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#1054659 - 08.07.14 18:53 Vom Thunersee zum Mittelmeer
directdrive
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Beiträge: 44
Dauer:14 Tage
Zeitraum:24.8.2013 bis 6.9.2013
Entfernung:1140 Kilometer
Bereiste Länder:frFrankreich
chSchweiz

Vom Thunersee zum Mittelmeer 2013

Als Spätzünder in Sachen Fahrradtouren hatte ich in den letzten Jahren zusammen mit meiner Frau jeweils eine wöchige Velotour in den Nachbarländern der Schweiz unternommen. Dieses Jahr hatten wir uns jedoch vorgenommen zwei Wochen unterwegs zu sein. Da uns Frankreich von unserer Tour im letzten Jahr sehr gut in Erinnerung geblieben war, entschlossen wir uns vom Thunersee an das Mittelmeer zu fahren.

Weitere Bilder

kmz Link der Strecke


Sa, 24.08. Thun-Moudon, 115 km

Nachdem die ganze Woche vor der Abfahrt schönes Wetter herrschte, kündigt sich just auf den Zeitpunkt unserer Abreise eine Regenfront aus Richtung Westen an. Wird nicht so schlimm, dachten wir, und machen uns am Morgen gutgelaunt bei noch trockenem Wetter auf den Weg. Die Strecke führt über die uns bereits aus früheren Touren bekannten Schweizer Velorouten Nr. 8 und 44. Kurz nach Bern ist es dann soweit, es beginnt für die nächsten gut 50 Kilometer, wie angekündigt, recht kräftig zu regnen so dass die Schönheit der Gegend der Juraseen und dem Broyetal leider nicht zur Geltung kommt. Erst kurz vor Erreichen unseres Tagesziels in Moudon lässt der Regen etwas nach.


Aarebrücke bei Uttigen


wieder über die Aare bei Münsingen


Wo sind die Schuhüberzüge?


Alte Dampflock in Avenches


Schloss Lucens

So, 25.08. Moudon-Genf, 102 km

Weiter geht es am Sonntag bei bewölktem aber zunehmend schöner werdendem Wetter weiter über Chalet-à-Gobet, Lausanne nach Genf. Die reizvollen Rebberge und Dörfer entlang des Lac Léman laden zum verweilen ein und präsentieren ihr Sonntagsgesicht. Teilweise folgen wir der Schweizer Radroute Nummer 1, welche jedoch streckenweise doch etwas stark um jede Hausecke führt. Deshalb fahren wir ab Rolle zumeist auf der Kantonsstrasse nach Genf.


Aufstieg nach Vulliens VD mit mässiger Unterstützung des Publikums


Chalet-à-Gobet


Genfersee


Rolle


Broccante in Nyon

Mo, 26.08. Genf-Albertville, 103 km

Wir entscheiden uns für die wenig befahrene D15 welche um den Genfer Hausberg Le Salève herum in Richtung Annecy führt. In der Abfahrt Richtung Cruseilles machte sich ein Rad unseres Transportanhängers selbständig, kann aber nach kurzer Suche im Strassengraben lokalisiert werden. Bei der anschliessenden Rast am kleinen Lac des Dronières werden die Räder nach einem kurzen Umbau neu fixiert und halten den Rest der Reise klaglos durch. Die Anstrengung des Aufstieges auf der hinteren Seite des Salève werden belohnt, bis nach Annecy geht es mehrheitlich abwärts. Das Wetter wird zunehmend besser und die imposante Pont de la Caille lädt zu einer Pause ein. Entlang des rechtsseitigen Ufers des belebten Lac d`Annecy steigt die Strasse wieder an und gewährt uns einen herrlichne Ausblick über die Region. In Doussard treffen wir auf das in eine Voie verte umgebaute alte Bahntrassé welche uns mit Rückenwind Richtung Ugine treibt. Die letzen Kilometer führen dann durch das enge Val D`Arly in Richtung Olympia-Stadt Albertville.


