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#889396 - 11.12.12 06:40 Sri Lanka
Matthias73
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 184
Dauer:29 Tage
Zeitraum:29.11.2012 bis 27.12.2012
Entfernung:0 Kilometer
Bereiste Länder:lkSri Lanka

Diese Strecke bin ich bis jetzt ungefähr gefahren.


Flughafen Negombo – Chilaw, 60 km
Um 7 Uhr morgens verlasse ich den Flughafen. Das Fahrrad hat den unverpackten Transport mit Srilankan Airlines gut überstanden. Geldautomaten finde ich erst in der Stadteinfahrt von Negombo.
In Negombo sehe ich ein vegetarisches Fast Food Restaurant, also Vollbremsung und erst mal die lokalen Spezialitäten antesten. Der Chef erklärt mir was für Speisen da vor mir stehen und ich kann mir vom Tischnachbarn abschauen, wie man das Essen mit der Hand vermischt und in sich reinstopft. Das Essen schmeckt gut und würzig, mit der Hand zu essen ist aber gewöhnungsbedürftig.
Negombo ist mir zu laut und dreckig. Etwas weiter nördlich von der Stadt führt eine kleine Straße direkt an der Küste entlang bis nach Chilaw und ab da wird es entspannt und schön. Am Straßenrand sitzen die Fischer und verkaufen ihre frische Ware, alle rufen und winken mir zu. Ab und an gibt es auch Hotels. Ich bin total kaputt vom Jetlag und von der enormen Hitze. Schon mittags mag ich nicht mehr weiterfahren. Am Ende der Küstenstraße, kurz vor Chilaw nehme ich mir ein Hotelzimmer. Nach einem Nickerchen treffe ich die Hotelbesatzung im kühlen Flur an. Ich bekomme ein Glas Sri Lanka Whisky vorgesetzt. Der Whisky schmeckt so gut, dass ich ihn sogar ohne Cola trinken kann. Abends gibt es dann Rice & Curry, so wie in den nächsten Tagen meistens.

Daladagama, 80 km
Heute fahre ich durchs Landesinnere, Richtung Nord Ost. Hauptsächlich auf kleinen Straßen kämpfe ich gegen die Hitze an. Ab 11:00 Uhr wird es unerträglich heiß. Es gibt kaum Steigungen und der Straßenverkehr ist bis auf in den kleinen Städten auch ok. Irgendwo in der Nähe von Daladagama finde ich ein nettes Hotel.


Galenbindunuwewa, 110 km
Der Tag fängt gut an. Es geht durch Reisfelder und Wälder auf meistens geteerten Straßen durch eine schöne Gegend. Hier kommen anscheinend selten Ausländer vorbei. „Hello, Hello“ geht es in einer Tour. Oft erreichen mich verzweifelte Rufe um Aufmerksamkeit von irgendwo aus dem Reisfeld oder dem grünen Dickicht. Andauernd werde ich von Mofas oder Tuktuks begleitet und führe teils nette Gespräche, aber manchmal kann es auch nervig werden, wenn man in der Mittagsglut schon 100 km in den Beinen hat und nur noch müde und kaputt ist und von Mofafahrern förmlich belagert wird und zum 1000sten Mal die gleiche Frage beantworten muss.
Wenn mir die ewig gleichen Fragen langweilig werden, dann denke ich mir ein neues Alter, Familienstand, Wohnort, Beruf oder sonst was für mich aus. Ist auch bei Nachfragen lustig, weil ich mir meine neue „Story“ merken muss, damit ich mich nicht in Widersprüche verwickle grins
Diesmal habe ich kein Glück mit dem Hotel. Ich komme in einem lokalen Guesthouse unter. Die Nacht kostet 700 Rupien, aber das Zimmer und Bett stinken fürchterlich, im Badezimmer tummeln sich die Kakerlaken und Mücken gibt es sowieso ohne Ende. Der Besitzer ist euphorisch über den ausländischen Gast in seinem Hause und ruft sofort alle seine Freunde und Bekannten an, die mich für den Rest des Abends belagern. Ich bin aber total kaputt und will einfach nur meine Ruhe haben, aber das geht heute wohl nicht. Sie versuchen mich mit Bier und Ganja aus der Reserve zu locken, aber da ist nichts zu machen. Frühzeitig verschwinde ich ins Zimmer. Bis in den frühen Morgen plärrt draußen laute indische Kitschmusik, wenigstens habe ich Ohrenstopfen dabei.

