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#1560625 - 01.11.24 02:54
Speichenbruch - gleich mehrfach
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Hallo in die Runde, ich habe eines meiner Reiseräder in einer Ferienwohnung stehen. Dort stand es jetzt ca. 6 Monate. Am Vorderrad sind sechs Speichen (ausschließlich auf der linken Seite) gebrochen. Abgestellt hatte ich es einwandfrei (auf dem Ständer). Luft war schon ziemlich raus. Das Rad sowie das Vorderrad sind ca. 14 Jahre alt. Ich selbst bin um die 10.000 km damit gefahren. Dazu kommen unbekannte KM vom vom Vorbesitzer. Kennt jemand euch das Phänomen? Bisher habe ich fast immer die Felgenwände durchgebremst. Einmal hatte ich einen Lagerschaden. Aber das habe ich noch nicht erlebt. Sollte ich vielleicht das Rad auf dem Kopf lagern? Viele Grüße Thomas
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#1560628 - 01.11.24 07:50
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Falter]
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Das ist wirklich sehr ungewöhnlich... bei 6 Speichenbrüchen im Stand tippe ich schon eher auf Vandalismus...
Sind sie wirklich im Stand gebrochen? Liegen die gebrochenen Speichen alle beieinander oder über den Umfang verteilt? Wo sind die Speichen gebrochen? Am Nippel, am Bogen, in der Mitte?
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#1560632 - 01.11.24 08:47
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Falter]
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Hast Du Scheibenbremsen? Dann kenne ich das, das auf der linken Seite Speichen reißen. Ansonsten falls die Ferienwohnung am Meer ist, kann Salz auch den Speichen zugesetzt haben.
Falls das beides nicht der Fall ist, würde ich mir eine neues Laufrad holen (falls kein Nabendynamo) oder neu einspeichen mit komplett neuen Speichen (vllt. neue Felge).
Du kannst natürlich mal an den Bruchkanten nach Vandalismusschäden schauen.
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#1560633 - 01.11.24 09:03
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: KaivK]
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wie bist du die letzten 20 Std Fahrzeit vor dem Abstellen mit dem Bike gefahren? Wie war der Temperaturverlauf am Abstellplatz über die Abstellzeit?, war das Bike der direkten Sonne oder einer Heizquellen ausgesetzt? Wie war der Druck beim Anstellen ungefähr?
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#1560635 - 01.11.24 09:19
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Falter]
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Entweder war die Speichenspannung drastisch zu hoch - was ich mir kaum vorstellen kann - oder jemand hat in der Ferienwohnung Zugang gehabt und mit Absicht das Vorderrad beschädigt. Dass Speichen von alleine brechen, habe ich noch nie gesehen. Bei uns an der Uni stehen (auch in Kellern) viele "Fahrradleichen". Selbst bei diesen alten Krücken sind die Speichen das geringste Problem.
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Gruß, Arnulf
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#1560637 - 01.11.24 09:49
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: elflobert]
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Vandalismus ist ausgeschlossen. Sie sind mehr oder weniger in der Mitte gebrochen.
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#1560638 - 01.11.24 09:51
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Heiko69]
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Ich hatte vor sechs Monaten mal eine klebrige Flüssigkeit auf den Speichen. Ging schwer runter. Streusalz kennen sie hier nicht.
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#1560640 - 01.11.24 09:55
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Keine Ahnung]
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Nach mindestens 10.000 km.... vermutlich viel mehr. Beim Putzen prüfe ich schon mal die Speichenspannung. In der Wohnung war niemand ziemlich sicher niemand drin
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#1560641 - 01.11.24 09:59
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: KaivK]
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Ich habe Felgenbremsen. Zum Glück wird das schon heute eingespeicht. Mal sehen, wie gut der Mechaniker ist. Die Flanken sind tatsächlich noch gut nach 14 Jahren.
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#1560642 - 01.11.24 10:03
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Falter]
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Ich hatte vor sechs Monaten mal eine klebrige Flüssigkeit auf den Speichen. Ging schwer runter. Streusalz kennen sie hier nicht. Das müsste eine sehr agressive Flüssigkeit gewesen sein. Ein Bruch in der Mitte der Speiche ist sowieso mehr als ungewöhnlich. Außerdem brechen Vorderradspeichen seltener. Das Hinterrad ist stärker gefährdet. Falls Du es selber machen kannst und wenn Nabe und Felge den Aufwand wert sind, solltest Du das Vorderrad komplett neu einspeichen. Ansonsten würde ich einen Neukauf empfehlen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass andere Speichen während der Fahrt brechen.
