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#1067212 - 10.09.14 11:26
Mit Claudia über die Via Claudia
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Themenersteller
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Beiträge: 999
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Dauer: | 10 Tage |
Zeitraum: | 22.8.2014 bis 31.8.2014 |
Entfernung: | 730 Kilometer |
Bereiste Länder: | Deutschland Italien Österreich Schweiz
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Externe URL: | http://www.gondermann.net |
Tiberius Claudius Caesar Augustus Germanicus, Pontifex maximus, Tribuniciae potestatis XIV, Consul V, Imperator XXVII, Pater patriae (kurz: Claudius - nicht zu verwechseln mit Augustus) war ein vorausschauender und in Zusammenhängen denkender Mensch. Hungersnöte der Römer brachten ihren Kaiser, der dem tyrannischen Caligula folgte und dem der Nero folgte, auf den Gedanken, die fernen römischen Provinzen über durch Fuhrwerke befahrbare Transportwege an Rom anzubinden. Zum wichtigsten Weg zwischen süddeutschem und norditalienischem Raum wurde die Via Claudia, ein Karrenweg über Fern- und Reschenpass, der den Namen des Emperators aus dem ersten Jahrhundert trägt. Er war schlicht der einfachste Weg von der Donau über die Alpen zur Adria. Und ist es heute immer noch. Und somit für Radtouren im Allgemeinen und Tandemtouren im Besonderen besonders gut geeignet. Somit ist unsere Tandem-Reiseplanung 2014 der Weitsicht eines römischen Kaisers zuzuschreiben: Mit Claudia über die via claudia. Für alle Nicht-Lateiner: Adjektive (Eigenschaftswörter) wurden hinter die Substantive (Hauptwörter) gestellt und nahmen deren Genus (Geschlecht) auf. Daher "via claudia" und nicht "via claudius" - via heißt Weg/Straße und ist feminin (weiblich). Los geht es am 22. August 2014 um 8 Uhr in Lüneburg. Wir haben ein Fahrradticket für den Intercity nach Augsburg gebucht. Eigentlich könnten wir auch eine Stunde später in Hannover los fahren, aber meine Erfahrung auf dieser Strecke sagt mir, dass sich in genau diesem Zug während der Feriensaison mit den Radfahrern am hannoverschen Bahnhof ganze Dramen abspielen. Daher will ich das Tandem schon vor Hannover im Zug haben. Und das ist genau gut so. In Hannover helfe ich dann den ganzen Radlern, ihre Räder in das Radabteil zu hieven, in dem halt auch mein Tandem steht. Das dauert gute zehn Minuten und hat einige Dellen, abgerissene Rücklichter und zerfetzte Nerven zur Folge. Ich frage mich immer wieder, warum die Bahn nicht einfach einen Rad-Waggon in die Mitte eines jeden Intercity hängt, der einfach nur eine große Tür mit Einstieg auf Bahnsteigebene hat. Andere Länder können das doch auch und die Nachfrage bei uns ist riesengroß. Die Zugbegleiterin antwortet mir auf diese Frage, dass "die da in Berlin" Radfahrer einfach nicht wollten. Am liebsten sei denen, die Züge würden nur noch von Berlin in die großen Metropolen fahren und zwischendurch nirgendwo halten. Ein Radfahrer im Fernverkehr sei ein Störfaktor und führe zu Verspätungen. Daher wolle man sie raushalten und weite das Angebot nicht aus. So ehrlich sagte mir das noch niemand. Und da steht mal wieder die Wirklichkeit in krassem Gegensatz zu den Sonntagsreden der Politiker, die ja über den Bund Haupteigentümer der Bahn sind und das schnell und sicher ändern könnten. Na ja, mein Tandem steht verzurrt und verrutschsicher an der Seite des Abteils, da es - wenn ich es in den dafür reservierten Ständer stelle - das Abteil blockiert. Die Zugbegleiterin nölt zwar etwas, aber ich frage sie nach einer Alternative. Sie hat keine und geht weiter. In der Gegend um Würzburg schallt dann eine Durchsage durch den ganzen Zug: "Der Besitzer des Tandems Kennendöhl möchte bitte zu seinem Fahrrad kommen - es liegt eine Nachricht vor!" Ich ahne Schlimmes... Das Zugpersonal hat gewechselt und nun muss ich mich mit einer resoluten Mittvierzigerin auseinandersetzen, die mir klar macht, dass das Tandem an seinen dafür reservierten Platz gehängt werden müsse und sie ansonsten in Fulda gar nicht erst los gefahren wäre, wenn sie das dort schon gesehen hätte. Und auch sonst sollten Fahrräder und erst Recht Tandems in den Schnellverkehrszügen ganz verboten werden. Ihr genervt blickender Kollege weiß, dass das gar nicht geht und sagt ihr, dass er sich mit mir darum kümmern würde. Ich hänge das Tandem an einen Platz, der nicht reserviert ist und kläre den Rest mit dem genervten Kollegen. Ich wusste, dass Bahnfahren mit dem Rad immer eine nervige Angelegenheit ist. Hier muss die Bahn dringendst nachbessern, wenn sie den Zug nicht verpassen will. Denn es werden von Jahr zu Jahr mehr Radler, die mitfahren wollen. In Augsburg entscheiden Claudia und ich, dass wir uns das Flachland nicht antun wollen und fahren mit einem Schienenbus noch ein Stück weiter bis Landsberg am Lech. Dort beginnt unsere Fahrradtour. Über die lieblich hügelige Landschaft des Voralpenraums brauche ich nicht viel schreiben - es ist paradiesisch, hier zu radeln. Fahrradwege und kleinere Sträßchen sorgen für einen Auto-armen Genuss. Kurz vor Füssen finden wir am Forggensee einen Zeltplatz, auf dem wir uns dann an das Schlafen im Zelt gewöhnen können. Samstagfrüh kommen wir so gegen zehn Uhr wieder los. Das ist auch so unser Rhythmus: Abends lieber ein wenig länger aufbleiben und morgens keine Hektik. Schließlich haben wir keinen Druck und ich habe alle Orte mit Bahnhöfen in meiner Karte markiert, damit wir - falls wir mal etwas langsamer fahren wollen oder was dazwischen kommt - notfalls auch mit Zügen die eine oder andere Etappe überbrücken können. Die Strecke Augsburg - Landsberg wird allerdings die einzige Zug-Etappe bleiben. In Füssen stärken wir uns nochmal mit einem Kaffee und dann geht es am Schloss Hohenschwangau und hunderten von asiatischen Fotoapparathaltern vorbei endlich in die Berge. Und das gleich heftig. Gleich hinter dem Schloss führt ein steiler Wanderweg am Alpsee vorbei in Richtung Reutte, auf