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#1167798 - 27.10.15 22:05
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: Tom72]
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34. Tag (15.07.2015), Étang de Biguglia – Saint-Florent
Strecke: 52 km
Zeit: 3 Std. 39 min
Höhenmeter: 717Heute schaffe ich es wieder, früh aufzustehen. Ich habe noch ein gestern unterwegs gekauftes Sandwich, das mir am Strand mit Ausblick auf das frühmorgendliche Bastia als Frühstück dient. Im Hafen kann man zwei der Fähren von Corsica Ferries erkennen. Mir bleiben nun noch drei Fahrtage. Ich habe mich nun entschieden, die Fahrt um die Halbinsel Cap Corse im Uhrzeigersinn in Angriff zu nehmen und heute durchs Inland nach Saint-Florent zu fahren, um von dort aus an den dann verbleibenden zwei Tagen Cap Corse zu umrunden und dann von Bastia aus am nächsten Morgen die Fähre nach Nizza zu nehmen. Wenn man sich die Form der Insel als linke Faust mit ausgestrecktem Zeigefinger (Cap Corse) vorstellt, fahre ich heute sozusagen von Ost nach West über den Knöchel des Zeigefingers. Die Alternative wäre gewesen, von hier aus über Bastia zuerst entlang der Ostküste von Cap Corse nach Norden zu fahren, Cap Corse also entgegen dem Uhrzeigersinn zu umfahren, und anschließend entlang der Nordküste bis zu meinem Ankunftshafen L‘Île-Rousse zu fahren, um von dort die Fähre zu nehmen. Für den Endpunkt Bastia spricht jedoch letztendlich, dass die Route der Fähre von dort aus recht lange entlang der Küste verläuft, wovon ich mir schöne Ausblicke auf die Insel vom Meer aus verspreche. Recht zeitig komme ich los. Da ich ja nun am letzten Abend in Bastia sein werde, fahre ich heute gar nicht bis in die Stadt, sondern nur soweit nach Norden, dass ich den Étang de Biguglia nördlich umfahren kann. Dann erreiche ich die von Bastia Richtung Süden verlaufende Nationalstraße (N 193), die hier, in den südlichen Ausläufern des Ballungsgebiets von Bastia, vierspurig ausgebaut und von hässlichen Gewerbegebieten gesäumt ist. Zeitweise stecke ich im Stau des Berufsverkehrs fest, teilweise gibt es mangels Seitenstreifen nicht mal die Möglichkeit, schiebend an der Blechlawine vorbeizukommen. So bin ich froh, als ich schließlich ein paar Kilometer südlich die Abzweigung zur winzigen, kaum befahrenen D 62 finde, die mich, mit ordentlicher Steigung, wieder hinauf in die malerische Bergwelt führt. Weiter oben verläuft die Straße durch eine beeindruckende Schlucht, das Défilé de Lancone. Ich erreiche den Col de San Stefano auf einer Höhe von 368 m. Der direkte Weg hinunter zur Küste nach Saint-Florent wäre die D 82 über Oletta. Ich entscheide mich aber für die deutlich längere Strecke über die D 62, die sich landschaftlich reizvoll durchs Gebirge schlängelt. Die Route stellt sich als gute Wahl heraus; in ständigem Auf und Ab verläuft sie durch die herrliche Gebirgslandschaft und typisch korsische Gebirgsdörfer, in die sich wohl nur selten Touristen verirren (Rapale, Piève, Sorio, Santo-Pietro-di-Tenda). Auf den Stufen vor einer Dorfkirche gönne ich mir ein typisch korsisches Picknick mit Wildschwein-Wurst und eine Flasche Pietra, dem korsischen Kastanienbier. Weiter geht es auf und ab durch die atemberaubende Bergwelt, fast ohne Autoverkehr. Natürlich gibt es auch heute wenigstens eine tierische Begegnung. Nun gelingt es mir endlich, eine der zahlreichen Eidechsen, die ich schon so häufig habe über die Felsen flitzen sehen, fotografisch einzufangen; bisher haben sie nie lange genug stillgehalten. Die Landschaft wird karger, ich komme nun durch die Ausläufer der Désert de Agriates, einer Wüstenlandschaft, die sich zwischen der Balagne und Saint-Florent erstreckt. Ich treffe auf eine größere und verkehrsreichere Straße (D 81). Von hier bietet sich ein herrlicher Blick auf das Meer und mein heutiges Ziel, Saint-Florent. Nach ca. fünf Kilometern Abfahrt ist der Ort erreicht. Saint-Florent ist ein bedeutender und recht belebter Tourismusort mit einer hübschen Altstadt, zahlreichen Restaurants, einem schönen langen Sandstrand und einem Jachthafen. Entlang des Strands südwestlich des Ortes gibt es mehrere Campingplätze. Ich schlage auf einem von ihnen mein Zelt auf und genieße den restlichen Nachmittag am Strand und bade bei angenehmen Wassertemperaturen (das Wasser hätte nach meinem Geschmack ruhig ein paar Grad kälter sein können, wirklich erfrischend ist es bei der nach wie vor herrschenden Hitze nicht). Abends gönne ich mir in der Altstadt von Saint-Florent ein leckeres Fischgericht. Am späten Abend findet als perfekter Ausklang des Tages im Restaurant meines Campingplatzes eine „Soirée corse“, ein „korsischer Abend“ mit einem Auftritt einer korsischen Band statt, die korsischsprachige Lieder zum Besten gibt ( Campa Qui). Die Musik erinnert mich an die Darbietungen, die ich auf dem Festival der „Chants polyphoniques“ in Calvi genossen habe. Die Gelegenheit, für 10 Euro eine CD der Gruppe zu erstehen, nutze ich gerne. 35. Tag (16.07.2015), Saint-Florent – Centuri-Port
