Wie ich meinen Nachbarn regelmäßig demonstriere, ist eine Wohnungstür, die nur zugeschnappt, aber nicht abgeschlossen ist, nicht wirklich zu und leicht zu öffnen.
So ähnlich verhält sich das auch mit Fahrradschlössern. Der kleine Keil, der das Schloss zuschnappen lässt, kann auch mit einfachen Mitteln beiseite geschoben werden und das Schloss ist offen.
Bessere Schlösser verzichten daher auf diese Mechanik.
Nun suchst Du also ein nicht zu schweres, aber langes und trotzdem besonders "gutes" (sicheres) Schloss? Nun, das gibt es nicht.
Mit dem Schnappmechanismus ist die Sicherheit gegen Manipulation schon begrenzt, als "gutes" Schloss würde ich sowas schon nicht mehr bezeichnen.
Wenn es annähernd so groß wie dein jetziges Schloss werden soll, aber nicht zu schwer, dürfte es auch nicht besonders Widerstandsfähig sein.
Die meisten Faltschlösser fallen so durchs Raster. Einzig das Abus Bordo 5700 hat einen Schnappmechanismus, aber es ist nur 75cm lang. Außerdem würde man es zum Transport verschließen. Folglich müsste man es vor Gebrauch mit dem Schlüssel öffnen und auch wenn man es nicht bräuchte, könnte man den Schlüssel einfach stecken lassen und abschließen.
Im geöffneten Zustand würde so ein Faltschloss recht laut klappern und passt so auch nicht in die Rahmenhalterung.
Die meisten Bügelschlösser lassen sich ebenfalls nur mit Schlüssel schließen. Ich habe schon oft gesehen, das an Fahrrädern auch
lange Vorhängeschlösser in die Speichen gesteckt werden. Das sind auch Schnappschlösser, aber damit lässt sich ein Rad nirgendwo anschließen, nur abschließen.
Also bleiben noch zwei Schlossarten übrig, Kettenschlösser und Rahmenschlösser mit Einsteckkette.
Die Kettenschlösser sind schnell abgehandelt. Bei einer Länge um 120cm und einem Gewicht unter 2 Kilo hätten die Kettenglieder maximal 6-7mm Durchmesser und wären schon mit einem Kraftseitenschneider zu bezwingen.
Als zusätzliche Sicherung ist das ok, als alleinige Sicherung will ich das nicht empfehlen.
Also bleibt als sinnvolle Empfehlung nur noch ein
Rahmenschloss mit Einsteckkette. Diese gibt es in Ausführungen mit fest steckendem Schlüssel in offenem Zustand, oder mit abziehbarem Schlüssel. Verlinkt habe ich eine Variante mit abziehbarem Schlüssel.
Verschließen kann man das Schloss ohne Schlüssel und die beiliegende Kette steckt man einfach rein. Diese kann man vorher um einen festen Gegenstand wickeln.
So ein Schloss sichert das Hinterrad, verhindert das man das Rad fahren oder schieben kann und mit der Kette verhindert man das wegtragen.
So etwas gibt es auch mit dickeren Ketten und auch die Schlossbügel können dicker sein, aber das wiegt dann auch mehr. Hier sind es rund 1,3kg.
Die nur 85cm lange Kette muss nicht durchs Hinterrad gefädelt werden und durch den Ring lässt sie sich wie eine Schlinge um Masten oder Rohre legen. Damit erreicht man praktisch das Gleiche, wie mit dem 120cm Faltschloss.
Abgeschlossen wird, indem man den Hebel am Schloss runter drückt.