 1:290000 mit Mapline aus, da ist dann wenigstens meine geplante Tour mit km-Abständen und POIs auch sichtbar. Mit dem Smartphone/Tablet lasse ich mich navigieren, Sprachansage schalte ich je nach Bedarf ein, z.B. in größeren Städten.


Auf dem Weg nach Griechenland bin ich mit einer Karte 1 : 650 000 Jugoslawien gefahren. Die war damals (1984) die beste, nur auf kleinen Nebenstraßen schon etwas kreativ. Die Durchquerung des Sneznik-Gebietes nach dieser Karte würde ich allerdings nicht mehr machen.

lg!
georg
Nach oben   Versenden Drucken
#1471039 - 28.05.21 06:38 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.560
In Antwort auf: iassu
Wenn ich mir das so überlege, muß ich mir eingestehen, daß ich funktioniere, wie ein moderner Einzelhandelsschmarotzer. Beim Klaus um die Ecke beraten lassen und dann bei Amazon bestellen.

Will sagen: ich navigiere inzwischen ausschließlich per Hänndi, meine geografische Allgemeinbildung fußt aber auf dem Großwerden und dem Umgang mit physischen Landkarten.

Ich habe meine starken Zweifel, ob ich sonst eine so umfassende geografische Vorstellung hätte erwerben können. In der Siebten mußten wir auswendig eine Umrißkarte von Deutschland, Europa und der Welt zeichnen können. Das war bildend. Ausschließlich mit einem Streichelfohn und auch mit einem Tablett hätte das ganz sicher nicht so viel bewirkt.

Vielleicht sterben mit uns, die wir ja wohl alle mit Papier gelernt haben und nun vielfach mit Displäi arbeiten, auch diejenigen aus, die überaupt den Wunsch haben, ganz individuell und frei zu planen.


Auch wenn ich spät dran bin: Da ist eine Menge dran! Wer immer nur einem Kastl nachfährt, verliert die Orientierung, in welchem Raum er sich bewegt. Ich habe selbst Fähigkeiten abgebaut, als wir zwei Jahre hindurch mit funktionierendem Navi über den Balkan gefahren sind. Solche Selbstverständlichkeiten, wie ein Gefühl für die Himmelsrichtungen und eine ungefähre Vorstellung, wie es dort, wo ich unterwegs sein will, ausschauen sollte, hilft bei Navigationsproblemen ungemein.

Als das Navi dann zu spinnen begonnen hat, musste ich diese Fähigkeiten wieder reaktivieren.

Meine behinderte Tochter hat ihre Raumwahrnehmung dort, wo wir nicht mehr zu Fuß gehen konnten, mit dem Rad entwickelt. Mit dem Auto klappt das nicht.
Es gibt auch Untersuchungen, die belegen, dass Kinder früher ihren Raum über aktive Bewegung integriert haben. In der heutigen Zeit, in der sehr viele Kinder von den Eltern nur mehr von Ort zu Ort chauffiert werden, entwickeln sie diese Fähigkeit, so zu sagen eine Karte im Kopf zu zeichnen, kaum bis nicht mehr. Sie kennen, laut dieser Studie, nur mehr Wahrnehmungsinseln.

Etwas Analogie ist im Leben und Lernen nicht das Um und Auf, aber durchaus sinnvoll. Was wiederum nicht heißt, dass ich die digitalen Helferleins verdamme!

lg!
georg
Nach oben   Versenden Drucken
#1471082 - 28.05.21 10:50 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: irg]
Hobo61
Nicht registriert
Zitat:
dass Kinder früher ihren Raum über aktive Bewegung integriert haben

das ist wohl eine Tatsache und für das Kind wirklich ein Abenteuer. Das ist auch bei Erwachsenen so - plakative Beispiele: Columbus, Humbold, Darwin, Ibn Battouta.

Was also ist nun das eigentlich spannendste für einen Reisenden? Terra Incognita.
Einem Radreisenden ist dies per se nicht vergönnt. Für ihn gibt es immer einen bereits angelegten Weg, eine Straße in die Richtung, in die er sich aufmacht. Dort wo es hingeht, war also bereits immer irgend jemand. Der Schatten des Unbekannten ist objektiv verflogen.

Was ich damit mit Bezug aufs Thema sagen will, ist: Displaynavigation mit den darin enthaltenen Optionen samt Internetwissen vernichtet mit seinem hellen Licht jegliches noch so kleine Unwissen über Reiseverlauf und Reiseziel bereits vor Reiseantritt. (Es fehlte noch die Krönung bei Zielankunft: "Wo bleibt Ihr nur solange, wir haben Euch längst erwartet!")

Jetzt kann man natürlich mit der Papierkarte hergehen und so tun, als breche man ins vergleichbar Unbekanntere auf. Charmant lach

Weil das alles so ist, macht es mich etwas traurig. Die Welt ist viel enger und überschaubarer geworden. Ich bitte (flehe) um brauchbaren Widerspruch! schmunzel
Nach oben   Versenden Drucken
#1471084 - 28.05.21 11:00 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: ]
martinbp
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.084
Bei OSM findest du oft Weg, deren Beginn auf einer Lange von 50-100 m angedeutet ist. Beginnt man ihn zu befahren, stellt sich heraus, dass der Weg aber da noch gar nicht zu Ende ist.

Ob er aber an einem Zaun (Privatgelände), an einem Wassergraben, immer schmaler werdend in in einem Wildwechsel endet, oder ob er aber einfach zwei Straßen und Wege verbindet, nur eben noch nicht gemappt worden ist, erfährst du erst, wenn du es ausprobiert hast.
So habe ich schon (für mich) interessante Verbindungswege entdeckt, auf die mich kein Navigationsprogramm je geschickt hätte. Aber ebensooft musste ich auf dem gleichen Weg wieder zurückkehren.

Das mag in Deutschland vielleicht anders sein, besser "durchgemappt".

Bei Radreisen verzichte ich jedoch gern auf solche unbekannten Möglichkeiten und bleibe auf OSM-bekannten Strecken.

Geändert von martinbp (28.05.21 11:02)
Nach oben   Versenden Drucken
#1471085 - 28.05.21 11:01 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Mikel265]
Job
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 18.523
In Antwort auf: Mikel265

Wenn man dann noch berücksichtigt, wie viele Fragen und Problemstellungen es mit dem elektronischen Navigieren gibt und wie viele mit Karten Navigation (siehe all die ganzen Beiträge hier unter "Navigation" bleibe ich lieber bei meinem System

Das Können, sich mit Karte und Kompass zu orientieren ist nun auch nicht jedem gegeben. weiss gott nicht.
Nach oben   Versenden Drucken
#1471086 - 28.05.21 11:16 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: ]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: Hobo61
Was ich damit mit Bezug aufs Thema sagen will, ist: Displaynavigation mit den darin enthaltenen Optionen samt Internetwissen vernichtet mit seinem hellen Licht jegliches noch so kleine Unwissen über Reiseverlauf und Reiseziel bereits vor Reiseantritt.

Sorry, aber das ist schlicht und einfach Unsinn. traurig Bzw. kann man das gleich von einer Papierkarte mit der gleichen Wahrhaftigkeit behaupten, wenn man stur den Straßen drauf folgt.

Ich fahre seit ca. 10 Jahren immer mit Navi. Ich wusste bei einigen Touren nicht, wann ich wo sein werde, und wo die Tour überhaupt enden wird. Das hat was mit innerer Einstellung zu tun, und nicht damit, ob man eine elektronische oder analoge Karte nutzt.

Und außerdem... bei Fernreisen, bei denen ich einen Flug erreichen muss, geht es nun mal leider nicht anders, als zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ziel zu sein. Ich habe nicht genug Urlaub, um alles mit dem Rad zu fahren, und auch nicht genug Geld, um Flüge immer ganz spontan zu buchen.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
#1471087 - 28.05.21 11:28 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: martinbp]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.676
In Antwort auf: martinbp


Ob er aber an einem Zaun (Privatgelände), an einem Wassergraben, immer schmaler werdend in in einem Wildwechsel endet, oder ob er aber einfach zwei Straßen und Wege verbindet, nur eben noch nicht gemappt worden ist, erfährst du erst, wenn du es ausprobiert hast.
So habe ich schon (für mich) interessante Verbindungswege entdeckt, auf die mich kein Navigationsprogramm je geschickt hätte. Aber ebensooft musste ich auf dem gleichen Weg wieder zurückkehren.

Das mag in Deutschland vielleicht anders sein, besser "durchgemappt".




nein, ist es nicht. Ich hatte so schon beispielsweise die unbeabsichtigte Bachquerung quer durch einen tieferen Bach im Kaiserstuhl, eine zugewachsene Waldstrecke im Allgäu und den ein oder anderen noch nicht einmal beschiebbaren Steilhang in meiner näheren Umgebung.
Das geht auch mit Karte, aber die Anregung dafür in ungewisse Routen abzubiegen ist bei digitalem Material vielfältiger.
Zur Orientierung brauche ich übrigens zwingend einen Blick auf eine Karte. Sonst kann ich mich im Kopf nicht gut verorten, auch wenn ich irgendwo schon x-Mal gewesen bin. Wenn ich ein Kartenbild von der Umgebung im Kopf habe, ist für mich die Orientierung erheblich einfacher.
Ich denke das ist individuell verschieden.
Gruß
Nat
Nach oben   Versenden Drucken
#1471089 - 28.05.21 12:11 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
Hobo61
Nicht registriert
hallo Thoralf,

mir scheint, Du hast Sinn fürs praktische/pragmatische. schmunzel
Vielen Dank, Georgs Beitrag hat mich zu meinem Beitrag veranlaßt. Leider komm ich da inhaltlich noch nicht weg. Ich weiß genau, wovon und wofür ich schreibe, kann mich aber nicht besser erklären, vermutlich liegts daran.
Nach oben   Versenden Drucken
#1471092 - 28.05.21 12:34 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: ]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.074
In Antwort auf: Hobo61
[…]Was also ist nun das eigentlich spannendste für einen Reisenden? Terra Incognita.
Einem Radreisenden ist dies per se nicht vergönnt. Für ihn gibt es immer einen bereits angelegten Weg, eine Straße in die Richtung, in die er sich aufmacht. Dort wo es hingeht, war also bereits immer irgend jemand. Der Schatten des Unbekannten ist objektiv verflogen.
[…]


Für mich gilt das nicht. Ich möchte nichts unbekanntes kennenlernen, das niemand vorher gesehen hat. Warum auch? Warum sollte das das Spannendste für Reisende sein? Sollte es nicht eher etwas "für den Reisenden Unbekanntes" sein? Was interessiert es mich, ob jemand schon mal in New York war, wenn ich zum ersten Mal dort bin? Für das eigene Erleben etwas Unbekannten ist es doch völlig irrelevant, ob da schon andere waren - das ist nur eine zusätzliche, sozusagen intellektuelle Ebene.

In Antwort auf: Hobo61
[…]Was ich damit mit Bezug aufs Thema sagen will, ist: Displaynavigation mit den darin enthaltenen Optionen samt Internetwissen vernichtet mit seinem hellen Licht jegliches noch so kleine Unwissen über Reiseverlauf und Reiseziel bereits vor Reiseantritt.[…]

Wenn Du geschrieben hättest "kann vernichten", dann gehe ich mit. Aber das muss sie selbstverständlich nicht tun, das hängt immer von denjenigen ab, die die Displaynavigation nutzen und wie sie sie nutzen.
Abgesehen davon ist für mich "internetwissen" schon ziemlich wichtig, wenn ich mich auf eine Reise vorbereite. Dass ich dann alles weiß, ist illusorisch. Auch bei noch so genauer Planung bleibt Unwissen. Aber darum geht es mir gar nicht. Ich möchte möglichst viel wissen vorher. "was man nicht weiß, sieht man nicht" - dieser Satz gilt für mich auf jeden Fall. Sicher nicht für jedermann und jedefrau, aber genauso sicher nicht nur für micht. Die Welt ist zu komplex für pauschale Aussagen, mit dieser pauschalen Aussage höre ich hier jetzt auf zwinker
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
Nach oben   Versenden Drucken
#1471093 - 28.05.21 12:59 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Job]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.074
In Antwort auf: Job
In Antwort auf: Mikel265

Wenn man dann noch berücksichtigt, wie viele Fragen und Problemstellungen es mit dem elektronischen Navigieren gibt und wie viele mit Karten Navigation (siehe all die ganzen Beiträge hier unter "Navigation" bleibe ich lieber bei meinem System

Das Können, sich mit Karte und Kompass zu orientieren ist nun auch nicht jedem gegeben. weiss gott nicht.

Oooh ja. Selbst die, nur mit herkömmlichen Straßenkarten ganz ohne Kompass...
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
Nach oben   Versenden Drucken
#1471094 - 28.05.21 13:07 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Holger]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: Holger
Für das eigene Erleben etwas Unbekannten ist es doch völlig irrelevant, ob da schon andere waren - das ist nur eine zusätzliche, sozusagen intellektuelle Ebene.

dafür Sehr schön ausgedrückt! bravo

Wenn ich irgendwo hin fahre, wo vorher noch niemand war, werde ich garantiert keine schöne Kneipe, Café oder Gaststätte entdecken. Vermutlich grundsätzlich gar keine Versorgungsmöglichkeit außer Jagen, Angeln und Pilze oder Früchte zu sammeln.

