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#551351 - 07.09.09 01:04 Pílion, Évia, Kreta im Herbst 2004
Falk
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Dauer:17 Tage
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Sonnabend, 18.09.
Ab heute Nacht 1.00 ist in Leipzig Vollsperrung, das neue Stellwerk Leipzig West geht in Betrieb. gestern habe ich Signale „entdunkelt“ (Anwärter für das Unwort des Jahres / wie wäre die Alternative „verhellt“?) Die Westseite ist schon seit gestern dicht, mein Zug beginnt in Thekla. Für mich ist das sogar besser. Es ist ein Eilzug über den Flugschuppen. Der Anschluss in Halle klappt problemlos, nur der Fahrstuhl am Gleis 11/12 ist gestört...
Der »Euronight« nach Wien West hat einen echten Gepäckwagen, davor läuft ein DB-Nachtzug-Bimdz, laut Wagenlaufschild aber nur bis Nürnberg. Also landet mein Kram im Gepäckwagen, über dem Fahrrad liegt der Rest in einem Klappgepäcknetz. Im Abteil bin ich Nummer fünf, eine obere Koje bleibt frei. Zähne polieren, auf die Pritsche. Der Wecker steht auf 7.25

Sonntag, 19.09. Bw Strasshof
Aufstehen nach dem Weckerpfeifen, Waschraumbesuch kurz nach St. Pölten. Der Zugführer verlangt von mir eine Nachzahlung von 6€ für eine Fahrradtageskarte. Jetzt will ich mich nicht streiten, werde das aber nachprüfen. (Außerdem nützt mir die Karte bei der S-Bahn). In Wien West sind wir ein paar Minuten nach Plan, das ist aber egal. Ich will hier eine Schlafwagenkarte bis Athen nachfassen, werde aber erst zur Auskunft geschickt. Die öffnet 8.00, kann mir aber auch nichts anderes als HAFAS sagen, mit Reservierungen hinter Belgrad sieht es auch an der Fka schlecht aus. Eine Fahrkarte nach Silberwald (Richtung Gänserndorf) bekomme ich aber, dann fahre ich durch die Mariahilfer Straße und durch die Hofburg quer durch das Zentrum zum Donaukanal. An der Zollamtsbrücke über den Wienfluss komme ich zu U-Bahn-Fotos, dann warte ich auf dem Bf Wien Mitte über 20 Minuten auf einen Zug zum Bw Strasshof. Neu sind hier grün-weiß-graue Doppelstockzüge, »City-Airport-Train«. Amerikanismen im Einsatz. (Die spinnen, die Wiener!)
Bis Strasshof – Silberwald ist es ganz schön weit, ich fahre fast 50 Minuten. Im Wiener Raum gibt es noch viel Linksverkehr. Silberwald ist schon absolut ländlich und würde auch slowakisch-ungarisch durchgehen. Leider fällt heute der Dampftag wegen Personalmangel aus. Das Museums-Bw liegt, wie eigentlich alle Maschinendienststellen, am Arsch der Welt. Die Weichen stammen alle aus der vor-Einheitszeit mit Hakenverschlüssen. Wie furchtbar! Dafür hat man aber viel zu bieten:
Die 97.2xx und 199.301, beide vom Erzberg, die Zahnradwagen sind leider ausgebaut (aber vorhanden). Die 297.402 ist aber nicht da (steht in Eisenerz). Dafür aber die 180 01, (Gölsdorfs E-Kuppler-Prototyp), die 52 100 (Paradepferd von Strasshof mit Barrenrahmen und innenliegenden Laufachsfedern [noch nie gesehen]), ein Zürcher Krokodil (in Arbeit) und das österreichische Pendant daneben. Alles im Schuppen ist in gutem Zustand, der Rechteckschuppen selber ist authentisch unrestauriert mit ölverschmiertem Fußboden und dem typischen Geruch. Die Fahrzeuge im Freien sind weniger gut erhalten, auch die sehr große und eigentlich betriebsfähige 12.10. Es gibt vier Hochdruckdampf­speicherloks System Gilli, die halte ich erst für Dieselmaschinen, bis mir das dampftypische Triebwerk auffällt. Sie stammen aus der Ölraffinerie Schwechat. Auf den Führerständen gibt es nur sehr wenige Bedienelemente: Der Regler hat zwei Handräder (wie eine 106er), Steuerung per Handrad, jeweils ein Hebel für die Zylinderhähne und die Pfeife, Führerbremsventil, Schluss. Weiß der Geier, wie man Lichtmaschine und Luftpumpe anstellt und einen Sandstreuer müsste es eigentlich auch...
Gerade fertig geworden ist ein 4030 im Ursprungslack. Weiter draußen an der Drehscheibe stehen eine Henschelschneeschleuder (sechsachsig), ein Schneepflug auf einem Dampflokrahmen (mit Zylindern, das soll in Österreich typisch sein) und mehrere alte Badeöfen auf Rädern. Je weiter weg, desto gammeliger, erstmal sichergestellt wie zwei JŽ-33er (deutsche 52er).
Am Nachmittag komme ich noch mit einem älteren Herren ins Gespräch, Ur-Wiener mit, wie es sich gehört, tschechischer Oma. Wir trinken noch drei Bier und fahren dann zurück. Noch ist Zeit, also fahre ich über den nicht sehr repräsentativen Radetzkyplatz in den Prater, dann auf die Donauinsel. Hier muss ich ins noch immer erstaunlich klare Wasser, es ist nicht mal kalt. Zurück fahre ich über die Reichsbrücke, Lasallestraße und den Bahnhof Wien Nord, jetzt ist der Verkehr sonntaguntypisch dicht und hektisch. Vom Ring biege ich am Schwarzenbergplatz und also zu zeitig ab und lande am Belvedère. Mist. Das Zurücksetzen bis zum Karlsplatz kostet auch wegen der langen Rotphasen viel Zeit, erst 19.50 bin ich wieder am Bahnhof Wien West. Es reicht gerade noch zum Proviant nehmen, dann muss ich zügig hoch zum Gleis 6. Mein Wagen ist der letzte, es ist sehr knapp, erst im Einstiegsraum ziehe ich den Fahrradsack zu. Jetzt ist auch klar, warum es keine 3er Abteile gibt, es ist ein T2S »Spezialschlafwagen« mit den kleinen Zweierabteilen. Das Fahrrad passt trotzdem ins Abteil, viel Luft ist jetzt aber nicht mehr. Der Wagen ist sehr leer, nur vier Fahrgäste. Ich genieße also ein Einzelabteil. Jetzt erfahre ich auch, dass auf dem Balkan die Grenzabfertigung durch den Schlafwagenschaffner unzulässig ist. Grenzer und Zöllner wollen Eindruck hinterlassen. Wo gab es das schon mal? Mal überlegen. Nach Hegyeshalom verschwinde ich in der Koje.

