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#1517043 - 16.12.22 14:27 Schäuferla-Tour im Dezember 2022
buche
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.757
Dauer:
Zeitraum:
Entfernung:300 Kilometer
Bereiste Länder:deDeutschland
Externe URL:https://dps.informatik.uni-leipzig.de/buchmann/22-franken/index.html

Eigentlich sind drei Tage ein bisschen kurz für einen Reisebericht. Da diese Tour sich wie eine richtige Radreise angefühlt hat, durchs Dezemberwetter eher noch ein bisschen intensiver, stelle ich sie hier trotzdem ein zwinker

Ich hatte also Lust auf eine Winter-Tour, und 3 Tage Zeit dafür. Da es nur 8 Stunden Tageslicht gab und Pausen im Freien bei den Temperaturen nicht recht Spaß machen, habe ich mir eine Gegend gesucht, wo man auch im Dezember sehr gut von einer Einkehr zur nächsten fahren kann: Franken. Nachdem ich meine bisherigen Touren angeschaut habe, ist ein Plan für eine mir noch weitestgehend unbekannte Runde schnell gemacht: Start und Ziel sind Bamberg und Nürnberg, die sich mit dem ICE gut erreichen lassen. Um die Jahreszeit ist eine Fahrradmitnahme im ICE kein Problem. Die Route soll dann von Bamberg aus am Main entlang bis Hassfurt führen, über Gerolzhofen und Volkach eine Main-Schleife abkürzen, dann am Main bis ins mir noch unbekannte Kitzingen führen, über einen Höhenzug ins Tauber-Tal gehen, durch Rothenburg ob der Tauber nach Dinkelsbühl führen und wenn möglich noch Nördlingen erreichen, bevor ich nach Nürnberg zum Endpunkt durchfahre. In der Summe ein bisschen mehr als 300km, mit vielen Kleinstädten unterwegs, die sich für Pausen eignen, und mit einer hohen Dichte an Sehenswürdigkeiten auf dem Wege, um die kürzen Radeletappen auszugleichen.

09.12.2022: Bamberg - Kitzingen


Bamberg kenne ich. Zielsicher steuere ich das hübsch bemalte Alte Rathaus auf der Oberen Brücke hinter dem Obstmarkt an.


Dann geht es erst nach Plan am Main-Radweg weiter. Es dauert ganze 9 km (ich habe nachgesehen!) bis mir der zu flach und zu langweilig ist zwinker


Darum fahre ich ab Trunstadt (Wieso heißt das winzige Dorf "Stadt"?) in den Steigerwald, Richtung Kotzmühle (Wieso heißt ... ach, vergessen wir's zwinker


Ab da folge ich dem Aurach-Tal an unzähligen Fischteichen vorbei bis zur Aurach-Quelle. Hier war ich noch nicht. Es ist eine andere Aurach als die wesentlich größere, an der Herzogenaurach liegt. Das bekomme ich aber erst hinterher mit, und wundere mich über die mickrige Quelleneinfassung tief im Wald am Ende eines schlammigen Trampelpfades zwinker


Drei oder vier Braureien später (leider um die Uhrzeit alle geschlossen) erreiche ich die Burgruine Zabelstein mit einem schönen und praktisch nagelneuen Aussichtsturm.


Man hat hier einen tollen Blick über den Westrand des Steigerwalds. Was man am rechts am Horizont absolut nicht im Dunst erkennen kann ist Volkach, mein nächstes Ziel. Mein Thermometer erzählt mir etwas von 2 Grad. Zum Glück ist es fast windstill. Ich friere wie ein Schneider, nachdem ich hier mit durchgeschwitzten Klamotten angehalten habe.


Durch Volkach bin ich ich schon vier- oder fünfmal durchgekommen; das ist eine meiners Lieblingsstädtchen am Main.


Einer der Gründe dafür ist das Hinterhöfle, mit tollen fränkischen Gerichten und einer Auswahl an Weinen und Bieren aus 15km Umkreis. Mir gefällt es hier sehr gut, aber nach Leberknödelsuppe, Schäuferla und heißen Zimt-Zwetschgen passt leider nichts mehr rein. Es ist nun 14 Uhr durch -- ich buche darum ein Hotel in Kitzingen, etwa 30km weiter.