dem wir erstmalig das gemeinsame Schieben üben können. Reutte selbst kenne ich nur vom Vorbeifahren in Richtung Gardasee. Das Städtchen ist ganz nett und hat einen lustigen Bio-Laden, in dem die Besitzerin gerade einer Kundin von irgendeiner Gesichtscreme vorschwärmt. Die Herstellerin dieser Creme sei bereits über 80, lächelt von einem gephotoshoppten Bild auf der Verpackung und dient als Referenz: "Und schaugn Sie sich a mol deren Haut an... Na? Da siagt man nix!" Ich stehe mit meinem Müsli an der Kasse und greife in das Gespräch ein: "Ich bin Hundertzehn und schmiere mir absolut gar nichts an meine Haut. Und schauen Sie sich mal MEIN Gesicht an!" Die beiden Damen lachen, ein junger Angestellter kommt angeflogen und ich kann mein Müsli zahlen, ohne dem Frauengespräch weiter beiwohnen zu müssen. Auf der Weiterfahrt wird das Wetter dann immer schlechter - hin und wieder nieselt es, obwohl Kachelmann im Internet für diese Woche Temperaturen von bis zu 30 Grad vorausgesagt hat. Ich glaube mittlerweile, der wird von der Tourismus-Industrie finanziert. Der Fernpass "ereilt" uns dann so einfach. Wir kennen ihn ansonsten nur von der Bundesstraße her, die Via Claudia führt jedoch wunderbar über die alten römischen Karrenwege parallel zur vielbefahrenen Urlaubsroute. Daher sind wir überrascht, als wir nach der Durchfahrt durch das Schloss Fernsteinsee schon wieder bergab rollen können. Die alte Via Claudia zeigt sich immer mal wieder in Form von dicken Steinbrocken, in die sich die Karrenräder der Römer eingefräst haben. Der Weg sieht dann immer aus wie ein Schienenweg, nur dass die Schienen Kerben sind, in denen die Räder geführt werden. Beim Anblick dieser Relikte von vor zweitausend Jahren fragen wir uns, wie die Leute damals mit ihren Fuhrwerken Landschaft und Wetter getrotzt haben, um ihre Waren von vor den Alpen nach hinter den Alpen zu bringen. Uns so langsam waren die damals gar nicht: Caesars Armee schaffte im Schnitt 30 Kilometer am Tag mit allen Kämpfern und der gesamten Logistik, im Eilmarsch sogar bis zu 40 Kilometer. Bergab wird das Wetter immer übler und wir warten nachmittags einfach mal einen heftigen Regenschauer unter Bäumen ab. Unser Etappenziel soll heute Landeck im Ober-Inntal sein. Kurz vor diesem Ort sehen wir ein Schild an einem Straßenabzweig: Gasthaus Kronburg, 1,6 Kilometer, Radler und Wanderer willkommen. Wir haben keine Lust auf Zelten im Regen und biegen ab. Was wir nicht wissen, ist, dass die einskommasechs Kilometer mit gefühlten tausend Höhenmetern gekoppelt sind. Schon nach rund fünfzig Metern müssen wir absteigen und schieben. Und der Regen fängt wieder an, stärker zu fallen. Und wir kommen schon gar nicht mehr mit den Fersen auf den Boden beim Schieben. Und wir fragen uns, ob man nicht auf das Schild schreiben müsste, dass es steil werden würde. Und wir fragen uns, was wir machen, wenn dort heute geschlossen ist. Und wir beschließen, dass wir das dann einfach ignorieren würden. Und dass die das dann ja wohl auf das Schild unten hätten schreiben müssen. Und wir schieben weiter und geraten völlig außer Puste. Und wir fangen an zu zweifeln, dass es das Gasthaus überhaupt gibt. Und wir glauben fest daran, dass es hinter der nächsten Kurve flacher wird. Und wir merken den Regen schon gar nicht mehr. Und wir erreichen dennoch den Gasthof. Und er hat geöffnet. "Wenn die voll sind, schlafen wir hier draußen auf der Wiese. Ich will nur eine Dusche, ein Abendessen und morgen früh einen Kaffee." Ich kann Claudias Wunsch akzeptieren und erkläre mich einverstanden. Dennoch fragen wir nach einem Zimmer. Uns kommt eine der barmherzigen Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul entgegen, sieht unseren Zustand, unser Tandem, das Wetter und bittet uns erstmal herein. Wir könnten ihr gleich erstmal all unsere nasse Wäsche geben, die Waschmaschine sei groß genug und über Nacht werden die Sachen im Trockenraum auch wieder trocken, sagt sie. Und sie hätten im Klösterle ein einfaches Doppelzimmer, das noch frei wäre. Wir fühlen uns nicht nur willkommen sondern von einer Minute auf die andere wirklich aufgenommen. Die Herzlichkeit, die diese Schwester ausstrahlt, ist für mich bemerkenswert und völlig ungewohnt. Nach dem Duschen finden wir uns im Gastraum des Gasthauses ein und bestellen unser Essen. Frische Steinpilze hätten sie gepflückt, sagt der Wirt. Wir bestellen Steinpilzschaumsuppe und ich Hirschmedaillons. Wenn ich jetzt professioneller Kochmützen- oder Sterne-Autor wäre, würde ich sicher eine halbe Seite schwärmen können. Aber das bin ich nicht und so bleibe ich sprachlos beim Gesamteindruck dieses Essens. Im Klösterle selbst ist es absolut still. Ich meine, nicht nur ruhig, sondern wirklich still. Ich bin Agnostiker, das heißt: Weder glaube ich an Gott noch glaube ich nicht an Gott. Für die Fragen, die ich mir stelle, ist Gott irrelevant. Ich kann Fragen auch unbeantwortet lassen, insofern brauche ich keinen konkreten Gott. Aber ich glaube daran, dass wir nicht einfach nur Körper und Geist sind. Und dass die 7,5 mal 10 hoch 27 Atome in mir in einer mysteriösen Art und Weise zusammenspielen und mich zu mir machen. Und dieses Mysterium kann ich einfach nur akzeptieren. Und hier und jetzt führt mich dieser Ort, dieses Essen, diese Menschen, diese Ruhe, dieser Augenblick zu den Fragen nach dem Höheren, das es geben kann. Claudia geht es ähnlich. Irdisch ist an diesem Moment jedoch auch die Müdigkeit, die uns befällt. Und der geben wir gern nach, verschieben das weitere Fragen auf die kommenden Tage, an denen wir noch genügend Zeit auf dem Tandem haben. Für Fragen, für Antworten, für keine Antworten. --- Fortsetzung folgt...
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Geändert von joeyyy (10.09.14 11:37) |
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#1067229 - 10.09.14 12:11
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: joeyyy]
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Hallo Joeyyy
schön zu lesen.