In Antwort auf: Holger
"was man nicht weiß, sieht man nicht" - dieser Satz gilt für mich auf jeden Fall.

Galt für mich vor der ersten Radreise nicht, aber ich habe ziemlich schnell gelernt, dass das doch für mich gilt.

Nämlich NACH meiner ersten Tour durch Italien, bei der ich einfach mit der Landkarte losgefahren bin, fiel mir etwas auf: Ich bin an vielen interessanten Sachen knapp vorüber gefahren (z.B. diverse Burgen, Kalterer See ...), von denen ich einfach nichts wusste, und die aber nicht so nah an der Strecke lagen, um sie sofort per Auge zu sehen.

Seitdem schaue ich immer vorher irgendwo nach und informiere mich wenigstens ein bisschen. Aber auch nicht zu viel, sonst sind die Erwartungen zu groß und die Überraschungen tatsächlich zu wenig.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
#1471122 - 28.05.21 21:18 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
Olaf65
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 18
[b][/b]Hallo, ich fahre nur nach Papierkaten von ADFC, welche ich von ganz DE besitze.
Diese bieten den Vorteil der Landschaftsübersicht. Man muß allerdings auch ein bißchen
mitdenken und eine Karte funktioniert immer, ohne jeden technischen Schnickschnack.
Mfg Olaf
Ohne Fahrrad geht nichts .
Nach oben   Versenden Drucken
#1471341 - 31.05.21 14:04 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Margit]
Margit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.886
In Antwort auf: Margit
In Antwort auf: StephanBehrendt
Und in so manch vermeintlicher Sackgasse finde ich dank OSMand dann doch noch einen Durchschlupf.
beim Großzoomen der OSM-Karte habe ich den Weg (rote Punkte) entdeckt träller
ohne Smartphone oder Tablet habe ich den Durchschlupf heute nicht gefunden traurig
Viele Grüße
Margit
Nach oben   Versenden Drucken
#1471345 - 31.05.21 14:29 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
Peter Lpz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.888
Ich hab nicht ganz verstanden, was der Kollege damit wirklich gemeint hat und interpretiere mal fröhlich:

Ich denke nicht, dass es da um die "intellektuelle Ebene" geht, sondern vielleicht darum, dass man vom Massentourismus verwöhnte Ziele meidet und sich stattdessen von ein paar lustigen Sachen überraschen lässt, die einem auf der Karte schön bunt vorkommen. Das gelingt mir neben dem einen oder anderen Reinfall doch recht häufig.

Ich mache mir bei Fernradtouren nach Karte relativ viel Arbeit und dabei sehe ich beinahe dieselben Dinge, die die digitalen Helferlein als POI bezeichnen. Es blinkt halt weniger. Aber auch ich bin schon hin und wieder an ein paar Dingen vorbeigeradelt, weil ich entweder gerade faul war oder es nicht besser wusste. Es gehört halt zum Leben, sich auch mal über selbstgebauten Mist zu ärgern. Mir fällt es halt schwer, zu glauben, das derlei mit den elektronischen Helferlein ausgeschlossen werden kann. Zu jedem Blinker wird man es kaum schaffen, meine ich. So wird man sich auch damit vorbereiten müssen.

Ich hab auch gar keine Ahnung, wohin man fahren muss, um irgendwohin zu kommen, wo noch keiner war. Ich war durchaus schon an ein paar sehr selten begangenen Stellen auf dem Planeten, aber weder habe ich es zu irgendeiner Erstbesteigung eines Berges gebracht, noch könnte ich behaupten, irgendwo der erste gewesen zu sein. Deshalb glaub ich, man braucht den Kollegen nicht gar zu wörtlich nehmen. Ich denke, ich versteh ihn auch so.

Gruß Peter
Nach oben   Versenden Drucken
#1471762 - 07.06.21 09:34 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
Ortenauer
Nicht registriert
Auf dem Fahrrad nutzen wir die Garmin GPSMap64 und ganz klassisch die Papierkarte.

Obwohl ich hier in der Runde wohl zu den jüngeren zähle bin ich da altmodisch und schaue unterwegs zur Peilung lieber auf eine Papierkarte als dass ich für mich umständlich aufm Smartphone hin und her zoome und schiebe etc.

Akku- und Technikprobleme habe ich mit der Papierkarte noch nie erlebt während Smartphone gerne mal mit leerem Akku gestreikt hat oder die GPSMap einfach nur eeeeewiiiigg gebraucht hat bis mal gezoomt wurde.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1471774 - 07.06.21 11:36 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: ]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: Ortenauer
Akku- und Technikprobleme habe ich mit der Papierkarte noch nie erlebt

Ich schon, und zwar in einem heftigen Schneesturm im Riesengebirge. Gut, das war beim Wandern und ist vielleicht etwas offtopic.

Es war Wind mit Geschwindigkeiten zwischen 70 und 100 km/h, Die Sichtweite betrug ca. 30 m. Bei diesen Verhältnissen hätte es uns jede Papierkarte (die wir durchaus dabei hatten) aus den Fingern gefetzt. Das Garmin Dakota hat (erstaunlicherweise) sehr zuverlässig funktioniert und uns den Weg vom exponierten Grat zur geschützten Hütte im Tal gezeigt.

Ohne Navi ggf. schwierig. Selbst 300 m von der Hütte entfernt war sie trotz starker Beleuchtung nicht zu sehen. Da war ich wirklich froh über das Navi.

Im Nachhinein haben wir auch festgestell, dass wir ziemlich unvosichtig waren, weil wir das Wetter komplett unterschätzt haben. Wir hätten auch durchaus dabei draufgehen können...
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1471824 - 07.06.21 18:30 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
Krasse Geschichte schockiert
...in diesem Sinne. Andreas
Nach oben   Versenden Drucken
#1471836 - 07.06.21 19:52 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: buche]
Thomas_Berlin
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 369
In Antwort auf: buche
Wie oft soll ich denn da umblättern


Genauso geht's mir auch.

Für die letzte längere Tour hatte ich mir extra einen Stapel bikemap Karten nebst Klickfix-auf-dem-Vorbau-Kartenhalter besorgt. Die Idee, nach Karte zu fahren fand ich irgendwie romantisch/nostalgisch/back to the roots. Es kam dann so, dass ich mit dem Neufalten & Reinfriemeln der Karten nicht hinterherkam.

Trotzdem ist es AUCH richtig, dass eine grosse Übersichtskarte auf dem Tisch zurechtgelegt unschlagbar ist. Egal ob auf Laptop, Handy oder Navi - 'the big picture' ist durch nichts zu ersetzen.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1471935 - 09.06.21 06:02 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.560
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Ortenauer
Akku- und Technikprobleme habe ich mit der Papierkarte noch nie erlebt

Ich schon, und zwar in einem heftigen Schneesturm im Riesengebirge. Gut, das war beim Wandern und ist vielleicht etwas offtopic.

Es war Wind mit Geschwindigkeiten zwischen 70 und 100 km/h, Die Sichtweite betrug ca. 30 m. Bei diesen Verhältnissen hätte es uns jede Papierkarte (die wir durchaus dabei hatten) aus den Fingern gefetzt. Das Garmin Dakota hat (erstaunlicherweise) sehr zuverlässig funktioniert und uns den Weg vom exponierten Grat zur geschützten Hütte im Tal gezeigt.

Ohne Navi ggf. schwierig. Selbst 300 m von der Hütte entfernt war sie trotz starker Beleuchtung nicht zu sehen. Da war ich wirklich froh über das Navi.

Im Nachhinein haben wir auch festgestell, dass wir ziemlich unvorsichig waren, weil wir das Wetter komplett unterschätzt haben. Wir hätten auch durchaus dabei draufgehen können...


Jedes Medium hat seine Vor- und Nachteile. Papierkarten vertragen Sturm und Regen schlecht. Trotzdem haben wir in Vor-Navi-Zeiten auch bei Dreckswetter durch lappländisches Fjell gefunden, es war nur nicht so einfach. Mit guter Raumorientierung kann man oft ziemlich weit kommen, ohne die Karte aus packen zu müssen. Dass meine Raumorientierung und meine "Karte im Kopf" durch die Verwendung des Navis nach gelassen hat, musste ich schon fest stellen.

Eines ist sicher: Mit schlechter Navigation anhand einer Papierkarte kann man sich kaum so verrennen, wie durch das blinde Nachhecheln einem Navi nach, das einen irgendwo hin lotsen will. Wir haben aktuell so eines. Dem gestehe ich allenfalls eine unterstützende Funktion zu. Was selbstverständlich nichts gegen die Navi-Benützung sagt!

lg!
georg
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1471940 - 09.06.21 07:16 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: irg]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
Das größte Problem scheint mir zu sein, daß die Papierkarten wahrscheinlich bald nicht mehr hergestellt werden. Ich habe einen mittelgroßen Schatz davon. Ich werde ihn hüten müssen.
...in diesem Sinne. Andreas
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1471948 - 09.06.21 08:23 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.671
Fürchte ich auch ein bisschen. Andererseits: Zeitungen werden auch noch gedruckt für hoffnungslose Nostalgiker wie mich.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1471949 - 09.06.21 08:39 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: irg]
Polkupyöräilijä
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 109
In Antwort auf: irg
Dass meine Raumorientierung und meine "Karte im Kopf" durch die Verwendung des Navis nach gelassen hat, musste ich schon fest stellen.

Wie fest hast du es denn gestellt?

Nein, im Ernst: Um eben dies zu verhindern, benutze ich mein Navi nicht als solches im eigentlichen Sinn, sondern "nur" als Landkarte, die mir meine Route und meinen Standort anzeigt und sich praktischerweise mitbewegt, so dass Umblättern wie bei einer Papierkarte nicht nötig ist. Weiterer Vorteil ist, dass ich den Maßstab den jeweiligen Erfordernissen anpassen kann und bei Bedarf auch Hinweise auf Sehenswürdigkeiten oder Infrastruktureinrichtungen einblenden könnte.

Aber optische oder visuelle Navigationshinweise bleiben ausgeschaltet, ebenso wie die Kartendrehung. Norden ist oben, und die Entscheidungen, wann wo wie abzubiegen ist, trifft nach wie vor das Navi zwischen meinen Ohren.

Für den Überblick habe ich in der Lenkertasche einen Ausdruck der gesamten Route oder der jeweiligen Tagesetappe. Sollte - was bisher noch nicht vorgekommen ist - die elektronische Karte einmal total ausfallen, würde ich damit (und mit Strassen-/Wegebeschilderung, Gewässer, Bahnlinien, Sonnenstand etc. und ein bisschen Orientierungssinn) auch zu meinem Ziel finden.

Für mich, der ich ein grosser Freund sowohl von papierenen als auch digitalen Landkarten bin, hat sich diese Kombination als am zweckmässigsten erwiesen.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1471985 - 09.06.21 12:26 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
Job
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 18.523
mit Verlaub, das ist doch Unsinn. Die Daten sind doch alle da! Niemand hindert Dich einen Plotter anzuwerfen und Dir die OSM oder jede andere beliebige Karte Deiner Wahl auszudrucken. Früher sind Karten von bestimmten Gegenden auch nur alle Jubeljahre mal neu verlegt worden. Dafür gab es jedes Jahr eine neue Bikeline-Auflage vom Elberadweg.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1471990 - 09.06.21 12:42 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Job]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.671
In Antwort auf: Job
Niemand hindert Dich einen Plotter anzuwerfen und Dir die OSM oder jede andere beliebige Karte Deiner Wahl auszudrucken.


