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#1235801 - 16.09.16 19:14 Island - durch's Hochland 2016
Britta
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 343
Dauer:
Zeitraum:
Entfernung:1470 Kilometer
Bereiste Länder:isIsland


Wir hatten dieses Jahr 4 Wochen Urlaub im August zur Verfügung. Eigentlich nicht unsere bevorzugte Reisezeit, weil da viele Leute Urlaub machen und es überall mit hoher Wahrscheinlichkeit ziemlich voll ist, aber da der Zeitraum nun mal feststand überlegten wir, welche Reiseziele für diesen Zeitraum sinnvoll sind. Island steht schon länger auf unserer „to do Liste“- eine geplante Wintertour haben wir vor 2 Jahren leider kurzfristig abblasen müssen – also vielleicht sollten wir jetzt nochmal einen Anlauf starten - und der August bietet sich an, um das Hochland zu erkunden. Die Entscheidung fiel dann recht kurzfristig, und ohne größere Planung aber mit Anregungen aus verschiedenen Fäden hier im Forum, ein paar Tipps von Brit (danke nochmal!) und einer losen Idee im Kopf flogen wir dann Ende Juli nach Keflavik.
Unsere Idee war, über die Sprengisandur und die F910/F88 zunächst die Insel einmal von SW nach NO zu queren, und dann nach einem kurzen Abschnitt Ringstraße im Norden wieder über die Kjölur (oder Parallel-routen) von Nord nach Süd zu fahren.
Die Flüge mit WOW bekommen wir auch wenige Wochen vor der Reise noch zu einem recht günstigen Kurs und sowohl Buchung als auch Flug gestalten sich sehr unkompliziert (wie übrigens auch die Stornierung vor 2 Jahren, bei der wir innerhalb einer Woche den kompletten Flugpreis zurückerstattet bekamen.)

Wir landen am frühen Nachmittag in Keflavik. Mit der hier viel zitierten Security haben wir keine Probleme. Die Räder sind zwar schnell da, das restliche Gepäck lässt allerdings über eine Stunde auf sich warten – genug Zeit, die Räder derweil schonmal reisefertig zu machen. Als wir den Flughafen verlassen stolpern wir dann über diese in diesem Sommer eröffnete „Fahrradwerkstatt“, ausgestattet mit dem wesentlichsten Werkzeug und 2 Montageständern:



Wir sind fast traurig, dass wir diese schöne Ausstattung gar nicht mehr brauchen.



Tag 1-4: von Keflavik zur Sprengisandur

Vom Flughafen machen wir uns gleich auf in Richtung Grindavik im Süden, wo wir auf dem Campingplatz die erste Nacht verbringen, und dank der Rest-Gaskartuschen dort auch erstmal keinen Stress mit der Gasbeschaffung haben. Am nächsten Morgen geht’s dann los. Wir drehen erst noch eine Runde über die kleine vorgelagerte Landzunge, vorbei an diversen Schiffswracks, die von den hier wohl häufiger herrschenden Stürmen zeugen.



Entlang der Küste geht es dann Richtung Osten. Die Sonne scheint, bei der Mittagspause nicken wir im Moos liegend ein und schlafen tatsächlich fast eine Stunde. In Þorlakshöfn machen wir eine kurze Pause in der örtlichen Tankstelle, die wie oft im Norden gleichzeitig Bank, Supermarkt, Restaurant und Eisdiele ist, und all die Services auch offensiv in der örtlichen Presse bewirbt.



In Selfoss übernachten wir auf dem Campingplatz. Da Selfoss die letzte größere Versorgungsmöglichkeit für uns vor dem Hochland ist, wollen wir am Morgen hier den Großeinkauf starten und uns für 11 Tage eindecken. Zielsicher steuern wir den günstigen Bonus an - der öffnet allerdings erst um 11(!) Uhr. Dann doch zum nächsten Netto, der immerhin mit einem extra Fahrradparkplatz punkten kann.



Kurz hinter Selfoss verlassen wir die 1 und biegen auf die 30 ab, die uns weiter über die 32 zur 26 führen soll. Die Landschaft ist schön aber noch recht unspektakulär. Es gibt noch viel Landwirtschaft, der Weg führt entlang des Flusses und es ist erstaunlich grün und dicht bewachsen. Die ersten Regenschauer gehen nieder, sind aber schnell vorbei, kaum haben wir die Regensachen übergezogen.





Auf dem kleinen Campingplatz Sandatunga schlagen wir unser Nachtlager auf. Beim Zubereiten des abendlichen Kaffees dann der Schock: Auf dem Campingplatz in Selfoss müssen wir das Prallblech unseres Kochers verloren haben. Was nu – die nächsten Tage im Hochland trockene Nudeln knabbern erscheint uns nicht sehr verlockend. Zurück nach Selfoss zu fahren um ggf. nach Ersatz zu suchen noch viel weniger. Idee Nummer 1: Wir basteln uns aus dem Boden einer Bierdose einen Ersatz:



Das sieht zwar auf dem ersten Blick recht viel versprechend aus, hält der Hitze aber keine 5 Minuten stand.
Idee Nummer 2: Wir nehmen einen Stein als Ersatz:



Das funktioniert ziemlich gut, aber wir suchen trotzdem noch weiter nach Alternativen. Es werden außerdem getestet: Ein 15er Schlüssel (der ist Bernd aber zu schade), die Metallhülle eines Bremsschuhs (bei der sind wir uns nicht ganz sicher wie lange die durchhält) und ein Zelthering. Alles funktioniert einwandfrei. Wir kommen mit zwei anderen Urlaubern ins Gespräch die das Loch in ihrer Isomatte nicht geflickt bekommen. Hier können wir helfen, der Thermarest-Flicken scheint zu halten. Dafür bekommen wir aus Draht eine wunderhübsche Alternativ-Lösung für unseren Kocher gebastelt – mittig verstärkt mit einer Unterlegscheibe:



Die Lösung funktioniert einwandfrei, das Abendessen für die nächsten dreieinhalb Wochen ist gerettet! lach

Am nächsten Tag geht es weiter – die Landschaft wird langsam karger und der Verkehr etwas weniger. Trotzdem sind wir überrascht, wie viele Autos hier noch unterwegs sind.







An der Tank-und Raststätte Hrauneyjar machen wir noch mal ausgiebig Halt und essen Sandwich und Burger. Kurz hinter dem Rastplatz, an dem Abzweig zur Landmannalaugar wird der Verkehr dann deutlich weniger – hier schient alles, was unterwegs ist, abzubiegen oder herzukommen. Und bald endet dann auch der Asphalt und wir haben Schotter unter den Rädern. Zur Begrüßung startet die Sprengisandur mit einer recht steilen Rampe, bietet dann oben angekommen aber auch gleich eine fantastische Aussicht. Wow, das hat sich gelohnt!







An einem See schlagen wir das Zelt auf und genießen noch ein bisschen die Aussicht.



Tag 5 und 6: Sprengisandur bis Nyidalur


Wir kommen auf der Piste recht langsam voran. Zum Einen ist das Waschbrett zum Teil so tief, dass wir nur in Schrittgeschwindigkeit durchhoppeln, zum Andern legen wir aber auch alle paar Meter Staun- und Fotostopps ein. Die Ausblicke sind zu schön, die Weite, die Gletscher, einfach fantastisch. Das Waschbrett begleitet uns diese 2 Tage nahezu komplett. Wir begegnen auch zwei anderen Radlern mit Fullys, ultraleicht unterwegs, die 100km am Tag fahren - wir bringen es auf diesem Abschnitt auf knapp 50km pro Tag.









Da wo’s kein Waschbrett ist, ist es Geröll oder Schotter. Manchmal auch beides zusammen. Trotzdem, obwohl es mühsam ist, die Belohnung ist zu gut als dass schlechte Stimmung aufkommen könnte.







An einem kleinen See bleiben wir die Nacht, die kleinen Flüsse unterwegs bieten sich zum Pausieren an. Das Wetter ist nahezu perfekt, nur ganz vereinzelte kurze Schauer erinnern uns daran, dass es auch regnen könnte – ansonsten schaut immer wieder die Sonne vor. Wir haben inzwischen einen ganz ordentlichen Sonnenbrand auf der Nase.