Montag, 20.09. verhockt in Belgrad
Mitten in der Nacht werde ich nach Balkanart aus dem Schlaf gerissen. Aha, Kelebia und Subotica. Ich sehe mich schon unter Bewachung auf dem Bahnsteig, aber nichts derartiges passiert. Blick in den Pass, Stempel, fertig. Der Zöllner fragt nach Schnaps, Tabak und dem Inhalt der komischen großen grauen Tasche, das ist alles. Tür zu, Licht aus, Bauchlage einnehmen.
Der Wecker steht auf 6.25. Er pfeift, ich rutsche aus der Koje, muss erstmal in den kleinen Raum am Wagenende, dann sehe ich, die Gegend ist noch sehr ländlich. Der Schlafwagenschaffner bestätigt die Verspätung, er sagt, Belgrad (Hbf) an 7.20. Stimmt. Eigentlich hat sich nichts verändert, wir fahren wie eh und je über die alte Savebrücke zum Hauptbahnhof. Doch, neu ist Beovoz, ein S-Bahn-System, das man mit den Rigaer Triebzügen betreibt. So ist (endlich) auch der Bahnhof Beograd Centar sinnvoll eingebunden.
Der Anschluss ist natürlich weg. Die Odl hat also nichts dazugelernt. Deshalb mache ich meine Fuhre lauffähig und gucke nach dem Fahrplan. Serbisch für Reisende: Thessaloniki ist Salona, Minhen braucht keine Erklärung. An der internationalen Fka ist es gerade leer, ich bekomme schnell, aber umständlich (die Kollegin ruft offenbar bei der Reservierungsstelle an) eine Koje heute Abend 17.45 nach Thessaloniki und am 2.10. zurück. Es kostet pro Richtung 1060 Dinar [Schreck] oder 15€ [Blutdruck sinkt wieder]. Kartenzahlung geht nicht, Euro geht. Wechselgeld gibt es auch. Für die Fresserei tausche ich 20€, der Anschluss nach Wien ist platzkartenpflichtig, ich schiebe eine Platzkarte nach. Der Übergang heimwärts hat hier 50 Minuten, hoffen wir mal das Beste. Die blaue Tito-424 ist jetzt in schönstem Licht, also halte ich davor.
Bei der Straßenbahn sind Sechsachser aus Basel mit vier- und dreiachsigen (!) Beiwagen die neueste Erwerbung. Durch die Fahrgastmassen und zuviel Blech auf der Straße sind sie nur schwer fotografierbar.
Erstaunlich ist der Wandel bei der Schrift: Kyrillisch hat sehr abgenommen, es wird eigentlich nur noch benutzt, wenn es patriotisch oder offiziell sein soll. Der Autoverkehr ist immer noch Irrsinn, es ist eigentlich ein Dauerstau, sehr bald kratzt es mir im Hals.
Ich fahre die Nemanjina bergauf, schon nach der zweiten Querstraße stehen zwei relativ neue Gebäude mit Bombentreffern, wahrscheinlich unreparierbar und abbruchreif. Es waren Ministerien, erfahre ich später. Am Trg Slavija biege ich halbrechts ab, auf dem Scheitelpunkt finde ich (endlich) einen C-Marked, hier kann ich den dringenden Treibstoffbedarf decken. Deutlich besser gelaunt biege ich links ab, an der neuen Kirche Sv. Save vorbei, durch die lange Gerade Terazije Kralja Milana und am Studenski Trg vorbei lande ich mal wieder im Kalmegdanpark mit der Zitadelle. Heute habe ich mehr Zeit und gucke mir die Waffensammlung im Festungsgraben an. Etwas versteckt steht sogar ein »Schienenwolf« in Bosnaspur, leider ohne Herkunftsangaben.
Dann rolle ich den Festungshügel wieder runter, ich suche eine Badestelle. Am Save- und Donauufer ist ganz neu eine Fahrradroute angelegt worden. Das Wasser ist hier aber zu seicht (und nicht so richtig sauber) und der Grund sehr schlammig. Verschwitzt wende ich und fahre saveaufwärts. Auffällig sind die vielen aufliegenden Schiffe, die Schifffahrt ist offensichtlich Kriegsopfer (durch die mutigen Bombenangriffe der US-Helden auf waffenstarrende Brücken). Dafür wird auch hier jede zensiert mit dem Lkw... ich bin im Urlaub. In der Nähe vom Passagierkai, hier liegt ein verdammt großer Kreuzfahrtkatamaran, bekomme ich (endlich) einen Stadtplan. Na also, Badestellen gibt es sowohl save- als auch donauaufwärts. Die an der Save ist deutlich näher, auf der (Halb)insel Ada Ciglanija. Irgendwie klingt das türkisch. Also fahre ich unter allen Brücken durch, vorbei an vergammelten Klappschuten, einem Baggerschiff und einem Seitenradschlepper, der in jedem Schifffahrtsmuseum das absolute Paradepferd wäre, über den Damm auf die Insel. Hinter dem Damm ist das Wasser deutlich sauberer, mit ordentlicher Sichttiefe. Pflanzen und Fische gibt es hier auch. An einer Betonkante stelle ich meinen Hausrat ab und stürze in den Teich. Wahnsinn, das tut gut! Immerhin, heute ist es sonnig und südlich warm. Nach einer guten Stunde ziehe ich mich wieder an, muss auf die Hütte (zum Stehen, aber kostenlos und sauber) und verlege dann auf die alte Savebrücke. Hier warte ich (lange) auf einen der Basel-Dreiachser. Ausgerechnet jetzt kommen nur KT4 in Einfach- und Doppeltraktion. Leipziger System, der geführte Wagen ist abgebügelt, teilweise fehlt die Palette oder der gesamte Stromabnehmer. Am Savski Trg halte ich wieder bei C-Market, jetzt lade ich die Fressalien für die Nacht, u.a. einen halben gegrillten Geier. In der Nemanjina fahren mir endlich die ersehnten Dreiachser vor die Flinte, danach lade ich meinen Renner problemlos in den Zug. Jetzt ist es ein Regel-WLAB mit ausreichend Platz. Leider sind die Kojen schon draußen, da sitzt es sich nicht so gut.
Pünktlich geht es los, der Bahnhof Topčider hat noch immer keine fernbedienten Weichen. Ob das jemals was wird? Wir halten ziemlich oft, ich bleibe aber alleine. 1060 Dinar sind scheinbar für einen Serben viel Geld. Scheißinflation! Halb 10 liege ich auf der Matratze. Das Huhn war gut, die Knochen liegen draußen.

Dienstag, 21.09. Terrorkampf
In der Nacht passiere ich zwei Grenzen, also werde ich achtmal geweckt. Für Makedonien muss ich zwei Karten ausfüllen, Passnummer, Name, Adresse usw. Datenschutz? Bei der Albanermafia darf man zweifeln. Die Grenzhalte sind lang, vier Stunden wären ohne weiteres rauszuholen (10h statt aktuell 14).
In Idomeni dauert es besonders lange, der Grenzpolizist borgt sich meinen Pass für 15 Minuten. Ich muss mir mal eine Pistole zulegen, damit ich nicht mehr nur so aussehe. Die Fahrleitung in Griechenland ist immer noch nicht fertig, wir fahren mit einer der Diesel-101, nach dem neuen Nummernplan der OSE 220. Wenigstens sind sie leise und qualmen kaum. Sowas geht! In Políkastro haben wir einen ganz langen Kreuzungshalt mit dem 411. Er hat drei Sitz- und einen Liegewagen, Athen–Lubljana. Wusste bei uns keine Sau. Merken! Der Fahrplan ist offenbar schon für zweigleisigen Betrieb ausgelegt, bis auf weiteres wird es wohl bei den Verspätungen bleiben. Auch in Thessaloníki hat kein Anschluss gewartet, 10.35 fährt ein IC, 11.41 dann ein regulärer Schnellzug. Sieht gut aus! Schlecht sieht es dagegen mit Fotos aus. Die griechische Eisenbahn kämpft jetzt auch gegen den Terror. Kamera auspacken → Geschrei. Ich brülle auch gleich zurück, Demokratie, öffentlicher Raum, der Weltkrieg ist zu Ende und Oberst Papadopulos beim Teufel. Irgend jemand muss den Sicherheitsnadeln erzählt haben, drei Fotos sind soviel wie eine Bombe.
Ich habe fast drei Stunden Zeit und fahre runter zum weißen Turm. Auch Thessaloníki ist nicht schöner, sondern nur zugestauter geworden. Offenbar hat man aber jetzt eine Goldader gefunden und baut eine U-Bahn. Ob die jemals eine Netzdichte erreicht, die den Kraftverkehr wirksam eindämmen kann?
Fotos von der Antike sind jedenfalls schwierig, für Kraftfahrmüll ist mir der Film zu schade. Viertel elf bin ich wieder am Bahnhof, mit Metalldetektoren werden hier die Attentäter gesucht. Mein Werkzeug ist jedenfalls höchst verdächtig. Ja, klar habe ich ein Messer – sogar zwei. Soll ich denn mit den Fingern essen?
11.39 erst wird der Zug bereitgestellt, ganz neue Wagen, Simmerring-Graz-Pauker-Wagenkästen mit flachem Wellblechdach, von Bombardier ausgerüstet. Die Strecke ist zumindest bis Larissa in großen Teilen neu trassiert, die Fahrleitung halbfertig. Der Bf Katerini ist als einziger noch nicht umgebaut, Litochoro ist Haltepunkt in neuer Lage (hier halten aber pro Tag und Richtung nur drei Personenzüge), die Strecke über den Strand von Platamonas und das Témbital (leider) außer Betrieb und durch einen langen Tunnel ersetzt. Auch das Zugpersonal besteht aus Terrorkämpfern, hinten rausgucken ist nicht. Man sollte nur noch in Neumondnächten fahren, die Fenster schwärzen und tagsüber alles zudecken. Keine Fahrgäste – kein Anschlag. Bis Larissa dauert es nur noch zwei Stunden, wenigstens das war ein Erfolg. Hier lade ich ab und um, der Bahnsteigtunnel ist zum Glück noch nicht fertig. Das verkürzt die Wege doch ungemein Bis Volos fährt einer der blau-roten MAN-Doppeltriebwagen, inzwischen verbraucht, laut und stinkig. Die Gepäckecke ziert jetzt ein Coca-Cola-Automat, außer Betrieb. Mein Fahrrad steht ein bisschen im Weg.
Die Fahrt geht bis Vólos durchweg über eine beklemmend öde Ebene, nur in Velestíno ist einer der Meterspur-SVT in äußerlich gutem Zustand abgestellt. Erstaunlich, hier hat niemand Angst vor der Kamera. In Vólos aber schon, selbst die Museumsdraisine neben und die Pílionbahngleise vor dem Bahnhofsgebäude sind streng geheim.
Die Sporadeneulen sind heute alle verflogen, der Pílion muss als Notnagel herhalten. 15.30 fahre ich bergwärts aus Vólos raus. Schon bald nach dem Stadtrand geht es kräftig bergauf bis 1200m (in Chanía). Zwischendurch habe ich in Portariá einen Platten am Vorderrad, der Reifen hat auch schon wieder Risse. Erst nach sieben bin ich auf der Passhöhe. Hier muss ich die Jacke anziehen, bei der Talfahrt wird es frisch. Die tiefgrünen Nordostküstenwälder sehe ich mal wieder nur als dunkle Masse, den versprochenen Duschwasserfall gar nicht. In Zagorá (irgendwie erinnert der Name an Marokko) ergänze ich nochmal die Nahrungsvorräte, dann fahre ich runter bis Höhe Null. In Chórefto ist sichtbar Saisonende mit deutlichen Verchleißspuren. Der Zeltplatz ist vorhanden, die Rezeption aber zu. Ich suche einen brauchbaren Platz, baue auf und gehe ins Bad. Kein Licht, kein Strom, nur kaltes Wasser, überall liegt Laub. Gammelhaufen! Nach dem Duschen verschwinde ich in der Schlafrolle. Die (wenigen) anderen Platzbenutzer, ausschließlich Wohnwagen- bzw. Campingbusbesitzer, gucken durch mich durch.

