Ich bin auf der Suche nach einem leichten Klapp- bzw. Faltrad welches ich im Kofferraum eines PKW oder auch im Koffer (Urlaub) transportieren und auch als Reise- bzw. Treckingrad eingesetzt werden kann. Gibt es da überhaupt Unterschiede zwischen Klapp- und Faltrad?

Das Rad sollte sich einfach und schnell ggf. auch mehrmals am Tag zusammenlegen lassen, möglichst leicht sein und sehr gute Fahreigenschaften besitzen. Bitte auch um Argumente für und gegen diesen Fahrradtyp. Danke für „sachdienliche“ Hinweise.

Fliegende eierlegende Wollmilchsäue gibt es nicht. Fahren, falten und tragen sind drei Ecken eines Dreiecks. Wenn das Fahrzeug für eine dieser drei Sachen besonders gut geeignet ist, dann hat es in den anderen beiden Schwächen. Zwei Sachen können auch ganz gut funktionieren, alle drei aber nicht. Dazu kommt noch, dass Du Dir überlegen musst, wie hoch der Anteil an Sonderbauteilen sein soll. Um so kleiner das Faltmaß, umso größer wird dieser. Beim Brompton z.B. sind Naben der Regelbauart nicht einzubauen. Ganz allgemein sind große Laufräder besser, wenn es ums Fahren geht, kleine dagegen beim Falten und tragen.
Naja, und den Punkt »leicht« vergisst Du am Besten ganz schnell. Das ist nicht möglich! Gelenke und Verschlüsse dürfen nicht zu klein sein, Steifigkeit ist für einen sicheren und dauerhaften Betrieb wirklich wichtig.

Falk, SchwLAbt

Hallo,

das Birdy könnte Dir gefallen. Fährt ordentlich, vernünftiges Packmaß. Das Von Falk erwähnte Bromptom faltet schneller und kleiner, fährt aber wegen der kleinen Laufräder und der dadurch bedingten Langen Rohre nicht so gut. In die andere Richtung geht das Airnimal. Relativ große Laufräder, auch für größere Strecken gut. Dafür faltet es sich nicht so klein.

Gruß
Andreas

Hallo HWK,

habe mir das Birdy Touring (24Gang) gekauft und heute meine erste Runde gedreht.

Wie Falk schon geschrieben hat, Eierlegendewollmilchsau, gibt es nicht!

Für das Birdy hab ich mich entschieden weil größere Räder und ich brauche, für meine Körpergröße,
nicht unbedingt besondere anbauten mit zu kaufen wie bei Bromptom (Sattelstütze).
Das einzige was ich hier anders bestellt habe (kostet kein Aufpreis) ist der Vorbau Sport wegen der Kniefreiheit und Big Apple.

2 - 3 Tages Touren in Hügeligen Gelände kann ich mir durchaus vorstellen. Mehr aber nicht. Bergauf am Lenker ziehen ist nicht.
Dank eines Expiditionsträgers und einem Lowrider kann man das Rad für solche Zwecke durchaus gebrauchen.

Ich habe es mir gekauft um es mit in Urlaub zu nehmen um hier und da Tagestouren zu machen.
Anreise mit Auto oder Bahn. Nimmt halt nicht viel Platz weg und in der Bahn kostet es nichts extra.
Als ersatz, bzw anstelle, für ein Reise- oder Treckingrad nicht geeignet.
Zur ergänzung des bestehenden zu empfehlen.

Das wird dann ja so deine Richtung sein was die Verwendung angeht.

Der Preis ist natürlich...! Doch fahr mal alle Preisklassen zur Probe.
Den Unterschied merkt man.

Gruß hds.

schau Dir mal BikeFriday an... ist ein sehr schöner Falter... sehr zu empfehlen und von seiner Produktionsgeschichte nicht so belastet mit Tauschaktionen, Vorbaubrüchen u.ä. wie das Birdy...

Sonst natürlich Moulton... aber das ist halt ein Zerlegrad... auch die höherpreisigen Dahon tun ihren Dienst sehr gut...

