Liebe Reiseradler,
in den letzten Wochen habe ich zum oben diskutierten Thema "Geradeauslauf" viele Recherchen unternommen, Überlegungen angestellt und Maßnahmen ergriffen. Nachfolgend die Ergebnisse:
Eine Fülle von Justagearbeiten etc. hat eindeutig in der Summe eine merkbare Besserung gebracht::
Zu breiten Lenker gekürzt, Schiefstand Hinterrad (ca. 1,5 cm) korrigiert, Lenkereinstellungen optimiert, Optimierung Luftdruck (und damit Federungsverhalten) der Federgabel. Dann sind wir noch von den Schwalbe Marathon XR-Reifen umgestiegen auf Conti Travel Contact. Der Unterschied im Profil und im Gewicht ist deutlich zu spüren. Was auch immer welchen Einfluss auf die Geradeauslaufeigenschaften hatte - die Lage ist jedenfalls ein gutes Stück besser geworden.
Dann habe ich mich noch ein Stück weit in die Theorie gebohrt - und war dann doch zuerst etwas überrascht: Unser Steuerrohr-Winkel ist verhältnismäßig flach (bzw. der Nachlauf relativ groß). Ich war erst einmal davon ausgegangen, dass dies definitiv eine gute Voraussetzung für einen ruhigen Lauf und gute Geradeauslaufeigenschaften ist. Letzteres ist aber offensichtlich differenzierter zu sehen: Ein langer Nachlauf macht das Fahrrad zwar richtungsstabiler bei größeren Geschwindigkeiten, jedoch sind größere Lenkkräfte erforderlich und Langsamfahren ist schwieriger. Zudem wird das freihändig Fahren bei langsameren Geschwindigkeiten deutlich erschwert bzw. bei entsprechend hohem Nachlauf unmöglich (so etwa erläutert von Smolik bzw. im Wikipedia zu "Fahradfahren"). Hier (bei langsamen Geschwindigkeiten) hat ein steiler Steuerrohr-Winkel gemäß meinen Recherchen positiven Einfluss auf die Geradeauslauf-Eigenschaften. War ganz interessant sich da mal reinzuvertiefen und die einzelnen Einflussfaktoren etwas auseinanderzunehmen..
Basierend auf diesen Überlegungen habe ich durch Anpassung der Federgabeleinstellungen jetzt einen steileren Steuerrohr-Winkel "erzeugt" und dadurch die Situation noch einmal deutlich verbessert . Zu meiner Schande muss ich gestehen
, dass ich vorher eher umgekehrte Maßnahmen ergriffen hatte (zur Verlängerung des Nachlaufs) und dabei tendenziell eine weitere Verschlechterung sah. Jetzt weiß ich, warum ...
Wir haben schon überlegt, irgendwann mal eine andere Gabel zu wählen ... Derzeit hat sich das Problem aufgrund der genannten Aktivitäten aber quasi zu einem kleineren "Problemchen" gewandelt. Dazu kommt noch, dass man sich an die Räder natürlich gewöhnt und einem das sehr stark reduzierte Phänomen dann irgendwann überhaupt nicht mehr bewusst auffällt.
Viele Grüße
Robert