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Gruß, Arnulf
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#1560649 - 01.11.24 12:35
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Keine Ahnung]
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Wir hatten genau den Fall, dass viele Speichen im Stand einfach in der Mitte durchgebrochen sind. Das Rad stand auch nur 6 Monate im Keller.
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Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine. | |
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Off-topic
#1560655 - 01.11.24 13:28
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Falter]
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Sie sind mehr oder weniger in der Mitte gebrochen. brechen tun Speichen eigentlich nie, es sei denn, sie sind total verrostet/korrodiert. Vermutlich sind sie gerissen. Sind sie denn extradünn ? Dazu kommen unbekannte KM vom vom Vorbesitzer wenn da noch ein 5stelliger Betrag zu deinen 10.000 dazukommen, würd ich mal ganz vorsichtig auf Altersschwäche tippen
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#1560667 - 01.11.24 15:28
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Falter]
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Vandalismus ist ausgeschlossen. Sie sind mehr oder weniger in der Mitte gebrochen. Wo genau ist die Schadstelle? Vielleicht am letzten Kreuzungspunkt wo sie Kontakt zu einer anderen Speiche haben? @ Deul: Detlef, welche Radbedingungen lagen bei dir/euch vor? Gruß Thomas
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#1560671 - 01.11.24 15:35
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Heiko69]
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Speichenbruch am Vorderrad hatte ich erst einmal. Genau da, wo der Magnetklotz für den Radtacho befestigt war. Meine Lupe überzeugte mich von dem Korrosionsriß.
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#1560672 - 01.11.24 15:46
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Falter]
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Ich hatte vor sechs Monaten mal eine klebrige Flüssigkeit auf den Speichen. Ging schwer runter. Streusalz kennen sie hier nicht. Nach dem verlinkten Artikel von Juliane Neuß ist auch nicht Streusalz (NaCl) sondern flüssige Magnesiumchlorid-Lösung (MgCl) die Ursache. Das Schadbild an Deinem Rad passt allerdings recht gut zu dem der Spannungsrisskorrosion: - die Zugspannung der Speiche im gut gespannten Laufrad reicht aus, die Korrosion voranzutreiben - zum Ende erfolgt der Bruch also auch ohne besondere Belastung - fast immer ist die Mitte der Speiche betroffen (nicht am Kopf und nicht am Nippel) - es reißen sofort mehrere oder sehr viele Speichen Materialermüdung kommt hier mangels Wechselbelastungen nicht in Frage, Überlastung nicht, weil die Speichenspannung gleich blieb (außerdem hätten sich die Speichen zunächst weiter gedehnt), mutwilliges Durchtrennen scheidest Du selber aus. Mir fällt außer fortschreitender Korrosion (im Allgemeinen) sonst keine Ursache ein, die einen solchen Schadensverlauf produzierte, bei Niro-Speichen verbleibt nur die Spannungsrisskorrosion. Welcher Stoff das konkret induziert hätte, wäre die spannende Frage. Chloride wäre die übliche Antwort, es gibt ja viele davon. In Fällen von Spannungsrisskorrosion an Fahrradspeichen durch MgCl reißen die Speichen innerhalb eines Jahres.
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#1560674 - 01.11.24 15:58
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Keine Ahnung]
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Ist auch mein Gedanke gewesen. Danke für den Tipp
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#1560675 - 01.11.24 16:03
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: schorsch-adel]
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Das ist eine Originalfelge von Guidereit. Die halten bei mir gerne über 30.000 km. Habe mehrere Räder der Marke. Hinterrad musste ich bereits tauschen. (Kein Speichenbruch)
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#1560676 - 01.11.24 16:04
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Ruhestand]
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Einmal exakt am Magnet. Stimmt
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#1560679 - 01.11.24 16:17
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Heiko69]
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Ich habe damals auf Cola oder Energiedrink getippt. Eine Bruchstellen sah tatsächlich etwas korrodiert aus. Die anderen waren blitzblank. Ich habe gerade gegoogelt... Sowohl MgCl als auch NaCl sind im Meerwasser enthalten. Dann hätte ich eine Idee. Ich war häufig am Strand. Vielleicht ist Wasser durch Wind und Welle aufs Rad gekommen. Besonders tief im Sand waren die Felgen nicht. Das Hinterrad ist deutlich neuer, daher vielleicht noch nicht gefährdet. Guter Hinweis... vielen Dank.
