Hallo,
hier ein kurzer Radreisebericht: Freitag radelte ich von Heidelberg nach Landau über Speyer, Römerberg, wo ich die Familie Koch besuchen wollte, die wohnen aber nicht mehr dort. In Landau bin ich ins Schwimmbad, um abzukühlen, Wäsche (Radtrikot und -hose) waschen. Dann habe ich mir einen (Bananen-)Weizen gegönnt. Abends habe ich dann auf dem Bahngelände am Rande wild gecampt. Nur einmal ist einer vorbei gelaufen, ich war unweit einer Gleisschaltanlage. Die Züge haben mich nicht gestört und mein Zelt hatte man auch vom Zug sehen können. In der Nacht gab es Gewitter und viel Platzregen (große Tropfen). Ich schlief ausgezeichnet.
Morgen traf ich dann Jürgen und Werner vom radforum.de, wie verabredet. Wir warteten bis 10 Uhr, aber es kam niemand mehr. Die Tour führte dann durch die Südpfalz (gelegentlich Straße) und den Pfälzerwald (fast nur Radwege). Die Strecke ist wirklich sehr schön. Duch die vielen Abbiegungen war es von großem Vorteil, dass Jürgen und Werner die Strecke genau kennen. So konnten wir ausschließlich Rad fahren ohne ständig auf eine Karte gucken zu müssen. Wir kamen gut voran.
In Wissemburg, Frankreich angekommen, legten wir eine Rast ein. Werner und Jürgen wollten dann nach Landau zurück radeln. Ich hatte Barbie versprochen, ihr zu ihrem Geburtstag am nächsten Tag ein Geburtstagsgeschenk aus Frankreich mitzubringen. Gegenüber war ein großer Einkaufsmarkt. Drinnen war es kühl und angenehm. Das Geschenk sollte "ultralite" sein, etwas was ich gut mit dem Fahrrad nach Heidelberg zurück bringen kann. Ich kaufte dann ein großer Satz (20 Stück) von Einwegsektgläser. Diese lassen sich auch auf Radtour nehmen, als Partykit. Solche Einwegsektgläser habe ich bislang nur in Frankreich entdeckt.
Durch die Abkühlung im klimatisierten Laden, war ich erfrischt. Ich bin dann nach Landau über Schweigen (Deutsches Weintor) geradelt. In Landau überlegte ich mir ins Schwimmbad wieder zu gehen, da es aber noch früh, ich noch gut im Tritt war und auch versprochen hatte, Sonntagsfrüh wieder in Heidelberg zu sein, entschloß ich mich weiter nach Germersheim zu radeln, wo in Lingenfeld ein wunderschöner Campingplatz an einem Baggersee ist. Ich stellte mir die Frage, ob dort einmal angekommen, ich zelten würde oder weiter nach Heidelberg radeln?
Kurz vor Germersheim bin ich vom richtigen Weg abgekommen und mußte dann einen 4,5km Umweg fahren. Das mit Heidelberg wird knapp, dachte ich mir. Nach Germersheim sprach ich mit einem älteren Herr, wie ich nach Lingenfeld komme. Ich radelte ziemlich schnell, ohne viel zu überlegen, ob ich auf den richtigen Weg bin. Dann war ich plötzlich auf dem Rhein-Au Radweg, so dachte ich und fuhr weiter. Als dieser aber eine 180 Grad Wende machte, wußte ich dass was nicht stimmen kann. Also holte ich die Radkarte aus meinem Gepäck, hielt ein Rennradfahrer an und mußte feststellen, dass ich auf die "Insel Grün" gelandet war, wo Chrysler-Diamler ein rießen Werk unterhält. Also zurück, ingesamt 12km mindestens umsonst gefahren. Heidelberg am gleichen Abend zu erreichen erschien jetzt ausgeschlossen. Auch die Vorstellung im Bagersse beim Sonnenuntergang schwimmen zu gehen und anschließend ein Weizenbier zu trinken, war nicht mehr machbar.
Ich hatte die Abbiegung zum Rhein-Au-Radweg schlicht übersehen, weil dieser mit schwarzer Farbe auf Graffiti-Art übermalt war. Auch weitere Schilder des Rhein-Au-Radweges waren übermalt. Dann kam ein Schild, wo jemand versucht hat, die schwarze Farbe zu entfernen. Was für ein Mensch wird das gewesen sein, der die Radschilder mit schwarzer Farbe übermalt hatte? Am Campingplatz in Lingenfeld kam ich dann an, bestellte gleich 2 (Bananen-)Weizenbier, wobei das zweite mir gar nicht gut bekam, zu viel Gas im Magen.
Der Campingplatz war laut, Jugendliche machten ein großes Lagerfeuer. Als der Platzwart kam und sagte, dass offenes Feuer hier verboten sei und wieder ging, legten die Jugendliche mehr Holz drauf und machten ein rießen Feuer. Schön anzusehen, aber ich war ein wenig beunruhigt, dass auch Funken (die es gab) auf mein Zelt landen könnten, aber glücklicherweise gab es kein Wind. Meine Zeltnachbarn waren auch laut, so trank ich deren Cola, um mich vom 2. Weizenbier zu erholen. So gegen 2 oder 3 Uhr morgens kehrte Ruhe ein.
Sonntagsfrüh um 7 Uhr radelte ich nach Speyer, frühstückte und dann fuhr ich weiter über Schwetzingen nach Heidelberg, wo ich gegen 10:30 ankam und Barbie ihr Geburtstagsgeschenk überreichen konnte.
Die Radtour durch die Südpfalz und Pfälzerwald kann ich nur jedem empfehlen, Autoverkehr war kein Problem. Und Jürgen und Werner, die die Strecke genau kennen, machten diese Radtour zu einem unvergeßlichen Erlebnis! Beim nächtsten Forumstreffen im Südwest kann ich nur jedem empfehlen, mit zu machen und so ein schönes Teil von Deutschland kennen zu lernen. Der Pfälzerwald ist wirklich schön - ganz besonders wenn man dort mit dem Rad unterwegs ist!
Mir hat die Tour sehr gut gefallen und Spaß gemacht!
Gruss,
Bernd, der ultralite Camper mit dem Reiserad unterwegs.