Wenn es schön warm ist wie jetzt, fahre ich auf Tagestouren gerne nackt.
Es ist, wie wenn man durch einen warmen Ganzkörperfön fährt.
Einfach geil.
Das ist kein Schmäh und geht tatsächlich !
Feuchtigkeitsprobleme habe ich dabei nicht. Der Schweiß verdunstet so, wie er entsteht. Man fährt ohne Rücken- und Achselschweiß.
Wenn ich nackig solche aufgebrezelten Kampfradler treffe, ernte ich oft böse Blicke.
Für diese Damen und Herrn ist Radfahren zunächstmal verkleiden und dann losrasen und alles über den Haufen fahrn.
Manche kommen wohl auch ins Grübeln, ob man bei 30 Grad wirklich so viele Plünnen und Hütchen und Stromlinienschuhe braucht.
Manchmal gibt es aber dank dieses Erkennens auch Beifall, wenn es sehr, sehr heiß ist.
Mitunter treffe ich Familien, die wochenlang in den Fachgeschäften eingekauft haben, und das alles am großen Fahrradtag schwitzend und prustend durch die glühende Sonne spazieren fahren.
Kein Wunder, wenn ich da ohne Textil schnell vorbeiflitze und die regen sich auf.
Ästhetik / Außenwirkung des Nacktradelns:
Man sieht einen Menschen, der durch sein Muskelspiel ein Fahrzeug bewegt.
Wenn ein Tourenradler eine gewisse Kondition hat, ist seine Haut ausreichend ästhetisch.
Eine der Hauptfunktionen dieser ganzen affigen Funktionsbekleidungen ist das Kaschieren der natürlich sichtbaren Oberfläche des Sportlers, was meist häßlicher wirkt, als der 'reine' Mensch.
Es gibt auch Frauen, die nackt radeln.
Eine abgemilderte Form des Nacktfahrens ist das Oben-ohne-Radeln.
Aus den genannten Gründen der Transpirationsregulierung finde ich es das Natürliche auf längeren Strecken. Ich habe sonst nur eine kurze, weite Sporthose ohne irgendeine Funktion an.
Ästhetisch ist es dem (Freizeit-)Sportler allemal gestattet, niemand braucht sich zu schämen, seine Haut beim Sport zu zeigen.
Nachteil des Nackt- / Oben-ohne-Radelns:
Erhebliche Gefahr des Sonnenbrands im Nacken und Rücken.
Wer nicht vorgebräunt ist, oder wer nicht braun wird, sollte es im Hochsommer lassen (im Frühjahr bei schwacher Sonne bereits beginnen).
Man muß Rücken und Nacken sorgfältig gegen die Sonne schützen, zu Anfang mit min. LF 12, insgesamt keine zu lange Expostion in der prallen Sonne.
Vorgebräunte können dagegen stundenlang in der Sonne radeln, benötigen aber ebenso gründlichen Sonnenschutz. Ich verwende LF 6.
Man bekommt eine schöne Tönung. Wegen den ständigen Richtungswechseln beim Fahren ist es gesünder und viel angenehmer, als am Strand zu braten.
Bei vielen modischen Trikots besteht die Sonnenbrandgefahr im Nacken so, als wenn man unbekleidet fährt !
Wenn es zu kühl wird, trage selbstverständlich auch ich Leibchen (Aufdruck: CRIME PAYS) und nachts eine wärmende Nylon-Kapuzenjacke aus dem Sprayer-Laden !
Protest:
rainer@nacktradeln.de