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#891088 - 16.12.12 16:10 Vom Ruhrgebiet in den Schwarzwald und zurück
Gerhard O
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 515
Dauer:20 Tage
Zeitraum:21.7.2012 bis 9.8.2012
Entfernung:1750 Kilometer
Bereiste Länder:deDeutschland

Tour de Ländle
Teil 1: Anfahrt Oberhausen – Freudenberg am Main
21.7. – 25.7.2012

Um die Vorgeschichte dieser Radtour und meine Motivation besser zu verstehen, ist es hilfreich, die Schilderungen ‚Bergisches Land - Sauerland – Münsterland‘ in diesem Forum zu lesen. Wie man dort erfahren kann, hatte ich vor, die ‚Tour de Ländle 2012‘ mitzufahren. Und nun war es soweit.

Die langfristige Wettervorhersage hatte trockene sonnige Tage, evtl. sogar sonnige regenfreie Wochen, in Aussicht gestellt. Daher hatte ich beschlossen, den Startpunkt Tauberbischofsheim nicht mit dem PKW, sondern mit dem Fahrrad zu erreichen. Um mich körperlich nicht allzu sehr zu verausgaben, wollte ich die relativ ebene Strecke entlang Rhein, Main und Tauber fahren. Im Stillen hegte ich die Hoffnung, während dieser Fahrt noch etwas an Kondition aufzubauen. Der Schwarzwald die Woche drauf wird noch anstrengend genug. Für die Anfahrt hatte ich sechs Tage geplant. Einen zusätzlichen Tag hielt ich für Unvorhergesehene Aufenthalte in Reserve, schließlich mußte ich Freitag, 27.7.2012 pünktlich zum Einchecken am Start erscheinen. Für mich begann die ‚Tour de Ländle‘ somit schon an der Haustür.

Mit dem ‚ Radroutenplaner NRW ‘ hatte ich die gesamte Radtour bis Baden-Württemberg vorgeplant und in mein GPS-Gerät (Garmin GPSMap 60CSX) eingespielt.

Bildergalerie der gesamten Reise incl. Vortouren (klick)


Tag 1: 21.7.2012
Start: Oberhausen
Ziel: Köln-Rodenkirchen
Strecke: 86km, ca. 250Hm
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=temhnvofhawartbu


Um 7.15 Uhr stand ich abfahrbereit vor der Tür. Es ist immer wieder überraschend, auf welche Wege so eine Routenplanungssoftware kommt. Sie hatte für mich kleine Straßen, Park- und Gartenanlagen bis in den Süden Duisburgs ausgesucht. Schon um 9 Uhr stand ich am Zaun des Düsseldorfer Flughafens. Dicht neben mir landete ein Flugzeug nach dem anderen. Man hätte sie fast anfassen können. Weiter ging der Track durch den Norden Düsseldorfs zum Hofgarten, einer Parkanlage in zentraler Lage in Düsseldorf. Plötzlich stand ich auf der Kö, der Königsallee. Sie ist eine der führenden Luxuseinkaufsstraßen Europas. Der Radweg liegt direkt neben dem Stadtgraben, der die Fahrbahn in Nordrichtung von der Fahrbahn in Südrichtung trennt. Ein Blick auf die Schaufenster ist von hier aus leider nicht möglich. Um beim Anblick der Preise meine innere Ruhe nicht zu verlieren, habe ich den Mittelstreifen nicht verlassen.

Auf der A46 querte ich den Rhein. Bis Dormagen blieb ich weitgehend auf der B9, d.h., auf dem Radweg daneben. Obwohl es erst 11 Uhr war, wollte ich mir in Dormagen eine Pause in einer Eisdiele gönnen und steuerte die Fußgängerzone an. Bis kurz vor 12 Uhr genoß ich bei einer Eispizza unter einem Sonnenschirm den vormittäglichen Einkaufstrubel.

