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#628540 - 11.06.10 20:29 Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6
Oktoberkind
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 60
Dauer:13 Tage
Zeitraum:21.5.2010 bis 2.6.2010
Entfernung:1258 Kilometer
Bereiste Länder:frFrankreich

10 Tage im Mai
Bordeaux- Kirchzarten 2010




Freitag, 21.05. Bordeaux – Villeneuve-sur-Lot 165km 1125m+ 970m-

Dienstag 25.05. Villeneuve-sur-Lot – Cahors 115km 742m+ 720m-

Mittwoch 26.05. Cahors – Laroque-Bouillac 107km 958m- 876m-

Donnerstag 27.05. Laroque-Bouillac – Pierrefort 106km 1440m+ 702m-

Freitag 28.05. Pierrefort – Auzon 104km 1031-m+ 1530m-

Samstag 29.05. Auzon - St.Just-en-chevalier 102km 1357m+ 1122m-

Sonntag 30.05. St. Just-en-chevalier – Montceau-les-Mines 132km 606m+ 953m-

Montag 31.05. Montceau-les-Mines – Rochefort-en-Nenon 142km 221m+ 299m-

Dienstag 01.06. Rochefort-en-Nenon – Longevelle-sur-Doubs 131km 230m+ 109m-

Mittwoch 02.06. Longevelle-sur-Doubs – Kirchzarten 150km 395m+ 271m-

Mein Vorhaben war, von Bordeaux aus nach Hause zu fahren. Ich wollte einen alten Freund und seine Familie in Lot-et-Garonne besuchen und durch das Lot-Tal fahren. Damit würde die Tour zwangsläufig in das Massiv Central hinein führen, das für seine steilen und harten Anstiege und seien extreme Wetterbedingungen bekannt ist. Ich hatte allerdings nicht vor, eine Hochgebirgstour zu machen und wollte möglichst einen flachen und schnellen Streckenverlauf wählen. Im Rückblick denke ich, daß ich diesen Widerspruch ganz gut aufgelöst habe.

Ich hatte mir für diese Reise rechtzeitig die Zugfahrt (TGV-PREM, 32€) und für 2 Nächte ein Gästezimmer in Bordeaux gebucht und mich für die Pfingsttage bei den Freunden in Lot-et-Garonne angekündigt.

Nach über 20 Jahren fand ich Bordeaux sehr verändert und verschönert vor. Dieser Eindruck wurde durch das herrliche Wetter noch verstärkt. Es war eine Schlechtwetterperiode vorangegangen und jetzt schien endlich wieder die Sonne und augenblicklich war es auch sehr heiß. Den Donnerstag verbrachte ich sehr touristisch , mit Stadtführung , einem gutem Essen, Mittagsschlaf, usw.

1. Tag Bordeaux – Villeneuve-sur-Lot 165km; 1125m+; 970m-

Am Freitag war ich früh auf dem Rad und es versprach ein schöner, heißer Tag zu werden. Den Radweg „Roger Labepie“ hatte ich im Netz gefunden. Dieser erlaubt es, sich abseits des Verkehrs auf einer asphaltierten ehemaligen Bahntrasse von der Großstadt fort zu bewegen. Der Belag ist überwiegend sehr gut, dann aber wieder sehr geflickt. Es geht zunächst durch sumpfiges Waldgebiet, später wechseln sich dann Weinberge mit Feldern und Wiesen ab.

Der Radweg endet in Sauveterre-de-Guyenne. Dort gibt es keine Bar, also gehe ich in die Pizzeria (in Frankreich sind Pizzerien keine italienischen Restaurants und es gibt meist keine Nudeln!)), wo ich mit einem Radler ins Gespräch komme, der seit 10 Tagen von Trier aus unterwegs ist und zu den Pyrenäen und nach Biarritz will. Im Weiteren wird die Landschaft hügeliger und mir setzt die Hitze ziemlich zu. Ich richte mich jetzt nach dem Navi, dabei fällt mir auf, daß dieser „Hauptverkehrsstraßen vermeiden“ peinlich genau nimmt und mich mehrfach auf schönen Umwegen um Städte herumführt, damit aber zusätzliche Kilometer und Höhenmeter verursacht.

Zwischenzeitlich hatte ich per SMS mit meinem Gastgeber Kontakt aufgenommen und er kommt mir mit dem Rad 30km entgegen. Am Treffpunkt sah er aus, als hätte er die 30km unter einer Stunde bewältigt. Es ging dann wesentlich gemächlicher weiter. Pierre führte mich einige Umwege, um die steilsten Anstiege zu umgehen. Kurz vor dem Ziel kommt doch noch ein steiler Anstieg, den ich schieben muß, im Ziel zeigt der Tacho 9:06h reine Fahrzeit.

An den Pfingsttagen ist es unglaublich heiß. Wir lassen es locker angehen, gehen über den Markt, drehen eine Runde mit dem MTB, geraten in ein Renault-Oldtimertreffen, verbringen einen Tag mit dem Boot auf der Dordogne und besichtigen eine Burg, und ich verbringe einen ganz faulen Pfingstmontag mit Nichtstun, den Liegestuhl dem Schatten hinterhertragen und mit dem Kater schmusen.