Wenn ich genug Vorbereitungszeit habe, stimmt das. Aber nicht, wenn ich irgendwo unterwegs meine Route spontan umplane und feststelle, dass ich genau diese Karte nicht dabeihabe.
Nach oben   Versenden Drucken
#1471997 - 09.06.21 14:04 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Polkupyöräilijä]
hopi
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.381
In Antwort auf: Polkupyöräilijä. . .
benutze ich mein Navi nicht als solches im eigentlichen Sinn, sondern "nur" als Landkarte, die mir meine Route und meinen Standort anzeigt und sich praktischerweise mitbewegt, so dass Umblättern wie bei einer Papierkarte nicht nötig ist. Weiterer Vorteil ist, dass ich den Maßstab den jeweiligen Erfordernissen anpassen kann und bei Bedarf auch Hinweise auf Sehenswürdigkeiten oder Infrastruktureinrichtungen einblenden könnte.
ich finde, so sollte es gemacht werden. Ich verfahre schon seit Jahren so. Mein Garmin ist ein "Kartenanzeigegerät mit Zusatznutzen". Im Regelfall lasse ich mir einen irgendwie vorbereiteten Track anzeigen, den ich als mehr oder weniger detaillierten "Strich auf der Karte" betrachte. Ich kann dem folgen oder auch einen anderen Weg wählen. In der "Papierzeit" habe ich auch häufiger die vorgesehene Wegeführung durch mehr oder weniger exakte Markierungen auf der Karte gekennzeichnet. Ob ich denn auch so gefahren bin, ist eine völlig andere Frage. Manchmal war es so, manchmal gab es eh keine sinnvolle Alternative und häufig habe ich die Wegeführung unterwegs geändert, habe da unterwegs aufgegriffen Anregungen für die weitere Wegeführung berücksichtigt.
"If you want something done, do it yourself."
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1471998 - 09.06.21 14:13 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Martina]
hopi
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.381
In Antwort auf: Martina
Wenn ich genug Vorbereitungszeit habe, stimmt das. Aber nicht, wenn ich irgendwo unterwegs meine Route spontan umplane und feststelle, dass ich genau diese Karte nicht dabeihabe.
im Gegensatz zu Papierkarten könnte man durchaus viel mehr digitale Karten problemlos mitführen. Ich habe im Regelfall auf meinem Garmin immer mehrere Karten installiert. Die dadurch verursachten "kleinen Schwächen" des Gerätes nehme ich einfach hin. Dann dauert halt gelegentlich der täglich erste Gerätestart etwas länger. Was soll's. schmunzel
"If you want something done, do it yourself."
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472023 - 09.06.21 19:26 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Job]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
In Antwort auf: Job
mit Verlaub, das ist doch Unsinn......Niemand hindert Dich einen Plotter anzuwerfen und Dir die OSM oder jede andere beliebige Karte Deiner Wahl auszudrucken.
Eine beliebig aus dem Regal gegriffene Generalkarte Emilia Romagna hat die Maße 98x139 cm. Und genau um diese Größe in der Übersicht vor mir zu haben, nutze ich Papierkarten. Dann sag mir mal, wie ich sowas mal eben In Landkartenpapierqualität selber drucken kann. Mäusekino habe ich schon im Händi.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (09.06.21 19:29)
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472024 - 09.06.21 19:30 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
Job
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 18.523
ja und? was glaubst Du was Ingenierbüros für Ausdrucke haben? macht Dir jeder bessere Copyshop. davon gibts inzwischen sicher mehr als Kartenläden.
Hab grad mal nachgesehen. Ein A1-Ausdruck in Farbe auf 120g/m² Papier kostet etwa 13,50. Das passt dann allerdings nicht mehr ausgeklappt in Deine Kartenhülle.

Geändert von Job (09.06.21 19:34)
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472025 - 09.06.21 19:32 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Job]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
Kein Vergleich zu fertig gefalteten und im Deckel übersichtlich beschrifteten Landkarten. Ich werde sicher nicht zum Copyshop gehen und mit einer Architektenrolle heimkommen wirr verwirrt
...in diesem Sinne. Andreas
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472026 - 09.06.21 19:37 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
Job
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 18.523
siehste. wer will findet Wege, wer nicht will, findet Gründe....
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472046 - 10.06.21 05:22 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Job]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.074
In Antwort auf: Job
siehste. wer will findet Wege, wer nicht will, findet Gründe....

Nur sind halt manche Gründe durchaus relevant. Ich finde diesen Spruch ohnehin sehr oberflächlich. Es geht nicht alles, was man möchte. Man findet manchmal auch Gründe, dass etwas nicht funktioniert, was man möchte.

Und Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse und Wünschen. Da immer von den eigenen auszugehen und die der anderen als "Unsinn" abzutun, ist etwas, nun ja, egozentrisch. Wie ich eine IGN-Karte, nehmen wir 113 Brest Quimper, selbst herstellen könnte, dass sie in der Qualität annähernd dem zu kaufenden Exemplar entspricht, das sehe ich nicht.

Ich kann mich durchaus drauf einstellen und fahre ohnehin viel mit Navi - aber ich bedaure es wie iassu, dass die Produktion von Papierkarten über kurz oder lang zum Ende kommen dürfte. Ohne dass ich das irgendwie ändern könnte. Ich werde ebenfalls die, die ich habe, behalten - und in Zukunft, zum Teil schon jetzt, eben anders planen.
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472049 - 10.06.21 05:45 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Holger]
Margit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.886
In Antwort auf: Holger
und fahre ohnehin viel mit Navi
manchmal bin ich richtig froh, das Ding gut bedienen zu können. Gestern bspw. bekam ich Tropfen in die Augen und sah fast nix mehr, Sonnenlicht schmerzte. Habe mein Handy an Lenker und schob mein Rad mit Sprachansage zum nächsten Favorit. Einmal begleitete ich wen im Krankenwagen zur Klinik, fand dank Handy trotz stockfinstrer Nacht die nächste Bushaltestelle, konnte ohne Kleingeld ein Handy-Ticket kaufen, wusste wo ich umsteigen muss und war glücklich nach x-Stunden wieder vor meinem Rad zu stehen.
Viele Grüße
Margit

Geändert von Margit (10.06.21 05:48)
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472052 - 10.06.21 06:13 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Polkupyöräilijä]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.560
In Antwort auf: Polkupyöräilijä
In Antwort auf: irg
Dass meine Raumorientierung und meine "Karte im Kopf" durch die Verwendung des Navis nach gelassen hat, musste ich schon fest stellen.

Wie fest hast du es denn gestellt?



Früher habe ich mir vor dem Fahren (mit dem Auto, mit dem Radl navigiere ich noch nach Karte) die Struktur der Gegend, in der ich unterwegs bin, etwas eingeprägt. Dann hatte ich eine recht gute Ahnung, wo ich mich gerade herum treibe. Mit dem ersten Navi, das anfangs recht gut funktioniert hat, habe ich mich mehr und mehr auf das Kastl verlassen. Das war, wenn es Mist gebaut hat, ein Fehler. Mit Auto und Mini-Wohnwagen kann ich nicht überall gleich stehen bleiben, um anhand der Papierkarte zu klären, was nicht passt. Da musste ich wieder umlernen. Was ich getan habe. Jetzt läuft es wieder.

lg!
georg
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472054 - 10.06.21 06:20 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Job]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.560
In Antwort auf: Job
mit Verlaub, das ist doch Unsinn. Die Daten sind doch alle da! Niemand hindert Dich einen Plotter anzuwerfen und Dir die OSM oder jede andere beliebige Karte Deiner Wahl auszudrucken. Früher sind Karten von bestimmten Gegenden auch nur alle Jubeljahre mal neu verlegt worden. Dafür gab es jedes Jahr eine neue Bikeline-Auflage vom Elberadweg.


Grundsätzlich hast du sicher recht. Ich gebe nur zu bedenken: Wer seine Route selbst plant, und nicht auf Tracks anderer zurück greift, braucht gleichzeitig die Übersicht und das Detail. Das liefert die Papierkarte perfekt. Natürlich kann man digital kompensieren, dafür muss man aber dauernd hin und her scrollen. Das ist mehr als mühsam und kann für Fehler sorgen.

Da meine slowenischen Rad- und Wanderkarten nicht leicht zu ersetzen sind, fahre ich schon lange mit kopierten Ausschnitten davon, um die Originale zu schonen. Wenn ich damit rechne, die Route in größerem Ausmaß unterwegs ändern zu wollen oder zu müssen, nehme ich das Original zusätzlich mit. Eine längere Tour nur mit Ausdrucken zu fahren, dürfte, wenn keine besonders günstige Quelle zur Verfügung steht, teuer werden.

lg!
georg
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472077 - 10.06.21 08:58 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: irg]
Margit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.886
In Antwort auf: irg
Wer seine Route selbst plant, und nicht auf Tracks anderer zurück greift, braucht gleichzeitig die Übersicht und das Detail. Das liefert die Papierkarte perfekt.
Plane jede Route selbst oder um. Aber es gibt soviel Baustellen, unbefahrbare Wege, neue Wege, Feldwege zu Schnellstraßen umgebaut gibt etc., dass man unmöglich stets die neuesten Papierkarten in großem Maßstab haben kann. Für das Geld bekommt man auch jede Menge Billighandys, die als Navi dienen können. Persönlich mag ich mein Tablet auf der Lenkertasche. Erst kürzlich wieder: Vollsperrung. Fragte warum wir bei der Umleitung stehen blieben, sollte auf meinem Tablet gucken, ob der Feldweg auf den Track führt bier
Viele Grüße
Margit
Nach oben   Versenden Drucken
#1472078 - 10.06.21 09:07 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Margit]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
Klar, solche "Pannen" wird es immer geben, auch bei elektronischer Planung und Durchführung. Unter strategischer Planung einer Reise verstehe ich aber etwas anderes. Dazu brauche ich den Überblick. Den kann mir ein Display nicht liefern. Entweder detailreich, dann kleiner Ausschnitt, oder Überblick, dann ohne weitere Information. Hin- und herswitchen ist keine Option. Den Überblick liefert nur eine Papierkarte, bester Kompromiß 1:200 000. Und ohne das, was ich aus dem Umgang mit Karten und Atlanten zeitlebens als meine geografischen Vorstellungen aufgebaut habe, kann ich eine eletronische Karte auch nicht wirklich handhaben.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (10.06.21 09:07)
Nach oben   Versenden Drucken
#1472080 - 10.06.21 09:34 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
Und natürlich verändern sich auch unsere Gewohnheiten, dagegen kann man ja nicht prinzipiell etwas haben. Allerdings habe ich nie nachvollziehen können, worin der Wert liegt, in der elektronischen Planung jedes Detail der Strecke und dessen, was am Wegesrand liegt, bzw liegen soll, vorab munutiös festzulegen, wie das hier immer wieder zu lesen ist.

Ich finde, hier hat sie die elektronische Planung verselbständigt. Dieser Eigenwert rangiert offensichtlich bei manchen als Parallelwelt zur eigentlichen Reise. Selbstverständlich sind die tatsächlichen Eindrücke, wenn man die Planung dann draußen abarbeitet, nochmal ganz anders, aber das ist es ja gerade, was ich seltsam empfinde. Daß man versucht, im Vorfeld genau das Wesentliche der Reise, die Erlebnisse vor Ort, vorweg zu nehmen, schon früher irgendwie haben zu wollen. Eine Virtualisierung der ganzen Unternehmung.

Sehr bald scheint sich dabei die Vorstellung breit zu machen, daß es ohne elektronische Planung und Durchführung garnicht geht. Zugegeben, in Städten wird es häufig bei zunehmender Allmacht des Autoverkehrs und seiner Infrastrukturen, immer schwieriger, sich mit dem Rad zurecht zu finden. Und die Eigenorientierung wird auch nicht gerade trainiert, wenn man sich immer routen läßt.

Trotzdem: wie konnten die Reisenden bis vor 10,15 Jahren ohne Smartphon&Garmin&Co überhaupt reisen? Nur mit Papierkarten, womöglich nur mit Maßstäben von 1:500 000 ? Waren die mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet?

Genau in diesem Spannungsfeld des Nichtwissens, des Nichtgeplanthabens, des Trotzdemweiterkommenwollens und -müssens, vor dem wir eine fundamentale Angst zu entwickeln scheinen, liegt für mich ein Grundwert des Radreisens überhaupt.
...in diesem Sinne. Andreas
Nach oben   Versenden Drucken
#1472081 - 10.06.21 09:41 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.074
Planung zu Hause klappt bei mir tatsächlich auch ganz gut komplett am PC - eben am größeren Bildschirm. So hatte ich meine Deutschland-Nord-Süd-Tour geplant. Tatsächlihc in Komoot, vom nördlichsten Punkt bis zum südlichsten Punkt eine Route ziehen lassen und dann im Detail optimiert. Auf dem Smartphone ginge das wohl auch - aber da finde ich es nicht so bequem wie mit einem großen Bildschirm.

Aber das entspricht normalerweise nicht der Art, wie ich reise, da ich mir in der Regel keine Route vorab festlege, sondern recht viel spontan entscheide. Und da finde ich es eben auch am Effektivsten, wenn ich das auf einer Papierkarte mache. Und für mich ebenfalls 1:200.000.

vIele Grüße
Holger
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
Nach oben   Versenden Drucken
#1472085 - 10.06.21 09:58 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.671
In Antwort auf: iassu
Allerdings habe ich nie nachvollziehen können, worin der Wert liegt, in der elektronischen Planung jedes Detail der Strecke und dessen, was am Wegesrand liegt, bzw liegen soll, vorab munutiös festzulegen, wie das hier immer wieder zu lesen ist.


Geht mir genauso. Wobei man fairerweise sagen muss, dass es auch Menschen gibt, die das mit Papierkarten so machen. Oder als Zwischenform sehr großen Wert darauf legen, einer in einem Radreiseführer beschriebenen Route exakt zu folgen.

Zitat:

Ich finde, hier hat sie die elektronische Planung verselbständigt.


Ich bin mir nicht ganz sicher, was hier Ursache und was Wirkung ist. Ich habe eher den Eindruck, dass die elektronische Planung einen sehr tiefsitzenden Wunsch befriedigt und lediglich die logische Nachfolgerin von Rad- oder auch Wanderführern ist. Und zumindest letzere sind ja nun kein neues Phänomen. Ich kenne es von den wirklich zahlreichen Wanderungen meiner Kindheit nur so, dass man entweder einem vor Ort markierten Weg oder einem Vorschlag aus einem Wanderführer gefolgt ist. Von diesen Vorschlägen abzuweichen kam nicht in Frage.

Zitat:

Sehr bald scheint sich dabei die Vorstellung breit zu machen, daß es ohne elektronische Planung und Durchführung garnicht geht.


Eher, dass es ohne möglichst exakte Vorplanung der Wegstrecke ggf. sogar durch andere nicht geht. Das war aber vor 15 Jahren nicht anders.