Genf


Dorfplatz Veyrier, kurz vor der Grenze zu Frankreich


„Radlos“


Am lac des Dronières


Pont de la Caille


Lac d`Annecy





Voie verte Richtung Albertville


Dienstag, 27.08. Albertville-Lans-en Vercors, 129 km

Nach der Abfahrt in Albertville halten wir uns an die linke Talseite und fahren gemütlich über verkehrsarme Strassen vorbei an Aiton, dem Lac de Sainte-Hélène und Pontcharra in Richtung Grenoble. In Domène wollen wir auf den ausgeschilderten Radweg der Isère entlang Grenoble erreichen. Doch der Radweg ist seit längerem wegen Bauarbeiten gesperrt. So nehmen wir den etwas mühsam zu fahrenden Schotterweg auf der anderen Seite des Flusses unter die Räder. Die Durchquerung von Grenoble gelingt nach einigen Umwegen dann doch noch. Den bedrohlich aufkommenden dunklen Wolken zum Trotz nehmen wir kurz vor 17.00 Uhr die 19 Kilometer durch die Gorges d`Engins in das 800 Meter höher liegende Lans-en- Vercors in Angriff. Während die ersten Regentropfen fallen und wir beim Dorfanfang nach einer Unterkunft Ausschau halten, werden wir von einem Rennradfahrer angesprochen dem wohl unsere Situation beim Vorbeifahren aufgefallen ist. Es stellt sich heraus, dass er im Ort wohnt und begleitet uns spontan ins Dorfzentrum und zählt uns die verschiedenen Unterkunftsmöglichkeiten auf. Ebenfalls erklärt er uns den Weg zu seinem Haus verbunden mit einer Einladung ihn nach dem Abendessen auf einen Tisane Tee zu besuchen um mit ihm über das Radfahren zu plaudern. Gerne nehmen wir sein Angebot an und es wird spät, bis wir unsere Unterkunft aufsuchen.



Einfahrt nach Grenoble


Blick über Grenoble


Einfahrt zu den Gorges d `Engins


Gorges d`Engins

Mittwoch, 28.08. Lans-en-Vercors - Crest, 102 Km

Während es in der Nacht ziemlich stark regnet klart das Wetter am Morgen auf. Wir fahren bei zum Beginn des Tages noch frischen Temperaturen über die Hochebene Richtung der Gorges de la Bourne. Eine atemberaubende 20 Kilometer lange Abfahrt beginnt. Die Strasse schlängelt sich entlang der Felswände und durch kleine Tunnels. Es hat kaum motorisierten Verkehr dafür einige Radler die uns entgegenkommen. Am Ausgang der Gorges de la Bourne empfängt uns das hübsche Städtchen Pont-en-Royans. Kurz darauf überfahren wir die Grenze zum Departement Drôme. Über eine kleine Schlaufe erreichen wir Saint-Nazaire-en-Royans mit seinem imposanten Aquädukt welcher hoch über die Altstadt führt. Entlang der südwestlichen Ausläufer des Vercors erreichen wir über Chabeuil unser Tagesziel Crest. Crest erweist sich als etwas verschlafenes aber durchaus sympathisches Städtchen. Eine grosse Auswahl an Überachtungsmöglichkeiten findet man hier nicht. Schlussendlich landen wir im Grand-Hotel in der Altstadt. Das Haus erweckt zuerst einen etwas vernachlässigten Eindruck, entpuppt sich jedoch bei genauerem hinsehen als ein Objekt mit viel Charme und einem Hauch Grand-Hotel Ambience. Offenbar wird, wenn man die Zimmerpreise als Massstab nimmt, ein altes Hotel mit bescheidenen Mitteln liebevoll unterhalten.


