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#260835 - 07.07.06 14:20 Fahrradproduktion
ankarvattnet
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Beiträge: 35
Hallo zusammen,

ich habe diese Jahr mein Schulpraktikum bei einem großen deutschen Fahrradhersteller gemacht und denk mir ich erzähle mal was davon, weils vielleicht einige interessiert, wie ihre Räder hergestellt werden. Das Werk hatte etwa 500 Mitarbeiter und ich war sehr überrascht was für einfache Arbeiten noch in Deutschland gemacht werden. Es wurde alles zugekauft (selbst Rahmenaufkleber kommen aus Fernost) und es wird nur noch in Akkordarbeit montiert. Die Produktionshalle war der Wahnsinn, so etwas habe ich vorher noch nie gesehen. Ich habe fast alle Abteilungen durchlaufen und so einiges ist mir aufgefallen.
Ein Spitzenrad zu montieren kostet kaum mehr als die Montage eines Billigrades.
Der Rahmen eines Spitzenrades unterscheidet sich von dem eines Baumarktrades meist nur im Dekor und angebrachten Bremsaufhängungen. 60% werden als Handelsmarken verkauft, Qualität identisch zu den Markenrädern.
Im Produktmanagement werden bei der Modellzusammenstellung oft 50 Lenker probiert bevor ein Prototyp gebaut wird.
In der Laufradfertigung werden in die hochwertigen Naben die Speichen noch von Hand eingeschossen. Ich habe mich mit Leuten unterhalten, die seit dreißig (!) Jahren nichts anderes machen. Zentriert wird in Highend Geräten, Mäntel werden noch von Hand aufgezogen.
Der Unterschied zwischem einem Rad der Marke X und der Marke Y besteht außer dem Dekor kein Unterschied.
Könnt noch zig Sachen erzählen, fand es auf jeden Fall interessant so ne Fabrik mal von innen zu sehen.
Wenn ihr was wissen wollt fragt einfach.
Gruß Benjamin
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#260847 - 07.07.06 14:56 Re: Fahrradproduktion [Re: ankarvattnet]
first hippi
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Beiträge: 361
jetzt kannst du uns ja noch erzählen wer die firma ist zwinker
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#260851 - 07.07.06 15:05 Re: Fahrradproduktion [Re: first hippi]
Baghira
Mitglied
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Beiträge: 1.858
Ich rate mal :Mifa?
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#260860 - 07.07.06 15:28 Re: Fahrradproduktion [Re: ankarvattnet]
Wolfrad
Mitglied
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Beiträge: 5.687
Zitat:
Der Rahmen eines Spitzenrades unterscheidet sich von dem eines Baumarktrades meist nur im Dekor und angebrachten Bremsaufhängungen. 60% werden als Handelsmarken verkauft, Qualität identisch zu den Markenrädern.

Wenn das vielleicht und auch nur ganz zufällig der Hundsfisch liest, kann sich der Notarzt auf den Weg machen...

Aber im Ernst: Was ist unter verschiedene "Bremsaufhängungen" zu verstehen? Wie ich das sehe, sind doch wohl die genormten Canti-Sockel gleich.

Interessant ist das allemal, was du berichtest. Erzähl' ruhig noch mehr!

Mich würde auch interessieren, ob und gegebenenfalls welcher Rostschutz in die Rahmenrohre eingebracht wird.

WdA
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#260861 - 07.07.06 15:29 Re: Fahrradproduktion [Re: Baghira]
ankarvattnet
Mitglied
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Beiträge: 35
Nee, es ist Derby Cycle. Die stellen Kalkhoff, Rixe und Focus her. Hätte ich auch gleich reinschreiben können. listig
Denke mal, dass es woanders auch so aussieht.
Muss immer noch trauernd daran denken, wie ich drei top ausgetattet Protolenker (Magura Bremshebel, xtr-Schalthebel...) in die Wekstatt zurückbringen sollte, damit sie eingelagert werden.
Man zeigt nur lächelnd auf einen roßen "Müllhaufen" schockiert
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#260869 - 07.07.06 15:40 Re: Fahrradproduktion [Re: Wolfrad]
ankarvattnet
Mitglied
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Beiträge: 35
Also die Rahmen kommen roh aus Fernost, dann werden halt jenachdem in was für einem Fahrrad der Rahmen verbaut werden soll die Extras angeschweißt (für die Bremsen, Schutzbleche, sowas sitzt ja manchmal unterschiedlich hoch).
Manche Rahmen waren aber auch schon komplett fertig. Danach wird er lackiert und die Dekore werden aufgeklebt.
Mit dem Rostschutz weiß ich nicht, war eh fast alles Alu und Carbon. Vor der Montage der Sattelstütze wurde jedoch ein Propfen eingeschoben und das Rohr entgratet.
Gruß Benjamin
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Off-topic #260872 - 07.07.06 15:51 Re: Fahrradproduktion [Re: ankarvattnet]
gege
Mitglied
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Beiträge: 785
In Antwort auf: ankarvattnet

Nee, es ist Derby Cycle.


jetzt würd ich an deiner Stelle aber aufpassen: du hast auch als Praktikant in einer Firma Verschwiegenheit zu bewahren. Hast du dazu nichts unterschreiben müssen? Ein Betrieb kann dich klagen, wenn du Betriebsgeheimnisse verrätst!

Grüße, Gerhard
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Off-topic #260879 - 07.07.06 16:06 Re: Fahrradproduktion [Re: gege]
first hippi
Mitglied
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Beiträge: 361
also geheimnisse sind meines erachtens was anderes! dass hersteller (egal wer!) prototypen einlagert und sonstwieviele davon auf lager hat ist klar. dass die auch für "billigmarken" räder produzieren ist sicher nicht so neu! entgraten? nicht verwunderlich!
also wo waren da groß firmengeheimnisse? wenn man von neuerungen, umsätzen oder so schreibt ist das was anderes über im handel erhältliche dinge (die jeder zerlegen kann) ist wohl nicht mehr viel mit firmengeheimnis
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Off-topic #260880 - 07.07.06 16:22 Re: Fahrradproduktion [Re: gege]
ankarvattnet
Mitglied
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Beiträge: 35

Zitat:


jetzt würd ich an deiner Stelle aber aufpassen: du hast auch als Praktikant in einer Firma Verschwiegenheit zu bewahren. Hast du dazu nichts unterschreiben müssen? Ein Betrieb kann dich klagen, wenn du Betriebsgeheimnisse verrätst!


Das ist mir schon klar, ich plapper schon keine Firmengeheimnisse aus, kenne auch nicht wirklich welche. Ich habe nicht viel mehr geschrieben, als ein Besucher sieht der aufmerksam eine Betriebsführung verfolgt.
Im Praktikumsbericht musste ich solche Sachverhalte ja auch darstellen und in Bezug zur Globalisierung und etc. setzen.
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Off-topic #260901 - 07.07.06 18:05 Re: Fahrradproduktion [Re: ankarvattnet]
Flachfahrer
Mitglied
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Beiträge: 4.455
In Antwort auf: ankarvattnet

In der Laufradfertigung werden in die hochwertigen Naben die Speichen noch von Hand eingeschossen. ... Zentriert wird in Highend Geräten, Mäntel werden noch von Hand aufgezogen.


was das koooostet! grins

leute, die firma braucht noch eine maschine, die speichen in naben und felgen einfädelt! marktlücke! grins

MfG
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#260908 - 07.07.06 18:26 Re: Fahrradproduktion [Re: Flachfahrer]
HaraldSM
Mitglied
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Beiträge: 136
.....ich meine ich hätte das schon bei Mifa gesehen.....
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Off-topic #260932 - 07.07.06 20:11 Re: Fahrradproduktion [Re: ankarvattnet]
JochenDT
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 189
Nur so als Beispiel: Mineralwasser
Marke 1 = Kasten 1,49 Euro (Geiz ist geil)
Marke 2 = Kasten 4,99 Euro (Nobelmarke, himmelblau getönte Flasche)
Produktionsstandort sowie Quelle für beide Produkte sind identisch, werden vom gleichen Personal mit gleichem Stundensatz auf der gleichen Produktionslinie abgefüllt. Kosten für Flaschenmaterial und Transport an Verkaufsstätte sind weitgehend identisch. Machts der Aufkleber, die Marke (Marketing), welchen Preis ist der Kunde bereit zu zahlen? Beide Produkte werden verkauft.
Auf Fahrräder bezogen würde dieses bei einem Faktor von 100 vielleicht bedeuten können:
Fahrrad Marke 1 = 149,- Euro (Superschnäppchen, schon mit 20% Rabatt, aus dem M*rktk*uf, Rad nur teilweise vormontiert)
Fahrrad Marke 2 = 499,- Euro (mit Endcheck vom Fachhandel und alles am Fahrrad super eingestellt)
Der Unterschied ist zur Zeit noch der, dass man beide Produkte, dies bezogen auf die Fahrräder, nicht vom selben Händler bekommt, aber ob das so bleibt?

