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#1561652 - 24.11.24 09:48
Von Bergamo IT an den Bodensee
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Die Reiseplanung für nächstes Jahr Juni läuft an. Geplant ist von Rovereto IT um die Südspitze des Gardasees zum Bodensee. Welche Route durch die Schweiz würdet ihr empfehlen?
Von grobe Richtung Bergamo über den Splügen Pass nach Chur, oder über den Bernardino?
Für die gesamte Tour haben wir 7 - 8 Tage Zeit, was kein Problem sein sollte. Wir sind keine Anfänger in Sachen Radreise, kennen beide Strecken jedoch noch nicht, sind ohne Motor unterwegs und schlafen in Hotel oder Pension.
Über Empfehlungen und Erfahrungen würde ich mich freuen.
Danke.
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#1561655 - 24.11.24 11:37
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: Sworks]
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Wenn Höhenmeter kein Problem sind, kann man alternativ zu den bereits genannten Pässen über den Bernina- oder Malojapass ins Oberengadin und dann über den Julier-, Albula- oder Flüelapass ins Einzugsgebiet des Rheins gelangen. Selbst gefahren bin ich diese Pässe allerdings noch nicht.
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#1561667 - 24.11.24 17:30
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: Sworks]
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Das hat alles seine Vorzüge, eher würde ich mal den Blick bis zur Hauptkammquerung legen, das sind die Unterschiede markanter. Splügenpass von Süden sollte man schon mal gefahren sein, eindrucksvolles Kehreneldorado. Rofflaschlucht und Via Mala bekommst du ja bei beiden Pässen anschließend. Insofern Pluspunkte gegenüber dem San Bernardino, der durchschnittlicher ist. Dann eher Lukmanier oder Gotthard/Oberalp oder eine andere Kombi mit Gotthard wie Gotthard/Klausen/walensee oder durchs Zürcher Oberland zum Bodensee, auch viele Varianten.
Vom Gardasee zum Comer See gibt es tolle Routen im Hinterland, flach ist es wohl nur verkhrsreich machbar. Ic würde mal Iseosee ansteuern, kommt man über viele Pässe zu.B. ab Salo oder einfach über Brescia. Am Ostufer gibt es einen neuen Radweg, der durch das gesamte Val Camonica führt, wenn auch einige Abschnitte noch mit Straße. Kommst du z.B. bis Edolo, Aprica-Pass ins Valtellina, da auch Radweg Richtung Comer See Nord, dann Splügen. Statt Aprica-Pass gibt es einsamere Route, aber auch deutlich schwerer, z.B. über Guespessa-Pass/Trivigno. Im Addatal auch attraktive Höhenroute, kostet aber auch Extrabumms gegenüber Radweg an der Adda.
Ist mehr Zeit, kann man noch mehr durch die Berge, z.B. ab Iseosee Nord zum Endine-See, Gaverina Terme, Colle Gallo (Velomuseum und Radlerkapelle), ggf. nach Bergamo, geht aber auch ohne mit noch Pässen. Ab Bergamo gibt es einen Radweg nach San Giovanni Bianco, danach könntest du den Passo di San Marco fahren ins Valtellina, ist aber schwer. Eine andere schöne Variante wäre, von San Giovanni Bianco ins Val Taleggio zu fahren (Käse, Schlucht) und über Culmine San Pietro ins Valsassina, ein Hochtal östlich vom Comer See. Auch dort gibt es eine sehr schönen Radweg zwischen Barzio und Taceno, runter muss man aber irgendeine Straße, kürzest von Taceno nach Bellano, dann Rest Ostufer Comer See nach Norden.
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#1561700 - 25.11.24 05:34
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: veloträumer]
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Super, vielen Dank für die vielen Touren Vorschläge.