Dorfplatz in Lens en Vercors


Gorges de la Bourne


Gorges de la Bourne


Pont-en-Royans


Saint-Nazaire-en-Royans


Altstadt von Crest


Grand Hotel Crest

Donnerstag, 29.08. Crest - Saint-Restitut, 71 Km

Wir lassen Crest hinter uns. Windräder weisen uns den Weg über den ersten Hügel des Tages. Auf der Anhöhe eröffnet sich uns der Ausblick über das Rhonetal. Nach der Abfahrt nach Puy-Saint-Martin wird das Terrain zunehmend eben. Da das Ziel der heutigen Etappe bereits fixiert ist und wir gut im Zeitplan sind, entscheiden wir uns bei der Mittagsrast in Espeluche einen kleinen Schlenker über den Col de Colombier unter die Räder zu nehmen. Der schweisstreibende Aufstieg über die Serpentinen auf den Pass wird wie schon gewohnt mit einer herrlichen und langen Abfahrt nach Grignan, einem weiteren schönen Städtchen, belohnt. Auf einer Ferme in Saint-Restitut haben wir unseren ersten Ruhetag geplant. Wäsche waschen, Räder reinigen und faulenzen stehen auf dem Programm. Die Küche der Ferme ist offenbar in der Region bekannt, ist doch das Restaurant am Abend immer sehr gut besetzt.


Auffahrt zum Col du Colombier


Aussicht in das Rhonetal


Grignan


Dorfplatz in Grignan


Terrasse vor unserer Unterkunft in Saint-Restitut







Samstag, 31.08. Saint-Restitut – Sault 90 Km

Den Mont Ventoux im Blick machen wir uns nach dem Ruhetag auf den Weg nach Sault, welches unser Startpunkt zur Überquerung des Mont Ventoux sein soll. Die Route führt nun durch Weinbaugebiete der Côtes du Rhône und der Côtes du Ventoux Richtung Villes-sur-Auzon. In Villes-sur-Auzon beginnt der Aufstieg durch die Gorges de la Nesque. Die Strasse schlängelt sich über 400 Höhenmeter sanft durch die Schlucht empor. Mit jeder Kurve, jedem Tunnel wächst meine Begeisterung und ich mache dem Baumeister dieser Strasse ein Kompliment. Für mich sind diese 20 Kilometer einer der Höhepunkte dieser Reise. Der motorisierte Verkehr hält sich in engen Grenzen dafür sind auch hier wieder unzählige Rennradfahrer anzutreffen. Wir verlassen die Schlucht in Richtung Monieux. Die Strasse führt über die Hochebene von Sault an deren Ende wir den gleichnamigen Ort der etwas erhöht liegt erkennen können. Ein kurzer ruppiger Aufstieg und wir befinden uns in Sault.


Die Richtung stimmt


In Villes-sur-Auzon


Gorges de la Nesque


Gorges de la Nesque


Sault

Sonntag, 01.09. Umgebung von Sault 40 Km

Der kleine, jedoch lebhafte, Ort bietet das typisch französische Flair. Touristen nehmen den überschaubaren Ort unter die Lupe, Rennradfahrer füllen Ihre Trinkflaschen oder stärken sich in einem der Restaurants. Weil meine Frau seit zwei Tagen gegen Erkältung und Gliederschmerzen kämpft beschliessen wir in Sault einen weiteren Ruhetag einzuschieben und da wir nun schon einmal da sind mache ich mich gegen Mittag auf eine kleine Runde mit dem Rad. Nordostwärts zieht es mich über das Plateau d`Albion in Richtung des Col de l`Homme Mort. Den Col de Macuègne kriegt man kurz darauf umsonst. Es folgt die herrliche Abfahrt nach Montbrun-les-Bains. Den Mont Ventoux immer im Blickfeld fahre ich entlang vieler Lavendelfelder über Aurel zurück nach Sault.