Immer am Rhein lang ging es weiter Richtung Köln. Hier erreichte ich auch den Radfernweg D8, den ich ein großes Stück auf dieser Sommertour folgen wollte. Gegen 14 Uhr stand ich in Köln vor dem Dom.



Da noch genügend Zeit bis zum Einchecken auf dem Campingplatz in Rodenkirchen war, fand ich, daß eine Pause am Dom angemessen wäre. Andererseits hätte ich den nächsten Zeltplatz am Rhein ungefähr 40 – 50 km flußaufwärts bei Remagen auch nur schwerlich erreicht. Es war Samstag und Sonnenschein und es wimmelte von Touristen um mich herum. Einen Platz in einem Biergarten zu ergattern, war völlig aussichtslos.



Um halb vier checkte ich bei Camping Berger in Rodenkirchen ein. Als nächstes war Zeltaufbau und Lustduschen angesagt, ein Duschmarke war nicht nötig. Neben dem Campingplatzrestaurant war ein Grillstand mit Biergarten aufgebaut. Hier verbrachte ich bei Grillfleisch und Bier einen gemütlichen Abend.


Tag 2: 22.7.2012
Start: Köln-Rodenkirchen
Ziel: Koblenz
Strecke: 95 km, ca. 350Hm
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=rqwnzderqlukcyrd


Der Tag begann mit einem Reifenwechsel. Zum Glück nicht bei mir, sondern bei einem Zeltnachbar. Er war rheinabwärts unterwegs und hatte Bedenken, daß sein lädierter Hinterradreifen noch lange mitmachen würde. Er hatte einen Faltreifen dabei, den er jetzt prophylaktisch aufziehen wollte. Da ihm das nicht so gut zur Hand ging, habe ich ihm dabei geholfen.

Um 8 Uhr war Abfahrt. Der Rheinradweg D8 läuft hier ein Stück auf der anderen Rheinseite. Es war 8.10 Uhr, als ich an der Rheinfähre stand, die mich nach Zürndorf bringen sollte, damit ich programmgemäß auf der geplanten Route weiterfahren konnte. Offensichtlich sind dem Routenplaner aber die Fährzeiten nicht bekannt. Am Anleger stand ein Schild ‚Sonntag ab 10.00 Uhr‘ und es war Sonntag! Ein Blick auf die Karte sagte mir, daß es eigentlich egal ist, wo man fährt. Beide Seiten sind als ‚Erlebnisweg Rheinschiene‘ gekennzeichnet.

Weil ich so kurz nach der Abfahrt noch keine längere Pause brauchte und auf die Fähre nicht warten wollte, fuhr ich kurzerhand auf der linken Rheinseite weiter. In Bonn hielt ich mich nicht länger auf, doch an der jetzt beginnenden burgenreichen Strecke machte ich einige Fotopausen.





Genau zur Mittagszeit erreichte ich Remagen. Auf der Rheinpromenade hatten sich die Restaurants und Biergärten von der Häuserfront bis zum Ufer ausgebreitet. Es war ein sonniger Sonntag und alles war voller Ausflügler. Mit dem Fahrrad schob ich mitten durch. Es gab noch einen freien Tisch und diese Gelegenheit nutzte ich sofort für ein dunkles Hefeweizen. Daß hier auf der Tourismuspromenade im Touristentrubel Touristenpreise gefordert wurden, wurde mir schlagartig beim Bezahlen klar. Die Urlaubskasse hat’s verkraftet.

Die ‚Gastronomische Meile‘ war nur kurz und schnell hatte ich durchgeschoben. Weiterfahren ging aber trotzdem nicht, denn jetzt wurde es so richtig eng. Auf der freien Fläche war ein Trödelmarkt aufgebaut. Irgendwie ging’s mit schieben, klingeln, schieben, stehen, klingeln, weiterschieben vorwärts. Bald war auch dieses Hindernis geschafft.

Da es hier in einer Ausflugsgegend von Sonntagsausflüglern nur so wimmelte, fanden sich auch Eisverkäufer am Radweg ein. Ich nutzte es weidlich aus!