Ist mir schon klar das man ein vernünftiges Rad (als Neukauf) kaum für den Preis erhält!
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Off-topic #260941 - 07.07.06 20:46 Re: Fahrradproduktion [Re: JochenDT]
Wolkenberg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 706
Hallo Jochen,

ich finde Deine Ausführungen interessant, nur wer fährt Räder aus diesem Preissegment hier im Forum?

Ich beurteile Räder immer nach den Komponenten weil ich davon ausgehe, dass man bei einem billigen Rahmen keine teuren Teile verwendet und umgekehrt.

Liege ich da etwa falsch?

Gruß Ludwig

Geändert von Wolkenberg (07.07.06 21:24)
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Off-topic #260953 - 07.07.06 22:20 Re: Fahrradproduktion [Re: JochenDT]
2blattfahrer
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.040
Das gibt es aber schon eine ganze Weile , denn das erinnert mich an die Geschichte, die meine Mutter aus Ihrer Zeit bei einem Markenmehlhersteller erzählte, und das war vor 35 Jahren : Vormittags kam das Mehl in die Markenmehltüte mit Emblem, nachmittags wanderte es aus demselben Grossbehälter bei Überkapazitäten in der Mühle in die "NoName" Tüte. Solche Geschichten laufen also schon eine ganze Weile.

Andi
Reisen, Räder, Bilder // radlfahrer.de - Neu: 2023 16 countries - 16 summits, Patagonia, 2019 Annapurna Circuit 2018 Tadschikistan, 2017 Iran
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Off-topic #260968 - 08.07.06 07:17 Re: Fahrradproduktion [Re: Wolkenberg]
Flo
Gewerblicher Teilnehmer
abwesend abwesend
Beiträge: 4.635
In Antwort auf: Wolkenberg

Ich beurteile Räder immer nach den Komponenten weil ich davon ausgehe, dass man bei einem billigen Rahmen keine teuren Teile verwendet und umgekehrt.
Liege ich da etwa falsch?


Schon etwas. Bis zum mittleren Preissegment - sagen wir mal Deore, bekommst Du alles auch bei Aldi und Co. Kürzlich bekam man sogar - ich glaub es war bei Lidl ein Rennrad mit Ultegra für 999.-€. Bekomm ich allerdings bei den Versendern fürs gleiche Geld.
Baumarktmarken fangen preislich meist in deutlich niedrigeren Regionen an, als Fachhandelsmarken.
Für mich ist der Hauptunterschied der Service. Beim guten Händler kann ich eben den Sattel umtauschen, wenn er nicht passt. Im Baumarkt und Co. bleib ich darauf sitzen, wenn ich ihn schon benutzt hab. Mal ne Kleinigkeit zwischenreingerichtet, Service nach ein paar hundert Kilometern etc. das sollte man beim Einzelhandel bekommen. Und last but not least ist es bekannt, daß sich viele Leute in Aldi und Co, gerne mal Sachen kaufen die sie eigentlich gar nicht, bzw. gar nicht so brauchen. Das heißt man kauft sich ein Rennrad in der falschen Rahmenhöhe, ein Trekkingrad statt nem Citybike oder nen Drucker der zwar Fotos gut druckt, der aber im Textdruck, den man eigentlich braucht Schwächen hat.
Florian
Fahrradhändler und Entwicklungsingenieur
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Off-topic #260969 - 08.07.06 07:33 Re: Fahrradproduktion [Re: Flo]
Wolkenberg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 706
Hallo Florian,

lies bitte noch mal meine Aussage.

Deinen Ausführungen stimme ich ja vollinhaltlich zu, kann aber keinen Bezug zu meiner Aussage erkennen.

Gruß Ludwig
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#260970 - 08.07.06 07:41 Re: Fahrradproduktion [Re: Wolkenberg]
zwerginger
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.044
Genau weiß ich´s zwar nicht, Ludwig, aber ich vermute du liegst tatsächlich falsch.

Gerade wird der BOC in Wiesbaden aufgelöst (der Konsument/ die Kosumentin war wohl doch nicht ganz so blöd zwinker ) und da ist mir ein Renn-MTB aufgefallen, das mit edelsten Teilen über 3000 Euronen kosten sollte.
Nicht weit entfernt stand ein weiteres MTB, welches so auf Deore und LX-Ebene und mit einer mittelprächtigen Federgabel ausgestattet rond 1000 Euronen kosten sollte.
Die Rahmengröße war identisch, die Verarbeitung unterschied sich nicht und - ich konnt´s nicht nachmessen - dem Augenschein nach war´s die gleiche Geometrie. Nur die Lackierung unterschied sich.
Also ich vermute mal, dass es sich um den gleichen Rahmen handelte und die Preisdifferenz von 2000 Euro allein durch das Drumherum entstehen sollte.
Das mag jetzt gegen das Edelteil oder für das Brot- und-Butter-Gerät sprechen. Solange du mit dem Markenimage von XTR, RockShox SID und weißderteufelwas allein gute Gewinne erzielen kannst, warum solltest du beim Rahmenbau nicht maximale Ökonomie walten lassen? Die Taiwanesen bauen´s billig, für 90% der Kundschaft reichen drei Größen M,L,XL und solange alle mattschwarz oder silber wollen, ist doch alles in Butter.
Ein Fahrrad ist halt ein modulares Bauwerk und perfekt geeignet durch Klotzen und Sparen an den richtigen Stellen (aus Herstellersicht) Käufer anzuziehen. Wie oft höre ich noch: Du, ich hab da ein Rad gesehen, das soll mit XT-Schaltwerk und RST-Federgaben nur 500 Euro kosten. - Es funktioniert doch.

Wir hier im Forum, die wir die schrullige Angewohnheit haben, auch noch nach Radstand, Hinterbaulänge und Innenlagerqualität zu fragen, sind wohl für die Massenhersteller völlig uninteressant.

Und wenn eine Magura oder XTR-Hebelage auf dem Müll landet, na, dann sagt das eine Menge überdas Verhältnis von Lagerhaltungskosten zu tatsächlichem Einkaufspreis der Komponenten aus.
Ist euch eigentlich mal aufgefallen, dass es bei Shimano keine Preisempfehlung gibt?
erstaunt

Micha
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Off-topic #260973 - 08.07.06 08:21 Re: Fahrradproduktion [Re: Wolkenberg]
mgabri
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 9.334
In Antwort auf: Wolkenberg

Ich beurteile Räder immer nach den Komponenten weil ich davon ausgehe, dass man bei einem billigen Rahmen keine teuren Teile verwendet und umgekehrt.
Nein, so pauschal kann man das nicht sagen. Es gibt Rahmen, die dienen nur als Teileträger für Nobelteile. Schön kann man das bei diesen Baukastenbikes sehen, dort hast du einen Rahmen und die Ausstattung und der Preis variieren kräftig. Radhersteller machen das eben auch.
lg,
Michael
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Off-topic #260978 - 08.07.06 08:40 Re: Fahrradproduktion [Re: Wolkenberg]
Patti
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 212
Hi!

Also ich würd eher behaupten, dass bei "Großserienprodukten" (um es mal nett zu formulieren) der Rahmen eigentlich nur als Teileträger dient und zwar unabhängig ob da jetzt ne Shimano-TX30 oder ne Shimano Ultegra Gruppe dran hängt (Hauptsache Shimano - das kennt der Kunde und das zieht).

Ich mein, ich red jetzt mal nicht von Baumarkt-Megasuperschnäppchen-Full-Suspension-MTB für 79 Euro sondern von sagen wir mal den Fischer Dingern vom Wal Mart oder den Aldi Rädern, die schon mal 150 bis 300 Euro kosten.