Die Via Claudia ist auch noch eines der Ziele, die ich unbedingt mal radeln will.
Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung.
Viele Grüße
Michael
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#1067232 - 10.09.14 12:24
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: joeyyy]
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Danke für den spannenden Bericht, aufgelockert durch die niedlichen Anekdoten und die überwiegend scharfen Photos. Manchmal meint man, du arbeitetest zusammen mit Kachelmann bei der Tourismusindustrie. Deine Erfahrungen mit der Bahn und ihrem Personal sind ein wenig verstörend. Außerhalb der Hochsaison ist Bahnfahren mit dem Rad natürlich durchaus nicht immer eine nervige Angelegenheit, sondern kann öfter mal völlig entspannt abgewickelt werden. Wolfgang
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#1067241 - 10.09.14 12:58
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: joeyyy]
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Moderator
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....mach schnell .....und danke, dass Du die Steigung zu den barmherzigen Schwestern so lebensnah beschrieben hast Lieben Gruß Jürgen, der sich fragt, wie man zu zweit ein Tandem schiebt. Nebeneinander oder hintereinander?
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° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° Reisen + | |
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#1067247 - 10.09.14 13:15
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: joeyyy]
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Es scheint auf eine lesenswerte Lektüre mit gekonnten Bildwinkeln hinauszulaufen... - Welch ein himmliche Fügung für Claudia, einen eigenen Fernradweg auf historischem Geläuf ihr eigen nennen zu dürfen.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1067253 - 10.09.14 13:41
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: joeyyy]
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Sonntag, 24. August 2014. Die Stille wird um sechs Uhr morgens unterbrochen: Die kleine Kirche direkt gegenüber dem Klösterle weckt mit ihrer Glocke zum Frühgebet. Es ist Sonntag und eigentlich Ausschlaftag. Aber hier hat selbst das Gewecktwerden etwas Beruhigendes. In einem Kloster ist die Tagesstruktur stets gleich und vorgegeben. Darüber braucht man sich weder freuen noch ärgern. Es ist einfach so. Beruhigend. Wir schlafen nochmal ein und werden zwischendurch immer mal wieder durch die Glocke geweckt. Irgendwann zwischen acht und neun stehen wir dann auf. Die Schwestern haben uns einen wunderbaren und großen Gefallen getan und unsere Wäsche gewaschen. Fein und trocken gestapelt erhalten wir unsere Päckchen. Wir bedanken uns und genießen noch ein reichhaltiges und leckeres Frühstück in gemeinschaftlicher Atmosphäre. Auf dem Weg nach Landeck geht es dann... ...bergauf. Wir sind immer noch geschafft vom Vortag und wollten eigentlich zum Inn runter rollen. Aber nein - wir müssen uns erst nochmal warm schieben. Und als es dann bergab geht, werden die Felgen vom Bremsen so heiß, dass ich auch hier vorsichtshalber zum Schieben übergehe. Claudia fragt nach dem Grund und ich flapse ihr zu, sie müsse nur mal vorsichtig an die Hinterradfelge fassen. Sie tut das wirklich und verbrennt sich fast die Finger. Außerdem riecht es nach Gummi - ob von den Bremsen oder von den Reifen her, ist mir egal. Wir schieben nach Landeck rein, die österreichisch katholischen Kirchen empfangen uns mit lautem Sonntagsglockengeläut. Das Ober-Inntal bin ich noch nie gefahren, der Weg zum Reschenpass war nie eine Alternative zum Fern-/Brenner-Pass auf dem Weg nach Süden. Mit dem Auto. Jetzt mit dem Rad ist das anders. Schön ist es hier. In Pfunds machen wir nochmal ein kleines Päuschen mit heißem Apfelstrudel und Kaffee, bevor es dann in die Schweiz geht. Na ja, Schweiz rein, Schweiz raus eigentlich. In Martina fragen wir uns, ob wir den Reschen in Angriff nehmen wollen, schauen auf den Wetterbericht, der für morgen nachmittag Regen am Reschen ansagt, trinken noch einen Kaffee mit Zucker und schwören uns auf die folgenden elf Kehren ein. Motivationsfördernd ist, dass sie beschriftet sind, unten mit "11" beginnen und wir somit zurückzählen können. Unterwegs überholen wir noch zwei Radler und kommen frei nach dem Motto "slow and steady wins the race" gar nicht so fertig oben an, wie wir unten befürchteten. Claudia und ich haben uns gut als Team zusammengefügt. Wir können mittlerweile auch im Stehen kurbeln: Entweder nur ich oder nur sie oder wir beide gemeinsam. Am Berg ist das eine erhebliche Erleichterung. In Nauders findet gerade ein Mountainbike-Rennen statt, es ist ein wilder Zirkus hier oben. Einladend wirkt das nicht - wir fühlen uns eher wie im Ski-Trubel, nur ohne Schnee und ohne Ski. Dennoch belohnen wir uns für unseren Bergauf-Ritt mit einer Cola und ein paar salzigen Erdnüssen an einem Apres-Ski-Stand, bevor wir zum echten Reschenpass weiterfahren. So langsam wird es dunkel und damit ziemlich kalt hier oben. Wir entscheiden uns, den Reschensee lieber auf der sonnigen und somit wärmeren Seite zu umfahren und finden in San Valentino einen guten Zeltplatz. Der Rest ist schnell erzählt: Zelt aufbauen, duschen, Pizzeria suchen, Pizza essen, zurückgehen, schlafen. Keine kulinarische Besonderheit - eher archaische Essenstrieb-Befriedigung. Es ist kalt hier oben, die Temperaturen sind mittlerweile einstellig. Kachelmann, Mensch, was hast Du wieder geschummelt. Von wegen: Meran bis zu 37 Grad - Deine Vorhersagen werden bei uns langsam zum "running gag". Hey, wie wird das Wetter morgen? Kachelmann oder echt? Hey, wie ist das Wetter gerade bei Euch? Kachelmann oder echt? Egal - Das Hilleberg ist unsere Burg, die Daunen der Schlafsäcke halten uns warm und zu zweit ist es eh wärmer nachts... --- Fortsetzung folgt. Aber nur ab dem nächsten Morgen.
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Geändert von joeyyy (10.09.14 13:41) |
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#1067257 - 10.09.14 13:46
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: Juergen]
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Jürgen, der sich fragt, wie man zu zweit ein Tandem schiebt. Nebeneinander oder hintereinander? ...schräg neben- und hintereinander. Ich links vorne, sie rechts hinten. Oder - zu den Schwestern hoch - sie auch schon mal nahezu horizontal ganz hinten am Zelt auf dem Gepäckträger anfassend. Leider habe ich kein Bild davon - wenn ich in solchen Situationen ein Stativ aufbauen würde, nur um einige Selfies (man muss ja dann genau in der Sekunde vor der Linse erscheinen, in der der Selbstauslöser auslöst - das kann einige Versuche kosten) von einer ziemlich anstrengenden und regnerischen Situation zu schießen, würde Claudia wohl streiken und alles hinschmeißen. Ich auch.