2. Tag Villeneuve-sur-Lot – Cahors 115km; 742m+; 720m-

Die eigentliche Reise beginnt morgens vor 8 bei angenehm kühlen Temperaturen. „Bis Entraygues ist es flach“, gibt mir Pierre mit auf den Weg. Der Navi bringt mich um Villeneuve herum zum Lot. Ab Fumel ist bis Cahors ein Radweg ausgeschildert, der überwiegend über Wirtschaftswege oder aber über wenig befahrenen Landstraßen führt. Meist geht es nah am Fluß lang, einzelne Umwege bringen ein paar Höhenmeter mit sich. Es läuft gut, um 11 Uhr habe ich in Puy l´Eveque bereits 80km. Die Pause verbringe ich in einem von Engländern betriebenen Gartenlokal mit frischem Obstsalat (!), und das in Frankreich: „the times they are a-changin´“! Ein Stück ist der Radweg nicht asphaltiert, vorübergehend wird er gar zum Pfad.

Nahe an Cahors wird die Beschilderung des Radwegs lückenhaft, der Navi versucht auf Teufel komm raus die Hauptverkehrstraßen zu meiden, woraufhin ich sowohl Radwegbeschilderung als auch Navi ignoriere. Da es eine Unwetterwarnung für den Abend gibt, gebe ich das Vorhaben zu zelten auf, suche das Touristenbüro auf und lasse mir ein Hotel in der Innenstadt nennen.

Das Abendessen nehme ich in einem ganz speziellen Lokal ein, „wie es in Frankreich nur noch wenige gibt“ (unter diesem Stichwort im Guide Michelin beschrieben). Leider weiß ich den Namen nicht mehr, in der Altstadt an einem Platz am Lot, eigentlich kaum zu verfehlen schmunzel. Die Herzlichkeit des Chefs hat etwas sehr Raues, die Karte scheint es nur pro forma zu geben, zwei Menus nach mündlicher und auch für mich kaum verständlicher Ansage. Der Liter Wasser und der halbe Liter Wein stehen selbstverständlich auf dem Tisch, das Essen ist deftig und schmeckt (mit Kaffee 17€). Wie oft habe ich als Alleinessender den Katzentisch, schätze mich aber glücklich, als letzter Gast eingelassen worden zu sein. Zwischen Käse und Dessert bricht dann das lange drohende Gewitter aus, alle flüchten nach drinnen.

3.Tag Cahors – Laroque-Bouillac 107km; 958m-; 876m-

„Bis Entraygues ist es flach“. Heute soll es weiter am Lot lang gehen. Am Ortsausgang von Cahors entscheide ich mich für die südlich des Lot verlaufende route départementale (D16). Die nördliche (D161) wäre die richtige gewesen, zumindest was flottes Vorankommen nahe am Fluß angeht. Dafür bekomme ich in Arcambal in einem besonders heruntergekommenen Lokal meinen Kaffee von der durchaus hübschen unfreundlichsten Kellnerin Frankreichs serviert. Zwischen Arcambal und Le Cirq-Lapobie geht es 20km lang mit etlichen zusätzlichen Höhenmetern, über verkehrsarme Straßen durch Mischwälder. Le Cirq-Lapobie ist überlaufen, es gibt hier viel Mittelalter zu bestaunen. Ich fahre, nun auf der richtigen Seite des Lot, weiter und begegne dabei einem Schweizer Rentner aus Basel, der, den 10. Tag unterwegs, bis Lissabon will. Mittagspause (1 Riegel) in Lamagol: viel Mittelalter, eine bedeutende Vergangenheit und 157 (!) Einwohner. Abends Hotel/Restaurant in Laroque-Bouillac, nahe Decazeville, mit Blick auf den Lot. Kaum bin ich im Zimmer, regnet es in Strömen.

4.Tag Laroque-Bouillac – Pierrefort 106km; 1440m+ ; 702m-

„Bis Entraygues ist es flach“, heute stimmt es, die 50km gehen schnell vorüber. Ich begegne einem jungen Freiburger, der, den 10. Tag unterwegs, bis Lissabon will! Entraygues ist ein geschäftiges Städtchen, offenbar ein Verkehrknotenpunkt.
Beim zweiten Frühstück schaue ich mir die Karte noch einmal genau an und entscheide mich für den Weg auf die Hochebene (Gorges de la Truyère) ins département Cantal. Der Anstieg (ca. 500-600 Hm mit 5-6%) ist angenehm gleichmäßig, ein warmer Regenschauer stört überhaupt nicht. Später dann auf der Hochbene Hochebene ein kalter Regenschauer, bei 13° flüchte ich durchfroren in den Vorraum einer Kirche und ziehe warme Regensachen an. In einem Café auf 960m Höhe trinke ich eine heiße Schokolade. Die 18 km bis Pierrefort läuft es wieder richtig gut. Das Hotel ist einfach, aber gut (Logis de Fran-ce), das Essen gut und günstig. Ich trinke eine kleine Flasche Wein, das australische Paar am Nachbartisch zeigt sich radreiseinteressiert und fragt mich über meiner Reise aus.

5. Tag Pierrefort – Auzon 104km; 1031-m+; 1530m-

Heute geht es weiter auf der Hochebene. Der Anstieg aus Pierrefort am morgen führt zunächst unmittelbar in den Nebel, über 1000m dann bewölkter Himmel, die Gipfel im Westen sind schneebedeckt, es ist kühl (13°) und ich staune nicht schlecht als mich 20km vor St.Flour ein älterer Herr (>70) auf einem älteren Rennrad in kurzen Hosen und kurzem Trikot überholt. Nein, er friere nicht, er sei ja nur auf einer kurzen Runde von ca. 50km. In St.Flour ist wieder viel Mittelalter zu sehen, in der Altstadt trinke ich eine café au lait und esse ein pain au chokolat und freue mich über eine SMS aus Deutschland. Mittags kommt dann der mit 1114m höchste Punkt der Reise, ein völlig unspektakulärer Paß (Col de la Fageole) direkt neben der A75 mit Blick auf die schneebedeckten Gipfel des Massif Central im Westen. Nachdem ich 2 Tage auf dem Hochplateau gefahren bin, geht es wieder bergab, ich erreiche Brioude in der Hitze und reichlich erschöpft. Ich schaue mir die Basilika St.Julien (größte romanische Kirche der Auvergne) von außen an und fahre bis nach Auzon an die äußerste Grenze des départements Puy de Dome. Die Aufnahme bei Mr. and Mrs. Baldwin im ´The River Tea Room, chambres d´hotes & restaurant` ist besonders herzlich, abends esse ich sehr gut im ´Vieil Auzon` das von einem niederländischen Paar betrieben wird.

