Die Gegend um Nizza kenne ich recht gut. Weiter Richtung Marseille leider nicht.
Bieten sich auf dem Weg von Nizza nach Marseille auch Teilstücke an, die ich mit der Regionalbahn überbrücken sollte od. ist dort einfach alles sehenswert und schön?
Die Küstenstrasse ist ja zur Ferienzeit erfahrungsgemäß rappelvoll. Aber das Hinterland...?
Wenn man sich auskennt, gibt es keine langweiligen Strecken. Die Küstenstraße ist auch nicht unbedingt immer rappelvoll. In einigen Ecken gibt es auch ganz küstennah Nebenstrecken - etwa wo es Halbinseln gibt, z.B. bei St-Tropez über Ramatuelle, nochmal deutlich entrückter über Cogolin. Die meisten Küstenabschnitte bis Marseille sind reizvoll, für die Calanques direkt bei Marseille gelten besondere Bedingungen (vgl. meine Berichts-Links weiter unten). Die unschönsten Ausnahmen an der Côte liegen eher unweit Nizza westlich um Cagnes-s-Mer und Juan-les-Pins/Cannes.
Das Hinterland ist vielfältig und entsprechend diverse Routen denkbar. Unmittelbarer an der Küste möchte ich die Gebirgszüge von Esterel, Maures und Sainte-Baume hervorheben. Sie könnten einen Leitfaden geben. Aber auch weiter nördlich sind beschauliche Landschaften und reizvolle Entdeckungen zu machen, symbolisch mal um die Orte Fayence, Draguignan oder Cotignac genannt.
Wie gut du die Nizza-Umgebung kennst, weiß ich jetzt nicht, aber wohl sollte dir dann die Regionalpark Préalpes Côte d'Azur mit seinen vielfältigen auch einsamen Routen etwas sagen. Folgst du dem Loup, gelangt man auf eine weit nach Osten reichende Höhenroute über Gréolières und Andon. Anschluss statt Verdon-Region könnte dann auch über Mons, Seillans Richtung Draguignan sein. Noch nördlicher gäbe es die Esteron-Route, über St-Auban dann auch mit Anschluss an Verdon oder südlichere Gebiete. Neben Esteron-Fluss gäbe es auch noch weitere Varianten parallel.
Möchtest du dich im Westen nördlicher halten, gibt es zum Luberon noch eine kaum bekannte Alternative durch die Montagne Sainte-Victoire (viele Eichen). Luberon ist aber auch nicht überall überlaufen, das ist ein falsches Gerücht. Wenn du an Lavendelfeldern interessierte bist, dann halte dich evtl. an den südlichen Fuß des Mont Ventoux mit der Region um Sault. Umher hat es sehr einsame Route auch in der Hochsaison (über Banon im Osten, Gorges de la Nesque oder Venasque bieten sich westlich an). Das ist Hochebene und eine andere Art Lavendel als unten (und vielleicht etwas später in Blüte). Zumindest bis Mitte Juli sollte Lavendel noch ausreichend zu sehen sein.
Die besonders meernahen Varianten ungefähr zwischen Hyères Le Lavandou und Loup findest du im
Kap. 3 meiner Westalpen-Tour 2009. Das Esterel-Massiv habe ich als
Prolog meiner Korsika-Tour 2012 durchquert. Die meisten Infos aber für Alternative zwischen Nizza und Marseille findest du zu Beginn und Ende meiner
Tour Alpes Occidentales "PACA" (2017). Sicherlich war ich noch öfters in der Gegend, aber sollte erst mal reichen.