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#1067273 - 10.09.14 15:07
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: joeyyy]
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Hallo Joeyyy
schön zu lesen.
Die Via Claudia ist auch noch eines der Ziele, die ich unbedingt mal radeln will.
Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung.
Viele Grüße
Michael ...danke. Es lohnt sich, dieses Ziel anzugehen. Meine Fortsetzungen werden den Abwechslungsreichtum dieser Reise hoffentlich noch verdeutlichen. Danke für den spannenden Bericht, aufgelockert durch die niedlichen Anekdoten und die überwiegend scharfen Photos. Manchmal meint man, du arbeitetest zusammen mit Kachelmann bei der Tourismusindustrie. Deine Erfahrungen mit der Bahn und ihrem Personal sind ein wenig verstörend. Außerhalb der Hochsaison ist Bahnfahren mit dem Rad natürlich durchaus nicht immer eine nervige Angelegenheit, sondern kann öfter mal völlig entspannt abgewickelt werden. Wolfgang ...nö, ich arbeite für niemanden außer für mich selbst. Damit bleibe ich unabhängig und kann auch mal ablästern Ja klar, mit der Bahn ist das nicht immer so. Aber wenn Du ausnahmsweise mal in der Reisesaison auf die Radmitnahme mit der Bahn angewiesen bist, kann es schon haarig werden. Das fängt bei der Reservierung an, die ganz schnell nicht mehr funktioniert, weil irgend eine Radgruppe von Göttingen nach Kassel ganz früh mal eben alle Radplätze reserviert hat. Wenn Du dann von Hamburg nach Freiburg willst, geht nix. Die kleinen und großen Katastrophen in den Radabteilen beschreibe ich hier mal nicht. Nur soviel: Immer mehr ältere Leute nehmen ihre E-Räder mit. Das ist begrüßenswert. Aber diese Leute sollen dann 25 bis 30 Kilo schwere Räder oben in die Haken hängen. Das schaffen die nicht und dann warten draußen noch fünf andere Radler, dass sie ins Abteil können... Und hunderte andere Reisende im Zug auch. Daher mein Hinweis auf den Gepäckwagen, den es ja früher bei uns auch gab. Es scheint auf eine lesenswerte Lektüre mit gekonnten Bildwinkeln hinauszulaufen... - Welch ein himmliche Fügung für Claudia, einen eigenen Fernradweg auf historischem Geläuf ihr eigen nennen zu dürfen. ...ja, der Name hat einen positiven Einfluss auf die Routenwahl gehabt. Ich hätte nie gedacht, dass wir beide mal mit dem Tandem über die Alpen fahren. Im Fazit war das eine wunderschöne Reise. Aber das kommt noch...
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Geändert von joeyyy (10.09.14 15:09) |
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#1067317 - 10.09.14 19:04
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: joeyyy]
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Ich kann mich nicht erinnern, dass Du mit Werbung entfernt gefahren bist
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Geändert von Rennrädle (11.09.14 16:09) |
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#1067323 - 10.09.14 19:09
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: Jule_Schaefer]
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... Dein Link funktioniert nicht ...
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1067439 - 11.09.14 11:27
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: joeyyy]
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Montag, 25. August 2014So, jetzt sind wir also in Italien und haben in zwei Tagen die beiden Hauptpässe geschafft. Wir sind mehr als zufrieden mit unserer Leistung - eigentlich eher überrascht, dass es so gut läuft. Auf dem Reschenpass trafen wir einen jungen Radler, der uns mitteilte, dass Venedig auf Höhe Null liegt und wir ja eigentlich nur noch rollen müssten. Na ja, rollen ist mit dem Tandem in den Bergen so eine Sache... Der Radweg an der Etsch entlang ist hier, vom Reschenpass runter, wirklich gut ausgebaut. Aber auch steil. Und obwohl es ein Radweg ist, kommen dann durchaus mal ein Traktor oder ein Kieslaster um die Ecke. Und dann ist auf dem Radweg für ein Rad kein Platz mehr. Und für ein bergab rollendes Tandem weder Brems- noch Ausweichmöglichkeit. Also schieben wir lieber bergab. Das ist zwar Energieverschwendung, aber lebenserhaltend. So haben wir aber auch die Muße, uns hin und wieder mal einen Apfel zu "stiebitzen". Die Apfelernte steht kurz bevor und Südtirol ist Apfelland. Also schreien uns die Äpfel, die runtergefallen sind oder die direkt in den Radweg hineinwachsen, geradezu an: Nimm mich! Wir stellen aber schnell fest, dass die Zuchtäpfel so gut wie keinen Geschmack besitzen. Es gibt sie zwar in allen Farben, aber die ist geschmacklich egal. Alle schmecken fast gleich, erinnern eher an Zuckerwasser denn an die anderen Äpfel, die wild wachsen und die wir in Österreich hin und wieder mal von einem frei stehenden Baum pflückten. Tja, was soll ich sagen - der Verbraucher im Aldi oder Lidl soll ja sowohl in Hamburg als auch in München eine gleiche Apfel-Qualität bekommen und der kleinste gemeinsame Nenner ist da wohl das Zuckerwasser. Ab Mals wird es wieder etwas flacher und wir können gemütlich durchs Vinschgau rollern. Die Sonne zeigt sich auch wieder und jetzt kann es uns egal sein, ob es oben am Reschen regnet oder schneit. Nur einer ist jetzt gegen uns: Der Wind. Ein mittelalter Rennradfahrer aus dem Harz, der ebenfalls die Via Claudia abfährt, und der sich wundert, dass er auf der gleichen Strecke wie wir bereits neun Plattfüße mit seinen Rennradreifen hatte, erklärt uns, dass der Wind Ora hieße und durch die sonnenerwärmten Berge entstehe. Die erwärmen nämlich auch die Luft um sie herum, die Luft steigt auf und dadurch entsteht ein Sog, der kühlere Luft aus dem Tal in Richtung Berge zieht. Und das ist für ein Tandemgespann, das ins Tal runter fährt, dann eben Gegenwind. Mir leuchtet das ein und bin erstmalig positiv gegenüber Gegenwind gestimmt. Er ist hier halt eben der Preis für Sonne und Wärme. Und er beginnt ursachenbedingt erst mittags und endet am späten Nachmittag. Nachts entsteht dann der umgekehrte Effekt. Claudia und ich beraten ein wenig und verwerfen die Idee, nachts oder frühmorgens mit Rückenwind anstatt tagsüber mit Gegenwind zu fahren. Auch wenn sich an unseren alltäglichen Entscheidungen nichts ändert, ist es manchmal