Col de l`Homme Mort


Richtung Col de Macuègne


Mont-Ventoux, unser Ziel für morgen


Blick zurück in Richtung Col de Macuègne


Aurel

Montag, 02.09. Sault – Mont Ventoux – Venasque 74 Km

Nachdem meine Frau grünes Licht zur Weiterfahrt gegeben hat, machen wir uns auf den Weg zum Mont Ventoux. Offenbar waren die Behörden über unser kommen informiert. Die Strasse ist auf den ersten 20 Kilometern komplett neu asphaltiert und seidenweich zu fahren. Die Steigung bis zum Chalet Reynard ist auf der Route aus Richtung Osten moderat und führt zudem oft durch den Wald. Bei der Rast im Chalet Reynard hat ein Downhillfahrer einem Platten. Er hat einen Ersatzschlauch dabei, seine Pumpe versagt jedoch ihren Dienst. So kommt unsere Luftpumpe zu ihrem einzigen Einsatz während unserer Tour.
Der Unterschied der Topografie nach Verlassen des Chalet Reynard ist frappant. Es wird abrupt steiler und die bekannte Steinwüste beginnt. Glücklicherweise begleiten uns einige Wolken und spenden uns zwischendurch etwas Schatten. Das gezielte Training an steilen Rampen zu Hause macht sich bezahlt. Ich bin zwar wie üblich sehr langsam unterwegs kann aber die Steigung gut „beissen“. Kurz vor dem Gipfel können wir beim Denkmal von Tom Simpson nochmals etwas verschnaufen. Wir fahren inmitten hunderter, vor allem Rennradfahrer, den Berg empor, welcher uns ob wir wollen oder nicht in seinen Bann zieht. Das Wetter ist ideal, es ist, unüblich, praktisch windstill und die Temperatur liegt bei angenehmen 23 Grad. Nach längerem Anstehen zum Aufnehmen des obligaten Gipfelfotos unter der Tafel beobachten wir die die beeindruckende Szenerie während etlicher Zeit. Die Abfahrt nach Malaucène gehen wir gemütlich an, gilt es doch die Bremsen währen den fast 1700 Abfahrtsmetern etwas zu schonen. In Malaucéne machen wir Mittagsrast. Das Dorf lebt von den Besuchern des Mont Ventoux, die Ambience ist einmalig. Weiter geht es südwärts wieder durch die Côtes du Ventoux vorbei an Le Barroux und Caromb. Wir treffen auf unserer Route von vorgestern, folgen ihr ein kurzes Stück, um uns dann in Mazan weiter gegen Süden zu wenden. Venasque , unser Tagesziel welches rund 100 Höhenmeter über der Ebene thront, ist schon von weitem zu sehen. Eine kurze ruppige Steigung und wir sind mitten in Venasque, ein wunderschönes, etwas verschlafenes Städtchen. Eine Chambre d'hôte ist schnell gefunden, der „Magret de Canard“ im Restaurant Les Remparts sucht seinesgleichen.