Ich denke da z.B. an das Aldi-Rad mit der Nexus-Inter8 Schaltung letztens. Wenn man sich da die Komponenten zusammenrechnet weiss man garn icht mehr woher das Zubehörkrams dran und der Rahmen, Gabel etc. noch kommen sollen. Gut - wenn Aldi mal eben 50.000 Inter8 Naben kauf zahlen die natürlich nicht den Einzelhandelspreis. Dementsprechend bleibt von den 300 Euro vielleicht noch nen 100er für Rahmen, Bremsen, Schutzbleche, Gabel, Sattel, Gepäckträger UND GEWINN übrig. Was davon den Hauptteil ausmachen dürfte ist klar :-D

Die Leute (und ich geb zu ich auch) gucken doch erst mal, was da an Krimskrams dran verbaut ist. Also welche Schaltung. Ich achte dann noch auf den Rest der Gruppe incl. Bremsen, Naben, Beleichtung, Gepäckträger, Lenker - aber das tun schon die wenigsten. Dann heb ich das Ding hoch und wenn's zu schwer ist ist es unten durch. Und deswegen hab ich mir das Teil auch nicht als Ausweichrad (wenn mein Alltags Rad futsch wäre) geholt denn es war verhältnismäßig schwer.

Mehr Ahnung hab ich von Rahmen nicht. Ich weiss nur dass ich ne 60cm Höhe brauch und das die Ösen für Anbauteile vorhanden sein müssen. Dann kenn ich noch von Aussehen her die Unterschiede von Holland-Rädern, Trekking-Rädern, Renn-Rädern und Fullys. Das war's. Da hab ich aber schon 10x so viel Ahnng wie der typische Kunde. Warum also für Dinge Geld ausgeben, die der Kunde nicht honoriert?

Ich hingegen stand letzts in eben diesem BOC und dachte mir: "na ja wer weiss wenn dein Rad mal putt ist - guckste mal was die da haben". Ich hab da nix gefunden. Ich hab jetzt über dieses Forum so viele Hersteller kennen gelernt, die sehr schöne Räder bauen, dass ich mir wohl wenn es mal so weit ist über die Homepages eins aussuchen würde und dann gucken würd welcher Händler in Wiesbaden und Umgebung die Marke führt. Und dann zahl ich halt bisserl mehr - aber da gibt es das was ich suche und nicht nur Standart-0815.



Viele Grüße,

Patrick

Geändert von Patti (08.07.06 08:49)
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Off-topic #260979 - 08.07.06 09:00 Re: Fahrradproduktion [Re: Wolkenberg]
pedalritter nord
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 68
Das ist genau wie bei allen Sachen im Handel eine Frage der Masse, der Marke und des Vertriebs.

Obi hat zum Beispiel bei dem letzen Rad fürr 199 € nicht nur Komponenten verbaut , die für den Preis echt ko sind (8-Gang Nexus Nabe), sondern die einzelnen OBI Märkte haben auch eine Mindestabnahme. Und wenn jeder Obi, es sind zur Zeit 335 Märkte, NUR 10 Räder abnehmen muss, dann kommen da Größenordnungen zusammen, die jeden Radhändler die Gänsehaut auf die Unterarme zaubert. Die mindestabnahme lag nach meiner Information bei 20 Rädern. Übrigens: Eine 24 Monate Rund um Sorglos vor Ort Service war im Preis enthalten. Bei dem Preis erstaunlich.
Zum Schluss läßt sich noch sagen, dass der Handel (in diesem Falle eine Baumarktkette oder ein Lebensmittelhandel) kaum was an so einem Rad verdient. Eine Maximalspanne von 5%, bei hagebau sind es auch gerne mal 0,5 %, sind da keine Seltenheit.
Der Fahrradeinzelhandel kann und MUSS da anders kalkulieren. Eigenmarken (Bocas,Pegasus, Fischer oder ähnliches) waren mal als Hilfe gedacht.
Sogenannte MArkenräder (Koga, Stevens, Hase, etc) wiederum haben eine individuelle Fertigung. Sie müssen das GEld auch haben, um an weiteren Innovationen zu bauen. Mann muss sich da mal einige Holländer anschauen, die selbst alle Kunststoffteile selber produzieren.

Kleiner Lohnexkurs am Ende: Der Lohn für deutsche Radbauer bzw. Rahmenlöter liegt bei uns bei ca. 30 Cent pro Minute. in Polen bei 6-9 Cent und in Fernost bei unter 1 Cent.

Ich könnte noch viel mehr drüber schreiben, aber ich muss jezt mit meinem europäisch wertschöpfenden Rad zum Einkaufen.

Ich wünsche euch noch eine angenehme Diskussion ...
Viele Grüße aus der Lüneburger Heide und immer "Kette rechts"
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Off-topic #260982 - 08.07.06 09:30 Re: Fahrradproduktion [Re: pedalritter nord]
Wolkenberg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 706
Hallo

und Danke für die Beiträge zu meiner Theorie. Sie sind anschaulich und einleuchtend. Da war ich wohl etwas zu blauäugig in der Vergangenheit.

Gruß Ludwig der gerne noch was dazu lernt getreu nach dem Motto:

Geselle ist der, der was kann,
Meister ist der was ersann,
Lehrling ist jederman!
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Off-topic #260986 - 08.07.06 10:42 Re: Fahrradproduktion [Re: Patti]
hds
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 438
In Antwort auf: Patti

...
Die Leute (und ich geb zu ich auch) gucken doch erst mal, was da an Krimskrams dran verbaut ist. Also welche Schaltung. Ich achte dann noch auf den Rest der Gruppe incl. Bremsen, Naben, Beleichtung, Gepäckträger, Lenker - aber das tun schon die wenigsten. Dann heb ich das Ding hoch und wenn's zu schwer ist ist es unten durch. Und deswegen hab ich mir das Teil auch nicht als Ausweichrad (wenn mein Alltags Rad futsch wäre) geholt denn es war verhältnismäßig schwer.

Mehr Ahnung hab ich von Rahmen nicht. Ich weiss nur dass ich ne 60cm Höhe brauch und das die Ösen für Anbauteile vorhanden sein müssen. Dann kenn ich noch von Aussehen her die Unterschiede von Holland-Rädern, Trekking-Rädern, Renn-Rädern und Fullys. Das war's. Da hab ich aber schon 10x so viel Ahnng wie der typische Kunde. Warum also für Dinge Geld ausgeben, die der Kunde nicht honoriert?
...
I


So geht es mir auch. Woran erkenne ich denn einen guten Rahmen?
Gewicht? Wenn sichtbar, die Schweißnaht? Marke?
Wenn selbst Aufkleber bezogen auf verarbeitetes Material sich unter
umständen nur auf das Rohr beziehen auf dem es klebt!?

Gehe beim Kauf genauso vor wie Patti.
Ich habe auch eines dieser EIGENMARKEN vom Feld.


Gruß HD
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#260987 - 08.07.06 10:44 Re: Fahrradproduktion [Re: ankarvattnet]
JoMo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.471
Servus,

jedenfalls ist es seltsamerweise so, daß ich manchen Rädern hinterherschaue und manchen nicht. Wenn man jahrelang sehr gute Räder gefahren hat, bekommt man einen Blick für ein gutes Rad wie kein anderer. Dabei muß ich noch keine einzige Einzelkomponente gesehen haben. Daß es sehr gute No-Name-Produkte gibt, ist klar. Wer schon immer auf gute Qualität geachtet hat, erkennt auch diese und spart dabei oft einiges. Dies hat dann nichts mit "Geiz ist geil" zu tun, sondern mit einem "fachkundigen" Blick. Eine schlampige Schweißnaht, seltsame Rahmengeometrien, billige Lager und Nabe erkennt man dann gleich. Müßte ich ein Nadax-Lager in einen Rahmen bauen, würde ich auch mehr Sorgfalt walten lassen, als wenn ich ein 3-Euro Kunststofflager einpressen müßte. Baut man an einen anfänglich guten Rahmen Billigstteile, hat man so ein gutes Stück schnell mal kaputtmontiert.
Kalkhoff, Rixe und Focus sind ja auch ganz passabel endmontiert (gehört Müsing nicht auch dazu).
Einem "Blender" habe ich bisher jedenfalls noch nicht hinterhergeschaut. Geht mir nur bei Frauen so. Schauen darf man ja noch zwinker
when life gives you lemons make lemonade
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Off-topic #260996 - 08.07.06 12:09 Re: Fahrradproduktion [Re: hds]
Patti
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 212
Hi!

Gut dass es nicht nur mir so geht.

Also ich hab ja auch ne sogenannte "Eigenmarke" - ein Carver vom Fahrrad Franz in Mainz.

