Hallo zusammen,

ich möchte mir in den kommenden Wochen mal die Mandelblüte in der Pfalz anschauen. Hier auf der Website der Pfalz gibt es Infos zum 100 km langen Mandelpfad. Dieser ist anscheinend für Wanderer prädestiniert. Kann ich den Weg - wenn ich die Höhenmeter nicht scheue - mit dem Gravelbike problemlos befahren, oder sollte ich besser die benachbarten Radstrecken wählen?

Vielleicht ist der eine oder andere den Weg schon gefahren und könnte mir sonst noch ein paar Tipps geben, z.B. CP-Plätze, Restaurants etc.

Danke vorab für eure Infos.

Zwischen Bad Dürkheim und Siebeldingen dürfte der größte Teil des Madelweges mit dem Rad befahrbar sein. In den letzten Jahren war ich dort mehrfach zu mehrtägigen Wanderungen unterwegs.

Die Gesamtstrecke von Gruenstadt bis Bergzabern und weiter nach Wissembourg war mal vor mehreren Jahren Teil meiner Radtour durch die Pfalz zur elsaessischen Weinstrasse. Wenn ich mich recht erinnere, gab es immer gut mit einem Rad befahrbare Alternativen zu "Engstellen" auf dem offiziellen Wanderweg. Dringend empfehlen möchte ich einen Besuch des Hambacher Schlosses in der Nähe von Neustadt an der Weinstrasse.

Hambacher Schloss lohnt nur, wenn man es auch besichtigen möchte und die entsprechenden Öffnungszeiten beachtet. Zu anderen Zeiten ist der Zugang weiträumig abgeschlossen, allenfalls hat man noch einen Ausblick frei bei Schließtor. Ferner besteht für die Auffahrt ein kreisförmige Einbahnfahrt, auf der Nordschleife kann man mit Ampelblockregelung ggf. auch in beide Richtungen, ist aber nicht zu empfehlen. Man sollte daher Südschleife rauf, Nordschleife runter. Sollte viel Autoverkehr sein, ist die Auffahrt auf der schmalen Straße nicht sehr unangenehm. Bin abends rauf quasi ohne Verkehr.

Ich bin da stets mit analogen Radkarten gefahren und entsprechende Wege oder Straßen benutzt, deren Qualität dort gut ablesbar ist. Was Ähnliches bin ich zumindest teils mal hier gefahren: Kraichgau, Pfälzerwald & Deutsche Weinstraße (Reiseberichte), auf eine Mandelwegausschilderung habe ich aber nicht geachtet. Es gibt da wohl Überschneidungen mit der Weinstraßenroute, ist mir aber zu kompliziert, im Detail das zu analysieren. Da ich immer wieder auch in den Pfälzerwald rein bin, kann der Bericht nur als Anregung für einige Teilbereiche dienen, Anfang und Ende musst du eh ganz wegkürzen.

Nicht auf dieser Tour, sondern auf einer anderen habe ich auf dem Campingplatz Bad Dürkheim übernachtet. Der liegt bereits deutlich abseits Richtung Rheinebene im Flachen, eingeflochten in Weinrebenland, aber auch eher zweckmäßig offen flächig, keine erste Wahl für einen Zelter - war mir zu kahl, zuviel Parkplatz. In den Pfälzerwald hinein gäbe es einige Hütten, habe aber keine davon mal nutzen können, weil immer an anderen Orten wildcampiert. Einige Cmapings gibt es wohl noch, kann mich aber nicht konkret an Ansichten erinnern. Das nächste wäre dann schon Dahn, was mir einfällt (und Forums-bekannt). In Bad Bergzabern war ich mal in einem Hotel, derweil die Jugendherberge voll war (Vorweihnachtszeit).

In den kleinen und schmucken Orten der Weinstraße kannst du oft sehr gut essen, kann aber auch teurer werden, einige Gourmetadressen sind dabei. Neben Bad Dürkheim sind Maikammer und Edenkoben besondere Adressen (Wissembourg natürlich auch), du solltest die kleineren Orte manchmal etwas an der Seite aber auch beachten (z.B. St. Martin, Albersweiler), wenngleich da manchmal nicht viel Auswahl an Einkehr ist (dafür weniger abgehoben). Annweiler am Trifels würde ich dir unbedingt ans Herz legen, führt der Queichtal-Radweg ganz einfach hin. Auffahrt zur Burg Trifels ist allerdings sehr aufwändig, der Ort selbst lohnt aber schon einen Umweg.

Grundsätzlich ist es in der Pfalz gut möglich auf Wanderwegen Rad zu fahren. Ich bin im Pfälzerwald jahrelang MTB gefahren, anders als z.B. im Odenwald oder in Südbaden gibt es praktisch keine Probleme mit professionellen oder selbsternannten Ordnungshütern.

Du solltest aber bedenken, dass die Weinstrasse sehr, sehr touristisch ist. Das berühmte Gimmeldinger Mandelblütenfest z.B. meiden wir "Einheimischen" eher, da ist bei gutem Wetter und am WE kaum ein durchkommen. Wer kein Freund von weinseligen Menschenmassen ist, tut gut daran WE und Ferientage eher zu meiden.
Viel Spaß, die Gegend ist wirklich toll,

Gruß

Mike