Sault


Strasse zum Mont Ventoux


„Salut“


Chalet Reynard


In der Steinwüste


Am Denkmal von Tom Simpson


Blick zurück


Fahrradaustellung


Venasque

Dienstag, 03.09. Vensaque – Valensole 116 Km

Der Frühstückstisch auf der Terrasse unserer Unterkunft befindet sich direkt an einer Felswand und eröffnet den Blick Richtung Nordosten mit dem Mont Ventoux im Hintergrund. Nach der Abfahrt queren wir das Dorf und folgen der Strasse die sich moderat ansteigen durch eine kleine Schlucht zum Col de Murs schlängelt. Die Sehenswürdigkeiten folgen nun Schlag auf Schlag. Roussillon mit seiner ockerhaltigen Erde, Bonnieux mit seiner Altstadt und Lourmarin, auf dessen Friedhof Albert Camus seine letzte Ruhestätte hat. Jeder dieser Orte verdient es etwas darin zu verweilen. Die weitere Strecke nach Manosque ist etwas weniger spektakulär und etwas zäh zu fahren. Manosque, unser geplantes Tageseziel, vermag uns nicht so richtig uns zu begeistern. Deshalb beschliessen wir, die Steigung zum Plateau von Valensole quer durch die abgeernteten Lavendelfelder in Angriff zu nehmen. In Valensole finden wir auf Anhieb keine Unterkunft. Eine nette Bäckersfrau vermittelt uns kurz vor Ladeschluss den Kontakt mit einer Vermieterin einer chambre d'hôte, welche uns auch gleich im Dorfzentrum mit ihrem Auto abholt und uns zur Unterkunft vorausfährt. Wir sind ziemlich müde, lassen uns aber den Bummel zu einem der nicht zahlreichen Restaurants nicht nehmen.


Unser Frühstückstisch


Col de Murs


Roussillon


Pont Julien bei Bonnieux




Zwiegespräch


Auf der Hochebene vor Valensole


Dorfbrunnen in Valensole

Mittwoch, 04.09. Valensole - Comps-sur-Artuby 76 Km

Wir fahren weiter über das Plateau de Valensole. Am Ortseingang von Riez begegnen uns Menschen mit prallen Einkaufstaschen. Ein untrügliches Zeichen, dass in der Nähe ein Markt stattfindet. Drei Hausecken später wird unsere Vermutung bestätigt. Das Angebot an lokalen Produkten ist überwältigend und die Versuchung sich mit Fleischwaren, Früchten und wunderbar duftenden Lavendelprodukten einzudecken ist gross. Vorbei an Moustiers-Sainte-Marie fahren wir, den Lac de Sainte-Croix zur Rechten unter uns, Richtung Eingang der Verdonschlucht. Das Blau des Wassers ist fast kitschig und am Schluchteneingang tummeln sich unzählige Boote und Pedalos. Der Blick in die Schlucht ist spektakulär, fast nach jeder Kurve bietet sich ein neues Fotmotiv. Es ist heiss und wir haben es verpasst, rechtzeitig etwas zu essen. Somit kommt die Buvette kurz vor dem Col d`Ayen wie gerufen. Die Strasse führt nun unterbrochen von einigen knackigen Gegensteigungen entlang der Schlucht hinunter zum Pont de Tusset und dann südwärts, vorbei an Trigance, nach Comps-sur-Artuby. Im kleinen, verschlafenen, auf einer Hochebene gelegenen Dorf, buchen wir die erstbeste der nicht zahlreichen Unterkünfte. Wie schon in Crest vor einer Woche, heisst die Unterkunft Grand Hotel. Auch dieses Haus erzählt dem Besucher auf Schritt und Tritt von seiner seit etlicher Zeit vergangenen Blütezeit als Grand-Hotel. Besonders der sehr schöne Speisesaal mit einem wunderbar gefliesten Boden und alter Möblierung hat es uns angetan.