Strecke: 55 km
Fahrzeit: 3 Std. 46 min
Höhenmeter: 745Für die verbleibenden zwei Fahrtage steht nun die Umrundung der Halbinsel Cap Corse auf dem Programm, heute die Westküste, morgen die Ostküste. Auch heute schaffe ich es wieder, nicht viel später als um sechs Uhr aufzustehen, um vor der Mittagshitze möglichst weit zu kommen. Ich genieße den frühmorgendlichen Blick auf die Bucht von Saint-Florent. Um kurz vor acht komme ich los. Nördlich von Saint-Florent verläuft die Straße (D 81, dann D 80) zunächst ein Stück im Landesinneren durch das Weinanbaugebiet von Patrimonio, eines der bedeutendsten der Insel. Der korsische Wein (von unterschiedlicher Qualität) wird auf der Insel in jedem Laden und jedem Restaurant angeboten, die produzierte Menge reicht aber kaum für den Export, schon auf dem französischen Festland ist er eher selten zu bekommen, und außerhalb Frankreichs fast gar nicht. Jetzt stößt die Straße wieder an die Küste. Ich habe einen herrlichen Blick zurück auf den Golf von Saint-Florent. Die Straße verläuft oberhalb über der Küste, landschaftlich traumhaft, Richtung Norden. Während mir bisher auf Korsika nur vereinzelt Radreisende begegnet sind, sind sie hier, wie auch die Rennradler, deutlich zahlreicher; die Umrundung von Cap Corse ist gerade bei Radfahrern sehr beliebt; zu Recht. Es sind etliche Höhenmeter zu bewältigen; meist verläuft die Straße recht hoch entlang der steilen Küste, aber immer wieder fällt sie fast bis auf Meeresniveau ab. Die pittoresken Dörfer sind alle hoch oberhalb der Küste gelegen, Badestrände gibt es kaum. Entlang der Küste von Cap Corse stehen besonders viele der typischen Wachtürme aus genuesischer Zeit. Das malerischste Dorf an der Westküste von Cap Corse ist Nonza auf einem Felsvorsprung hoch über dem Meer. Auch Nonza wird von einem genuesischen Wachturm überragt. Nördlich von Nonza wurde bis 1965 in großem Stil Asbestabbau betrieben, der ganz Frankreich mit dem Mineral versorgte, mit schwerwiegenden Folgen für die Umwelt und die Gesundheit der Bergarbeiter. Die auffällige graue Färbung des Strandes, auf den sich der Blick vom Genuesenturm aus eröffnet, hat aber wohl nichts damit zu tun. Vor der Weiterfahrt esse ich auf der schattigen Terrasse eines sehr netten Cafés in Nonza zu Mittag. Weiter geht die Fahrt auf der traumhaften Küstenstraße. Diese eigentümlichen, exotisch wirkenden Pflanzen mit gelben Blüten sind mir die vergangenen Tage schon mehrfach aufgefallen, ich weiß aber nicht, wie sie heißen. Auch im weiteren Verlauf führt die Straße mehrmals fast hinunter auf Meeresniveau, um dann wieder auf 150 oder gar 200 m anzusteigen. In der Nachmittagshitze sehr anstrengend, aber durch die grandiose Landschaft werde ich für die Mühen mehr als entschädigt. Nach einem letzten langen Anstieg ins Dorf Morsiglia verlasse ich die D 80 und rolle auf einem kleinen Sträßchen hinab zur Küste nach Centuri-Port, das kurz vor der Nordspitze von Cap Corse gelegen ist. Ein paar Kilometer vor dem Ort erreiche ich den Campingplatz, für den ich mich anhand meines Reiseführers für die Übernachtung entschieden habe. Nach einem kurzen Fußmarsch erreicht man vom Campingplatz aus den Strand, der aber enttäuscht, da er aus groben Kieseln besteht, so dass das Bad im Meer nur um den Preis schmerzender Fußsohlen zu haben ist; zudem ist das Wasser auch nur hüfttief. Zum Abendessen fahre ich vom Campingplatz die paar Kilometer nach Centuri-Port. Ich kann nur die Formulierung meines Reiseführers wiederholen: „Ein Fischerdorf wie aus dem Bilderbuch!“. In einem der zahlreichen Fischrestaurants genieße ich ein leckeres Fischmenü. In den Aquarien der Restaurants harren die für die hiesige Fischerei typischen Langusten ihres kulinarischen Schicksals. Die Viecher haben, ohne Übertreibung, gut und gerne die Größe eines kleinen Dackels. Aus ihnen besteht auch die Suppe meines Menüs. Sehr lecker. Fortsetzung folgt…
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#1167804 - 27.10.15 22:28
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: Tom72]
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Hallo Tom! Diese eigentümlichen, exotisch wirkenden Pflanzen mit gelben Blüten sind mir die vergangenen Tage schon mehrfach aufgefallen, ich weiß aber nicht, wie sie heißen. Dabei handelt es sich um eine blühende Agave. Gruß LUTZ
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#1167851 - 28.10.15 08:33
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: Tom72]
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Interessant vielleicht auch noch: Die Agave blüht nur einmal und stirbt dann ...