Ich bin mit dem Rad eigentlich auch zufrieden. Nur mit dem Service nicht und das ist wohl echt der Unterschied!

Als ich vergangenen Sommer von nem Meriva auf die Motorhaube genommen wurde, habe ich das Rad dort in Reparatur gegeben. Angeblich. Äußerlich:

- Bremse hinten schleift (Deore XT Disc)
- Gepäckträger futsch
- rechtes Pedal futsch

Angeblich war der Rahmen verzogen. Der wurde getauscht, neuer Gepäckträger und neues Pedal. Ein neues Lenkerhörnchen gabs auch noch - hatte Kratzer. OK - zahlte ja die Haftpflicht der (sehr netten) Autofahrerin, die mir die Vorfahrt genomme hatte (ich hatte keine Chance, sie rammte mich seitlich, weil sie nach rechts guckte ob keiner kommt - OK - ich weiss zwar nicht wieso denn wenn ich rechts abbiege kommt ja Querverkehr nur von links aber OK).

Ergebnis: Ich kam das Rad völlig verstellt zurück (brauchte die halbe Heimfahrt um die Schaltung während der Fahrt einzustellen), Der Gepäckträger war ein anderer ohne Aufnahme für die Luftpumpe *grrr*, Die Bremse schleifte immer noch. Die Reparatur hat über 2 Monate gedauert (was mich total nervte - hab nur noch nen Rennrad und immer alles auf dem Rücken transportieren was man so mit zur Arbeit und zurück nimmt nervt! - Rennrad fahren bei Starkregen auch weil nix Schutzbleche etc.!)

Letztlich ist wohl das Hinterrad leicht verzogen. Zumindest eiert es hin und her und die Scheibe auch. Vielleicht ist auch die Scheibe verzogen - egal - ist inzwischen beim Fahren quietschfrei.

Mein Urteil: Service NULL. BOC übrigens das selbe. Hab mir da einen neuen Laufradsatz für mein Rennrad bestellt. Ist nie angekommen, nach paar Mal Rückfragen von meiner Seite her hab ichs aufgegeben. Von BOC aus hat niemand sich je bei mir gemeldet. Kein Wunder dass die jetzt zu machen :-(


Wie gesagt - ansonsten ist das Rad OK. Nur der Verschleiß der Bremse (8600km mit den ersten Belägen) deprimierte mich erst aber ich habe hier gelesen, dass ich eher am oberen Ende der Haltbarkeit fahre.

Na ja - wo liegt also der Unterschied von dem Rad (900 Euro, komlette XT-Disc-Gruppe, Federgabel) zum 1500 Euro Rad vo Markenherrsteller. Ich würd schon sagen am Rahmen und an den Details - und an der Stückzahl, dem Produktionsstandort und der Sorgfalt bei der Montage - wie auch schon von jemand anderem erwähnt.

Details fallen nämlich schon negativ auf: Der Dynamo war Schrott, billige Reifen, die Kabel sind nicht ordentlich verlegt, Stromführung übers Schutzblech (meiner Ansicht nach absoluter Pfusch). Hab ich alles neu gemacht - OK - Kabel auch offen verlegt und recht wild.

Das Gewicht des Rahmens ist wohl nicht so optimal aber OK - an sich bin ich voll zufrieden.

Eines stimmt aber: Man sieht ob es ein 0815-Rahmen ist oder ein Markenrahmen. Die Markenrahmen sind Geschmackssache wenn es um die Optik geht. Aber mir haben es z.B. einige Stevens-Räder unheimlich angetan. Die sehen einfach klasse aus. Andere sagen das Gegenteil. Design polarisiert halt. Die Schweißnähte sieht man bei Markenrahmen wohl auch nicht so wie bei meinem - aber OK - als Alltagsrad ist mein Rad OK.

Und noch eins ist mir aufgefallen: Selbst bei richtig großen Fahrradhändlern (bei Fahrrad-Franz stehen bestimmt über 1000 Fahrräder rum) findest du z.B. kein Rad mit Trekking oder Crossrad-Geometrie und der Inter8-Schaltung wie es z.B. von Stevens eins gibt. Nabenschaltung ist halt beim Durchschnittskunden für die Hausfrau mit Lenkerkorb und die Kettenschaltung fürs Sportliche und fertig. Sonderwünsche gibts halt nur im echten Fachhandel!


Viele Grüße,

Patrick
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Off-topic #261003 - 08.07.06 12:58 Re: Fahrradproduktion [Re: pedalritter nord]
Flachfahrer
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.455
In Antwort auf: pedalritter nord

Kleiner Lohnexkurs am Ende: Der Lohn für deutsche Radbauer bzw. Rahmenlöter liegt bei uns bei ca. 30 Cent pro Minute. in Polen bei 6-9 Cent und in Fernost bei unter 1 Cent.


dann kommt allerdings noch die logistik.
ein komplettes fahrrad ist auch mit eingedrehtem lenker eine sehr sperrige sache. das alles in einzelteilen - und schon passt wesentlich mehr in einen container. so kann es dann kommen, daß es trotzdem billiger ist, die einzelteile im verkaufsland zusammenzuschrauben.

MfG

Geändert von Flachfahrer (08.07.06 12:59)
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Off-topic #261012 - 08.07.06 16:33 Re: Fahrradproduktion [Re: Flachfahrer]
ankarvattnet
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 35
In Antwort auf: Flachfahrer

In Antwort auf: ankarvattnet

In der Laufradfertigung werden in die hochwertigen Naben die Speichen noch von Hand eingeschossen. ... Zentriert wird in Highend Geräten, Mäntel werden noch von Hand aufgezogen.


was das koooostet! grins

leute, die firma braucht noch eine maschine, die speichen in naben und felgen einfädelt! marktlücke! grins

MfG


Hallo,
bin nicht ganz richtig verstanden worden. Nur bei den hochwertigen und selten verbauten Naben werden die Speichen noch von Hand eimgeschossen (weil die Maschinen das noch nicht schaffen oder die Einstellung zu aufwendig wäre). In die Felgen werden die Speichen dann mit maschineller Hilfe eingeschraubt. Zentriert wird dann in einem genialen vollautomatischem Gerät, dass extrem genau arbeitet.
Gruß Benjamin
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#261036 - 08.07.06 20:12 Re: Fahrradproduktion [Re: Patti]
hds
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 438
Ich kenne den Service beim Feld im Bezug auf Reparaturen nicht.
Mein Rad wurde mir zur Probefahrt, nach Terminvereinbarung vom Lager geholt
und zusammengeschraubt. Das Ergebnis sah perfekt aus. Funktionierte einwandfrei. Der Verkäufer perfekt. Ich kam mir nicht lästig vor.
Nachdem ich's dann mitnehmen wollte kam es vorher noch mal in die Werkstatt. Wurde kontrolliert und justiert (man konnte zusehen! grins ).
Erst dann durfte ich es einladen und hab später keine Mängel festgestellt.
Allerdings beim Zubehörkauf stellten sich die dortigen "Thekenfesthalter" etwas träge an.
Also hab ich mein Zubehör woanders erstanden.
Was meinen Rahmen angeht, es wird leichtere geben! Doch abgesehen vom gewicht, auch besser???
Für mich reicht er. Noch keine Probleme!

Ich stelle mir nur vor es gibt die Rahmen ohne "Werbung".
Alle in einer Reihe und, machen wir es besonders schwer, alle in der selben Lackierung. Vom Speziellen Design mal abgesehen.
Würde jemand einen Unterschied erkennen? Ich würd mal sagen, nee.

Gruß HD
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Off-topic #261040 - 08.07.06 20:50 Re: Fahrradproduktion [Re: Flachfahrer]
pedalritter nord
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Hi Flachfahrer,

ich bezog mich nur auf die Rahmen und Zubehörteile. Die Montage erfolgt, glaube ich, meistens in Deutschland. Aber Massenrahmen würde ich auch in Asien fertigen lassen.