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#1560684 - 01.11.24 16:35
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Falter]
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Da ich von derartigen mittigen Speichenrissen im Stand noch nie gehört habe und sie auch nie selber beobachtet habe, finde ich es dennoch rätselhaft. Wenn Salze eine Rolle spielen sollten, so müsste mein Stadtrad schon längst komplett in sich zusammengefallen sein. Mir würde eigentlich nur noch ein Materialfehler bei einer Charge von Speichen einfallen. Warum dann aber der Riss der Speichen ohne zusätzliche Belastung aufgetreten ist, kann ich mir nicht wirklich erklären. Nach Deinem und auch Deuls Bericht muss ich aber wohl doch davon ausgehen, dass es solche Dinge gibt. Man lernt nie aus .
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1560687 - 01.11.24 17:01
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Keine Ahnung]
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Da ich von derartigen mittigen Speichenrissen im Stand noch nie gehört habe und sie auch nie selber beobachtet habe, finde ich es dennoch rätselhaft. Wenn Salze eine Rolle spielen sollten, so müsste mein Stadtrad schon längst komplett in sich zusammengefallen sein. Den weiter oben verlinkten Artikel zu Spannungsrissen" aus FahrradZukunft hast du gelesen? Juliane beschreibt exakt das Problem.
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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#1560695 - 01.11.24 18:17
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Keine Ahnung]
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Ein kleiner Hinweis: Es muß schon eine Initialisierung (durch Belastung während der Fahrt oder auch Korrosion...) für einen Speichenbruch vorhanden sein. H.C. Smolik spricht von Gleitverfestigung des Metallgefüges an der Speichenoberfläche, die nach einigen (etlichen ?) Lastwechseln zu einem Mikroriss führt. Beides ist mit bloßem Auge sehr schwer (nicht ?) zu lokalisieren.
Den Rest besorgt die normalerweise vorhandene Speichenspannkraft (Die ist deswegen etabliert worden, damit eine Speiche nur auf Zugkraft belastet bzw. nicht ganz entlastet wird). Ein Vorderrad (2 [mm] Speichen-Durchmesser ==> mit der Fläche A = 3.1416 [mm²}, evtl. 280 [mm] Speichenlänge und mit einer Kraft von 1000 [N] gespannt, steht ständig (auch ohne gefahren zu werden !) unter 1000/3.1416 [N/mm²] = 318.3 [N/mm²] Spannung (Das ist die Spannung der Physik/Technischen Mechanik, nicht die vom Bierkutscher !). Je nach Größe der vorhandenen Schädigung und anderer Bedingungen wird der Riß dann eingeleitet, wächst und findet keinen Halt mehr bis zum Zustand Bruch.
Ein denkbarer Fall, daß jemand seine Speichenspannkraft wegen vorübergehender Stillegung des Rades reduziert, ist mir bis jetzt nicht bekannt. Außerdem dürfte es sinnvoller sein, daß Speichen den Defekt im Depot erleiden als daß es auf einer Ausfahrt passiert.
MfG EmilEmil
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#1560696 - 01.11.24 18:37
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: EmilEmil]
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Ich bin ja kein Physiker, aber vielleicht verhält es sich ja laienhaft gesehen so: Wie du beschrieben hast, ist eine Speiche gespannt, auch wenn das Rad steht. Wenn dann die wahrscheinlich schon länger bestehende Korrosion immer weiter fortschreitet, reißt dann die Speiche (am ehesten in der Mitte, falls Doppeldickend), sobald der noch nicht weggerostete Teil der Speiche zu wenig "Fleisch" hat, um sich der Speichenspannung zu widersetzen.
