Dauer:7 Tage
Zeitraum:6.9.2010 bis 12.9.2010
Entfernung:380 Kilometer
Bereiste Länder:frFrankreich
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Nachdem ich mit Vernügen schon etliche Reiseberichte hier im Forum gelesen habe,möchte ich hier meinen ersten eher bescheidenen Bericht erstellen, nämlich von einer kurzen frühherbstlichen Radrunde im Hinterland der Cote d'Azur.
Und zwar allein, quasi unter dem Motto : Ein Mann, ein Rad, ein Zelt, (und ein GPS, eine Exped DownMat, ein Yeti Schlafsack, ein VDO MC 1, ein kindle etc. etc. etc.) Hintergedanke war auch, die Synergie all dieser Systeme zu testen, denn bisher war ich zumindest zu zweit, meist aber zu viert auf Radtour ( Tarock geht fast nur zu viert ! )

Start war in Le Dramont nahe Frejus. Zuerst gings auf mtb-pflichtigen Wegen durchs unvergleichliche Massif de L'Esterel, dann über den Lac de St. Cassien, über Grasse zum Eingang der Gorges du Loup. Dort erste Übernachtung in eime sehr netten Cp-Platz mit Swimming-Pool und abendlichem Cous-cous.
Dann weiter durch die romantischen Gorges über Gregoliere, Andon,entlang schöner Hochplateaus nach Seranon und bis Comps s. Artuby. Etwas ausserhalb ein schöner, aber gottverlassener Cp. municipal. Baut man nun das Zelt auf, lässt dieses allein zurück und fährt zum Diner ins Dorf ? Nein, man fährt erst ins Dorf, kauft in einem Miniladen, was Gott in Frankreich eben zu bieten hat, und geniest die Köstlichkeiten bei Sonnenuntergang in epischer Stille. Übrigens gibt es in kleinen Dorfläden nur ganze Flaschen Wein, nur die Hälfte trinken und den Rest den nächsten Tag auf dem Rad durchschütteln oder ihn gar wegzugiessen ist eine Sünd... kurz und gut, das Problem war einfach lösbar. Deshalb hat mich die nächtliche Regenfront erst gegen 4 h geweckt. Kurzer Transfer der Wäscheleine + Wäsche in die Sanitaire zu den Spinnen, Nachtfaltern und Geckos, dann Hoffen, dass das 20-jährige Zelt dicht hält. Yes !!!! Entspanntes Weiterschlafen, aber der Regen liess vor 14 h nicht nach. Und hier kam der oben erwähnte kindle voll zum Einsatz. Für alle, denen der Begriff fremd ist, es handelt sich um ein E-Book von Amazon, mit dem man grossteils nur engliche Bücher (angebl. 380 000 )diese aber an jedem Ort und zu jeder Zeit downloaden kann, wo ein Handy funktioniert. So auch in Comps s. Artuby bei Dauerregen um 12h30. Nachdem das Lesen englischer Thriller seit meinem 17. Lbj. unverrückbarer Bestandteil jedes Urlaubs ist, für mich ein Zauberding ( hab es von Freunden zu einem runden Geburtstag geschenkt bekommen.) Erstes Buch mit 17 übrigens von Ian Fleming, in dem ein gewisser James Bond über den Ausspruch des Hl. Augustinus - Oh Herr, gib mir Keuschheit, aber jetzt noch nicht! - nachsinnt.
Schliesslich bei wiederkehrenden Schauern und Temperaturen um 8 ° die Ostroute des Grand Canyon du Verdon entlang bis Aiguine, wo mich nur eine Pizza und ein Pichet du rouge ( 1/2 Liter Roter ) dem Erfrierungstod entrissen hat.
Am nächste Morgen klarte es auf, es ging südlich des Militärgebiets auf wunderbar einsamen Nebenstrassen über Ampus, Chateaudouble (war aber wieder völlig nüchtern!) bis zu einem Cp auf dem Bauernhof ( Aire naturelle ) kurz vor Seillans, wieder fast allein auf dem grossen Platz.
Am nächsten Tag nach Mons ( sic, wunderbare Aussicht) über eine nette kleine Gorge nach St. Cezaire, hinab zum Lac de St.Cassien und das Massif du Tanneron wieder hinauf, wo mich ein Regenguss wieder hinunter nach Mandelieu in einen Cp.Platz von nahezu ausschliesslich Dauercampern scheuchte. Die einzige Pizzeria weit und breit verantaltete am Abend ein privates Barbecue für einige Camper, an dem ich netterweise aber teilnehmen durfte. Die Crew bestand aus ca 30 Engländern zw. 75 und 80, dazu gesellten sich ca. 20 Franzosen zw.65 und 70, und ein ein etwas jüngerer Ösi ( moi ). Kaum waren die ersten Aperitifs intus, legte die Englische Crew los mit: It's a long way to Tipperary, God save the Queen und schliesslich, in Ermangelung etwaiger Textkenntnisse, Jingle Bells !
Die Franzosen konterten mit Hisseho - Santiano, Je ne regrette rien und l'important c'est la rose. Da ist mein zaghaftes: I am vom Austria völlig untergegangen!
Um möglichen Reanimationsmanövern zu entgehen, ging ich eher zeitig auf meine Exped DownMat.
Am nächsten Morgen zuerst entlang der Küste, dann wieder ins Esterel hinein nach Westen. Zu Mittag kehrte ich wieder über Agay nach Le Dramont zurück, nach ca 380 km und etwa 7000 Hm ( Leider sprang der VDO Computer bei einem "Umfaller" des Rads aus seiner Halterung und führte - peng - einen Total-Reset durch ( Tand, Tand ist das Gebild' aus Menschenhand !))
Facit: La Vie en Rose et la Vie en Rosè ( siehe Bilder )
Pas grande chose mais.... tres jolie !
( Nichts besonderes, aber ... sehr schön! )