Der Bericht ist wirklich toll! Da hast Du Dir viel Mühe gemacht. Auf Korsika war ich noch nicht. Ich muss das unbedingt einmal nachholen - Deine Bilder animieren dazu.
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1167858 - 28.10.15 08:56
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: Tom72]
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Weiter oben verläuft die Straße durch eine beeindruckende Schlucht, das Défilé de Lancone. Ich kriege Adrenalin! Das ist ziemlich genau die Stelle, wo mich 2011 ein völlig durchgeknalltes korsisches Autofahrer- Ars*hloch mit fettem Allrad-Toyota (Kennzeichen 2B....) beim Überholen trotz Gegenverkehr um Haaresbreite von der Straße in den Abgrund geschoben hätte. War auch nicht die einzige unheimliche Begegnung mit korsischen Wutpiloten, hinterm Lenkrad werden ziemlich viele zu Zombies. Bernd
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Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”) |
Geändert von BeBor (28.10.15 08:56) |
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#1167933 - 28.10.15 13:11
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: BeBor]
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Weiter oben verläuft die Straße durch eine beeindruckende Schlucht, das Défilé de Lancone. Ich kriege Adrenalin! Das ist ziemlich genau die Stelle, wo mich 2011 ein völlig durchgeknalltes korsisches Autofahrer- Ars*hloch mit fettem Allrad-Toyota (Kennzeichen 2B....) beim Überholen trotz Gegenverkehr um Haaresbreite von der Straße in den Abgrund geschoben hätte. War auch nicht die einzige unheimliche Begegnung mit korsischen Wutpiloten, hinterm Lenkrad werden ziemlich viele zu Zombies. Reg dich wieder ab! Alles hat seine Ordnung. Ein Jahr später sah sein Auto so aus (Originalfundort Lancone-Schlucht!):
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1167947 - 28.10.15 13:58
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: veloträumer]
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Nichts Aussergewöhnliches auf Korsika trotz diversen "INTERDITE" - Tafeln
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#1167956 - 28.10.15 14:28
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: Friedrich]
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Nichts Aussergewöhnliches auf Korsika trotz diversen "INTERDITE" - Tafeln Auf Korsika ist mir das gar nicht besonders aufgefallen, eher früher in den Ländern, die damals noch Jugoslawien hießen, oder auch (ebenfalls früher) im südlichen Italien. Da war es irgendwie völlig normal, mit dem Auto bis kurz hinter das Ortsschild zu fahren und den Müll (auch alte Kühlschränke etc., Autowracks, Tierkadaver) in den Straßengraben zu kippen. Verbote helfen da offenbar wenig, solange in den Köpfen nichts passiert. Bernd
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Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”) | |
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#1167967 - 28.10.15 15:23
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: Friedrich]
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Nichts Aussergewöhnliches auf Korsika Ja, ich weiß. Ich kann eine ganze Bilderserie dazu aufstellen - und nicht die schlechteste. Ich habe darin eine andere Form von "Kunst in der Natur" entdeckt und die entsprechenden Bilder auch so herausgearbeitet. Wenn man so will eine ästhetische Porträtserie über das versteckte Schöne in der Dekadenz der Müllgesellschaft. Es hat zuweilen etwas Mystisches, aber auch Symbolisches, wenn man sieht, wie die Bleche dahinrosten und von der Natur wieder erobert werden. Ein kurzweiliges Leben von Blech, gebeugt an der Kraft der Natur. Schon bei meiner ersten Korsikareise 1999 habe ich ein Analogfoto von einem "grünen" Wrack gemacht - noch heute als Bild an meiner Wand zu finden - einfach schön. Einmal habe ich auch neben einem Autowrack wild gecampt - ganz nach dem Motto "Da kommt keine Sau vorbei".