Auzon ist einen Umweg wert, hier wäre ich gerne länger geblieben! Letztlich bewegt mich die schlechte Wetterprognose für den übernächsten Tag zum Weiterfahren.

6.Tag Auzon - St.Just-en-Chevalier 102km; 1357m+; 1122m-

Aus der Auvergne nach Rhones-Alpes. Die Wetterprognosen sind eindeutig und ich beschließe Ballast abzuwerfen. In Jumeaux, dem ersten Städtchen im département Puy de Dome (71) gebe ich auf dem Postamt die Tasche mit dem Zelt auf. Mittwoch würde die Tasche in Kirchzarten sein, lautet die Auskunft und da kann ich mir noch nicht vorstellen, daß ich selbst am selben Tag zuhause eintreffen würde. Um 6 kg erleichtert fahre ich weiter.

Ich habe inzwischen gelernt, wann ich den Navi ignorieren muß und nehme nach Thiers hinein und aus Thiers heraus für jeweils 20 km die Hauptverkehrsstraße. Thiers ist ein lebhaftes geschäftiges Städtchen hoch oben auf einem Berg. Die Pause im Café mit Perrier-Menthe (P-M ist den Franzosen, was uns die Apfelschorle ist) ist mir in angenehmer Erinnerung, auch hier wäre ich gerne länger geblieben.

Unterwegs fallen mir so lustige Ortsnamen wie „le pas du pire“ oder „le cabaret de l´âne“ auf.

Der Col St.Thomas (930) trennt die Auvergne (département Puy-de-Dome) von Rhone-Alpes (département Loire). Er ist nicht hoch und eher unspektakulär zu fahren. Es sind nur 300 Höhenmeter zu überwinden und doch ist er fordernd. Nachdem ich eine erste Rampe mit 13% noch „gut“ überstehe, zwingt mich der nach oben hin steiler werdende Anstieg (>16%) dann doch noch zum Schieben. Auf der anderen Seite geht es ebenso steil und kurvig hinab, vor dem heutigen Ziel in St.Just-en-Chevalier wartet dann noch einmal ein Anstieg mit 13%.

Das Zimmer im Hotel de la Poste ist besonders gemütlich: 2 große Sessel und ein Kamin! Das Hotel hat ein ganz feines Restaurant, das Essen ist gut, der Service vielleicht ein wenig blasiert. Zum Essen nehme ich einen halben Liter Wein und zum Menu gibt es die richtige Käseplatte. Da könnten sich andere eine Scheibe abschneiden. Beim Dessert passe ich. Nachts im Zimmer bekomme ich dann mit, daß Lena den Grand Prix gewonnen hat, „c´est l´Allemagne“, schreit der Reporter. Ich freue mich und bin angesichts der Deutschlandfahnen doch einmal mehr sprachlos. Die nächsten Tage wird mich das Lied aus dem mp3-Player ständig begleiten.

7. Tag St. Just-en-Chevalier – Montceau-les-Mines 132km; 606m+; 953m-

Aus dem Gebirge ins Loire-Tal. St. Just-en-Chevalier im département Loire (42) liegt zwar nicht mehr in der Auvergne, aber noch im Gebirge. Der Wetterbericht war so düster, daß ich mir überlege einen Ruhetag einzulegen. Nur die Aussicht, einen Sonntag in dem völlig verschlafenen Nest verbringen zu müssen, läßt mich aufbrechen. Das Wetter ist dann besser als die Prognosen, d.h. bewölkt, windig, kalt, aber zunächst trocken. Die Anstiege aus St.Just en Chevalier sind angenehm gleichmäßig und nicht zu steil, die Abfahrt ins Loire-Tal ist rasant, so ist Roanne schnell erreicht. Der Navi führt mich schnell durch die am Sonntag morgen noch verschlafene Stadt. Vergeblich halte ich nach einem geöffneten Café für ein zweites Frühstück Ausschau. Später fallen mir die Schlangen nicht nur vor den Bäckereien sondern auch vor den Blumenläden auf. In Frankreich ist heute Muttertag.

Eine Stunde lang droht das angekündigte Unwetter, es kommt Sturm auf und die Regenwolken werden schwärzer. Ich fahre eine ganze Weile und suche einen Unterstand. Es regnet ca. eine halbe Stunde dann ist der Spuk vorbei. Später werde ich erfahren, daß es vielerorts Starkregen gegeben hat.

An einer Straßensperre halte ich an und erfahre, es geht um ein Radrennen. Die Rennfahrer kommen mit Verspätung und ich unterhalte mich solange mit dem jungen Mann, selbst Ex-Rennfahrer. Er sagt er sei immer noch ein großer Fan von Jan Ullrich.

