Und nun der Abschlussbericht mit Farbfotos:
Freitagabend geht‘s los, Pastaparty am Kollwitzplatz. Bei manchen sieht die Pasta zwar eher nach geschnitzten Kartoffeln aus, aber wir Berliner sind ja großzügig. Wieder gibt’s neue Gesichter kennenzulernen und viel zu lachen.
Im Forum wird gefunkt: „Pastaparty ist ein voller Erfolg! Alle sind bester Laune und motiviert für morgen. (Nur wenige zweifeln noch am Wetter oder der eigenen Fitness.) Nach dem der Kellner den Unterschied zwischen einem Radler (Getränk) in Süddeutschland und Berlin begriffen hat, lief die Getränkebestellung problemlos.“
Die Nacht ist kurz und unruhig. Vor 5 Uhr geht das für den Vorabend angekündigte Gewitter los. Das kann ja heiter werden. Böse Erinnerungen an 2011, muss es immer zu BU24 regnen? – Na jedenfalls klart es beim Frühstück etwas auf und wir kommen trocken zum Brandenburger Tor.
Wir sind nicht die ersten, die meisten sind sehr pünktlich. Die verbleibende Zeit wird für letzte Einstellarbeiten …
oder für ein wenig Spionage genutzt.
Kurz vorm Start gibt‘s noch ein paar gemeinsame Abstimmungen zum Ablauf, bevor sich beide Gruppen nochmal untereinander verständigen.
Nun noch schnell das Startfoto
bevor wir uns auf die Sättel schwingen und durchs Brandenburger Tor Richtung Osten fahren. Mit zahlreichen Baustellen und bei trübem Wetter sind die Linden nicht besonders attraktiv. Immerhin kein Regen!
Am Berliner Dom links ab – hier beginnt die eigentliche BU-Strecke. Die Sportler ziehen nun ihr Tempo an und setzen sich ab. Die Klassiker fahren etwas gemäßigter hinterher. Im Mauerpark wird laut gerufen: „Achtung Scherben“. Prompt zieht sich der Vorjahrespannenkönig einen schönen Glassplitter rein. Erste Panne nach 5 km!
Bei km 10 gibt es die 2. Panne, so dass wir zur ersten Pause schon etwas Rückstand einfahren. Weiter geht’s bis Bernau. Während die Klassiker am Café Zuckersüß gegenüber dem Bahnhof halten, begehen die Sportler ihre erste Rast in einem Café in der Innenstadt. Gewaltige Nudelmengen müssen aufgefahren werden, um den immensen Energieverlust eines Mitradlers auszugleichen.
Immerhin gibt’s dabei noch ein paar alte Steine zu betrachten. Im Forum steht: „Die sportliche Gruppe sitzt gemütlich bei Kaffee, Eis und Kuchen auf dem Marktplatz in Bernau. Wetter erstaunlich konstant trocken. Einige Schlammpassagen waren schon dabei.“
Nun wird’s etwas gemütlicher. Hinter Lobetal geht es schön auf Asphalt durch den Wald. Das Wetter ist trocken, die Frisur sitzt. Auch der stuntmäßige Sturz hat Jana nichts angehabt. Wie man berichtet, ging‘s danach ohne viel Aufhebens gleich weiter. Kompliment!
In Biesenthal scheint sogar die Sonne.
Nun folgt eine längere Waldstrecke, meist auf Asphalt. Zwischendurch kommt die Autobahnrampe mit historischem Pflaster, bevor die nächste Pause am Abzweig vor Marienwerder zelebriert wird.
Wir haben schon wieder ein paar Minuten aufgeholt. Trotzdem wird genau auf den Plan geachtet. Verzug geht zu Lasten der Nachtruhe.
Hier überqueren wir den Oder-Havel-Kanal,
fahren durch Eichhorst, am Werbellinkanal und danach ein längeres Stück am Werbellinsee entlang, der immer mal kurz zu sehen ist.
Hier erreichen die Sportler Joachimsthal und den nächsten Pausenort am Edeka-Markt. Während es sich die Sportler auf kalten Steinen bequem machen,
richtet sich der typische Klassiker so gemütlich ein.
Weiter geht es meist auf asphaltierten Landstraßen und Waldwegen.
Die Fahrt geht flott, sodass die planmäßigen Pausen zu allerlei Entspannungsübungen genutzt werden können.
Die Sportler machen noch eine Rast in der Kirchenklause Glambeck. Dem Forum wird übermittelt „Lecker Kuchen, Stimmung etwas durchwachsen. Tourguide mit defektem Lager, Tribut an die Geschwindigkeit“.
Die Fahrt durch die Fischteiche zwischen Blumberger Mühle und Görlsdorf erleben wir diesmal zwar mit imposanten Wolken, aber auch mit ein paar Sonnenstrahlen.
Anschließend im Wald erdulden wir einen 10-Minuten-Schauer, Regensachen ausgepackt und gleich wieder eingepackt. Ein paar 100 m weiter sehen wir Badende am Peetzigsee. – Nun folgt der „naturnahe“ Abschnitt zwischen Steinhöfel und Stegelitz. Während die Klassiker damit keine Probleme haben und die fahrtechnische Herausforderung gut bestehen,
gibt es bei den Sportlern doch einige Reklamationen.