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Liebe Grüße Tom Sämtliche Rechtschreibfehler würden durch Autokorrektur verursacht. | |
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#1560698 - 01.11.24 18:50
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: EmilEmil]
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Ich habe auch nicht gesagt, dass diese Speichenbrüche nicht möglich sind, ich kenne sie nur nicht und habe noch nie davon gehört. Wie schon geschrieben, stehen bei uns an der Uni viele Fahrräder unserer Studenten, die auch gerne einmal zurückgelassen werden, wenn die Studenten wegziehen. Diese Fahrräder sind Streusalz und Witterung ausgesetzt. Bei diesen Fahrrädern gibt es schon einmal Speichenbrüche. Solange es geht, fahren dann unsere "Jungakademiker(innen)" mit stark eiernden Rädern durch die Lande. Geht das nicht mehr, bleiben die Fahrräder irgendwo stehen und es wird ein neues (gebrauchtes) Fahrrad angeschafft. Dass man so etwas reparieren kann, ist leider für die meisten keine Option . Als Fahrradliebhaber schaue ich mir Fahrräder und Fahrradleichen immer wieder an. Alle Speichenbrüche, die ich beobachten konnte, waren Brüche an den Bögen oder auch einmal Ausrisse an den Felgenösen. Einen Speichenbruch in der Mitte habe ich noch nie gesehen. Das soll nicht heißen, dass sie nicht vorkommen können - offensichtlich kommen sie vor. Aber diese korrosionsinduzierten Brüche sind offensichtlich eher selten. Ich glaube immer noch, dass hier durchaus "Materialfehler" eine Rolle spielen könnten, insbesondere dann, wenn gleich mehrere Speichen brechen. Insbesondere bei Lagerung im Trockenen sollte ein Fortschreiten von Korrosionen nicht begünstigt werden. Egal, wie es im geschilderten Fall zu den Brüchen gekommen ist. Dem Vorderrad mit aktuellen Speichen würde ich nicht mehr trauen. Komplettes Neueinspeichen ist nötig oder ein kompletter Ersatz des Vorderrades.
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1560710 - 01.11.24 20:25
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Keine Ahnung]
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Aber diese korrosionsinduzierten Brüche sind offensichtlich eher selten. Ich glaube immer noch, dass hier durchaus "Materialfehler" eine Rolle spielen könnten, insbesondere dann, wenn gleich mehrere Speichen brechen. Materialfehler sorgen dafür, das es zu verfrühtem Materialversagen kommt, sei es durch Ermüdung (Wechselbelastungen), durch mechanische Überlastung, Verschleiß, Temperaturänderungen oder eben Korrosion. An den Ursachen ändert sich nichts, die Materialfehler beschleunigen das Versagen. Wenn man die Ursachen nach dem Ausschlussprinzip durchgeht, bleibt nur für mich nur fortschreitende Korrosion übrig. Und Du hast recht, das scheint eher selten vorzukommen. Es bedarf dazu anscheinend einiger Voraussetzungen: 1) Reines NaCl-Streusalz führte nicht zu solchen Schäden, nur wenn MgCl dem Streusalz hinzugfügt wird oder MgCl alleine versprüht wird. Nicht alle Kommunen nutzen MgCl. 2) "ältere" Nirospeichen aus billigem 1.4301 sind anfälliger, einige Hersteller benutzen mittlerweile "bessere" Legierungen 3) Das MgCl muss auf der Speiche bleiben (dann reicht wenig), aber Fahrten im Regen spülen es ab. 4) die Spannung in der Speiche (im Sinne von N pro mm²) muss hoch genug sein, um die Spannungsrisskorrosion zu starten und dann voranzutreiben. 1000 N Zugkraft bei einer 1,8 mm dicken Speiche dürfte oft reichen, 500 N bei einer 2,0 mm dicken Speiche evtl. meist nicht (den unzulänglichen Laufradbau hält Juliane Neuß für den Grund, dass die Mehrzahl diesen Schaden nicht erlebt) 5) billige Zink- oder Chromspeichen (gibt es die überhaupt noch?) sind sowieso nicht betroffen Vollständigen Austausch der Speichen finde ich auch obligatorisch.
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Geändert von Heiko69 (01.11.24 20:33) |
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#1560729 - 02.11.24 05:26
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Heiko69]
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An dem Rad waren sicher haltbare Speichen verbaut. Das Gudereit LC 95 war schon auf Haltbarkeit ausgelegt. Vor mir hatte das Rad einen älteren Besitzer auf dem platten Land. (Viel Pflege, wenig gebremst, moderat gefahren....sonst wäre die Originalfelge nicht mehr drauf...auf der Felge steht Gudereit...ich glaube die bauen selbst keine Felgen) Eine der Speichen war an der Bruchstelle auffällig korrodiert. Vermutlich haben die anderen Speichen dann eine höhere Zuglast und es gab eine Kettenreaktion. Die Felgenflanke ist laut Verschleißindikator noch gut dabei. Das Rad wird hier ca.1000 km pro Jahr bewegt. Vermutlich wird die Felge bis zum (notwendigen)Umstieg auf ein E-Bike noch halten. Funfact: Der Mechaniker fing 10 min. nach Eintreffen an die alten Speichen auszubauen und nach einer halben Stunde waren erste neue Speichen drin. Bei dem Händler zu Hause, wo ich viele Räder gekauft habe, wartet man mehrere Wochen auf jeglichen Termin. Da würde es immer ein neues Laufrad geben.