LG Maik

Außer in der Marketingbezeichnung imho nicht. Aber es gibt einen Unterschied zwischen Gelenkrahmen (also Klapp- aka Falträder) und teilbaren Rahmen mit Kupplungen. Vorteil der Rahmenkupplungen sind m.E. folgende:
- sie lassen sich in viele Rahmen einbauen, oftmals auf Wunsch ab Hersteller.
- es lassen sich unter Umständen optimalere Transportmaße erziehlen, da die einzelnen Rahmenteile besser gepackt werden können (Transport im Koffer)

Nachteil:
- man hat immer mehrere Teile im zerlegten Zustand
- die Rüstzeit ist nicht optimal



Wie Falk ja schon schrieb: geringe Rüstzeit und leicht (und klein) und steif und tourentauglich sind etwas gegenläufige Parameter.

Ich fahre ja seit ein paar Monaten ein ZOX 20Z mit einer Rahmenkupplung unten vor dem Sitz, wodurch sich das Rad mit rel. wenigen Handgriffen halbieren läßt und so z.B. die Mitnahme im ICE erlaubt. Die Rahmenkupplung ist sehr steif (man merkt im Fahrbetrieb keinen Unterschied zu einem ungeteilten Rahmen) und hat mich etwa 800g Mehrgewicht gekostet (mit Schnellspannschrauben sind es inzwischen wohl in Summe 1100g Mehrgewicht geworden).

Die Rüstzeit ist allerdings nicht zu vergleichen mit einem Birdy o.ä. - ich brauche eine gute viertel Stunde. Ein paar Impressionen hab ich hier mal festgehalten.

Grüße,
André

Hallo Wolfgang
Vielleicht zur Inspiration noch ein Beispiel für ein Reise-Faltrad, welches der Thomas Lösch aus der Schweiz anbietet:
Link
Vermutlich preislich im oberen Segment.
Ich selber werde mich im kommenden Herbst damit befassen und mir die Dahon-Bikes mal näher ansehen.
Gruss
Andreas

Vor etwa einem Jahr habe ich auch ein Moulton APB in meine "Fahrradsammlung" aufgenommen. Das Rad hat sich mittlerweile zu meinem bevorzugtem "Alltagsrad" entwickelt. Auch auf längeren Touren (z.B. Königssee - Bodensee) habe ich mit dem Rad gute Erfahrungen gemacht.

Aber so schnell falten wie ein Brompton lässt sich dieses zerlegbare Rad jedoch nicht.

mfg

- horst -

Hallo Wolfgang,

ich besitze dieses Birdy und bin bislang sehr zufrieden damit. Es fährt sich trotz der Faltbarkeit sehr gut. Habe bei Abfahrten schon öfter Geschwindigkeiten von über 60km/h erreicht ohne ein unsicheres Gefühl zu haben. Daß man bergauf nicht am Lenker ziehen kann wie weiter oben schon beschrieben stimmt, ebenso ist freihändig fahren auch nicht drin.
Bin auch schon öfters Tagesetappen von über 100km mit über 1000Hm problemlos damit gefahren, wie z.B. die Forumstour von José im Bergischen Land letzten Herbst.
Würde auch größere Touren jederzeit mit dem Birdy machen. Da der Gepäckträger auf 15kg begrenzt ist, überlege ich mir ernsthaft einen Anhänger anzuschaffen.
Der Kundendienst von R+M ist aufgrund meiner Erfahrung sehr gut. Habe Anfang diesen Jahres aufgrund eines Rahmenrisses am Schnellspanner der Sattelklemmung völlig unkompliziert binnen einer guten Woche einen komplett neuen Rahmen bekommen, obwohl ich Zweitbesitzer bin. Habe das Rad bei meinem Händler hier am Ort abgegeben und den neuen Rahmen fertigmontiert dort wieder abgeholt. Deshalb sind die Bilder welche online sind nicht mehr ganz aktuell, aber neuere Bilder wird es wahrscheinlich demnächst in "Unsere Räder" zu sehen geben.