Zitat:

Trotzdem: wie konnten die Reisenden bis vor 10,15 Jahren ohne Smartphon&Garmin&Co überhaupt reisen? Nur mit Papierkarten, womöglich nur mit Maßstäben von 1:500 000 ? Waren die mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet?


Sie haben einen Bikeline-Führer gekauft. grins

Martina
Nach oben   Versenden Drucken
#1472100 - 10.06.21 11:28 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Martina]
Polkupyöräilijä
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 109
In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: iassu
Allerdings habe ich nie nachvollziehen können, worin der Wert liegt, in der elektronischen Planung jedes Detail der Strecke und dessen, was am Wegesrand liegt, bzw liegen soll, vorab munutiös festzulegen, wie das hier immer wieder zu lesen ist.


Geht mir genauso. Wobei man fairerweise sagen muss, dass es auch Menschen gibt, die das mit Papierkarten so machen.


Und vielleicht sollte man fairerweise auch sagen, dass es Menschen gibt, denen es schlicht und einfach Spass und Freude macht, eine Route schon im voraus möglichst genau zu planen - egal ob anhand von Papier- oder elektronischen Karten - und dieser Route dann später exakt zu folgen - wobei ja nicht ausgeschlossen ist, dass man unterwegs dennoch spontan davon abweicht (oder abweichen muss), aus welchen Gründen auch immer.
Nach oben   Versenden Drucken
#1472104 - 10.06.21 12:00 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
martinbp
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.084
In Antwort auf: iassu
Unter strategischer Planung einer Reise verstehe ich aber etwas anderes. Dazu brauche ich den Überblick. Den kann mir ein Display nicht liefern. Entweder detailreich, dann kleiner Ausschnitt, oder Überblick, dann ohne weitere Information. Hin- und herswitchen ist keine Option. Den Überblick liefert nur eine Papierkarte, bester Kompromiß 1:200 000.


Strategische Planung und die Navigation auf der Reise an sich sind eben zwei völlig unterschiedliche Dinge.

Wenn auf den 1.200 000-er Karten auch die ortsverbindenden Radwege eingezeichnet wären, wie die Fernradwege auf dem ADAC-Karten-Set von 2008/9, dann wäre das sowohl für die Planung als auch zum Mitnehmen ganz gut.
Leider war es nur ein einziges Jahr, wo der ADAC auch an die Konkurrenz gedacht hatte. Dieses System wäre ausbaufähig gewesen, und ganz Deutschland kostete damals 15€.
Mit diesen Karten bin ich noch einige Jahre unterwegs gewesen, auch als ich schon ein Nüvi hatte, denn am Abend auf dem Campingplatz ist das für mich eine abendfüllende Lektüre gewesen.

Zur Übersicht und zum Planen daheim noch besser der ADAC-Atlas in 1:100 000. Der wäre aber als Tourenausrüstung im A3 Format mit ca. 3 kg Masse suboptimal.
Das ist aber vermutlich deutschlandspezifisch, mit den vielen für Radler gesperrten Staßen und einem umfangreichen Radwegenetz.

In anderen Ländern, wo es weniger Radwege gibt, wie z.B. hier in Ungarn ist 1:250 000 noch gut, aber es fehlen die befahrbaren Feldwege. Mit Gepäck würde ich diese aber sowieso versuchen zu vermeiden. Allerdings hat man dann hier oft 3 Möglichkeiten: 10 km Umweg-2 km Feldweg- 2 km auf Straßen mit Radverbotsschild.

Auch der Michelinatlas Frankreich 1:200 000 hat Radwege (aber auch nicht vollständig). Wenn man sich sicher ist, dass man die Tour unbedingt so fahren will, wie vorgestellt, könnte man da die entsprechenden Seiten raustrennen. Ist vermutlich wesentlich billiger, als wenn man sich jedes Departement einzeln kauft.
Für meine geplante und nun wohl nicht mehr durchführbare Frankreichreise hatte ich mir einen Teil davon eingescannt und auf das Handy geladen, als Notbehelf, falls die OSM-Katen irgenwie ausfallen sollten.

Am besten ist der Tschechien-Atlas Shocart 1:75 000, da ist wirklich alles gut zu erkennen, aber auch das ist zum Mitnehmen schon zu viel.

Aber alle Papierkarten versagen innerhalb größerer Städte, rein ins Zentrum findet man immer, aber um rauszufinden nutze ich dann doch Brouter auf dem Handy. Manchmal habe ich mir einen Track gebastelt, der die wichtigsten Sehenswürdigkeiten mitnimmt, aber meistens beende ich die "Stadtrundfahrt" irgendwo und will dann nur noch so schnell wie möglich wieder "zurück zur Natur".
Nach oben   Versenden Drucken
#1472108 - 10.06.21 12:51 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
hopi
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.381
In Antwort auf: iassu
Und natürlich verändern sich auch unsere Gewohnheiten, dagegen kann man ja nicht prinzipiell etwas haben. Allerdings habe ich nie nachvollziehen können, worin der Wert liegt, in der elektronischen Planung jedes Detail der Strecke und dessen, was am Wegesrand liegt, bzw liegen soll, vorab munutiös festzulegen, wie das hier immer wieder zu lesen ist.
ja, und gelegentlich, vielleicht auch häufiger, wird das auch noch vorab per Google Streetview gründlich visualisiert. Wo bleibt da noch zumindest ein Rest an "entdecken" der zu bereisenden Gebiete? Für mich sind diese vielen neuen Möglichkeiten kaum geeignet. Ich nehme da ganz ohne "Murren" mögliche Überraschungen, wie beispielsweise entgegen der Kartendastellung doch zumindest für mich unbefahre Strecken, einfach hin. Entweder irgendwie "durchwurschteln" oder umkehren. schmunzel
"If you want something done, do it yourself."
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472256 - 14.06.21 07:21 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
Mikel265
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 345
Hallo

ich bin fest davon überzeugt das es Papierkarten noch sehr lange zu kaufen gibt.

Manche Dinge sterben noch lange nicht aus, obwohl es immer wieder vorhergesagt wird (von wem auch immer)

Da denke ich nur mal so an Bücher, Schallplatten, Fahrräder ohne Motor und noch vieles mehr.


Viele Grüße

Michael
Nach oben   Versenden Drucken
#1472263 - 14.06.21 09:12 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Mikel265]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
Definiere "Aussterben".

Ich verstehe in solchen Fällen darunter nicht, daß es auf den Bestand "Null" runtergehen wird. Mir ist die Relevanz wichtig. Und relevant wird sein, daß das Angebot so drastisch zurückgehen wird, daß es für Hersteller und Kunden keine Option mehr ist. Die Auswahl, die früher gegebene Redundanz verschiedener Hersteller zum selben Bereich, die Aktualisierungen, die Verkaufsmöglichkeiten: das schätze ich als zur Bedeutungslosigkeit zurückgehend ein. Genauso wie Vinylplatten noch existieren, aber für den Normalmusikkunden irrelevant sind.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (14.06.21 09:13)
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472264 - 14.06.21 09:35 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Mikel265]
StefanTu
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.100
In Antwort auf: Mikel265
Hallo

ich bin fest davon überzeugt das es Papierkarten noch sehr lange zu kaufen gibt.

Das ist, denke ich, nicht die Frage. So lange jemand eine analoge Karte haben will, wird es die auch irgendwo zu kaufen geben. Die Frage ist, ob das dann noch klassische Karten die von irgendjemand verlegt werden sein werden.
Wir waren schon vor ein paar Jahren mal an einem Wochenende in Tirol "hängen geblieben". Wenn man dann schon vor Ort ist und das Wetter schön möchte man sich ja gerne die Beine vertreten. Karte hatten wir keine dabei, also erstmal zur Touriinfo. Die haben uns sehr gut beraten und dann mit uns zusammen am Bildschirm die Region in der wir wandern wollen ausgewählt, die beschriebenen Touren eingeblendet und dann genau die Karte mit "unseren" Touren ausgedruckt. Die Karte war qualitativ von einer guten gekauften nicht zu unterscheiden und dann Beschichtung sogar wasserfest. Wirklich teuer war es auch nicht. Ist mir seitdem (leider) nicht mehr über den Weg gelaufen, aber so oder so in der Richtung wird das imho in Zukunft, nicht nur, mit Landkarten laufen.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472266 - 14.06.21 09:54 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: iassu
Genauso wie Vinylplatten noch existieren, aber für den Normalmusikkunden irrelevant sind.

Ähnlich mit dem Beruf des Chaffeurs. Heute fährt fast jeder selbst. Den Beruf gibt es noch (ich kenne sogar jemanden, der darin arbeitet), aber er führt ein Nischendasein.
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
#1472267 - 14.06.21 09:58 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
hopi
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.381
In Antwort auf: iassu
Aktualisierungen,
genau bei diesem Aspekt können sehr viele digitale Karten, insbesondere die auf den OSM-Daten basierenden, oft schneller und besser als so manche Papierkarte aus der "guten alten Zeit" sein.
Wenn ich gelegentlich in den reichhaltigen Fundus meiner alten Papierkarten schaue, stelle ich mir oft die Frage, ob das alles denn noch zumindest so halbwegs "richtig" ist. Natürlich kommt man auch mit nicht mehr so ganz taufrischen Karten meist zum Ziel. Für mich ist das mittlerweile mehr schöne Nostalgie als wirklich nützliche Hilfe während einer Radreise.

Nostalgie kann ja auch recht schön sein, besonders wenn man sich zurücklehnt und nochmals von schönen alten Touren oder welchen anderen Erlebnissen auch immer, träumt.
"If you want something done, do it yourself."
Nach oben   Versenden Drucken
#1472269 - 14.06.21 10:44 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: hopi]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.470
Gibt halt Bereiche, wo handgefertigte Karten viel mehr Wert sind als maschinell erzeugte. Ich denke z.B. an die Böhm-Karten vom Wandern/Klettern in der sächsischen Schweiz. Da kommt nie und nimmer ein automatisiserter Kartenherstellungsprozess auch nur ansatzweise ran.

Die 1:300.000-Autoatlaskarten, die muss keiner von von Hand malen, das kann man generieren.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
Nach oben   Versenden Drucken
#1472286 - 14.06.21 15:33 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: hopi]
martinbp
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.084
Und für die Grobplanung einer Reise reicht das ja meist auch aus.

Ich habe für meine geplante Österreich-Strecke Radtourenkarten aus den 90-er Jahren herangezogen.
Die Steigungspfeile geben eine gute Orientierung, was einen erwartet.

Aber natürlich ist der Alpenraum nicht wirklich relevant, und wenn mal der Radweg auf 200 m anders verläuft, so ist das kein Problem
Nach oben   Versenden Drucken
#1472297 - 14.06.21 16:40 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: martinbp]
Axurit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.151
Für die (Grob-)Planung von mehrtägigen Touren verwende ich die digitale Version der Papierkarten von Michelin oder IGN. Die IGN-Karten kann ich direkt in meinem Planungstool anzeigen. Bei den Michelin-Karten mache ich mir georeferenzierte Screenshots oder Scans vom Papier.

Im Gegensatz zu den rein digitalen Karten auf OSM-Basis, wo unterschiedslos dargestellt wird, was in der Datenbank vorhanden ist, enthalten diese Karten eine redaktionelle Auswahl von Sehenswürdigkeiten. Ich finde das in den ersten Planungsphasen sehr hilfreich. Vor allem die Sternebewertung der Michelinkarten für Städte und Sehenswürdigkeiten dient mir dabei als zuverlässige Richtschnur. Was mehr als einen Stern hat und nicht allzu abseits der geplante Route liegt, lasse ich selten aus. Das gilt ähnlich für die grün markierten Strecken. Auch da hat sich die Empfehlung durch die Kartenmacher vor Ort so gut wie immer bestätigt.

Natürlich sind solche Empfehlungen auch auf digitalen Karten möglich. Aber bei den OSM-basierten kostenlosen Angeboten gibt es das nicht und bei den digitalen Angeboten der Kartenverlage habe ich den Eindruck, dass man zunehmend auf den damit verbundenen Aufwand verzichtet. Das gilt im übrigen auch für Papierkarten, die offenbar zunehmend auch nur noch Ausdrucke digitaler Daten sind. Letztes Jahr habe ich unterwegs eine 1:200.000er Karte von IGN gekauft, nachdem ich drei Tage lang in jedem Schreibwarenladen vergeblich nach einer gelben Michelin-Karte der Gegend gesucht hatte. Das Kartenbild war so miserabel, dass ich die Karte am selben Tag in den Papiercontainer des Campingplatzes geschmissen habe. Ich glaube, es war die erste Landkarte, die ich weggeworfen habe.
Nach oben   Versenden Drucken
#1472308 - 14.06.21 18:43 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Axurit]
martinbp
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.084
Ja, die Sterne bei Michelin sind eine sehr schöne Hilfe bei der Planung (Ich habe nur den Michelin-Atlas 1.200 000, da sind sie auch eingezeichnet.) Und da ist meine Vorgehensweise so ähnlich wie deine. Die IGN_Karten kenne ich leider nicht
Bei den ADAC-Karten ist das übrigens ähnlich, auch wenn es da nur zwei Kategorien gibt und nicht 3 wie bei Michelin.