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#1560842 - 03.11.24 12:16
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Falter]
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Ich hatte vor einigen Jahren ein ähnliches Schadensbild. Ein Laufrad wurde, nachdem es auch jahrelang ohne jegliche Probleme lief, ins Regal gestellt. Es war nachweislich niemals mit Streusalz in Kontakt gekommen noch war es ungewöhnlichen Belastungen ausgesetzt. Als ich es nach 2 Jahren wieder raus holte, waren einige Speichen gebrochen. Einfach so. Einwirkung von außen oder Ähnliches konnte ich zweifelsfrei ausschließen. Es herrschte Ratlosigkeit allerorten, niemand konnte sich das erst erklären. Nach einiger Zeit fanden sich doch noch Leute, denen das Gleiche passiert war. Es stellte sich heraus, das das wir alle die Laufräder selber gebaut hatten und die gleiche Marke an Speichen verbaut hatten. Es blieb im Grunde keine andere Erklärung als eine minderwertige Charge, die verkauft wurde. Ungeklärt blieb, warum die Speichen erst in einer Ruhephase nach vorher unauffälliger Funktion gebrochen waren. Das fällt dann wohl in das Fachgebiet Materialkunde. Ich hatte das Laufrad noch demontiert und die verbleibenden Speichen einem Biegetest unterzogen. Dabei brachen iirc weit die Hälfte der Speichen, als wenn sie eine Sollbruchstelle hätten. Das Bruchbild unter der Lupe war überall identisch. Andere Speichen bogen sich zwar, brachen aber nicht. Wenn ich Zeit finde, suche ich mal die Diskussion und die Medien dazu raus, das kann aber dauern. hth
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#1560971 - 05.11.24 07:12
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: elflobert]
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Das ist wirklich sehr ungewöhnlich... bei 6 Speichenbrüchen im Stand tippe ich schon eher auf Vandalismus...
Sind sie wirklich im Stand gebrochen? Liegen die gebrochenen Speichen alle beieinander oder über den Umfang verteilt? Wo sind die Speichen gebrochen? Am Nippel, am Bogen, in der Mitte? Muss nicht sein. Die Speichen auf der linken Seite haben die höchste Vorspannkraft - verglichen mit jenen auf der rechten Seite. Wenn dann eine Speiche bricht und die Speichen generell alle zuvor am Limit angezogen waren, so entsteht ein massives Kräfte-Ungleichgewicht im Laufrad, was zuglecih zu einer Überlastung der anderen Speichen führen kann, da dort punktuelle Überlastung auftritt und dann das Material reißt. Nicht auf einmal und zugleich, sondern zeitversetzt hintereinander.
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#1560972 - 05.11.24 07:14
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Heiko69]
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Und Du hast recht, das scheint eher selten vorzukommen. Es bedarf dazu anscheinend einiger Voraussetzungen: 1) Reines NaCl-Streusalz führte nicht zu solchen Schäden, nur wenn MgCl dem Streusalz hinzugfügt wird oder MgCl alleine versprüht wird. Nicht alle Kommunen nutzen MgCl. 2) "ältere" Nirospeichen aus billigem 1.4301 sind anfälliger, einige Hersteller benutzen mittlerweile "bessere" Legierungen Welche Niro-Speichen sind aus 1.4301 Werkstoff gefertigt? Das ist wohl schon mehr als 25 Jahre her. Die Zugfestigkeit von diesem Werkstoff liegt deutlich unter praktisch allen Speichentypen, die heutzutage von DT-Swiss oder Sapim verwendet werden.
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#1560974 - 05.11.24 09:17
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Netbiker]
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Das ist wirklich sehr ungewöhnlich... bei 6 Speichenbrüchen im Stand tippe ich schon eher auf Vandalismus...
