Mit dem Fahrrad durch die Dominikanische Republik: Zwei Rentner, eine Insel und ein Monat voller Abenteuer![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2025/05/happyLads.jpg)
Max & Kurt
EinleitungDies ist die Geschichte zweier Rentner, die dem Winter entfliehen. Keine Kreuzfahrtschiffe, keine All-inclusive-Resorts. Nur zwei Fahrräder, ein freier Monat und eine Insel namens Dominikanische Republik.
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Gleich gehts los
Wir flogen direkt mit Edelweiss Air von Zürich. „Wir“, das sind Max, ein ehemaliger Lehrer mit dem bleibenden Wunsch, die Welt zu beeinflussen, und ich, Kurt, ein lebenslanger Reisejunkie – endlich gemeinsam unterwegs nach 16 Jahren Freundschaft. Der Ruhestand schien der perfekte Zeitpunkt dafür zu sein.
VisabestimmungenSchweizer und EU-Bürger können für 30 Tage in die Dominikanische Republik einreisen. Alles, was man braucht, ist ein
E-Ticket – der Link führt direkt dorthin.
Erste EindrückeWir landeten in Puerto Plata, organisierten SIM-Karten und Bargeld, schlenderten durch das historische Zentrum und bewunderten das Kreuzfahrtschiff, das die Skyline dominierte. Der Start auf der Strasse war etwas chaotisch, aber bald entwickelte sich ein Rhythmus aus freundlichen Lastwagenfahrern, Obstständen am Strassenrand und breiten Fahrbahnrändern. Die Landschaft war üppig, die Früchte tropisch – der Strassenrand leider oft voller Müll.
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Stadtzentrum
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Alte Holzhäuser
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Das alte Fort
IsabelaDie Küstenstadt Isabela war Kolumbus’ erste Siedlung in Amerika. Heute sind nur noch die Fundamente einiger Häuser und eines großen Lagerhauses zu sehen, sowie ein Friedhof und eine Kirche. Die Stadt hielt nur sechs Jahre durch – Malaria, Aufstände und das Goldfieber im Inselinneren setzten ihr ein Ende.
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Der Friedhof
Schlammige BedingungenNach starken Regenfällen merkten wir schnell, dass Abkürzungen über unbefestigte Wege den Aufwand nicht wert waren. Eine Stunde Schieben und Zerren an unseren Fahrrädern, gefolgt von 20 Minuten Schlammentfernung aus jeder Ritze, macht keinen Spass. Zum Glück fanden wir eine Autowaschanlage, wo uns eine freundliche Dame anbot, das Kilo Schlamm von unseren Rädern zu entfernen – ein Angebot, das wir gerne annahmen!
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Hier gings noch harmlos los
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So sah es am Schluss aus
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Das Rad hat's genossen
Punta RuciaDen zweiten Tag beendeten wir in Punta Rucia in einer traumhaften Ferienwohnung mit Blick auf weissen Sandstrand und türkisblaues Wasser – absolutes Paradies … wären da nicht ein paar Jetskis gewesen, die so nah am Ufer ihre Runden drehten, dass an Schwimmen nicht zu denken war. Wir lernten schnell: Sonntage sind für laute Vergnügungen reserviert. Auch wer Discos meidet, bekommt dank mobiler Lautsprecher aus geparkten Autos die volle Dröhnung!
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Am Appartement lags nicht!
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Auch das Frühstück war sehr gut!
Ab in die HügelÜbernächtigt ging es über unseren ersten Hügel in ein fruchtbares Tal mit Reis- und Tabakfeldern bis zur Stadt Santa Cruz de Mao, benannt nach einem Fluss – nicht nach dem chinesischen Führer.
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So fruchtbar, dass sogar die Zaunpfähle treiben!
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Tabak
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Der heilige Mao

Santiago, die zweitgrößte Stadt des Landes, hat ausser einer Seilbahn als öffentliches Verkehrsmittel wenig zu bieten. Jarabacoa hingegen ist ein charmantes kleines Städtchen im fruchtbaren Hochland. Wir wählten ruhige Landstrassen dorthin – mit steilen Anstiegen und Strecken, die den Begriff „Strasse“ kaum verdienten.
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Irgendwann wird's eine Strasse
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Steil ist's
Ärztlicher Rat!Hier erklärte Max, dass er einen Arzt aufsuchen müsse. In Vorbereitung auf die Reise hatte er einen neuen Sattel und gepolsterte Radlerhosen gekauft – leider eine scheuernde Kombination, die eine Sitzwunden zur Folge hatte. Der Arzt verschrieb eine spezielle Creme, ein antiseptisches Duschgel und ein zehntägiges Sattelverbot! Da die härtesten Etappen noch bevorstanden, überliess er mir gerne das Feld. Wir verabredeten uns in der Stadt Samaná – er per Bus über Santo Domingo, ich wie geplant per Rad.
Die Cordillera CentralEine Nieselregen-Fahrt brachte mich nach Constanza – gefolgt vom härtesten, aber auch schönsten Tag. 60 km auf einer Strecke, die laut Komoot asphaltiert sein sollte, brachten mich an meine Grenzen. Die Überquerung der Cordillera Central über unbefestigte Strassen mit bis zu 20 % Steigung bot viele Ausblicke – und viele Schiebepassagen. Am Nachmittag traf ich einen Pick-up voller lebender Hühner. Der Fahrer bot mir an, mich beim Rückweg den nächsten Hügel hinauf mitzunehmen.
