Interessant, bei mir ist es gerade andersherum. Bei den Frauen war ich auch schonmal, aber nur weil ich "signore" und "signori" nicht auseinander halten kann...


Gruß LUTZ

Das Hockklo ist unbequem, der einzige Vorteil liegt in der mangelnden Berührungsfläche.

Wenn es nur Hockklos gibt und die Duschen so verdreckt sind, das man sich dort nicht aufhalten möchte, dann zelte ich lieber gleich wild.

Die Hakenfrage löst die Mitnahme eines S-Hakens (gibt's z.B. beim blaugelben schwedischen "Outdoorausstatter" ), den man einfach z.B. oben an der Tür einhängen kann. Es gibt aber auch faltbare Kulturbeutel, die schon einen Haken integriert haben. Seitdem ich dazu noch einen mittelgroßen Packsack mit zuklipsbarem Rollverschluss kombiniere (wo die sauberen Klamotten drin sind), sind CP-Duschen für mich komfortabler nutzbar. Klar habe ich lieber eine Ablage im Dusch-Kabäuschen, aber die wird meistens sowieso nur nass ...

ich habe rein gar nichts gegen Stehklos, wenn die Benutzer(innen) es schaffen das im Boden befindliche Loch zu treffen. Leider ist das meist nicht der Fall und dann hängt die Hose nämlich...genau in der Pampe am Boden. Ich war mal auf einem Klo (die Loch-im-Boden-Variante) , da hat es jemand geschafft, seine Ausscheidungen in Schulterhöhe an die Wand zu kleben. Ich bin wirklich nicht sehr empfindlich, aber das war selbst mir zuviel. Mangels Alternativen habe hier dennoch mein Geschäft verrichtet. In solchen Fällen ist "wildes" Zelten auf jeden Fall die angenehmere Alternative, sofern es sich um eine Gegend handelt in der das möglich ist (Besiedlungsdichte, Anwesenheit ebener Stellen zum Austellen eines Zelts etc).
Kostbares Trinkwasser (beim Wildzelten) opfere ich nur dann fürs Waschen, wenn ich hinterher mindestens 3-4 Liter zum Trinken, Kochen usw +übrig behalten kann. Zelten neben halbwegs sauberen Bächen, Quellen und Seen kann hier natürlich hilfreich sein. Aber so unglaublich wichtig ist mir die Wascherei eigentlich eher nicht, ich bin aber auch niemand, der extreme Mengen an Schweiß entwickelt.

LG nat

Ich habe doch gar kein Hakenproblem. Einer reicht, dass es gar keinen gibt, habe ich nur sehr selten erlebt. Mindestens etwas Türgriffartiges ist meistens da, ich habe die oben erwähnte Tüte auch schon auf den Boden gestellt.

Türgriffe habe ich als Halterung abgeschrieben: irgendeiner probiert immer, ob die Duschkabine besetzt ist oder nicht ...

Meine Frau machts genau umgekehrt. Ihr sind die Stehklos lieber, da "kontaktlos"

jomo

Ich schon, das hinhocken überfordert nämlich mein Gleichgewichtsgefühl.

Martina

Geht einfach nichts über die Bundeswehrmethode mit "dem Spaten am langen Ast". Nur nehme ich auf Radtouren auch keinen Klappspaten mit.

jomo

Vielleicht wäre dir mit gewissen bildhaften Formulierungen geholfen?

Wenns geht täglich, danach gehts mir wieder gut und ich kann den Radtag erholt und zufrieden ausklingen lassen. Ich hatte auch schon auf CPs sanitäre Einrichtungen, da hätte ich ohne mit der Wimper zu zucken drinnen übernachtet.
So zum Beispiel der CP in Samedan bei Sankt Moritz. Da war das Duschen fast wie
ein Wellness Erlebnis. Hell, modern und picobello sauber.
Auch auf Bergtouren lege ich mich lieber kurz in einen kalten Bach als verschwitzt und klebrig im Schlafsack zu liegen.
LG
Andreas