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Geändert von veloträumer (28.10.15 15:24) |
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#1167973 - 28.10.15 16:10
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: BeBor]
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Diese drei Bilde möchte ich euch nicht vorenthalten : Auf Korsika ist mir das gar nicht besonders aufgefallen, eher früher in den Ländern, die damals noch Jugoslawien hießen, oder auch (ebenfalls früher) im südlichen Italien. … und in manchen Ostblockländern. Es hat sich (hauptsächlich in ländlichen Gegenden) auch in den letzten 25 Jahren wenig getan – Z.B., lebt in Rumänien über 40 % der Bevölkerung in Orten in denen die Müllabfuhr praktisch nicht existiert. Ich habe darin eine andere Form von "Kunst in der Natur" entdeckt und die entsprechenden Bilder auch so herausgearbeitet. Wenn man so will eine ästhetische Porträtserie über das versteckte Schöne in der Dekadenz der Müllgesellschaft. Es hat zuweilen etwas Mystisches, aber auch Symbolisches, wenn man sieht, wie die Bleche dahinrosten und von der Natur wieder erobert werden. Ich habe mir bei dem Anblick weniger Gedanken über das versteckte Schöne in der Dekadenz der Müllgesellschaft gemacht – vielleicht versuche ich’s bei der nächsten Tour.
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#1167987 - 28.10.15 16:55
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: Friedrich]
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Ich habe mir bei dem Anblick weniger Gedanken über das versteckte Schöne in der Dekadenz der Müllgesellschaft gemacht – vielleicht versuche ich’s bei der nächsten Tour.
Bei dir ist es schon mehr offensives Model-Posing...
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#1167996 - 28.10.15 17:30
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: veloträumer]
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Bei dir ist es schon mehr offensives Model-Posing... So nennt sich das? Man lernt nie aus. Das von mir auserwählte Model hatte seinen Spaß – da man trotz Führerschein noch nie ein eigenes Auto besaß versuchte man vor korsischer Bergkulisse ein wenig Cabriolet Feeling aufkommen zu lassen, Sargent Joe auf seinem Küchentruck zu imitieren und den Wein zum Abendbrot am Golfe de Girolata auf einem der herumliegenden PKW-Sitze zu temperieren. Bei den reichlich vorhandenen Requisiten bot es geradezu an offensives …
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#1167998 - 28.10.15 17:42
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: lutz_]
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@ Lutz und Arnulf: Danke für die Hinweise zu den Agaven, nun weiß ich auch, wie diese Pflanzen, die mir auf Korsika mehrfach aufgefallen sind und die mich aufgrund ihrer irgendwie fremdartigen Schönheit fasziniert haben, heißen. In der Fortsetzung gibt's noch ein weiteres schönes Bild von den Blütenständen der Agave.
@ Bernd: Ärgerlich, dass Du so erschreckende Erfahrungen mit den korsischen Autofahrern machen musstest. Ich hatte bisher immer Glück und habe die korsischen und generell die französischen Autofahrer fast immer als Radfahrern gegenüber rücksichtsvolle Verkehrsteilnehmer erlebt.
@ Matthias: Ebenfalls in der Lancone-Schlucht ist auch mir ein unterhalb der Straße im Hang hängendes verrostetes Autowrack aufgefallen (ich habe leider kein Foto davon); es könnte sich um dasselbe wie auf Deinem Foto handeln.
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#1168089 - 28.10.15 23:46
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: Tom72]
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36. Tag (17.07.2015), Centuri-Port – Bastia
Strecke: 56 km
Fahrzeit: 3 Std. 52 min
