Vom Balkan nach Norddeutschland 2019

von: Keine Ahnung

Vom Balkan nach Norddeutschland 2019 - 02.01.20 11:22

INHALTSVERZEICHNIS

Teil 1: Vorwort(e)

Teil 2: Radreise (Tag 1-6: Kroatien/Bosnien und Herzegowina)

Teil 3: Radreise (Tag 7-11: Bosnien und Herzegowina/Kroatien/Slowenien/Österreich)

Teil 4: Radreise (Tag 12-16: Österreich/Deutschland/Tschechien/Deutschland)

Teil 5: Radreise (Tag 17-20: Deutschland)

Teil 6: Radreise (Tag 21-22: Deutschland) und Résumé


VORWORT ZUM VORWORT

Eigentlich ist es ein Vergnügen, eine schöne Radreise nochmals Revue passieren zu lassen! Das Sichten und Bearbeiten der vielen Bilder und insbesondere die Zuordnung zu bestimmten Örtlichkeiten bedeutet allerdings eine ganze Menge Arbeit, auch wenn ich hier „Geotagging“ nutzen kann (Kombination des aufgezeichneten Tracks und der Zeitangabe bei den Bilder über das Programm FotoGeoTag). Dann ist da noch das Schreiben des Textes und so verzögert sich die Fertigstellung des Reiseberichts doch immer erheblich, insbesondere, da ich ja auch so recht viel zu tun habe und ich meine Freizeit lieber auf dem Rad als vor dem Computer verbringe. Nun ist es aber geschafft! Stück für Stück wird hier nun mein recht langer Bericht erscheinen. Die Links im Inhaltsverzeichnis werden natürlich erst dann alle aktiv sein, wenn die Teile auch veröffentlicht sind.

Wie schon in den vergangenen Jahren habe ich für meine Radreise 2019 im Vorfeld viele wertvolle Hinweise hier im Forum sammeln können, die ich – wo es möglich war – in meine Tourenplanung habe einfließen lassen. Varianten meines geplanten Tracks habe ich dann aber vor Ort manchmal doch wieder revidiert, entweder, weil sie mir doch nicht so attraktiv erschienen oder weil sich kurzfristig eine neue Wegführung als vorteilhafter erwiesen hatte. Dennoch haben die Vorschläge im Forum sich auf die Gesamttour wieder positiv ausgewirkt. Vielen Dank! bravo

Aufgrund meiner sehr guten Erfahrungen mit der Verwendung von GPS-Navigation in den letzten Jahren, habe ich auch diesmal einen Track mit Alternativstrecken sehr gründlich im Vorfeld ausgearbeitet und dann auf mein Navigationsgerät (Garmin GPSMap 62s) in Portionen von 130-km-Abschnitten aufgespielt. Außer der etwas übersichtlicheren Kartendarstellung auf meinem Smartphone (Osmand) habe ich keine weiteren Karten mitgeführt. Kartenstopps zur Orientierung (bei meinem miserablen Orientierungssinn waren die früher sehr häufig nötig) waren so bestenfalls noch zum Gewinnen einer Übersicht oder zum Suchen von Zeltplätzen, Quartieren, Supermärkten usw. nötig.

Bis auf die erste Unterkunft hatte ich keine Übernachtungsmöglichkeiten im Vorhinein geplant und jeweils spontan entschieden, wo ich am Abend die Tour beenden würde. Nützlich für das Auffinden von Campingplätzen war wieder Archies, welches mir sowohl auf dem Garmin als auch auf dem Mobiltelefon die Suche nach Campingplätzen erleichterte. Die Verwendung von Booking.com für das Suchen und kurzfristige Reservieren von „festen Quartieren“ war extrem hilfreich bei der spontanen Unterkunftssuche.

Noch ein Tipp, der das Erstellen von Reiseberichten aus Ländern, die „seltsame Schriftzeichen“ verwenden, vereinfacht. Es gibt hier recht praktische Hilfsmittel, die das Erzeugen der entsprechenden HTML-Codes ermöglichen (im verlinkten „Tool“ müssen „named character references“ erlaubt werden).


VORWORT

Nachdem ich 2018 Irland, Nordirland, Schottland und England bereist hatte, auch in der Absicht, dem Brexit zuvorzukommen, der ja dann doch nicht so schnell bewerkstelligt wurde, wollte ich gerne wieder einmal in den Süden. Nach mehreren Radtouren im Balkangebiet, habe ich mich in diesen Teil Europas – zumindest was das Radfahren angeht – verliebt. verliebt