ganz befriedigend, die Welt ein wenig besser zu verstehen. Reisen bildet zwar, aber muss ja nicht immer auch was ändern. Nun fahren wir an Äpfeln aller Coleur vorbei. Grüne, gelbe, rote, pinke und tiefviolette. Solche Farben habe ich noch nie an einem Apfel gesehen. Es wirkt schon skurril, aber wenn es keine Menschen gäbe, die das kaufen wollen, gäbe es keine Äpfel in diesen Farben. Wir haben alle Farben mal probiert, aber unser Eindruck bestätigte sich: Sie schmecken alle gleich fad. Über Naturns fällt uns dann Schloss Juval auf, das ziemlich exponiert auf einem Felsen steht. Wir überlegen kurz, ob wir mal einkehren, haben aber erstmal die Nase vom bergauffahren satt. Außerdem sind wir uns nicht sicher, ob das wirklich das Schloss vom Messner Reinhold ist. Ich nehme mir vor, das zuhause mal nachzuschauen und zu einem späteren Zeitpunkt alle Museen von ihm zu besuchen. Ein Freund von mir ging letztens einen Tag mit Messner spazieren. Man muss wohl so um die 120 Euro bezahlen und darf sich dann einer Gruppe anschließen, die der berühmte Bergsteiger führt. Mein Freund ist vom naturell her niemand, der sich groß was sagen lässt oder sich schnell ein- oder gar unterordnet. Aber von dem Messner war er sehr angetan. Der hätte eine Aura und eine Erfahrung, die einen schnell in den Bann ziehen würde. Ich hebe mir das für mal später auf. Meran durchfahren wir, schauen uns die ganzen Leute an, die da irgendwie gar nicht reinpassen, irgendwie aber dann auch doch wieder und sind auch schnell wieder draußen. Dort scheint ein Wettbewerb zu laufen, der darauf ausgerichtet ist, so viele Papptäschchen von irgendwelchen Mode- und Parfüm-Häusern wie möglich an zwei Händen zu tragen. Und das auch als Paar-Wettbewerb, wobei der Mann trägt und die Frau, die gerne auch ein paar Jahrzehnte jünger sein darf, navigiert. Vielleicht ist das sowas wie Geo-Caching für Bonzen. Vielleicht verstecken die Leute ihre Täschchen auch wieder irgendwo und jemand anderes muss sie finden. Oder soll sie finden, achwaswissenwirdennschon... Kurz vor Bozen finden wir in Nals einen schönen privat geführten Campingplatz. Im Gasthaus Stachelburg lassen wir es uns wieder kulinarisch gut gehen und essen selbst gemachte südtiroler Käseknödel und trinken mal wieder einen leckeren örtlichen Wein. Die Chefin kocht selbst und die Bedienung ist super freundlich und fachkundig. Dermaßen gesättigt und vom Tag beeindruckt huschen wir wieder in unsere Höhle und haben eine ruhige Nacht. Ach ja, Fotos habe ich heute gar keine gemacht. Dienstag, 26. August 2014In Bozen treffen wir dann auf die Brenner-Autobahn, die uns jetzt bis Trient begleitet. Aber so schlimm und laut, wie ich das befürchtet habe, ist das gar nicht. Der Etschtal-Radweg führt zumeist am Fluss selbst entlang und die Autobahn nehmen wir nur ganz selten wahr. Entweder ist sie weit weg (das Tal ist ja breit genug) oder sie ist durch einen Wall oder Bäume schall- und sichtisoliert. Also: Entspanntes Radeln mit toller Berg-Kulisse. Trient gefällt uns sehr. Das ist wieder einer dieser Orte, die auf dem Weg zum Gardasee oder Mittelmeer gerne links liegen gelassen werden. Leider hat das Gom, die aus meiner Sicht beste Eisdiele der Welt, die ich aus Turin kenne, wo ich leider kein Geld mehr für mehr als eine Kugel hatte, eine so lange Warteschlange, jetzt hier in Trient, nicht damals in Turin, vor sich, dass wir den Gedanken an ein leckeres Eis schnell wieder verwerfen (Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich verschachtelte Sätze mag, aber an einen Nabokov oder Dostojewski nicht rankomme, Gott sei Dank für die Leser?). Wir genehmigen uns noch einen Café (die Italiener sprechen das immer mit so einem Schmäh aus: Kafff'äh, mit der Betonung auf der zweiten Silbe) und fahren dann raus aus Trient. Vor uns liegen rund fünfhundert Höhenmeter, hoch zum Lago di Caldonazzo. Es ist schon spät und wir müssen uns ziemlich beeilen, um noch vor der Dunkelheit den Zeltplatz in San Cristoforo zu erwischen. Das schaffen wir und sind ziemlich abgetörnt vom Platz selbst. Alles dicht an dicht gedrängt und fest in der Hand der Holländer. Selbst die Rezeption ist von einer Holländerin besetzt. Die Pizza im Zeltplatz-Restaurant essen wir als Nachbarn einer typisch italienischen Familie mit Papa, Mama und vier Kindern, die mit Plastik-Spielzeug und reichlich Cola und sonstigem Süßzeug ruhiggestellt werden. Ich meine das, was die Italiener unter "ruhig" verstehen. Papa und Mama sind zusammen wahrscheinlich knapp dreihundert Kilo schwer, wobei ich mir nicht anmaßen möchte, eine Verteilung auf die beiden vorzunehmen. Die Kinder sind aber auf dem besten Wege, gewichtsmäßig in die tiefen Fußstapfen ihrer Eltern zu treten. Im Zelt befürchten wir eine laute Nacht und vertrauen darauf, dass wir müde genug sind um den nötigen Schlaf zu kriegen. Das ist dann auch so. Mittwoch, 27. August 2014Aus dem Lago di Caldonazzo fließt die Brenta ab, deren Verlauf wir nun bis in die norditalienische Ebene folgen. Der Radweg der Via Claudia ist hier im Brenta-Tal wunderbar ausgebaut, die alten Dörfer und Städte bewahren viel von der italienischen Berg-Kultur. Selbst moderne und "hippe" Läden fügen sich in die alte Substanz ein. Tourismus ist hier zwar auch ein wirtschaftlicher Faktor, aber er scheint hier eher sanfter Natur. Die Landwirtschaft wirkt da eher verstörend. Wie bei uns vielerorts in Deutschland fressen sich Monokulturen von Energie-Pflanzen in die Landschaft, die entweder für die Erdgasnetze oder die Tanks unserer Autos angebaut werden. In Bassano del Grappa finden wir auf einer Kooperative, die behinderten Menschen Arbeitsplätze anbietet, einen Zeltplatz und lassen es uns abends in der Trattoria del Borgo kulinarisch mal wieder so richtig gut gehen. Wir folgen der Beratung des Kellners und sind von der Qualität des Essens und des Weins extrem angetan. Im Restaurant selbst sitzen nur Italiener, der Koch kommt immer mal wieder raus und quatscht mit den Leuten an den Tischen. Als wir zahlen und gehen wollen, kommt der Koch auch zu uns und spendiert uns einen Limoncello vom Feinsten. Dolce vita! 28.8.2014 und der flache RestBassano ist ja nun der letzte Ort in den Alpen, bis Venedig ist es jetzt