Sind sie wirklich im Stand gebrochen? Liegen die gebrochenen Speichen alle beieinander oder über den Umfang verteilt? Wo sind die Speichen gebrochen? Am Nippel, am Bogen, in der Mitte? Muss nicht sein. Die Speichen auf der linken Seite haben die höchste Vorspannkraft - verglichen mit jenen auf der rechten Seite. Wenn dann eine Speiche bricht und die Speichen generell alle zuvor am Limit angezogen waren, so entsteht ein massives Kräfte-Ungleichgewicht im Laufrad, was zuglecih zu einer Überlastung der anderen Speichen führen kann, da dort punktuelle Überlastung auftritt und dann das Material reißt. Nicht auf einmal und zugleich, sondern zeitversetzt hintereinander. Hm, ist es nicht so, dass das Limit für die maximale Kraft mit der eine Speiche gespannt werden kann durch die Felge (ggf. auch der Nabenflansch) begrenzt wird. Wenn man hier sehr hoch greift kann man 2000N annehmen. Das würde in mittleren Bereich der Speiche zu einer gleichmäßigen Spannung von ca 800 N/mm² bei einem Durchmesser der Speiche von 1,8mm. Eine höhere Spannung tritt in Bereichen auf, die nicht über den Querschnitt gleichmäßig belastet sind wie der Speichenbogen. Also würde ich bei deiner These erwarten das die Folgebrüchen am Speichenbogen oder im Felgenbett auftreten. Ich hatte bisher nur einmal einen Speichenbruch einer einzelnen Speiche in der Mitte, da war ca. 12mm neben der Bruchstelle eine Biegung in einem Der Bruchstücke. Da es sich bei dem Laufrad um ein nicht selbst gebautes handelte, kann ich über das Vorleben dieser Speiche nur spekulieren. Hier vermute ich das meine Speiche über eine Zange gebogen (geknickt) wurde, und dann vor dem Einbau zurückgebogen wurde. Aber für eine Schädigung durch eine zuvor stattgefundene plastische Verformung kann man (ich) nicht aus den bisherigen Darstellungen erkennen. Gruß Thomas
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#1560982 - 05.11.24 11:40
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Netbiker]
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Und Du hast recht, das scheint eher selten vorzukommen. Es bedarf dazu anscheinend einiger Voraussetzungen: 1) Reines NaCl-Streusalz führte nicht zu solchen Schäden, nur wenn MgCl dem Streusalz hinzugfügt wird oder MgCl alleine versprüht wird. Nicht alle Kommunen nutzen MgCl. 2) "ältere" Nirospeichen aus billigem 1.4301 sind anfälliger, einige Hersteller benutzen mittlerweile "bessere" Legierungen Welche Niro-Speichen sind aus 1.4301 Werkstoff gefertigt? Das ist wohl schon mehr als 25 Jahre her. Die Zugfestigkeit von diesem Werkstoff liegt deutlich unter praktisch allen Speichentypen, die heutzutage von DT-Swiss oder Sapim verwendet werden. Keine Ahnung, das war nur eine Zusammenfassung des Artikels den ich zu vor verlinkt hatte, ohne jegliches eigenes Zutun von mir.
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#1560983 - 05.11.24 11:50
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: mbhh]
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Vielen Dank für die Fotos von den Bruchstellen, die finde ich aufschlussreich. Für mich sehen die sehr nach (Spannungsriss-) Korrosion aus, die Bruchstellen sind stumpf. Bei Ermüdungsbrüchen ist immer Bewegung im Spiel, die Kontaktstellen wären durch Reibung blank gewesen (habe ich mal wo auf einem Foto eines Bruchs am Speichenbogen gesehen).
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#1560995 - 05.11.24 16:23
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Netbiker]
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Gewerblicher Teilnehmer
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[Die Speichen auf der linken Seite haben die höchste Vorspannkraft - verglichen mit jenen auf der rechten Seite. Das Rad hat Felgenbremsen, also sollte die Speichenspannung auf beiden Seiten etwa gleich sein.