Wie die Leser meiner früheren Berichte wissen, machen mir schlechte Wege nichts aus und ich suche sogar ganz bewusst die kleinen Sträßchen und Wege. Allerdings bin ich im Balkan vorsichtig geworden und wenn ich auch die großen Straßen meide, bin ich bei den ganz kleinen Wegen etwas zurückhaltend. Dennoch war diese aktuelle Radtour durchaus von sehr vielen Abschnitten geprägt, die durchaus zu einer MTB-Tour mit leichtem Gepäck eingeladen hätten, mit dem Reiserad aber eine kleine Herausforderung darstellten. Und hierzu trug nicht nur der Balkan bei, sondern auch Teile des „Grünen Bandes“, dem ich in Tschechien und Deutschland ein ganzes Stück gefolgt bin. Fahrbar war letztendlich alles, aber wer meinem Track für eine eigene Tour folgen will, sollte wissen, was zu erwarten ist. Ich würde die Strecke wieder so fahren und wer auch bereit ist, schlechtere Wegstrecken mit einzubauen, wird hier sicher eine schöne Radreise machen können. Wer aber die Abwesenheit von glatten Asphaltflächen, die es durchaus auch und sogar überwiegend auf der Tour gab, als Ärgernis empfindet, sollte sich lieber andere Tracks als Vorlage aussuchen.

Eigentlich würde ich Flüge im Zusammenhang mit meinen Radreisen am liebsten ganz vermeiden. Leider ist das aber – zumindest mit einem relativ eng abgesteckten Zeitrahmen – häufig keine realistische Option. So entschloss ich mich, als Kompromiss zwar den Startpunkt per Flugzeug anzusteuern, im Ausgleich dafür aber mit dem Fahrrad bis nachhause zu fahren. Leider waren die Direktflüge nach Podgorica von Bremen nicht mehr im Programm und so entschloss ich mich, Dubrovnik als Ausgangspunkt zu nehmen. Da ich der Küste Kroatiens bereits entlanggefahren bin, wollte ich diesmal Bosnien und Herzegowina genauer kennenlernen. Sarajewo und Umgebung hatte ich bereits mit dem Rad erkundet, so dass hier nun die Rahmenbedingungen für den ersten Teil festgelegt waren. Das Ziel war auch klar und unterwegs bot es sich an, meine Schwester in Passau und dann meinen Bruder in meiner Heimatstadt Münchberg zu besuchen.

Meine guten Vorsätze, die Länge der Tagesetappen kürzer zu halten, erwiesen sich schnell wieder als „stark gefährdet“. Höhenmeter hätte ich reduzieren können, wollte ich aber nicht – selber schuld. Insbesondere in Kombination mit eher MTB-tauglichen Wegen ergab sich aus der Kombination „Doch-wieder-zu-lange-Tagesetappen“ und „Gewollt-viele-Höhenmeter“ eine zum Teil recht anstrengende Kombination.

Natürlich kam die Zeltausrüstung mit, ich nutzte aber auch immer wieder einmal „feste Unterkünfte“. Insbesondere im touristenfreien Bereich des Balkan sind Zimmer und Apartments zum Teil derart billig, dass man in die Preisklasse der Campingplätze in Touristenregionen gelangt. Meine sonstige Ausrüstung hat sich nicht wesentlich geändert und wurde z. B. HIER schon ausführlich beschrieben. Das Fahrrad hat auch die recht ruppigen Wegstücke in Bosnien klaglos weggesteckt und hielt ohne eine einzige Panne bis zum Ziel durch. Und auch, wenn es etwas mehr Gewicht bedeutet, auf die federnden Elemente (Gabel und Sattelstütze) hätte ich nicht verzichten wollen.

Und wie immer etwas Statistik für die Liebhaber von Zahlen, auch wenn eigentlich andere Dinge bei so einer Tour viel wichtiger sind!


Dubrovnik – Lemwerder (01.06. – 22.06.2019):

Fahrtage Fahrrad: 20,5 Tage
Gesamtstrecke: 2.430 km mit Fahrrad und ca. 130 km mit Bahn
Insgesamt bewältigte Höhenmeter (laut Navigationsgerät): 31.700 m
Durchschnittliche Tagesleistung mit dem Fahrrad: ca. 120 km / 1.550 m
GPS-Track: Dubrovnik – Lemwerder (geplante Version) und genutzte Alternative über Hallstätter See.

Die Strecke ist bei GPSies zu finden und darf wie immer natürlich auch heruntergeladen und nachgefahren werden. Der Link verweist hierbei aber lediglich auf die geplante Strecke, die kaum von der tatsächlich gefahrenen Strecke abweicht (Ausnahmen: Variante über Blaa- und die Rettenbachalm - tatsächlich gefahren: Hallstätter See; Loibl-Tunnel anstatt altem Loiblpass). Es sind aber nicht all die kleinen Abstecher (Zeltplatzsuche, Besichtigungen usw.) enthalten. Diese zusätzlichen Kilometer ergeben sich auf so einer Tour automatisch. Die mit dem Navi ermittelten Höhenmeter, die ich im Folgenden auch angebe, sind deutlich weniger als die in GPSies berechneten. Das Navi erscheint mir aber hier zuverlässiger zu sein.