Irgendwo im Nirgendwo kommen uns zwei Radler entgegen. Vater und Sohn aus Reykjavik auf Sommerurlaub, unterwegs mit 2 AWOLs. Die sind hier im Hochland durchaus auffällig, auch wir werden später noch gefragt, ob wir auch die beiden Radfahrer mit den Rennrädern gesehen hätten. schmunzel Die beiden sind über die südliche Route der F910 gekommen sind. Für uns eine willkommene Informationsquelle, da unsere weitere Routenplanung noch offen ist. Die F910 war erst vor 2 Wochen geöffnet worden. Zur Auswahl steht der nördliche Bogen durch die Lavafelder, mit vereinzelter Möglichkeit der Wasserversorgung, oder der südliche Bogen entlang des Gletschers, allerdings ohne Wasser. Die beiden bestätigen uns, dass es auf dem südlichen Abschnitt bis zur Askja kein Wasser gibt und man für mind. 2 Tage Wasser mitnehmen müsste. Da südlich der Askja seit Dezember 2014 auch ein neues Lavafeld ein Fluss-Gebiet bedeckt hat, ist sowohl die alte Route, als auch der Fluss nicht mehr existent. Die Strecke sei toll und machbar, aber sehr schwer zu fahren und anstrengend. Es ist von ca. 9km groben, Kindskopfgroßem Geröll die Rede, und ähnlich langen Sandabschnitten, die vor 2 Tagen, nach dem Regen noch ok befahrbar waren, jetzt nach der längeren Trockenheit aber schwierig werden dürften. Mir ist das vor allem wegen des Wassers zu heikel und wir entscheiden, die Nordroute zu fahren.







Die Nacht verbringen wir auf dem Campingplatz an der Hütte in Nyidalur, mit Gelegenheit für eine Dusche und eine erste kleine Wäsche.

Tag 7 bis 9: die F910 von Nyidalur zur Askja

Wenige Kilometer hinter der Nyidalur Hütte zweigt die F910 von der F26 ab. Vor uns liegen eine Reihe von Furten und eine nur für Jeeps zugelassene Piste. Da hier noch weniger Autos unterwegs sind, als auf der F26, ist die Piste nicht so wellig und ausgewaschen und für uns zum großen Teil sogar besser zu fahren als die F26.





Selbst für große Jeeps dagegen nicht ganz unproblematisch, so passieren wir nach wenigen Kilometern diesen hier, der mit gebrochener Achse liegengeblieben war, und wo die Rettung grade eine Ausweichspur präparierte. Dürfte wohl etwas dauern, den dort abzuschleppen.



Für uns dagegen geht es auf den Fahrspuren ganz gut voran und auch das Furten wird schnell zur Routine und die Sonne scheint: Sommerurlaub! lach .





Irgendwo auf der Strecke passiert uns ein blauer, alter Landrover mit deutschem Kennzeichen. Der Fahrer beugt sich aus dem Fenster und fragt: "Kaffee??" Klar, gern! Wir halten an der nächsten Ausweichbucht an und es gibt Kaffee und Tee. Er ist Rentner und jetzt zum 26. Mal auf Island – diesmal tourt er von Mai bis Oktober über die Insel und plant, die südliche F910 zu fahren.



Wir bleiben bei unserer Entscheidung, die nördliche Strecke zu fahren und so geht es für uns weiter über ewig weite Steinwüsten und durch endlose Lavafelder. Es ist eine bizarre und faszinierende Landschaft. Immer wieder verläuft der Weg durch die Ausläufer der Lavaströme und schlängelt sich um und über die Lavabrocken.









An einem kleinen Flusstal schlagen wir unser Nachtlager auf.



Am nächsten Tag ändert sich an der die Landschaft kaum. Weite Steinwüsten, unterbrochen von Lavafeldern. Immer mehr führt die Piste auch über die Lavafelder, ist oft nur an den Pfosten der Markierung erkennbar.


Straßenkreuzung





An einem zu querenden Fluss machen wir Mittagspause. Es ist windig heute und der Wind ist auch ziemlich kalt, doch sobald die Sonne vorlugt, wärmt sie auch. Wir kochen Kaffee und Suppe- leider fällt dem Wasserholen unsere Kompakt-Kamera zum Opfer, sie plumpst aus der Jackentasche direkt in den Bach und lässt sich auch den Rest der Reise nicht wieder reanimieren. Nun glücklicherweise haben wir noch die Spiegelreflex, die die Pistenrumpelei bis hierher schadlos überstanden hat.





Je weiter wir nach Osten kommen, desto sandiger wird der Untergrund. Immer wieder ist der Weg jetzt unterbrochen von Sandfeldern, die nicht mehr befahrbar, aber immerhin noch zu schieben sind.



Ich weiß zwar nicht, was ich bei dem südlichen Abschnitt verpasst habe, aber ich finde diesen Teil der Route schon besonders spektakulär. Immer wieder halten wir an um Bilder zu machen – es sind großartige Ausblicke, die sich einem bieten.





Inzwischen bläst der Wind sehr heftig. Auf den sandigen Ebenen treibt er den Sand vor sich her, ich muss immer mal wieder anhalten, weil ich sonst die Spur nicht halten kann und in die Sandfläche geweht würde. Da sich weit und breit kein wirklicher Windschutz bietet, pausieren wir im Windschatten eines Steinbrockens.





Wir treffen auf drei deutsche Wanderer die auch auf dem Weg zur Askja sind. Ihre Wasserreserven sind schon ziemlich aufgebraucht. Wir haben leider auch nicht mehr sehr viel übrig, da aber immer wieder mal ein Jeep vorbeikommt, sind sie zuversichtlich, noch irgendwo Wasser abgreifen zu können. Wasser ist hier in der Gegend ein echtes Thema. Dass der Fluss inzwischen vom Lavafeld bedeckt ist, hatten sie noch nicht gehört und können es auch nicht glauben. Am nächsten Tag sehen wir es aber auch mit eigenen Augen.
Ein Durchschlag beschert Bernd hier auch den ersten und einzigen Platten der Reise. In dem Wind ist der Schlauch aber schnell gewechselt und schon bald suchen wir uns einen Platz für das Zelt. Über die Tiefebene, auf die wir zusteuern, fegt ein Sandsturm, und da ist es wohl besser noch hier oben auf dem Plateau zu bleiben, wo die Lavabrocken zumindest etwas Windschutz bieten.



Der nächste Tag startet mit Sand. Der Wind hat etwas nachgelassen, aber der Boden ist knochentrocken und der Sand über weite Teile nicht befahrbar.



In der Ferne sehen wir jetzt auch das neue Lavafeld – vom Fluss ist keine Spur mehr. Auch wenn das Feld doch schon über 1 ½ Jahre alt ist, steigen immer noch einzelne Rauchfahnen auf.





Hier kommen wir auch an die Stelle, wo bis vor 1 ½ Jahren noch der Abzweig zur südlichen F910 her verlief. Dieser Weg ist inzwischen von Lava bedeckt.



Dieses neue Lavafeld ist jedenfalls ein Touristenmagnet, auf einem Parkplatz stehen sicherlich 10 Wagen und auf dem Feld werden Führungen von den Parkrangern angeboten. Wir schauen es uns kurz an und fahren dann weiter – aber nur kurz, denn bald gehen die bis hierher lokalen Sandfelder in eine endlose Sandfläche über. Fahren ist hier unmöglich.



Der Wind hat wieder aufgefrischt und kommt jetzt von der Seite und drückt einem in Böen den Sand in jede Hautpore. Das Schieben geht recht langsam voran, so arbeiten wir uns langsam über 10 km voran, bis irgendwann ein Pick-up neben uns hält. Die Park-Rangerin bietet uns an, uns wenigstens bis zum Ende des Sandfelds mitzunehmen. Wie weit das denn noch ist? Noch so 6 km! Überredet! Wir laden auf und fahren erst mein Rad und dann Bernds Rad die 6 km bis zum Ende des Sands. So erfahren wir auch, dass sie auch die drei Wanderer eingesammelt und an der nächsten Wasserquelle abgesetzt hat.
Ab da ist es dann wieder ganz gut zu fahren und gegen drei schon erreichen wir die Dreki-Hütte an der Askja.



Aber heute passiert nicht mehr viel, wir sind ziemlich platt. Wir duschen, kochen Essen und liegen im Zelt. Das Zelt ist paniert, alles ist voller Sand, selbst die Tassen in den Taschen haben irgendwie den Sand eingesammelt.



