So - mein erster Bericht hier. Also bitte ich auch um etwas Nachsicht (mein deutsch ist sicherlich auch etwas holprig manchmal - und in Sachen kurzfassen bin ich auch schlecht)
Der verlinkte Bericht ist auf englisch, lässt sich aber auch für Deutsche gut lesen hoffentlich. Da sind auch sowohl einige der wenigen Bilder, die ich gemacht habe, als auch die endgültige Route und die Hohenprofile.
Route in Google Earth Geplant hatte ich eigentlich den 3-Länder-Radweg "abzufahren". Dass ich etwas von diesem Vorhaben abwich, lag vor allem darum, dass ich alleine unterwegs war und es mir ohne weiteres erlauben konnte, das zu machen wonach mir gerade war. Ist halt das Schöne an das Alleinreisen finde ich.
Ich war unterwegs mit meinem relativ neuen Koga Kiyata World Traveller, 2 Packtaschen und Lenkertasche. Hab vergessen nachher das Ganze zu wiegen. Aus meinen Erfahrungswerten wogen Rad + Gepäck ca. 27 kg aber. Es war auch erst meine 2. richtige (wenn auch kurze) "Tour" mit dem Rad.
Tag 1. Ober-Roden (Rodgau) nach Langenthal (nähe Hirschhorn am Neckar). 117 km mit ca. 7 Sattelstunden und ca. 1300 HM.
Ich hätte auch direkt von zu Hause aus anfangen können. Aber die 40 km von Frankfurt nach Ober-Roden kenne ich zu Genüge und da die Pension für den Abend schon gebucht war, wollte ich mir ein Zeitpolster schaffen. War gut so, wie es sich herausstellte.
Erstmal ging es flach rüber zu den "Radheimer Alpen", über diese Hügeln dann zu dem eigentlichen 3-Länder-Radweg, der sich bis Hirschhorn mit der R4 fast deckungsgleich ist. Erstmal aber um Schaafheim herum war ich froh ob des integrierten Kompasses im Klingel - da war mir sofort klar das etwas nicht stimmte. Die Dorfjungs hatten wohl ein Schild um 90° "verdreht". Als ich nach einem Umweg von ca. 5 km wieder am besagten Schild war, sah ich sofort, dass die Scharniere verbogen waren. Wieder etwas für die Zukunft gelernt! Ab Höchst im Odenwald bin ich zum ersten mal in diesem Jahr "kurz-kurz" gefahren (Armlinge und Beinlinge ab, dafür viel Sonnencreme drauf). Ab hier verläuft der (meist geschotterte) Weg schön flach an der Mümling entlang. Ganz hübsch die Ecke eigentlich. Michelstadt hab ich buchstäblich links liegen lassen (da war ich schon mal) und hab dafür Erbach etwas erkündigt. Auch hübsch. Danach ging's aber zur Sache im Form eines 12%igen Anstiegs und wieder runter bevor es am Himbächle Viadukt (imposant) vorbei ging und dann nochmal hoch nach Beerfelden ging. Ich bin extra hoch durch die Stadt gefahren - musste ein Geschäft finden, um eine Freizeithose zu kaufen (dummerweise vergessen einzupacken). Den Fehler mache ich auch nie wieder! Dafür wohl andere. Ab Beerfelden ist der Weg fast nur noch grob geschottert und verläüft meist durch den Wald. Der Abfahrt nach Hirschhorn war fast ein single trail. Da hat sich meine Entscheidung ein Trekking-Rad statt Randonneur zuzulegen vollkommen bestätigt. Hirschhorn ist auf jeden Fall sehenswert. Meine Herberge lag etwas ausserhalb der Stadt - was auch OK war, da dadurch wohl viel billiger.
Tag 2. Langenthal (Neckar) nach Rossbach (Spessart). 131 km mit ca. 7 Sattelstunden und ca. 700 HM.
Erstmal flach entlang des Neckars, der sich im frühmorgendlichen Nebel von seiner romantischen Seite zeigte. Auch die Hauptstrasse auf der anderen Seite des Flusses störte wenig daran. Nach ca. 2 Stunden bin ich in Mosbach angekommen und konnte die Armlinge und Beinlinge entledigen. Mosbach ist sicherlich eine kleine Augenweide - da es aber Samstag und Markttag war, hatte ich wenig Lust mir das Ganze genauer anzugucken. Dafür widmete ich meine ganze Aufmerksamkeit einem grossen Stück ganz leckeren Apfelstrudel und einen Milchkaffee. Nun kam etwas worauf ich mich richtig freute - der Odenbald-Wanderbahn-Radweg hoch nach Mudau. Anfangs wieder viel Schotter, aber das Leben ist halt kein Wunschkonzert! Eine schöne Strecke. Ich kann es jedem empfehlen. In Mudau angekommen war Verstärkung angesagt. Pommes, Erdinger alkoholfrei und noch mehr Sonnencreme (letzteres nur für externe Anwendung!) - es war mittlerweile sagenhafte 35 Grad in der Sonne. Der Wirt fragte mich wo es hingehen soll an dem Tag. Als ich sagte "Am Ende des Tages nach Amorbach/Miltenberg", erzählte er mir, dass die Landstrasse nach Amorbach/Miltenberg erst vor ein paar Wochen neu asphaltiert wurde und nun fast 7 Meter breit sei. Da war die Verlockung zu gross und es war hin mit dem 3-Länder-Radweg über Buchen und Walldürn! Er hatte nicht übertrieben. Die Strasse war schön jungfräulich und aalglatt, mit sanften Kurven. Ein Traum zum Ablecken nach anderthalb Tagen mit so viel Schotter und Waldwegen. Das war eine ganz rasante Abfahrt. Mein lieber Scholli!