Von den seltsam verächtlichen Blicken einer Katze verfolgt, fahre ich mit einer Abkürzung am schon bekannten Main-Kanal entlang weiter bis Kitzingen, meinem Tagesziel, das ich kurz nach Sonnenuntergang erreiche.


Es hat sich bewährt, Übernachtungen an Orten zu buchen, die eine schöne Altstadt haben, damit man sich nach dem Abendessen noch etwas anschauen kann. Wobei mein Abendessen (Ziegenkäse mit Honig-Kruste und Walnüssen sowie Karpfen mit fränkischen Kartoffelsalat) auch einen Verdauungsspaziergang nahelegte. Kitzingen hat nach eigenen Angaben die größte Adventskerze Bayerns, den Turm in der Bildmitte. Außerdem einen süßen kleinen Weihnachtsmarkt mit lauter Ständen von kleinen regionalen Anbietern. Gefällt mir wirklich gut hier!

97km und 670 Höhenmeter, Maximalhöhe 488m, 0 bis 2 Grad, bedeckt und windstill

10.12.2022: Kitzingen - Dinkelsbühl


Der Tag startet mit -2 Grad und bedeckt. Beim Fotografieren an der Main-Promenade von Kitzingen mache ich erst einmal einen ungeplanten Spagat. Offenbar sind meine Winterstiefel wesentlich rutschiger als meine Fahrradreifen zwinker


Die Gegend zwischen dem Main-Tal und dem Taubertal ist landschaftlich wunderschön, aber auch sehr verlassen. Es war gestern eine gute Idee, nicht mehr weiter zu fahren, sondern in Kitzingen zu übernachten.


Ab Aub lande ich auf dem Gaubahn-Radweg, der praktisch direkt oberhalb des Taubertals in Bieberehren herauskommt.


Es ist 12 Uhr, ich habe Hunger, und befürchte größere Menschenmassen in Rothenburg. Also kehre ich in die erste Gastwirtschaft ein, die mir unterkommt. Die knusprige, ausgelöste halbe Ente im Hirschen in Creglingen war super! Desgleichen die gut gelaunte Gastwirtin schmunzel


Von Creglingen bis Rothenburg sinds noch ungefähr 20km durchs schöne Taubertal. Der Radweg ist gut angelegt und macht Spaß -- im Moment bin ich hier aber allein, und werde nur einmal von einem Trecker überholt.


Die Wirtin vom Hirschen meinte, heute wäre in Rothenburg nicht allzuviel los, weil die Franken Samstag Mittag alle ihre Autos waschen und ihre Wohnungen putzen zwinker


Touristengewühl hin oder hier, ein Schneeball in Rothenburg muss sein!


Der Weg nach Schillingsfürst hinauf und dann durchs Wörnitztal bis Dinkelsbühl herunter ist wieder landschaftlich reizvoll und sehr ruhig.


Dinkelsbühl erreiche ich dann eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang. Der Blick über den gefrorenen Weiher aufs erleuchtete Rothenburger Tor ist toll!


Dinkelsbühl selber gefällt mir sehr gut! Es ist zwar viel Betrieb, aber kein unangenehmes Gedränge wie in Rothenburg, und die Stadt selbst ist sehr malerisch. Nur warum hat man den Weihnachtsmarkt vor der Stadtmauer in eine kleine Grünanlage gequetscht, während die malerische Innenstadt zugeparkt ist, und sich die ganze Zeit Autos im Schrittempo durch die Altstadt schieben? Das konnte man in Kitzingen oder Rothenburg besser.

106km und 950 Höhenmeter, Maximalhöhe 511m, -2 bis 0 Grad, bedeckt bis sonnig, windstill


Dinkelsbühl - Nürnberg


Weil man den Schlüssel zum Hoftor verloren hat, wird mein Rad heute morgen erst mal durch die Hotelküche getragen zwinker
Am Abend will ich in Nürnberg in den Zug nach Hause steigen. Das heißt, ich muss Richtung Nürnberg aufbrechen, und Nördlingen für die nächste Tour aufsparen. Vorher drehe ich aber noch eine Runde durch Dinkelsbühl. Wieder fallen die vielen PKW von außerhalb auf, die die schöne Altstadt zustellen.


Es hat in der Nacht ein bisschen geschneit. Der wieder eher verlassene, aber landschaftlich sehr schöne Weg über Dürrwangen, Burk und Bruck ist weiß.