Nilaveli, 100 km
Die Straße dorthin ist ein ebener Flickenteppich. Unterwegs liegen am Straßenrand große Warane in der Sonne und auch ein Affe rennt aufgescheucht über den Weg.
Kühe auf der Straße gibt es im ganzen Land

In Nilaveli gibt es eine Menge Hotels direkt am Strand. Noch gerädert von der letzten Nacht suche ich mir ein richtig schönes davon aus. Ich bin der einzige Gast, denn der Dezember ist an der ganzen Ostküste Nebensaison. Der Strand ist aber wirklich klasse. Wer nur relaxen und von nichts und niemanden etwas hören will, der ist hier am richtigen Ort.

Auch Hunde mögen Curry


Kalkudah, 130 km
Die Küstenstraße ist frisch asphaltiert, sozusagen rennradtauglich. Es gibt keine Berge und der Wind ist auch nur seicht. Um Trincomalee herrscht viel Verkehr, danach wird es ganz ruhig. Ab und zu komme ich an einem Dorf vorbei, wo ich Wasser und Essen (meistens Bananen oder gekochte Maiskolben) nachkaufen kann. Mittlerweile habe ich mich schon besser an die Hitze gewöhnt und kann den Mittag ohne großen Durchhänger fahren.
Kalkudah ist zurzeit eine Großbaustelle. Hier werden viele Hotelburgen gebaut. Ich wohne an der Zufahrtstraße in einem der vielen kleinen Guesthäuser. Ist sauber und ok.
Lunchstation


Kalmunai, 75 km
Gute Straße, aber viele Städte und damit auch viel Straßenverkehr.

In Kalmunai gibt es ein kleines Hotel am Strand. Der Strand ist an sich schön, aber noch immer schwer vom Tsunami gekennzeichnet, alles liegt dort in Schutt und Trümmern.
Hier gibt es noch viel zu tun

Abends esse ich zu Abwechslung ein halbes gegrilltes Hähnchen für umgerechnet 3 Euro. Ein anwesender Vater teilt sich mit seinen beiden Kindern nur einen Hähnchenschenkel und sie nagen ihn genüsslich ab. Die Knochen nehmen sie in einer Plastiktüte mit. Ich fühle mich ziemlich beschämt, als ich meinen reich beladenen Teller daneben betrachte.
Mir fällt in dem Land auf, dass in den Hotels und Restaurants nur Männer arbeiten. Die Gäste sind auch meistens Männer. Besonders in den muslemischen Gebieten sehe ich Frauen fast überhaupt nicht. Ist schon komisch, während wir in der EU über eine Frauenquote für Aufsichtsräte diskutieren, können in anderen Ländern die Frauen noch niemals am öffentlichen Leben teilnehmen oder einen kleinen Job als Kellnerin bekommen.

Arugam Bay, 75 km
Anfangs noch viel Verkehr, wird es erst auf den letzten 30-40 km wieder richtig schön, weil einsam. Heute werde ich zum ersten Mal vom Regen erwischt. An der Ostküste hatte es jede Nacht und meistens am frühen Morgen geregnet, heute zusätzlich am Mittag.
Auch in Arugam Bay ist Nebensaison und ich bin wie immer der einzige Gast. Der Kellner hat keine Lust zu kochen und ich gehe an der Straße, gegenüber von der Schule, in einem kleinen Restaurant, essen. In dem Dorf gibt es für ein paar Tage keinen Strom und mir wird schnell langweilig. Nach einem Ruhetag möchte ich unbedingt weiterfahren.

Morgen soll es weiter zum Yala Park und dann an die Südküste gehen. Der Hotelbesitzer meint, die im Reise Know How eingezeichnete Küstenstraße, südlich vom Yala kann nicht befahren werden, weil dort ein großer Fluss kreuzt. Also werde ich wohl auf der A4 den Park umrunden müssen.