Erst abends können wir uns aufraffen, noch den kleinen Spaziergang in die nahe gelegene Schlucht zu machen.



Tag 10 und 11: die F88 zur Ringsttaße und nach Myvatn

Am nächsten Morgen starten wir um 8:00 ohne Gepäck zur Fahrt zu den Kraterseen auf die Askja. Natürlich springen wir auch ins Wasser, auch wenn es nicht wirklich "angenehm warm" ist, bloß der Reisebär muss draußen warten.





Als wir von den Seen zum Parkplatz zurückkehren, kommen uns schon die ersten Busreisegruppen entgegen. Hat sich gelohnt, so früh loszufahren, so hatten wir die Badestelle ganz für uns alleine.

Zurück an der Hütte wird das Zelt abgebaut und wir steuern Richtung Herðubreið. Hier ist jetzt wieder etwas mehr Verkehr. Auch mehrere Busse kommen uns entgegen mit Reisegruppen auf dem Weg zur Askja.





Wir sprechen kurz mit zwei Deutschen, die mit ihrem Wohnmobil unterwegs sind und ihre Räder auf dem Träger im Gepäck haben und uns schon von der Ferne fotografiert hatten.



Und nach ein paar Kilometern hält ein schon bekannter blauer Landrover neben uns: "Kaffee?" Ja, wieder gern! Wir freuen uns über das Wiedersehen, spendieren zur Feier des Tages auch ein paar Kekse zu Kaffee und Tee und plaudern ein bisschen über das Erlebte der letzten Tage. Während unsere Räder bisher klaglos ihren Dienst verrichten, hat das Auto auf der Südroute Federn lassen müssen, ein Federbein war ausgerissen, konnte aber mit Fundstücken der Reise provisorisch repariert werden. Nach ausgiebigem Plausch verabschieden wir uns und setzen unsere Wege fort.
Auf diesem Abschnitt liegt auch die tiefste und breiteste Furt, die wir passieren müssen. Das Wasser reicht bis zum Oberschenkel, aber es ist immer noch flach genug und die Strömung schwach genug, dass wir die Räder rüberbekommen, ohne die Taschen abzunehmen - auch wenn zumindest mein Rad mit den Lowridertaschen aufschwimmt.




Es dauert eine ganze Weile, bis alles Wasser aus dem Rahmen abgelaufen ist. erstaunt

Weiter geht es dann auf überwiegend geschotterten Wegen wo es nicht wirklich schnell voran geht. Die Gelegenheiten zum Zelten sind eher rar, der Boden ist sehr steinig und die Ebene bietet keinerlei Windschutz.





Nach längerer Fahrt durch die Einsamkeit, in der wir über Stunden keinem Auto begegnen, kommt es zu einer etwas skurrilen Situation. Wir steuern auf die letzte Furt dieser Strecke zu- dort herrscht rege Betriebsamkeit. Eine Jeep mit einer Gruppe junger deutscher Touristen und ein deutsches Radlerpärchen, die sich gegenseitig auf die Schulter klopfen, diese Furt gemeistert zu haben. Auf der gegenüberliegenden Seite steuern drei rote Superjeeps mit der sinnigen Aufschrift „I drive Iceland“ auf das Flüsschen zu. Mit großem Hallo und unter Begleitung von mindestens 3 laufenden GoPros pro Auto, 2 Smartphones am Selfi-Stick und begeistertem Applaus queren die Jeeps in Schrittgeschwindigkeit das Wadentiefe Flüsschen. Soviel Trubel ist uns grad zu viel. So wechseln wir nicht mal mit den Radlern ein Wort sondern treten die Flucht nach vorn an. Sandalen an und schnellstmöglich auf die andere Seite. Dort treffen wir noch auf ein Pärchen, das recht betreten neben seinem Motorrad sitzt. Wir kommen kurz ins Gespräch mit den zwei Polen, denen bei der Querung des Flusses Wasser durch den Luftfilter in den Motor gekommen ist und die Reise damit erst mal zu Ende ist. Sie warteten grade auf eine Mitfahrgelegenheit zur nächsten Stadt, um einen Abschlepper für das Motorrad zu organisieren.

Wir radeln noch ein paar Kilometer weiter und schlagen dann das Zelt neben der Straße im Schutz eines kleinen Steinhügels auf.



Am nächsten Morgen starten wir mit dem Ziel Ringstraße – ein bisschen traurig, aber auch ganz froh, mal wieder ein bisschen flotter fahren zu können und dabei auch vom Fleck zu kommen.
Die Piste wird, je näher wir der Straße kommen, zunehmend besser. Bis auf ein paar einzelne Sandfelder kommen wir sogar auf Geschwindigkeiten von über 15 km/h!





Wenige Kilometer bevor wir auf die Ringstraße treffen, wird es auch deutlich grüner – und wir sehen Schafe! Die ersten Tiere seit über einer Woche.



Als wir an der Ringstraße ankommen, treffen wir auch die beiden Polen von gestern Abend wieder, die grade auf den Abschleppwagen für ihr Motorrad warten. Wir biegen nach Westen ab und rollen bei strahlendem Sonnenschein, auf bestem Asphalt mit Rückenwind Richtung Myvatn. Wir stoppen noch kurz an den Solfatarenfeldern östlich vom Myvatn und schieben uns mit Hunderten anderen Touristen durch die stinkenden Rauchschwaden.





In Reikjahlið steuern wir als erstes den kleinen örtlichen Supermarkt ein. Mit Hunger im Bauch ist schlecht einkaufen – alte Weisheit, besonders wahr für diesen kleinen Supermarkt. Obwohl wir nur ein paar kümmerliche "Grundnahrungsmittel" kaufen, lassen wir umgerechnet 70 Euro in dem Laden. Kleine Kostprobe: Chips – 6 Euro, Saft – 4 Euro, Schokolade – 5 Euro, das kleine Becherchen Skyr – 4 Euro, die einzelne Lauchstange – will ich gar nicht wissen… Der mit Abstand teuerste Laden der ganzen Tour!


Suchbild: wo sind die 70 Euro versteckt?

Als nächste steuern wir das lokale Restaurant an. Es gibt Bier und Burger, und weil wir Sorge haben, wir könnten nicht satt werden, gleich noch Nachos dazu – und das alles im T-Shirt auf der Sonnenterasse.
Auf dem Campingplatz schlagen wir unser Lager auf, geben einen großen Haufen Wäsche in Auftrag und lassen den Abend im Sonnenschein ausklingen. Hier wollen wir 2 Nächte bleiben und einen Pausentag einlegen.
Am Morgen werden wir durch Regenprasseln geweckt. Es schüttet – und hört auch die nächsten Stunden nicht auf. Egal, wir haben Pausentag und bleiben bis mittags im Zelt liegen.
Als der Regen gegen eins dann langsam nachlässt, raffen wir uns auf und machen noch eine kleine Besichtigungstour zum Hverfell Krater und den Dimmuborgir.






Das soll aber auch reichen als Aktivität für heute, ist ja schließlich Pausentag!

Tag 12 und 13: die Ringsttaße vom Myvatn nach Varmahlið

Am nächsten Tag ist es zumindest trocken, wenn auch ziemlich trüb. Ziel für heute ist Akureyri. Es geht heute durch deutlich lieblichere Landschaft als die letzten Tage. Viel Landwirtschaft, Gelegenheit zur Rast im Tankstellenlokal, vorbei am Goðafoss und mit viel Auf und Ab auf den letzten Kilometern nach Akureyri.









Den nächsten Morgen nutzen wir noch zu einem ausgiebigen Einkauf im örtlichen Netto. Für den gleichen Betrag, für den wir vor 2 Tagen am Myvatn ein paar Kleinigkeiten gekauft haben, laden wir uns jetzt die Taschen für die nächsten 8 Tage voll. Der Plan ist, die Ringstraße weiter bis Varmahlið zu fahren, und dann wieder nach Süden abzubiegen. Da wir ein paar Nebenstrecken der Kjölur fahren wollen, von denen wir die Wegbeschaffenheit nicht kennen, planen wir die Einkäufe lieber großzügig und laden uns für 8 Tage die Taschen voll. Von Akureyri geht es dann bei heute fiesem Gegenwind durch das Öxnadal.







