So, bin wieder da und deutlich zweigefärbt
Es war großartig! Allerdings habe ich nicht alles geschafft, die Etappen waren doch kürzer als gedacht:
- Es ist halt ziemlich bergig
- Ich war in keiner guten Form (den ganzen Sommer fast nicht radgefahren)
- Die Westküste ist superschön: Man muss alle paar Meter stehenbleiben und Fotos machen und die Landschaft genießen
- Ich brauche noch Ziele für das nächste Mal
Die Strecke: Landung in Bastia, einmal ums Cap Corse, die gesamte Westküste bis Bonifacio, dann über Porto Vecchio nach L'Ospedale (ächz), Zonza, Ajaccio. Dort blieb ich dann die letzten zwei Tage, wollte eigentlich mal mit der Eisenbahn fahren, aber deren Startzeiten in Ajaccio sind unmenschlich (6:25 und irgendwann nachmittags, wenn ich das richtig kapiert habe). Hätte also noch mindestens einen Tag im Binnenland dranhängen können, allerdings hat es dort ganz ordentlich gewittert.
[...]Schöne Piazza mit Terassenflair: Sartène.[...]
Da war ich, heute vor einer Woche, so gegen 11 Uhr. Platz war abgesperrt, ein Café mit blauen Plastikplanen abgehängt, ein Großaufgebot an Polizei, Riesenwirrwarr im Ort. Wenige Stunden vorher geschah dies:
Ausführlich auf französisch oder hier
knapper auf deutsch. In einem Reiseführer steht geschrieben, dass die Korsen nicht immer stolz auf Napoleon waren, da er sich als Kaiser nicht mehr allzusehr um die Insel gekümmert haben soll. So soll er einen Abgesandten gefragt haben: "Na, wie geht's auf Korsika? Bringen sie die Leute immer noch gegenseitig um?" ... Die Antwort auch 200 Jahre später: Ja.
[...]In Ajaccio habe ich vermutlich im Hotel San Carlu gewohnt (einfach), genau weiß ich es aber nicht mehr. Sehr zentral gelegen, Blick fiel direkt auf den morgendlichen Markt und über ein paar Dächer aufs Meer.[...]
Das gibt es noch, ich wollte die letzten Tage in einem Hotel verbringen, um mich a) zu belohnen und b) schnell an der Fähre zu sein, Abfahrt war um 8 Uhr morgens, 7 Uhr sollte man dort sein. Allerdings war kein Zimmer mehr zu bekommen in der ganzen Stadt! Ich dachte, die Hochsaison sei vorbei ... denkste, keine Chance. Also wieder Campingplatz, der auch sehr schön liegt und bedeutend billiger ist. Denn: die Hotels in Ajaccio sind sauteuer. Unter 80 EUR findet man so gut wie gar nichts, das habe ich letztes Jahr an Cote d'Azur und in der Provence einmal zahlen müssen, und das war bei St. Tropez.
Col de Bavella von Porto Vecchio nach Solenzara (Nordseite ist schlechter Asphalt, daher evtl. von Solenzara fahren, längere Walddurchfahrt, Bademöglichkeiten im Fluss; ab Porto mehr Panoramaauffahrt, oben Wald). Bei L'Ospedale (quasi nach dem ersten, großem Anstieg) ein Märchenwald mit Steinblöcken (Picknickplätze). [...]
Bavella hat nicht geklappt, den hebe ich mir noch auf. Bin von L'Ospedale weiter nach Zonza, immerhin hieß der Campingplatz dort (zu Recht) Bavella-Vista.
[...]In Porto waren wir auf dem Camping "Funtana a l'Ora" etwas außerhalb (ca. 1 -2 km) an der Straße richtung Evisa. Auch hier hat es uns recht gut gefallen. Auch wenn es schon genannt wurde: Die Klippen der Calanche sind meiner Meinung nach ein asolutes Muss!
Ich war mitten in Porto auf dem Campingplatz Les Oliviers, zelten unter Olivenbäumen. Mit unglaublich steilen Straßen!!! Aber auch sehr schön. Die Calanche waren in der Tat großartig, bin allerdings nur durchgefahren (das allerdings sehr langsam mit vielen Stopps)
[...]Die Altstadt von Bonifacio ist ebenfalls wirklich schön. Weniger gefallen hat uns hier allerdings der Campingplatz, den wir ausgewählt hatten. Er lag an direkt der Hauptausfallsstraße, die Anlagen waren ein wenig herunter gekommen und es war laut (Straßenlärm) und staubig.
Bonifacio hat mir auch sehr gut gefallen, dort habe ich meinen Ruhetag eingelegt, mit Bootsfahrt. Vom Meer sieht es fast noch spektakulärer aus.
Auf dem CP war ich auch, er ist in der Tat nicht besonders idyllisch, aber sehr gut (weil sehr nahe, in wenigen Minuten zu Fuß am Hafen) für die Besichtigung von Bonifacio. Fand ihn daher nicht so schlecht, die sanitären Anlagen waren wirklich etwas heruntergekommen, aber richtig dreckig war es auf keinem der Campingplätze, auf denen ich war.
[...]Von Ajaccio waren wir ein wenig enttäuscht. Dafür dass es Inselhauptstadt und relativ groß ist, fanden wir, dass es recht wenig zu bieten hat.
Ja, ich fand es auch langweilig. Ziemlich kleine Altstadt, sehr verbaute "Banlieue", wirklich nichts besonders. Noch krasser war das im (natürlich ungerechten) Vergleich zu Nizza, wo ich einen halben Tag zwischen Fährankunft und Nachtzugabfahrt verbrachte.
[...]Wenn schon Niolu, dann auch mit Col de Verghio. Immerhin ist das der höchste Straßenpass der Insel. [...]
Hat auch nicht geklappt. Bis auf eine Rundfahrt durch das Nebbio von St. Florent aus habe ich im Norden vom Innern nix gesehen, das kommt das nächste Mal.
Meine Highlights:
- Balagne deserte zwischen Calvi und Galeria, großartiger Campingplatz (L'Argentelle) im Niemandsland direkt an einem tollen Kiesstrand
- Die Calanche
- Die sehr einsame Region zwischen Sartène und Bonifacio
- Das Alta Rocca
Soweit erstmal, Reisebericht folgt selbstverständlich, dazu muss ich aber erstmal die Fotos sichten, so viele habe ich noch nie in zwei Wochen gemacht. Dauert also vielleicht noch etwas.
Gruß
Holger