Viele Grüße

pedalritter
Viele Grüße aus der Lüneburger Heide und immer "Kette rechts"
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Off-topic #261127 - 09.07.06 13:39 Re: Fahrradproduktion [Re: pedalritter nord]
marcela
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Die taiwanesischen Hersteller stehen für hohe Qualität, es ist schon lange nicht mehr, daß man bei "Made in Taiwan" die Nase rümpft. Allerdings kommen viele taiwanesische Zubehörteile bereits aus Laos oder Vietnam, weil das Lohnniveau in Taiwan zu hoch ist.
Gruß Ralf
----
Fragen zur Technik?
www.fahrradmonteur.de
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#261224 - 09.07.06 18:11 Re: Fahrradproduktionei solchen Angeboten ja oft p [Re: marcela]
gedi
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Letztlich fehlt uns doch mal ein Praxistest von Aldi- und Baumarkträdern. Ich stelle mir dabei einen echten Härtetest vor mit täglichen hohen Km-Strecken, mit Gepäck, auf Reisen, und vor allem mit Einforderung von Garantie- und Vor-Ort-Service-Leistungen, woran es diesen Billigprodukten ja meistens hapert (teure hotline, ständig besetzt, inkompetente Callcenter).

Wer 200 € übrig hat, kanns ja mal probieren.
gedi

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#261230 - 09.07.06 18:29 Re: Fahrradproduktionei solchen Angeboten ja oft p [Re: gedi]
Wolkenberg
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Zitat:
Ich stelle mir dabei einen echten Härtetest vor mit täglichen hohen Km-Strecken, mit Gepäck, auf Reisen,


Hallo gedi,

glaubst Du das wäre fair? So weit mir bekannt ist, werden diese Räder nicht als Reiseräder beworben. Genauso wenig wie die diversen Cityräder.

Also die Kirche im Dorf lassen und nicht Erdnüsse mit Paranüssen vergleichen.

Gruß Ludwig

Geändert von Wolkenberg (09.07.06 18:30)
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#261235 - 09.07.06 18:57 Re: Härtetest [Re: Wolkenberg]
Wilbert
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Zitat:
Ich stelle mir dabei einen echten Härtetest vor mit täglichen hohen Km-Strecken, mit Gepäck, auf Reisen,


Hallo,

diese Gedanke geht mir schon einige Wochen im Kopf umher. Nicht wegen der Anfragen aus den Reihen der Reiseradler in spe, sondern eher aus den Reihen der Alltagsnutzer. Ich dachte an die vergleichsweise Nutzung auf meinem Weg zur Arbeit, da lassen sich auch besser Vergleiche ziehen.
Dazu müsste das Rad allerdings einige Mindestanforderungen erfüllen:
1. Es muss verkehrssicher sein und es darf mich durch die Nutzung nicht stärker gefährden als mein jetziges Rad. Also Beleuchtung, funktionierende Bremsen.
2. Ich muss es benutzen können ohne Schäden davonzutragen. Also Einstellmöglichkeit für 1.90cm Körpergröße.
3. Preisrahmen 250€, also deutlich unter der häufig genannten 500€ Mindestinvestition.

An dieser Stelle bin ich mit meinen Überlegungen ins Stocken geraten. Die Räder, die nach Papierform in Frage kommen, werden von denen, die nach einem billigen Rad für den Wochenendausflug fragen, nicht akzeptiert, die wollen MTB artige Räder mit Kettenschaltung und Hinterbaufederung, die erfüllen meine Mindestanforderungen nicht. Die Räder mit Nabenschaltung ohne Federung, mit denen ich einen Test beginnen könnte, werden nicht gefragt/gekauft.

Vielleicht hat ja jemand einen Vorschlag.

Gruß
Wilbert

Geändert von Wilbert (09.07.06 18:59)
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#261252 - 09.07.06 20:01 Re: Fahrradproduktionei solchen Angeboten ja oft p [Re: gedi]
pedalritter nord
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Hi Gedi,


mein Schwager hat so ein Rad gekauft. Es macht bis jezt einen guten Eindruck. Ich werde es mir sicherlich nicht verkneifen können, das Eine oder Andere hier zu schreiben.

Wenn was passiert ...
Viele Grüße aus der Lüneburger Heide und immer "Kette rechts"
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#261275 - 09.07.06 21:43 Re: Härtetest [Re: Wilbert]
Jan M.
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In Antwort auf: Wilbert

Die Räder mit Nabenschaltung ohne Federung, mit denen ich einen Test beginnen könnte, werden nicht gefragt/gekauft.

Gruß
Wilbert


Stimmt so nicht ganz, ALDI NORD hatte gerade genau so etwas im Angebot. Wenn ich mich recht entsinne für 249 Euro.

War ungefedert, verkehrssicher, hatte Nabenschaltung und einen CrMo-Rahmen.

Und damit auch Steffen (katjob) glaubt, dass es ein Fahrrad war: ES WAR SCHWARZ!!! grins

Penny hatte vor einiger Zeit ein ähnliches Modell und jetzt gerade ein Rennrad für 999,-- Euro.

Du siehst also, dass auch "Exoten" durchaus bei den Discountern zu finden sind, nur eben etwas seltener.

Witzigerweise war bei unseren Aldi-Märkten das oben beschriebene Rad übrigens schneller weg als die sonst angepriesenen eierlegenden Wollmilchsäue aus Alu mit "Full-Suspension".

LG Jan
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#261498 - 10.07.06 18:02 Re: Fahrradproduktion [Re: pedalritter nord]
toni
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Baumarktpreise: Deore-Schaltwerk für 65 Euro, gesehen bei Obi. Das zahl ich nicht mal beim teuren Fachhandel. Irgendwie holen die sich das Geld auch wieder.

Toni
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#261504 - 10.07.06 18:27 Re: Fahrradproduktion [Re: toni]
der tourist
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Habe ich auch schon erlebt, dass Ersatzteile bei Obi (war leider Sa spät nachmittags) deutlich teurer als beim Fachhändler waren.



Sigi
Nic squis was maneth!
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#261521 - 10.07.06 19:16 Re: Fahrradproduktionei solchen Angeboten ja oft p [Re: Wolkenberg]
gedi
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Zitat:
Hallo gedi,

glaubst Du das wäre fair? So weit mir bekannt ist, werden diese Räder nicht als Reiseräder beworben. Genauso wenig wie die diversen Cityräder.

Also die Kirche im Dorf lassen und nicht Erdnüsse mit Paranüssen vergleichen.

Gruß Ludwig


Da kann ich dir nicht ganz recht geben. Die Räder werden oft als "Trekkingräder" angeboten. Und das bedeutet für mich schon, daß sie auch auf normalen Radwegen reisetauglich sein müssen. Und ein Test verlangt ja immer noch etwas mehr als der Durchschnittsgebrauch.
gedi

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#261537 - 10.07.06 19:43 Re: Fahrradproduktionei solchen Angeboten ja oft p [Re: gedi]
Wolkenberg
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Zitat:
Die Räder werden oft als "Trekkingräder" angeboten.


Nun ja, Trekkingrad ist ein noch etwas diffuser Begriff. Ich verweise auf die Diskussion zu diesem Thema bei Wikipedia. Andererseits bewirbt KOGA seine Reiseräder als Trekkingräder. Wie dem auch sei, als Reiserad würde ich mir kein Rad vom Feinkoster kaufen.

Ein Test wäre schon interessant, aber da die Komponenten wohl bekannt sind könnte sich höchstens der Rahmen als Knackpunkt erweisen.
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#261616 - 11.07.06 06:45 Re: Fahrradproduktion [Re: toni]
mgabri
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In Antwort auf: toni

Baumarktpreise: Deore-Schaltwerk für 65 Euro, gesehen bei Obi. Das zahl ich nicht mal beim teuren Fachhandel. Irgendwie holen die sich das Geld auch wieder.

Toni
Schaltzug beim Stinnes: 4 Euro.
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#261627 - 11.07.06 07:37 Re: Härtetest [Re: Jan M.]
olafs-traveltip
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Das Teil bei Aldi-Nord gabs es in div. Farben
(scharz, blau, dkl. rot..)

Und verkaufte sich so gut dass ich noch immer eins für
reduzierte 179.- erhalten könnte. schmunzel
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#261705 - 11.07.06 10:43 Re: Härtetest [Re: olafs-traveltip]
Jan M.
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In Antwort auf: olafs_traveltip

Das Teil bei Aldi-Nord gabs es in div. Farben
(scharz, blau, dkl. rot..)

Und verkaufte sich so gut dass ich noch immer eins für
reduzierte 179.- erhalten könnte. schmunzel


Wie gesagt sprach ich von unseren Aldimärkten, ich wohne in der Lüneburger Heide auf dem Land.

Und die Reduzierung auf 179,-- für Einzelteile ist normal, bei uns bleiben die Alu-Geschosse, die Aldi sonst immer hatte, aber mittlerweile reihenweise stehen. Da bekommst man dann regelmäßig den Großteil der Lieferung zu reduzierten Preisen.