Mittwoch, 22.09. Pílion, südwärts
Munter werde ich erst halb neun. Vorsichtshalber wasche ich mir mit dem kalten Wasser gleich noch die Rübe, keiner weiß, wann die nächste Gelegenheit dazu kommt. Dann lade ich meine Krempel wieder auf, weil mich immer noch niemand wahrnimmt, verschwinde ich vom Hof. Hier ist wirklich der Vorhang gefallen, nur noch ein Laden ist offen, es gibt kein Brot. Wenigstens die Duschen funktionieren noch, ich renne also erstmal ins Wasser. Das ist wie versprochen herrlich klar und noch schön warm. Dann fahre ich hinten raus, immerhin steht auch da ein Wegweiser nach Vólos. Erstmal wird das eine Ehrenrunde um den Zeltplatz (die ich mir aber hätte sparen können, vorne rum geht es nämlich auch). Nur ein paar Längen dahinter hebt sich die Nase richtig, es steigt heftigst, schon nach wenigen Metern kocht das Wasser in allen Öffnungen. Die Steigung hält an, es geht aber im nächsten Tal bergwärts. Oben liegt ein Dorf, leider namenlos, da ohne Ortsschild. Die querlaufende Hauptstraße hat Kilometersteine so um die 70 und relativ viel Verkehr. Ich fahre vorerst in die Richtung, wo Zagorá liegen müsste. Richtig, am Ortsausgang lese ich Mákrichrachi, es ist er nächste Ort in der richtigen Richtung. Also wenden, zurück. In jedes auszufahrende Tal geht es steil runter, dann wieder steil raus. Das nächste Dorf ist Anílio, Kissos liegt 1km oberhalb, das spare ich mir jetzt. Unterhalb an der Küste ist Ajios Ioánnis mit einem sicheren Zeltplatz, dafür bin ich aber heute zu wenig zu wenig gefahren. Also weiter. Zwischen den Orten liegt jedes Mal dichter Wald, leider ohne die versprochenen Wasserfälle an der Böschung. In Tsangaráda, dem nächsten Dorf, zweigt die Straße runter zur Milopótamosbucht ab. Diese wird überall gelobt, also fahre ich die sieben Kilomete (mit 500 Meter Höhenverlust) runter. An einer Wendeplatte mit viel zu viel Blech endet die Straße, rechts geht es runter in eine Flussmündung mit Kirche, links dagegen über einen Betonweg in eine sehr schöne, aber auch mit Leuten volle Bucht. Etwa 20 Mann schnorcheln um die Wette. Am Ende hat die Felswand einen Durchgang, in der hinteren Bucht ist es leer. Vorne gibt es neben der unvermeidlichen Taverne auch gut funktionierende Duschen. Ganz hinten stelle ich meine Taschen ab und gehe mit der Tauchmaske ins Wasser. Es gibt zahlreiche Fische, auch solche, die aussehen, als wären sie gerne ein Barracuda. 20 Meter hinter der Bucht finde ich eine tiefe Brandungshöhle, dort gibt es tatsächlich gut durchtauchbare Tunnel (und keine Igel). Erst schwimme ich durch den kurzen Weg, da das klappt, auch noch durch den langen. Geil!
Nach einer Stunde fahre ich weiter – und brauche noch eine bis hoch. Es geht dann noch 20 Kilometer weiter durch Erosionsrinnen hoch und runter, langsam werden die Berge niedriger und die Vegetation spärlicher. Bis zur Abzweigung geht es noch mal heftig hoch, danach mehr runter als hoch über Neochóri und die Abzw. Alétes nach Argalastí. Vorher sehe ich einen Vorwegweiser zum Zeltplatz Ägäo, der Wegweiser nach Kallithéa am zentralen Platz ist schon sehr schlecht zu lesen und steht auch noch unter einem dichten Baum. erstmal steigt die Straße heftigst, dann geht es genauso wieder runter – bis auf den Dorfplatz von Xinóvrisi. Sackgasse! Erst auf Nachfrage erfahre ich, dass ich auf die unscheinbare Straße noch vor dem Dorfplatz links abbiegen soll. Sehr steil geht es jetzt runter zum Strand von Pontistika. Unten ist alles mögliche, aber kein Zeltplatz. An der Stelle, wo er wohl mal war, haben sich ein paar Campingbusbesitzer entfaltet. Ich baue mein Zelt vergnatzt dahinter auf. Wegen Wassermangel muss Zähneputzen als Abendverrichtung genügen, dann gehe ich klebrig ins Bett.

Donnerstag, 23.09. Pílionbahn
So ganz egal ist mir der offene Standplatz nicht, deshalb steht mein Traktor auch zusammengelegt in der Apsis. Schon kurz nach sieben bin ich draußen, lade wieder auf und gehe erst dann in den Teich. hier ist es windig mit relativ starkem Wellengang, das Wasser ist aber noch klar. Auch diese (wesentlich größere) Bucht ist durch einen Felsen geteilt, ganz hinten betreibe ich Badehosenschonung. Noch in der Stunde 8 fahre ich los, in der Steigung nach Xinóvrisi muss ich schieben. Einen Laden finde ich hier nicht, Kallithéa danach ist gleich gar kein richtiger Ort. Erst in Argalastí bekomme ich das Frühstück. Essen ist dann gar nicht so einfach, der von weitem ansehnliche Ort ist aus der Nähe ziemlich vermüllt, zahlreiche lästige Fliegen sind die Folge. Ich esse schließlich außerhalb am Straßenrand. Jetzt geht es überwiegend bergauf, am heftigsten und auf über 500m über N.N. zwischen Neochóri und der Abzw. Milées (hier hat mich gestern ein freundlicher Nürnberger erst überholt und dann dauernd ausgebremst – vielleicht hatte er auch nur die Hosen voll). Bald nach der Abzw. geht es endlich talwärts, in Milées ist der Weg zum Endpunkt der Pílionbahn gut ausgeschildert. Leider fahren die Züge nur am Wochenende. Auf dem Bahnhof sind Bauarbeiten im Gang, für sehschwache Reisende wird die Mauer an der Dammkante ausgebessert. An der Bahnhofsgrenze überquert die Strecke ein enges Tal, hier gibt es Tische und Bänke, diese Einladung nutze ich für eine Esspause im Schatten. Das Wetter ist heute traumhaft, offenbar hat man etwas gutzumachen. Weiter fahre ich auf dem Randweg, auch hier ist so wie zwischen Diakoptó und Kalávrita der Bahnkörper Wanderweg, sogar Fernwanderweg E4. Es geht spürbar bergab, durch Einschnitte, über eine Talbrücke mit offener Fahrbahn und gewagtem Gehweg und über zahlreiche und lästige offene Durchlässe. Eine Weile muss ich schieben, man hat die Bettungsschultern neu geschottert. Kurz vor Arjiräika ist das Planum sehr grün, an der Einfahrweiche kommt die Quittung in Form eines platten Vorderrades. Ich ziehe mehr als 20 Stacheln und Dornen aus jedem(!) Reifen, der Schlauch hat mehr als vier Löcher. Das übersteigt meinen Flickenvorrat bei weitem, also baue ich den Reserveschlauch ein. Ungefähr 300 Meter nach dem Bahnhof kann ich über einen Fahrweg nach links ins Tal ausweichen, noch so ein Desaster kann ich mir jedenfalls nicht leisten. Schade! Zwischen Kalá Nerá und Káto Gatséa liegen zwei Zeltplätze, die letzten vor Vólos. Sie sind einschließlich der Badewasserqualität deutlich besser als im Handbuch beschrieben. Ich baue auf dem kleineren, »Hellas international« auf. Mein Nachbar ist auch mit dem Fahrrad unterwegs, er hat das offenbar unvermeidliche Hilleberg-Nallo-III-Zelt. Es ist und bleibt nicht mein Fall.
Beide Ortschaften sind deutlich reizvoller als der Verriss im Handbuch, beim Gemüsemann kaufe ich ein Pfund Tomaten (das ist allerdings nur eine) und vier Pfirsische, die haben zusammen 1400 Gramm. Mit einem Mal bekomme ich das alles gar nicht rein. Obst und Gemüse sollen aber doch so gesund sein... einen Indernetzzugang gibt es hier nicht, damit scheint es in ganz Griechenland schlecht auszusehen. Mehrmals muss ich ins Wasser, am Abend esse ich in Kalá Nerá eine große und sehr leckere Pizza. Vorher ist mein Hinterrad etwas druckschwach, auch hier hat es ein Stachel bis durch geschafft.
23.00 ist Feierabend. Die Waschräume sind nicht nach Männlein und Weiblein getrennt, aber keinen scheint es zu stören.

