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#447240 - 18.06.08 08:27 Zugstufendämpfung - wie einstellen ?
zwischenzeit
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 147
Hallo,

an unserem Tandem haben wir eine Suntour Federgabel mit Zugstufendämpfung.

Bei höherer Geschwindigkeit, so ab ca. 30km/h, wird die Fahrt unruhig weil die Gabel zu viel arbeitet. Die Dämpfung habe ich schon härter eingestellt.

Nun habe ich in der Anleitung das Thema Zugstufendämpfung gelesen.
Es ist beschrieben, wie die Ausfederungsgeschwindigkeit eingestellt werden kann.

Muss ich die erhöhen oder erniedrigen ? Wieviele Umdrehungen der Schraube machen einen signifikanten Unterschied bemerkbar ?

Vielen Dank

Andreas
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#447259 - 18.06.08 09:42 Re: Zugstufendämpfung - wie einstellen ? [Re: zwischenzeit]
hans-albert
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.640
In Antwort auf: zwischenzeit

...Die Dämpfung habe ich schon härter eingestellt.
Nun habe ich in der Anleitung das Thema Zugstufendämpfung gelesen...
Andreas


Hallo Andreas,

ein paar Fragen.

Hast Du die wirklich die Dämpfung schon härter eingestellt (da ist für gewöhnlich die Zugstufendämpfung mit gemeint, Druckstufendämpfung gibt es auch, aber eher im höheren Preissegment), oder die Federbasis?

War die Gabel von Anfang an im Tandem drin, oder wurde sie Nachgerüstet?

Grund der Frage ist, im Tandem treten höhere Belastungen auf. Ich nehme einfach mal an, die Gabel hält die Belastungen mechanisch aus. Wer immer sie eingebaut hat, sollte das berücksichtigt haben.

Ich nehme weiter an, es handelt sich um eine Stahlfeder-Öldämpfer Gabel.

Ein Verstellen der Federbasis macht die Feder nicht härter. Sie wird lediglich stärker vorgespannt und spricht daher später an. Wenn sie nicht progressiv gewickelt ist, was bei Fahrrädern eher selten ist, federt sie dann später bzw. bei höherer Belastung ein, aber mit der Gleichen, zu niedrigen Federrate.

Eine Solo-Gabel braucht für das Tandem härtere Federn.

Auch der Einstellbereich der (Zugstufen-)Dämpfung ist (wahrscheinlich) nicht groß genug, so dass Du bestenfalls am Ende des Einstellbereiches in etwas was findest. Hier kann härteres Öl helfen. Das gibt es bei Radhändlern oder bei Motorradhändlern. Mit der Wahl des Öls (die kann man auch mischen...) machst Du die Grobeinstellung, mit der Einstellschraube die Feineinstellung.

Eine zugedrehte Dämpfung in Verbindung mit einer weichen Feder führt dazu, dass die Gabel bei mehreren Wellen hintereinander immer mehr eintaucht, aber nicht mehr ganz ausfedert, so dass sie dann irgendwann auf Block ist.

Wenn die Gabel von vorne herein eine Tandemgabel ist, gilt das natürlich nicht oder nur bedingt, wenn sie zum Beispiel für leichte Fahrer gedacht war, aber bei schweren eingesetzt wird.

Ist die verwendete Gabel eher eine Straßengabel oder eine Geländegabel? Und wird sie Ihrer angedachten Verwendung entsprechend eingesetzt, oder fährst Du eine Geländegabel auf der Straße?

Bei Luftgabeln kann die Verwendung technischer Gase anstelle von "normaler" Luft was bringen. Viele Reifenhändler haben Stickstoff zum Reifenfüllen, damit sollte theoretisch die Dämpfung höher ausfallen, aber da bin ich nun kein Experte.

Ich habe schon einige (wenige) Geländegabeln zum Straßenbetrieb umfunktioniert. Stahlfedergabeln lassen sich meisst mit Federn aus dem Angebot des Herstellers umrüsten, wenn das nicht reicht, gibt es eine reichhaltige Auswahl bei Federherstellern wie Knerzer, Gutekunst usw. Bei Elastomergabeln gibt es häufig Elastomere mit größerem Durchmesser oder geringerer Elastizität.