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#1561003 - 05.11.24 21:05
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Falter]
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...Streusalz kennen sie hier nicht. Hi Namensvetter, es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen Ich hatte schon vor sieben Jahren ganz ähnliche Probleme, siehe Re: Laufräder aufbauen - Speichenempfehlung? (Ausrüstung Reiserad) Deshalb erst mal die Frage: Wo ist denn deine FeWo? Unser Zweitwohnsitz ist auf Teneriffa, und da kennen Sie auch kein Streusalz... Bei uns brachen die (Niro-)Speichen ebenfalls an unterschiedlichen Stellen, in wirrer Reihenfolge. Das lag einerseits an der Wohnlage (an der Nordküste - Salznebel kam vom Meer herauf), vor allem aber an der miesen Qualität der verbauten Speichen. Neu aufgebaut mit DT-Swiss-Speichen gab es nie wieder ein Problem. Ich weiß jetzt nicht, mit welchen Speichen dein neues Vorderrad aufgebaut wird (wurde), aber das war mit Sicherheit auch bei dir die Ursache. Und: Streusalz ist bei Weitem nicht so gefräßig wie Salzluft. Wünsche dir problemloses Fahren mit dem neuen Rad Gruß Thomas www.bikeamerica.de
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Cycle. Recycle. For a better world... |
Geändert von Cruising (05.11.24 21:13) |
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#1561006 - 05.11.24 22:29
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Netbiker]
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Die Zugfestigkeit wird bei diesem Werkstoff durch die Kaltverfestigung erreicht. Diese kann man so auf über 1000 N/mm2 hochjubeln. Die im Mittelteil dünnen Speichen kamen dann auf 1200 oder die Messerspeichen auf 1400 N/mm2.
Ebenso die Rahmenrohre welche vor längerer Zeit aus 1.4301 gefertigt wurden, da wurden Werte von um die 1000 N/mm2 genannt.
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Der Mensch ist umso reicher je mehr Dinge er liegen lassen kann. | |
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#1561026 - 06.11.24 14:59
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Cruising]
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Hallo Thomas, die Wohnung liegt am Mittelmeer. Welche Speichen. Meine Frau würde sagen schwarz. Präziser kann ich es auch nicht sagen. Es scheint vernünftig eingespeicht. Die ersten 40 km sind rum. Läuft wie neu.
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#1561039 - 06.11.24 18:54
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Falter]
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Es war einmal: Eine gute Speiche. Dann fiel eine Flüssigkeit (Senf, alkalischer Reiniger, Abflußfrei, ...) auf die Speichen und Reste klebten fest. Die schwarze Schutzschicht vom Hersteller wurde angegriffen. Mikrorisse bildeten sich an der Oberfläche. Nun kam NaCl mit der feuchten Luft zu Besuch vorbei. Der Sauerstoff vom Wasser freundete sich mit dem Chrom an. Der nun freie Wasserstoff fand das Kristallgitter vom Stahl unwiderstehlich und kam als ungebetener Gast ins Haus. Es ergaben sich Risse in der Kristallstrukur. Wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute. Wenn das wahr wäre, wären nur die damals verklebten Speichen gefährdet. Spannungsrisskorrision an hochlegierten austenitischen Stählen https://pureadmin.unileoben.ac.at/ws/portalfiles/portal/1849772/AC07459529n01vt.pdfSapim CX Ray aus AISI 302: https://www.sapim.be/spokes/aero/cx-ray1.4310 - X10CrNi18-8 - Austenitischer Edelstahl
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#1562713 - 17.12.24 21:14
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: Falter]
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Ich tippe wie viele Vorredner auch auf Spannungsrisskorossion. Selbige ist übrigens auch der bestätigte Grund für den Einsturz der Dresdner Carolabrücke. Lagerungposition ist egal. Aber Meerwasser ist maximal aggressiv, da ist nicht nur NaCl drin, sondern auch alle möglichen anderen Salze. Unser Tandem hat einmal ne Fährüberfahrt mitgemacht, und dabei etwas Gischt abbekommen. Binnen Tagen hatten alle möglichen Edelstahlschrauben Flugrost angesetzt - damit ist echt nicht zu scherzen. Beste Prophylaxe: Nach Kontakt mit salzhaltigem Wasser intensiv mit klarem Wasser abduschen.
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Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch! Satzzeichen können Leben retten. |
Geändert von derSammy (17.12.24 21:15) |
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#1562741 - 18.12.24 16:53
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: mbhh]
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Schönen Dank für die Bilder. Bruch mittig ist zu identifizieren und bei den Bruchflächen gibt es zwei Bereiche: 1) der Kleinere, Mondsichel-förmige, relativ glatte und 2) der Größere, körnige. Das dürften wahrscheinlich der Anriß-Bereich und der Restbruch-Bereich sein. Aber so viele Bruchbilder von Speichen habe ich bisher noch nicht gesehen. Und meine eigenen Erfahrungen sind da auch begrenzt. Denn seitdem ich einen Spannkraftmesser beim Laufradbau verwende, gab es weder bei Neuaufbau, noch bei Umbau von Laufrädern Probleme mit den Laufrädern.