flach. Glauben wir. Hier müssen wir uns jetzt entscheiden, ob wir die längere Route über Vicenza und von Süden her nach Venedig reinfahrend nehmen oder die kürzere Route über Treviso von Norden her nach Venedig reinfahrend. Optimistisch wie wir nunmal sind, entscheiden wir uns für die längere Variante und fahren in Richtung Vicenza. Bemerkenswert ist Vicenza selbst jetzt nun nicht, aber das kleine Gebirge, über das wir fahren wollen, hinter Vicenza. Das hat es in sich. Wir müssen immer mal wieder schieben - sowohl bergauf als auch bergab. Eigentlich - so denken wir - hatten wir die Berge schon abgehakt. Aber das hier verlangt uns nochmal all unsere Kraft und unsere stoische Ruhe beim bergauffahren und -schieben. Nun, es lohnt sich aber allemal. Der höchste Punkt sind nochmal knapp 300 Höhenmeter und von dort haben wir wunderbare Ausblicke auf die Alpen, auf Vicenza und in Richtung Mittelmeer. Leider ist die Sicht ziemlich diesig, so dass wir Venedig nicht wirklich erkennen können. Einen Zeltplatz gibt es hier nicht, so dass wir unser Zelt auf einem verlassenen Bauernhof aufstellen und vorher gekauftes Brot mit Käse und einer Flasche Wein als Abendbrot genießen. Es ist wunderbar ruhig hier und wir schlafen schnell ein. Was wir nicht wissen, ist, dass es hier irgendwo eine Hühnerfamilie gibt und der Hahn irgendwann nachts gegen drei Uhr meint, es wäre an der Zeit, seine Mädels zu wecken. Das wiederum gefällt dem Hahn auf einem weit entfernten anderen Bauernhof gar nicht und er meint, er könne lauter. So wechseln sich die beiden Hähne rund eine halbe Stunde ab und schreien sich gegenseitig an. Dann ist mal wieder für eine Stunde Ruhe. Dann geht das Ganze wieder los und so weiter. Als es dann dämmert, fangen die Mädels unseres Hahns langsam an, zu gackern und wir lassen uns von der allgemeinen Tages-Aufbruchstimmung mitnehmen. So früh saßen wir noch nie auf dem Rad, genießen aber die Frische des frühen Tages. Gegen neun kehren wir in einer Kafff'äh-Bar ein und stärken uns ausgiebig mit Kafff'äh und Cono con Crema. Flach geht es jetzt auf direktem Weg in Richtung Meer. Wenn wir unser Tempo halten, dann kommen wir sogar schon am Freitag in Venedig an und könnten den kompletten Samstag nutzen, um die Stadt zu besichtigen. Diese Aussicht ist allerdings für Claudia und mich nicht sonderlich attraktiv. Wir kennen Venedig bereits und wollen lieber noch in der Lagune bleiben als uns inmitten von zigtausenden Besuchern durch die engen Straßen der zum Untergang verdammten Stadt schieben zu lassen. Wenn wir Samstagnachmittag einen Zeltplatz finden und dann mit der Fähre nach Venedig reinfahren, um dort ein wenig zu flanieren, dann reicht das auch. So beschließen wir in Chioggia direkt am Meer, auf einem dortigen Zeltplatz zu übernachten und uns diese Fischerstadt näher anzuschauen. Hier gibt es sie wirklich noch: Die Fischer, deren Boote und offene Werkstätten und Garagen im Hafen, in denen Männer im Blaumännern Motoren, Netze und sonstiges Gerät reparieren. Und zwischendurch immer mal ein Pläuschchen mit anderen Männern mit und ohne Blaumann halten. Unser Abendessen besteht aus einer Ladung Spaghetti ai Frutti di Mare und einem frischen "Beifang-Teller" im "Al Porto". Das sind frittierte Meeresfrüchte und Fischteile, die frisch vom Boot in die Fritteuse wandern. Wir haben so viel Fisch auf dem Teller, dass wir selbst nach einem anstrengenden Rad-Tag vor der Menge kapitulieren müssen. Aber lecker ist das trotzdem und ein Eis hinterher geht auch immer. Am nächsten Tag fahren wir dann mehr Fähre als Rad. Von Chioggia nach Pellestrina, von San Pietro zum Lido di Venezia und von dort nach Fusina, wo wir Samstagnachmittag auf dem Zeltplatz unsere Sachen lassen, um dann mit der Fähre nach Venedig zu fahren. Der Besuch dort ist in Bilder gefasst: Am nächsten Tag fahren wir durch Mestre zum Flughafen Marco Polo, von dort fliegen wir nach Hamburg und von dort fahren wir dann mit der S-Bahn und dem Metronom zurück nach Lüneburg. Die Abfertigung des Tandems in Venedig und Hamburg war wesentlich entspannter als die Mitnahme in der Bahn von Lüneburg nach Augsburg. Der Metronom ist das fahrradfreundlichste Transportmittel überhaupt und so hatten wir eine relativ stressfreie Heimreise. Fazit.Claudia und ich sind überrascht von unserer Teamfähigkeit. Sowohl körperlich als auch emotional waren wir auf der Tour wunderbar eingeschwungen. Wir trafen jede Entscheidung gemeinsam und mussten nie lange diskutieren. Wir fuhren jeden Tag, nur die beiden letzten Tage ließen wir es wirklich ganz locker angehen. Eigentlich wollten wir unterwegs einen Tag Ruhepause einlegen, den wir aber beide nicht vermisst haben. Auf einer noch längeren Tour wäre es allerdings sehr ratsam, alle drei bis vier Rad-Tage einen Ruhetag einzulegen. Ich muss meine Einstellung zu den italienischen Radwegen korrigieren. Fühlte ich mich in der Gegend um Turin noch massiv bedroht von den rasenden Autofahrern, führt die Via Claudia von der Etschquelle bis Venedig über wunderbare Radwege und verkehrsarme Nebensträßchen. Die Italiener verbreiten eine Lockerheit, die ansteckt. Wir fühlten uns einfach nur wohl. Die kleinen italienischen Dörfer in den Alpen verbreiten einen morbiden Charme, vor allem im Brenta-Tal schon gepaart mit mediterranem Flair. Trient und Bassano sind Orte, zu denen wir nochmal zurückkehren wollen. Vielleicht auch mal zum Wandern oder zum MTB-Touren. Für unsere nächsten Touren wissen wir, dass wir vor Bergen keine Angst haben müssen. Vielleicht wäre die nordspanische Gegend mal ein lohnenswertes Ziel. Die barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul haben uns vom Jakobsweg erzählt. Er führt auch an ihrem Klösterle vorbei. Vielleicht fahren wir ihn mal bis nach Spanien ab, uns an die Herzlichkeit der Schwestern erinnernd. Schließlich kann ich seit der Begegnung mit ihnen mit dem Begriff "barmherzig" wirklich etwas Konkretes, Schönes verbinden. Und Tiberius Claudius Caesar Augustus Germanicus, Pontifex maximus, Tribuniciae potestatis XIV, Consul V, Imperator XXVII, Pater patriae? Dem danken wir posthum für seine vorausschauende Planung und seine Entscheidung, einen tandemfähigen Weg zwischen Augsburg und Venedig bauen zu lassen.