Wochenmarkt in Riez


Moustiers-Sainte Marie


Lac de Sainte-Croix


Les Gorges du Verdon




Grand Hotel in Comps-sur-Artuby


Speisesaal im Grand Hotel in Comps-sur-Artuby

Donnerstag, 05.09. Comps-sur-Artuby-Cannes 79 Km

Die Route windet sich zu Beginn der heutigen Etappe südwärts durch das hügelige Gebiet des Departements Var bis nach Bargémon. Der schöne lebhafte Dorfkern mit verschiedenen Cafés lädt zum Zwischenhalt ein. Unser Weg wendet sich ab Bargemont nach Osten. Über den Col Saint Arnoux erreichen wir Seillans. Die Topografie ändert sich nun spürbar, wir kommen in den Bereich der Seealpen. Das Mittelmeer ist zwar noch nicht zu sehen aber irgendwie spürt man, dass wir uns ihm annähern. Wir fahren über die D19 über Fayence zum Lac Saint-Cassien. Anstatt nun den direkten Weg Richtung Meer einzuschlagen, entscheiden wir uns Strecke weiter über Tanneron einzuschlagen. Die mit zwei ruppigen Steigungen versehene kurvenreiche Strasse schlängelt sich fast verkehrslos durch die Ausläufer der Seealpen. Die längeren Waldpassagen kommen uns dabei sehr gelegen, da es heute sehr heiss ist. Kurz nach Tanneron, welches auf sich auf einer Krete befindet komm das erste Mal für kurze Zeit das Mittelmeer ins Blickfeld. Es folgt die letzte nennenswerte Abfahrt unserer Reise hinunter nach Pégomas welches fast schon auf Meereshöhe liegt. Auf einen Schlag wird es nun urban. Der Verkehr nimmt markant zu und erfordert die volle Aufmerksamkeit. Kurz vor Cannes erreichen wir den Strand und folgen dem Boulevard bis ins Stadtzentrum.


Comps-sur-Artuby


Bargemon




Bargemon


Seealpen


Strand von Cannes

Freitag, 06.08. Cannes-Nizza 41 Km

Wir folgen der Küstenstrasse zum Cap d`Antibes. Das Städtchen Antibes ist fest in der Hand unzähliger Touristen unter welche wir uns nun auch gesellen. Der Markt und die vielen Restaurants laden trotz der vielen Leute zum verweilen ein. Die heutige Etappe ist nur noch kurz und wir nähern uns gemächlich unserem Endziel Nizza, wo wir, wie geplant noch zwei Tage verbringen werden.


Cannes


Antibes


Eisenplastik in Cagnes-sur-Mer


Nizza


Nizza

Zusammenfassung

-Gesamtstrecke ca. 1140.Km. und ca.13000 Hm.
-Route: Wir haben im Vorfeld die Reise mehr oder weniger grob geplant. Einige Etappenorte hatten wir fest geplant, andere haben sich währen der Reise ergeben. Gleich verhielt es sich mit der Routenwahl. Fixpunkete wie die diversen Schluchten und der Mont Ventoux waren fest geplant, andere Teilstrecken ergaben sich von selbst oder wurden kurzfristig und unter Berücksichtigung der jeweiligen Tagesform in Angriff genommen.
-Unterkünfte: Unterkünfte waren überall problemlos zu finden da die Hauptsaison bereits vorbei war. Ausser der Unterkunft in St.Restitut und Sault, welche wir jeweils einen Tag voraus gebucht haben, haben wir alle Unterkünfte spontan gesucht und gefunden. Es handelte sich um einfache Hotels oder chambres d'hôtes.
-Wetter: Am Starttag fuhren wir sechs Stunden im strömenden Regen, danach mussten die Regenbekleidung nicht mehr ausgepackt werden. In der ersten Woche war es meist bewölkt und teilweise am Morgen recht kühl. In der zweiten Woche wurde es zunehmend heisser mit Spitzenwerten von über 30 Grad in den Seealpen. Insgesamt war das Wetter jedoch ideal zum Radfahren.
Herzliche Grüsse - Tom

Einem Kameraden hilft man. Einem Kollegen mißtraut man. Mit einem Freunde ist man albern. (Peter Bamm, Schriftsteller, 1897-1975)
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#1054743 - 09.07.14 07:32 Re: Vom Thunersee zum Mittelmeer [Re: directdrive]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.833
Das war eine schöne Tour in einem schönen Gebiet. Danke für den Bericht.