Je näher wir dem Pass kommen, desto mehr zieht sich der Himmel zu, und pünktlich als wir die Auffahrt erreichen, setzt zu dem Gegenwind noch Regen ein. Wahrscheinlich gehört das hier zur Dramaturgie der Landschaft, denn auf der Passhöhe angekommen hört der Regen auf, und die Sonne schickt einzelne Strahlen durch die dichte Wolkendecke.





Die letzten Kilometer nach Varmahlið ziehen sich wie Kaugummi, der Gegenwind ist heftig und die Straße schnurgrade und ziemlich öde. Auch wenn man den Ort schon ewig vorher in der Ferne liegen sieht, dauert es noch sehr lange, bis wir endlich ankommen. Erstes Ziel ist der Imbiss im Supermarkt. Erst nach einer ganzen Weile und einen Burger, Kuchen und Bier später sind die Lebensgeister wieder geweckt, und wir haben die Kraft, die letzten Meter den Berg hoch zum Campingplatz zu klettern.

Fortsetzung folgt...
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#1235804 - 16.09.16 19:33 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
Britta
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und weiter gehts...

Tag 14 und 15: die F756 von Varmahlið zur Kjölur

Am Morgen kehren wir noch auf einen Kaffee beim Imbiss ein, bevor wir uns aufraffen loszuradeln.



Zunächst geht es noch einige Kilometer auf Asphalt nach Süden. Bevor wir auf die Schotterpiste abbiegen müssen passieren wir nochmal die Beschilderung nach Bakkaflöt, die Essen und Trinken verspricht.





Wir biegen ab – wer weiß, wann es wieder was gibt. Wir sind zwar weit und breit die einzigen Gäste in dem Haus (es ist August: Hochsaison!), bekommen aber ein paar Sandwiches und können vor allem ein bisschen trocknen – es regnet nämlich wieder.
Kurz hinter Bakkaflöt biegen wir dann wieder auf Schotter ab. Die Piste zieht sich durch ein grünes weites Flusstal mit vielen Schafen – schöne Landschaft, aber sehr mühsam, denn es geht immer wieder steil bergauf, es ist wieder Gegenwind und die Piste vom Regen aufgeweicht und schlammig. Wieder geht es nur langsam voran, wir müssen viel und immer wieder schieben und nach nur 38 km heute schlagen wir das Zelt auf und lassen den Tag ausklingen.









Am nächsten Morgen ist es zunächst trocken, doch von gestern steht noch das Wasser auf der Straße. Auch heute weht der Wind wieder heftig von vorn. Die Landschaft ist schön, wir sehen den ganzen Tag kein Auto, aber die Piste ist Arbeit, und dass sonst keiner unterwegs ist könnte auch daran liegen, dass es bald heftig anfängt zu regnen.









Es regnet nicht – es schüttet. Und Bernd muss feststellen, dass seine Edeljacke undichter ist als ein Nudelsieb. Das bis dahin sicher geglaubte Handy in der Innentasche – abgesoffen. Der Pullover - patschnass. Das Wasser bahnt sich seinen Weg entlang der Beine in der dichten Regenhose und sammelt sich dann in den wasserdichten Schuhen. Gegen drei erreichen wir die Kjölur, folgen ihr noch wenige Kilometer und schlagen dann abseits an einem See das Zelt auf. Kaum steht das Zelt, kommt die Sonne raus. So haben wir immerhin die Möglichkeit, die nassen Sachen ein bisschen trocken zu bekommen.





Tag 16 und 17: die F756 Kjölur bis Kerlingarfjöll

Am nächsten Tag ist es zunächst trocken, fängt aber bald wieder an zu regnen. Und es ist windig, und natürlich kommt der Wind von vorn. So geht es wieder recht langsam voran, und als wir an der orangenen Schutzhütte vorbeikommen, nutzen wir natürlich auch die gern, um aus dem Wind und dem Regen rauszukommen.



Hier treffen wir ein Pärchen aus Holland, mit dem wir noch eine Weile Erlebnisse austauschen, bevor wir dann wieder aufbrechen und weiterfahren.



Auch andere Radler und Wanderer haben hier wahrscheinlich für laaaaannngggeee Zeit Schutz gesucht:







Ziel für heute ist Hveravellir, wo wir natürlich noch in das warme Becken hüpfen, das wir uns – so zumindest meine Meinung – viel mehr verdient haben als all die Autofahrer, die hier auch einkehren. Den Abend spazieren wir noch durch das Geothermal-Gebiet und bestaunen die dampfenden und zischenden Löcher im Boden. Und falls hier irgendwann nochmal die Frage diskutiert werden sollte, was man braucht um auf Radreise zu gehen: neben uns schlug am Abend ein Pärchen sein Zelt auf - die Räder mit denen die beiden unterwegs waren würde die Mehrheit der Forumsteilnehmer vermutlich nicht mal als Bahnhofsräder verwenden, das Gepäck verpackt in Packtaschen und Plastiktüten, und als i-Tüpfelchen eine Gitarre auf dem Rücken. Geht offensichtlich auch! schmunzel







Am Morgen ist dann bestes Wetter, die Sonne scheint und wir sind bald in kurzen Hosen und T-Shirt unterwegs.





Wir biegen von der Kjölur ab, nach Kerlingarfjöll. Hier wird die Landschaft wieder deutlich spektakulärer: breite, mäandernde Flüsse und die schneebedeckten Berge im Hintergrund bilden schon eine schöne Kulisse.





Mit den beiden komfortablen Hütten-Campings ist dieser Abschnitt schon ein Komfort-Hochlandabschnitt. Wir nehmen aber gern das gastronomische Angebot in Anspruch, zumindest die Sandwiches hier sind für 800 ISK inklusive Salat(!) ein echt faires Geschäft. An der Hütte treffen wir auch die beiden Holländer von gestern wieder. Da Bernd bereits seit Tagen mit einem quietschenden Tretlager durch die Landschaft fährt, ist es Zeit für eine Wartung. Die Vermutung ist, dass durch das ganze Furten das Fett aus dem HT2-Innenlager rausgespült wurde. Zumindest kommt ihm beim Öffnen eine braune rostige Brühe entgegen.



Nachdem das Lager mit Kettenöl notdürftig neue geölt wurde, spazieren wir auch hier noch zum warmen Bad. Einmal drin, will man gar nicht mehr raus, denn inzwischen regnet es wieder heftig und es bläst ein kalter Wind.



Tag 18 und 19: über die F349 von Kerlingarfjöll zum Geysir

Am nächsten Morgen machen wir uns zunächst wieder ohne Gepäck auf zum Geothermalgebiet. Der Weg ist stellenweise recht steil, und auch heute bläst der Wind heftig von vorn. Als es dann auch wieder heftig zu regnen beginnt stellt diesmal Bernd die Frage aller Fragen: „Warum machen wir das hier?“



Aber diesmal ist die Antwort einfach: Denn kaum kommt das Geothermalgebiet in unsere Sichtweite, da reißt die Wolkendecke auf und die Sonne beleuchtet die unwirklich bunten Berge.


Darum! lach

Eine ganze Weile laufen und schlittern wir auf dem glitschigen Untergrund durch das Gebiet, machen Fotos über Fotos, weil ein Anblick schöner als der andere ist.





Zurück auf dem Campingplatz bekommt Bernd von dem in der Cycle-Map als „Bike-Enthusiast“ ausgewiesenen Baggerfahrer der Hütte noch einen Vorrat an Fett für das Innenlager, so dass in den nächsten Tagen bei Bedarf nachgefettet werden kann. In Ermangelung einer geeigneteren Verpackung muss die Tüte des Schokoriegels dafür herhalten.





Da uns der Verkehr auf der Kjölur für eine Hochlandpiste ein bisschen viel war, hatten wir die Idee, anstelle dessen die Piste die östlich parallel zur Kjölur verläuft zu fahren. Nachdem uns die Saison-Kräfte in der Hütte überhaupt keine Information zu dieser Piste geben konnten („Da war ich noch nie“) meinte der Baggerfahrer aber zu uns, das sei eine gute Idee. Und den zu erwartenden zahlreichen Furten konnten wir dank des Fettvorrats ja jetzt ganz entspannt entgegen sehen.

So biegen wir statt zurück auf die Kjölur, auf die 349 ein. Zunächst geht es recht steinig los.




Suchbild: wo ist die Straße?