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#1067443 - 11.09.14 11:42
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: joeyyy]
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Und die Strecke gibt's zum Anschauen und Runterladen hier: GPSies. Vielen Dank immer wieder an die Leute, die diese Seite aufgebaut haben und sie pflegen.
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#1067446 - 11.09.14 11:55
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: joeyyy]
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Und noch was zu den Fotos: Alle sind mit dem 50mm Leica Summilux Objektiv an der M9 aus der freien Hand aufgenommen und da wo es geht, mit offener Blende bei ISO 80 (das ist meistens schwierig und braucht immer auch ein wenig Glück, aber dazu ist das Lux ja da). Das heißt: Kein Zoom, kein Autofokus, keine Blendenautomatik, kein Auto-ISO, kein Stativ. Selbst die Zeit stelle ich mittlerweile nach Gefühl manuell ein. Alle Bilder sind mit Lightroom entwickelt und teilweise nachbearbeitet. Auch hier: Kein Photoshop, kein Stempel, kein Radiergummi.
So - das war's jetzt erstmal von mir für heute.
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Geändert von joeyyy (11.09.14 12:01) |
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Off-topic
#1067464 - 11.09.14 12:43
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: joeyyy]
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Und noch was zu den Fotos: Alle sind mit dem 50mm Leica Summilux Objektiv an der M9 aus der freien Hand aufgenommen und da wo es geht, mit offener Blende bei ISO 80 (das ist meistens schwierig und braucht immer auch ein wenig Glück, aber dazu ist das Lux ja da). Das heißt: Kein Zoom, kein Autofokus, keine Blendenautomatik, kein Auto-ISO, kein Stativ. Selbst die Zeit stelle ich mittlerweile nach Gefühl manuell ein. Alle Bilder sind mit Lightroom entwickelt und teilweise nachbearbeitet. Auch hier: Kein Photoshop, kein Stempel, kein Radiergummi.
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Gruß Michael
Keep the rubber side down | |
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#1067474 - 11.09.14 12:58
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: joeyyy]
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Schöner Bericht und schöne Fotos!
Ich bin vor ein paar Jahren den VCA von Italien her kommend gefahren. Die Fernpassumfahrung war aber - ohne längere sehr steile Schotterwege nutzen zu wollen - damals nur auf einem Teilstück gut nutzbar. Wurde da etwas verändert? Das Stück direkt nach dem Fernsteinschloss (wiederum von Italien kommend!) war unmöglich mit dem Reiserad zu befahren. Hochschieben wollte ich nicht, weshalb ich dann ein Stück der Bundesstraße gefahren bin (zum Glück konnte ich bald wieder auf die Umgehung abfahren, wo dann zwar auch eine kürzere Schiebestrecke einen Schotterweg hinauf zu bewältigen war und ein Teil der Abfahrt eher MTB-geeignet erschien, im Wesentlichen die Umfahrung aber doch gut machbar war. Es würde mich interessieren, zu sehen, wie jetzt der Wegezustand (z. B. beim Fernsteinschloss) ist. Hast Du da aktuelle Fotos?
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1067513 - 11.09.14 15:12
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: joeyyy]
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Sehr schön, meine Erwartungen wurden erfüllt! Da dir offenbar viel am Fotografieren liegt, möchte ich auch anmerken: Besonders gelungen sind dir die Abendaufnahmen in Venedig, klasse Lichteffekte! Einige Tagfotos wie die Häuser im Wasserspiegel in Chioggia sind mir aber etwas zu gesättigt, das schadet den Pastelltönen, die da eigentlich vorherrschen. (Ich war da auch. - Beim Kirchturm im Reschensee hingegen passt das wieder.) Das ist mir etwas zuviel Postkarten-Stil. Sicherlich auch eine Geschmacksfrage.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1067798 - 13.09.14 08:37
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: joeyyy]
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Da bin ich wieder ich hab mir deinen Bericht jetzt noch mal in Gänze durchgelesen und finde, dass da ne ganze Menge Interessantes für mich auf dem Weg nach Verona dabei ist. Eine Kamera aus Deutschland werde ich mir aber nicht zulegen Lieben Gruß und aufrichtigen Dank für deine ungewohnt schnelle Berichterstattung Jürgen
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° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° Reisen + |
Geändert von Juergen (13.09.14 08:39) |
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#1067806 - 13.09.14 09:16
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: joeyyy]
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Hallo,
vielen Dank für den ausführlichen und unterhaltsamen Bericht und die herrlichen Bilder. Deinen Kommentar "nur Lightroom, aber kein Photoshopf" verstehe ich allerdings nicht ganz. Die Bilder sind großteils offensichtlich nachbearbeitet. Ob Lightroom oder Photoshop x.x macht doch keinen kulturellen Unterschied.
Jedenfalls: sehr gelungen nachbearbeitet.
Hans
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#1068231 - 15.09.14 20:54
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: joeyyy]
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Danke für den klasse Bericht und die schönen Fotos. Liest sich einfach immer gut bei dir.
Viele Grüße
Joachim
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#1068877 - 19.09.14 16:06
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: esGässje]
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Das nenn ich mal eine Mordstour, aber Gott sei Dank seid ihr zwei ja lebend angekommen :-) Tolle Bilder, vor allem das zweite (Baum) gefällt mir, geiles Licht, geiles Motiv. Im Straßenbau hatten die Römer übrigens wirklich was drauf, liest man viel in den histroischen Romanen.