Für mein Verständnis wäre dieser Restbruch-Bereich in den Bildern eigentlich sehr (zu ?) groß, so daß ich da vom Ansehen her auch auf eine sehr große Speichenspannkraft tippen müßte, die den Restbruch der Speichen bei einem "gegroundeten" Fahrrad verursacht hätte.
Selbstverständlich könnte man wegen der unzulänglichen Genauigkeit vieler Speichenspannkraftmesser (plus/minus 100 [N] = llllplus/Minus 10 % bei Nominell ~ 1000 [N] ? Z.B. beim Parktool TM-1) alle Schuld auf diesem Manko abladen. Mir ist das aber zu einfach. Die Option Materialfehler wegen mangelnder Sorgfalt des Herstellers würde ich nicht ausschließen.
Auf jeden Fall ist ein genauerer Spannkraftmesser in der Gegenwart schon enorm hilfreich. Mit einer mechanischen Meßuhr (Anzeige in 1[mm]/100) kann man diesen Punkt abhaken, da der Preis mit ca. 22 € (Chinateil, Ztto) erschwinglich und das Chinateil sonst recht ordentlich hergestellt ist.
Daß diesem Teil belastbare Tabellen für die Umrechnung von [1 mm/100] in [Newton] oder [KgF] fehlen, ist schon ärgerlich, da man sich ein entsprechendes Kalibrierungsgerät (Tensioner) selber bauen muß. Mein Tensioner ist seit September gebaut, es fehlen noch die zugehörigen Messungen. Diese sind aber in Arbeit.
Mit freundlichem Gruß EmilEmil
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#1562757 - 19.12.24 12:05
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: thomas-b]
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Für thomas-b: "Aber für eine Schädigung durch eine zuvor stattgefundene plastische Verformung kann man (ich) nicht aus den bisherigen Darstellungen erkennen." Ein Hinweis für Dich: Eine (größere) Schädigung durch plastische Verformung ist für einen Speichenbruch nicht notwendigerweise Bedingung. Ein "Dauerbruch" der Speiche kann auch durch häufige (einmalig statisch, aber über einen längeren Zeitraum ??) elastische Beanspruchung (Unterhalb der Fließgrenze, aber oberhalb der Dauerfestigkeit, siehe Smith-Diagramm, Stichwort Schwell-Festigkeit) verursacht werden. Es liegt hier aber ein Sonderfall vor, weil Speichen (vermutlich mit leichter Schädigung (ohne Hilfsmittel kaum (nicht) erkennbar) unter stationärer Last (Vorspannkraft) brechen. Diese Fälle sind, soweit mir bekannt, von der Theorie bzw dem Versuch bisher nicht abschließend behandelt worden. Es gibt aber schon seit Jahrzehnten Überlegungen zur Definition und Feststellung einer "Schadenslinie" (French in den 1940-ern), womit man bei diesem Phänomen zu Erklärungen kommen könnte. Einen Einblick u.a. gibt: https://onlinelibrary.wiley.com/doi...msockid=3db331a0fa32631e108d2527fb326268Aber auch dieser Beitrag ist älteren Datums (1984). Die geschilderten Schwierigkeiten scheinen bis heute ungelöst. Aus dem Bereich der Automobil-Industrie ist mir bekannt, daß man mit dem Rainbow-Zählverfahren zur Bestimmumg der Lastkollektive seit ca. den 2000-ern versucht, die Lineare Schadensakkumulation (Palmgren-Miner-Regel) in der Vorhersage-Genauigkeit zu verbessern. Der große Durchbruch scheint da noch nicht gelungen zu sein. Mit freundlichem Gruß EmilEmil
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#1562759 - 19.12.24 12:20
Re: Speichenbruch - gleich mehrfach
[Re: thomas-b]
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Ein Hinweis: Die Speichenspannkraft darf beim Aufbau des Laufrades nicht schon so groß bzw so klein sein, daß die dynamischen Radlasten (Antrieb, Gewicht, Seitenführung..), die immer Zusatz-Belastungen und Zusatz-Entlastungen enthalten, in der Summe weder die Fließgrenze noch die Null-Entlastung übertreffen.
Mit freundlichen Grüßen EmilEmil
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Geändert von EmilEmil (19.12.24 12:22) |
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