Aber bald wird die Piste besser und ist gut zu befahren. Es geht durch einige Flüsschen, landschaftlich ist es wunderschön, und ja, es war eine verdammt gute Idee hierher zu fahren.









Aus dem Zelt haben wir abends wieder „Himmelkino“: Ein tolles Spektakel als die untergehende Sonne die umliegenden Berge in ihr warmes List taucht, und anschließend der Himmel noch in den verschiedensten Rottönen nachleuchtet.




Am nächsten Morgen, wir wollen grade aufbrechen, als ein deutsches Wohnmobil über den Hügel kommt. Na, die kennen wir doch – die haben wir doch am Herdubreið schon getroffen. Wir freuen uns über das Wiedersehen, trinken einen Kaffee gemeinsam und tauschen die bisherigen Erlebnisse und Erfahrungen aus. Dann brechen wir in entgegengesetzte Richtungen auf.



Weiterhin sind wir beeindruckt von der Landschaft, und dank des schönen Wetters können wir es ganz entspannt angehen lassen und ausgiebige Pausen einlegen.




Bernd legt inzwischen größeren Wert darauf, dass bei den Furten das Innenlager nicht allzu lange mit Wasser geflutet wird, dennoch, es quietscht inzwischen schon wieder erbärmlich.





In dieser einsamen und fantastischen Landschaft, ist es besonders einfach, ein schönes Nachtlager zu finden. Und heute bietet das Himmelkino am Abend eine besonders beeindruckende Vorstellung.





Da wir nicht allzuweit vor dem Ende der Piste übernachtet haben, erreichen wir schon am frühen Vormittag den Gullfoss. Allerdings nähern wir uns von der Ost-Seite. Hier führt eine Piste bis zu einem Parkplatz, von dem es noch etwa ein Kilometer Fussmarsch zum Ufer des Wasserfalls ist. Auch hier sind wir wieder allein mit uns und der Natur. Auf der gegenüberliegenden Seite sehen wir die Busladungen zu den Aussichtspunkten pilgern, wir müssen uns auf unserer Seite den Eindruck mit niemandem teilen. Und weil es vormittag ist und die Sonne scheint, sehen wir auch den Regenbogen über dem Wasserfall, der von der Westseite um diese Zeit nicht zu sehen ist. schmunzel



Die letzten Kilometer bis zum Geysir gehen dann recht flott und wir kommen am frühen Nachmittag am Besucherzentrum an. Dort ist richtig Party: Busladung über Busladung wird in die Souvenirshops gegossen, auf dem viel zu kleinen Parkplatz schieben sich Busse, Superjeeps und Mietwagen quer durcheinander. Wir verziehen uns auf den gegenüberliegenden Campingplatz, auf dem dagegen eine paradiesische Ruhe herrscht. Der Platz ist sehr großzügig angelegt, mit kleinen Holzsitzgruppen, sehr wenigen Gästen, und es ist sommerlich warm. So machen wir erst mal "Urlaub": Ich genieße die Sonne und Bernd schraubt erneut sein Innenlager auseinander, um nochmal eine Ladung Fett nachzulegen. Auch mein Fahrrad hat auf den letzten Kilometern begonnen komische Geräusche zu machen. Es knackt immer mal wieder, aber trotz intensiver Spurensuche können wir keine Ursache ausmachen.



Abends dann, als die Busse abgefahren sind und der Parkplatz langsam leerer wird, spazieren wir auch noch mal zum Geysir und schauen ihm beim Springen zu.



Auffällig ist auf vielen Campingplätzen in Island, das es zum Teil große Ecken gibt, in denen sich die Geschenke der nicht mehr gebrauchten Dinge stapeln. Gaskartuschen und Nudeln sind sicher die gängigsten Restbestände, aber es gab auch Kühlboxen, Isomatten, Grillzubehör, eine Rettungsdecke, und auf diesem Platz sogar ein komplettes hochwertiges Zelt. Leider (oder glücklicherweise ;)) hatte sich das schon jemand gegriffen, bevor Bernd das einpacken konnte. Von der Notwendigkeit von 3 Flasche Senf oder einer Rettungsdecke konnte Bernd mich aber auch nicht überzeugen. zwinker



Tag 20 und 21: über namenlose Pisten nach Þingvellir


Am nächsten Morgen hängt dichter Nebel über der Landschaft. Feiner Nieselregen liegt in der Luft. Da wir überhaupt keine Lust haben, bei dem Betrieb über die viel befahrenen Straßen nach Reykjavik zu fahren, entscheiden wir uns, noch einen Schlenker in die Berge einzulegen. Auf der Fahrradkarte ist eine Piste eingezeichnet, die von Uthlið nach Norden verläuft. Von dort sollte es möglich sein, in einem Bogen über die Hütte Hlöðuvellir zur Kaldidalur zu fahren, und von dort nach Þingvellir. Da unsere Vorräte ziemlich aufgebraucht sind, müssen wir nochmal einkaufen, und laut der Fahrradkarte sollte das in Uthlið möglich sein.
So fahren wir erst mal bis dorthin, einem Ferienhaus-Park mit Campingplatz und Restaurant.



Dass die Zufahrten zu den Ferienhaussiedlungen abgeriegelt und kameraüberwacht sind, irritiert uns etwas - hatten wir in Island so eigentlich nicht erwartet.



Wir kommen dort gegen halb 11 an. Es ist Sonntag. Der Laden öffnet laut Aushang um 16:00, an Wochenenden auch früher. Wir fragen im Restaurant nach, das um 11:00 öffnen soll. Ja, wir sollten uns im Laden aussuchen, was wir brauchen und dann mit ins Restaurant bringen und dort bezahlen. Machen wir, die Auswahl im Laden ist allerdings sehr begrenzt und beschränkt sich im Wesentlichen auf Chipse, Kekse uns Schokoriegel. Wir finden allerdings auch eine Packung Käse sowie Skyr. So packen wir Käse, Skyr und reichlich Süsskram in unser Körbchen, aus der Restaurant-Küche bekommen wir auch noch ein Brot und ein Paket Nudeln – damit ist die Ernährung für die nächsten Tage also gesichert.
Wir fragen auch nochmal nach der Piste, die gibt es tatsächlich, sei aber nur für sehr gute Jeeps befahrbar. Mit dem Fahrrad, und dann noch mit Gepäck? Ungläubiges Kopfschütteln: Unmöglich! Wir fahren los. schmunzel
Die Strecke ist nicht super zu fahren, aber machbar und die Landschaft ist wieder mal der Hammer – wieder ganz anders, als alles was wir bisher hatten.









Eine Weile führt der Weg entlang eines Bergzuges, aber irgendwann müssen wir darüber. Hier geht es auf sehr grobem Geröll wirklich steil hoch. Ich pfeife irgendwann aus dem letzten Loch, so dass Bernd dann irgendwann auch mein Rad die letzten Meter hochwuchten muss.



Oben angekommen dann aber wieder die Belohnung. Wir landen auf einer riesigen Hochebene, ein wunderschönes Plateau mit gut befahrbarer Sandpiste.



Wir passieren eine Pferdeherde mit 2 Reitern, die offensichtlich aus der Richtung kamen, in die wir wollen. Die ganze Piste ist durch die Hufe ziemlich zertrappelt.




Auch in dieser fantastischen Einsamkeit ist ein schöner Schlafplatz schnell gefunden.



Am nächsten Morgen werden wir dann wieder von der Sonne geweckt. Strahlend blauer Himmel erwartet uns und auch der zweite Teil dieser Strecke ist fantastisch! Es wird jetzt wieder deutlich grüner und geht über weite Hochebenen mit Gletscher- und Bergkulisse.







Mein Rad macht weiterhin und zunehmend leichte Knack-Geräusche, selbst beim Schieben macht es Töne. Aber auch nach erneuter intensiver Begutachtung von Rahmen, Kette und Schaltung können wir keine Ursache finden.
Uns passiert eine weitere riesige Pferdeherde, sicherlich hundert Tiere mit Reitern vorn und hinten, die an uns vorbeitraben. Hier nur ein kleiner Ausschnitt:







Nach weiteren Kilometern auf dieser herrlichen Piste stoßen wir irgendwann auf die Kaldidalur. Jetzt sind es nur noch wenige Kilometer bergab nach Þingvellir. Hier driften die amerikanische und eurasische Kontinentalplatte auseinander, der Graben zieht sich über eine Breite von 7 km. Wir kehren erst mal kurz auf einen Hot Dog im Info-Zentrum ein, bevor wir uns auf den Erkundungspfad entlang der Bruchkante begeben. Und auch die ganze Ebene ist durchzogen von tiefen Gräben.