Um 16.30 hatte ich den Campingplatz in Koblenz an der Moselmündung erreicht. Die Kasse an der Anmeldung hatte noch geschlossen, ich durfte aber trotzdem schon mein Zelt aufbauen. Der Platz hatte neue saubere und kostenlose (d.h., im Preis inbegriffene) Sanitäranlagen. Hier herrschte so ein Hochbetrieb, daß es vermutlich nicht aufgefallen wäre, wenn ich die Anmeldung zwischen 18.00 und 20.00 Uhr ‚vergessen‘ hätte. Bei der Gelegenheit habe ich dann im Campingplatzrestaurant auch gleich mein Abendessen eingenommen.

Nach dem Abendessen war noch reichlich Zeit. Um auch andere Muskeln als die beim Radfahren benötigten zu bewegen, machte ich einen Spaziergang in die Altstadt von Koblenz und zum Deutschen Eck.









Auch hier: Tourismus pur, nicht mal ein Platz in einem Biergarten war frei. So spazierte ich in der beginnenden Dämmerung zurück zum Campingplatz und genoß dort meinen Schlummertrunk zusammen mit einem Kajakfahrer, der mit seinem Sohn die Mosel von Trier aus gepaddelt war.


Tag 3: 23.7.2012
Start: Koblenz
Ziel: Rüdesheim - Geisenheim
Strecke: 75 km, ca. 300Hm
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=esnxfugmwsmsnnax


Um 8 Uhr sollte Abfahrt sein, doch beim Anfahren gab es ein ungewohntes Geräusch aus der Antriebsgegend. Eine Überprüfung brachte schnell Klarheit: eine Strebe des Gepäckträgers ratschte auf den Ritzeln. Eine der seitlichen Gepäckträgerstreben war gebrochen. Eine genaue Betrachtung der Konstruktion mit Analyse des Verlaufs der Kraftlinien brachte folgende Erkenntnis: Aufeinandersetzen und Schienen wie einen Knochenbruch sollte als Notreparatur bis zum Erreichen einer Fahrradwerkstatt ausreichen. Jetzt konnte das Gewebeklebeband, das ich für solche Notfälle mitführte, seine Existenzberechtigung nachweisen. (Vor über 10 Jahren mußte ich in einem ähnlichen Fall am Schutzblech Leukoplast aus dem Verbandspäckchen nehmen.) Das Gepäck wurde wieder aufgeladen und eine ausgiebige Schüttel-, Wackel- und Rüttelprobe zeigte ausreichende Stabilität. Mutig fuhr ich los. Sollte sich die Konstruktion als untauglich erweisen, muß halt nochmal nachgebessert und dann die nächste Reparaturwerkstatt angefahren werden.

Von Koblenz bis Bingen befindet man sich meiner Meinung nach auf dem schönsten Abschnitt des Rheinradweges. Steile Felsen, nette Orte und jede Menge Burgen am Weg. Um in die Orte zu kommen, muß man leider immer den Radweg verlassen und eine kleine Schleife fahren.















Einen besonderen Höhepunkt bildet der Loreleyfelsen. Für mich waren die Schifffahrtszeichen am Ufer sehr interessant. Heute sind sie vermutlich wegen Funk und Radar nicht mehr so wichtig wie früher, aber trotzdem ein Blickpunkt. Erstaunt war ich über die vielen Stromschnellen im Wasser und die hervorragenden Felsen. Eigentlich hatte ich mir den Rhein hier besonders tief vorgestellt.

















Bei Kaub kommt man an der Burg Pfalzgrafenstein vorbei. Jetzt hat man die meisten Sehenswürdigkeiten passiert.



Das direkt nach der Burg Pfalzgrafenstein erscheinende Städtchen Bacharach bietet sich für eine Mittagspause an. Ein Käseteller und ein Weizenbier runden die Sache ab.