Aber vielleicht kann Wilbert ja das Rad dann von Dir besorgen lassen und den Langzeittest anschließend hier veröffentlichen...? grins

LG Jan
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#261709 - 11.07.06 11:00 Re: Härtetest [Re: Jan M.]
Irrwisch
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In Antwort auf: Jan M.

In Antwort auf: Wilbert

Die Räder mit Nabenschaltung ohne Federung, mit denen ich einen Test beginnen könnte, werden nicht gefragt/gekauft.

Gruß
Wilbert


Stimmt so nicht ganz, ALDI NORD hatte gerade genau so etwas im Angebot. Wenn ich mich recht entsinne für 249 Euro.

War ungefedert, verkehrssicher, hatte Nabenschaltung und einen CrMo-Rahmen.



Das letzte Aldi-Nord Rad vom Mai 06 für 249 Euro hatte
eine ungefederte Federsattelstütze
eine ungefederte Federgabel und nicht zu vergessen
der ungefederte "Gel-Sattel mit Elastomer-Dämpfung"

Außerdem eine Nabenschaltung mit "24-Gang-Shimano-Deore-XT-Schaltwerk". grins
Guggsdu hier

Naja, nicht ganz.

Gruß
Irrwisch cool
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#261711 - 11.07.06 11:13 Re: Härtetest [Re: Irrwisch]
Jan M.
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Also entschuldige bitte mal, ich bekomme jedes mal von meiner Frau den Regenschirm (oder je nach Wetterlage etwas anderes) über den Schädel gezogen, weil ich mir die Räder wieder mal zu genau anschaue. grins Das Rad, was Du da geposted hast, stand da definitiv nicht!

Das Rad hatte eine Starrgabel, war schwarz (!) und hatte eine Nabenschaltung! Über die gefederte Sattelstütze möchte ich jetzt nichts behaupten, da ich die nicht so genau "besichtigt" habe. Aber eine Nabenschaltung kann selbst ich von einer XT unterscheiden... grins

Vielleicht hatte Aldi zwei verschiedene Versionen eingekauft? Oder es ist eine Fehllieferung gewesen? Da die Dinger alle verkauft sind, kann ich leider keine Beweisfotos mehr machen, ich hoffe, Du glaubst mir auch so... grins

LG Jan
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#261774 - 11.07.06 15:32 Re: Härtetest [Re: Jan M.]
Patti
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Hi Jan!

Du hast dich da nicht verguckt. Es gab dieses Jahr zwei Modelle bei Aldi.

Zuerst vor ca. 6 bis 8 Wochen möchte ich mutmaßen waren es Räder mit 8-Gang Shimano Nexus Schaltung. Zuletzt - da steht auch hier noch ein Exemplar rum, waren es besagte mit Kettenschaltung.


Viele Grüße,

Patrick
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#261782 - 11.07.06 15:53 Re: Fahrradproduktionei solchen Angeboten ja oft p [Re: gedi]
JohnyW
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Hi,

ich hab mal in Ekuador 2 israelische Backpacker getroffen, die sich vor Ort Räder für 50 USD gekauft hatten und statt Bus mit den Räder fahren wollten. Ich hab die Jungs 3 Tage nach dem Kauf getroffen.

Der eine hatte ein kaputtes Tretlager und dem anderen brach gerade der Rahmen!

Ich denke die billigsten Räder haben hier dieselbe Qualität.

Gruß
Thomas
Homepage: http://thomasontour.de
Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#261809 - 11.07.06 18:31 Re: Härtetest [Re: Jan M.]
Wilbert
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In Antwort auf: Jan M.


Aber vielleicht kann Wilbert ja das Rad dann von Dir besorgen lassen und den Langzeittest anschließend hier veröffentlichen...? grins



Hallo,

Kauf und "Service" gehören mit zum Test, auch wenn der Vorschlag nicht ganz ernst gemeint war. Am liebsten würde ich das Rad ja bei meinem Dealer kaufen oder bei Geschäften, die dauerhaft Räder im Angebot haben. Die Aktionen der Discounter sind da nicht vorauszusehen, aber in diesem Jahr wird es wohl keine neuen Angebote mehr geben. Auch ein großer Radhändler wie Fahrrad Franz käme in Frage. Ich werde erst mal recherchieren und dann mit den ausgewählten Rädern einen neuen Fred aufmachen.
Wird aber bis September nach meinem Urlaub dauern, bis ich da was näheres sagen kann.

Gruß
Wilbert
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Off-topic #261985 - 12.07.06 09:15 Re: Härtetest [Re: Patti]
Jan M.
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Danke Dir Patrick, ich hatte schon einen Termin beim Augenarzt in Erwägung gezogen... grins
(Ich mein, wenn einem die Frau bei Einkaufen ständig mit dem Regenschirm....man weiß ja nie.... grins )

LG Jan

Geändert von Jan M. (12.07.06 09:16)
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Off-topic #262014 - 12.07.06 10:29 Re: Härtetest [Re: Patti]
Irrwisch
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In Antwort auf: Patti


Du hast dich da nicht verguckt. Es gab dieses Jahr zwei Modelle bei Aldi.



Stimmt. Da gab es im März noch das ungefederte Alu-City-Full-Suspension-Fahrrad grins

Entspann Dich Jan, was Du unter Regenschirmdrohung gesehen hast, war wahrscheinlich das nicht näher beschriebene "oder Herrenrad 28 Zoll". omm

Gruß
Irrwisch cool
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Off-topic #262083 - 12.07.06 15:40 Re: Härtetest [Re: Irrwisch]
Falk
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Guck mal genau hin. Dein Link geht wirklich zu einem vollgefederten Fahrrad. Die Sattelstreben sind nicht durchgängig, dahinter hat der Hinterbau zwei ansonsten seltsam unnütze Streben zwischen Sattel- und Kettenstrebe, nur der Gepäckträger ist ein bisschen unglücklich geraten. Dann gibt es Teil 9 (kurz über dem Tretlager), # Einstellbares Rahmen-Federelement#.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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Off-topic #262317 - 13.07.06 17:59 Re: Härtetest [Re: Falk]
Irrwisch
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Beiträge: 1.688
In Antwort auf: falk

Guck mal genau hin.


Klar doch. Das "ungefedert" hab ja nicht ich gesehen, sondern Jan unter Regenschirmdrohungen.
Hattest Du die Smiliefilterbrille auf? zwinker
Jan ist schon rehabilitiert, es gab ja noch ein drittes Rad.

Gruß
Irrwisch cool
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#262325 - 13.07.06 18:39 Re: Fahrradproduktion [Re: der tourist]
Tris
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Zitat:
Habe ich auch schon erlebt, dass Ersatzteile bei Obi (war leider Sa spät nachmittags) deutlich teurer als beim Fachhändler waren.



Sigi



BOC macht es genauso, glaub' ich.

Gß, Tris.
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#262469 - 14.07.06 13:14 Re: Fahrradproduktion [Re: Tris]
Patti
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BOC? Na ja an die Preise vom Versand kommen die nicht dran aber ich fand die Preise bei BOC immer relativ günstig im Vergleich zu anderen Läden. Ich hab da schon Ritzel und Entlüftungskit für Scheibenbremsen gekauft und das waren ganz normale Ladenpreise. In einem sogenannten "Fachgeschäft" wurden mir dafür 2!!!! Euro für so nen besch..... Nietstift für ne 9er Kette abgeknöpft (Kettenschloss war gar nicht zu kriegen - hätte wahrscheinlich so viel gekostet wie ne Kette .... War eh ein Saftladen - ich hab nach XT-Komponenten gefragt -> "führen wir nicht. Braut kein Mensch". Die ausgestellten Fahrräder waren entweder einfachen Shimano Gruppen - maximal LX - oder 3-Gang Nabe. Und unverschämt teuer ...)

Also ich bin immer gern zum BOC weil er eigentlich vergleichsweise günstig war und ne kompetente Werkstatt hatte. Leider war er genau so unzuverlässig was das Bestellen von Teilen an ging. Ich hab da mal nen Laufradsatz für immerhin 250 Euro bestellt (für mein Rennrad) und die heben nie zurückgerufen. Ich hab dann an die fünf mal da angerufen und dann hab ichs aufgegeben. Jetzt machen sie den Laden dicht :-( Na ja - wenn man bei nem 250 Euro Artikel nicht mal zurückruft und ihn auch nicht bestellt kann ich auch nicht helfen. Schade ist's trotzdem!