Das Zelt schlagen wir auf dem kleinen Campingplatz direkt am See auf und bekommen am Abend nochmal feinstes Himmelkino geboten.



Tag 22 und 23: über die 36 und 360 nach Reykjavik

Um weiterhin den größten Verkehrströmen nach Möglichkeit zu entgehen, umfahren wir den Þingvallavatn entlang des Ost- und Südufers.







Die Strecke ist ganz schön, allerdings sind wir sehr verwöhnt von den letzten Tagen. Wir unternehmen unterwegs 2 Anläufe, einen kleinen Imbiss zu uns zu nehmen: Im ersten Hotel, wo wir nachfragen hat die Küche mittags komplett geschlossen. Unseren 2. Versuch in dem ion Adventure Hotel brechen wir nach einem Blick auf die Speisekarte ab. Da wir grad weder Appetit auf Kaviarhäppchen haben, noch 30 Euro in einen Burger investieren wollen, belassen wir es bei ein paar Keksen aus dem Vorrat und radeln weiter. Einmal geht es noch heftig bergauf, ausgeschildert mit 15% auf den nächsten 1,5 Kilometern, nur damit nach 1,5 Kilometern ein weiteres Schild mit der gleichen Aufschrift folgt. Aber ne schöne Aussicht gibt’s von oben.







Mein Rad knackt inzwischen bei fast jeder Kurbelumdrehung, ab und zu springt die Kette, aber auch eine erneute Spurensuche bleibt ohne Ergebnis. Da wir heute nicht mehr bis Reykjavik rein fahren wollen, suchen wir uns ca. 20 km vor der Stadt ein Plätzchen auf der Wiese inmitten von Blaubeeren. Bernd (blauer Becher) war zweifellos der fleißigere Sammler. schmunzel





Am nächsten Tag geht es auf denkbar langweiliger schnurgrader Straße Richtung Reykjavik. Die Einfahrt in die Stadt ist auf den extra Radwegen die in der Fahrradkarte ausgewiesen sind, allerdings sehr angenehm. Quietschend und knackend rollen wir in die Stadt – gut dass es dem Ende der Reise zugeht. Und just als wir das Zentrum erreichen geht bei mir plötzlich nichts mehr. Ich trete ins Leere. Ähnliche Symptome hatte die gleich Hinterradnabe bei Bernd vor drei Jahren in Kirgistan gezeigt. Damals waren mehrere Sperrklinken gebrochen. Da wir dieses Fehlerbild schon kennen, steuern wir zielsicher den nächsten Radladen an, um nach Ersatzteilen zu fragen. Der Mechaniker, den wir dort antreffen hat allerdings weder Ahnung noch Lust. Nachdem wir das Problem geschildert haben, holt er ein Ölkännchen, sprüht etwas Öl von aussen auf die Nabe und meint: Jetzt geht’s wieder!



Dass damit das Problem nicht gelöst wäre, war sogar einem Laien wie mir klar. Als bauen wir das Rad aus, und kaum ist der Schnellspanner gelöst, fallen uns die Cassette und das Laufrad in 2 Teilen entgegen. Und bei genauerer Betrachtung wird dann auch schnell klar: hier ist nichts mehr zu schrauben – die Achse ist durch. Keine Ahnung, wie ich das geschafft hab. träller



Was nun? Auf die Frage, ob er vielleicht ein altes Laufrad im Laden hätte, das er uns für die letzten 3 Tage verkaufen könnte, bietet uns der freundliche Mechaniker ein Rad zum Schnäppchenpreis von nur 300 Euro an. Wir zeigen ihm innerlich einen Vogel und ziehen von dannen.
Während ich das Basislager auf einer Parkbank aufschlage, macht sich Bernd auf, die anderen Radläden der Stadt abzuklappern um nach geeignetem Ersatz – Nabe oder Laufrad zu suchen.
Nach 2 Stunden kommt er dann leicht frustriert zurück. Immerhin, er hat ein einigermaßen passendes Laufrad im Gepäck, der Preis von knapp 200 Euro ist allerdings auch nicht grade ein Superschnäppchen, vor allem mit dem Wissen, dass zu Hause eine ganze Laufradgalerie über dem Schreibtisch hängt. Egal, wir wollen ja noch ein bisschen fahren, also Laufrad eingebaut und weiter geht’s. Da wir auf den Campingplatz in Reykjavik keine Lust hatten, haben wir uns für heute mal ein Zimmer gegönnt. Also schnell die Sachen weggebracht, und den Rest des Tages in Reykjavik vertrödelt.







Tag 24 bis 26: über die 42, 427 und 425 nach Keflavik und zurück nach Berlin

Für die letzten 2 Tage wollen wir noch mal einen Schlenker über Grindavik fahren. Zum einen, weil wir so die Hauptstraße von Reykjavik zum Flughafen umgehen können, zum andern, weil und das Campingplatz sehr gut gefallen hat, und wir auch gern noch einen Abstecher durch das Geothermalgebiet nordöstlich von Grindavik machen wollen. Bernd lädt das kaputte Laufrad auf, und auf gut markierten Radwegen verlassen wir Reykjavik.





Die Strecke nach Krysuvik, ist zwar schön, kann uns aber nach all dem in den letzten Wochen gesehenen nicht mehr so richtig begeistern. Wir sind offensichtlich satt an Eindrücken - und inzwischen ziemlich verwöhnt.









Mit Kaffeetasse und Begeisterung macht sich Bernd allerdings am Abend auf dem Campingplatz daran, das kaputte Laufrad zu demontieren, um die Einzelteile als Andenken mit nach Hause zu nehmen.



Den letzten Tag haben wir geplant, die Küste entlang zu fahren, in Sandgerði auf dem Campingplatz zu übernachten, und dann am nächsten Morgen von dort zum Flughafen zu fahren. Da unser Flug bereits um 6 Uhr startet, bedeutet das zwar elend frühes Aufstehen, aber die 7 km zum Flughafen erscheinen uns machbar. – Haben wir gedacht – auch nach 4 Wochen Island verfallen wir immer noch in die Gewohnheit, den Tag vorab planen zu wollen….
Wir fahren los zum Kap von Reykjanes und bestaunen das Geothermal-Gebiet dort.







Soweit so gut, allerdings führt die Straße von da an nach Norden – und wir haben Nordwind… Es ist der letzte Tag, die Landschaft ist vergleichsweise wenig attraktiv und der Wind bläst massiv von vorn – irgendwann fluche ich nur noch vor mich hin.
In Hafnir biegen wir ab und suchen Schutz vor dem Wind in einer Bushaltestelle.








Während ich mir ein Frustteilchen nach dem anderen reinschiebe, schraubt Bernd an seinen Pedalen, die inzwischen mit dem Innenlager um die Wette quietschen. Es bedarf dringend einer Planänderung: Wir geben alle Ambitionen noch irgendwo hin zu wollen auf, und definieren unser Tagesziel neu mit: Flughafen Keflavik. Wir radeln noch bis Keflavik, essen dort noch eine Frustburger und machen uns dann auf die Suche nach einem geeigneten Platz für unser Zelt in Flughafennähe. Da wir mehrfach gelesen haben, dass Übernachten im Flughafen nicht toleriert würde, lassen wir das von vorneherein bleiben. Eine andere Option wäre die Übernachtung in der Fahrradwerkstatt. (Wie wir am nächsten Morgen feststellen, wäre das durchaus gegangen – wir wären zumindest nicht allein gewesen.) Die Option Hotel haben wir ganz schnell verworfen als wir gesehen haben, dass die Preise zwischen 150 und 750 Euro für eine Nacht lagen. Das seh ich irgendwie nicht ein, wenn ich um drei Uhr aufstehen muss. Also Zelt. Gut 2 km nördlich des Flughafens werden wir fündig, stellen unser Zelt in einer kleinen Bodensenke auf und verbringen dort ungestört unsere letzte Nacht.



Am Morgen klingelt dann um halb drei der Wecker, um halb vier stehen wir am Flughafen und wickeln unsere Räder in Folie und pünktlich um sechs heben wir ab Richtung Berlin.

