Neben Anbauteilen für das Reiserad, die ich gebaut habe (z.B. Rohloff Schaltgriff und Zug- Gegenhalter), die eher auf ein bestimmtes Produkt bezogen sind, habe ich auch noch ein paar Kleinigkeiten gebaut, die eher allgemeiner Natur sind. Ich möchte sie deshalb hier kurz vorstellen.

Vorher noch kurz einige Anmerkungen: Ich habe versucht, möglichst einfach zu erklären, ohne Skizzen und ohne Bilder, lediglich mit Text. Sollte allerdings das Bedürfnis bestehen, werde ich mich bemühen, Bilder oder Skizzen nachzuliefern. Auch die verwendeten Materialien können sich grundsätzlich unterscheiden, so dass individuelle Lösungen möglich sind. Die Materialien, die ich verwendet habe, habe ich jeweils noch kurz angeführt. Diese Kleinigkeiten habe ich alle zum Selbstgebrauch hergestellt und habe weder die Absicht noch die nötige Zeit, davon weitere Exemplare herzustellen. Abgesehen davon, dass ich dadurch möglicherweise auch Urheberrechte verletzen könnte, bei einem "gewerbsmässigen" Nachbau, zum Eigenbedarf glaube ich kaum...(?). Die Kleinigkeiten habe ich "aus dem Kopf" hergestellt. Es ist jedoch nicht auszuschliessen, dass ich Ähnliches irgendwo gesehen und, bewusst oder unbewusst, kopiert habe. Ich erhebe deshalb weder irgendwelche Rechte an diesen Konstruktionen sondern möchte mich vielmehr an dieser Stelle bei denen Entschuldigen, die so was, oder Ähnliches, selber gebaut haben oder es gar vertreiben. Bitte bedenkt all dies, falls ihr die gezeigten Kleinigkeiten nachbauen möchtet.

1. "Strohhalm" für Aluflasche
Für Aluflaschen sind verschiedene Deckel im Handel. Nicht gefunden habe ich (allerdings habe ich auch nicht gross danach gesucht) einen Deckel für Aluflaschen, der wie ein Strohhalm funktioniert, wie es z.B. bei Kunststoff- Flaschen der Fall ist. Der Vorteil dieser Konstruktion ist, dass man die Flasche zum Trinken nicht kippen muss, sondern einfach das Getränk aus dem Röhrchen saugen kann. Mein Strohhalmdeckel sieht so aus:

- In einen zusätzlich gekauften Deckel wurden zwei Löcher gebohrt und darin zwei Röhrchen eingepresst; ein Langes, das bis zum Flaschenboden reicht und ein Kurzes (hmm, schreibt man "Kurzes" hier gross oder klein...?), das als Entlüftung dient (für die Entlüftung hätte auch ein Loch gereicht, ein Röhrchen hat aber Vorteile, wie wir gleich sehen werden).
- Das lange Röhrchen schaut weiter aus dem Deckel, als das Kurze. Das hat keine konstruktiven Gründe sondern dient lediglich zur Unterscheidung. Die Röhrchen sehen gleich aus und hat man erst mal den Deckel auf der Flasche, kann man sie nicht mehr unterscheiden.
- Das Ende des langen Röhrchens, das aus dem Deckel schaut, wird mit einem kurzen (ca 8cm oder so) Schlauch verlängert, der im Innendurchmesser dünner ist, als die Röhrchen. Dieses Schlauchstück ist das "Beiss" oder "Saugstück".
- Zum Transport wird der Schlauch nicht nur über das lange Röhrchen, sondern auch über das Kurze gestülpt. So ist der Kreislauf geschlossen und die Flasche dicht; das ist der erste Vorteil des kurzen Röhrchens.
- Möchte man nicht aus der Flasche trinken, sondern Wasser ausgiessen, z.B. um die Hände zu waschen, läuft das Wasser etwas kontrollierter aus dem kurzen (Entlüftungs) Röhrchen, als aus einem einfachen Loch (das wäre dann der zweite Vorteil).

Dieser Saugdeckel ist aus Resten entstanden. Die Röhrchen sind aus Titan, wobei das Längere noch mit einem Aluröhrchen verlängert wurde. Das Alu ist lediglich aufgepresst und lässt sich zur Reinigung entfernen. Der Schlauch ist aus dem Laborbereich und "lebensmittelecht" sowie sterilisierbar. Der ganze Deckel lässt sich also auskochen und so gründlich reinigen. Da ich ohnehin nur pures Wasser einfülle, braucht das nicht sehr oft zu geschehen (das Auskochen meine ich, das Reinigen schon...).