Aber da ich die Landkarte von Frankreich nur recht grob im Kopf habe (wenn ich den Atlas aufschlage, weiß ich nicht auf Anhieb, in welcher Gegend ich mich befinde), brauche ich einen großflächigen Überblick, eigentlich wäre die Regional/Departementkarten da noch besser. Da könnte ich mit digitalen Karten allein sehr wenig anfangen.

Aber Bilder von den für mich interessanten Kartenblättern habe ich auch auf dem Handy, allerdings ohne Georeferenzierung, nur zum Überblick, vor allem, wenn ich aus welchem Grund auch immer die Tour ganz anders fortführe, als ursprünglich geplant.

Bei den OSM-Karten gibt es solche guten Planungshilfen (vielleicht von den Komoot-Highlights abgesehen) vielleicht auch deshalb nicht, weil es keinen Tag gibt: sehenswert-sehr sehenswert-besonders sehenswert. Oder gibt es das und ich habe es bloß noch nicht gefunden?
Aber wenn jeder Mapper subjektiv solche Tags dazufügen würde, das gäbe auch nur Chaos-siehe Komoot.

Ich habe mal versucht, aus OSM-Daten und meinen eigenen "Erfahrungen" eine auf die eigenen (Radfahrer)-Bedürfnisse zugeschnittenene, ausdruckbare Karte mittels QGIS zu erstellen (sehr laienhaft) und kann gut verstehen, dass die Landkartenverlage diesen Aufwand scheuen.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472325 - 15.06.21 04:51 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: martinbp]
Axurit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.151
In Antwort auf: martinbp
Ja, die Sterne bei Michelin sind eine sehr schöne Hilfe bei der Planung (Ich habe nur den Michelin-Atlas 1.200 000, da sind sie auch eingezeichnet.) Und da ist meine Vorgehensweise so ähnlich wie deine. Die IGN_Karten kenne ich leider nicht
Bei den ADAC-Karten ist das übrigens ähnlich, auch wenn es da nur zwei Kategorien gibt und nicht 3 wie bei Michelin.

Aber da ich die Landkarte von Frankreich nur recht grob im Kopf habe (wenn ich den Atlas aufschlage, weiß ich nicht auf Anhieb, in welcher Gegend ich mich befinde), brauche ich einen großflächigen Überblick, eigentlich wäre die Regional/Departementkarten da noch besser. Da könnte ich mit digitalen Karten allein sehr wenig anfangen.

Aber Bilder von den für mich interessanten Kartenblättern habe ich auch auf dem Handy, allerdings ohne Georeferenzierung, nur zum Überblick, vor allem, wenn ich aus welchem Grund auch immer die Tour ganz anders fortführe, als ursprünglich geplant.

Bei den OSM-Karten gibt es solche guten Planungshilfen (vielleicht von den Komoot-Highlights abgesehen) vielleicht auch deshalb nicht, weil es keinen Tag gibt: sehenswert-sehr sehenswert-besonders sehenswert. Oder gibt es das und ich habe es bloß noch nicht gefunden?
Das gibt es nicht, es würde ja dem Prinzip widersprechen, dass grundsätzlich nur vor Ort überprüfbare Fakten erfasst werden. Manches könnte man aus objektiven Eigenschaften ableiten, Weltkulturerbe, Denkmalschutzstatus, usw. Aber da fällt natürlich vieles, was für Reisende interessant ist, durch das Raster.

Zitat:
Ich habe mal versucht, aus OSM-Daten und meinen eigenen "Erfahrungen" eine auf die eigenen (Radfahrer)-Bedürfnisse zugeschnittenene, ausdruckbare Karte mittels QGIS zu erstellen (sehr laienhaft) und kann gut verstehen, dass die Landkartenverlage diesen Aufwand scheuen.
Das kenne ich zwinker Ich habe mal einen kompletten Kartenstil für eine Online-Karte entwickelt. Das Ergebnis war nicht schlecht, aber nur für den eigenen Bedarf ist das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen unvernünftig hoch. Und wenn es auch für andere nutzbar sein soll, müsste man noch mehr Aufwand rein stecken. Und wenn man die Arbeit über die Zeit streckt, ist das Ergebnis technisch überholt, kaum dass es fertig ist. Ich mache das ab und zu noch als Fingerübung, aus Interesse an der Technik und um in der Übung zu bleiben, zuletzt eine topografische OSM-Karte auf der Basis ähnlicher Projekte: Beispiel.
Nach oben   Versenden Drucken
#1472340 - 15.06.21 07:47 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: hopi]
LudgerP
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.395
In Antwort auf: hopi
ja, und gelegentlich, vielleicht auch häufiger, wird das auch noch vorab per Google Streetview gründlich visualisiert.

So "verreise" ich nur noch. Ich radel die Touren nur noch am Rechner. Mache ich Urlaub in Südfrankreich, dann steht der Heizlüfter auf volle Power und bläst mir ins Gesicht. Neben der Tastatur liegen im Mörser zerkleinerter Rosmarin und Thymian und geben das richtige Geruchsambiente.

Fahre ich den Nordseeküstenradweg, bläst der Lüfter nur Kaltluft und die Kräuter werden gegen einen alten Hering ausgetauscht. Ab und zu kommt meine Gattin herein und schüttet mir einen Eimer kaltes Wasser ins Gesicht als Brandungswellensimulation.

Ludger
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472342 - 15.06.21 07:56 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
Indalo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 250
Ich saß vor ein paar Jahren in Katalonien auf Radreise in einem Straßencafé in einem kleinen Ort und war mit Papierkartenstudium beschäftigt, als ein anderer Reiseradler vorbeifuhr, stoppte, und mich begann auszufragen. Wo wir denn wären, ich hätte ja eine Papierkarte und was es denn mit all diesen „SI“ und „No“ – Schildern an den Häusern auf sich hätte (Es war wenige Wochen vor dem Referendum zur Unabhängigkeit von 2017). Es stellte sich heraus, dass der gute Mann auf einem vorgegebenen Track von Perpignan nach Alicante unterwegs war und einfach stumpf seinem Navi hinterher fuhr. Ich war neugierig wo er denn die Pyrenäen überquert hätte, aber das konnte er mir nicht sagen. Auch so Fragen, ob er denn am Meer vorbeigefahren wäre, oder die Grenze in der Nähe einer Autobahn überquert hätte, oder ewig lang ein Tal und dann eine Passstraße hochgefahren wäre, konnte er mir nicht beantworten, außer dass es wohl nicht am Meer gewesen wäre. Er bot mir aber an, mir nach der Reise seinen Track per Email zu schicken, dann könnte ich selber kucken, aber jetzt und hier könne er sein Navi nicht auslesen.
Auch auf die Frage, wie denn seine Reiseroute weiter verlaufen würde, eher an der Küste runter, oder durchs Inland, gar die holländische Route über Teruel und Cuenca, konnte er mir nicht antworten. Er würde einfach seinem Navi folgen, jeden Nachmittag um Punkt Fünf seinem Sohn per Whatsapp seine Position schicken, der ihm daraufhin in der Nähe ein Hotel mit Halbpension bucht und ihn per Telefon dorthin leitet.
Auch von Katalonien hatte er noch nie gehört, auch nicht von politischen Konflikten mit der Zentralregierung, noch dass eine eigene Sprache gesprochen wird. Er hatte sich aber irgendwie schon gewundert, weil er war ja schon paarmal weiter südlich gewesen und hätte den Eindruck gehabt sprachlich rudimentär ein bisschen zu verstehen, und aber auf dieser Reise irgendwie auch nicht.

Er fuhr dann weiter mit seinem Navi Richtung Süden, ich Richtung Norden mit meiner Papierkarte, was er „total mutig“ fand und ich war leicht irritiert mit wie wenig Wissen man doch so unterwegs sein kann.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472346 - 15.06.21 08:16 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Indalo]
Axurit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.151
Ich habe ein paar Jahre lang in meinem Haus bei Perpignan Warmshowers-Gäste aufgenommen. Davon könnte ich eine ganze Reihe ähnlicher Stories erzählen. Mal kamen Mitte November zwei koreanische Studenten vorbei. Auf dem Weg von Barcelona nach München hatten sie zwei Fixpunkte, die sie unbedingt sehen wollten: das Camp Nou und die Allianz-Arena. Für die Routenplanung stand nur der Rückflugtermin Ende Dezember ab München fest. Zu Frankreich wollten sie nur zwei Dinge wissen: was dort ein gegrilltes Hähnchen im Straßenverkauf kostet und ob es auf dem Weg nach Deutschland irgendwelche Must-See-Sehenswürdigkeiten gäbe. Ich schlug vor, sie könnten sich mal den Pont du Gard ansehen. Davon hatten sie noch nie gehört. Darüber ob November und Dezember die geeigneten Monate für eine Radreise von Barcelona nach München sei, hatten sie sich offenbar noch keine Gedanken gemacht. Irgendwie haben sie es wohl über Norditalien und die Alpen nach München geschafft. Ich vermute, dass das ein unvergessliches Erlebnis für die beiden war, mit dem sie noch bei ihren Enkeln mächtig Eindruck machen können.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472350 - 15.06.21 09:11 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Axurit]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.671
Ich kann dafür als Kontrastprogramm von einer Gruppe Jugendlicher berichten, die eine Tour vom Münsterland (?) nach Tübingen lediglich mit einer Straßenkarte von Deutschland im Maßstab von ca. 1:700.000 angetreten haben. Am Rhein entlang hat das auch ganz gut geklappt, aber sie sind dann halt nich an den Neckar abgebogen (was wohl auch geklappt hätte), sondern irgenwo einem Radwegweiser hinterhergefahren, der sie mitten in den Nordschwarzwald auf einen Radweg gelotst hat, wo wir sie dann getroffen haben. Sie waren sehr froh, dass wir sowohl eine Wanderkarte für die nähere Umgebung als auch ein Smartfon dabei hatten, mit dem wir dann klären konnten, welchem Radwegweiser sie geschickterweise weiter folgen sollen.

Moral: die Papierkarte ist auch nicht das alleinseligmachende... zwinker

Geändert von Martina (15.06.21 09:11)
Nach oben   Versenden Drucken
#1472353 - 15.06.21 10:20 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: LudgerP]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
In Antwort auf: LudgerP
Ab und zu kommt meine Gattin herein und schüttet mir einen Eimer kaltes Wasser ins Gesicht als Brandungswellensimulation.
lach grins party
...in diesem Sinne. Andreas
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472355 - 15.06.21 11:08 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Axurit]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: Axurit
Im Gegensatz zu den rein digitalen Karten auf OSM-Basis, wo unterschiedslos dargestellt wird, was in der Datenbank vorhanden ist...

M.E. gibt (gab?) es durchaus digitale Karten, die nicht den kompletten OSM-Datenbestand übernehmen, sondern eine Auswahl treffen.
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472356 - 15.06.21 11:18 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
Axurit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.151
In Antwort auf: Toxxi
M.E. gibt (gab?) es durchaus digitale Karten, die nicht den kompletten OSM-Datenbestand übernehmen, sondern eine Auswahl treffen.
Da habe ich mich unpräzise bzw. verkürzt ausgedrückt. Ich meinte: wenn in der OSM-Datenbank zwei Objekten desselben Typs und mit denselben Attributen enthalten sind, dann werden sie gleich dargestellt, auch wenn das eine kunsthistorisch wertvoll ist und das andere eine Banalität.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472357 - 15.06.21 11:36 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Axurit]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: Axurit
Ich schlug vor, sie könnten sich mal den Pont du Gard ansehen. Davon hatten sie noch nie gehört.

Davon hatte ich bis eben auch nicht nichts gehort... peinlich Sieht schon beeindruckend aus. schmunzel

In Antwort auf: Axurit
Darüber ob November und Dezember die geeigneten Monate für eine Radreise von Barcelona nach München sei, hatten sie sich offenbar noch keine Gedanken gemacht.

grins teuflisch
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472358 - 15.06.21 11:41 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.671
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Axurit
Ich schlug vor, sie könnten sich mal den Pont du Gard ansehen. Davon hatten sie noch nie gehört.

Davon hatte ich bis eben auch nicht nichts gehort... peinlich


Das muss dir nicht peinlich sein. Ich glaub, ich würde den auch nicht kennen, wenn er nicht zu den Sehenswürdigkeiten gehören würde, die gefühlt in jedem Französisch-Lehrbuch abgebildet sind. zwinker
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472363 - 15.06.21 12:20 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Martina]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.074
In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Axurit
Ich schlug vor, sie könnten sich mal den Pont du Gard ansehen. Davon hatten sie noch nie gehört.

Davon hatte ich bis eben auch nicht nichts gehort... peinlich


Das muss dir nicht peinlich sein. Ich glaub, ich würde den auch nicht kennen, wenn er nicht zu den Sehenswürdigkeiten gehören würde, die gefühlt in jedem Französisch-Lehrbuch abgebildet sind. zwinker

So ist es. Wenn ich mir überlege, welche Sehenswürdigkeiten mir für Korea einfallen würden, käme da ... nichts. Keine Ahnung. Und, um in der Region zu bleiben, China. Auf Anhieb die große Mauer und die verbotene Stadt. Aus Frankreich dürften Eiffelturm und Mont Saint-Michel am bekanntesten sein - ist jetzt eine Vermutung aus dem Bauch raus. Schon Notre Dame dürfte für Menschen aus anderen Kulturkreisen schwer von anderen Kathedralen zu unterscheiden sein. Wobei ich fürchte, dass die meistbesuchte "Sehenswürdigkeit" Frankreichs Disneyland ist.