Unmittelbar darauf gelange ich in Paray-le-Monial an den Canal Central. Schleusen, Schleusen, Schleusen. Ich halte nach der Beschilderung des Eurovelo6 Ausschau (von Nantes nach Budapest an Kanälen und Flüssen entlang ausgeschilderter Radweg). In Montceau-les-Mines (nomen ist omen) erwarte ich nicht viel. Das erste Hotel ist ausgebucht, im zweiten darf ich das Rad mit aufs Zimmer nehmen. Abendessen im Buffallo Grill. Am Sonntag sind alle anderen Lokale geschlossen. In Frankreich ist sogar das amerikanische Essen besser! Zur Abwechslung trinke ich Bier. Am nächsten Morgen gibt es dann ein selbst für französische Verhältnisse unterirdisches Frühstück.

8. Tag Montceau-les-Mines – Rochefort-en-Nenon 142km ; 221m+ ; 299m-

Immer am Kanal lang, Schleusen, Schleusen, Schleusen. Ich liebe die Trance, die dieses stundenlange gleichmäßige Fahren in mir auslöst. Manche würden es als langweilig bezeichnen, ich nehme wie nebenbei die Landschaft auf und hänge meinen Gedanken nach. Vor Chalons-sur-Saone begegne ich einem Paar aus Bremen, die den Eurovelo seit der Atlantikküste mit sehr beladenen Rädern fahren.
Vor Chalons verlasse ich den Kanal, um die Stadt zu umfahren, verzichte dann darauf den Navi zu ignorieren und komme abseits des Kanals in flotter Fahrt nach Dole.

Ich wäre gerne über Nacht in Dole geblieben und wäre ein wenig in die Innenstadt eingetaucht, aber die Hotels sind ausgebucht. Das Touristenbüro nennt ein Hotel 10 km weiter östlich. Nach der ersten Enttäuschung fahre ich eben dort hin. Rochefort-sur-Nenon ist ein nettes kleines altes Dorf. Das Hotel hat seine besten Tage schon lange hinter sich, das gute Essen (wäre da nicht die kleinliche Käseplatte) kontrastiert mit der schlecht gelaunten Chefin.

9. Tag Rochefort-en-Nenon – Longevelle-sur-Doubs 131km; 230m+; 109m-

Immer am Kanal lang, Schleusen, Schleusen, Schleusen. Ich fahre noch nicht lange, als ich im Rückspiegel ´einen` Radfahrer sehe, der zunächst nicht näher kommt. Ich werde neugierig und nehme einen Tritt zurück, bis ich von einem älteren Paar auf einem besonders schönen roten Tandem eingeholt werde. Wir fahren sicher eine Stunde oder mehr miteinander und reden über alles mögliche. Erstaunt bin ich über das zügige Tempo, das die beiden vorlegen, dabei reden und scherzen sie, als säßen sie zuhause im Sessel.

Heute mache ich es besser und lasse es nicht drauf ankommen. Ich rufe eine der im Verzeichnis genannten Adressen an und reserviere ein Zimmer. Als ich dort ankomme, sehe ich gleich, daß ich ins Schwarze getroffen habe: die Aufnahme ist herzlich und das Gästehaus von Jean Pierre ist sehr schön. Es sei immer sein Traum gewesen in einem Haus an einem Fluß zu leben, sagt er und hier am Doubs hat er sich diesen Traum erfüllt. Er hat mit seiner Familie ein altes Haus ausgebaut und bezogen und vermietet vier Zimmer mit Blick auf den Doubs („Auberge aux berges“). Hierher würde ich gerne noch einmal kommen, für ein verlängertes Wochenende oder eine Woche Fluß- und Bergurlaub.

10.Tag Longevelle-sur-Doubs – Kirchzarten 150km ; 395m+ ; 271m-

Immer am Kanal lang, Schleusen, Schleusen, Schleusen. Die Ortsurchfahrt Montbéliard bietet Baustellen und ist chaotisch beschildert. Ich habe eine Weile den Eindruck, im Kreis herum zu fahren. Nach Montbéliard begegne ich zwei älteren französischen Radlerinnen, die mit sehr beladenen Rädern den Euro6 bis nach Rumänien fahren wollen! Da kommt mir meine eben zu Ende gehende Tour ganz bescheiden vor. Ich halte mich nicht auf und schaue, daß ich weiter komme.

Und weiter immer am Kanal lang bis Mulhouse. Nach der Innenstadt geht es weiter am Kanal lang, der Radweg ist aber nicht nur nicht mehr asphaltiert, sondern ein übler Schotterweg. Als der Asphalt wieder beginnt, verlasse ich den eurovelo6, der hier nach Süden abknickt um über Basel an den Bodensee nach Osten zu führen. Ich quere den Foret de la Hardt bis Ottmarsheim. Dann verpasse ich das kleine Sträßchen und finde mich auf der Hauptverkehrsstraße nach Chalampé wieder, mit viel Verkehr und Gegen- und Seitenwind. Nach der Grenze erwartet mich die übliche verwirrende Radwegbeschilderung. In jede Richtung ein Radweg und an jedem eine Schild bis zum nächsten Kirchturm. Da hilft auch Navi nicht, da er die Wirtschaftswege nicht kennt. Es hilft nur nach Kompaß zu fahren. Jetzt habe ich auch noch Gegenwind und in Schallstadt vor der Bäckerei erwischt mich noch ein Regenschauer.

Von Freibug bis Kirchzarten dann das vertraute Bild: auf dem Dreisamtalradweg nachmittags Berufs-, Feierabend- und Freizeitverkehr durcheinander.