Höhenmeter: 650Heute ist mein letzter Tag; morgen früh geht von Bastia aus meine Fähre nach Nizza. Heute geht es um die Nordspitze von Cap Corse und dann entlang der Ostküste nach Bastia. Eine letzte Wanderung habe ich heute auch noch vor. Da ich noch kein Ticket für die Fähre habe (ich hatte es ja offengelassen, ob ich von Bastia oder von L’Île-Rousse aus die Fähre nehme) und mich nicht darauf verlassen will, dass ich frühmorgens, direkt vor der Abfahrt, die Tickets besorgen kann, spekuliere ich darauf, dass das Verkaufsbüro von Corsica Ferries heute Abend wenigstens bis 18 Uhr geöffnet ist und plane daher, möglichst bis dahin in Bastia zu sein. Vom Campingplatz geht es heftig bergauf zurück zur Cap Corse umrundenden Hauptstraße, der D 80. Der Rennradler vor mir ist deutlich schneller als ich. Ich habe einen schönen Blick auf den Fischerort Centuri-Port, wo ich gestern zu Abend gegessen habe. Weiter geht es aufwärts zum Col de Serra, dem mit 365 m höchsten Punkt der heutigen Etappe. Am Straßenrand gibt es wieder blühende Agaven. Es ergeben sich Ausblicke auf moderne Windmühlen und eine historische Windmühle, die Moulin Mattei, die, frisch renoviert, aber ohne Flügel, heute als Werbeträger für eine korsische Aperitif-Marke gleichen Namens dient. Ein letzter Blick zurück auf Centuri-Port, dann ist der Col de Serra erreicht. Wie auf Korsika üblich, ist auf dem zweisprachigen Schild die französische Namensform von Autonomisten übermalt. Man erkennt oben im Bild das Dach der Moulin Mattei. Dort hinauf führt ein kurzer Fußweg, und von dort hat man laut meinem Reiseführer einen fantastischen Panoramablick über die Nordspitze von Cap Corse, aber mein Zeitplan lässt das leider nicht zu. Nach dem Col de Serra verläuft die D 80 Richtung Osten, mit Blick auf die Nordspitze von Cap Corse und die vorgelagerte Insel Giraglia. Das Bild vemittelt den falschen Eindruck einer am Horizont verlaufenden Küstenlinie, es handelt sich aber lediglich um Wolken; nördlich von Giraglia ist nur offenes Meer. Um in die tatsächlich an der nördlichsten Spitze Korsikas gelegenen, offenbar sehr sehenswerten Orte Tollare und Barcaggio zu gelangen, hätte ich die gut 300 m hinunter zur Küste (man erkennt die Straße links im Bild) und anschließend wieder hinauf fahren müssen; das ist zuviel, um heute noch Bastia zu erreichen. Also bleibe ich oben auf der D 80. Die Landschaft ist von einem weiteren Windpark geprägt. Schließlich genieße ich eine lange Abfahrt nach Macinaggio, dem nördlichsten Ort an der Ostküste. Von Macinaggio aus, einem hübschen, touristisch belebten Badeort, unternehme ich eine Wanderung entlang der Küste Richtung Norden. Ich schnüre also zum letzten Mal auf der Tour meine Wanderschuhe, deren Mitnahme sich nun mehr als gelohnt hat, und schließe mein Rad im Ort an. Ich riskiere es mangels Alternative, das Gepäck am Rad zu lassen. Bei dem Wanderweg handelt es sich um den Sentier des Douaniers (Zöllnerpfad), auf dem offenbar früher die Zöllner patrouillierten, um Schmugglern das Handwerk zu legen, und der Richtung Norden bis Barcaggio an der Nordspitze von Cap Corse führt. Ganz so weit werde ich aber nicht wandern. Der Blick zurück vom Sentier des Douaniers auf Macinaggio: Ich folge dem Wanderweg eine gute Stunde bis auf die Höhe der Îles Finocchiarola. Auf der größten der winzigen Inseln steht die Ruine eines genuesischen Wachturms. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine, man kann auf dem letzten Foto (rechts) in der Ferne Elba erkennen. Hier kehre ich um. Auf dem Rückweg gönne ich mir an einem nur über den Wanderweg oder eine staubige Piste zu erreichbaren Strand, der Plage de Tamarone, ein letztes Mal auf der Reise ein Bad im Meer. Zurück in Macinaggio, ist es bereits früher Nachmittag. Ich strample also zügig entlang der Küste Richtung Bastia, da ich ja nicht weiß, wann die Ticketverkaufsstelle von Corsica Ferries schließt und mir daher zum Ziel gesetzt habe, spätestens um 18 Uhr in Bastia zu sein. Die Ostküste ist landschaftlich nicht so spektakulär wie die Westküste, dafür aber auch weniger anstrengend zu fahren; die Straße verläuft zwar auch ständig auf und ab, erreicht aber, im Gegensatz zu gestern an der Westküste, maximal ca. 50 Höhenmeter. Und im Gegensatz zur Westküste gibt es hier zahlreiche kleine, aber touristisch bedeutende Strandorte, die teilweise nach den oberhalb der Küste gelegenen Bergdörfern benannt sind, versehen mit dem Zusatz „Marina“. Es gibt auch wieder einige Genuesentürme zu sehen. In einem der Küstenorte gönne ich mir in einer Strandbar eine Erfrischung. Nun nähere ich mich Bastia; ich kann am Horizont bereits die ein- und auslaufenden Fähren sehen. Der hübsche Ort Erbalunga, wo ich mir noch einen Kaffee genehmige, ist fast schon ein Vorort von Bastia. Der Verkehr wird dichter, und schließlich erreiche ich um kurz vor sechs die Innenstadt von Bastia. Nach einigem Fragen finde ich die Verkaufsstelle