Hinter uns liegt eine fantastische Reise durch eine wirklich ganz außergewöhnliche Natur. Hier fehlen sowohl die Worte der Beschreibung, noch können die gezeigten Bilder ansatzweise wiedergeben, wie sehr uns die Landschaft beeindruckt hat. Mit dem Wetter hatten wir wahnsinnig Glück, so dass Island im Sommer tatsächlich als vollwertiger Sommerurlaub durchgehen konnte.

Hier, da es keine Tracks gibt, noch ganz analog die gefahrene Route:



Und die Schadens- und Verlustliste, diesmal außergewöhnlich lang:
• 1 Platten
• Regenjacke undicht
• Kamera abgesoffen
• Mütze verloren
• Sonnenbrille verloren
• Handy abgesoffen
• Achse gebrochen
• Objektiv-Zoom hakt
• Gaszufuhr Kocher lose
• Prallblech verloren
• Innenlager defekt
• Pedale quietschen
• Handschuhe durchgeschlissen



Britta
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#1235809 - 16.09.16 19:54 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
Thomas1976
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Halo Britta,
hallo Bernd,

als Islandradreisender aus dem letzten Jahr kann ich nur sagen WOW bravo

Tolle Bilder und einfach scheint bei Euch ja gar nichts zu sein zwinker

Ich hatte im letzten Jahr deutlsich mehr Asphalt unter den Rädern (ca. 60% Straße, 40% Piste) aber das Hochland gehört zu Island irgendwie dazu. Aus Zeitgründen musste ich die Piste zur Askja streichen.

Wenn nur das Wetter auf Island etwas wärmer und trockener wäre träller

Einfach nur toll Euer Bericht.

Gruss
Thomas
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#1235812 - 16.09.16 19:58 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
Keine Ahnung
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Toller Bericht! Da habt Ihr eine wirklich interessante Radreise gemacht. Wellblechpisten und Sandstrecken hatte ich dieses Jahr auch. Bei Euch scheint das aber dann doch einen größeren Teil der Tour ausgemacht zu haben. Die tolle Landschaft hat Euch ja ganz offensichtlich für die Strapazen entschädigt.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1235817 - 16.09.16 20:26 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
Biketourglobal
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Eine tolle Tour und ein toller Bericht.
Vielen Dank dafür!
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#1235824 - 16.09.16 21:05 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
tirb68
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Da hat ihr ja ordentlich was weggeschafft.
Ich konnte 2014 von Nydalur nicht zur Askja rüber, weil sich der Barbadunga schon regte und die Furten nicht mehr machbar waren. Interessant, dass es jetzt eine neue Route gibt.

Ihr hattet gar keinen richtigen Sturm, nur ein bischen Wind? Dann gilt das eigentlich nicht als Islandtour. Da müsst ihr noch mal hin zwinker

Grüße
Brit
Der normale Tropfen macht das schon und fließt mit den anderen in den Wasserkopf der Nation.
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#1235825 - 16.09.16 21:15 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: tirb68]
uri63
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Toller Bericht mit schönen Fotos und unterhaltsam geschrieben.
Grüsse uwe
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#1235844 - 17.09.16 00:45 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
Isaantourer
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Wahnsinn diese Landschaft! Ich finde euren Bericht einfach super. Lässt sich sehr gut lesen. bravo
der Isaantourer
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#1235869 - 17.09.16 09:49 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
Elric
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Echt toller Bericht...

Da ihr so über die hohen Preise schimpft, würde mich noch interessieren:
Wieviel Geld habt ihr (mal das Ersatzrad ausgenommen) in Island gelassen?
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#1235880 - 17.09.16 10:32 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
iassu
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Hallo Britta,

ein beeindruckender Bericht!

Man könnte sich wahrscheinlich kaum einen größeren Gegensatz zu eurer und meiner Reise vorstellen. Mich würden keine zehn Pferde in solche Steinwüsten und Sandorgien treiben. Aber es beeindruckt trotzdem.

Eine kleine Frage hätte ich da noch.

Was habt ihr euch bei diesem häufigen und tiefen Furten gedacht? Daß das auch ohne Salzwasser in kurzer Zeit alles kaputt macht, liegt doch eigentlich auf der Hand. Fahrräder sind ja keine Unterwasserfahrzeuge. Man kann drauf warten, daß auch die restlichen Naben noch kollabieren werden. Spätestens wenn man beobachtet, wie das Wasser noch lange danach aus den Bohrungen des Tretlagergehäuses läuft, sollte man sich doch klar sein, daß man da einen grundsätzlichen Fehler gemacht hat.

Trotz dieses Unverständnisses meinerseits: Glückwunsch zur Reise!
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (17.09.16 10:33)
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#1235910 - 17.09.16 13:55 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
panther43
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Klasse Bericht, schöne Bilder, da habt ihr Euch ja wirklich einige der "fiesesten" Pisten ausgesucht zwinker Wer ins Hochland will, kriegt halt auch mal nasse Füsse oder Räder, trocken bleiben geht da nicht .... Glückwunsch zur Tour!

Geändert von panther43 (17.09.16 13:58)
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#1235921 - 17.09.16 14:53 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: tirb68]
Britta
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Hallo Brit,

das war schon ausreichend windig, mehr Wind hab ich gar nicht vermisst. zwinker
Aber jetzt wissen wir auch, was du meintest, als du erzähltest dass du reihenweise Leute getroffen hast, denen die Räder weggebrochen sind. schmunzel

Wir werden bestimmt nochmal hinfahren!

Grüße
Britta
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#1235923 - 17.09.16 15:04 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Elric]
Britta
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Hallo,

wir haben relativ wenig Geld dort gelassen, weil wir sehr viel wild gezeltet haben und bis auf die Nacht in Reykjavik nie eine feste Unterkunft hatten. Die Campingplätze auf denen wir waren, waren mit Preisen zwischen 15 und 20 Euro für 2 Personen völlig ok - die Pätze an den Hütten im Hochland oft teurer, aber auch das find ich ok, denn die Saison ist kurz und der Aufwand der Bewirtschaftung sehr hoch. Feste Unterkünfte oder Essen gehen fanden wir schon recht teuer. Lebensmittel im Supermarkt sehr unterschiedlich, manche Sachen sind kaum teurer als hier, andere (z.B. Schokolade) kosteten doppelt oder dreimal soviel wie hier.

viele Grüße
Britta

Geändert von Britta (17.09.16 15:16)
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#1235926 - 17.09.16 15:14 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
Keine Ahnung
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Wolltest Du sagen, "wir haben relativ wenig Geld dort gelassen"?
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1235929 - 17.09.16 15:15 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Keine Ahnung]
Britta
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ups, ja, genau das meinte ich.
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#1235930 - 17.09.16 15:17 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
Keine Ahnung
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... wenn Du es nicht mehr hättest ändern können, hätte ich das noch gemacht zwinker
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1235931 - 17.09.16 15:19 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: iassu]
Britta
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Hallo Andreas,

ja, dass wir recht unterschiedlich reisen ist offensichtlich. schmunzel
Ich kann für uns sagen, dass wir ganz und gar nicht den Eindruck haben, einen Fehler gemacht zu haben. Es war eine der großartigsten Reisen, die wir gemacht haben. Ich seh das so: wir haben unsere Räder genau zu dem Zweck, um damit solche Touren möglich zu machen. Und wenn dann etwas kaputt ist und ausgetauscht werden muss, dann ist das eben so und ist Teil der Geschichte.

viele Grüße
Britta
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#1235937 - 17.09.16 16:39 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
iassu
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Nunja, weiterfahren hättet ihr ohne den Einsatz von unverhältnismäßig viel Geld offenbar nicht mehr weit können, wenn ich das richig verstanden habe. Ich jedenfalls verstehe Fahrradkomponenten nicht als Wegwerfartikel.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1235948 - 17.09.16 17:48 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: iassu]
Thomas1976
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In Antwort auf: iassu
Nunja, weiterfahren hättet ihr ohne den Einsatz von unverhältnismäßig viel Geld offenbar nicht mehr weit können, wenn ich das richig verstanden habe. Ich jedenfalls verstehe Fahrradkomponenten nicht als Wegwerfartikel.


Es sind Gebrauchs- bzw. Verschließteile, was denn sonst bitte? Und wenn man auf Island im Hochland unterwegs ist, muss man mit erhöhten Verschleiss rechnen. Wobei der Achsbruch schon Pech gewesen sein sollte.