Da muss ich dann doch noch einmal tiefer ins Detail gehen. Wir werden höchstwahrscheinlich von Richtung Garda kommen. Ich hatte auch schon die westliche Seite, von Riva Richtung Salo, im Sinn, aber leider gibt es noch keine Umfahrung der Tunnels. Soweit ich weiß, ist erst sb Limone ein Radweg vorhanden.
Richtung Schweiz wird es wohl der Splügen werden. Hat den Vorteil, dass man länger in Italien unterwegs ist. Sollte günstiger sein..
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#1561723 - 25.11.24 15:55
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: Sworks]
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Wir werden höchstwahrscheinlich von Richtung Garda kommen. Ich hatte auch schon die westliche Seite, von Riva Richtung Salo, im Sinn, aber leider gibt es noch keine Umfahrung der Tunnels. Soweit ich weiß, ist erst sb Limone ein Radweg vorhanden. Bei Limone (nördlich), nicht ab Limone! - das ist das Paradestück, was mehr für Fußgänger als für Radler geeignet ist. Es gibt nur Bruchstücke vom Radweg, kenne aber um den ganzen See rum den aktuellen Stand nicht. Es gibt aber aktuell keinen durchgehenden Radweg zwischen Limone und Riva. Ich war in diesem Sommer an zwei verschiedenen Stellen am Westufer. Bei Riva gibt es am See entlang keine weitere Radwegfortführung, sondern nur Straße. Die Radstrecke dort ist nur die alte Ponalestraße, die als Radpiste seit einigen Jahren neu hergerichtet wurde. Die führt aber nach oben, u.a. zum Ledrosee (über andere Pässe und Schotterstrecken kann man auch umwegig nach Limone gelangen, aber eben nicht Seestrecke). Ferner war ich zwischen der Anfahrtsstraße nach Tignale und Gargnano unterwegs auf der Seestraße, da war auch kein Radweg zu finden. Die Tunnels am Gardasee würden mich jetzt nicht so abschrecken, bin auch mal komplett das Westufer gefahren vor etlichen Jahren. Wenn man früh morgens oder in den Abendstunden fährt, ist auch deutlich weniger los, ist ja eher keine klassische Transitstrecke, sondern mehr Touristenstrecke. Ab Riva über Ponalestraße zum Ledrosee und weiter zum Idrosee wäre mit die beste Lösung, ab Idrosee z.B. über den Croce-Domini-Pass ins Valcamonica bei Breno oder südlicher bei Vestone Richtung Iseo. Die Ponalestraße als Radweg ist allerdings teils übel geschottert, der untere Teil bis zur Asphaltpassage ist noch recht gut. Vom Tunnelausgang der Straße bis Molina di Ledro ist Straße zugunsten des Autoverkehrs mittlerweile auch für Velos gesperrt (früher nur der Tunnel), sodass man die fortgeführte Radroute nehmen muss, die da teils sehr unguten Untergrund hat und auch nicht ungefährlich wegen zu vieler Radler auf enger Strecke. Machbar ist es aber, im Zweifel das Veloverbot auf der Straße ignorieren. Richtung Schweiz wird es wohl der Splügen werden. Hat den Vorteil, dass man länger in Italien unterwegs ist. Sollte günstiger sein.. Insgesamt schon, beim Camping aber wohl weniger, wenn du in den Hotspots bist und sollte Südtirol oder Tirol auf dem Plan stehen, rechne eher mit Schweizer Preisen generell.