Moin Stephan,
das Problem hatte ich irgendwie gar nicht, bis wir dann im Iran waren, wo lange Kleidung Pflicht ist. Ich habe mir vor der Tür dann die Hose etwas hochgekrempelt und alles Kleingeld ganz tief in die Hosentaschen geschoben (es soll nicht selten vorkommen, dass Leute Handys aus dem Loch zu fischen versuchen, die aus reißverschlusslosen Hosentaschen geplumpst sind) und mein Oberteil sobald ich drin war vorne zusammengeknotet. So können keine Hosenbeine und Hemdzipfel in die Nähe des gefährlichen Lochs ragen. Flipflops sind nur mäßig zu empfehlen. Das Loch dann aber zu treffen ist nicht schwer und bei Zielfindungsschwierigkeiten gibts meist eine Klobürste.
Ich schwöre aufs Stehklo. Keine langen Wartezeiten, gemütliches tiefes Hocken statt hohem Hocken und kein zurückspritzendes Wasser aus der Schüssel wenn etwas reinfällt
Und was baden / duschen angeht: Oft finden wir auf dem Weg öffentliche Wasserhähne zum Katzenwäsche machen. Etwas peinlich in der Öffentlichkeit, aber es kennt einen ja keiner.
Und die Wäsche kann da zur Not auch gewaschen werden. Am besten natürlich ein hübscher Fluss, Wäsche waschen (mit biologisch abbaubarem Mittel natürlich) und in der Wartezeit selbst plantschen. Das ist aber eher ein Sommerding.
Liebe Grüße aus einem B&B in Buxara MIT sauberer Dusche und sauberem Sitzklo,
Annika

Ich war vor zig Jahren in Usbekistan, Taschkent, Buchara , Samarkand. In Buchara einer Art Wohnheim, ob Dusche weiß ich nicht mehr, aber als Toilette diente ein Sch-Haus, ein Raum ohne Fenster mit einem Loch. Tagsüber waren wir unterwegs, im Dunkeln wurde die unbefestigte Umgebung genutzt.

Ich kannte französische Toiletten schon von der Tretjakow-Galerie in Moskau. Im Keller, um x Ecken, Ankündigungeh in vielen Sprachen, und dann das, aber ein Zurück war nicht drin.

Bei uns auf dem Tandem ganz viel. Normal neige ich nicht zur Wasserverschwendung, aber: Meine Frau uns Stokerin kann mich sonst nicht mehr riechen und das kommuniziert sie auch. Danke, dann lieber viel duschen.
Rolf

Hallo Lucas,
unterwegs im Fluss/See schwimmen gehen ist natürlich erste Wahl. Wenn ich auf Campingplätzen übernachte wird natürlich auch geduscht.
Am liebsten und häufigsten übernachte ich aber wild oder bei Leuten, die es mir auf ihrem Gelände gestatten. Dann kommt meine kleine Faltschüssel zum Einsatz: Wasser und Seife rein, mit Microfaserwaschlappen den ganzen Körper gründlich abwaschen. Verschwitzt und dreckig in den Schlafsack zu steigen mag ich nicht und käme nur in absoluten Ausnahmesituationen in Frage.
Grüße,
Thomas

Hallo Thomas,

Du bist aber noch nicht so alt wie ich

Kann mich noch gut erinnern vor so ca. 55 Jahren) in Bayrisch-Schwaben. Jeden Tag hat man sich mit dem Baumwollwaschlappen gewaschen und Samstags wurde in der Wohnküche eine Blechwanne aufgestellt, mit warmen Wasser (vom Holz-/Kohleherd) gefüllt und darin badeten zuerst mein kleiner Bruder und ich, dann die Eltern - aber da war ich schon im Bett. In der Wohnküche gab es schon fliesend Wasser (kalt) aber das Plumpsklo war vor dem Haus.

In Niederbayern gab es nicht einmal fliesend Wasser im Haus. Trinkwasser gingen die Großeltern mit 2 Eimern den Berg hinunter zur Quelle und zum waschen wurde das Regenwasser aus dem Trog vor dem Haus benutzt. An Duschen oder Baden kann ich mich da nicht erinnern. Das Häuschen mit dem Herzchen in der Tür war hinter dem Misthaufen, vorbei am Hühnerstall oben auf dem Berg und deshalb stand neben jedem Bett ein "Nachttopf".