Freitag, 24.09. Kurs Évia
13.15 soll ein Schiff zu den Sporaden auslaufen. Also mache ich mich früh langsam scharf, kurz vor zwölf rolle ich nach ausgiebigem Schwimmen vom Hof – gleich über den Strand, kürzer und ohne die Steigung am Tor. Nach einigen hundert Metern zweigt rechts eine Straße nach Áno Gatséa mit Hinweis auf die Pílionbahn ab. Sollte hier der jetzige Ausgangspunkt sein? Ich fahre also die fast zwei Kilometer steil hoch und gehe dann noch 500 Meter zu Fuß. Der Bahnhof kommt nach einem Tunnel, es ist aber auch nur ein Durchgangsbahnhof mit zwei Weichen. Zurück nach Foto, beim Aufschließen stelle ich den Verlust von meiner Pitlocknuss fest. Die muss gestern beim zweiten Platten auf dem Zeltplatz runtergefallen sein. Also zurück, suchen. Sie bleibt verschwunden. Hoffen wir auf störungsfreie Weiterfahrt, ein Radausbau wird jetzt schwierig. In Áno Lechónia kommt das Streckengleis in das Straßenplanum, natürlich ist es zugeteert. So bleibt das außer beim Bf Káto Lechónia bis Ágria. Hier ist der Bahnhof in gutem Zustand, es hängt ein Fahrplan aus, wie ich weiterfahren will, kommt tatsächlich ein Zug aus Vólos. Sommerwagen aus dem Altbestand, bespannt mit einer vierachsigen Schöma-Diesellok, äußerlich auf Dampf getrimmt, vor allem aber leise. Leider fährt der Zug erst 13.00 zurück, für mich zu spät, also muss ich so weiter. Zu ein paar Fotos reicht es, den Führerstand darf ich mir auch angucken. Für die Feldspur ist er recht geräumig.
Vor Vólos passiere ich ein Zementwerk mit eigenem Hafen, dem Stadtstau entgehe ich durch die Privatumleitung über die Uferpromenade. Die Pílionbahn verläuft bis Vólos neben der Straße, da es kaum Fußgänger gibt, kann man sich den Betrieb hier leisten. Ich bekomme meine Fahrkarte, mehr aber auch nicht. Die Abfahrt 13.15 ist ein Tragflächenschiff, noch bevor ich mit der Besatzung Kontakt aufnehmen kann, werde ich von einem Mann in Zivil, mittleres Alter, ziemlich heftig weggeschickt und komme nicht mal in die Nähe der Stelling. Ich glaube, das ist »bin Wichtig«. Wird der nicht gesucht? An der Fka bekomme ich problemlos mein Geld zurück. Ein reguläres Schiff fährt täglich 12.00, dienstags 9.00. Der Fahrplan und besonders die Fußnoten sind wieder winzig geschrieben, man kann es kaum erkennen. Noch einen Tag will ich hier nicht vergeuden, die Sporaden bleiben schwierig. Ich werde um den Pagasitischen Golf rum Richtung Évia fahren. Bei der Stadtdurchfahrt bekomme ich in einem Eisenwarenladen einen 14/15er Maulschlüssel, der schließt eine empfindliche Lücke in meinem Bordwerkzeug. Am Bahnhof gibt es wieder Geschrei, ich versuche, das Gebäude mit dem 600mm-Gleis davor zu fotografieren. Die Terrorkämpfer sind wachsam. Beim strategisch wichtigen Vierschienengleis mit drei Spurweiten (1435, 1000 und 600mm) zum Hafen versagen sie aber kläglich, völlig unbewacht komme ich zum Schuss. Wenn ich das an Al Quaida verkaufe... Das Ende des Abendlandes ist verdammt nah.
Bis Mikrothíves fahre ich jetzt auf dem Autobahnzubringer. Es ist heiß, mein Wasserverbrauch ist dementsprechend hoch. In Mikrothíves biege ich nach Süden ab, jetzt habe ich den Wind fast direkt von vorn. Die Fuhre wird immer langsamer. Knifflig, weil nicht geradlinig, ist die Ortsdurchfahrt in Almyrós. Seit der Trennung vom Autobahnzubringer fahre ich noch dazu durch eine baumlose Ebene, erst durch Baumwoll- und Maisfelder, dann durch Ödland. Nach der Autobahnquerung tauchen links antike Reste auf, laut Schild die Stadtmauern von Alos. Da gucke ich doch mal hin, wegen meiner Laufradprobleme aber zu Fuß. Die Archäologen arbeiten an einem Stadttor, offenbar wurde es später zugemeiert. Die Verschlussmauern bestehen jedenfalls aus völlig anderem Material.
In Súrpi muss ich Essbares nachfassen, u.a. 750ml leckeren Joghurt im Henkeltopf. Die Ebene endet hier, nach dem Ortsausgang steigt die Straße heftig, das passt gut zum noch immer vorhandenen Gegenwind. Langsam wird die Zeit knapp. Laut Handbuch fährt das letzte Schiff 18.30 ab Glýfa nach Ajiókambos. Noch immer fehlen 29 Kilometer, es ist 17.10. Die Fuhre klemmt... Über 300 Meter ist der Bergrücken hoch, dann muss ich wieder runter auf Höhe null. Hier, in Achílio gibt es wenigstens Zimmervermieter, falls nichts mehr geht.
Noch einmal muss ich 200 Meter hoch und falle dabei fast vom Bock. 18.31 bin ich auf der Scheitelhöhe, 18.38 an der Pier. Laut Fahrplan letzte Fahrt 20.15, nur gut. Es gibt hier sogar Duschen am Ufer, also runter vom Bock und rein in den Teich. Sofort sind die Anzeigen wieder im Sollbereich. Wieder draußen nehme ich mir die Karte vor. 20.45 wäre ich etwa in Agiókambos, bis zur Zeltwiese bei Pefkí sind es dann noch 19 (Nacht)kilometer. Nicht so berühmt. Ich werde es mal mit den Zimmervermietern versuchen. Der erste Versuch geht schief, die Gute will mich nicht. Sie scheint „diesem Hungerleider“ nicht zu trauen. Beim Weiterfahren werde ich weiter vorn angesprochen und schnell handelseinig. Die 30€ tun zwar weh, aber ich kann ohne weitere Mühe das Ruhefeuer einrichten. Abladen, unter die (spärliche) Dusche, dann eine Pizza essen und dabei schreiben. 23.00 liege ich in der Koje.

Sonnabend, 25.09.
Munter werde ich halb acht. Zuerst gehe ich ins Bad, dann lade ich wieder auf, die Abfahrt 9.15 wird problemlos möglich. Vorher nehme ich noch Verpflegung, die Fahrkarte kostet dann nur1,23€. Daran kann man sich gewöhnen. Die »Kapetan Aristidis« ist ein drei Jahre altes und gut gepflegtes Schiff, Bauart Landungsschiff in Zivilversion. Das Hauptdeck wird halbvoll. Unterwegs ist es wieder sehr windig, der Kapitän versteht sein Handwerk und steuert den sehr offen liegenden Anleger mit dem Wind an um dann mit nur einer Festmacherleine stabil zu liegen. An Land muss ich zuerst frühstücken, dann im Wasser verschwinden.
Gut 10 Kilometer und ein Huckel sind es bis Lutrá Adipsú. Als erstes sehe ich wieder Fährschiffe, von hier aus kommt man nach Arkítsa, Richtung Livadia. Ab dem Ortsausgang ist die Straße, laut Karte »schöne Streckenführung«, erstmal wegen Steinschlag gesperrt. Mangels Alternativen fahre ich weiter, es ist zwar wenig Betrieb, alleine bin ich aber nicht. Es ist eine typische Küstenstraße, viel zu breit aus dem Hang gesprengt, gelegentlich fühle ich mich an die Adriamagistrale erinnert. Heute ist es bewölkt und kühl, sobald die Sonne mal rausguckt, wird es warm. Vor Róvies passiere ich einen offenen Zeltplatz, dann biege ich scharf links in Richtung Inland ab. So muss ich zwar in größere Höhen, dafür soll es aussichtsreicher sein. Es geht auch gleich ordentlich zur Sache, mehrmals muss ich vom Bock und schieben. Anders geht es wirklich nicht. Endlich auf einer Passhöhe muss ich rechts abbiegen, statt ins Tal zu rollen steigt es weiter. Vor Kokkinomilia geht überhaupt nichts mehr, jetzt muss ich das Leitungswasser von Glýfa trinken, es ist nicht berühmt. Noch immer sind es vier Kilometer mit Schiebeabschnitten, dann bin ich endlich auf der Scheitelhöhe. Bis Kerasiá geht es ein bisschen hoch und runter, hier kann ich dann endlich Flüssigkeit nachfassen. Sofort läuft es besser. Noch einmal muss ich runter und wieder hoch, dann bin ich auf der Hauptstraße. Voraus sehe ich eine große Qualmwolke, Hubschrauber und Flugzeuge scheinen Wasser abzuwerfen. Sieht verdammt nach Waldbrand aus. Hoffentlich gibt das morgen keine Probleme.
Zwei Kilometer nach Ajia Anna zweigt links die Straße zur Küste nach Angáli ab, da gibt es einen Zeltplatz. Er ist auch angeschrieben, ich passiere drei Vorwegweiser. Dann – ist er zu. So ein Mist! Wieder muss ich es mit einem Privatzim­mer versuchen, hier ist es schwierig, die Gebäude sind freistehend und leer, es steht nur »Domatia« dran und eine Telefonnummer. Ich will mir schon einen Platz im Wald suchen, es ist schon nach 19.00, da sehe ich ein Schild an einem Res­taurant. Frage beim Wirt, der sagt, ja, aber warte 15 Minuten. Klar, was sonst, ich trinke inzwischen ein Bier und schreibe. Der Zimmerverantwortliche kommt, wir gehen hoch. Das Zimmer sieht gut aus, alles neu und in Ordnung, soll aber 40€ kosten. Das reißt verdammt tiefe Löcher, jetzt gibt es aber keine Alternative. Ich nehme es, zur weiteren Kostendämpfung gibt es heute Spa­ghetti, im Tiegel gekocht. Geht auch! Weil es fliegende Stechtiere gibt, muss der Klimabläser ran. Ich stelle ihn auf 20°C, noch etwas schreiben, 23.30 in die Koje.