Offensichtlich hatte Deine Frau ein E-Bike. Welche Erfahrung habt Ihr damit gemacht? Ihr hattet ja auch längere Tagesetappen bewältigt. Hat der Akku denn solange durchgehalten oder wurde er zwischendurch geladen? Vielleicht wäre das eine Variante für meine Frau.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1054795 - 09.07.14 10:10 Re: Vom Thunersee zum Mittelmeer [Re: Keine Ahnung]
directdrive
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 44
Meine Frau fährt ein Flyer E-Bike. Sie ist sehr zufrieden damit. Es handelt sich um ein Modell welches über 25km/h unterstützt. Wir hatten einen zweiten Akku dabei da es im Anhängerbetrieb doch etwas mehr Strom verbraucht. Während meine Frau im Solobetrieb in der Regel in der Ebene die kleinste Untersützung, bei starken Steigungen die mittlere Unterstützung wählt, hatte sie mit dem Anhänger meist die mittlere Unterstützung eingeschaltet. Selbst auf den Mont-Ventoux schaffte sie in diesem Modus. Sie leistet somit auch ihrerseits einiges. Die Kondition meiner Frau ist trotz Untersützung besser als vor der E-Bike Zeit, es macht ihr einfach viel mehr Spass. Unsere Radausflüge unternehmen wir mittlerweile in dieser Form. Meine Frau fährt das E-Bike mit Anhänger und ich mein leichtes Tourenrad. Dies hat für mich den grossen Vorteil dass ich nur das Tagesgepäck selber mitführen muss. Meine Frau bevorzugt den Anhänger den Packtaschen. Und wie Ihr alle wisst soll man den Frauen nicht wiedersprechen.

Im Solobetrieb kommt meine Frau in der Regel mit einem Akku um die 60-80 Kilometer bei 1200 bis 1500 Höhenmetern.
Herzliche Grüsse - Tom

Einem Kameraden hilft man. Einem Kollegen mißtraut man. Mit einem Freunde ist man albern. (Peter Bamm, Schriftsteller, 1897-1975)
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#1054825 - 09.07.14 12:54 Re: Vom Thunersee zum Mittelmeer [Re: directdrive]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.833
Danke für die Antwort. Das klingt sehr interessant. Wenn vernünftige E-Bikes nicht doch einiges kosten würden, wäre die Entscheidung einfacher. Immerhin wäre das ein Ansatz, der uns größere Touren gemeinsam ermöglichen würde.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1054911 - 09.07.14 19:36 Re: Vom Thunersee zum Mittelmeer [Re: directdrive]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.673
Hallo,

wir sind vor ein paar Wochen eine teilweise ähnliche Strecke gefahren wie Ihr und war sehr positiv überrascht von den zahlreichen Schluchten auf dem Weg.
Wir haben übrigens relativ viele reiseradler mit Anhänger getroffen und die kamen fast alle aus der Schweiz, woraus ich schließe dass das reisen mit Anhängern sich in der Schweiz weitaus größerer Beliebtheit erfreut, als in Deutschland.
Dank für den Bericht.

Gruß

Nat
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#1054918 - 09.07.14 20:06 Re: Vom Thunersee zum Mittelmeer [Re: Keine Ahnung]
directdrive
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 44
In Antwort auf: Keine Ahnung
Danke für die Antwort. Das klingt sehr interessant. Wenn vernünftige E-Bikes nicht doch einiges kosten würden, wäre die Entscheidung einfacher. Immerhin wäre das ein Ansatz, der uns größere Touren gemeinsam ermöglichen würde.


Miete doch einmal ein E-Bike für zwei oder drei Tage. Ein Versuch ist es allemal wert. in unserem Fall hat sich die von uns angewandte Kombination sehr gut bewährt

Herzliche Grüsse
Tom
Herzliche Grüsse - Tom

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Geändert von directdrive (09.07.14 20:07)
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#1054920 - 09.07.14 20:34 Re: Vom Thunersee zum Mittelmeer [Re: natash]
directdrive
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 44
In Antwort auf: natash
Hallo,

wir sind vor ein paar Wochen eine teilweise ähnliche Strecke gefahren wie Ihr und war sehr positiv überrascht von den zahlreichen Schluchten auf dem Weg.
Wir haben übrigens relativ viele reiseradler mit Anhänger getroffen und die kamen fast alle aus der Schweiz, woraus ich schließe dass das reisen mit Anhängern sich in der Schweiz weitaus größerer Beliebtheit erfreut, als in Deutschland.
Dank für den Bericht.

