Re: Routen über grenzüberschreitende Pässe

von: veloträumer

Re: Routen über grenzüberschreitende Pässe - 28.02.20 22:24

In Antwort auf: max saikels
Zitat:
Außerdem kenne ich das Timmelsjoch noch nicht.

Die Passhöhe selbst ist wenig spektakulär, die Anfahrt von Norden auch, bis auf die Geisterstadt Hochgurl traurig , aber die Abfahrt nach Süden ist umso schöner, vor allem nach dem Tunnel.

Hochschulstadt Hochgurgl, bitte schön...

Kurz von Norden: Anstieg bis Sölden in mehrere Stufen, teils lange auch abgeflachte Passagen. Sehr durchschnittlich das Erlebnis, auch mal mittelgebirgig - oder auch tpypisch Alpen: die waren früher wesentlich waldreicher und langweiliger als heute (Weidewiesen sind Kulturlandschaften!). Einige Attraktionen liegen wie so oft abseits der Strecke (Wasserfälle besonders im unteren Teil).

Sölden ist vornehmlich Skiort und in der sommerlichen Vorsaison ist meistens ziemlich viel gechlossen, einiges auch noch im Hochsommer. Wird heute etwas anders sein, 2005 waren 2-3 Restaurants offen, Hotels ähnlich. Camping war eine der ruhigsten Nächte, die ich in den mittleren Alpen erlebte. Einen Tag später am Kalterer See zwar schön, aber stetige Geräuschkulisse vom Etschtal her bei nahezu gleichem Mondlicht. Der Kontrast ist mir noch gut in Erinnerung.

Jenseits von Sölden bleibt die Strecke annähernd durchgehend anspruchsvoll, kaum noch Erholphasen. Hochgurl-Abstecher würde ich einplanen. Jenseits der Mautstelle gibt es eine scharfe Kehre, wo sich ggf. die Windverhältnisse ändern können. Gegen Passhöhe geht es durch Geröllfeld mit wenig Bergblumen, aber echte Hochgebirgsblumen. Nicht lieblich, sondern draue Bergwelt, die man auch als reizvoll empfinden kann. Auf der Passhöhe flog mir der Käse vom Brot - war sehr windig damals. Verkehr war insgesamt sehr gering, Maut, Mitte Juni, schlechte Straßenverhältnisse auf der Südseite. Es gab aber ein größere Rennradgruppe Transalp mit Niederländern und Begleitfahrzeugen.

Ob die Südseite heute noch so schlecht ist wie damals, darf ich nicht spekulieren. In den kleinen Tunnels recht weit oben kann es kurz dunkel werden und es gab da gefährliche Löcher. Das Gefälle ist sehr wellig, teils recht steil, kein Abfahrt für Anfänger, wer es kan, wird die Abfahrt genießen, sehr launig. Es hat viel grüne Bergwiesen mit Blumen usw. Ganz anders als Nordseite. In der Tat wäre Aufstieg über Süden schöner, geht aber nicht immer bei den Planungen. Südanfahrt ist jedenfalls auch anspruchsvoller. Ein untere Teil nach Meran ist identisch mit der Südrampe des Jaufenpasses.