Sonntag, 26.09.
Heute ist Sonntag, das habe ich vertrieft. Zum Glück haben ein paar Läden doch offen – nur kein Teigaffe. Deshalb gibt es heute Luft mit Brot aus der Tüte. Ich schreibe noch etwas nach, kurz nach zehn mache ich mich dann scharf. Einen Pfirsisch von gestern hatte ich noch an Bord, irgendwo muss der den Ameisen in die Nase gefahren sein. Also mache ich die Proviantlast völlig leer und werfe alles, was lebt, hochkant raus. Immer diese Schwarzfahrer!
Die Straße am Küstenstreifen endet etwa zwei Kilometer vor Kría Vrísi, dem nächsten Dorf. Vielleicht ist ja doch was zu machen und ich kann mir die 200 Höhenmeter sparen. Kurz nach der Zeltplatzleiche endet der Asfalt, der Weg ist aber weiter fest mit vielen Spuren. An einer Reitbasis biegen viele rechts ab, ein paar hundert Meter später knickt der Weg dann rechtwinklig links zum Strand ab und dann wieder 90° nach rechts. Hinter einem rechteckigem Platz mit Mauereinfassung (sieht aus wie ein frühzeitig gescheitertes Bauprojekt) ist dann Fahrt Ende. Ca. einen Kilometer weiter beginnt Steilküste, hier gibt es keinen Ausgang. Dafür gehe ich aber mal ins Wasser. Ein kilometerlanger, fast unverbauter Kies-Sand-Strand, das muss unter EU-Verhältnissen ein Versehen sein. Mal gucken, wie das hier in zehn Jahren aussieht...
Nach dem Baden, ein bisschen vermüllt ist der Strand durch die Straßenzufahrt allerdings, versuche ich am Reiterhof vorbei rauszukommen. Der Fahrweg ist zwar lang, holperig und bogenreich, er bleibt aber immer befahrbar. Eine Abzweigung führt rechts den Berg hoch, da will ich nicht hin, dann kommt eine Kreuzung, der Wegweiser liegt unten. Ich hebe ihn auf, na also, Kirínthos und anderes links. Durch Baumwollfelder bin ich nach vielleicht 1000 Metern wieder auf Asfalt.
Noch immer kreisen die Feuerwehrflugboote, ein großer Hubschrauber, ich halte ihn für eine lange nicht mehr gesehene Mi 6, holt mit einem Außenbehälter Seewasser. Auf der Hauptstraße durchfahre ich nach Mandúni erst eine Ebene, dann geht es in ein Flusstal (der Fluss heißt Kiréas, erfahre ich viel später) hinein und nach wenigen Kilometern liegt das Waldbrandgebiet vor mir, es qualmt noch, die Feuerwehr ist mit viel Personal und Technik vor Ort. Das Brandgebiet zieht sich kilometerweit rechts von der Straße den Bergrücken entlang, einmal passiere ich auch eine Brandstelle links von der Straße. Sieht verdammt nach der aus einem Auto geschnipsten Zigarette aus. Eine pauschale und saftige Schadenspräventionsabgabe auf alle Tabakwaren, das wäre doch mal was.
In Prokopi ist eine kirchliche Festivität, es ist ganz schön was los, hier komme ich zum ersten Mal bei dieser Fahrt zu den beliebten Suvlaki. Am Kircheneingang gibt es sogar Schlängelgitter, ich will aber nicht verschwitzt in die lange Hose steigen und lasse den Pastor in Frieden.
Nach Prokopi, weiter oben im Kiréastal, endet das Waldbrandgebiet, die Straße steigt über 16 Kilometer bis auf 622 Meter. Würde man die Kiefern gegen Fichten austauschen, hätte man ein deutsches Mittelgebirge.
Die Feuerwehr ist weiter präsent, auf der Passhöhe ist es nicht sehenswert, nur eine Ansammlung von Restauratäten, Ájios. Ich fahre gleich weiter zu Tal, dann nochmal über einen Bergausläufer, weiter nach Kastélla. Ab hier bin ich in der Ebene vor Chalkida. Seit einiger Zeit ist die Sonne weg, von Norden her werden die Wolken immer dicker. Schon lange vor Chalkida ist die Straße von Autohäusern in Massen gesäumt, dazu ist sie staubig, dreckig und müllig. Wieso komme ich immer über den hässlichsten Weg in Mittelmeerstädte?
Das Gewitter ist kurz vor mir in Chalkida. In den Windböen komme ich mir vor wie beim Sandstrahlen. Der Regen setzt ein, ich stelle mich unter und gucke ins Kursbuch. Na also, 17.20 fährt ein Zug direkt bis Pireas! Es ist 16.55, also Hemd aus, weiter mit Volldampf. Einbahnstraßen, Blockumfahrungen. Vorher hat es wochenlang nicht geregnet, jetzt (noch) nicht sehr viel. Der Schmierfilm senkt die Haftreibung. An einer Straßenecke, bergab, 90° links, erlebe ich wieder die praktische Wirkung. Auf dem Bauch rutsche ich über die gesamte Kreuzung. Jetzt sehe ich aus wie eine Sau, dem Traktor hat es kaum geschadet. Nur der Lenkertaschentragrahmen will wiedermal gerichtet werden...
An der nächsten Gelegenheit halte ich wieder, mit dem Inhalt der Wasserflasche werde ich halbwegs sauber. An der Brücke über die Meerenge klemmt es wieder (auch hier fahren die Autisten bei Regen, als säßen sie bis zu den Brustwarzen im Dreckwasser), zum Glück ist der Bahnhof gleich dahinter links. Wieder wollen mich die Aufpasser der Firma Wackenhut nicht zum Zug lassen („Was willst Du hier?“ – „blöde Frage, eisenbahnfahren natürlich!“), dann mault man wegen dem Fahrrad. Jetzt (17.15) habe ich, auch weil es pinkelt, überhaupt keine Lust auf Erklärungen und werde sehr böse. Das scheint zu wirken, 17.18 ist meine Ladung im Zug. Es sind wieder die neuen Schnellzugwagen, der letzte sogar mit Seitengang. Die Fahrradtasche bleibt hinten an der Übergangstür, den Rest staue ich im Gepäcknetz. Pünktlich geht es los, wir halten an jeder Milchkanne. In Inoi verschwinden meine Abteilnachbarn. Immer noch endet hier auch die Fahrleitung. Die Zugführer bestellen mich zu sich, sie wollen wissen, woher ich komme und was ich bei der Eisenbahn mache. Dann bekomme ich einen aktuellen Stadtplan von Athen und Pireas. Danke!
Der Bahnhof Athína Larissis hat einen neuen Bahnsteig bekommen, der Brü­ckensteg ist mit Olympiaplanen verkleidet. Das war es auch schon, das neue Stellwerk ist noch immer nicht in Betrieb. Bis Pireas sind altdeutsche Gittermasten das Maß aller Dinge. Doch, eins ist neu: eine gemeinsame und lange Brücke, für vier Gleise ausgelegt, erspart mehrere Schranken, vor allem die mit der O-Bus-Fahrleitung (Später erfahre ich, dass die Brücke nur wegen dem Autobahnbau eingefügt worden ist). Ein parallelfahrender Meterspur-IC bringt (hoffentlich) gute Fotos, durch das Gewitter ist die Luft unter den Wolken heute sehr klar. Nach dem Güterbahnhof trennen sich Regel- und Meterspur, über die Hinterhöfe und auch mitten auf der Straße geht es bis Pireas Seedienstbf. Über die Pier komme ich, wie vor zwei Jahren entdeckt, ohne Halt an Kreuzungen quer durch das Hafengebiet bis zur Akti Kalimassioti mit den Fahrkartenbüros neben den Endbahnhöfen der U- und Peloponnisosbahn. Hier hat sich rein gar nichts verändert, unschöne Gebäude, alles voll Stinkblech, viele Leute, an jeder Ecke riecht es anders. Grundfarbe grau, aufgelockert durch Reklame.
Mit Naxos wird das heute Nacht nichts, also Variante B, Kreta. Ich nehme eine Fahrkarte nach Chánia. MFS Lissios von Anek Lines ist mal wieder eine ältere Dame nach nur teilweise gelungener Schönheitsoperation. Für 20€ muss man auch nicht unbedingt die »Bremen« erwarten. Meinen Edeltraktor stelle ich steuerbord achtern ab, drei Decks höher entfalte ich hinter den »Pullmansitzen« meine Isomatte. Die Zeit der Kojen ohne Aufpreis ist bei Anek leider nun auch vorbei, der »Zeitgeist« hat gewonnen. Auf dem Bootsdeck finde ich aber eine Dusche, auf einige Anektraditionen ist also noch Verlass. Auf dem Achterdeck esse und schreibe ich, dann rutsche ich frisch geduscht in den Schlafsack.

Montag, 27.09. Chánia–Réthimno
Der Wecker steht auf 5.00. Ich schlafe aber schlecht, es ist viel zu warm, der linke Oberarm tut mir auch weh, das Licht brennt die ganze Nacht über mit voller Stärke. Das habe ich alles schon besser erlebt. Will man etwa mit aller Gewalt Kammern verkaufen? Endgültig munter werde ich aber erst bei der Meldung, den Hafen von Chánia erreicht zu haben. Es ist 6.24 und stockfinstere Nacht. Bis ich auf dem Hauptdeck bin, dauert es ewig, der Fußlahmenverein hat offenbar genau heute hier seine Jahresvollversammlung. Dann komme ich nicht raus, ich bin völlig zugebaut. Die Besitzer der beiden Fahrzeuge, die mich blockieren, sind auch beim Fußlahmenverein.
Der Hafen von Chánia ist in Súda, sechs Kilometer außerhalb. Die Fußlahmen von eben fangen auf der Straße mit 100 fremd-kW sofort wieder an, zu drängeln. In Chánia wird es gerade hell, die Stadt ist noch fast völlig ruhig. Ich finde sogar eine Indernetzhütte, die fangen aber erst 11.00 an. Dann fahre ich runter zur Altstadt und zum Stadthafen. Langsam meldet sich das Verdauungssystem. Erst, nachdem ich bei einem Hafenagenten nachgefragt habe, finde ich den Donnerstuhl. Einstmals sicher feudal, jetzt verbraucht und verdreckt, natürlich alles Stehhütten. Igittigittigitt. Ich bin trotzdem froh, erleichtert wieder rauszukommen. Östlich der Altstadt, an der Akti Minali (heißt wirklich so) gehe ich (endlich) ins Wasser. Mit dem geprellten linken Arm schwimmt es sich aber schlecht.
Im alten Hafen gibt es aber auch eine Internethütte, hier komme ich schon um neun an die Rechenmaschine. Oh Gott, säckeweise Post, und das Radforum haben sie auch noch verschlimmbessert. Erst zum Mittag höre ich auf, esse dann wieder hinter der venezianischen Festung und setze den Kurs. An der Südküste gibt es hier nicht einen Zeltplatz. Ich muss nach Réthimno. Hier ist die Nordküstenstraße auch noch Autobahn! Das kann was werden. Erst suche ich eine Weile nach dem Ausgang Richtung Súda, dann passiere ich einen martialischen Marinestützpunkt. Sogar an den Buckelwohnblöcken verbieten riesige Schilder das Fotografieren. Dann ist die E75 doch nur zweispurig, mit breiten Randstreifen und blauen Wegweisern. Es geht erstmal eine ganze Weile bergauf durch das Hinterland bei Vámos, dann wieder runter und ab Jorjúpoli küstennah bis kurz vor Réthimno. Nur sind es eben 62 relativ langweilige Kilometer. Vor Réthimno passiere ich – was mit dem Fahrrad eher selten passiert – das Schild »Autobahn Ende«. An einer Baustellenumfahrung sehe ich, dass im Straßenverkehrsetat doch noch Luft für Steuersenkungen ist. Durch Réthimno fahre ich gleich durch bis Misíria. Tatsächlich, der Zeltplatz existiert, er ist auch offen und in gutem Zustand. Aufbauen, duschen, in Perívolia noch mal an die Rechenmaschine, Briefe schreiben. Erst 0.30 bin ich in der Koje.

