Hallo Velo68,
Januar ist natürlich noch sehr früh fürs leere Spanien, auch auf der iberischen Halbinsel ist bis Februar Winter. An der südlichen Mittelmeerküste hat es im Winter gerne stabiles Hochdruckwetter mit angenehmen Temperaturen tagsüber, aber im Landesinneren kann es frostig kalt sein, zumal die Tage noch sehr kurz sind. Die leeren Berge heißen ja auch mit Spitznamen Spanisch-Lappland nicht nur wegen der Bevölkerungsdichte sondern auch wegen der langen und strengen Winter.
Eine interessante Route verläuft über Via Verdes auf alten Bahntrassen von Valencia über Sagunt, Teruel, Calatayud, Soria, Burgos bis nach Santander an der nördlichen Atlantikküste.
https://www.komoot.com/de-de/collec...ur-camino-natural-santander-mediterraneohttp://bahntrassenradwege.de/index.php?page=V%C3%ADa+Verde+Santander-Mediterr%C3%A1neo%3A+Gesamtstrecke
Der Camino del Cid ist ein Themenradweg der das Thema verfolgt die Reise eines mittelaterlichen Kriegshelden bachzufahren, deswegen macht der bisweilen seltsame Umwege die nicht immer nachvollziehbar sind und manchmal abrupt aus den schönsten Gebieten wieder herausführen. Gleichwohl führt diese Route überwiegend durch abwechslungsreiche Landschaften und uraltes Kulturland. Inzwischen gibt es den Camino del Cid in verschiedensten Versionen für Mountainbike, für Straßenrad, für Gravelbike, für Auto, fürs Motorrad und als Wanderweg.
Es gibt eine sehr umfangreiche Internetseite, caminodelcid.org, auf der wird spanisch und Englisch erklärt wie das Konzept des Weges ist, die ganze Geschichte dieses Cid und warum der Weg jetzt so läuft, zudem gibt es gpx-tracks zu allen Versionen.
Der Camino del Cid kann meiner Meinung nach als Planungsgrundlage dienen in einigen Gebieten, aber den ganzen Weg genau so nach zufahren wie vorgegeben macht nur Sinn wenn man dich auf die dahinterliegende Geschichte einlässt. Der Cid ist damals übrigens andersrum unterwegs gewesen, also von Burgos Richtung Valencia.
Eine schöne Route durch wildes Land gibt es gerade auch im Parallelfaden ("Iberische Halbinsel" von Nixda). Der Abschnitt dort von Utiel, einer Stadt knapp hundert Kilometer westlich von Valencia. hoch nach Albarracín und weiter auf dem Camino del Cid bis nach Molina de Aragón sieht sehr schick aus, den Abschnitt würde ich sofort fahren wollen.
Im gleichen Parallelfaden wird auch noch eine andere sehr lohnende Route von Valencia aus besprochen, ein Klassiker sozusagen. Von Valencia zum Rio Júcar, durch dessen Schlucht hinauf nach Albacete, von dort die lange Via Verde de Alcaraz bis nach Andalusien, durch die Sierra de Segura und die sogenannten Badlands nach Guadix und am schönsten weiter nach Granada.
Wenn du im Januar starten willst, würde noch eine ganz andere Alternative ins Spiel bringen wollen, und zwar die Anreise mit der Fähre bis ganz in den Süden. Es gibt eine altehrwürdige Fährverbindung von Genua über Sete und Barcelona nach Tanger in Marokko, von dort kann man mit einer lokalen Fähre übersetzen nach Tarifa ganz an der Südküste Spaniens.
Von dort startet sich im Januar bestimmt angenehmer und du könntest der transandalus bis Granada folgen, oben beschriebene Route in andere Richtung fahren bis kurz vor Valencia und von dort entweder über die Via Verde Route bis nach Santander, oder parallel erst der Nixda-Strecke folgen und dann auf Teilen des Camino del Cid ebenfalls bis Burgos und evtl. noch weiter fahren.
Das wäre so eine dem Winter angepasste Zugvogel-Variante und deine 1500 Kilometer bekommst du bis zum Anschlag voll.
Am Wochenende gab es einen netten Artikel in der taz, da ging es in erster Linie um die Pflege der über tausend Jahre alten Bewässerungssysteme im ländlichen Andalusien, aber auch um die Problematik im leeren Spanien.
https://taz.de/Bewaesserung-in-Spanien/!6097294/
Soweit erstmal spontan...
Schöne Grüße
Indalo