Grüße,

Patrick
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#317927 - 12.03.07 17:06 Re: Fahrradproduktion [Re: Flachfahrer]
Pedalen-Paule
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In Antwort auf: Flachfahrer


dann kommt allerdings noch die logistik.
ein komplettes fahrrad ist auch mit eingedrehtem lenker eine sehr sperrige sache. das alles in einzelteilen - und schon passt wesentlich mehr in einen container. so kann es dann kommen, daß es trotzdem billiger ist, die einzelteile im verkaufsland zusammenzuschrauben.

MfG


Also ich studiere VWL mit Schwerpunkt Logistik und ich möchte an dieser Stelle ein erstaunliches Beispiel nennen: Der Transport eines Containers von Schanghai nach Hamburg kostet etwa genauso viel wie der Transport dieses Containers von Hamburg nach München (mit dem LKW)!!!
Man darf ruhig davon ausgehen, dass im 21. Jahrhundert der Kostenanteil Logistik an einem Produkt minimal ist, vorausgesetzt der Produktionsstandort befindet sich in der Nähe eines (größeren) Hafens. Das ist auch der Grund für die flächenmäßig ungleiche Entwicklung der Wirtschaft in China - es sind die Küstenstädte Ostchinas, die vom Boom profitieren. Trotz der höheren Lohnkosten in Europa ist die augeklügelte Logistik (Landweg) hierzulande nämlich nur halb so teuer wie in China oder Indien!

Zu den Billigbikes: Ich hatte auch mehrere Jahre ein Herkules aus einem Konkursverkauf für 250 EUR (Verkaufswert offiziell 399 EUR). Etwas umgebaut bin ich damit u.a. von Dtl. nach Istanbul gefahren, allerdings nur selten Schotterwege o.ä.. Auf der letzten Tour durch Norwegen gab´s dann ganz unverhofft (wie immer) einen Rahmenbruch am Oberrohr (Stahlrahmen). Ich konnte aber noch die 50 km bis zum nächsten Bahnhof fahren. Ich war nicht wirklich sauer, für diesen Preis hat es allerhand mitgemacht, doch das nächste Mal wird´s ein hochwertigeres Bike.
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#317943 - 12.03.07 18:13 Re: Fahrradproduktion [Re: Pedalen-Paule]
Andreas
Moderator Übernachtungsnetzwerk
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Hallo,

In Antwort auf: Pedalen-Paule
Der Transport eines Containers von Schanghai nach Hamburg kostet etwa genauso viel wie der Transport dieses Containers von Hamburg nach München (mit dem LKW)!!!


Wie teuer ist der Transport mit dem Schiff in Deutschland, sagen wir von Freiburg nach Köln? (München-Hamburg geht ja schlecht). Ich meine irgendwo gelesen zu haben, das Schiffe die geringsten Transportkosten verursachen.

Gruß
Andreas
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#317986 - 12.03.07 20:38 Re: Fahrradproduktion [Re: Andreas]
Pedalen-Paule
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Also in der dt. Binnenschifffahrt werden meines Wissens nur wenige Container transportiert, eher Schüttgut, also z.B. Kies, Kohle oder auch Getreide. Was das kostet, kann ich nicht sagen. In der Hochseeschiffahrt kostet der Transport eines einzelnen Containers z.B. über den Atlantik zw. 5.000-7.000 EUR, da passt aber auch so einiges rein (Standardcontainer: 10x10x20 Fuß). Allerdings bekommt man als Großkunde sicherlich auch ´nen großen Rabatt. Es hängt auch viel vom Zeitpunkt des Transports und der Route ab. So sind z.B. die Kapazitäten von Fernost in die großen Absatzmärkte Nordamerika/Europa im November (also vor Weihnachten) ziemlich ausgelastet und dementsprechend teuer (schließlich wollen wir ja alle unbedingt einen "I wish you a Merry Christmas"-singenden Plastikweihnachtsbaum kaufen).
Die unglaublich niedrigen Transportkosten entstehen durch die große Anzahl an Containern, die auf so ein Schiff passen und dem physikalischen Gesetz der Verdrängung. 6.000-8.000 ist heute Standard, 10.000 und mehr Container sind in Planung. Diesen Vorteil können Binnenschiffe nicht nutzen, zumal sie auch wesentlich länger als LKW/Bahn unterwegs sind. In deinen Beispiel von Köln nach Freiburg müsste der Container ja auch noch einmal auf einen LKW umgeladen werden, oder irre ich mich und es gibt einen Kanal nach Freiburg - die Breisach blätschert jedenfalls nur so vor sich hin und lässt keine Schifffahrt zu.

Aber egal, dies ist ein Radforum und keins für Schiffe - mein Beispiel sollte nur verdeutlichen, dass die Logistikkosten im Zeitalter der Globalisierung fast keine Auswirkung auf den Preis des Endprodukts (es ging ja um Fahrräder) haben.
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Off-topic #318005 - 12.03.07 21:43 Re: Fahrradproduktion [Re: Pedalen-Paule]
Fjosok
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Beiträge: 237
In Antwort auf: Pedalen-Paule

Also in der dt. Binnenschifffahrt werden meines Wissens nur wenige Container transportiert, eher Schüttgut, also z.B. Kies, Kohle oder auch Getreide.


Der Braunschweiger Hafen (ja, sowas gibt´s) boomt seit Jahren gerade aufgrund der Containertransporte auf Binnenschiffen, die Containerterminals werden ausgebaut... Da hat sich in den letzten Jahren mächtig was geändert!

Gruß
Benjamin
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Off-topic #318017 - 12.03.07 22:30 Re: Fahrradproduktion [Re: Fjosok]
Pedalen-Paule
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Beiträge: 1.081
Ich zitiere mal (mir ist grad so langweilig und ich habe sonst nichts zu tun) den Fischer Weltalmanach 2007: "Die Binnenschifffahrt in Deutschland nahm 2004 und 2005 kräftig zu [...]. Die auf Binnenschiffen beförderte Gütermenge betrug 2004 235,861 Mio. t; die wichtigsten transportierten Güter waren Steine und Erden (45,423 Mio. t), Erdöl und Mineralölerzeugnisse (38,617 Mio. t), Erze (38,157 Mio. t), Kohle, Koks und Briketts (34,109 Mio. t), landwirtschaftliche Erzeugnisse, Nahrungs- und Genussmittel (24,710 Mio. t), Eisen, Stahl und NE-Metalle (12,950 Mio. t)."
Wie du siehst, eignen sich nur die letztgenannten Punkte zum Containertransport. Häfen dienen auch dem Umladen von Fracht in Containern, was eventuell die vielen Container im Braunschweiger Hafen erklären könnte. Aber du hast Recht: Nach Jahren der Stagnation bekommt die Binnenschifffahrt nicht zuletzt wegen der vielen Ausbauten in den letzten Jahren (Stichwort: Verkehrsprojekt "Deutsche Einheit") wieder Aufwind.

Ich hätte nicht gedacht, dass ich sowas jemals in ein Radfahrer-Forum schreiben werde.

Gruß, Paule
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#318131 - 13.03.07 11:06 Re: Härtetest [Re: Wilbert]
Londoner
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Beiträge: 161
In Antwort auf: Wilbert

In Antwort auf: Jan M.


Aber vielleicht kann Wilbert ja das Rad dann von Dir besorgen lassen und den Langzeittest anschließend hier veröffentlichen...? grins



Hallo,

Kauf und "Service" gehören mit zum Test, auch wenn der Vorschlag nicht ganz ernst gemeint war. Am liebsten würde ich das Rad ja bei meinem Dealer kaufen oder bei Geschäften, die dauerhaft Räder im Angebot haben. Die Aktionen der Discounter sind da nicht vorauszusehen, aber in diesem Jahr wird es wohl keine neuen Angebote mehr geben. Auch ein großer Radhändler wie Fahrrad Franz käme in Frage. Ich werde erst mal recherchieren und dann mit den ausgewählten Rädern einen neuen Fred aufmachen.
Wird aber bis September nach meinem Urlaub dauern, bis ich da was näheres sagen kann.