Noch einige Bemerkungen zur Navigation: ich bin mit einem Garmin ´Dakota 20` und der software Garmin `City Navigator 2010` gefahren. Der Dakota ist selbsterklärend und nach einiger Eingewöhnung auch gut zu handhaben. Probleme mit der Ablesbarkeit des Displays hatte ich nicht. Natürlich wäre ich auch ohne Navigationsgerät nach Hause gekommen und ich habe das Gerät auch nicht wirklich für die Straßennavigation mit dem Renn- oder Reiserad, sondern für MTB-Touren in unbekannten Gefilden gekauft. Auf dieser Reise habe ich das Gerät genutzt, um mich mit den Eigenheiten und der software vertraut zu machen und um aus Fehlern zu lernen und Fehler habe ich weiß Gott genug gemacht!
Schwieriger als die eigentlich Handhabung des Gerätes ist es, die Logik der Navigation zu durchschauen. Da habe ich auf der Tour jede Menge Umwege und einige hundert zusätzliche Höhenmeter gemacht.
In Frankreich läßt es sich mit dem City-Navigator ganz vortrefflich navigieren. Hier gibt es jede Menge verkehrsarme Nebenstraßen (auf der Michelin 1:200000 häufig weiß eingezeichnet). Wenn wir hier in Deutschland, wo jede Landstraße befahren ist, mit dem Rennrad gerne asphaltierte Wirtschaftswege benutzen, ist der ´City-Navigator` wenig hilfreich, da er diese Wirtschaftswege nicht kennt. So bin ich von Neuenburg-Grenze nach Freiburg, um den Verkehr zu meiden, rein nach Kompaß gefahren.
Ich werde noch eine Weile brauchen, um den track zu überarbeiten, ihn dann aber bei ´gpsies` einstellen.

Ein großes Manko der Garmin-software ist außerdem, daß diese die Höhenmeter nicht berechnet. Dies erschwert eine vernünftige Routenplanung ganz erheblich, da hilfsweise auf andere software ausgewichen werden muß.

Und natürlich habe ich jetzt jede Menge Ideen für weitere größere und kleinere Radreisen: dieses Jahr noch rund um den Hochschwarzwald (http://www.naturpark-suedschwarzwald.de/erlebnis/sport_wellness/sport/suedschwarzwald_radweg.php) und vielleicht schon im nächsten Sommer den deutschen Teil des Eisernen Vorhang Radwegs (http://www.ironcurtaintrail.eu/).

Und hier die Fotos: http://picasaweb.google.com/108029931795...feat=directlink

Und zum Schluß möchte ich noch auf das französische Reiseradforum aufmerksam machen. Ich werde dort noch ein Kurzfassung dieses Berichts einstellen: http://www.cyclos-cyclotes.org

Geändert von Holger (12.06.10 09:51)
Änderungsgrund: Tippfehler im Betreff korrigiert
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#628627 - 12.06.10 08:12 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: Oktoberkind]
B-Probe
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 126
Hi Oktoberkind

das ist aber eine schöne tour gewesen! ich bin letztes jahr ein teil deiner strecke gefahren (ab paray-le-monial entlang der canäle nach basel). vor allem le doubs hat mir sehr gut gefallen (da machte mir dann auch regen nichts aus angesichts der schönheit der natur dort).

reisebericht in diesem forum
extern - auf englisch - dann aber mit routen usw

nun zu meinem anliegen: in diesem sommer wollte ich wieder in frankreich unterwegs sein (da die familie wieder nach le gurp will) und meine planung war zurück von bordeaux nach basel zu fahren. erstmal an der lot entlang dann irgendwie zu den kanälen wieder. aus diversen gründen (vor allem zeitnot mit diversen ferienterminen) musste ich meinen ursprunglichen plan über bord werfen. deine route (vor allem dieses hochplateau) gefällt mir gut. es scheint eine etwas entschärfte version dessen was ich vorhatte und würde das "überbordwerfen" lösen. da ich keine navi/gps hab (und sicher nicht in den nächsten wochen zulegen werde) würde ich wie letztes jahr vorgehen (die entsprechenden teile der michelin karten kopieren und vergrössern, dann die einzelenen blätter "abstrampeln" quasi).

wie bist du von Entraygues nach Paray-le-Monial gekommen? wird es lange dauern bis du die tracks überarbeitet hast bzw bis diese verfügbar sind? Können andere etwas mit den tracks anfangen? (unter gpsies kann man sie ja konvertieren ... oder?) die familie fährt ins medoc in 3 wochen und ich würde mit ihnen mitfahren um dann zurückzu radeln

zum "iron curtain": ich kenne nur den hessen-thüringen teil (und dann nur teilweise) - es ist verdammt schön!

nochmals vielen dank für den schönen bericht

LG
Kevin
Hessenbummler
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#628629 - 12.06.10 08:19 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: Oktoberkind]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.178
Hallo Oktoberkind (bist du in den anderen Monaten unglücklich verwirrt ?),
schöner Bericht mit vielen brauchbaren Informationen für Nachreisende. Vielleicht kommen die am Rande stehenden Kulturgüter etwas bescheiden weg - aber du wolltest ja schnell sein. Danke auch für den Hinweis auf die französische Radseite.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen

Geändert von Holger (12.06.10 09:51)
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#628675 - 12.06.10 11:19 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: Oktoberkind]
iassu
Mitglied
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Beiträge: 24.797
Naja, jetzt hat es ja sehr schön geklappt mit deinem Einbinden von den (verlinkten) Bildern und eine schöner Bericht ist es noch dazu.
...in diesem Sinne. Andreas
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#628923 - 12.06.10 21:50 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: Oktoberkind]
weasel
Mitglied
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Beiträge: 2.871
Hallo,
schöner Bericht. Die Zugfahrt mit dem TGV für 32,-€ war die Hinfahrt Freiburg-Bourdeaux? Falls ja, war das irgendein besonderes Angebot und war der Radtransport inklusive?
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#628957 - 13.06.10 08:04 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: B-Probe]
B-Probe
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 126
hi nochmals oktoberkind

so - anhand deiner angaben im bericht muss der route vom lot zu den kanälen so gewesen sein
scheint eine wirklich "machbare" strecke für einen vollbepackten radreisenden. ich werd's in ca, 4 wochen herausfinden

LG
Kevin
Hessenbummler
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#629134 - 13.06.10 17:12 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: B-Probe]
Oktoberkind
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 60
Hallo Kevin,

ja das ist mow die Route. Ich schicke Dir gerne die meine aufgezeichneten tracks, dann eben unbearbeitet und mit allen Verfahrern. Ich kann die .gpx in .klm konvertieren und dann schicken.