Na Jungs, das übt Ihr eben noch ein bisschen. – Das Wetter hält sich weiterhin. Auf asphaltierten Ortsdurchfahrten wie hier in Stegelitz geht es gemütlich weiter bis zum nächsten Halt. – Nanu, alles blau?
Allez le bleu!
Noch eine Pause am CP Warnitz, im Forum steht: „Klassiker sind jetzt in Warnitz. Gibt ein bisschen Verpflegung, Stimmung ist sehr gut. Bisschen getröpfelt zur Abkühlung hat‘s auch. Nicht mal mehr 200 km. –
Nein, da halten wir nicht:
Die Party muss auch recht feucht sein. Wir hören die Bässe später im dichten Regen über den Unteruckersee. – Die Sportler haben etwas mehr Glück, baden bei trockenem Wetter in Zollchow an der BU-Box. Im Forum wird gemeldet: „Badepause im Unteruckersee an der Usedombox, geil, Peru-Eroberer hat Angst allein Brandenburg.“
Sie nehmen dann Fahrt auf, um das Abendbrotbuffet noch vor den Klassikern plündern zu können.
Die Klassiker geraten in Potzlow in einen weiteren 10-min-Schauer, den sie unter einem Kaufhallendach überstehen.
Nun noch ein paar Kilometer trocken, dann erfolgt Ingos erster Angriff auf den Titel Pannenkönig. Kurz vor Röpersdorf wird der Zwangsaufenthalt zur planmäßigen Pause umgewidmet. Im Forum wird verlautbart: „Platten bei den Klassikern, leider noch ein Lieger. Damit waren bisher zwei von drei betroffen. Bisschen Nass von oben gab‘s auch für die Klassiker, aber dank Dietmars Organisationstalent hatten wir einen wunderbaren Unterstand. Noch 18 km bis zum Abendessen. Alle in freudiger Aufregung. „
Gleichzeitig beginnen die Vorboten der Sintflut, zunehmend stärker werdender Regen, manchmal schwallartig, dazu die seitlichen Segnungen durch Autofahrer. Da müssen wir aber durch, denn bis zum Abendbrot sind es noch 18 km. Nach einer Stunde Erlebnisdusche haben wir das geschafft.
Die Sportler sitzen da schon ein Weilchen schön im Trockenen in der Scheune. Im Hintergrund quieken die Schweine. Sportler-Bulletin im Forum: „Haben auch einen Superunterstand bei Frau Mandelkow in Bandelow, Kesselgulasch super, Stimmung super.“
Frau Mandelkow (im Bild unten ganz links) ist mit ihrem Familienkollektiv aber auf 2 Gruppen vorbereitet. Weitere Berge von Stullen, belegten Brötchen und Gemüse werden aufgetragen. Dazu eine perfekte Gulaschsuppe, Hektoliter Kaffee und Tee.
Wir nutzen die Gelegenheit auch zum Klamottenwechsel. Der Trockner wird angeworfen. – Inzwischen hat der Regen aufgehört und die Sportler starten. 3 Klassiker beenden hier die Tour, lassen sich noch ein bisschen von Frau Mandelkow verwöhnen und fahren dann zum Bahnhof. Andy hat nach einem Sturz noch vor Joachimsthal Probleme mit dem Knie. Für das Klassikertempo sollte es aber noch reichen. Also kommt er mit uns mit. – Bei trübem Wetter, aber ohne Regen geht es weiter, die Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern wird überschritten und kurz nach 21 Uhr Pasewalk erreicht. Durch das Stadttor
fahren wir zur nächsten Pause. Vor dem Kaufland sehen wir diese seltsamen Wesen – ja auch das ist McPomm.
Die Pause wird genutzt, um uns auf die Nachtfahrt einzustimmen. Wir bilden die José-Maria-Nachtformation und kommen damit bestens zurecht. In der nächsten Stunde sind zwar noch Umrisse zu sehen, dann wird es aber bald völlig duster um uns herum. Ab Torgelow ignorieren wir sämtliche Radwege und fahren auf bestausgebauten Landstraßen.
Der Verkehr ist kaum wahrnehmbar. Die Autofahrer sind sehr zurückhaltend, keiner hupt. Man hat eben Respekt vor solchen Scheinwerferbatterien. Sogar von hinten machen wir noch einen respektablen Eindruck.