Die beiden waren ja schon in Rekjavik. Im schlimmsten Fall hätten sie die letzten beiden Tage abchillen können. Ich musste letzes Jahr "nur" 8x durch Furten auf Island und meine Lager haben dieses gut überstanden. Allerdings habe ich nirgedwo HT2 Lager mehr montiert, von deren Haltbarkeit ich rein gar nichts halte. Island hat übrigens ein gut ausgebautes Busstreckennetz. Selbst die meisten Hochlandpisten werden im Sommer 1x täglich von Bussen angefahren. Im Notfall kommt man immer weg, vor allen Dingen wenn man zu zweit unterwegs ist.

Geändert von Thomas1976 (17.09.16 17:53)
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Off-topic #1235950 - 17.09.16 18:15 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Thomas1976]
iassu
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Ich sag da nix mehr dazu, hier ohnehin offtopic.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1235951 - 17.09.16 18:17 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
natash
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Huhu Britta,

ein unterhaltsam geschriebener Bericht einer interessanten Tour von Euch, was auch sonst schmunzel.
Island gehört zwar nach wie vor nicht zu meinen Wunschzielen (zu nass, zu windig zu teuer), aber eine gewisse Faszination der Gegend kommt schon rüber.

Merci

Natalie
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#1235988 - 18.09.16 07:16 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
Uwe Radholz
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Respekt, was für ein irrer Bericht! Eure Bilder der Landschaft lasssen Sehnsucht aufkommen, die Bilder der befahrenen Wege dämpfen die dann aber.Jedenfalls bei mir. zwinker
Mal sehen.....
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#1236006 - 18.09.16 09:15 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
nicolaiB
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Schöne Bilder die ihr da mitgebracht habt bravo Da will man eigentlich gleich selbst hin...

Gruß Nicolai
Immer der Nase nach
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#1236008 - 18.09.16 09:20 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
:-)
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Tolle Tour!!!

schönen Dank für den Bericht und die Fotos. Ich freue mich zu erfahren, dass die Schutzhütte Arnarbaeli auf der Kjölur noch steht. Bei meiner ersten Tour war ich sehr froh, dass ich dort übernachten konnte und hier im Forum hab ich erfahren, dass sie kurz danach wohl abgeschafft worden ist, wie viele andere Schutzhütten auf Island auch. Freut mich, dass sie doch noch stehengeblieben ist.

Den Bárðarbunga-Ausbruch hatte ich 2014 fasziniert verfolgt (im Internet) und auch quasi zugeschaut wie nach und nach die Gæsavatnaleið überrollt bzw. verschoben wurde. War mir gar nicht so sicher ob die Südroute danach noch mal geöffnet wird, obwohl es in der Gegend natürlich ein leichtes ist die Streckenmarkierungen auf neuer Route neu zu stecken. Aber es gab wohl schon Überlegungen die Südroute (die eigentliche Gæsavatnaleið) zu schließen.

Die Nordroute kenne ich noch nicht und nach dem Ausspruch eines Isländers "Wer die Nordroute einmal gefahren ist, der ist sie einmal zu oft gefahren!" war ich im zweifel ob ich mir das überhaupt mal antuen sollte. Aber euere Bilder von der Ecke sehen wirklich spektakulär, reizvoll und verlockend aus.
Überhaupt sehe ich an eurem Bericht wieder mal, dass man sich nicht abschrecken lassen sollte von Meinungen anderer. Eine Isländerin hat mir die Strecke östlich der Kjölur als reine Mountainbikstrecke beschrieben, unbefahrbar mit einem bepackten Reiserad, wie man sieht ist auch das Ansichtsache.

Wirklich eine Tolle Tour....

Was ihr auf der Südroute verpasst habt könnt ihr euch gerne in meinem Bericht dazu anschauen Gæsavatnaleið sýðri. Ich war 2012 da, also noch vor dem Bárðarbunga-Ausbruch und finde die Strecke hat Suchtwirkung. Vielleicht was für euch fürs nächste Jahr.

Gruß
Jörg

Geändert von :-) (18.09.16 09:21)
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#1236013 - 18.09.16 10:10 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
Dietmar
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Hallo Britta,

haste sehr schön geschrieben, feinste Island-Werbung, aber wie schon beim Benki-Frank muss ich sagen: Nix für mich! schmunzel

Gruß Dietmar
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#1236019 - 18.09.16 10:54 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
Juergen
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bravo bravo bravo
..... für mich wär die Reise wahrscheinlich schon beim kaputten Kocher zu Ende gewesen. Dass ihr auch noch Lager und Achse verschlissen habt setzt dem Ganzen die Krone auf. Spätestens hier hätte ich die Fuhre im Geysir versenkt. schmunzel

Beeindruckende Tour, beeindruckende Bilder, beeindruckende Leistung von euch beiden. Einfach klasse!

Was bin ich froh, dass Bernd wieder solche Touren unternehmen kann. Das dürfte wohl euer größtest Geschenk sein. schmunzel

Bis bald mal wieder.
Jürgen
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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#1236066 - 18.09.16 19:33 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
benki
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Beiträge: 436
Sehr schön der Bericht und die Bilder. bravo
Ich habe mir den Bericht am Wochenende reingezogen, draußen hat es geregnet, es war ungemütlich, also die richtige Wetterlage um einen Islandbericht zu genießen.
Respekt kann ich nur sagen. Eure Tour war echt hart und spannend. Vielleicht klappt es mal mit einem Bilderabend.


In Antwort auf: Dietmar

haste sehr schön geschrieben, feinste Island-Werbung, aber wie schon beim Benki-Frank muss ich sagen: Nix für mich!


Dabei war meine Tour eine Softtour. Dietmar lass dich nicht von den Berichten von deinem Traum abbringen. Island wird dich begeistern.

Gruß Frank
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#1236196 - 19.09.16 13:59 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
Jakob
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Hallo Britta

einer der wenigen Berichte die ich von Anfang bis Ende gelesen habe! Tolle Route habt ihr da gewählt und eure Eindrücke machen Lust mal wieder so eine ähnliche Tour zu machen!

Jakob
www.bike-nord.de ...Reisen in die Arktis, Antarktis, nach Island, Skandinavien, Iran und den Oman
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#1236210 - 19.09.16 14:45 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: Britta]
dhomas
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Sauber sauber, echt toll!
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#1236281 - 19.09.16 18:57 Re: Island - durch's Hochland 2016 [Re: :-)]
Britta
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Hallo Jörg,

ja deinen Reisebericht hatten wir vorher natürlich ausgiebig studiert (deine Seite ist ja sogar im Müller Reiseführer empfohlen)! Der war auch durchaus mitverantwortlich für die Idee und den Wunsch, die Schleife zur Askja zu fahren. schmunzel
Dass wir uns dann doch gegen die Südvariante entschieden haben - obwohl sie uns echt gereizt hätte, lag halt daran, dass wir nur Kapazität für gut 5L Wasser pro Person hatten und die beiden Isländer uns sagten, dass es für mind. 2 Tage kein Wasser gäbe. In diesem Fall erschien mir die Angabe eher noch untertrieben - die Jungs machten eher den Eindruck, als wären sie noch deutlich schneller als wir unterwegs gewesen, abgesehen davon hatten sie einen Schlüssel für die Privathütte am Gletscher, wo sie Zugang zu Wasser hatten. Wir hätten für die besagte Strecke sicherlich eher 3 Tage oder mehr gebraucht. Aber dass wir nochmal hinfahren, da sind wir uns ziemlich sicher - dann werden wir noch mal einen Anlauf starten (so der Bárðarbunga bis dahin nicht nicht wieder für eine neue Wegführung gesorgt hat)! schmunzel

Ansonsten hast du schon recht, es war meist schwierig, aus den Erfahrungen anderer Empfehlungen für die eigene Route abzuleiten. Die Strecke im Süden östlich der Kjölur fanden wir z. B. größtenteils deutlich besser zu fahren als die Kjölur selbst - kein Waschbrett, kaum ein Auto und landschaftlich wunderschön. Absolut gut hat uns aber dann auch der Schlenker von Utlhið nach Norden gefallen. Der Anstieg war zwar eine Plackerei, aber der Rest war gut machbar und landschaftlich absolut lohnend.

viele Grüße
Britta
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