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#1561730 - 25.11.24 18:38
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: Sworks]
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Hi Michael, falls ihr euch doch für den San Bernardino entscheidet (wir sind ihn mehrfach gerne gefahren, in beiden Richtungen): Dort gibt es nach etwa halber Abfahrt einen genialen alten Landgasthof, seit fast 200 Jahren im Familienbesitz. Nicht überteuert, freundliche Inhaber, prima Essen : www.rofflaschlucht.ch . Dort kann man auch unter dem Hinterrheinfall durchspazieren, ein bisschen wie am Niagara Reservierung empfohlen. Der San Bernardino ist vielleicht nicht ganz so spektakulär wie die Splügen-Südauffahrt, fährt sich aber gut und man kommt durch nette Orte. Einer der Pässe noch aus der Napoleonzeit, ähnlich wie der Gotthard. Klare Empfehlung Das ist aber natürlich wie immer Geschmackssache... Gruß Thomas www.bikeamerica.de
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Geändert von Cruising (25.11.24 18:44) |
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#1561735 - 26.11.24 04:46
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: CarstenR]
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Hallo! Wenn Höhenmeter kein Problem sind, kann man alternativ zu den bereits genannten Pässen über den Bernina- oder Malojapass ins Oberengadin und dann über den Julier-, Albula- oder Flüelapass ins Einzugsgebiet des Rheins gelangen. Selbst gefahren bin ich diese Pässe allerdings noch nicht. Den Bernina-Pass von Süden kann ich nicht empfehlen. Hier herrscht in der Saison starker Autoverkehr, das ist ein Zugang ins hochfrequentierte Livigno und eine mit dem Rad befahrbare Alternativstrecke ist mir nicht bekannt. Von Poschiavo bietet es sich an, mit der rhätischen Bahn hoch zum Bernina-Pass zu fahren. Das ist eisenbahntechnisch eine super interessante Strecke, die man auf keinen Fall versäumen sollte. Wir konnten vergangenen August am Bahnhof in Poschiavo ein Schnupper-Halbtax-Abo für 33 SFR erstehen, das hat sich allein für diese Fahrt schon gelohnt. Ein solches Angebot gibt es immer mal wieder, also einfach mal die Augen offen halten… https://reisetopia.ch/deals/sbb-schnupper-halbtax/Gruß LUTZ
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Geändert von lutz_ (26.11.24 04:47) |
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#1561736 - 26.11.24 05:06
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: veloträumer]
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Der Tipp über den Ledro See zu fahren ist super. Den Ledro, bzw. die Auffahrt kenne ich sehr gut, da ich mich dort die letzten Jahre mit dem MTB vergnügt habe. Sollte auch mit dem Reiserad gehen. Die Abfahrt hinten herum Richtung Salo kenne ich allerdings noch nicht, werden wir aber bei unserer Tour im Sommer so fahren. Klasse, danke für den Hinweis.
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#1561737 - 26.11.24 05:28
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: Cruising]
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Ich muß mir das nochmal anschauen, wie viel weiter es ist, wenn wir über den Bernadino fahren. Wie gesagt, Splügen und Bernardino sind beide für uns Neuland. Ich muss schauen, wie es sich zeitlich ausgeht.
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#1561738 - 26.11.24 07:16
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: Cruising]
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Hi Michael, falls ihr euch doch für den San Bernardino entscheidet (wir sind ihn mehrfach gerne gefahren, in beiden Richtungen): Dort gibt es nach etwa halber Abfahrt einen genialen alten Landgasthof, seit fast 200 Jahren im Familienbesitz. Nicht überteuert, freundliche Inhaber, prima Essen : www.rofflaschlucht.ch . Dort kann man auch unter dem Hinterrheinfall durchspazieren, ein bisschen wie am Niagara Reservierung empfohlen. Da kommt man doch auch vorbei, wenn man den Splügen nimmt. Wir sind allerdings nicht eingekehrt, hat leider zeitlich nicht gepasst.
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Off-topic
#1561742 - 26.11.24 07:52
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: Cruising]
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[…] Einer der Pässe noch aus der Napoleonzeit, ähnlich wie der Gotthard.[…] Hm, sind doch beide viel älter, San Bernardino schon ein Pass der Römer, der Gotthard war schon im Mittelalter ein wichtiger Säumerpass.