Bei GPSies habe ich bislang noch nichts eingestellt, und möchte das auch nicht übereilt tun, bzw. die track überarbeiten.

Für mich ist das alles neu und ein bißchen viel zu lernen, ich habe mich auch noch nicht über die Möglichkeit PN zu schicken vertraut gemacht. Irgendwie wird das schon gehen. Ein oder zwei Wochen Regenwetter würden das alles sehr erleichtern :-), da stehen drei Räder und wollen bewegt werden, und arbeiten gehen und Zeit mit der Familie ...
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#629158 - 13.06.10 18:16 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: weasel]
Oktoberkind
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 60
Hallo,

ich wollte es selbst nicht glauben: 22 für die Zugfahrt Straßburg-Bordeaux, abhängig vom Zeitpunkt des Kaufs (3 Monate vorher, morgens 7h) + 10 fix fürs Rad. Nach Straßburg habe ich mich bringen lassen.

Ein Freund lebt in Straßburg und hat mir die Fahrkarte telefonisch gekauft. Die Tel.-Nr. (3635) kann wohl nur von Frankreich aus angerufen werden (nicht getestet). Das Reisebüro in Freiburg (Gleisnost, nennen sich TGV-Spezialisten) besorgt die PREMs auch, konnte in diesem Fall aber nichts garantieren, da 3 Monate vor meinem geplanten Termin auf einen Samstag fiel ("dann probieren wir es eben Montag"; Darauf wollte ich mich nicht einlassen).

Alles andere ist ja schon geschrieben worden: die Fahrkarten (bei Radmitnahme) nicht im Netz kaufen, da die Radreservierung nicht übers Netz vorgenommen werden kann und Fahrkarte und Radkarte unbedingt zusammen gekauft werden müsssen. Und es gibt eine SNCF-Tel.-Nr in Köln, die in ich nicht erreichen konnte (immer besetzt)

Gruß
Thomas
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#629177 - 13.06.10 19:37 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: Oktoberkind]
BeBor
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.748
In Antwort auf: Oktoberkind
Und es gibt eine SNCF-Tel.-Nr in Köln, die in ich nicht erreichen konnte (immer besetzt)


Besetzt oder Warteschleife?

Letzteres ist nichts ungewöhnliches, bei einer Kartenbestellung im letzten Jahr habe ich 50 Minuten gewartet.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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Off-topic #629223 - 13.06.10 22:09 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: Oktoberkind]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
In Antwort auf: Oktoberkind
....ich habe mich auch noch nicht über die Möglichkeit PN zu schicken vertraut gemacht....

"Meine Ausrüstung" (etwas bescheuerte Einordnung/Benennung) und dann "Neue persönliche Nachricht" und los geht´s. Bei Empfang nervt ein blinkendes Briefchen bis zur Anklickerlösung.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (13.06.10 22:09)
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#633793 - 01.07.10 03:33 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: Oktoberkind]
Long Vehicle
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 29
hallo thomas,

hast du deine überarbeiteten tracks schon bei gpsies hochgeladen?

wäre ansonsten auch an den original tracks interessiert, da ich auch diesen sommer noch durch frankreich radeln will zwinker

grüße aus berlin

Geändert von Long Vehicle (01.07.10 03:34)
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#634077 - 01.07.10 21:08 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: Long Vehicle]
Oktoberkind
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 60
hallo

Geduld bitte, ich bin dran. Ich habe heute die überarbeiteten Tracks in mapsource zusammengefügt und dann in gpsies hochgeladen. Dort wird allerdings die doppelte Distanz angezeigt (2500). Am Wochenede suche ich nach dem Fehler. Wenn Du es ganz eilig hast, melde Dich doch per PN bei mir.

Gruß
Thomas
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Off-topic #634103 - 02.07.10 02:52 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: Oktoberkind]
Long Vehicle
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nein ist es nicht, muss eh erstmal das ganze we arbeiten. ab montag werde ich mich mit der weiteren route beschäftigen...

gruß
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#634697 - 04.07.10 18:34 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: Long Vehicle]
Oktoberkind
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Der GPS Track ist jetzt bei gpsies eingestellt http://www.gpsies.com/map.do?fileId=xkiogfyoqpovuvfo .