Dienstag, 28.09.
Erst halb neun rutsche ich aus der Koje. Die gestern gewaschenen Sachen sind trocken, aber gestern habe ich auch gesehen, dass ein Kettenröllchen fehlt. Die Kette ist zwar sowieso am Ende und muss nächste Woche raus. Ehe ich aber antriebslos dastehe, wechsle ich besser das Innenglied. Anschließend frühstücke ich ausgiebig, heute habe ich sogar einen Tisch, dann mache ich mich scharf und gehe als letztes in den Teich. Der ist hier – sandstrandtypisch – etwas aufgequirlt. Zu sehen gibt es hier aber soundso nicht viel. Noch einmal halte ich bei der Indernetzbude, zwei Briefe schreiben und etwas schmökern. Links und rechts von mir wird Counterstrike, ein typisches Ballerspiel, zelebriert, das Geknatter und Gezirpe nervt irgendwie.
Dann bin ich fertig, die Straße nach Süden muss ich wieder etwas suchen. Die Steigung beginnt überaus heftig, an der Überwerfung mit der neuen E75 läuft der Schweiß aus allen Löchern. Ein bisschen später lässt die Steigung aber nach, es geht durch ein Tal weiter aufwärts. Den Friedhof von alt-Arméni hebe ich mir für die Heimfuhre auf. Nach durchziehenden Wolkenfeldern heute Mittag ist der Himmel jetzt wieder blau. Hinter Arméni überquere ich einen kleinen Bergrücken, dahinter geht es leicht talwärts, danach eben, dann steigt es wieder Der höchste Punkt liegt heute bei nur gut 400 Metern. Diese Nord-Süd-Strecke ist doch relativ heizerschonend. Schließlich geht es bis zur Abzw. Bále abwärts. Nach Plakias, dem nächsten Zeltplatz, sind es praktischerweise über jeden Weg 21 Kilometer. Spontan lege ich die Ostroute über Koxané fest, nach der Abzw. Fratí fahre ich durch die Kurtaliotikósschlucht mit senkrechten Wänden aber relativ breiter Sohle. Die Straße konnte man ohne größere Kunstbauten einbauen. Nach einem kleinen Anstieg raus aus der Schlucht nach Asómatos geht es über Lefkója nur noch talwärts. Der Zeltplatz Apollonia ist tatsächlich offen, drauf steht schon ein Zelt von Kollegen – ein italienisches Paar, auch mit den Fahrrädern da. Nach dem Aufbauen muss ich erst unter die Spritze, dann will ich was gegen den Hunger tun. Ein Netzausfall schränkt die Auswahl ein, nicht alle Wirte haben einen Notstromdiesel. Nach der Pizza Hawaii schreibe ich noch zwei Tage und bin gegen Mitternacht in der Falle.

Mittwoch, 29.09.
Wieder weckt mich die Wärme erst 8.30. Raus, ins Bad, einkaufen und frühstücken. Nach zehn fahre ich zum ersten Mal bei dieser Fahrt nur mit Tagesgepäck los. Die Steigung nach Séllia ist gleich saftig, ich schiebe eine ganze Weile, Kein Wunder bei weit über 100‰, nach einer halben Stunde bin ich 2,6 Kilometer weiter (aber 350 Meter höher). Durch Séllia fahre ich durch, bis Rodákino sind es zwölf Kilometer ohne horizontales Stück, hoch über der Südküste. Man merkt die Regenarmmut, alles ist trocken braun, nur die typischen giftigen Lilien ragen neben gelegentlichen Olivenbäumen aus der Trockenheit. In Rodákino brauche ich unbedingt Wasser. Kurz danach geht es steil runter in einen Barranco und dann gleich wieder genauso steil über Serpentinen raus. Vier entgegenkommende Busse sorgen dabei für Abwechslung. Weiterhin geht es rauf und runter, nichts für schwachbrüstige Heizer. Als Rückweg über Petrés und vollbeladen gestrichen! In Ájios Nektários (hl. Honig?) fahre ich rechts raus und suche den Weg in die Ásfenduschlucht. Es wird sehr kratzig, alles voller Macchia, dann endlich finde ich den richtigen Weg. Die Schlucht hat zwar steile Wände, ist aber relativ breit, noch dazu steigt die Sohle relativ stark an, mehrfach sind Serpentinen eingebaut. In der Hitze, die Sonne knallt senkrecht rein, breche ich ab, dann fahre ich drei Dörfer und zwei Flaschen Wasser weiter bis zur Imbrósschlucht. Wieder stelle ich am Einstieg meinen Renner ab, nehme den Rucksack und gehe los. Im unteren Abschnitt ist der Talgrund voller losem Flussgeröll, nach ungefähr einem Kilometer wird es besser. Am Einstieg steht ein dreisprachiges Schild, „Länge 8km, Tickets (was immer das sein soll) nach 5km“. Na, wir werden sehen. Das Tal wird enger, die Wände höher und steiler, bald stehen sie senkrecht. Hier weiden Ziegen, im Handbuch steht, man soll auf sie achten, sie treten gelegentlich Steine aus der Wand. Stimmt, fünf Meter neben mir landet ein faustgroßer Brocken. Das verursachende Meckertier steht zehn Meter höher in der senkrechten Wand. Der Talgrund steigt jetzt stärker an, teilweise ist der alte Pflasterweg erhalten. Auf der Sohle stehen alte Zypressen, die ich erst für Tamarisken gehalten habe. Nach einer ganzen Weile, so richtig grandios war es noch nicht, taucht tatsächlich eine Kassenbude auf. Sie ist aber zu. Ich lasse also meine Tasche stehen, um nur mal reinzugucken. Hier geht es aber erst richtig los. Mit einem Mal wird es eine echte Klamm, eng und gewunden. Auf einem Holzschild steht, engste Stelle, 1,60m. Stimmt. Ich gehe bis zum Ende des Klammabschnites, dann kommen mir zwei mal zwei Wanderfreunde entgegen. Außerdem ist es 16.30, Zeit für den Rückzug. Bis zum Dorf Imbros muss ich nicht gehen (jetzt fährt sowieso garantiert nichts zurück). Runter geht es deutlich schneller, ich überhole zwei Kameraden. Mein Bock ist noch da, die Heimfuhre aber lang. An der Talquerung in Rodákino nerven jetzt keine Busse, ausgerechnet am tiefsten Punkt auf der Brücke zwingt mich doch ein kraftfahrender Nichtskönner zum Halten. Sehr vielen Dank auch! Am Dorfkonsum von Rodákino nehme ich nochmal Wasser, der Weiterweg geht ja noch einmal hoch auf 480 Meter. Kurz vor dem Scheitelpunkt geht die Sonne tiefrot unter. Die Talfahrt nach Selliá ist etwas heikel, die im letzten Dezember in La Laguna eingebauten Bremssohlen vorn sind schon wieder Mohnblätter. Unten in Plákias ist es dann dunkel, erstmal muss ich ins Wasser – ohne Hose. Dann fahre ich in Richtung Ortsende, vertilge eine Pizza Capricciosa. Kleiner, aber dicker als gestern und überaus nahrhaft. Tag aufschreiben, mit einem Paar aus Bochum unterhalten, zuletzt Post beantworten, spät in die Koje.

Donnerstag, 30.09. Nordkurs
Schlafen bis um neun, meine Nachbarn sind schon weg. Ins Bad, zum Dorfkonsum und an die Krippe. Um elf bin ich abfahrbereit, bezahle und gehe (mal bei Tageslicht) in den Teich. Na also, am Südende der Bucht ist großräumig Textilschonung angeordnet. Leider ist das Wasser durch den Sandboden und den Wellengang nicht besonders klar. Ich schwimme bis zur Felswand links, Höhlen oder ähnliches finde ich aber nicht.
Um eins fahre ich los, Hoch nach Mirthios und durch die Kotsifuschlucht. An deren Ende bin ich bei 450 Meter, muss dann bei Bàle wieder runter auf 290 und darf noch einmal auf 450 klettern. Eine Weile geht es jetzt undefiniert hoch und runter, als Letztes steil abwärts bis in die Altstadt von Réthimno. Beruhigt sehe ich ein ANEK-Schiff im Hafen, kaufe auch gleich eine Fahrkarte (26,70€) und gucke mir dann die Altstadt an. Das besteigbare Minarett finde ich aber nicht. Noch einmal gucke ich eine Stunde ins Indernetz, dann muss ich in den Teich und an Bord. MFS Aptera ist wieder eine ältere Dame, die Innenräume sind aber nicht taghell erleuchtet und schön kühl. Ich finde eine gute Isomattenstelle, entfalte den Schlafsack, dann esse ich auf dem Achterdeck, schreibe den Tag auf (endlich bin ich auf Stand), 22.00 liege ich in der Koje.