Mein erstes Ziel heute ist die Festung Lichtenau, die von den Nürnberger Burgherren gebaut wurde und lustigerweise tatsächlich aussieht wie die Nürnberger Burg. Leider im Winter geschlossen, aber hübsch.


Es ist Mittag und ich habe Hunger. Ich bin wieder in Bier-Franken: Es gibt Bier aus dem Nachbardorf schmunzel


Auch die Gänsebrust ist sehr ansehnlich!


Über Mittag ist Wind aufgekommen. Der Schnee fliegt bei -4 Grad fast waagerecht, als ich über Petersaurach und Rohr weiter Richtung Nürnberg fahre. Die Gegend ist weiterhin sehr schön, aber mir begegnen nun tatsächlich auch ein, zwei andere Radfahrer.


Kurz vor Stein ist es immernoch so dörflich, dass die Hühner am Straßenrand pickern.


Auf einem Hügelrücken kann ich Stein und Nürnberg schon sehen.


Nürnberg erreicht! Auf dem Bild das Heilig-Geist-Spital. Der Christkindlesmarkt ist mir an einem Sonntag Nachmittag zu überlaufen. Ich trinke noch ein Lederer in einer Bar, und mache mich auf den Weg zum Bahnhof.


Die DB machts wieder abenteuerlich, mit einem Ersatzzug ohne richtiges Fahrradabteil und diversen technischen Problemen. Bin ganz froh, als ich Leipzig erreiche zwinker

104km und 730 Höhenmeter, Maximalhöhe 494m, -4 bis -3 Grad, bedeckt oder Schneetreiben, windig

Abschluss

Ich bin an 3 Tagen ca. 300km und 2500 Höhenmeter gefahren, bei Temperaturen knapp über oder unter 0. Zum Radfahren war das gar nicht so schlecht. Der Schnee rutscht einfach an der Kleidung herunter. Das ist wesentlich angenehmer zum fahren, als längere Zeit in Regenklamotten zu schwitzen. Mit den Hotels hatte ich Glück und war sehr zufrieden. Dass Rothenburg und Nürnberg am Wochenende zum Weihnachtsmarkt völlig überfüllt sind, war keine Überraschung. Dass Kitzingen und Dinkelsbühl wunderschön sind dagegen schon! Besonders das hier doch recht unbekannte Dinkelsbühl braucht sich hinter Rothenburg nicht zu verstecken. Die wunderschöne Altstadt mit der Stadtmauer, den vielen Stadttoren und Wehrtürmen, und die vielen tollen Restaurants werden mich bestimmt nochmal dorthin führen. Nördlingen steht ja auch noch aus schmunzel

In der Summe eine Tour, die mir sehr viel Spaß gemacht hat. Franken geht immer!

Geändert von buche (16.12.22 20:54)
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#1517044 - 16.12.22 14:58 Re: Schäuferla-Tour im Dezember 2022 [Re: buche]
martinbp
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.110
Schöne Tour, die du gemacht hast, manches kenne ich auch (GäubahnRW, Kitzingen, Volkach, westl. Hassberge, Dinkelsbühl-Rothenburg)

Und mag sein, dass die Franken am Samstag Auto oder Wohnung putzen, aber die Japaner nicht-
auch wenn auf dem Bild von Rothenburg eher Europäer zu sehen sind
VG z.Zt aus Lpz.
Martin
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#1517051 - 16.12.22 18:05 Re: Schäuferla-Tour im Dezember 2022 [Re: buche]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.689
Auch ich war in der Ecke schon häufiger unterwegs, mal mit, mal ohne Rad. Das Dinkelsbühl echt schön ist, hättest du wissen können, wenn du meine Berichte aufmerksam lesen würdest ... zwinker

Sei froh, dass der Markt in Dinkelsbühl außerhalb der Stadtmauer war und die Kfz innerhalb. Ich habe es schon genau andersherum erlebt, was die Stadtoberen dazu bewegte von jedem Nicht-Einheimischen für den Eintritt in die Stadt einen Obulus zu verlangen. schockiert

Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#1517053 - 16.12.22 19:13 Re: Schäuferla-Tour im Dezember 2022 [Re: buche]
Dietmar
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.898
Hallo Erik,

danke für den schönen Bericht. Wir hatten im Sommer 2021 eine größere Runde durch's Frankenland gemacht. Haben dabei den Unterschied zwischen Bierfranken und Weinfranken schmunzel kennengelernt. In Rothenburg ging es zu C-Zeiten recht ruhig zu. In der wunderbaren Stadt Dinkelsbühl fiel uns der übermäßige Pkw-Verkehr in der Altstadt, auch in den kleinsten Gassen auf.