Der Punkt, auf den axurit in meinem Verständnis hinauswill, ist aber ein anderer. Wie bereitet man sich auf eine Reise vor. Wenn ich in Korea eine Radreise machen wollte, dann würde ich wahrscheinlich schon ein paar Sehenswürdigkeiten zusammenbekommen. Und wenn Toxxi den Süden Frankreichs als Ziel aussuchen würde, stünden die Chancen auch recht gut, dass er irgendwann auch was vom Pont du Gard hört. Dass man eine Radreise von Barcelona nach München plant und nichtmal weiß, dass es möglicherweise im Mai netter ist als im November, befremdet mich schon auch. Und ehrlich, ich kann das auch nicht so ganz verstehen. Dass man Pont du Gard nicht kennt, das wundert mich zwar auch, aber das aus meiner Perspektive. Wenn ich mich mal versuche rauszunehmen, dann ist es ja relativ egal, ob man die Allianz-Arena oder Schloss Nymphenburg anschauen will. Unterschiedliche Interessen halt. Aber wie gesagt, sich bei einer Reise, die man in weiten Teilen im Freien verbringt, keine Gedanken um das Wetter zu machen, da tue ich mich schwer grins
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472368 - 15.06.21 14:23 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Holger]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.671
In Antwort auf: Holger
Aber wie gesagt, sich bei einer Reise, die man in weiten Teilen im Freien verbringt, keine Gedanken um das Wetter zu machen, da tue ich mich schwer grins


Definitiv.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472375 - 15.06.21 16:07 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Holger]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
Ich finde, es gibt nicht nur quantitative Unterschiede, sondern aus qualitative. Will sagen: natürlich braucht nicht jedermann die veloträumerische Kenntnistiefe aufzuweisen. zwinker Es tut auch ein Informationsstand, der dürftiger ist. Zumindest vorab.

Ich fände es aber unpassend, wenn jemand dermaßen uninformiert ist, wie das von Indalo geschildert wird. Also aus dem Eigeninteresse des Radreisenden skandalös. Dann lieber die von LudgerP erwähnte Gezeitendusche der Ehefrau. Soviel zur quantitativen Bemessung.

Qualitatives nogo ist für mich aber, wenn auch noch die Jahreszeiten und deren Bedingungen fehlen. Das ist dann nicht mehr Radreise- oder Reisebildung, sondern Allgemeinbildung, die da fehlt. Und dann stellt sich für mich die Frage nach der Lebenstauglichkeit außerhalb der gewohnten eigenen 4 Wände. Es braucht keinerlei Informationstiefe, um zu vermeiden, in Flipflops das Matterhorn besteigen zu wollen, nur primitivste Lebenspraxis. Jemanden, dem diese fehlt, korrigiert eben das Leben dann. So oder anders.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (15.06.21 16:14)
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472377 - 15.06.21 16:47 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: iassu
Ich fände es aber unpassend, wenn jemand dermaßen uninformiert ist, wie das von Indalo geschildert wird. Also aus dem Eigeninteresse des Radreisenden skandalös.

Ehrlich gesagt, ging es mir auch schon mal so. Ich wollte 2010 nach Usedom radeln und 2011 nach Rostock in der naiven Vorstellung einfach nur den Radwegweisern Berlin-Usedom oder Berin-Kopenhagen folgen zu müssen... peinlich

Unterwegs hatte ich oft keinen Plan, wo ich überhaupt bin. Wenn ich in einen Ort kam, dann irgendwie von der Seite ohne Orteingangsschild, so dass ich nicht mal wusste, wie das Nest heißt. Wenn es ein Lokal mit aushängender Speisekarte gab, dann konnte ich immerhin die Adresse mit Ortnamen dort lesen.

Wenn ich mal einen Wegweiser übersah (einige waren sehr gut getarnt), dann hatte ich kaum einen Plan, wie ich jetzt weiter fahren muss. Zum Glück hatte ich jeweils eine Landkarte dabei.

Das war mir eine Lehre. Heute schaue ich vorher viel intensiver auf die Karte, sowohl auf Papiertkarten für den Überblick als auch auf elektronische Karten für die Feinplanung.
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472378 - 15.06.21 16:48 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: Toxxi
Ich wollte 2010 nach Usedom radeln und 2011 nach Rostock in der naiven Vorstellung einfach nur den Radwegweisern Berlin-Usedom oder Berin-Kopenhagen folgen zu müssen... peinlich

Da fällt mir noch ein passender Vergleich ein:

Einfach nur den Radwegweisern zu folgen ist faktisch das gleiche, wie einer Linie auf dem Navi zu folgen. Offenbar ist der engstirnige Blick doch unabhängig von analoger oder digitaler Navigation. schmunzel
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472380 - 15.06.21 17:13 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: iassu
Ich fände es aber unpassend, wenn jemand dermaßen uninformiert ist, wie das von Indalo geschildert wird. Also aus dem Eigeninteresse des Radreisenden skandalös.

Ehrlich gesagt, ging es mir auch schon mal so.
Und doch nehme ich zu deinen Gunsten an, daß du abends gewußt hättest, ob du über Tag über einen Paß oder am Meer entlang oder über eine Grenze gefahren bist.... unschuldig schmunzel
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (15.06.21 17:14)
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472405 - 16.06.21 04:39 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Holger]
Axurit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.151
In Antwort auf: Holger
Der Punkt, auf den axurit in meinem Verständnis hinauswill,
Wenn ich auf etwas hinaus wollte, dann darauf, dass die Reiseweise des von Indalo beschriebenen Radfahrers gar nicht so selten anzutreffen ist , und dass diese Leute auf ihre Façon ihr Glück im Radreisen finden. Viele Balkan-Vorderasien-Hindukusch-Radler sind da auch nicht viel anders.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472410 - 16.06.21 05:52 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Axurit]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.560
Natürlich!

In der Zeit vor dem Internet (Gott, wie alt bin ich schon?) sind die meisten der wenigen Tourenfahrer ziemlich ahnungslos ins Blaue gefahren. Für Griechenland hatte ich eine zerfledderte Karte, die ich von meinem Vater geschenkt bekommen hatte, dazu eine Reihe Aussagen diverser Reiseerfahrener, dass "man in Griechenland, wenn man im Sommer radelt, gleich gegrillt und tot vom Radl fällt) (sehr hilfreich, wenn der Sommer die einzige Zeit ist, in der man weg kann), das war es dann schon ziemlich. Ach ja, mir wurde erklärt, dass Radeln in Griechenland mit dem Rennradl, dem einzigen tourentauglichen Radl, das ich hatte, völlig unmöglich sein. Auch der Hinweis, dass ich verrückt werden würde, wenn ich einen Monat alleine radeln wollte, hat nicht gefehlt.

Da sind Leutchen, die ahnungslos ins Abenteuer, eher ins Abenteuerchen stolpern, kein Problem für mich. Lassen wir sie doch!
Ich habe in der Slowakei ein Paar getroffen, die mit weitgehend fertig kompostierten Rädern (u.A. mit notdürftig geschweißtem Rahmenbruch, der durch massivste Rostschäden entstanden ist), ohne Navi und ohne jeder Papierkarte nach Asien unterwegs waren, ich glaube, nach Indien. Geld hatten sie natürlich auch keines. Meins wäre das nicht, war es auch nie, aber wenn es sie freut, soll es mir recht sein!

lg!
georg
Nach oben   Versenden Drucken
#1472416 - 16.06.21 06:18 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
olafs-traveltip
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.904
In Antwort auf: Toxxi

Einfach nur den Radwegweisern zu folgen ist faktisch das gleiche, wie einer Linie auf dem Navi zu folgen. Offenbar ist der engstirnige Blick doch unabhängig von analoger oder digitaler Navigation. schmunzel


Hat schon was...
Obwohl ich mir das Leben ohne Internet und Smartphone kaum vorstellen könnte und auch nicht mehr möchte... bevorzuge ich unterwegs doch das Papier, auch wenn ich mich zugegebener Maßen gern von den Wegweisern leiten lasse.

Planen tue ich Reisen zunächst am PC - möglichst mit Unterstützung einer guten Karte.
Denn ich habe zumindest noch ekin digitales Tool gefunden, wo ich gut erkennen kann, ob da nun ein guter Radweg oder nur ein Trampelpfad vorhanden ist.
Ich erstelle mit mit Caminaro Tracks, die ich aufs Smartphone lade um unterwegs nicht plötzlich lost zu sein.
Wo ich tatsächlich langfahre entscheide ich vor Ort spontan nach Wegweisung, Karte oder GPS.

Tagestouren insbesondere in der näheren Umgebung fahre ich einfach so mit einer gesunden Mischung aus Erfahrung und Neugier und mit einer groben Idee im Kopf, wo es lang gehen könnte, sowie mit möglichst einer Karte und dem Smartphone in der Tasche, um bei Bedarf auf fundierte Informationen zurückzugreifen.
Wenn ich aber so im Internet Postings lese, dann scheint mir, dass man ohne Komoot gar nicht mehr radfahren kann...

Geändert von olafs-traveltip (16.06.21 06:24)
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472431 - 16.06.21 07:48 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: irg]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.074
In Antwort auf: irg
[…]Da sind Leutchen, die ahnungslos ins Abenteuer, eher ins Abenteuerchen stolpern, kein Problem für mich. Lassen wir sie doch![…]


Also, ich lasse sie ja. Es war nicht so gemeint, dass ihnen das verbieten möchte. Ich verstehe halt manches nicht. Ich verstehe, wenn sich jemand nicht für gotische Kathedralen interessiert und statt dessen Fußbellstadien anschauen will. Und umgekehrt. Ich verstehe, wenn jemand lieber bei McDonald's ist, weil's am einfachsten ist. Ich verstehe, wenn jemand sich nicht für die Geschichte der Region interessiert, durch die er fährt. Ich verstehe, wenn jemand keine Ahnung von der Vegetation dort hat.

Was ich nicht verstehe, das ist, wenn man derzeit - es ist nunmal jetzt viel einfacher als in Prä-Internet-Zeiten, sich zu informieren - nicht einmal Mindestinformationen vorher einholt, die einen vor sehr unangenehmen bis gefährlichen Erfahrungen warnen könnten. Also, RAdreisen im November in Mitteleuropa beispielsweise. Radreisen in Regionen mit bewaffneten Konflikten. Das verstehe ich dann nicht mehr.
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472436 - 16.06.21 09:16 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: irg]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
In Antwort auf: irg
Da sind Leutchen, die ahnungslos ins Abenteuer, eher ins Abenteuerchen stolpern, kein Problem für mich. Lassen wir sie doch!
Nunja, ganz ehrlich: wenn ich feststelle, daß ich früher den gleichen Unsinn gemacht habe, wird das dadurch ja nicht Weisheit, sondern bleibt eben Unsinn.

Ich wäre in keiner in Frage kommenden Altersstufe dermaßen gedankenlos und uninformiert, will sagen desinteressiert, losgefahren. Da beißt sich für mich das Krokodil in den Schwanz. Wenn jemand dermaßen erkennbar keinerlei Interesse für irgendetwas hat, was ihn erwartet: wieso fährt er dann dorthin?

Ich habe da eben wieder den Tunnelblickreisenden vor Augen, den Indalo geschildert hat. Und ich glaube, auf diesem Niveau bist auch du damals nicht nach GR gefahren.
...in diesem Sinne. Andreas
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472488 - 17.06.21 05:01 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Holger]
LudgerP
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.395
In Antwort auf: Holger
... Radreisen in Regionen mit bewaffneten Konflikten.

Das bezieht sich jetzt aber nicht auf die Allianz-Arena oder? grins
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472492 - 17.06.21 05:26 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: LudgerP]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.074
In Antwort auf: LudgerP
In Antwort auf: Holger
... Radreisen in Regionen mit bewaffneten Konflikten.

Das bezieht sich jetzt aber nicht auf die Allianz-Arena oder? grins

Nein, ich dachte eher an das Oktoberfest grins
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472494 - 17.06.21 05:52 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.560
In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: irg
Da sind Leutchen, die ahnungslos ins Abenteuer, eher ins Abenteuerchen stolpern, kein Problem für mich. Lassen wir sie doch!
Nunja, ganz ehrlich: wenn ich feststelle, daß ich früher den gleichen Unsinn gemacht habe, wird das dadurch ja nicht Weisheit, sondern bleibt eben Unsinn.

Ich wäre in keiner in Frage kommenden Altersstufe dermaßen gedankenlos und uninformiert, will sagen desinteressiert, losgefahren. Da beißt sich für mich das Krokodil in den Schwanz. Wenn jemand dermaßen erkennbar keinerlei Interesse für irgendetwas hat, was ihn erwartet: wieso fährt er dann dorthin?

Ich habe da eben wieder den Tunnelblickreisenden vor Augen, den Indalo geschildert hat. Und ich glaube, auf diesem Niveau bist auch du damals nicht nach GR gefahren.



Klar, hätte ich die Möglichkeiten von heute gehabt, hätte ich sie genützt!

