Hallo Nickenick!

Man kann wirklich behaupten, dass Sattelkauf immer ein gewisses Risiko birgt, da viel auch vom persönlichen Komfortempfinden, Sitzposition und Fahrverhalten abhängt.
Au der IFMA 2004 hatte ich Gelegenheit mit einem "Fachman" zum Thema Sattelkauf ins Gespräch zu kommen, welcher meiner Meinung nach einen schönen Vergleich mit Sattel am Velo und Schlafmatraze schloss.
Man hätte bei einer weichen Matraze im Bett zwar erst ein Gefühl des Wohlbefinden, würde nach einiger Zeit jedoch auch hier durchliegen und mit Wehwehchen klagen, da das Durchliegen im Bett bald zu Rückenschmerzen führe. Ähnlich hier auch der Aspekt bei einem Gelsattel: Anfangs Wohlbefinden, anschließend drückt sich das Gel durch und der Druckpunkt ist schnell zu spüren.
Genauso wie beim Matrazenkauf eine mittelharte bis harte Matraze zu empfehlen sei, könne auch beim Sattelkauf davon ausgegangen werden, so der Verkäufer am Stand in Köln.
Mir persönlich reichte diese Info damals nicht aus und ich recherchierte weiter nach pro und contar beim Sattelkauf. Grundlegend gibt es, so denke ich, zwei Ursachen für das Schmerzen im Genitalbereich.

1) Durch Reibung wird Temperatur aufgebaut!
2) Durch Sitzhaltung wird ein Druck (abquetschen) erzeugt!

Bei meiner Entscheidung zum Kauf des "richtigen" Sattels achtete ich darauf, Ursache eins schon im Keim zu ersticken, in dem ich mich für Leder und damit für ein Naturprodukt entschied, welches Temperaturneutral arbeitet. Gab damit also dem Kunststoff Material einen Tritt!
Um Problempunkt Nummer Zwei weitesgehend zu mildern, investierte ich in gute Radunterwäsche und Velohose, erinnerte mich an die Aussage des "Fachmans" und des Vergleich von der IFMA und kaufte einen harten Kernledersattel (Brooks Conquest All Terrain).
Ende Oktober kam ich schließlich von meiner ersten großen Tour und nach 10 000km wieder heim und war glücklich über meine Entscheidung des Kernledersattels, welcher mir nach schmerzhaftem Einreiten ( ca.1500km) viel Freude bereitete.

Herzlichst, Postman.