Das Ganze erfordert aber einen gewissen Hang zum Basteln oder einen erfahrenen Mechanikus. Am besten beides in einer Person.

Grüße
'hans-albert'
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#447261 - 18.06.08 09:55 Re: Zugstufendämpfung - wie einstellen ? [Re: zwischenzeit]
Flachfahrer
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.455
Ich würde es machen, wie im ersten brauchbaren treffer für den suchbegriff "druckstufe zugstufe dämpfung einfedern ausfedern" beschrieben: try an error.
D.h. alles auf geringste dämpfung stellen, dann schrittweise die druckstufe (wenn einstellbar) soweit zudrehen, bis sie passt, und das gleiche mit der zugstufe.

MfG
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#447268 - 18.06.08 10:21 Re: Zugstufendämpfung - wie einstellen ? [Re: hans-albert]
zwischenzeit
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 147
Die Gabel ist vom Hersteller eingebaut. Es ist eine suntour duro magnesium.

Zuerst habe ich die beiden oberen Schrauben auf härter eingestellt.

Ich werde es einfach mit try and error versuchen. Jetzt habe ich einfach 3 Umdrehungen nach rechts gedreht und werde eine Probefahrt machen.

Vielleicht wäre dieses System hilfreich lach
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#447285 - 18.06.08 10:49 Re: Zugstufendämpfung - wie einstellen ? [Re: zwischenzeit]
hans-albert
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.640
Hallo,

kurz bei suntour nachgesehen; ich hoffe, in etwa die richtige Gabel erwischt zu haben.

Sie wird mit Federweg 80,100 oder 130mm angeboten für Downhill, Freeride usw. Eine Angabe maximalen Gesamtgewichtes des Systems (Rad+Fahrer) kann ich auf Anhieb nicht finden.

Try and error mit Vorspannung und Dämpfung kann langwierig werden und erforert Erfahrung.

Wenigstens die Vorspannung sollte voreingestellt werden. Größenordnung 20-30% des angegebenen Federweges sollte die Gabel beim belasteten Tandem eingefedert sein. Das ergibt dann einen ersten Anhalt für die Vorspannung. Wenn dann bei ungedämpfter Zugstufe die Gabel durchschlägt, müssen härtere Federn rein, und als Hausmnummer in gleichem Verhältnis härteres Öl.

Wo wird die Gabel denn gefahren? Straße oder Gelände?

Grüße
'hans-albert'
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#447304 - 18.06.08 11:35 Re: Zugstufendämpfung - wie einstellen ? [Re: hans-albert]
zwischenzeit
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 147
Der Einsatzbereich ist Straße. Aber auch einige Feld und Waldwege ließen sich schon erstaunlich sicher befahren.

Hier ein Bild vom Rad.

Bis jetzt ist es bei hoher Geschwindigkeit wie im obigen Bild gefahren.

Abbildung
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#447320 - 18.06.08 12:09 Re: Zugstufendämpfung - wie einstellen ? [Re: zwischenzeit]
hans-albert
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.640
Hallo,

dacht ich mir's doch, dass es um dieses geht. Ich habe nur das Bild nicht mehr gefunden.

Vom Hinsehen her wäre es die Version mit 80mm Federweg. Stimmt das? 80mm ist für die Straße recht üppig, aber machbar.

Anhand der Schutzblechhalterungen kann man erkennen, dass der Hersteller die Gabel nicht "einfach so" eingebaut hat, wie sie aus der Schachtel kommt. Daher habe ich Hoffnung, dass die Basisabstimmung auch tandemgerecht ist, auch wenn cih bei Suntour keinen Hinweis darauf gefunden habe.

Ich bin kein ausgewiesener Experte für Federgabeln und deren Abstimmung. Aber ein weig Erfahrung habe ich ais meinen eigenen Umbauarbeiten schon. Als erstes interessiert mich daher, ob die Federhärte in etwa zu Euch passt, damit geht es los. Kann man das Rad mit den beiden Fahrern besetzen und messen, wie weit die Gabel dann im Stand (beide Beine auf den Pedalen, möglichst beide Hände auf den Lenkern) eintaucht? Hierzu muss die Federbasis in etwa in der Mitte stehen und das Rad wie in Fahrt belastet werden. Also z.B. von einem Helfer in Balance gehalten werden oder an einer Hauswand oder Mauer so gering wie möglich abgestützt. Wenn kein Helfer da ist, einen Kabelbinder gerade so fest um ein Standrohr machen, dass er sich nicht von selbst bewegen kann, ganz nach unten schieben, vorsichtig (!) aufsteigen und wieder absteigen. Der Kabelbinder ist durch das Einfedern nach Oben geschoben worden. Den Abstand messen und in Verhältnis zum Gesamtfederweg setzen. Bei 80mm wären rund 15 (Straße, hart) bis 25mm (Gelände, weich) in Ordnung, je nach Gusto.