Hallo,
ich bin auch schon etwas Birdy gefahren und fand das Rad sehr gut.
Es ist seit Jahren bewährt und ist in vielen verschiedenen Versionen erhältlich

Moin Wolfgang,

an sich gibt es dem Statement von Jürgen nicht viel hinzu zu fügen. Bin selbst auch Zweitbesitzer eines Birdy (Jürgen war damals so nett, mir vor meiner Kaufentscheidung ein paar Fragen zu beantworten) und sehr zufrieden damit. Selbst gut beladen fährt das Rad super, bald noch besser als "leer", finde ich. Das Gepäck ist vorne wie hinten an der gefederten Masse angebracht, was natürlich bei jedem Fully wünschenswert ist und meiner Meinung nach bei einem vollgefederten Falter eine ganz schöne Ingenieursleistung darstellt. Man muss allerdings immer gucken, dass die Packtaschen nicht an der hinteren Schwinge schleifen. Ist aber z.B. durch Basteln eines Abstandshalters für die Packtaschen, welcher den unteren Haken weiter rauskommen lässt, zu beheben.
Aber dass das Rädchen natürlich nicht perfekt ist, wurde ja oben schon gesagt. Ich würd's vor allem mal fahren, denn wenn's dir nicht behagt, wär's ein teurer Fehltritt. Wobei man sicher nie Probleme haben wird, ein Birdy zu einem guten Preis wieder abzustoßen.

Gruß,
Roman

Nach einem gerade gelesenem Test ist auch das Pacy in 20" interessant. Gut zu fahren, gut zu falten - nur a bisserl groß ist es im gefalteten Zustand.
Mein Lieblings-Fahr-Faltrad ist aber das Airnimal. Es fährt sich wie ein normales Renn- oder Fitnessrad. Ich fürchte aber, leisten werd ichs mir nicht können.

Bei meinem Gelenkrenner liegt der Schwerpunkt auf Fahren. Fernbahn fällt mit ab, das war der Sinn der Übung, für den PKW-Laderaum ist er zu groß. Wenn sowas fällig ist, muss die hintere Sitzbank weggeklappt werden. Ein Serienprodukt ist er aber nie gewesen. Ob es den ehemals von Biria gebauten Rahmen noch gibt, kann ich nicht sagen.


@trubby, beim Fernbahn-Pendolino gibt es Gepäckregale auch an den Kurzkuppelenden der Steuerwagen. Die sind zwar kleiner als in der Mitte der Einheit, aber da Lieschen Müller den unbezähmbaren Drang nach einem Platz in Zugmitte hat, ist in den Steuerwagen eigentlich immer mehr Platz. Und wir werden doch Lieschen den Glauben, dass es in Zugmitte am sichersten wäre, nicht nehmen wollen (da wären wir ja auch schön blöd...).

Falk, SchwLAbt

Eine gewagte Aussage. Von all den Leuten, die ich kenne und die vergleichbare Erfahrungen mit großen und kleinen Laufrädern haben, bleibt die erdrückende Mehrheit bei den kleinen.

Kleine Laufräder fallen tiefer in Schlaglöcher und 'führen' schlechter.
Aber sie sind wendiger, stabiler, leichter usw. usf.

Für die Normalverbraucherin sind sie halt ungewohnt (was vermutlich für den größten Teil der Vorurteile verantwortlich ist).
Ja, Klappen geht öfters, Falten nur einmal.

Gar so eng muss man das nicht sehen. Tatsache ist, dass es deutlich schwerer ist, mit kleinen Rädern freihändig zu fahren, zumindest mir fällt auch das Fehlen des gewohnten Schwungradeffektes auf. Mit kleinen Rädern lässt sich besser beschleunigen, im Leerlauf kommen sie aber auch schneller zum stehen. Ein bisschen spielt auch die Gewohnheit eine Rolle. Zusammenlegbare Fahrräder haben kleine Räder zu haben und und vor allen kurzstreckengeeignet zu sein. Was der Argaringenieur nicht kennt, baut er auch nicht in seinen Stoffwechsel ein.
Ist nicht eigentlich jedes Fahrrad ein mehr oder weniger gelungener Kompromiss?

Falk, SchwLAbt

Hallo

und vielen Dank für die vielen Hinweise zu meiner Frage.

Zwischenzeitlich habe ich mir auch einige Probefahrten mit diesem Radtyp gegönnt – aber so richtig Feuer habe ich noch nicht gefangen. Wie hier bereits angesprochen wurde, muss ich doch Abstriche bei meinen Auswahlkriterien in Kauf nehmen – mal sehen, worauf ich am ehesten verzichten bzw. Einschränkungen hinnehmen kann.
Ich werde die hier angesprochenen Räder ebenfalls Probe fahren und dann für/gegen einen Kauf entscheiden.

Problematisch stelle ich mir auch die Beschaffung von Anbau- und Zubehörteilen vor – nix passt wirklich oder ist s..teuer.