Gruß
Wilbert


Da ja ein 'Härtetest' von Discounter Fahrrädern angedacht wurde, will ich mal einen solchen aus meiner Erfahrung schreiben.
Vor drei Jahren haben meine Frau und ich das Tchibo Trekking Rad in einer Tchibo Filiale in London für umgerechnet €300 erstanden. Die Kaufgründe damals waren ganz einfach:
1.Es war billig.
2.Es schien als Stadtfahrrad gut geeignet.
3.Wir waren uns nicht sicher, ob wir im Londoner Verkehr ein Fahrrad wirklich nutzen würden und wollten nicht unnötig Geld zum Fenster 'rausschmeißen.
4.Es hatte die richtige Rahmengröße für uns beide.
5.Es schien gut ausgestattet.
6.Es hatte 'deutsche' Straßenaustattung (die ist sonst kaum zu bekommen im UK) mit Nabenlichtmaschine und Standlicht.
Ausgestattet war die Maschine mit einem bunten Mix von Komponenten, von billigst bis mäßig hochwertig.

Schaltung
Deore Schaltwerk 8-fach
Billigste No-Name 8-fach Schraubkränze
Deore Umwerfer
Billigste Komibrems- und Schalthebel vom Angelhakenhersteller
Deore Kurbeln und Kettenblätter
No-Name Industrieinnenlager
Shimano Nabendynamo (NX30?) mit Scheibenaufnahme
Bremsen
Promax 100 mechanische Scheibenbremse vorn
Promax V-Brake hinten (keine Ahnung welches Modell)
No-Name Licht und Rücklicht mit Standlichtelektronik per Batterie.
RST Federung Vordergabel
No-Name Hinterbaufederung

Also alles in allem ein typischer Vertreter der Discounter Räder mit guten oder scheinbar guten Komponenten wo man es sieht und Billigkram, wo man es nicht sieht.

Das ganze war mir aber damals egal, ich kann in der Regel alles reparieren oder austauschen und der geplante Einsatz war der Sonntagsausflug in einem Londoner Park mit unseren Kindern (damals 4 und 6) und der Hinfahrt zu diesem Park mit der S-Bahn.

Der tatsächliche Einsatz war dann (nach korrekt eingestelltem Computer)

Fahrrad1:
ca. 5.750km pro Jahr Arbeitsweg
ca. 1.000km pro Jahr Ausflüge
ca. 300km pro Jahr Einkäufe
ca. 500km Fahrradreise durch Holland
Gesamtfahrleistung in 2,5 Jahren bisher ca. 19.000km

Fahrrad2:
ca. 6900km Arbeitsweg
ca. 1000km pro Jahr Ausflüge
ca. 800km pro Jahr Einkäufe
ca. 500km Fahrradreise durch Holland
Gesamtfahrleistung in 2 Jahren ca. 18.000km – Dann Totalschaden :-( aber davon später mehr.

Bei der Abholung wurde uns angeboten, das Fahrrad fertig zu montieren, ein Angebot das ich abgelehnt habe, da ich das lieber selbst mache als von jemanden machen lasse, der keine Ahnung hat. Ein kostenloser Service nach 3 bis 6 Monaten in einer Fachwerkstatt war durch einen Gutschein im Preis eingeschlossen.

Fahrleistungen

Bedingt durch das hohe Gewicht, die extrem langen Hinterstreben und die nicht ganz optimale Hinterbaufederung ist das Rad naturgemäß kein Beschleunigungswunder. Erst mal auf Geschwindigkeit gebracht, läuft es extrem leicht. Der Geradeauslauf ist perfekt, die Bremsleistung sehr gut (aber nur wenn man in der Lage ist die Vorderbremse richtig einzustellen, ansonsten besteht bei dieser Bremse Lebensgefahr!). Der Sattel ist bequem, Lenker gut durchdacht, den würde ich nicht wieder hergeben wollen. Selbst mit Gepäck gibt es über die Fahrleistungen nicht viel zu meckern, obwohl ich bei hohen Geschwindigkeiten (über 45km/h) an einem Rad leichtes Flattern im Rahmen feststellen konnte. Aber auch dazu später mehr.

Reparaturanfälligkeit und Reparaturfreundlichkeit

Nun, hier sieht das Bild etwas anders aus. Schon nach ca. 800 km waren die häufig genutzten hinteren Zahnräder bei beiden Rädern verschlissen, so dass die Schaltung nicht mehr sauber eingestellt werden konnte. Im Rahmen des freien Services wurden sie dann (kostenpflichtig) ausgetauscht, wie auch die Billigkette. Die neuen Kränze haben dann bis zum Totalschaden des einen Fahrrades, und bis zum kompletten Austausch der Schaltung beim anderen gehalten.
Die Laufräder mussten bei einem Rad nach ca. 300km, beim anderen nach ca. 500km nachzentriert werden. Dies lag an der zu geringen Speichenspannung. (NB: Ich hätte es gleich für beide machen sollen...)
Die Vorderlampe aus billigstem Plastik war nach ca. 1000km fällig und wurde durch einen hochwertigeren Scheinwerfer ersetzt. Die Stromführung zur Hecklampe über das Schutzblech musste klappte bei einem Fahrrad schlecht und musste gegen Kabel getauscht werden. Bei holpriger Strecke verlor man schon bald dauernd die Rücklichtabdeckung, so dass neue Rücklichter her mussten.
Die Einstellung der Vorderbremse ist eine Wissenschaft für sich und sollte mit HÖCHSTER Sorgfalt vorgenommen werden, da ansonsten die Bremse schon bei leichten Bremsungen total blockieren kann. Hier darf keineswegs geschlampt werden, Lebensgefahr! Diese Einstellung muss regelmäßig mindestens alle 500km überprüft und korrigiert werden, ich kann es gar nicht oft genug sagen, ansonsten herrscht Lebensgefahr!

Auf ihrem Weg zur Arbeit hatte meine Frau dann einen Zwischenfall (bei ca. 2.500km gesamt), der das Fahrrad (nahezu) zu einem Totalschaden werden ließ. Ein Kabelbinder verklemte sich in der Kette, verknotete sich blitzschnell um das Schaltwerk, welches dadurch verbog und in die Speichen des Hinterrades kam. Das Rad blockierte und meine Frau flog über den Lenker, zum Glück überstand sie das Ganze ohne Verletzung.

Bei genauerer Inspektion des Schadens stellte sich dann heraus, dass das Schaltauge stark verbogen war. Und das Schaltauge nicht auswechselbar war. Also Totalschaden für den normalen Nutzer. Ich habe dann das Schaltauge so gut es ging gerichtet, aber es ging nicht gut genug um die Schaltung wieder funktionstüchtig zu bekommen. Dies habe ich dann zum Anlass genommen, eine 8-Gang Nexus einzubauen, mit der das Rad heute noch fährt.

Über den anderen Kleinkram, der immer wieder vorkommt/vorkam will ich mich gar nicht länger auslassen, aber zum Schluss noch der Hammer. Bei km 18.348 brach der Rahmen des einen Rades ungefähr 2cm vom Tretlager entfernt ohne erkennbaren Grund! Da Tchibo eine 5-Jahre Garantie auf den Rahmen gibt, konnte ich meinen Einkaufspreis vollständig zurückbekommen (oder ein neues Rad, welches ich dankend abgelehnt habe).
Fazit: Ich würde dies Rad nie wieder kaufen. Und ich rate allen ab, die nicht in der Lage sind diese Scheibenbremse zu warten, ein solches Fahrrad auch nur in Erwägung zu ziehen. Andererseits, mit der korrekten Wartung und Pflege, kann man eigentlich alles mit diesem Fahrrad machen. Außer Fernreisen natürlich!
Hein
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#318261 - 13.03.07 19:25 Re: Fahrradproduktion [Re: Pedalen-Paule]
Flachfahrer
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In Antwort auf: Pedalen-Paule

Also ich studiere VWL mit Schwerpunkt Logistik und ich möchte an dieser Stelle ein erstaunliches Beispiel nennen: Der Transport eines Containers von Schanghai nach Hamburg kostet etwa genauso viel wie der Transport dieses Containers von Hamburg nach München (mit dem LKW)!!!


Kunde Mustermarkt holt angebote für soundsoviele fahrräder ein, weltweit.
Der chinesische anbieter kauft die einzelteile bei chinesischen herstellern "ab werk", baut die fahrräder zu chinesischen löhnen zusammen und liefert "ab werk".
Der europäische anbieter kauft die einzelteile bei chinesischen herstellern "ab werk", baut die fahrräder zu europäischen (aber nicht gewerkschaftlichen) löhnen zusammen und liefert auch "ab werk".


Den BWLer würde jetzt interessieren, wer bei welchen stückzahlen welchen preis "ab werk" machen kann.... listig

MfG
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