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Geändert von Holger (26.11.24 07:55) |
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#1561747 - 26.11.24 08:42
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: Martina]
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Da kommt man doch auch vorbei, wenn man den Splügen nimmt. Wir sind allerdings nicht eingekehrt, hat leider zeitlich nicht gepasst. Hast natürlich Recht Ich hatte grade gar nicht mehr auf dem Schirm, dass die Rofflaschlucht unterhalb des Orts Splügen und des Sufner Sees liegt... Gleichwohl, das Gasthaus ist genial, und preiswerter kann man in einem Schweizer Gasthof kaum mehr übernachten. Und von dort ist es noch etwa eine Tagesetappe bis Feldkirch in Vorarlberg, und dort wird's auch wieder günstiger Gruß Thomas www.bikeamerica.de
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Off-topic
#1561749 - 26.11.24 08:55
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: Holger]
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[…] Einer der Pässe noch aus der Napoleonzeit, ähnlich wie der Gotthard.[…] Hm, sind doch beide viel älter, San Bernardino schon ein Pass der Römer, der Gotthard war schon im Mittelalter ein wichtiger Säumerpass. Das schon, aber bei beiden Pässen stammt die bis heute existierende Trassierung aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts, als die wichtigsten Alpenpässe Fuhrwerks- und vor allem Postkutschen-tauglich ausgebaut wurden. Das kann man für den San Bernardino etwa hier nachlesen. Andere Pässe, die auch in der Römerzeit stark frequentiert waren (etwa der Septimerpass ) sind in der Bedeutungslosigkeit versunken... Ich finde solche Dinge immer höchst spannend, und nebenbei sind diese ehemaligen Postkutschenpässe mit ihren vielen Kehren und durch weitere Kunstbauten in die Landschaft eingepassten Trassen schon wegen der gleichbleibend moderaten Steigung sehr schön zu fahren Gruß Thomas www.bikeamerica.de
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Geändert von Cruising (26.11.24 08:58) |
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#1561859 - 29.11.24 05:31
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: Martina]
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Vielen Dank für den Hinweis, dann schauen wir uns das auf jeden Fall an. Da es ja dann auf der Abfahrt vom Spügen runter Richtung Chur ist, wird eine Übernachtung wahrscheinlich nicht in Frage kommen. Aber man weiß nie, wie es kommt.
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#1561937 - 01.12.24 04:25
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: lutz_]
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Den Bernina-Pass von Süden kann ich nicht empfehlen. Hier herrscht in der Saison starker Autoverkehr, das ist ein Zugang ins hochfrequentierte Livigno und eine mit dem Rad befahrbare Alternativstrecke ist mir nicht bekannt. Das Verkehrsproblem hat man doch beim Splügen auch, oder nicht? Beim Berninan kann man von Poschiavo bis Sfazù auf die MTB-Route 432 ausweichen. Gemäss Bildern bei SchweizMobil (Fotolayer muss eventuell eingeschaltet werden) sollte das auch mit einem Reiserad gehen. Unter dem dem Lago di Psochiavo kann man gemäss Karte teils auch von der Hauptstrasse weg. Hier findest Du einen Routenvorschlag von St. Moritz an den Gardasee. Pass da Val di Viola geht leider in eure Richtung gar nicht gut mit dem Reiserad. Passo di Verva und Mortirolo fand ich sehr schön, ebenso Passo di Crocidomini und vor allem die Strada provinciale Bresciana 345 delle Tre Valli vom Crocidomini nach Süden zum Giogo di Maniva. Giogo di Maniva nach Anfo am Idrosee war ein Traum. Vom Idrosee zum Gardasee habe ich dann noch ein bisschen rumgemurkst. Falls euch Schotter nicht stört, würde ich bei SchweizMobil mal die MTB-Routen anschauen, da geht einiges auch mit dem Reiserad. Beim Abschätzen der Reiseradtauglichkeit hilft jeweils der Fotolayer.
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Geändert von Biotom (01.12.24 04:25) |
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#1561940 - 01.12.24 08:55
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: Biotom]
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@Biotom: starker Reisebericht, da mag man sofort losradeln. Die Schweiz und ihre Berge, einfach großartig. Wie bist du mit deinem Salsa zufrieden?