von Corsica Ferries. Sie ist noch geöffnet, und ich bekomme mein Ticket für morgen früh. Auf die Frage, wann sie schließen, bekomme ich die Antwort „dans dix minutes, à six heures“. Glück gehabt! Bevor ich auf Quartiersuche gehe, sehe ich mich auf der zentral gelegenen Place Saint-Nicolas um. Vor der Tourismusinformation fällt mir eine Ansammlung von etwa zwei Dutzend vollbepackten Reiserädern auf. Ich bin neugierig, was es damit auf sich hat, erfahre es aber leider nicht. Der Fährhafen liegt gleich nebenan, von hier aus geht es morgen früh nach Nizza. Nachdem ich, seit ich auf Korsika bin, ausschließlich auf Campingplätzen übernachtet habe (abgesehen von den nicht geplanten Übernachtungen in Ajaccio, zuerst im Krankenhaus und dann im Hotel), suche ich für die letzte Nacht eine möglichst preiswerte Pension, denn wenn ich früh die Fähre erreichen muss, will ich zentral, in unmittelbarer Nähe zum Fährhafen, übernachten und auch nicht unter Zeitdruck mein Zelt abbauen. Ich werde auch schnell direkt im Stadtzentrum fündig; das Hotel ist sehr einfach, dafür aber auch recht preiswert, nur das Personal ist leider recht unfreundlich. Ich habe nun noch etwas Zeit für Sightseeing. Ich hätte mir die Zitadelle ansehen können, stattdessen interessiere ich mich aber für den Bahnhof der korsischen Schmalspurbahn, die hier einen ihrer Endpunkte hat. Bis kurz vor dem Bahnhof verläuft die Strecke durch einen Tunnel unterhalb der Altstadt. Auf der zentralen Place Saint-Nicolas wurde dem bedeutendsten Sohn der Insel, der allerdings in Ajaccio geboren wurde, ein Denkmal gesetzt: Unter Palmen posiert Napoléon Bonaparte in Toga und mit Lorbeerkranz als römischer Imperator (hier leider im Gegenlicht der untergehenden Sonne). In einem der zahlreichen Restaurants an der Uferpromenade (man sitzt bei dem herrlichen Wetter natürlich draußen) genieße ich ein hervorragendes und überraschend preiswertes Pastagericht. Dann gönne ich mir noch ein Glas korsischen Weins im Viertel um den Vieux port, den alten Hafen, der heute als Jachthafen dient, mit Blick auf die Barockkirche Saint-Jean-Baptiste. Fortsetzung folgt…
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#1168182 - 29.10.15 12:00
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: Tom72]
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Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine, man kann auf dem letzten Foto (rechts) in der Ferne Elba erkennen.
Da meinst Du vermutlich falsch. Das dürfte Capraia sein. Schau es Dir mal auf der Karte an. Elba liegt fast doppelt so weit und einiges weiter südlich.
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#1168189 - 29.10.15 13:05
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: Thomas S]
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Habe nochmal bei Google Maps nachgeschaut. Es ist definitiv Capraia.
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#1168286 - 29.10.15 22:31
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: Tom72]
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37. und 38. Tag (18.und 19.07.2015), Rückfahrt mit Fähre und ZugMorgens um sieben geht meine Fähre nach Nizza; von dort werde ich mit einem Regionalzug nach Marseille fahren, dort übernachten und morgen den TGV nach Frankfurt nehmen (dieselbe TGV-Linie, auf der ich auf der Hinfahrt von Frankfurt nach Lyon gefahren bin). Der Fährhafen ist nur ein paar Hundert Meter von meiner Pension entfernt. Das Schiff ist dasselbe wie auf der Hinfahrt, die „Mega Express“ von Corsica Ferries. Die Route der Fähre verläuft nordwärts entlang der Ostküste von Cap Corse, die ich gestern in umgekehrter Richtung entlanggeradelt bin und die ich nun ein weiteres Mal, jetzt mit Blick vom Meer aus, genießen kann. Ein letzter Blick auf die vor der nördlichen Spitze von Cap Corse gelegene Insel Giraglia, auf die ich ja auch gestern bei der Umrundung des Caps eine schöne Aussicht hatte, dann verschwindet Korsika langsam am Horizont. Die restliche Überfahrt genieße ich am Pool auf dem Oberdeck. Kurz vor Nizza geht der Lotse an Bord. Nach Umfahrung des Jachthafens in der Altstadt gelange ich auf die Promenade des Anglais. Es ist erst früher Nachmittag, und der Zug nach Marseille, den ich mir ausgesucht habe, fährt erst in einigen Stunden, so dass ich die verbleibende Zeit am Strand