Es war eine schwere Geburt. Wie immer: wenn man weiß wie es geht und alles richtig macht ist es ganz einfach. lach

Geändert von Oktoberkind (04.07.10 18:35)
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#634699 - 04.07.10 18:43 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: veloträumer]
Oktoberkind
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Das mit den Kulturgüter stimmt.Um zu besichtigen bräuchte ich eine Begleitung! schmunzel Aber Du solltest in Frankreich das eine bedeutende Kulturgut nicht unterschätzen: Essen und Trinken! Nach Herzenslut essen und trinken und dabei nicht dick und rund und faul werden geht eben nur mit dem Rad. lach

Gruß
Thomas
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#634727 - 04.07.10 21:06 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: Oktoberkind]
ViveLeTour
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Moin Oktoberkind,
vielen Dank für den schönen Bericht. Muss bestimmt schön sein, La Grande Nation einmal von West nach Ost zu durchqueren.
Ich werde im Sommer vom Elsass ans Mittelmeer (Montpellier) fahren und habe daher noch ne Frage an Dich. Und zwar bez. der Eurovelo6.
Letztens habe ich mir zur Planung die Michelin Local Maps für Doubs und Elsass besorgt. Darauf sind auch neuerdings Radwege markiert (genauer: die Voies Vertes). Von Mulhouse bis Montbeliard ist der Weg am Kanal auch eingezeichnet, auch zwischen Besancon und Dole. Aber zwischen Montbel. und Besancon ist kein Weg zu sehen. Wo verläuft die Eurovelo denn da? Muss ich streckenweise auf die größerer D-Straße im Tal ausweichen? wenn ja, wie stark ist sie befahren? und gibts in diesem Abschnitt eine Radweg-Beschilderung?

Vielen Dank für die Hilfe und schöne Woche,
salut
Jean
Ich radfahre, also bin ich!
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#634730 - 04.07.10 21:33 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: ViveLeTour]
Oktoberkind
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Hallo ,

die véloroute ist durchgehend gut beschildert, Ausnahmen wegen Baustellen habe ich in Mulhouse und Montbéliard vorgefunden. Vor Montbéliard (von Süden kommend) verläßt die véloroute mal für ein paar km den Fluß/den Kanal und folgt einer ruhigen D-Straße, mit ein paar Höhenmtern verbunden.

Eine gute Woche und eine schöne Reise

Thomas
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#634750 - 05.07.10 03:19 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: ViveLeTour]
B-Probe
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Hi Jean

wie Thomas sagte, da kann man kaum was falsch machen.

Und selbst wenn man auf eine D-Strasse ausweichen muss, in Frankreich wird man dort als Radfahrer wie die heiligen kühen in Indien behandelt!

im zweifelsfalle bestelle Dir die EV6 Karten-Pack. und zwar hier

LG
Kevin
Hessenbummler
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Off-topic #634772 - 05.07.10 07:38 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: Oktoberkind]
Elmstop
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Hallo Oktoberkind,
habe das gleiche Problem bei Gpsies. Bei Zusammenfassung der Tracks sind es doppelt so viele Kilometer. Wie mache ich es richtig ?
Gruß
Peter
Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derjenigen, die die Welt nie angeschaut haben. ( Humboldt )
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#634847 - 05.07.10 12:43 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: ViveLeTour]
olafs-traveltip
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Hier findest Du den Verlauf der EV6.
Die Karten entsprechen wohl den Huber-Karten.
Die EV6 im Franche-comté bestens zu fahren und ausgeschildert. Ich war im Juni dort unterwegs und kann die Strecke von Mulhouse
bis zur Saone nur empfehlen.

Im Burgung wird dann die Wegequalität und die Ausschilderung schlechter. Hier lohnt zum flotten vorankommen ein Ausweichen auf D-Strassen,
so die Route nicht eh auf solchen verläuft.

Gruß

Olaf
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#634936 - 05.07.10 17:16 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: olafs-traveltip]
B-Probe
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In Antwort auf: olafs-traveltip
Hier findest Du den Verlauf der EV6.
Die Karten entsprechen wohl den Huber-Karten.
Olaf


Hi Olaf
das ist die Huber-Karte in digitaler Form!
Hessenbummler
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Off-topic #634954 - 05.07.10 18:28 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: Elmstop]
Oktoberkind
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Hallo Peter,

ich habe drei Tage gebraucht, gegoogelt, in Foren gelesen immer wieder versucht. Im Nachhinein finde ich ist es ganz einfach:

mapsource zweimal aufmachen, (zwei Fenster nebeneinander einrichten) und track für track an den ersten anfügen (Im linken Fenster track 1 als Tabelle aufmachen, nach unten scrollen, end anklicken und dann den zuvor kopierten [strg + C] 2. track mit ´rechte Maustaste einfügen` einfügen, diesen track speichern usw, track für track. Der Fehler mit den doppelten Distanzen passiert offenbar, wenn Trackende und Anfang des nächsten tracks nicht genau übereinstimmen, deswegen das kopieren und einfügen. Irgendwann hat es dann funktioniert, und im Nachhinein war es ganz einfach. grins Zugegeben: komfortabel ist anders.
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#634993 - 05.07.10 20:36 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: B-Probe]
olafs-traveltip
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Ja, aber nur für's Franche-Comté ...
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#635009 - 05.07.10 21:12 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: olafs-traveltip]
ViveLeTour
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Nabend,
magnifique :-) das hört sich ja richtig gut an. danke für die infos und für den tollen link. daraus lässt sich entnehmen, dass auf den michelin-local maps wirklich nicht der gesamte weg eingezeichnet ist bzw. dieser vielleicht vor kurzem ausgebaut wurde. z.b. ist der weg zwischen isle-sur-doubs und baumes-les-dames nicht eingezeichnet. laut karte hätte ich da die einzige d-straße im tal (teilweise vierspurig)nehmen müssen.
auf jeden fall freue ich mich schon riesig auf die beiden etappen auf der eurovelo6 von mulhouse bis villars saint-georges. von dort gehts dann richtung jura.