Freitag, 1.10.
Die Klimatisierung hält nicht durch, gegen zwei wird es wieder warm. Munter werde ich kurz vor fünf, die attische Küste mit Pireas liegt an Steuerbord. Eine Dusche gibt es an Bord nicht, da bin ich von ANEK enttäuscht. Also muss Zähneputzen reichen. Dann steige ich auf das Achterdeck, kurze Zeit später liegen wir mit gestoppter Maschine, offenbar sind andere Schiffe wichtiger. Etwa 5.20 nehmen wir wieder Fahrt auf, dann wenden wir im Hafenbecken und machen am gleichen Liegeplatz wie bei der Hinfuhre fest. Erstaunlich früh werden die Fahrgäste auf das Hauptdeck gebeten – erstaunlich spät lässt man sie dann drauf. Offenbar hat der Fußlahmenverein seine Jahreshauptversammlung beendet und ist jetzt geschlossen auf der Heimfahrt. Richtig bemerkenswert ist jedesmal, wie die Fußlahmen rennen können, wenn die Fährbrücke aufgelegt wird. Sie rennen dann genau 20 Meter, gleich an Land bleiben sie vollkommen ermattet stehen. Wieder einmal kommt der Wunsch nach Bordwaffen auf...
Die Straße nach Athen – Odos Athinio – beginnt am Peloponnisosbahnhof. Durch den Hafen fahre ich bis zum Ausgang davor und gucke, nachdem mich, wie üblich, ein Hund wütend angekläfft hat, auf den Fahrplan. Na also, 6.04 fährt vereinigt, das ist neu, der (IC) 20 nach Olimbia mit dem 420 nach Kalamata. Vorn ein dreiteiliger VT in rot-weiß mit, dahinter ein rot-blauer zweiteiliger ohne IC-Zuschlag. Natürlich bis Kórinthos mit den gleichen Fahrzeiten. Jedenfalls spart mir das eine nervige Stadtautobahnfahrt, ruck-zuck ist meine Fuhre in Einzelteilen verladen. Bis Athen Pelopon. sind es zwar so auch 24 Minuten, aber deutlich entspanntere. Während der Fahrt sehe ich, die neue Brücke ist auch nur wegen der Autobahn gebaut worden. Na ja, besser als gar nichts. Böse Blicke ernte ich auf dem Peloponnisosbahnhof, während 20 Mann reinstürmen wollen, muss ich erstmal abladen. Bei der Schmalspur hart man keine Metalldetektoren aufgestellt, bin Wachsams laufen aber auch jede Menge rum und gucken böse. Genauestens wird das Aufrüsten beobachtet. Für Fotos ist es leider zu dunkel (es ist ja immer noch Nacht).
Ich fahre nach Norden weg, über die Schranke und dann 500 Meter weiter vorn über die noch immer vorhandene Hubseilschranke an der Odos Lission zurück zum Bahnhof Larissis. Hier muss ich die Weiterfahrt sichern. Noch immer gibt es die bekannten zwei Schalter links, Fahrgäste für Nicht-IC-Züge werden allerdings in die Bar am Gangende verwiesen. Ich will den Zustand der Strecke bis Larissa bei Tag sehen, da die nächste Zeltwiese zehn Kilometer außerhalb von Thessaloniki liegt, möchte ich auch bei Tageslicht ankommen. Also versuche ich, 13.22 zu fahren und bekomme für diesen Zug auch eine Platzkarte, der Spaß kostet 18,90€ Zuschlag. Ganz schön saftig.
Einen Blick in die U-Bahn gibt es nicht, offenbar haben US-»Sicherheitsberater« mitgewirkt, die Anlagen sind erst nach der Wanne zu sehen. So viel Aufwand für nichts!
Beim Hellwerden fahre ich über Schleichwege, der neue Stadtplan hilft da sehr, in Richtung Plaka und Akropolis. Hinter dem Karäskakiplatz biege ich aber einmal falsch ab, das führt zu einer Ehrenrunde bis zur Odos Konstandinupoleos. Jetzt weiß ich aber, wo ich zu Eisenbahnfotos in der Stadt komme. Über den Bahnhof Thissio der alten U-Bahn fahre ich die Apostolu Pavlu, jetzt tatsächlich Fußgängerzone, bis zur Akropolis hoch. Es ist dreiviertel acht, die Sonne geht gerade auf, vielleicht 30 Personen lungern schon am Eingang. Ich warte in Kassennähe, bin als zweiter dran und, nachdem ich meine Möbelfuhre weggesetzt habe, auch beizeiten drin. Der Niketempel ist immer noch weggepackt, am Parthenon ist auch immer noch die Nordwestseite in Arbeit, die Propyläen sind nur zur Hälfte da. Das Erechthion ist aber schon eine Weile fertig und jetzt auch freistehend in gutem Licht. Schon die wenigen Besucher um diese Zeit beherrschen aber die Kunst, in der Schusslinie zu stehen, perfekt. Ein Herzchen mit verdammt spitzen Absätzen kommt plötzlich und vor mir auf die Idee, ein Gruppensiegesfoto ihrer Lieben zu arrangieren, trabt drei Schritte rückwärts, direkt auf meinen rechten Fuß. Jetzt will ich mich aber nicht mehr zurückhalten und huste ihr kräftig was.
Nach dem Schuss verschwinde ich im Museum, dann wird es langsam voll. Um zehn sind die Stufen vor den Propyläen voller Leute, unten stehen Massen von Reisebussen. Durch das unscheinbare Bevletor verlasse ich hochzufrieden den Burgberg, mache einen Abstecher zum Filopaposhügel (von dem aus man die Akropolis am besten sieht) fahre ich an der »Höhle des Pan« (hier ist offenbar die Panik erfunden worden) vorbei runter zur großen Agorá. Durch die Mehrfachkarte, die ganze Antike in einem Stück, kostet alles andere nichts extra. Ich gucke mir das sehenswerte Museum, von US-Archäologen chronologisch geordnet, in der vollständig rekonstruierten Stoa des Attalos an, dann gehe ich zum Ifästostempel. Der ist in wirklich bemerkenswert gutem Zustand. Leider darf man nicht mehr rein. Neben dem Namen Ifästos- (»Hephaistos«-)tempel geistert auch noch die Bezeichnung Thissio herum, nach einem gewissen Thiseas, den die Pauker in »humanistischen Gymnasien« immer noch Theseus nennen und der dem Minotavros in Knossós so schwer im Magen liegt.
Die römische Agorá mit dem Turm der Winde (der war aber kein öffentliches Klo, sondern eine Sternwarte) nehme ich auch noch mit. Davor fällt mir eine Ruine auf, vermutlich auch aus der Römerzeit. Es gibt weder eine Erklärung noch wird sie im Stadtplan erwähnt. Weiß der Geier, was es ist. Den Kerámikos muss ich sausenlassen, nach einem Blick auf das ehemalige U-Bahn-Bw Thissio, jetzt Sitz der Bahnmeisterei, muss ich in Richtung Hbf verlegen. Dahinter nehme ich Proviant, am seit Jahren unveränderten Schrankenposten an der Odos Lission in Höhe der Einfahrsignale komme ich bei einem Meterspur-IC aus Richtung Kórinthos zum Schuss. Wahrscheinlich zum letzten Mal, im nächsten April soll die Regelspur bis Kórinthos in Betrieb gehen, abschnittsweise braucht man das bisherige Planum für das zweite Gleis. Die neuen Signale stehen beim Bf Athína Larissis auch schon ungenutzt zehn Jahre, das Geld für das neue Stellwerk soll alle sein...
Die Wackenhut-Terrorkämpfer lassen meine Fuhre ungeröntgt auf den Bahnsteig, der Zug kommt sehr knapp vor der Abfahrtszeit und ist auch noch falsch gereiht. Ich darf drei Längen hinter rennen, und das auch noch zweimal mit Gepäck. Endlich fahre ich mal mit einem der LEW/MAN-IC-Triebzüge. Sie laufen sehr gut, die starke Nutzung sieht man ihnen allerdings an. Beim Streckenausbau ist hinter Larissa nicht viel, eigentlich nichts passiert. Ein EU-Projekt für die Ewigkeit.
Nach 18.00 lade ich in Thessaloniki ab und kann sogar noch einen Treffer auf einen Maschinenwagen landen, bevor eine Sicherheitsnadel lautstark protestiert. Ich will zum nächsten Zeltplatz, vielleicht 20 Kilometer „in Richtung Chalkídiki“, wie man im Handbuch lesen kann. Am Stadtrand wird aus der Hauptstraße eine Autobahn. Bis ich diese verlasen kann, dauert es eine Weile. Die einige hundert Meter danebenliegende Landstraße sieht genauso aus, sechs- bis achtspurig. Am Flughafen wird es Nacht, Karte und Realität sind mal wieder zweierlei. Endlich, nach fast doppeltem Weg, bin ich am Zeltplatz bei Ajia Triás. Viel bringt mir das nicht, er ist nämlich geschlossen. Nur die Wachhunde kläffen mich voll. Ich fahre weiter, in Néa Michanióna werde ich kilometerlang fehlgeleitet und lande auf der Ausfülle. Kurz nach Mitternacht bin ich am nächsten Zeltplatz in Ormos. Natürlich ist auch diese von der EOT besonders empfohlene Anlage geschlossen. Jetzt reicht mir das, davor auf der anderen Straßenseite baue ich auf einer Wiese auf. Den wenigen Autofahrern auf der Straße bin ich offenbar egal, nach einer Katzenwäsche aus der Flasche rutsche ich in die Koje.