verbringe. Ich sehe die Fähre, mit der ich vorhin angekommen bin, zurück nach Korsika auslaufen. Dann fahre ich zum Bahnhof. Der Fahrradtransport ist in Frankreich in Regionalzügen unproblematisch und kostenlos. In Marseille habe ich ein Zimmer in demselben preiswerten, sehr einfachen und in Bahnhofsnähe gelegenen Hotel gebucht, in dem ich schon auf der Hinfahrt übernachtet habe (gemeint ist die Hinfahrt des diesjährigen Teils der Reise, nicht die in diesem Bericht ausführlich dargestellte Anfahrt mit dem Rad von Lyon über Nizza nach Korsika im Vorjahr; ich bin ja, nach verletzungsbedingtem Abbruch der Tour im letzten Jahr in Porto, dieses Jahr erneut nach Korsika angereist). Am nächsten Morgen geht mein TGV nach Frankfurt um 8.14 Uhr, ich verlasse gegen sieben Uhr mein Hotel. Zum Bahnhof Marseille Saint-Charles mit seiner historischen Bahnsteighalle führt eine monumentale Treppe, zum Glück gibt es auch eine Straße hinauf zum Bahnhof. Das Bild ist nicht auf dieser Tour, sondern vor einigen Jahren, auf meiner ersten Frankreich-Radreise, entstanden. Da ich mein Rad für den Transport im TGV demontieren und verpacken muss, will ich dies möglichst direkt am Bahnsteig, an dem mein Zug abfährt, bewerkstelligen. Da aber in Frankreich völlig unverständlicherweise die Angabe des Bahnsteigs erst ca. 20 Minuten vor Abfahrt des Zuges erfolgt, wird es noch recht stressig, bis ich schließlich im Zug sitze. Die TGV-Verbindung von Marseille über Lyon nach Frankfurt ist dieselbe, mit der ich letztes Jahr auf der Hinfahrt von Frankfurt nach Lyon gelangt bin (und dieses Jahr von Frankfurt nach Marseille). In Frankfurt steige ich um in den Intercity nach Dresden und bin schließlich am späten Abend zu Hause. Hier endet eine wunderschöne und erlebnisreiche Radreise. Fortsetzung folgt…
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Geändert von Tom72 (29.10.15 22:32) |
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#1168393 - 30.10.15 16:42
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: Tom72]
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Vielen Dank für den tollen Bericht - ich glaube, als nächstes muss ich nach Korsika Gruß Barbara
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#1168820 - 02.11.15 17:56
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: Tom72]
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Hier endet eine wunderschöne und erlebnisreiche Radreise. Fortsetzung folgt… Ich weiß jetzt nicht, ob das wirklich das Ende Deines Reiseberichts war Auf jeden Fall wollte ich mal herzlich Dankeschön sagen für den schönen, ausführlichen und unterhaltsamen Reisebericht, den ich über mehrere Wochen verfolgen durfte. Vieles ist mir aus meinen eigenen Reisen bekannt, teilweise musste ich lachen, weil ich fast identische Fotos gemacht habe. Bezüglich der südlichen Alpen hast Du mich noch auf eine Routenidee gebracht, die ich nächstes Jahr wohl mal angehen werde. Die seltsamen Pflanzen auf Korsika habe ich ebenfalls auf mehreren Fotos abgelichtet, dank der hiesigen Diskussion kenne ich jetzt auch ihre Namen. Auf Korsika haben wir uns entweder knapp verpasst oder sind uns sogar begegnet. Ich bin nämlich am 17. Juli gegen 17 Uhr mit der Fähre in Bastia angekommen und sogleich aus der Stadt raus nach Miomo, wo ich wohl gegen 17:30 angekommen sein muss. In der gleichen Zeit bist Du wohl in die Gegenrichtung gefahren. Ich kann mich nicht erinnern, einen Reiseradler gesehen zu haben, aber es war ja auch genug Verkehr. Schön jedenfalls, dass Du die Reise dann noch gut zu Ende bringen konntest. Viele Grüße und nochmals Danke für den gelungenen Reisebericht! Stefan
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#1168841 - 02.11.15 19:11
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: StefanS]
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Hallo Stefan, so ein Zufall, wie klein doch manchmal die Welt ist; da wären wir uns tatsächlich fast begegnet. Soweit ich es anhand der Zeitangabe meiner Bilddateien nachvollziehen kann, habe ich kurz vor 17 Uhr in Erbalunga noch einen Kaffee getrunken und bin gegen 17.30 in Bastia angekommen. Vielleicht kann man sich auch auf einen Korsika-Bericht von Dir freuen ? Ja, mein Reisebericht ist eigentlich zu Ende, ich will aber vielleicht zur Abrundung noch ein kurzes Resümee schreiben.