Noch vor Mitternacht erreichen wir Ueckermünde. Die Sportler müssen wohl schon kurz vor Anklam sein. Tim hält jedenfalls auch nachts Kontakt mit dem Forum und mit den Vorausfahrern. Er hält fest: „Guten Abend, Update von der Klassik Gruppe: Alles super, das vorweg gesagt! 17:30 - 18:45 Uhr Starkregen vom feinsten. Bis zu Frau Mandelkow. Jetzt sind wir in Ueckermünde. Allen geht es gut. 3 sind nach dem Abendbrot ausgestiegen. Der Rest fährt nun weiter nach Anklam zum Nachtlager. Zu den Sportlern: Akku leer, gibt keine Updates mehr! Sie waren eine Stunde vor uns in Ueckermünde. Sie wurden hier mit Feuerwerk empfangen! Frank hat hier wohl einen neuen Freund getroffen und Andreas hat auf der Kaimauer geschlafen. So auf zu den letzten Kilometern. Momentan sind es 207 km.“
Nun geht es weiter auf ordentlichen Landstraßen bis Bugewitz. Hier verlassen wir BU, da uns die Originalstrecke nachts zu gefährlich erscheint. Die im Vorjahr noch sehr schlaglochgespickte BU24-Ersatzstrecke wurde glücklicherweise stark ausgebessert, so dass wir diesmal bereits kurz nach 2 Uhr am Bahnhof Anklam sind. Im Forum: „Klasse Klassiker um 2:08 Uhr auf Bahnsteig 1! Die Sportler schnarchen bereits. Bis später!“
Die Sportler sind bereits seit halb 1 hier (Im Forum: „Die Sportler sind gehen 0:30 Uhr in Anklam eingetroffen. Das Bier schmeckt, die Matten werden vorbereitet. Gute Nacht!“). Nur LO-Andreas und 76er Thomas halten Wache und bereiten uns einen schönen Kaffee. Jetzt noch schnell ins Nachthemd und schnell einschlafen. Alle sind gut vorbereitet, Isomatten und Schlafsäcke bestimmen das Bild.
Auch ganz edle Planen werden genutzt.
Der Herr in Rot ist wohl gerade in der Traumwelt.
Sogar kuscheln kann man auf Bahnsteig 1.
Das sieht dann aber schon eher wie Fernsehabend aus. Das etwas eintönige Nachtprogramm besteht aus 3 Güterzügen, allerdings mit ordentlichem Sound.
Na jedenfalls werden die Träumer unsanft aus dem Schlaf gerissen, denn Punkt 4 Uhr soll Start zu den letzten 50 km sein. Im Forum wird gesendet: „Die Klassiker sind wieder unterwegs. Die Sportler packen und genießen den Kaffee.“
Dank Fast-Vollmond besteht trotz dichter Wolkendecke etwas diffuse Sicht. Die wird aber im Laufe der nächsten Stunden nicht besser, nur verschiedene Sorten Grau. Ingo geht nun endgültig in den Titelkampf zum Pannenkönig. Bei der Gelegenheit passieren die Sportler, die eine halbe Stunde länger schlafen konnten. – Nun ist Korswandt nicht mehr weit. Die Sportler warten schon auf uns und empfangen uns mit Beifall. Vielen Dank dafür!
Einige wähnen sich schon am Ziel und geben sich allerlei Ausschweifungen hin.
Nach kurzem Stopp geht es gleich weiter. Wir erreichen Ahlbeck auf der Landstraße.
Das Ortsschild wird passiert und Richtung Seepromenade gefahren.
Hier wartet schon eine Kiste Sekt auf uns. Im Forum: „7:40 Uhr, 24 Radler an der Seebrücke in Ahlbeck. Sektempfang. Jetzt Frühstück.“
Schnell ein paar Schluck, dann das Zielfoto mit vielen glücklichen Gesichtern
und auf zum Restaurant 1900 in Heringsdorf. Spitzenmäßiges Frühstück in angenehmem Ambiente, freundliche Gastgeber, die uns auch mit einem Glas Sekt empfangen.
Auf den letzten 20 km war ich mir eigentlich sicher, dass das jetzt mit BU24 reicht. Aber „leider“ gibt’s schon wieder sooo viele Anfragen für 2013.
Danke an alle Mitmacher, Mitorganisatoren, Sympathisanten, Sektempfangsdamen, Gastgeber der Spitzengastronomie in Bandelow und Heringsdorf.
Kleines Resümee: Die Idee der Aufteilung in zwei Gruppen mit unterschiedlichem Basistempo war absolut richtig. Die 5 km/h Unterschied beim gefahrenen Tempo sind auf einer solchen Strecke schon erheblich. Die Sportler hatten dadurch mehr Freiheiten bei der Strecken- und Pauseneinteilung. Die Klassiker „mussten“ den Fahrplan wenigstens tendenziell einhalten, um eine Chance auf’s Ankommen innerhalb der 24 Stunden zu haben.
Nochmals ein großes Kompliment an die mitfahrenden Damen. Tolle Leistung! Interessant vielleicht auch die altersmäßige Zusammensetzung. Zwischen dem Alterspräsidenten und dem Junior liegt ein halbes Jahrhundert.
Gruß Dietmar
P.S. Danke an alle Fotolieferanten: AndreasR, Andy, Dietmar, Gerald, Ronny, Thomas, Volker—Für die Teilnehmer gibt es per Mail gleich noch einen Link zu Andreas‘ Server mit der vollständigen Fotosammlung (299 Stück als Auswahl von ca. 550) in Originalqualität und zu ein paar Videos.
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Geschafft! 
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