Gruß

Nat


Da hätten wir uns ja fast getroffen. Wir waren kurz vor Euch über Auffahrt ebenfalls kurz für vier Tage im Vercors und in der Drôme unterwegs. Schluchten und Pässe mit moderaten und nicht zu langen Steigungen gibt es dort im Multipack. Den Col de Rousset den Ihr runtergerauscht seid sind wir hochgefahren. In der Regel sind die Steigungen in Frankreich einfach weniger steil als bei uns in der Schweiz und folglich angenehmer zu fahren.

Ob Anhänger bei uns in der Schweiz beliebter sind kann ich nicht beurteilen, aufgefallen ist es mir jedenfalls nicht.

Danke ebenfalls für Deinen Bericht. Dank diesem habe ich mir endlich einen Ruck gegeben, meinen schon lange Zeit fertigen Bericht mit Bildern zu versehen und ins Forum zu stellen.

mit herzlichen Grüssen
Tom
Herzliche Grüsse - Tom

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#1054954 - 10.07.14 07:06 Re: Vom Thunersee zum Mittelmeer [Re: directdrive]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.833
In Antwort auf: directdrive

Miete doch einmal ein E-Bike für zwei oder drei Tage. Ein Versuch ist es allemal wert. in unserem Fall hat sich die von uns angewandte Kombination sehr gut bewährt


Hallo Tom,

das haben wir geplant. Anfang August werden wir 1 Woche in der Böhmischen Schweiz sein. Wir wollen dort wandern, aber auch ein wenig Radfahren. Wir hatten uns überlegt, unsere Räder zuhause zu lassen und einmal E-Bikes auszuprobieren. Ich selber nicht mit dem Wunsch, auf so ein Rad zu wechseln, sondern mehr aus Neugier. Meine Frau könnte aber echtes Interesse daran haben.
Gruß, Arnulf

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#1055167 - 11.07.14 11:47 Re: Vom Thunersee zum Mittelmeer [Re: directdrive]
mstuedel
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.882
Meine Frau ist wohl auch bald so weit. Bisher hab' ich auf Tour einfach die Kinder im Anhänger gehabt und es hat sich so ausgeglichen. Nun, da die Kinder teilweise selber fahren oder auf dem Tandem mitreiten, könnten wir auch mal diese Variante ausprobieren.
Da mein Vater Flyer Touren organisiert und immer ein paar auf Lager hat, steht dem Ausprobieren eigentlich nichts im Weg, ausser der eigene Stolz vielleicht!
zwinker

Grüsse;
Markus
volvo, ergo sum!

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#1055176 - 11.07.14 13:33 Re: Vom Thunersee zum Mittelmeer [Re: mstuedel]
directdrive
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 44
Hallo Markus

Dann bist Du ja an der Quelle und Flyer ist eine gute Adresse.

Das mit dem Stolz hat sich bei meiner Frau relativ schnell gelegt. Und zu meinen dass E-Bike Fahrer bequem sind ist auch nicht wahr. Da das Elektrorad nicht von selbst fährt betrachte ich es als eine Art Hybridfahrzeug. Der Fahrer oder die Fahrerin entscheidet selbst wie viel sie unterstützen möchten. Meine Frau zum Beispiel, ist zum heutigen Zeitpunkt konditionell wesentlich besser beieinander als vor der Elektrovelozeit.
Probieren kostet nichts und bekanntlich kommt der Appetit mit dem Essen.

Herzliche Grüsse
Tom
Herzliche Grüsse - Tom

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Geändert von directdrive (11.07.14 13:34)
Änderungsgrund: Korrektur
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