Sonnabend, 2.10.
In der Stunde neun werde ich munter. Bis das Zelt trocken ist, dauert es eine Weile. Eilig habe ich es aber nicht, mein Zug fährt erst 18.00. Nicht zu schwimmen ist allerdings ein Fehler, erst in Thessaloniki sehe ich den Ozean wieder. Jetzt, bei Tag, halte ich mich an die Wegweiser „Thessaloniki“, mache dementsprechend wieder eine Ehrenrunde und kann in Epanomí endlich Mittel für das Frühstück laden. Zweimal muss ich in Thessaloniki dann ins Wasser, begeisternd sind beide Stellen nicht. Die Einbahnstraßen bringen mich fast zur Verzweiflung, in Gegenrichtung zum Ziel lasse ich mich nun mal nicht leiten. In einem Indernetzkaffee quäle ich nochmal den Rechner, dann fahre ich hinter zum Ellok-Bw. Ohne jemals viel gefahren sein werden die Eurosprinter neu lackiert. Auch hier gibt es Geschrei, sobald ich die Kamera auspacke.
Bei »Carrefour« lade ich die Verpflegung für zwei Nächte und einem Tag, 17.30 lade ich meinen Krempel in den Schlafwagen. Das Abteil habe ich wieder für mich alleine. An der Grenze in Idomeni gilt heute Alarmstufe 2, allen verdächtig Aussehenden wird der Pass abgenommen, im Polizeibüro soll es sie wiedergeben. Natürlich bin ich auch höchst verdächtig, ältere Frauen, Schlipsträger und Pfarrer gelten per Dekret als ehrenhaft. Die Ausweisrückgabe ist sehr lustig, ein griechischer Sheriff liest alle möglichen Namen vor (so, wie er glaubt, dass sie ausgesprochen werden). Mein Pass hat zum Glück eine unverwechselbare Hülle.
Kurz nach der makedonischen Grenzkontrolle verschwinde ich in der Koje.

Sonntag, 3.10.
Wieder machen die Serben den wenigsten Aufriss an der Grenze. Der Übergang in Belgrad hat 50 eigentlich beruhigende Minuten. Durch den miesen Gleiszustand wird es aber immer später, die Gegend will und will nicht nach Stadt aussehen. Die Übergangszeit schmilzt langsam ab, wir halten nochmal in Rakovica und klappern dann langsam am Messegelände vorbei. Genau 8.20 stehen wir dann auf Gleis 5. Der Anschluss nach Wien, der aber noch durch eine Rangierabteilung blockiert ist, wartet natürlich zwei Gleise weiter. Während ich noch versuche, meinen Renner lauffähig zu machen, packen schon zwei Kollegen vom Bahnhof Belgrad zu, ruck-zuck und über das freie Gleis 4 landet meine Ladung im Wagen nach Wien West. Unkomplizierte Lösung, in Deutschland undenkbar. Danke, Kollegen!
Die Weiterfahrt bleibt zäh, in Novi Sad geht es mit 30km/h über die Notbrücke. Die regulären haben die amerikanischen Helden heroisch bombardiert. Die Trümmer sind beräumt, der Wiederaufbau passiert offenbar pünktlich zu St. Nimmerlein. Die Grenzaufenthalte in Subotica und Kelebia dauern jeweils eine halbe Stunde, die Ungarn suchen auch noch nach Fleisch und Wurst. Nicht-EU-Knackwürste müssen eine Gefahr erster Ordnung sein – oder langweilen sich die Zöllner etwa? Meine durch nicht-EU-Gebiet beförderten griechischen Wurstbemmen entgehen jedenfalls der Kontrolle und Beschlagnahme.
In Budapest Ost wird es richtig voll, eine fehlgeleitete Reisegruppe muss auch noch mit. Plan, 18.40 sind wir in Wien West. Eigentlich will ich nochmal baden, ein ausgefallener Scheinwerfer vereitelt das aber. So schaffe ich es nur um die übernächste Ecke bis zu einer Internethütte. Post lesen, beantworten, im Radforum stöbern. 20.30 mache ich Schluss, schiebe zum Bahnhof zurück, verlade meine Fuhre (ohne Fahrradkarte) und packe mich in die Koje. Bis kurz nach halb sechs horche ich an der Matratze, gegen sechs muss ich dann abladen, erwische gleich einen Eilzug und bin nach sieben wieder zu Hause. Abladen, duschen, nochmal ins Bett.
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#551424 - 07.09.09 11:14 Re: Pílion, Évia, Kreta im Herbst 2004 [Re: Falk]
iassu
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Sehr netter Bericht, anschaulich und schön, wenn man das teilweise kennt. Nurtext ist zwar unmodern, der Trend geht eher zu Nurfotos, aber bei der lockeren Schreibe ist das ebenso unterhaltsam. Die Bahnlastigkeit in den aufgezeichneten Beobachtungen stört mich nicht.

In den letzten 5 Jahren scheint sich so einiges getan zu haben. Nur Anzeichen der Einrichtung einer Bahnlinie auf Kreta, die, sinnvoll verlegt, Umengen an Straßenverkehr einsparen könnte, tun sich überhaupt nicht auf. Die im Vinschgau haben es so schön vorgemacht. In Iráklio steht noch eine Uraltlok zu Dekozwecken. Also gegeben haben muß es da mal was. Heute bauen sie sogar im Reich der Hellenen leibhaftige Tunnels und sogar unterirdische Bahnhöfe. Mal sehen, wenn ich 120 bin, vielleicht dann.
...in diesem Sinne. Andreas
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#551434 - 07.09.09 11:45 Re: Pílion, Évia, Kreta im Herbst 2004 [Re: iassu]
Falk
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Keine Angst, Bilder gibt es. Gleich einbauen ist nur wesentlich aufwändiger, weil einfach mit reinkopieren eben nicht funktioniert. Außerdem muss ich dazu zu Hause sein, von unterwegs aus ist es wegen der regelmäßig sehr gemächlichen Netzwerkanbindungen kaum machbar.

Falk, SchwLAbt
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#551484 - 07.09.09 16:09 Re: Pílion, Évia, Kreta im Herbst 2004 [Re: Falk]
natash
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In Antwort auf: falk
Keine Angst, Bilder gibt es.

da bin ich aber froh. Wenn Du schon mal dabei bist, kannst Du auch ein paar von Bosnien zu dem anderen Bericht reinkopieren zwinker
Ansonsten: unterhaltsam zu lesen deine Berichte, wenn ich auch durch das Eisenbahnerkauderwelsch gelegentlich nur Bahnhof verstehe.
Mir selbst wäre die ganze Bahnfahrerei bei weitem zu stressig, dann knüppel ich lieber Transitkilometer auf dem Fahrrad herunter, aber da ist jeder anders und als Eisenbahnfan, gehört häufiges Bahnfahren vermutlich einfach dazu.
Gruß Nat
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#553470 - 16.09.09 21:43 Re: Pílion, Évia, Kreta im Herbst 2004 [Re: Falk]
k_auf_reisen
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Netter Bericht und interessant zu lesen, danke. Weckt auch bei mir viele Erinnerungen an Radtouren in Griechenland - wenn auch nur abschnittsweise in den von Dir beschriebenen Gebieten -, liegt aber bei mir noch länger zurück.
Gibt es einen speziellen Anlaß, daß Du jetzt eine Reise von vor fünf Jahren aufarbeitest? (Aus diversen Angaben schließe ich, daß es wohl kein Tippfehler ist.)

K.
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#553474 - 16.09.09 22:28 Re: Pílion, Évia, Kreta im Herbst 2004 [Re: k_auf_reisen]
Falk
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Die älteren Tagebücher tippe ich nach und nach ab, und dieses war zufällig fertig.
Sollte ich eine Regel übersehen haben, die besagt, dass nur aktuelle Reisen eingstellt werden dürfen?

Falk, SchwLAbt
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Off-topic #553521 - 17.09.09 08:14 Re: Pílion, Évia, Kreta im Herbst 2004 [Re: Falk]
aighes
Moderator
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...warum sollte es eine Regel verbieten...ist halt nur ungewöhnlich zwinker
Viele Grüße,
Henning

Geändert von aighes (17.09.09 08:14)
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Off-topic #553552 - 17.09.09 10:06 Re: Pílion, Évia, Kreta im Herbst 2004 [Re: aighes]
iassu
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Wenn du die inzwischen 9 Seiten durchblätterst, wirst du sehen, daß das nicht häufig, aber doch gelegentlich der Fall ist. Dieses Unterforum gibt es ja auch noch nicht schon immer und so ist verständlich, daß Manche auch ältere Berichte mit hereinstellen möchten.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (17.09.09 10:06)
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Off-topic #553571 - 17.09.09 11:07 Re: Pílion, Évia, Kreta im Herbst 2004 [Re: Falk]
k_auf_reisen
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 292
In Antwort auf: falk
Sollte ich eine Regel übersehen haben, die besagt, dass nur aktuelle Reisen eingstellt werden dürfen?


Keineswegs, war auch überhaupt nicht als Infragestellung Deines Tuns gedacht; es hat mich halt einfach interessiert.

In Antwort auf: falk
Die älteren Tagebücher tippe ich nach und nach ab, und dieses war zufällig fertig.


Und das war genau die Antwort, die meine Frage erschöpfend beantwortet hat. Danke!

Viel Vergnügen beim weiteren Digitalisieren der Tagebücher! Der Quell an interessanten Berichten wird also nicht so schnell versiegen, nehme ich an. schmunzel

K.
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