Da wir von den hier vorgeschlagenen Routen noch keine einzige kennen, bleiben wir erstmal bei unserem Plan, über den Splügen Richtung Chur zu fahren. Es werden sich bestimmt noch weitere Möglichkeiten bieten, die anderen Pässe zu fahren.
Falls Interesse besteht, kann ich meinen Tourenplan über Komoot auch hier online stellen. Evtl. können die Profis noch den einen oder anderen Tour Tipp vorschlagen. (falls man hier überhaupt etwas anhängen kann)
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#1561963 - 01.12.24 19:23
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: Biotom]
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Den Bernina-Pass von Süden kann ich nicht empfehlen. Hier herrscht in der Saison starker Autoverkehr, das ist ein Zugang ins hochfrequentierte Livigno und eine mit dem Rad befahrbare Alternativstrecke ist mir nicht bekannt. Das Verkehrsproblem hat man doch beim Splügen auch, oder nicht? Nein, das sind zwei Pässe mit völlig unterschiedlichen Konstellationen. Der Bernina-Pass ist einer der drei wichtigen Transitstrecken ins Engadin (mit Maloja West und Ost). Auf die zusätzliche Bedeutung für Livigno wurde schon hingewiesen, siehe Zitat von Lutz. Der Splügenpass hat hingegen weder ein größeres, einwohnerreiches Gebiet in der Höhe zu versorgen, noch ist er in irgendeiner Form transitrelevant, dafür gibt es parallel den San-Bernardino-Pass mit eigener Autobahntrasse und Tunnel für eine geringere Höhenfahrt. Ein weiteres Momentum ist die Trasse beider Pässe. Die Bernina-Südrampe ist vergleichsweise gerade mit ein paar weiten Kehren im Oberteil. Mit heutigen KFZ-Motoren kann man den Berg hochrasen, das habe ich selbst beobachtet - vor allem von der lokalen Schweizer Bevölkerung. Der Splügen hat auf der Südrampe extrem enge und damit kritische Kehren, schmale Tunnels - für Busse noch größere LKWs ungeeignet, selbst Wohnmobile sind herausgefordert und mancher PKW-Fahrer bekommt da Angst. Entsprechend führt der Pass auch zu Zeitverlusten, die ihn für Nutzfahrten unattraktiv macht. Er ist also vornehmlich ein Touristenpass, allenfalls Motorradfahrer haben an solchen Pässen verstärktes Interesse. Touristen-PKWs werden den Pass langsam und vorsichtig befahren, also wenig Ärgernis für Radler. Passo di Verva und Mortirolo fand ich sehr schön, ebenso Passo di Crocidomini und vor allem die Strada provinciale Bresciana 345 delle Tre Valli vom Crocidomini nach Süden zum Giogo di Maniva. Giogo di Maniva nach Anfo am Idrosee war ein Traum. Du solltest vielleicht dazu schreiben, welche Herausforderungen damit verbunden sind. Nicht jeder möchte eine Kette schwerster Anstiege machen, Schotter geht nochmal mehr in die Wade auch bei weniger Steigung. Ich gehe gehe mal davon aus, dass der Frager irgendwie vom Lago die Ledro zum Idrosee kommt: Mortirolo wäre eine Möglichkeit, vom Valcamonica ins Valtellina zu gelangen, weiter zur Splügenanfahrt. Der Mortirolo ist aber eine extrem harte Herausforderung, auch wenn die Südseite etwas einfacher ist. Der Aprica-Pass ist da deutlich einfacher, teils auch alternative Streckenteil abseits der Hauptstraße. Im Valtellina gibt es einen durchgehenden Radweg zwischen Tirano und ungefähr Colico bzw. Splügen-Abzweig. Wenn via Giogo del Maniva wie angesprochen, gweiss reizvoll: Aus Osten kommend ist die Auffahrt von Anfo zum Passo della Spina eine harte Nummer (bis zum Baremone, danach leichter). Ferner