Als ich dann schon älter war - so vor ca. 45 Jahren - war es im Internat ganz modern. Im Waschraum gab es in 4 Reihen je ca. 10 Waschbecken und da hat man sich dann morgens und abends auch mit dem Waschlappen von Kopf bis Fuß gewaschen. Jeden Samstag war Bade-/Haarewaschtag im Akkord. Von Duschen war da auch keine Rede.

Dann kamen die Warmwasserboiler, Mischbatterien usw. ... Ob die Menschen früher gestunken haben? Daran kann ich mich nicht erinnern.

Viele Grüße
Margit

Wie wahr. Bei mir waren es 75 Waschbecken in einer Reihe. Mitwochs mußten wir immer alle runter zum Füßewaschen. Wer konnte hatte sich dabei gedrückt. Ich mich meistens in den Musikkeller, wo einige ältere Mitschüler mit ihrer Rockband übten.

jomo

das war 15 Jahre später bei meinen Großeltern in der württembergischen Provinz auch nicht anders, nur war die Wanne dann aus Plastik und das Plumpsklo befand sich im Haus unter der Treppe. Als dann ein modernes Bad da war (Mitte der 70ger)durfte man das auch nur Samstags benutzen, damit sich das nicht so schnell abnutzt , ansonsten war da weiterhin der Waschlappen und die Waschschüssel angesagt.
Ich wüsste nicht wieso man bei dieser Waschmethode sich nicht genauso säubern können sollte, wie in einer Dusche, es ist nur aufwändiger. Oder - um zur Frage zurückzukommen: für mich fällt das in den Bereich des regelmäßigen Waschens (Duschen/Baden erweitert )
LG Nat

Ja schön, diese Nostalgie. Die Frage: Möchtest du das wieder so haben?

Andere Zeiten, andere Tätigkeiten: Damals war der ganze Freizeitsport auch nicht üblich. Vom Rennradfahren haben vielleicht ganz wenige Jungs geträumt, die Mädels haben noch fleißig Stricken gelernt oder Hauswirtschaftslehre gebüffelt (wie mache ich meinen künftigen Mann glücklich?) - und Radreisen - wer kannte sowas schon? Ich kann mich auch noch erinnern, das in den End-70ern die erste große Fitnesswelle rollte: Überall entstanden in modernen Orten Trimm-dich-Pfade. Drinnen kam Jane Fonda und Aerobic - das war wohl noch was später. Der massenhafte Freizeitsport nach oder vor der Arbeit wurde modern, Tennishallen - überhaupt Hallensport überall usw. Die Leute hatten ein großes Duschbedürfnis auf einmal, wechselten die Klamotten mehrfach am Tag - immer wieder neue Tätigkeiten. Natürlich sind da noch viele andere Gründe zu nennen für das Duschen - nicht alle so plausibel - aber das ist ja ein zu weites Feld.

Ich kann auch lange ohne Dusche auskommen. Im Winter ohne körperliche Anstrengungen sowieso. Im Sommer auf Radreisen schlängel ich mich auch oft mit Waschlappen und/oder Badestellen tagsüber durch. Ist die Dusche aber da, nehme ich sie gerne. Nostalgie hin oder her. Um Gestank geht es mir dabei weniger. Entweder man kann mich gut riechen oder man mag mich nicht. Im Restaurant sitze ich oft noch ungeduscht, gratinierte Auberginen und ein Glas Roter schmecken ohen Dusche vorher ebenso gut wie mit Dusche vorher. Das ist also das Problem der anderen mit zu feinen Nasen. Aber ich möchte mich ja auch selbst wohl fühlen. Und seltsamerweise ist da eine Dusche was Feines, was ich zu schätzen weiß. Es ist ja mehr als Sauberkeit. Es geht auch um Durchblutung, die warme Dusche gegen die Nackensteife, gegen die kühlende Schweißkruste, die zu Schüttelfrost führen kann usw. Wenn es die Situation erfordert, dusche ich dann auch noch nach Mitternacht.