Bis Bingen fahre ich noch linksrheinisch weiter und nehme hier die Fähre nach Rüdesheim. Die Gäßchen hier erscheinen mir bei Tageslicht doch nicht so interessant. Ich werfe nur einen Blick von der Uferpromenade aus hinein, fahre aber am Rhein weiter. In Geisenheim liegt direkt am Rhein ein Campingplatz, wo ich mich für die Nacht einquartiere. Ein Restaurant ist auch am Eingang, so daß es mir an nichts fehlt.

Der Gepäckträger hält immer noch, das Gepäck sitzt bombenfest. Als ich dieses Fahrrad im Jahr 2001kaufte, hatte ich zwar mein Augenmerk daraufgelegt, einen stabilen Stahlrahmen zu erhalten, auf den Aluminiumgepäckträger hatte ich aber nicht geachtet. Aber auch hier bewahrheitet sich die alte Weisheit, die ich schon vor 40 Jahren als Grundweisheit der Festigkeits- und Konstruktionslehre kennen lernte: ‚Wer Aluminium kennt, wählt Stahl! ‘


Tag 4: 24.7.2012
Start: Rüdesheim – Geisenheim
Ziel: Camping Dreieich - Offenthal
Strecke: 79 km, ca. 350Hm
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=uzvctaqoklrkztzb

Um 8 Uhr stand ich abfahrbereit an der Rezeption und wartete auf meine bestellten Brötchen. Nach Erhalt derselben setzte ich mich am Rheinufer auf eine Bank und frühstückte. Die Sonne schien und es versprach ein schöner Tag zu werden.



Um 8.30 Uhr war ich dann wirklich unterwegs. Ich folgte immer dem Leinpfad am Ufer, auch wenn da kein Radweg ausgeschildert war. Eine Stunde später befand ich mich in Eltville, einem schönen Städtchen mit historischem Stadtbild.





Gegen 11 Uhr erreichte ich in Wiesbaden den Campingplatz Maaraue. Hier wird die Geografie unübersichtlich, denn der Campingplatz liegt im Ortsteil Mainz-Kostheim und der liegt wiederum in Wiesbaden! Den Campingplatz schaute ich mir nur an, weil er erstens am Weg lag und zweitens eine mögliche Übernachtung für den Rückweg sein sollte. Hier nur so viel: er hat die optische Prüfung bestanden.

Einen Kilometer weiter kommt man an die Mainmündung. Natürlich habe ich mich bei der Überquerung des Mains verfahren, denn der ausgeschilderte Radweg führt den Main aufwärts. Ich wollte allerdings nicht durch Frankfurt fahren, sondern südlich am Flughafen vorbei abkürzen. Die Strecke hatte ich im Navi vorbereitet, aber im entscheidenden Moment nicht auf das Mäusekino geschaut. Zu meinem Glück war der Mainradweg D5 schon nach 200m wegen einer Baustelle gesperrt, was mich zum Blick auf GPS und Karte zwang. Also zurück, über die Brücke und ich war in Ginsheim-Gustavsburg auf der anderen Mainseite.

Schon Minuten später war mein Weg wieder mit mobilen Baustellengittern provisorisch gesperrt. Eine größere Menge an Schaulustigen hatte sich versammelt, alle PKW-Parkplätze waren zugeparkt. Da die Leute vor allem hinter der Absperrung standen und die Gitter kein echtes Hindernis waren, gesellte ich mich dazu. Um am Rhein weiterzufahren, mußte ich ohnehin auf die andere Seite der Gitter kommen. Nun konnte ich auch den Grund des Auflaufs sehen: ein Autokran hatte gerade einen PKW (mit niederländischem Nummernschild) aus dem Altrheinarm gehoben. Es gab an dieser Stelle zwar eine Autofähre, aber an ein versehentliches Versenken konnte ich bei den Schlammmengen, die an dem Auto hafteten, nicht glauben.