enthält die Strecke zum Maniva oben auch ein Stück Schotter, dabei ein stets gefährdeter Tunnel (für Autos derzeit unpassierbar, mit Velo kam man durch dieses Jahr). Der Schotter ist recht leicht zu radeln, ähnlich der beim Giogo di Bala zwischen Maniva und Croce Domini, war früher mehr Piste als heute. Auf der gesamten Strecke kann man zwar ausreichend einkehren, Eigenversorgung ist allerdings ziemlich schwierig, sogar am Idrosee. Kaum weniger schön wäre die Auffahrt über Bagolino durch das Valle del Caffaro zum Croce Domini. Kommt man vom Ledrosee, ist die Auffahrt auch früher als die ab Anfo. Die Strecke ist leichter einzuordnen weil weniger Steigungsspitzen und führt idyllisch durch den Regionalpark Adamello. Verkehr ist meist mager, in der Ferienzeit kann es etwas mehr sein bis zu dem letzten Bergweiler mit Restaurant, beliebte Grillplätze und teils ungeregeltes Wildcamping am Fluss von größeren Gruppen usw. Letztlich hängt alles von weiteren Weichenstellungen des Fragers ab - wie oder ob soll der Iseosee eingebunden werden, soll es über Bergamo gehen, ist eine Uferfahrt am Comer See angedacht, sind dichte Passfolgen oder schwere Anstiege gewünscht, sind explizite Radwege auf der Strecke gesucht oder reichen ruhige Straßenrouten, sollen auch schnelle Strecken mit viel Verkehr rein, wieviel Zeit ist für Umwege oder Sackgassen, gibt es Sonderwünsche (Thermenbesuche, spezielle Museen, eingebaute Wanderungen) usw.
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#1561977 - 02.12.24 05:23
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: veloträumer]
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Anbei meine geplante Tour. https://www.komoot.com/de-DE/tour/1...sjtzFStM9f45ZSsgiLrK07kRWhR4Pk8&ref= :)its Geplant ist die Tour hauptsächlich auf Radwegen, der Italiener hat es meistens eilig mit dem Auto und kann mit Radfahrern im öffentlichen Straßenverkehr nicht so viel anfangen. Von daher ist es besser, wir gehen uns aus dem Weg.
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#1562014 - 02.12.24 19:08
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: Sworks]
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Daran gemessen hast du aber recht viel Straßenanteil in Italien, darunter auch mit hohem Verkehrsaufkommen. Passo d'Ámpola - Vestone: In der Saison musst du mit sehr viel Verkehr rechnen, abwärts noch kein Problem, entlang dem Idrosee und bis Vestone wirst du dich arrnagieren müssen, teils enge Ortsdruchfahrten z.B. in Anfo, wirst du millimetergenau überholt. Jenseits von Vestone hast du wohl Nebenstraßen gesucht, funktioniert aber nur, wenn du nach Track fährst, der dir meldet, wenn du falsch bist. Sonst zum Durchfahren zu kompliziert, gilt noch mehr mehr für die Strecke Brescia - Bergamo. Iseosee - Bergamo: Das südliche Ufer vom Iseosee ist jetzt nicht der Brüller, ähnlich wie Gardasee, im Unterschied dazu auch keine besonderen Orte (wenn, dann schon mindestens Iseo besuchen!). Der Iseosee ist wirklich superschön, aber man muss dann eine volle Uferlänge fahren. Da du nach Bergamo nur durch besiedeltes Gebiet kommst (unabhängig davon, wie du Hauptstraßen austricksen möchtest, was auch Zeit kosten wird ohne Landschaftsgewinn), würde ich dir raten via Iseosee und Endinesee oder via Iseosee und Clusone zu fahren. Am Ostufer gibt es einen Radweg (ciclovia dell'Oglio), am Westufer ist recht wenig Verkehr sogar in der