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Da geht's drüber
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So geht's auch
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auf 1470 m.ü.M.
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Kolibri am Strassenrand.
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Sieht doch schön aus...
Während ich wartete, bot mir eine Einheimische Wasser und Kaffee im schattigen Innenhof an. Sie brachte sogar etwas zu essen und weckte mich rechtzeitig aus dem Nickerchen, als das Hühner-Taxi zurückkam.
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Verlad
Oben angekommen, erwartete mich eine extrem steile Abfahrt. Meine Bremsen schafften es gerade, mich auf 20 km/h zu verlangsamen – ganz schön haarig. Unten brachte mich ein weiterer Pick-up voller Kochbananen nach Padre Las Casas – der erste Ort mit Hotel und Restaurants. Ich schlief wie ein Stein!
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2ter Verlad, an der Abgaswolke kann man die Steilheit ablesen!
Südküste100 km auf guten Strassen mit herrlicher Landschaft führten mich nach Barahona, ein kleines Städtchen zwischen Zuckerrohr- und Kaffeefeldern – der perfekte Ort für einen Ruhetag!
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Mein Häuschen in Barahona
Der Rio Los Patos und der gleichnamige Strand waren als Nächstes dran. Je weiter ich nach Süden kam, desto eindrucksvoller die Ausblicke – und dichter die Wolken. Wegen der starken Strömung im Meer ist Schwimmen nicht ratsam. Der Fluss hat schön ausgebaute Becken und Restaurants am Ufer. Dieser Teil ist gepflegt, aber der Spaziergang über den Kiesstrand bis zur Mündung war ein Fehler – überall Müll, den das Meer zurückgab. Und dann fing es auch noch an zu schütten.
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Am nächsten Morgen war ich früh unterwegs. Die Rückfahrt nach Barahona im Sonnenaufgang war spektakulär – eindeutig die beste Zeit zum Radeln. Auf Max’ Rat hin nahm ich den Bus nach Azua – die Caribe Tours-Busse haben kein Problem mit Fahrrädern im Gepäckraum.
GoldminenErneut überquerte ich das Gebirge – diesmal über Ocoa und Rancho Arriba bis nach Maimón. Asphaltiert und halb so steil – eine Strecke, die ich sehr empfehlen kann. Der Cerro de Maimón ist die grösste aktive Goldmine Lateinamerikas. Kolumbus hätte gejubelt – nur leider konnte man nichts davon besichtigen. Ein paar Parkplätze zwischen Kakaoplantagen, keine Touren. Trotzdem ein herrlicher Radtag – Kakao wich Viehweiden, danach folgten Reisfelder und Rückenwind bis Samaná!
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Rancho Arriba
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Aufwändig geschützte Strasse
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Kakao
WiedersehenIn Samaná traf ich den genesenen Max wieder – er musste noch einen Tag warten, während ich mich ausruhte. Wir verbrachten den Tag mit der Erkundung der Stadt, wo Kreuzfahrttouristen auf Souvenir- und Biersuche sind – oder auf Abenteuer im Gruppenformat.
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Auf der Brücke zur Hafeninsel
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Versteckter Strand
Letzter AbschnittDer letzte Streckenabschnitt bestand aus Strand an Strand – manche unberührt, andere mit Plastikmüll. Aber gesäumt mit Kokospalmen, gibt immer eine gute Stimmung! Die Route 133 bei Las Terrenas war ein Highlight – tolle Aussichten und perfekter Asphalt.
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Sogar Farnbäume gabs
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Ein Strand als letzte Ruhestädte
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Sogar für einen Tauchgang hats gereicht
Zurück in Puerto Plata hatten wir noch einen Tag zum Entspannen, Räder verpacken und für ein Abschiedsessen.
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Die Feuerwehr in Puerto Plata
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Stadtstrand
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Am Stadtstrand
EssenDas Essen war lecker und reichlich – eher etwas für Landarbeiter als für Gourmets zwar. Ein Hauptgericht kostet zwischen 5 und 10 €, kalte Getränke sind eiskalt, und der lokale Kaffee ist ausgezeichnet. Viele Leute haben einen kleinen Tisch am Strassenrand mit einer Thermoskanne Bialetti-Kaffee. Anhalten, geniessen – und Spanisch üben!
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Chicharron
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Seafood Platte
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Rippchen
UnterkunftZimmer gibt es überall. Ein Doppelzimmer mit Bad kostet zwischen 25 und 60 €.
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Dieser Fensterlose Raum mit eigenem Bad war 23€
FazitDie Dominikanische Republik ist eine wunderschöne Insel mit unglaublich freundlichen Menschen, guten Hauptstrassen und abenteuerlichen Alternativrouten. Der Verkehr in den Städten kann hektisch sein, ist aber nie bedrohlich – Hupen sind eher Grüsse als Warnungen.
Negativ fällt der allgegenwärtige Müll und der Lärm auf. Aber Ohrstöpsel und gute Laune helfen enorm 😉
Seltsam wars, dass wir keine anderen Tourenradler getroffen haben. Vielleicht sind die Sicherheitshinweise ein Grund, aber wir hatten in den ganzen 4 Wochen keine einzige negative Begegnung. Für uns hat es auf alle Fälle gepasst.
Hier gehts zum Video,hier zur Websiteund hier zur Komoot RouteHier möchte ich mich noch bei Anke für ihre Tipps bedanken.