salut
Jean
Ich radfahre, also bin ich!
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#635259 - 06.07.10 16:04 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: Oktoberkind]
jonathan
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Hallo Miteinander,
wenn ich Reiseberichte lese und dann auch die täglichen Kilometerleistungen mit meinen Etappen vergleiche, werde ich immer "blass".
Meist versuche ich dann im Profil des Berichterstatters das Alter herauszufinden.
Oftmals ist jedoch die Altersangabe nicht angegeben.
Es würde mich z.B. trösten, wenn jemand, der 150 km und mehr am Tage fährt auch ein "paar Jahre" jünger wäre als ich alter Knacker.
Es vergibt sich doch niemand etwas, wenn er das Geburtsjahr veröffentlicht.
Gruß Heinz
Heinz
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#635270 - 06.07.10 16:25 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: jonathan]
B-Probe
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hi johnathan

also - als info, und eventuell als trost, ich bin nun 51:

letztes jahr bin ich mehrmals auf relativ flache etappen (weniger als 1000 HM) mehr als 150 km mit vollem gepäck gefahren.

trost? kein trost? war mir nicht so sicher was hinter deine frage steckte ...

viel wichtiger als das alter ist aber
a) das wetter (und ob man hitzefest ist). mit regen komme ich klar, fahre aber am liebsten bei hohen temperaturen. natürlich ist gegenweind "tödlich" was "leistung" betrifft
b) die landschaft. wenn die landschaft stimmt, lässt es sich leichter fahren
c) essen/trinken. waren meine provianten am vorabend alle (kam 2mal vor) und ich am nächsten tag nichts oder nur wenig unterwegs bekommen konnte (was auch dummerweise 2mal vorkam), lässt es sich nicht so gut fahren. in beiden fällen habe ich dann beim etappenort (jeweils grössere städte) einen supermarkt überfallen und kam immer raus mit genug essen um ein ganzes peloton 3 tage lang zu ernähren (learning nr. 1: lass nie einen hungrigen radfahrer am ende des tages einkaufen!)
d) wenn man unerwartet begleitung von gleichgesinnten bekommt unterwegs. ich fahre am liebsten alleine bzw mache am liebsten radtouren alleine. 4mal hab ich mich anderen angeschlossen oder anderen mich und wir sind jeweils 20-30 km zusammengefahren. da vergeht die zeit wie im flug (und wenn sie ortskündig sind, dann um so besser. ein 72-jährige aufm rennrad zeigte mir ein paar richtig schöne ecken und bot mir jede menge windschatten

das alles ist aber makulatur. hauptsache man hat seinen spass - da ist es egal ob man 150 km oder "nur" 50 km am tage fährt. ich mache mir nie einen kopf darüber ob ich "genug" gefahren bin oder nicht

LG
Kevin, der morgen im auto richtung bordeaux/Medoc unterwegs ist und ab mittwoch nächster woche diese wunderschöne tour von Thomas auch fahren wird
Hessenbummler
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Off-topic #635938 - 08.07.10 12:06 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: Oktoberkind]
Elmstop
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Unterwegs in Deutschland

Hallo Oktoberkind,
da ich nicht mit Mapsource arbeite suchte ich ein bisschen und fand Prune_10. Eine Software in Java geschrieben und optimal für das o.g. Problem. Einfach einen Track nach dem nächsten laden und anhängen. Dann noch doppelte oder unsinnige Punkte über das Menü entfernen und komprimieren schon ist der Track komplett. Kann ich nur empfehlen.
Gruß
Peter
Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derjenigen, die die Welt nie angeschaut haben. ( Humboldt )

Geändert von Elmstop (08.07.10 12:06)
Änderungsgrund: edit
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#636235 - 09.07.10 11:46 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: jonathan]
Oktoberkind
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Hallo Heinz,

dann erstmal herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

In Antwort auf: jonathan
Es vergibt sich doch niemand etwas, wenn er das Geburtsjahr veröffentlicht.
Gruß Heinz

stimmt, aber da mir fällt doch auf, daß ich in Deinem Profil den Jahrgang nicht finden kann!

Ich bin Jahrgang 1956 und hätte auch kein Problem damit, dies im Profil einzustellen, allerdings weiß ich nicht wie das geht, ohne den Geburtstag mit einzustellen. Der Monat ist ja ohnehin bekannt. schmunzel

Was die Etappenlänge angeht, hat Kevin alles gesagt. Ich mache mir wenig Gedanken und plane wenig, fahre wie lange die Lust reicht und mache Pause, wo es schön ist. Allerdings habe ich Erfahrungswerte, wann am Tag ich was esse (üppig Frühstück, später unterwegs ein Teilchen, Mittags ein Riegel, abends üppig Menu, ein wenig Wein)

schönen Tag noch
Gruß
Thomas

Geändert von Oktoberkind (09.07.10 11:47)
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Off-topic #636239 - 09.07.10 12:13 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: Oktoberkind]
Falk
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Das Problem ist, dass Du mit dem vollständigen Geburtsdatum ziemlich eindeutig identifizierbar bist und dass das auch noch von den Spam-Versendern ausgenutzt wird. Ich bin jedenfalls durch die genauso penetrante wie dümmliche Viagra-Werbung ziemlich genervt.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#636242 - 09.07.10 12:33 Re: Bordeaux - Freiburg, Lot-Tal und Eurovelo6 [Re: Oktoberkind]
jonathan
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Hallo Thomas,

da musst Du aber etwas übersehen haben.

Biographie: Geburtsjahr 1937

Habe ich nie verleugnet. Warum auch?

Es stimmt allerdings, dieser Scheiß von Viagra nervt mich auch.

Wenn es das Fahrrad nicht gäbe, müsste es schnellstens erfunden werden.

Bei meinen Fahrten ist die Seele meist mit dabei und es tut gut.
Übrigens ein Gläschen Wein gehört am Abend dazu. Dies habe ich genossen auf meiner Fahrradreise im Mai von Lissabon nach Santiago de Compostella.

Danke für den Glückwunsch.
Gruß Heinz
Heinz
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