Monaragala, 70 km
Die A4 hat mich überrascht. Gut asphaltiert, leicht hügelig und eine sehr schöne und ruhige Gegend.
Leider hat mir das Abendessen von Arugam Bay den Tag versaut. Nach heftigen Bauchschmerzen habe ich in der Nacht alles wieder ausgekotzt und meine Beinmuskeln fühlen sich heute wie Pudding an und der Kopf dröhnt, als ob ich einen Vollrausch gehabt hätte. Den ganzen Tag über habe ich nur ca. ½ kg Bananen gegessen, für mich ist das fast nichts. Ich war froh als ich endlich ein ruhiges Hotel gefunden habe und mich ins Bett legen konnte.

Tissamaharama, 80 km
Heute geht es mir etwas besser, und ich kann die Tour wieder genießen. Trotz oder gerade wegen der Strapazen ist es ein geiles Gefühl, wenn der Kopf über den Körper siegt (der Körper quittiert das aber mit Lippenherpes).
Die B35 durch den Yala Park ist herrlich. Kaum bin ich in den Park reingefahren, laufen auch schon die ersten Affen über die Straße und ein wenig später stehen wie bestellt 3 Elefanten am Straßenrand.
In der Stadt gibt es Hotels wie Sand am Meer und ich sehe zum ersten Mal in Sri Lanka viele andere Ausländer. Von hier aus werden Jeeptouren in den Yala Park angeboten.


Tangalla, 90 km
Der Wind trägt mich flott nach Hambantota. Die Strecke ist ok, weder besonders aufregend noch schlecht. H. hat einen kleinen Stadtstrand, sonst habe ich da nichts Interessantes auf den ersten Blick gefunden. Der Ort muss nördlich über eine Baustelle umfahren werden, um wieder auf die A2 Richtung Westen zu kommen.

Die Straße nach Tangalla hat mir dann gar nicht mehr gefallen, zu viel Verkehr. Östlich von der Stadt gibt es einen tollen Strand und viele Guesthäuser mit Ausländern.

Anschließend wollte ich so weiterfahren. Falls ich noch Zeit über habe, dann ab Kandy noch weiter nord- oder ostwärts. Hat jemand eine Meinung dazu?

Allgemein:
Die Reise Know How Karte nehme ich nur für die grobe Vorplanung. Während des Fahrens habe ich immer das Handy mit Ovi Maps an, die Karte ist auch nicht perfekt, aber schon ziemlich gut.
Als Kocher habe ich den Trangia mitgenommen. Brennspiritus heißt hier wohl „wine spirit“ und soll auch in Negombo zu kaufen sein, aber ich konnte ihn auf die Schnelle nicht finden und habe mir stattdessen in der Apotheke einen Desinfektions-Alkohol gekauft. Der rußt ein bisschen, brennt aber auch. Eigentlich braucht man hier gar keinen Kocher.
So richtig froh bin ich, dass ich das Moskitonetz mitgenommen habe. Bis auf 2-3 Mal habe ich es jede Nacht ausgepackt.
Fahrradwerkstätten gibt es in jedem Dorf, aber die Räder sind hier 28er Singlespeed, also besser für den Rest eigene Ersatzteile und ggf. dazu passendes Werkzeug mitnehmen.


Grüße aus Sri Lanka
Matthias


Geändert von Matthias73 (11.12.12 06:41)
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Betreff von verfasst am
Sri Lanka Matthias73 11.12.12 06:40
Re: Sri Lanka Christian234 11.12.12 07:37
Re: Sri Lanka bikekiller39 11.12.12 07:39
Re: Sri Lanka uwee 11.12.12 11:30
Re: Sri Lanka Nulli 11.12.12 13:25
Re: Sri Lanka Matthias73 13.12.12 11:32
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Re: Sri Lanka Matthias73 13.12.12 14:50
Re: Sri Lanka uwee 13.12.12 21:11
Re: Sri Lanka Andycam 14.12.12 19:30
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Re: Sri Lanka Andycam 28.12.12 19:24
Re: Sri Lanka hansano 28.12.12 19:57
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