Mein Gott wo seit ihr denn gross geworden. Wir hatten seit den Sechziger fliesend warm Wasser in Bad. War eine Mannesmannarbeitersiedlung aus den 30iger Jahren. Gab so ein Gasdurchlauferhitzer. Nur bei Verwandten im Eichsfeld (DDR/Thüringen) hab ich noch was Klo über den Hof erlebt, aber das war in den Siebziger auch schon Geschichte.

Und geduscht hab ich mich meistens einmal die Woche, hatten ein Hallenbad um die Ecke gehabt. Entweder so da gewesen oder von der Schule.

Man könnte ja z.B. auch einen Wassersack mitnehmen und eine Dusche improvisieren? Oder eine normale 1,5 l Wasserflasche – so eine hat mich eben am Wochenende gerettet, als ich in der Campingplatz-Dusche die Wertmünze einwarf und auch nach Testen aller Möglichkeiten einschließlich der manchmal erforderlichen pantomimischen Gesten nichts passierte Schnell rausgeflitzt zu den Waschplätzen und ein paarmal die Flasche befüllt – gefliest war sowieso überall, Abzieher stand auch da, also alles prima, und besser als sämtliche Klamotten in die nächste Duschkabine zu räumen, die womöglich auch außer Betrieb war.

Matthias, versuch es mal mit einem Vollbad! Dein Badeöl verbreitet einen herrlichen Duft (in der ganzen Wohnung), Du liegst entspannt in der Wanne, hörst Musik Deiner Wahl (z.B. Klassik), hast in Reichweite ein Getränk, läßt ein paar kleine Plastikentchen in der Wanne schwimmen und pustest Seifenblasen. Wickle Dich dann in ein großes Handtuch (100x150) und laß Deinen Körper im Bett ausdampfen. Solltest Du dabei nicht einschlafen wirst Du Dich anschließend völlig entspannt fühlen.

Hallo,
jetzt wollte ich ja keine Nostalgiedebatte lostreten. Aber wenns euch gefällt...
Eine Dusche ist mir natürlich lieber als die gute alte Waschschüssel. Mit dem Ortlieb-Duschsack war ich auch schon unterwegs. Das funktioniert, aber man braucht richtig viel Wasser.
Ich möchte abends sauber und gleichzeitig möglichst leicht und minimalistisch unterwegs sein. Möglichst geringe Umweltbelastung verursachen ist mir auch wichtig.

Liebe Grüße,
Thomas

Eine Dusche in Kombi mit Warmwasserspeicher, der für unbegrenzt und immer angenehm warmes Wasser sorgte, wurde in meinem Elternhaus genau pünktlich zu meinem Abitur eingebaut.

Wir waren Städter. Wohnten also nie ohne Toilette innerhalb der Wohnung. Aber als ich klein war, musste mein Vater vor dem Baden erst einmal Holz hacken gehen, um den Badeofen anzuheizen. Das fand nur samstags statt. Später hätten wir einen Elektroboiler im Bad. Der heizte 5 Liter Wasser auf. Das musste zum Baden und Haarewaschen reichen. Zudem brauchte er drei Stunden zum Aufheizen. Soviel Zeit hatten wir auch nur samstags.

Ich habe immer viel Sport getrieben. Danach hat man sich mit kaltem Wasser gewaschen. Ich weiß nicht, ob man früher "gestunken" hat. Kam ja noch dazu, dass die Unterwäsche samt Socken auch nur Samstags gewechselt wurde. Zusammen mit den Handtüchern. Das erzeugte dann schon einen riesigen Berg Wäsche, der in einem großen Topf auf dem Herd gekocht und dann von Hand ausgewaschen und gewrungen - auf dem Hof aufgehängt wurde.

Oberpflalz (Erbendorf)
Das besagte Internat war das Studienseminar St. Augustin in Weiden.
Tja,....da wurde jetzt nachträglich wahrscheinlich wieder was zurechtgerückt,
was über den "Goldenen Westen" so erzählt wurde

jomo