2. Einfacher Flaschenhalter für 1.5 L PET Flaschen
Der Flaschenhalter besteht aus einem Stück "Material" (siehe weiter unten) das etwa 2 cm breit und etwas länger wie die Flasche ist. Das Material wurde gebogen oder geformt, so dass ein kurzes (ca. 2-3 cm) Ende entsteht, das L- förmig absteht. Das kurze Ende kann auch so geformt werden, dass es gut in einen der Zwischenräume passt, die die meisten PET Flaschen am Boden aufweisen. Der Halter wird nun noch mit zwei Löchern (versenken), im Abstand der Anlötteile am Fahrrad, versehen und am Fahrrad mit Senkschrauben angeschraubt. Sind die Anlötteile "bodeneben", d.h. sie schauen nicht über das Rohr hinaus, sollten unter die Schrauben 2- 3 Unterlagscheiben gelegt werden, so dass der Halter vom Rohr absteht. Die Flasche wird nun auf den Halter gelegt, und mit Klettbändern, die zwischen Halter und Rohr durchgezogen werden, am Halter befestigt. Die Klettbänder sind selber wiederum, mit kurzen Klettbandstücken, am Halter befestigt, so dass sie nicht verrutschen können und nach dem Öffnen nicht einfach auf den Boden fallen.
Alternativ können die Unterlagscheiben auch weggelassen werden. Dann müssen die Klettbänder auch um das Rohr gelegt werden und es ist schwieriger, sie am verrutschen zu hindern. Der Halter ist also lediglich das "Bett" für die Flasche. Das L-förmige Ende verhindert ein Herunterrutschen und die Fläche, die auch gebogen werden kann (siehe unten), verhindert ein Wegrollen vom Rohr. Diese Konstruktion (in der Ausführung mit Abstand zwischen Rohr und Halter) funktioniert erstaunlich gut und ist ausserdem leicht und preiswert.

Der Halter besteht aus kohlefaserverstärktem Epoxy und wurde, mit Kohlebändern, direkt auf die Flasche (Plastikfolie als Trennschicht drauflegen) laminiert und das L-förmige Ende in die Aussparungen modelliert. Alternativ kann der Halter auch aus einem Stück Alu gebogen werden. Dann kann man den langen Teil entweder rinnenförmig gestalten, oder mit Klebeband links und rechts aufdoppeln. Ich habe zwei dieser Halter im Einsatz. Einen habe ich so ausgestaltet, dass er für 1.5 L PET und/oder Aluflaschen brauchbar ist, ein Zweiter hängt kopfüber am Unterrohr und nimmt eine 1.5 L Alu Flasche auf

3. "Tintenlappen"
Messer, oder andere Gegenstände, aus (Kohlenstoff-) Stahl, sind nicht rostfrei und müssen deshalb entsprechend gepflegt werden. Ich habe dazu einen "Tintenlappen" wie folgt gebastelt:

- In den Deckel eines runden, kleinen Pillen- oder Bonbon- Döschens wurde ein Loch von 3.2 mm gebohrt.
- Aus einem alten Stück Stoff wurden mehrere Scheiben geschnitten, die im Durchmesser dünner sind, als die Dose
- Nach dem mittigen Durchbohren des Lappenstapels (der ca. 2/3 so hoch ist, wie die Dose tief) mit einer Ahle, wurde eine 3 mm Kunststoff- Senkkopfschraube durch den Deckel wie auch durch den Lappenstapel gedreht
- Diese Schraube wurde dann mit einer Mutter innen gekontert und der Lappenstapel stark zusammengepresst; die Lappen hängen nun also am Deckel
- Das Döschen wird mit wenig "Rostschutzmittel" befüllt und er Deckel mit dem Lappenstapel, je nach Konstruktion, aufgeschraupt oder -gedrückt (das "Rostschutzmittel" wird dann vom Lappenstapel aufgesaugt)
- Fertig ist der "Rostschutz Tintenlappen"...

Mein "Tintenlappen" ist etwa 5.5 cm im Durchmesser und ca. 2 cm hoch, in einer Blechdose. Als Rostschutzmittel habe ich "Ballistol" eingefüllt, das auch im Lebensmittelbereich zum Einsatz kommen und unbedenklich sein soll. Mir dient er vor allem zum "Einfetten" meines Messers, das nicht rostfrei ist.

So, das war's schon. Weitere Dinge habe ich aus alten Tischtüchern (sog. "Wachstüchern", die wasserdicht sind) hergestellt. Z.B. eine Lenkertasche mit Kartenhalter oder eine Tasche für die Isomatte. Andere wiederum aus Wegwerfartikeln wie z.B. eine Fahrradständer Unterlage aus zwei unterschiedlich grossen Schraubdeckeln, die ich zusmmengenietet habe, usw.

Falls noch Fragen sind, beantworte ich sie gerne...