Dermaßen gedankenlos los zu fahren ist für mich seltsam: Ich wusste über die bereisten Länder und die Leute, die dort wohnen, sehr, sehr wenig. Das hat mich neugierig gemacht. Mit offenen Augen, Ohren und Nasenlöchern zu reisen ist mir nach wie vor wichtig. Vielleicht hat meine Ahnungslosigkeit die Chance mit sich gebracht, anderes zu entdecken als die anderen vor mir. Auch Kleines zu entdecken kann interessant und berührend sein, wie z.B. die vielen kleinen Marterln auf den griechischen Feldern und an den Straßenrändern, die ich 1984 sehen konnte, mit einem mehr oder weniger billigen Heiligenbild drin und einer Ampel mit "ewigem Licht", daneben einer dreckigen, alten Bierflasche mit dem selbstgepressten Olivenöl für die Lampe.

Auch wenn ich für damals relativ lange Tagesetappen gefahren bin, die Eindrücke wahr zu nehmen war für mich immer wichtig. Dafür bin ich ja geradelt! Heute noch fehlt mir beim Familienurlaub mit Auto und Mini-Wohnwagen, dass ich die Nase nur zu Fuß oder auf Radausflügen wirklich ins Land stecken kann. Stumpfsinniges Kilometerschrubben mag manche freuen, ich kann damit gar nichts anfangen.

Etwas ist mir aus dieser frühen Radreisezeit geblieben: Ich bereite mich zwar weit besser vor als früher, "alles" will ich davor immer noch nicht wissen. Manches will erfahren im wörtlichen Sinn werden, um erfahren zu werden.

lg!
georg
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472499 - 17.06.21 07:18 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: irg]
hopi
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.381
Zitat:
. . . Das"alles" will ich davor immer noch nicht wissen. Manches will erfahren im wörtlichen Sinn werden, um erfahren zu werden.
ich sehe und handhabe das so ähnlich. Bei "allzu viel" Vorbereitung könnte sich eine Reise leicht in Richtung "Abarbeiten, Abhaken" einer to-do-Liste entwickeln. Und wäre es wirklich erwähnenswert, die eine oder andere der vermeintlichen "Must See Attraktionen" nur um ein paar Kilometer verpasst zu haben, aber dafür einige andere nette Dinge, Orte, Menschen gesehen oder getroffen zu haben?
"If you want something done, do it yourself."
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472500 - 17.06.21 07:23 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: irg]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.074
In Antwort auf: irg
[…]Ich bereite mich zwar weit besser vor als früher, "alles" will ich davor immer noch nicht wissen. […]


Ich glaube, das geht auch gar nicht. Selbst wenn man minutiös vorplant, die gesamte Strecke auf Google-Earth abfährt, jedes Hotel und jedes Restaurant vorbestellt - die Kakerlake unter dem Bett erlebt man erst vor Ort grins
Im Ernst: Egal, wie viele Fotos, Videos und Dokumentationen man über Notre Dame gesehen hat - der Eindruck ist ein ganz anderer, wenn man davor oder darin steht.

Ich denke, Goethe hat recht mit seinem "Man erblickt nur, was man schon weiß und versteht". Man stelle sich einen Menschen aus dem Mittelalter vor, der in der Jetzzeit in Tokyo aufwacht. Er wird nichts, gar nichts irgendwie einordnen können. Ich denke, die Extreme "alles wissen" und "gar nichts wissen" sind unmöglich.
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472514 - 17.06.21 09:19 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: iassu
Ich wäre in keiner in Frage kommenden Altersstufe dermaßen gedankenlos und uninformiert, will sagen desinteressiert, losgefahren. Da beißt sich für mich das Krokodil in den Schwanz. Wenn jemand dermaßen erkennbar keinerlei Interesse für irgendetwas hat, was ihn erwartet: wieso fährt er dann dorthin?

Kommt drauf an...

Als ich das erste mal durch Italien fuhr, war ich völlig baff, dass man nur dann etwas zu essen bekommt, wenn der Koch Bock hat, aber nicht, wenn man Hunger hat. Also weder um 14 Uhr noch um 18 Uhr. Sondern entweder zwischen 11 und 12 Uhr und nach 19 Uhr.

Das hat mich völlig kalt erwischt, mit so etwas hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Und habe es erst nach einer Woche wirklich verstanden. Dachte immer, ich habe einfach nur Pech. Das hat mir die Freude am Urlaub (neben dem Regenwetter in der Toskana) doch ein wenig getrübt.

Klar hätte man sowas vorher rausfinden können. Aber dazu muss man überhaupt erst mal ahnen, dass das ein Problem sein könnte. Dort, wo ich sonst unterwegs war, gabs das Problem nämlich so nicht (eher so, dass die Küche um 20 Uhr zumacht). Irgendwo hört auch die Recherche mal auf. Für mich selbstverständliche Kleinigkeiten (so wie, dass ich etwas zu Essen bekomme, wenn ich Hunger habe) recherchierte ich damals nicht.

Sowas ist mir später (genauer vor 2 Jahren) noch mal passiert. Da bin ich im Elsass fast verdurstet, weil über Mittag wirklich ALLE Läden zu hatten, selbst die großen Supermärkte. traurig Das ist wirklich steinzeitlich... Ja, wenn ich das geahnt hätte, hätte ich vorgesorgt. Aber wer rechnet denn mit sowas? wirr
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472515 - 17.06.21 09:21 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Holger]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: Holger
Man stelle sich einen Menschen aus dem Mittelalter vor, der in der Jetzzeit in Tokyo aufwacht. Er wird nichts, gar nichts irgendwie einordnen können. Ich denke, die Extreme "alles wissen" und "gar nichts wissen" sind unmöglich.

Sowas wurde tatsächlich mal als soziologisches Experiment durchgeführt. Mit Menschen, die irgendwo in einem unkontaktierten Volk im Urwald aufgewachsen sind. Möglicherweise sogar in Tokyo, aber vielleicht auch in New York.

Ich erinnere mich nicht mehr genau... aber sie hielten wohl Fernsehläden für Imbissbuden, weil auf den ausgestellten Bildschirmen offenbar gerade ein Werbespot für Grillhähnchen lief (Hühner kannten sie wohl).
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472518 - 17.06.21 09:35 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.671
Das Problem, dass man nicht zu beliebigen Zeiten etwas zu essen bekommt oder auch dass die Restaurantdichte in manchen Ländern deutlich kleiner ist als ich das so gewohnt bin hatte ich schon so oft, dass ich die Essensversorgung tatsächlich recherchiere und zwar, indem ich auf Google Maps erstens die grundsätzliche Restaurantdichte recherchiere, eine Zufallsauswahl davon anklicke und mir die Öffungszeiten anschaue. Das hat sich als sehr effizient erwiesen, in den Vor-Internetzeiten mussten wir das auch erst im Land lernen.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472519 - 17.06.21 09:51 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Martina]
Thomas S
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.497
Das hilft aber auch nicht immer. Ich kann mich erinnern, dass wir in Griechenland unterwegs waren und dort gabe es immer relativ späte Essenszeiten. Einmal nach ca. 2 Wochen aber gingen wir am Campingplatz erst gegen 9 Uhr abends zum Essen. Die Antwort: Die Küche ist schon zu. Da haben wir aber dumm geschaut. Gott sei Dank war die Wirtin so nett, und hat uns ganz frisch noch ein Gulasch gemacht. Das war das einzige mal in Griechenland, dass wir ein richtig heißes Essen bekamen.
Gruß
Thomas
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472520 - 17.06.21 10:07 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Martina]
LudgerP
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.395
Diesbezüglich wurde ich auf fast schmerzhafte Weise desillusioniert, als ich zu Beginn der 90er von Westfalen hier runter zog. Ich war es vom Münsterland gewohnt, in jedem noch so kleinen Ort eine offen Gastwirtschft am Wochenende vorzufinden, wo man gemütlich unter Bäumen was essen und trinken kann. Bei meinen ersten Touren durch das Hohenloherland gab es nichts, garnichts. Die Gasthäuser, die ich gefunden habe, waren geschlossen - und das an einem Samstagnachmittag!!!

Seit dem Erlebnis fahre ich nur noch mit 3 Liter (2x1.5) Wasser in der Packtasche hier durch die Gegend.

Selbst vorletztes Jahr ist es mir noch passiert, daß ich über 30km meiner Route keinen Bäcker für ein Frühstücksbrötchen gefunden habe, das war nördlich von Osterburken Richtung Tauber/Main. Der kleine Edeka, den ich ergoogelt hatte, hatte mittlerweile sein Geschäft aufgegeben.

Ludger
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472521 - 17.06.21 10:11 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: LudgerP]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: LudgerP
Selbst vorletztes Jahr ist es mir noch passiert, daß ich über 30km meiner Route keinen Bäcker für ein Frühstücksbrötchen gefunden habe

Luxus, dass dir das zum letzten Mal vorletztes Jahr passiert ist... schmunzel

In Brandenburg und Mecklenburg ist sowas immer an der Tagesordnung. omm Wenn man nicht genau weiß, wo was ist, kann man auch durchaus 50 km fahren ohne Versorgungsmöglichkeit, an einem Fernradweg auch gern noch mehr (die werden (aus Bosheit?) gezielt um alles herum gelegt, was irgendwie geöffnet haben könnte).

Deshalb: Tankstelle.
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472530 - 17.06.21 11:22 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: LudgerP]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.671
In Antwort auf: LudgerP
Bei meinen ersten Touren durch das Hohenloherland gab es nichts, garnichts. Die Gasthäuser, die ich gefunden habe, waren geschlossen - und das an einem Samstagnachmittag!!!


Da ich ja aus der Hohenlohe stamme, kenn ich das Problem schon seit meiner Kindheit. In der Umgebung meines Studienorts auf der Alb war es ähnlich. Vielleicht bin ich deshalb eher vorsichtig und versuche die 'durchschnittliche Essensversorgungsdichte' im Vorfeld zu recherchieren.


Zitat:

Selbst vorletztes Jahr ist es mir noch passiert, daß ich über 30km meiner Route keinen Bäcker für ein Frühstücksbrötchen gefunden habe, das war nördlich von Osterburken Richtung Tauber/Main. Der kleine Edeka, den ich ergoogelt hatte, hatte mittlerweile sein Geschäft aufgegeben.


Dass das Googeln nach einem konkreten Laden schief geht oder dass der gerade Betriebsferien hat, die natürlich nicht in Google stehen, kann leider passieren. Deshalb besteht meine Vorabrecherche aus mehreren Stichproben in der zu bereisenden Gegend. Daran müsste man m.E. sehen können, dass es in der Hohenlohe deutlich weniger Läden und Restaurants gibt als im Großraum Stuttgart. Wir reagieren darauf in der Regel so, dass wir versuchen, zur Mittagszeit an einem größeren Ort vorbeizukommen. Oder (was sich im dünn besiedelten Frankreich sehr bewährt hat) wir achten verstärkt auf Wegweiser und Werbeschilder.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472538 - 17.06.21 12:10 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Thomas S]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
In Antwort auf: Thomas S
Ich kann mich erinnern, dass wir in Griechenland unterwegs waren und dort gabe es immer relativ späte Essenszeiten. Einmal nach ca. 2 Wochen aber gingen wir am Campingplatz erst gegen 9 Uhr abends zum Essen. Die Antwort: Die Küche ist schon zu. Da haben wir aber dumm geschaut. Gott sei Dank war die Wirtin so nett, und hat uns ganz frisch noch ein Gulasch gemacht. Das war das einzige mal in Griechenland, dass wir ein richtig heißes Essen bekamen.

Tja und vor zwei Wochen, wir zählten zu den ersten, die nach der Öffnung wieder zu Besuch im Land waren, haben sich alle um unseren Besuch gerissen. Wir konnten auch an Orten, die sonst ihrer gesetzten Mittagsruhe anheim gefallen wären, um 15:30 essen. "Natürlich!" zwinker schmunzel
...in diesem Sinne. Andreas
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472539 - 17.06.21 12:11 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: LudgerP]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
In Antwort auf: LudgerP
Die Gasthäuser, die ich gefunden habe, waren geschlossen - und das an einem Samstagnachmittag!!!...Seit dem Erlebnis fahre ich nur noch mit 3 Liter (2x1.5) Wasser in der Packtasche hier durch die Gegend.
Nun, zur Not kann man ja auch seine Papierkarte aufessen. lach
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (17.06.21 12:12)
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472543 - 17.06.21 12:23 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
Sattelstütze
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 320
Hallo Andreas,

Friedhöfe sind immer - auch samstags - offen. Und da gibt es stets frisches Wasser.

Gruß

Wolfgang
Ein Leben ohne Lenkertasche ist möglich - aber sinnlos (frei nach Keine Ahnung und Loriot)
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472545 - 17.06.21 12:24 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Sattelstütze]
Sattelstütze
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 320
Sorry,

eigenlich meine ich Ludger ....
Ein Leben ohne Lenkertasche ist möglich - aber sinnlos (frei nach Keine Ahnung und Loriot)
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472546 - 17.06.21 12:33 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
LudgerP
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.395
In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: LudgerP
Die Gasthäuser, die ich gefunden habe, waren geschlossen - und das an einem Samstagnachmittag!!!...Seit dem Erlebnis fahre ich nur noch mit 3 Liter (2x1.5) Wasser in der Packtasche hier durch die Gegend.
Nun, zur Not kann man ja auch seine Papierkarte aufessen. lach

Das Navi ist knackiger.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472547 - 17.06.21 12:40 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Sattelstütze]
LudgerP
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.395
In Antwort auf: Sattelstütze
Hallo Andreas,

Friedhöfe sind immer - auch samstags - offen. Und da gibt es stets frisches Wasser.