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#1069370 - 22.09.14 11:37
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: joeyyy]
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Vielen Dank für's Lob, les' ich gerne. Auch wenn ich am Ende für mich schreibe und fotografiere, ist der Applaus - und auch mancher Buh-Ruf - doch ein wunderbarer Lohn @ Keine Ahnung: Der Fernpass ist momentan auf dem Radweg gut zu fahren - wir sind selbst bei Regen nur auf der Holzbrücke und auf einem sehr verblockten Teilstück abgestiegen. Alle heiklen Stellen sind von oben kommend gut gekennzeichnet und die Warnschilder sollten zumindest ernst genommen werden. Fotos haben wir dort nicht gemacht, da das Wetter gruselig war und die Stimmung nicht zum fotografieren einlud. @ veloträumer: Die Postkartenmotive sind natürlich auch für mich immer wieder mal spannend. Und gerade die bearbeite ich dann etwas mehr, um eben etwas andere Bilder als die Postkarten zu kreieren. Ja, und ich bearbeite gerne nach und kontrastiere die Bilder hart. In einer Welt, in der alles weichgespült und pastellisiert wird, um uns zu "sedieren", reize ich gerne mal die gewohnten Blicke und Wahrnehmungen. Wäre ich Maler, würde ich auch so kontrastreich malen. @ Juergen: Verona ist auch noch auf meiner Wunschliste: Carmen. Gerne hätte ich Montserrat Caballé als Micaela und Placido Domingo als Don José gesehen, aber das Paar wird Verona wohl nicht mehr so sehen. Dennoch bleibt die Carmen auf meinem Zettel. Es wachsen vielversprechende Künstlerinnen und Künstler nach. Und die Kamera aus Deutschland solltest Du Dir nochmal überlegen. Sie ist für Deine Art, die Welt zu sehen, gemacht. Meine Geschichte zur Leica steht hier: Fotoausrüstung. @ Hansflo: Photoshop kann wesentlich mehr als Lightroom, die Unterschiede kannst Du im Internet nachlesen. LR: Entwicklung aus RAW mit gesamtgestalterischen Möglichkeiten, PS: Komponieren und Retuschieren von Details im Einzelbild. Heidi Klum kriegst Du nur mit PS schön, mit LR höchstens abgedunkelt @ esGässje: Danke, vor allem, wenn ich schon einen eigenen Stil entwickelt haben sollte, der Dir auffällt @ derharzbiker: Die Alpen sind mit dem Tandem nicht so gefährlich wie der Harz mit dem MTB (jedenfalls, was mich angeht). Weil ja Claudia mitfuhr, die hin und wieder recht regulierend auf mich einwirkte. Der Baum steht einsam im Alpenvorland, sieht man hier im Norden eher weniger. Ansonsten war die Stimmung, das Licht, das Motiv und der Zeitpunkt wie ganz häufig auf Reisen: Glücksache. Und dass die Römer uns einige politische, kulturelle und wirtschaftliche Erbschaften hinterlassen haben, lese ich fast jeden Abend in den Asterix-Heften
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#1070006 - 25.09.14 09:05
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: joeyyy]
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@joe Ja, unser Harz hat schon so seine Tücken. Mich hat es letztens auch fast vomMTB gerissen, irgendwie standen die Bäume doch ein bissel eng und mit bremsen wars wegen dem lockeren Untergrund auch Essig :-)
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#1073564 - 14.10.14 12:19
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: derharzbiker]
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Ich muss jetzt noch mal nachhaken, weil einige deiner Fotos wirklich (sorry) geil sind. Welche Kamer nutzt du? Eine Billigkamera jedenfalls nicht? Freu mich auf eine Info, bin nämlich grad auf Suche.
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#1073566 - 14.10.14 12:20
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: derharzbiker]
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Schau mal auf Joeys blog nach, er hat ne leica
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Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine. | |
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#1073594 - 14.10.14 13:38
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: Deul]
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Schau mal auf Joeys blog nach, er hat ne leica ...jau, hier steht auch warum Und hier findest Du die Bilder von der Via Claudia mit besserer Auflösung als hier im Forum. Und alle anderen auch. Und ich fotografiere mittlerweile ausschließlich mit dem 50er Summilux. Also alles Festbrennweite, keine Zooms, keine Autofocus, keine Programme. Alles "nach Gefühl" Ich muss jetzt noch mal nachhaken, weil einige deiner Fotos wirklich (sorry) geil sind. Welche Kamer nutzt du? Eine Billigkamera jedenfalls nicht? Freu mich auf eine Info, bin nämlich grad auf Suche. Ach ja, sorry - Danke für Dein Lob, ich freu mich immer, wenn sich andere über die Bilder auch freuen.
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Geändert von joeyyy (14.10.14 13:40) |
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#1074826 - 19.10.14 10:26
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: Mooney]
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Deine Erfahrungen mit der Bahn und ihrem Personal sind ein wenig verstörend. Außerhalb der Hochsaison ist Bahnfahren mit dem Rad natürlich durchaus nicht immer eine nervige Angelegenheit, sondern kann öfter mal völlig entspannt abgewickelt werden. Ich bin lange Zeit mit Rad und Bahn zur Arbeit gependelt, das ging bis auf Freitags ganz gut. Mit dem voll bepackten Reiserad macht es mir (uns) aber keinen Spaß mehr. Die Zugbegleiter sind in D teilweise so unfreundlich, die sollten sich mal eine Scheibe bei ihren finnischen Kollegen abschneiden, das es keinen Spaß macht. Entweder Pkw oder Mietvan. Bahn nie wieder!
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Gruß, Michael
- Buckelst du noch oder liegst du schon? - | |
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#1080685 - 12.11.14 12:43
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: joeyyy]
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@joeyyy Danke. Das mit den „Gefühl“ ist schon klar. Muss in meinem Bekanntenkreis immer lachen, teure Kameras und dann alles mit der Autoeinstellung. Brennweite? Belichtungszeit? Wird man prompt dumm angeschaut. Egal, danke noch mal :-)
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Off-topic
#1080755 - 12.11.14 17:10
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: derharzbiker]
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Dank des techn. Fortschritt ist es möglich auch ohne dieses Wissen schöne Fotos machen.
Auf der anderen Seite gibt es sicher auch teure Fahrräder die nur zum Brötchen holen genutzt werden...
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Geändert von olafs-traveltip (12.11.14 17:11) |
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#1081132 - 14.11.14 10:32
Re: Mit Claudia über die Via Claudia
[Re: derharzbiker]
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Hallo harzbiker,
du wirst es nicht fassen, aber meine e-pl1, die ich hier im Forum supergünstig gebraucht gekriegt habe, macht auch im Auto-Modus um Welten bessere Fotos als die kompakte Lumix meiner Tochter.
Was nicht heißen soll, dass ich nicht auch mal mit anderen Einstellungen experimentieren möchte.
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------------ Radlergrüße, Karin |
Geändert von KUHmax (14.11.14 10:33) Änderungsgrund: Grammatikfehler |
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