Amorbach ist sehr hübsch - da fahre ich mit Sicherheit nochmal hin. Miltenberg hab ich rechts liegen lassen (da war ich schon ein paar mal) und endgültig Abschied vom 3-Länder-Radweg genommen. Da es erst ca. 15:30 war, beschloss ich das Wetter auszukosten und weiter zu fahren. Da bot sich der vertrauter Main-Radweg erstmal an: Wörth am Main und dann die schöne Altstadt von Obernburg. Da war ich einmal schon und wusste von einem hervorragenden Eis-Cafe. Da war das erste Eis des Jahres angesagt - und lecker war es. Nun aber drang sich die Frage nach einer Unterkunft für die Nacht auf. Es war noch irgendwie zu früh nach einer Pension in Obernburg zu suchen. An und für sich hätte ich es relativ locker vor Einbruch der Dunkelheit fast nach Hause schaffen können. Aber was soll das Junge, dachte ich mir. Na dann, der Spessart ist zum Greifen nahe. Und auf dem Land ist eine Pension bestimmt auch viel billiger als in Obernburg. So kam es dann auch, dass ich über den Main Richtung Heimbuchentahl fuhr. Mal gucken ob das Pedalwelt-Museum, von dem ich mal im Internet irgendwann gelesen hatte, am Sonntag auf hat. Ein Zimmer fand ich im "Zum Grünen Baum" in Rossbach. 24 Euro mit Frühstück (dazu kamen am nächsten Tag viele Leckereien zum mitnehmen für den Tag). Da kann man kaum was falsch machen. Zwar hatten sie nirgends wo man das Rad unterstellen und einschliessen konnte. Aber aufm Land passiert selten was. Diesmal auch nicht.
Tag 3. Rossbach nach Frankfurt. 97 km mit ca. 5 Sattelstunden und knapp über 700 HM.
Obwohl der Spessart unweit von meinem "Heimatort" Frankfurt liegt, komme ich selten in den Genuss hier zu radeln. Ist irgendwie zu weit für ein paar Stunden radeln mit dem Rennrad. Nun dass ich mitten drin bin, kann ich mich schon etwas austoben. Ob das so viel Spass mit einem Reiserad und Gepäck machen wird? Mal gucken. Ist eigentlich sehr hügelig, dafür aber sehr schön auf einer rauhen Art und Weise. Der Name kommt eigentlich vom "Spechtswald". Warum dies so ist, ist kaum zu überhören oder übersehen. Erstmal nach Heimbuchenthal - Museum hat im Moment zu. Na dann weiter nach Mespelbrunn (auch ein Abstecher wert) am Flüsschen Elsava entlang bevor es steil bergauf ging (und dann zwangsläufig steil hinunter). Rüber nach Sailauf und bei einer Tasse Kaffee überlegen wie der Tag weitergehen soll ... Die Möglichkeiten im Spessart sind unendlich. Ist wohl auch ein Grund warum ich nicht so oft hier bin. Die Auswahl an Routen ist einfach zu gross! Ist aber auch "Mountain-Bike-Country", und MTB ist nicht wirklich mein Ding. Letztlich bin ich dann über die Hügeln nach Alzenau, und ab hier schön flach im Windschatten von einem sehr flotten Paarchen nach Seligenstadt, wo ich mit der Fähre wieder über den Main kam. In Seligenstadt steppte der Bär an diesem Sonntag aber. In aller Ruhe den ersten Eis-Kaffee des Jahres genossen und dann nix wie weg von dieser Menschenmenge. (In Seligenstadt war ich schon oft, die Stadt ist vor allem im Herbst unter der Woche sehr empfehlenswert). Den Heimweg wählte ich über das flache Land - bloss nicht am Mainradweg entlang. Zu viele torkelnde Sonntagsradfahrer ...
So - das mein erster Bericht hier. Wird sicherlich nicht der letzte sein.
LG
B-Probe (Vorsicht beim Öffnen!)