Gruß Dietmar
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#1517063 - 16.12.22 22:48 Re: Schäuferla-Tour im Dezember 2022 [Re: buche]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.192
Hallo Erik,
deine Berichte lohnen ja schon deswegen, weil es immer was zu essen und Gerstensaft gibt. bier Solche Wintertouren haben ja ihren speziellen Reiz, wenn es so ganz düster ist am Tage aber auch ein bisschen farblos. Da sind die abendlichen Stopps in adventsgeschmückten Städtchen ein Highlight. Erinnert mich etwas an meine Erzgebirgereise vor einigen Jahren im späten November, auch schon mit Vorweihnachtszeit. Danke für dein Erlebnisextrakt!
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1517075 - 17.12.22 08:08 Re: Schäuferla-Tour im Dezember 2022 [Re: buche]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.682
Merci für den schnellen Kurzbericht, allerdings halte ich Dinkelsbühl für einen recht bekannten Ort. Um Rothenburg habe ich nach einem einmaligen Besuch immer eher einen Bogen gemacht, das ist mir da wirklich zu voll.

Den Mainradweg sind wir auch mal einige km gefahren, haben aber gute 30 km durchgehalten, bis uns langweilig wurde lach

Jetzt kannst Du noch Oberfranken in Deine Frankentouren einbeziehen bier.

Gruß

Nat
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#1517077 - 17.12.22 08:44 Re: Schäuferla-Tour im Dezember 2022 [Re: buche]
19matthias75
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 3.331
Unterwegs in Deutschland

Hallo Erik,
ja, den Mainradweg zwischen Bamberg (und Schweinfurt) finde ich auch sehr öde. Das einige für dich dort interessante könnte in Weiher der Brauereigasthof Kündmüller sein. In Viereth den Main verlassen.

Das westliche Mittelfranken muss ich mir auch mal unter die Räder nehmen....
Nur Bargeld ist richtiges Geld und FREIHEIT!
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#1517084 - 17.12.22 10:50 Re: Schäuferla-Tour im Dezember 2022 [Re: buche]
der tourist
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.331
Der Kardinalfehler ist in der Überschrift!

Der Name des Gerichts kommt von der Form des Knochens, die schaufel!!!!ähnlich aussieht, so wie auch unser Schulterblatt.

Jegliches "r"drin oder auch dran ist falsch.

Deswegen bitte vom Schäufala schreiben (evtl. ginge auch noch Schäufela).


Sigi
Nic squis was maneth!
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Off-topic #1517099 - 17.12.22 12:57 Re: Schäuferla-Tour im Dezember 2022 [Re: der tourist]
Juergen
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.267
. Simsalabim lach
Schäuferla, Schäuferle oder Schäufele sind alle richtig. Falsch ist nur ein schlechtes Bier dazu. bier
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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#1517154 - 17.12.22 22:38 Re: Schäuferla-Tour im Dezember 2022 [Re: Uli]
buche
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.757
Uli, ich habe einen Reisebericht von 2008 von dir aus der Gegend gefunden, der entstanden ist, als ich noch ganz frisch im Forum war. Meinst du den mit "wenn du meine Berichte aufmerksam lesen würdest"? teuflisch

Ich habe mal nachgesehen: Ich bin von Karlsruhe aus in den letzten 12 Jahren 15 Mal auf unterschiedlichen Strecken nach Nürnberg geradelt und 5 oder 6 mal nach Geiselwind im Steigerwald. Insgesamt 5 Mal von Franken aus über den Thüringer Wald oder umgekehrt. Darum freue ich mich, dass ich immernoch unbekannte Eckchen finde. Die Festung Lichtenau habe ich 2015 um 1.2km verpasst, als ich über Sachsen nach Petersaurach gefahren bin statt über Lichtenau zwinker

Im Brauereigasthof Kündmüller war ich 2016. Wird Zeit, dass ich da nochmal hinkomme grins

Lustig auch, dass sich bei jedem Reisebericht jemand über irgendwas aufregt. Ich warte jetzt nur noch auf einen Kommentar in der Art "Bingen war nicht Rheinhessen, sondern preußische Rheinprovinz" -- aufmerksame Leser finden jene Art Lapsus garantiert auch in diesem Reisebericht lach

LG Erik
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#1517196 - 18.12.22 11:25 Re: Schäuferla-Tour im Dezember 2022 [Re: der tourist]
MikeBike
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 633
Zitat:
Jegliches "r"drin oder auch dran ist falsch.