Bei Astheim bog mein Weg rechtwinklig vom Rhein ab, um in der Gegend von Aschaffenburg zum zweiten mal an den Main zu stoßen. Die Landschaft erwies sich als eben und waldreich. Irgendwann um die Mittagszeit war es notwendig, meine Flüssigkeitsvorräte aufzufüllen und Hunger hatte ich auch. In Königstädten drehte ich eine Runde, um eine Gaststätte zu finden. Es blieb bei einer Ehrenrunde, denn alle Kneipen und Restaurants hatten zu. Notgedrungen fuhr ich weiter, in der Hoffnung bald was zu finden. Es war schon 14.30 Uhr, als ich in Mörfelden im Goldenen Apfel einkehren durfte. Ein Handkäs‘ mit Musik und ein Weizenbier erweckten meine müden Lebensgeister. Trotzdem genehmigte ich mir beim Weiterfahren schnell noch ein Eis. Schließlich war es sommerlich warm!

Auf der Autobahnbrücke bei der Überquerung der A5 hielt ein Tandem neben mir. Das Team bestand aus Vater und seinem behinderten Sohn. Er befragte mich über Erfahrungen mit meinem Packsack und der Art der Befestigung mit Spanngummis. Er hatte bisher nur Touren mit Hotelübernachtung gemacht und plante jetzt auch eine Fahrt mit Zelt. Alle Details meines Rades und der Ausrüstung interessierten ihn brennend.

Kurz nach vier erreichte ich den Campingplatz in Offenthal. Im Schatten von hohen Bäumen baute ich mein Zelt auf. Leider bietet der Platz keinerlei Gastronomie an. Für das Abendessen empfahl der Platzwart ein Clubhaus am Sportplatz Richtung Dietzenbach, da das einzige Lokal in Offenthal Betriebsferien hat. Als ich das Clubhaus erreichte, hatte es ebenfalls geschlossen. Mein GPS-Gerät kannte noch einen Italiener am Ortsrand von Dietzenbach, den ich dann aufsuchte. Es gab ein schönes Freigelände, wo man im Schatten sitzen und essen konnte. Leider hatte der Besitzer einen Hund und auch die Gäste durften Hunde mitbringen, was sich im weiteren Verlauf des Abends als nicht sehr appetitlich herausstellte.


Tag 5: 25.7.2012
Start: Camping Dreieich – Offenthal
Ziel: Seecamping Freudenberg am Main
Strecke: 78 km, ca. 280Hm
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=srrsvsteawqckghr

Um 7.45 Uhr war ich wieder unterwegs. Anfangs führte der Weg durch einen Wald. Glücklicher weise waren die letzten Tag heiß und trocken, sonst wäre dieser unbefestigte Waldweg für ein Reiserad mit Gepäck schwerlich befahrbar gewesen. Schon um 8 Uhr war ich im ersten Ort: Messenhausen. Hier wollte ich frühstücken. Das Abfahren der Hauptstraßen brachte keinen Erfolg, ich fand keine Bäckerei oder Cafeteria oder gar einen Supermarkt. Es war aber schon eine fleißige Hausfrau unterwegs, die ich befragen konnte. Als Antwort hörte ich dann: „Nein, hier im Ort gibt es schon lange nichts mehr. Wir müssen immer nach Rödermark zum Einkaufen fahren. Dort finden sie alles.“

Ein Blick auf die Karte zeigt: Rödermark liegt am Weg. Also nichts wie hin, schließlich fährt es sich mit leerem Magen nicht gut. Nach 1 km taucht der Stadtrand von Rödermark auf. Ein Stück die Straße hoch erkenne ich die Zeichen eines REWE-Marktes. Oft gibt es im Markt einen Bäcker, der um diese Uhrzeit schon geöffnet hat. Und so war es. Ein gemütliches Frühstück mit Einkauf für den Tagesbedarf schließen sich an diese Entdeckung an.

Nach dem Essen folgt ein gesichtsloses Städtchen nach dem anderen: Rodgau, Babenhausen, Großostheim und schließlich erreiche ich bei Großwallstadt den Main. Obwohl es erst 11 Uhr ist, habe ich schon wieder Hunger. Am Kriegerdenkmal befindet sich eine Bank, die sich für ein Picknick eignet. Hier verzehre ich meine morgens eingekauften Snacks.