Gruß

Wolfgang

Ich bin mir nicht sicher, ob das Wasser nicht ab und an direkt am Friedhof aus dem Boden gefördert wird...
... andererseits, die Köpi-Brauerei in Duisburg soll auch neben einem Friedhof liegen.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472560 - 17.06.21 15:20 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Sattelstütze]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.560
Wie schon gesagt, das Friedhofwasser kann genießbar sein, oder auch nicht. Am Friedhof wird meistens viel Wasser verbraucht, da lohnt sich schnell ein eigener Brunnen ohne Qualitätskontrolle.

Lg!
georg
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472563 - 17.06.21 15:31 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: irg]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.074
Ich denke, im Notfall Wasser zu bekommen, ist in besiedelten Regionen kein Problem. Man kann ja auch einfach mal irgendwo klingeln.
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472564 - 17.06.21 15:39 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: LudgerP]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.263
In Antwort auf: LudgerP
[zitat=Sattelstütze]
... andererseits, die Köpi-Brauerei in Duisburg soll auch neben einem Friedhof liegen.


Das scheint in Deutschland gesetzlich vorgeschriebenen zu sein, dass Brauereien neben Friedhöfen liegen. In Berlin fallen mir ohne groß nachzudenken einige ein. Eine davon, also eine ehemalige, von er heute nur noch ein Straßename erzählt, gleich nebenan. Die ehemals größte Ostberliner Brauerei, wo noch heute gebraut wird, die in der Indira-Gandhi-Straße, ist von gleich vier Friedhöfen umgegeben.
Und was liegt gleich neben dem Mannheimer Hauptfriedhof ? Richtig, Eichbaum, ein Bier, das mich zum Wein trinken animierte.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472577 - 17.06.21 16:46 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Holger]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.560
In Antwort auf: Holger
Ich denke, im Notfall Wasser zu bekommen, ist in besiedelten Regionen kein Problem. Man kann ja auch einfach mal irgendwo klingeln.


Grundsätzlich ja. Ich habe damit so gut wie immer Trinkwasser bekommen. Aber einmal, in Spanien, auf einem ausgesprochen schönen Bahnradweg, war das nicht einfach: Die Bahnlinie verlief konsequent abseits jeder Besiedlung, und als ich ein großes Dorf auf einem Hügel schweißtreibend hinauf getreten bin, war dort niemand zu finden, nicht einmal ein schlapper Hund im Schatten. Dort haben sie noch richtige Siesta gehalten, wie sich das gehört! Ich hatte nicht das Herz, jemanden aus so einer tiefen Siesta willkürlich aus zu suchen und heraus zu klingeln.

lg!
georg
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1472907 - 22.06.21 11:21 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Martina]
martinbp
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.084
Das beklagen auch meine ungarischen Bekannten, wenn sie durch Deutschland oder Österreich fahren. Nirgendwo in einem Dorf gibt es einen Dorf-Tante-Emma-Laden mehr, wo man sich versorgen könnte.
Das ist in Ungarn noch etwas anders (auch in Tschechien)

Dass man die Gelegenheiten nutzen muss, wenn sie sich bieten, lernten sie aus eigener bitterer Erfahrung. Auch dass man, um einkaufen zu können, den Radweg i.d.R. verlassen muss, und den Ortseingang, möglichst an einer Bundesstraße aufsuchen muss.

Wenn man den Donauradweg ohne Abstecher von Wien nach Passau fährt (größtenteils auf der Südseite, kann man die vom Radweg zu erkennenden Supermärkte an zwei Händen aufzählen: Klosterneuburg

Und OnT: auf Papierkarten findet man Supermärkte meist nicht eingezeichnet, auf digitalen Karten schon.
Mautern
Ybbs
Mauthausen-Langenstein-St.Georgen (hier gibt es mehrere)
Linz-Puchenau
Aschach
Obernzell

Meine erste Erfahrung in Westdeutschland Anfang der 90-er Jahre war, dass man zwar nicht in jedem Dorf überall Brot kaufen kann, aber es gab einen Autohändler, eine Bankfiliale und eine Tankstelle. Also ein Auto kaufen, um dann in die nächste Kleinstadt zu fahren, um Brot zu kaufen...

Heute sind aber auch Autohändler, Tankstelle und Bankfiliale meist nicht mehr existent.

Geändert von martinbp (22.06.21 11:23)
Nach oben   Versenden Drucken
#1473203 - 26.06.21 15:29 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
HelmutHB
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.310
Kleine Frage mal in dem Zusammenhang: Viele meiner alten Landkarten sind an den Knickstellen gebrochen. Wie repariert man das möglichst dauerhaft? Mit Tesafilm hält es meistens nicht lange, denn das bricht auch nach einiger Zeit.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1473204 - 26.06.21 15:37 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: HelmutHB]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.560
Tesa & Co macht alles schlimmer, stimmt!

Zur Zeit meiner Großeltern haben sie die alten Karten an den Knicken völlig zerlegt und die Einzelteile auf dünnes Leinen geklebt, ich vermute, mit Kleister oder Ähnlichem. Aber ich kann meinen Großvater nicht mehr fragen.

Bei Karten, die ich kaum oder nicht mehr ersetzen kann, kopiere ich recht gerne die Abschnitte heraus, die ich brauche. Bei den slowenischen Rad- und Wanderkarten erspart mir das auf Tour auch einiges an Gewicht. Im Kopierladen kostet das aber nicht gerade wenig. Ich habe aber keine bessere Quelle, bei der ich A3 kopieren kann, gefunden.

lg!
georg
Nach oben   Versenden Drucken
#1473206 - 26.06.21 16:10 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: HelmutHB]
Axurit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.151
Dafür gibt es solches Gewebeband.
Nach oben   Versenden Drucken
#1473207 - 26.06.21 16:39 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: irg]
HelmutHB
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.310
In Antwort auf: irg
Zur Zeit meiner Großeltern haben sie die alten Karten an den Knicken völlig zerlegt und die Einzelteile auf dünnes Leinen geklebt, ich vermute, mit Kleister oder Ähnlichem.

Diese Möglichkeit entfällt leider bei Landkarten, die beidseitig bedruckt sind.
Nach oben   Versenden Drucken
#1473208 - 26.06.21 16:40 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Axurit]
HelmutHB
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.310
In Antwort auf: Axurit
Dafür gibt es solches Gewebeband.

Guter Vorschlag, aber das Band scheint es nicht in transparent zu geben.
Nach oben   Versenden Drucken
#1473209 - 26.06.21 16:43 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: HelmutHB]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.972
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: HelmutHB
In Antwort auf: Axurit
Dafür gibt es solches Gewebeband.

Guter Vorschlag, aber das Band scheint es nicht in transparent zu geben.

Ich nehme breites, mattes Tesa, je nach Belastung/Abnutzungsgrad auf beiden Seiten. Wenn mensch das sorgfältig aufklebt, geht das gut.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
Nach oben   Versenden Drucken
#1473327 - 28.06.21 15:03 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: panta-rhei]
WolFi99
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4
Es passt vielleicht nicht ganz hier hinein, aber es gab mal eine gedruckte Kartenserie, bei der Radwege entlang von Strassen (auch Bundesstrassen) gekennzeichnet waren. Da ich gelegentlich die relativ geschützten Radwege nutze vermisse ich das. Gibt es diese Art Karten noch, oder weisen online verfügbare Karten das erkennbar mit aus?

Wolfgang
Nach oben   Versenden Drucken
#1473329 - 28.06.21 15:31 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: WolFi99]
kaman
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 498
Ich war gerade 3 Wochen in Frankreich unterwegs und hatte keine Karte dabei. Ich habe abends immer eine ungefähre Route mit Mapy geplant und hab das Handy unterwegs nur bei Bedarf rausgeholt. Anstatt anzuhalten und auf die Papierkarte zu schauen nutze ich halt die OSM-Karten. Das funktioniert halt nur wenn man noch Karten lesen kann. schmunzel
Ein Navi brauche nicht.
Nach oben   Versenden Drucken
#1473330 - 28.06.21 15:37 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: WolFi99]
Polkupyöräilijä
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 109
In Antwort auf: WolFi99
Gibt es diese Art Karten noch, oder weisen online verfügbare Karten das erkennbar mit aus?

In den Amtlichen Topografischen Karten 1:50.000 und 1:25.000 von Bayern werden strassenbegleitende Radwege dargestellt. Ich weiss es nicht, vermute aber stark, dass das bei den Topo-Karten der übrigen Bundesländer ebenso ist. Erhältlich sind die Amtlichen Karten bei den Vermessungsämtern und im Buchhandel.

Die Bayerische Topo-Karte kann man sich auch online ansehen, nennt sich dann "BayernAtlas".
BayernAtlas
Wahrscheinlich gibt es auch da entsprechende Pendants für die anderen Bundesländer, aber auch das kann ich leider nicht mit Sicherheit sagen.

In der online verfügbaren open street map / open cycle map / open topo map, die sowohl eigenständig nutzbar sind wie auch in Verbindung mit vielen Anwendungen wie z.B. Routingprogramme, gpx-viewer etc., werden die strassenbegleitenden Radwege in aller Regel auch angezeigt, bei entsprechend hoher Zoomstufe.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1473333 - 28.06.21 15:54 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: WolFi99]
Axurit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.151
In Antwort auf: WolFi99
Es passt vielleicht nicht ganz hier hinein, aber es gab mal eine gedruckte Kartenserie, bei der Radwege entlang von Strassen (auch Bundesstrassen) gekennzeichnet waren.
Auf den ADFC-Regionalkarten der BVA sind straßenbegleitende Radwege eingezeichnet, als graue Linie paralell zur Straße. Auf dem Kartenausschnitt auf dieser (kommerziellen) Seite kann man das sehen.
Nach oben   Versenden Drucken
#1473334 - 28.06.21 16:01 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Axurit]
WolFi99
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4
Danke @Axurit, das hilft weiter !

Wolfgang
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1473354 - 29.06.21 07:58 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: WolFi99]
Gerhardt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 477
Mein Beitrag passt überhaupt nicht zum Thema.

Das Verschwinden kleiner Geschäfte oder Läden ist bedauerlich. Das Mittel dagegen ist einfach. Wir müssen lediglich in kleinen Geschäften regelmäßig etwas kaufen.
Gruß, Gerd

Geändert von Holger (29.06.21 11:56)
Änderungsgrund: Off-Topic gestellt
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1473368 - 29.06.21 11:55 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Gerhardt]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.074
In Antwort auf: Gerhardt
Mein Beitrag passt überhaupt nicht zum Thema.
[…]

Hm, wenn Du das schon selbst erkennst - dann gäbe es zwei Möglichkeiten.
a) gar nicht schreiben
b) wenn doch, dann zumindest off-topic stellen

zwinker
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
Nach oben   Versenden Drucken
#1474136 - 11.07.21 09:46 Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
Dennis_3
Nicht registriert
Papierkarten finde ich zwar toll, aber ich habe mich trotzdem davon verabschiedet. Für Touren in der Umgebung erstelle ich mir eh Routen oder plane unterwegs spontan um. Geht mit dem Telefon/Navi. Auf Reisen auch. 2017 bin ich in den Seealpen mit zwei Karten unterwegs gewesen, die ich vorher gekauft hatte. Unterwegs Nachschub zu bekommen, war nicht einfach, als ich dann Richtung Pyrenäen fuhr. Außerdem habe ich gemerkt, dass ich gerne detaillierte Karten haben möchte, aber dafür dann auch wieder zu schnell aus einer Gegend heraus bin, als dass sich das lohnen würde. Da ich mit Telefon und Navi gut hinkomme, würde ich keine Papierkarten mehr mitnehmen.

Es gibt natürlich noch den Vorteil, dass Papierkarten keinen Strom verbrauchen. Mein Telefon ist schon betagt und der Akku schwach. Aber meistens erstelle ich da eh nur eine Route, die ich an das Navi sende, welches stromsparender ist und zudem am Nabendynamo hängt. Von der Strecke abzuweichen ist ja auch kein Problem, wenn es mal irgendwo interessanter aussieht. Meist reicht es ja aus, die grobe Richtung zu kennen, um wieder auf die eigentliche Strecke zurückzukommen.

Bei online-Karten ist die Interaktivität ein entscheidender Faktor für mich. Schauen, wie lange der Supermarkt noch auf hat oder wann die letzte Fähre fährt, oder per Sattelitenansicht checken, wo ein guter Platz zum Wildcampen ist, geht auf der Papierkarte schlecht. Nachteil: Wenn ich schon das Handy raushole, besteht die Gefahr, dass ich mich auch erstmal mit anderen Dingen ablenke. Da hilft nur Selbstdisziplin.

In Städten nutze ich aber gerne auch die Karten, die Hostels oder Touristeninformationen verteilen, um mir einen Überblick zu schaffen und ein paar Notizen drauf zu machen.
Nach oben   Versenden Drucken
Seite 1 von 7  1 2 3 4 5 6 7 >

www.bikefreaks.de