Saison. Der Übergang Endinesee ist flach und einfach, nach Kartenlage auch Radweg. Kenne ich aber nicht genau, erst wieder Endinesee. Der Radweg am Ufer ist eher unfahrbar. Nutze das Ostufer, da ist recht wenig los, der See ist eh sehr klein. Monasterolo ein schöner Ort mit einer Art Halbinsel, zuvor im Park mit Schilfufer eine Mineralquelle. Radwege und Nebenstraßen findest du dann auch Richtung Bergamo, wenngleich es dann urban wird. Bin da wiederum südlich von Casazza nicht gefahren. Der Weg über Clusone ist weiter und hat einen Anstieg, kenne die Route aber dort nicht. Ab etwa Clusone geht es abwärts oder flach und auf Radweg nach Bergamo. Kenne einen Teil des Radwegs zwischen Ponte Nossa und Calzote. Südlich wird es dann auch urban, größere Orte usw. Der von mir befahrene Teil ist sehr schön (gemacht) und zwischen Clusone und Nembro ist die Landschaft alpiner als bei der Variante Endinesee. Zwischen Albino und Nembro war ich nochmal unterwegs, aber auf Straße. Bergamo - Lecco: War 2002 eine der schlimmsten Strecken, die ich je gefahren bin, allerdings Hautptader. Du versuchst etwas auszuweichen, gelingt aber wohl nur teils. Nicht nur Transitverkehr, sondern auch dicht besiedelt, also auch Lokalverkehr auf Nebenstraßen. Ab dem ersten See der Adda (Lavello) hast du dann Radweg, zu beiden Seiten der Adda. Welche Seite schöner, weiß ich nicht. Ich bin in diesem Jahr Ostufer gefahren, eine kleine Ecke musste man etwas umwegig umfahren mit Rückkehr auf die Straße. Den Uferweg teilt man sich ggf. mit viel Fußvolk, Joggern usw. Eine weiträumige Umfahrung der Strecke ab Bergamo wäre im Norden möglich, aber mit entsprechend weiterer Bergfahrt, die du offenbar meiden möchtest - weiter oben bereits erwähnt. Lecco - Colico: Weitgehend Seestraße, wirst du dich mit den Autos arrangieren müssen. Den südlichsten Teil kenne ich nicht. Der Haupttransit verläuft allerdings fern vom See duch Tunnels, daher der Verkehr auf der Seestrecke schwankend nach Tourismusaufkommen und Pendlerzeiten. Um Varenna/Bellano hast du viele kleine Tunnels, recht eng, fand ich launig, ängstliche Zeitgenossen sprechen von Horror. Die Seestrecke bin ich in diesem Jahr zwischen Riva di Gittana und Colico gefahren, früher mal zwischen Varenna und Bellano. Es war heuer trotz Saison und viel Trubel in Colico erstaunlich wenig los auf der Strecke (eher abends).
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#1562105 - gestern um 12:56
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: Sworks]
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Wie bist du mit deinem Salsa zufrieden? Sehr. Der perfekte Begleiter für allerlei Blödsinn
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#1562106 - gestern um 13:03
Re: Von Bergamo IT an den Bodensee
[Re: veloträumer]
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Nein, das sind zwei Pässe mit völlig unterschiedlichen Konstellationen. Danke für die Einschätzung! Ich schaue mal, ob sich der Splügen irgendwann ergibt. Du solltest vielleicht dazu schreiben, welche Herausforderungen damit verbunden sind. Darum verlinke immer den Bericht mit den Bildern und Karten Was man in den Bergen nicht vergessen darf: in 99% der Fälle kann man umkehren und an den Ausgangspunkt zurückrollen wenn man nicht mehr mag. Und auch noch wichtig: meistens unterschätzt man, wie viel man erreichen kann.
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