Wenn das in etwa hin kommt oder sich mit der Einstellung der Federbasis noch erreichen lässt, dann kan man mit verschiedenen EInstellungen variieren.

Wenn es wesentlich abweicht, sollte eine Feder mit anderer Härte verbaut werden. Ein akzeptabler Kompromiss ist evtl. trotzdem erzielbar, eine gute Einstellung ist aber etwas anderes.

Grüße
'hans-albert'
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#447357 - 18.06.08 14:06 Re: Zugstufendämpfung - wie einstellen ? [Re: hans-albert]
zwischenzeit
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 147
Hallo Hans-Albert,

vielen Dank für die umfangreiche Antwort.

Wir haben uns gerade eben auf das mit dem Kabelbinder präparierte Rad gesetzt.
Bei der ersten Messung kamen 20mm zusammen.
Danach habe ich die beiden oberen Schrauben um eine Umdrehung in Richtung plus gedreht.
Der Federweg war dann 15mm.

Als maximale bisher gefahrene Eintauchtiefe konnte ich 45mm anhand der Farbveränderung messen.

Gruß aus Hamburg

Andreas
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#447365 - 18.06.08 14:35 Re: Zugstufendämpfung - wie einstellen ? [Re: zwischenzeit]
hans-albert
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.640
Hallo,

na, das ist doch mal eine richtig gute Nachricht. Die Grundeinstellung stimmt mit 20mm in etwa, unter der Voraussetzung, dass der maximale Federweg 80mm beträgt. Interessant wäre die echte maximale Einfederung. 15-20mm von 45 ist ein bisschen viel. Aber wenn man den Kabebinder dran lässt und mal eine rauhere Runde fährt, mit einer starken Bremsung dabei, dann sieht man recht gut, was Sache ist bezüglich des echten Federweges unter Berücksichtigung der gegebenen Federn und Beladung. Davon 20-30% ist die Zielgröße. Und nachdem die Federvorspannung dann eingestellt ist, kommt wirklich das "trial and error" mit der Dämpfung. Starten kann man entweder mit der Mittelstellung, wenn man gar keinen Anhalt hat, oder man komprimiert die Federgabel von Hand und stellt eine leichte, aber spürbare Dämpfung ein. Wenn das Tandem es zulässt (Bedienungsanleitung), kann man für einen ersten Anhalt auch einen normal hohen Bordstein hinunterfahren. Die Gabel sollte nicht oder nur wenig nachwippen.

Damit ist eigentlich eine gute Grundeinstellung gefunden. Veränderungen dann bitte nur an einer Komponente, aber rechts und links symmetrisch (die Gabel ist doch symmetrisch, also beide Holme federn und Dämpfen, oder?) und in kleinen Schritten.

So bin ich bisher immer zu einer ordentlichen Einstellung gekommen.

Wenn es sich nach der Einstellung immer noch aufschaukelt, kann es auch sein, dass es der Captain auf seiner Sattelstütze ist in Resonanz mit der Trittfrequenz und der Federhärte der Sattelstütze, und gar nicht die Gabel. Der Captain ist aber über die Gabel eigentlich ausreichend gefedert, er sitzt ja nicht über dem Hinterrad wie beim Solo, und könnte - je nach Rückenleiden- eventuell auf die Federsattelstütze verzichten. Wenigstens mal testweise. Der Stoker sitzt über dem ungefederten Hinterad und braucht die Federsattelstütze nötiger.

Wer mehr Erfahrung hat mit der Abstimmung, vor allem bei Tandems, bitte vortreten. Ich lerne auch noch gerne.

Viel Spaß beim nächsten Schritt. Grüße
'hans-albert'
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