Bist du dir das ganz sicher?

Ich glaube, es gehört zu den fränkischen Kult-Gerichten, "Das Schäuferla". Je nach Region wird es auch Schäuferle, Schäufele oder Schäufelchen genannt.

https://brauerei-kundmueller.de/gaststaette/speisekarte/
"8. Dezember Rauchbock-Anstich – Stimmung mit Thomas Datscheg
ab 11 Uhr Räucherbauch und Bohnakern, Schäuferla"

In Südbaden heißt es "Schäufele"

Na, ja: Nic squis was maneth!
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#1517203 - 18.12.22 12:06 Re: Schäuferla-Tour im Dezember 2022 [Re: der tourist]
Polkupyöräilijä
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 110
In Antwort auf: der tourist
Jegliches "r"drin oder auch dran ist falsch.

Nach deiner Logik dürften z.B. Oldtimer auch nicht umgangssprachlich-verniedlichend als "Schnauferl" bezeichnet werden, weil sich das von "schnaufen" ableitet und darin kein "r" vorkommt.
Und wer mal kurz einnickt, macht kein kleines Nickerchen, sondern nur ein Nickechen...?! wirr
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Off-topic #1517239 - 19.12.22 09:15 Re: Schäuferla-Tour im Dezember 2022 [Re: Polkupyöräilijä]
MikeBike
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 633
Das "Problem" liegt in der Umsetzung von gesprochener Sprache in Schriftsprache. Das "e" im "Schäufele" klingt bei manchem Franken vielleicht wie ein sehr kehliges "ä", das mancher Dorfschreiber dann auch mal als "är" notiert. Schon haben wir ein "r" in der lokalen Schriftsprache. Erst wenn es ein offizielles Schriftbayrisch gäbe, könnte jemand eine "richtige" Schreibweise einfordern.

Mir wurde dieses Thema in den späten 80er Jahren bewusst, als ich ein paar Jahre in Israel lebte und ein bisschen lesen, und ganz ordentlich sprechen lernte. Mir fiel damals z.B. auf, dass es für die Stadt, die heute bei GoogleMaps unter "Safed" zu finden ist, mindestens drei verschiedene Wegweiserbeschriftungen in lateinischen Buchstaben gab: "Zefat", "Safed" und andere.
Das hebräische Wort für die Stadt wird mit drei Buchstaben (Hebräisch von r. nach l.) geschrieben: Z (Tsade), f (Pe) und t (Taw). Den Klang dieses Wortes in der Aussprache meiner Tel Aviver Freunde und Bekannten würde ich lautschriftlich etwa mit "Sfat" schreiben. Ein Amerikaner müsste das allerdings schon anders aufschreiben, da er das geschriebene "a" eher wie ein deutsches "ä" aussprechen würde. Da die Leute, die damals in Israel die Schilder beschrifteten, sehr wahrscheinlich aus verschiedenen Herkunftsländern stammten, schrieben sie einfach ihre lautschriftliche Interpretation des Wortes auf die Schilder.

Ob die Angelegenheit in der heutigen Google Zeit viel klarer geworden ist, weiß ich nicht. Ich konnte bei GMaps einen "Abenteuersport" Anbieter finden und die Hebräischen Schriftzeichen entziffern: Er heißt "Traktorim Zfat". Die "Traktorim" sind mini Traktoren, mit denen die durch die Gegend heizen und Zfat ist halt der Standort. Wenn ich den Begriff in den Google Translater eingebe kommt "Sichere ATVs" heraus. "ATV" ist klar. Mit "Sicherheit" hat der hebräische Ortsname nichts zu tun. Google leitet als Amerikaner die Bedeutung wahrscheinlich aus "Safed" ab, seiner Schreibweise des Ortsnamens.

Wenn man nur die hebräische Schreibweise des Orsnamens eingibt kommt übrigens "Zefat" heraus.

Weiß das Teuferl, warum es dann nicht mehr "Safed" heißt teuflisch

Grüße

Mike



Geändert von MikeBike (19.12.22 09:26)
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