Während ich von der Mainmündung in Wiesbaden bis Großwallstadt keine Radwanderer auf Tour getroffen habe, gibt es sie hier am Main wieder häufig. Um 11.30 Uhr komme ich an einer gefaßten Quelle vorbei, die natürlich nicht nur von mir für eine Erfrischung genutzt wird. Dieser Tag war besonders heiß, ich denke es war der heißeste dieser gesamten Radwanderung. Abends am Campingplatz erzählte man, es wären 36 Grad gewesen.



Langsam radelte ich weiter. Schon in Wörth am Main stieg ich wieder vom Rad und machte ein paar Fotos vom Stadtbild und den Hochwassermarken.







Als die Sonne im Zenit stand, entdeckte ich in Klingenberg einen Biergarten unter schattigen Bäumen. Für heute hatte ich ohnehin nur noch 25 km auf dem Plan, also konnte ich bummeln. Ich trank zur Abwechslung ein Pils, obwohl Klingenberg in Bayern liegt und damit eigentlich Weizenbierland wäre. Gefühlsmäßig war ich noch in Hessen! (Bei Klingenberg wird Rotwein angebaut, aber das hilft nicht gegen Durst.) In welchem Bundesland ich war, erkannte ich immer an den Kindern auf der Straße und vor allen in den Schwimmbädern: in Bayern war noch Schule und keine Kinder auf der Straße, in Hessen war Schulferien und den Kinderlärm aus den Freibädern hörte man kilometerweit!



Großheubach bot schon wieder Grund für einen Fotostopp. Hier hatte man ein ehemaliges Stromumspannhäuschen touristisch bemalt. Ich mußte ziemlich nah rangehen, um zu erkennen, daß die Personen, die Pflanzen und das Fachwerk nur aus Farbe bestehen. Das Kloster, welches die Stadt überragt, ist allerdings echt.





Kurz darauf erreichte ich Miltenberg. Hier beginnt die Fotosession schon auf der Mainbrücke.










Am frühen Nachmittag erreichte ich Freudenberg am Main, mein heutiges Tagesziel. Hier holte ich mir ein Eis auf die Hand und setzte mich an das Mainufer und beobachtete im Wasser spielende Kinder. Freudenberg liegt in Baden-Württemberg und hatte heute den letzten Schultag vor den Sommerferien. Diese Freude konnte man den Kindern ansehen.



In Freudenberg hatte ich die Anreise zur ‚Tour de Ländle‘ im Prinzip beendet. Von hier nach Tauberbischofsheim sind es auf direktem Weg noch etwa 40 km. Es sollte daher kein Problem sein, freitagmorgens loszufahren und den Startplatz am frühen Nachmittag zu erreichen, um die Anmeldeformalitäten zu erledigen.

Mein heutiges Ziel, der Platz Seecamping, liegt am Stadtrand außerhalb von Freudenberg. Die sanitären Anlagen waren ordentlich und eine Gaststätte war direkt vor dem Eingang. Hier konnte ich auch 2 Tage bleiben, denn heute war Mittwoch und ich konnte also noch einen Tag vertrödeln oder pausieren.


Fortsetzung folgt

___
Lieber ein gemeiner Berg als ein hinterhältiger Wind!
Nur wer sich den Berg hoch gequält hat, darf ihn auch hinuntersausen!

Geändert von Gerhard O (29.01.21 13:00)
Änderungsgrund: verschwundene Bilder neu eingefügt
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Vom Ruhrgebiet in den Schwarzwald und zurück Gerhard O 16.12.12 16:10
Re: Vom Ruhrgebiet in den Schwarzwald und zurück Juergen 18.12.12 07:19
Re: Vom Ruhrgebiet in den Schwarzwald und zurück Gerhard O 18.12.12 16:48
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Re: Vom Ruhrgebiet in den Schwarzwald und zurück  Off-topic Gerhard O 03.01.13 10:43
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