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Geändert von Tom72 (02.11.15 19:13) |
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#1170252 - 08.11.15 21:45
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: Tom72]
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EpilogEs war eine wunderbare Tour, auch wenn ich sie leider verletzungsbedingt im letzten Jahr abbrechen musste und erst dieses Jahr (2015) zu Ende führen konnte. Ich hatte Korsika ja schon vor etlichen Jahren auf einer Reise ohne Fahrrad kennengelernt und konnte nun feststellen (was aufgrund mehrerer schöner Reiseberichte hier im Forum ja auch zu erwarten war), dass die „Île de beauté“ auch ein fantastisches Radreiserevier ist. Ich bin froh, die letztes Jahr zwangsweise abgebrochene Reise dieses Jahr entsprechend meiner ursprünglichen Planung zu Ende geführt zu haben. Es hat sich rückblickend auch als richtig herausgestellt, dass ich mich aufgrund der zur Verfügung stehenden Zeit auf den Norden der Insel beschränkt habe; man kann auf Korsika, wenn man etwas mehr Zeit hat, sicher auch zwei oder drei Wochen mit dem Rad unterwegs sein, ohne dass es langweilig wird, und dann auch fast alle Regionen der Insel erkunden, aber ich bin bewusst relativ kurze Etappen gefahren, um die Landschaften und Strecken, die ich ausgewählt hatte, auch wirklich in Ruhe zu genießen. Mit der ausgewählten Route habe ich auch optimal die sehr abwechslungsreichen Landschaften Korsikas ausgekostet – spektakuläre Küstenstraßen, teilweise entlang traumhafter Steilküsten, schöne Badestrände, die teils bewaldete, teils karge Hochgebirgslandschaft im Inselinneren mit Fahrten durch wilde Schluchten sowie malerische Bergdörfer, ergänzt durch herrliche Wanderungen, teilweise hinauf auf ca. 2000 m. Es hat sich also auch auf alle Fälle gelohnt, die Wanderschuhe mitgeschleppt zu haben. Wer auf Korsika unterwegs ist und nicht die eine oder andere Wanderung unternommen hat, hat sehr viel vom Reiz der Insel verpasst (es muss ja nicht gleich der GR 20 sein). Auch, dass ich die Tour auf Korsika kombiniert habe mit einer Anfahrt auf dem französischen Festland von Lyon aus, hat der Reise einen besonderen Reiz verliehen. So hatte ich, auf Korsika angekommen, das schöne Gefühl, mir die Insel irgendwie „verdient“ zu haben, und die Gelegenheit, die Korsika-Tour mit ein paar Tagen in den französischen Alpen zu verbinden, drängte sich förmlich auf. Abschließend noch etwas Statistik: Es waren, verteilt auf den letztjährigen und den diesjährigen Teil der Reise, etwa 1200 km und ca. 12 000 Höhenmeter bzw., wenn man die doppelt (letztes und dieses Jahr) gefahrenen Strecken auf Korsika und die diesjährige, zweite Anreise von Marseille nach Toulon mit rechnet, ca. 15 500. Ich kann Korsika für eine Radreise (wenn man zahlreiche Höhenmeter nicht scheut) auf alle Fälle empfehlen (mich hat, neben vielen anderen Aspekten, die unmittelbare Nachbarschaft von Küste und Hochgebirge fasziniert) und hoffe, dem einen oder anderen mit meinem Bericht ein paar Anregungen gegeben zu haben. NachtragIch bin ja, nach verletzungsbedingter Unterbrechung der Reise im letzten Jahr, dieses Jahr (2015) erneut nach Korsika zum zweiten Teil der Tour angereist, zunächst mit dem TGV von Frankfurt nach Marseille und dann mit dem Rad in zwei Tagen nach Toulon, um von dort erneut die Fähre nach Korsika (L’Île-Rousse) zu nehmen. Auf der Fahrt von Marseille nach Toulon, die ich ja in meinem Bericht nicht dargestellt habe, sind natürlich auch noch ein paar schöne Bilder entstanden, von denen ich abschließend noch einige präsentieren möchte (es handelt sich nach meiner die beiden Teile der Reise umfassenden Zählung um die Tage 24 und 25). In der Innenstadt von Marseille Fischverkäufer am Vieux-Port in Marseille An der Straße entlang der Küste Marseilles Richtung Süden steht ein monumentales Denkmal für die Gefallenen der Orientarmee. Blick von der Straße nach Cassis zurück auf Marseille Auf der Straße nach Cassis Blick auf Cassis Die Route des Crêtes zwischen Cassis und La Ciotat; verdammt steil, verdammt anstrengend, aber wunderschön Blick von der Route des Crêtes zurück auf Cassis Am Strand irgendwo zwischen La Ciotat und Toulon So, nun ist aber wirklich endgültig Schluss .
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Geändert von Tom72 (08.11.15 21:50) |
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#1170482 - 09.11.15 18:46
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: Tom72]
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Cassis mit Marseille und Calanche muss ich auch nochmal hin - liegt Ewigkeiten mit Auto zurück. Danke noch mal für die ausführlichen, gut bebilderten Reiseeindrücke trotz deines Malheurs! Ich könnte mir auch noch ein drittes Mal Korsika mit Radl vorstellen - oder vielleicht ein Altersruhesitz dort?
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1170534 - 09.11.15 21:34
Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika
[Re: veloträumer]
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Ich könnte mir auch noch ein drittes Mal Korsika mit Radl vorstellen - oder vielleicht ein Altersruhesitz dort? Och komm, Korsika ist ja wirklich ein schöner Flecken, aber da biste doch nach drei Monaten mit allen Straßen durch. Etwas länger hast Du Dir Deinen Ruhestand doch wohl hoffentlich vorgestellt Viele Grüße, Stefan
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