Hallo zusammen,
ich hatte hier schon mal angesetzt:
Re: Rad-Tischlein deck dich ... (Ausrüstung unterwegs)Aber eigentlich möchte ich meine Lösung nicht mit den anderen dort vorgestellten Lösungen vergleichen. Darum geht es nicht.
Die Geschichte:
Ich sitz nicht gut am Boden. Und wenn das Essen dann auch noch am Boden steht wird es vollends ungemütlich. Das ist auch schon seit Jahrzehnten so, nur bei Wagencamping oder Motorradwandern gibt es dafür einfache Lösungen, weil Gewicht und Packmaß nicht soo vorrangig sind.
Letztes Jahr haben meine Frau und ich wieder die Radwanderei angefangen, nach langer "Abwesenheit". Bei der Probetour auf dem Kanaltal-Radweg war die Bodenhockerei am Zeltplatz eines der wenigen nicht so tollen Erlebnisse für mich.
Also habe ich mir für die Sommertour durch Istrien etwas überlegt. Ich habe mir ein leichtes Sitzmöbel angeschafft, den Helinox Chair Zero. Mit der zugehörigen niedrigen Sitzhöhe. Meine liebe Frau ist Yogalehrerin, ihr macht das Sitzen am Boden nichts aus und sie hat eine Yogamatte mit, keinen Stuhl. Daher brauchte ich einen kleinen, niedrigen Tisch, der für uns beide passt.
Zuerst war klar: der Tisch soll möglichst groß werden, aber gleichzeitig in die Packtasche passen. Da er leicht bedienbar und stabil sein sollte, fiel eine klappbare, rollbare oder textile Tischplatte für mich weg (Erfahrung von Auto- und Motorradcamping).
Ich habe mir einige käufliche Varianten von Falttischen angesehen, die von Wanderern entwickelt wurden. Wie den GSI ultralight
(Link) oder den Ultralight Folding Table von Cascade Wild
(Link)Die waren dann aber doch zu niedrig. Es wurde eine Eigenbaulösung aus einem dünnen Sperrholzbrett und etwas Zeltschnur.
Gewogene 270 Gramm, aus Flugzeugsperrholz.
Kontur ist der VAUDE Aquaback-Radtasche entsprechend. Ist passend für meinen Heckträger sodass die Platte mit zwei Kerben unten in den Streben einrastet. Mit EINER Schnur wird die Platte zuerst unten an die Streben gezogen, dann nach oben abgespannt und mit einem Knoten in waagerechter Position fixiert.
Das funktioniert mit Rad am Ständer oder irgendwo angelehnt, und bringt das Essen vom Boden weg (Staub, Tierchen, Schlamm ...)
Außerdem lässt sich der Tisch an einem Baum befestigen, als Stehtischchen zum Kochen beispielsweise, war schon recht nützlich gegen neugierige Campingplatzhunde:
Mit längerer Schnur (mehr Umwicklungen) kann man den Tisch auch an einen glatten Laternenmast oder ähnliches hängen.
Außerdem ist die Tischplatte natürlich auch ohne Fahrrad als Schneidbrett verwendbar, für ein Picknick unterwegs, oder als Bodentisch um auch am Hang kochen und essen zu können, ohne dass alles davonkullert. Hier mit Zeltnägeln realisiert (ein Nagel ist jedenfalls empfehlenwert, damit das Tischlein nicht davonrutschen kann. Der Rest kann mit Gepäck, Steinen etc unterstützt werden):
Im Prinzip hat sich der Tisch sehr gut bewährt. Etwas leichter könnte er noch werden. Ich muss mal schauen ob ich irgendwo etwas Aluverbundmaterial kriegen kann. Oder ich könnte dünneres Sperrholz verwenden und Leisten zur Versteifung auf die Unterseite leimen.
LG Andreas