An alle Postler!

Letztes Jahr habe ich ein Didgeridoo von Australien nach Hause geschickt, was dann auch prompt vom Zollamt entgegengenommen wurde. Weil das Paket natuerlich an mich versendet war und ich mit dem Fahrrad nicht mal eben schnell in Deutschland vorbeiradeln konnte, musste ich eine Erklaerung per Fax zum Warenwert des Gegenstandes senden und meine Mom hat diesen Wisch dann vom Rechtsanwalt eidesstaatlich absichern lassen muessen, bevor sie das Paket (Warenwert ca. 50 EUR) fuer die Ausloesesumme von etwa 20 EUR erhalten hat. Ich glaube die spinnen, die Roemer.

Geradezu laecherlich ist, dass ein Freund, der 3 Strassen weiter wohnt und sein Didgeridoo zeitgleich mit meinem versandt hat, das Paket ohne zu muckeln und OHNE Extrakosten bis an die Haustuer geliefert bekommen hat.

Teil zwei: Paket von Deutschland nach Bangkok. Auch hier das selbe Spiel. Nette Mitteilung vom Zollamt in BKK, wenn der Postmann dreimal klingelt. Also ich nix wie hin. Meine Mom hat das Paket fuer 500 EUR versichert. Nachdem ich dem Beamten umrechnen musste, wieviel das in Baht ist, hat der sich fast auf die Backen gesetzt. Mit Engelszungen habe ich dann auf Ihn eingeredet, dass es sich dabei nur um die Versicherungssumme handelt und der eigentliche Warenwert bei etwa 200 EUR liegt. Dass hat er dann auch gleich eingesehen und 2000 Baht (50 EUR) verlangt. Das war mir echt 'n bisschen dicke, 25% Einfuhrumsatzsteuer. Also habe ich ihm vorgerechnet, dass 1000 Baht meiner Meinung nach hinreichen muessten um der Buerokratie genuege zu tun. 15 Minuten spaeter konnte ich um die genannte Summe aermer und einen Haufen Fahrradersatzteile reicher, die Lokalitaeten verlassen.

TEIL 3:

Nun habe ich eine Verwandte in den US die mir ihren alten Palm zum Geburtstag schicken will. Da ich nun voraussichtlich nach zwei Jahren im Maerz '04 wieder in Deutschland eintreffen werde halte ich es fuer das Beste, das Geraet nach Deutschland versenden zu lassen. Wie errechnet denn die Post den Warenwert, wenn das Geraet gebraucht und ein Geschenk ist? Haben die Ihren persoenlichen Gebrauchtpreisagent? Wenn das Paket nun mit sagenb wir mal 200 EUR versichert waere, wuerde das dann als Warenwert berechnet werden? Wie hoch ist denn die Einfuhrumsatzsteuer und was kann ich machen, damit die Post mir nicht die Hosen auszieht ... es ist doch schliesslich mein Geburtstag.

Fuer Eure Hilfe bedanke ich mich schon jetzt ganz doll.

Liebe Gruesse,
Carsten

Ich hab mal gehört, das wenn auf dem Paket steht, dass es ein Geschenk ist, man keinen Zoll bezahlen muss. Ein Freund von mir hat sich mal ein Trikot in Amerika bestellt und meinte sowas.
Und ich habe mal gehört, dass man wenn man eine Erklärung abgibt, dass der Paketinhalt gebraucht ist, man keinen Zoll zahlen muss.
Also, denmächst erst ordentlich auf dem Didgeridoo rumtrören, bevor dus verschickst

Hallo Carsten!
Hatte im Januar auch ein Paket aus USA bekommen, drüben bei der US Post aufgegeben, hier ausgeliefert von der GLS (German Logistic System - Ex German Parcel). Letztere sind seit ca. 2 J. der off. Partner der US - Post und Nachfolger der deutschen Post.
Nach rund 3 Wochen bekam ich dann einen dicken Brief, das ich, als Empfänger, 26,00 € Gebühren incl. Zoll zu bezahlen hätte...

Der Grund ist, alles was mit einem Waren bzw. Versicherungswert (spielt für den Zoll wohl keine Rolle wenn ersteres unter letzterem liegt... ???) von >45 € - 350 € versandt wird (USA - D) wird mit einem pauschalen Satz von 13.5% versteuert (15,00 € hier) (Zitat aus dem der Rechnung beiliegendem Infoblättchen). Warenwert wurde vom Zoll auf 110 € festgelegt, die mittels irgendwelcher Tabellen sowas ausrechnen.
Der Absender hatte das Paket mit 99 US$ versichern lassen.
Dem Zoll wurden dann noch eine "Abfertigungsgebühr" von 9,50 hinzugefügt, sowie noch Märchensteuer von 16% / 1.50 €
Und das ganze waren nur 2 CD´s, 2 Tassen, 2 Bücher und 2 T-Shirts... - Wert max. 50 € ...

Die "Abfertuigungsgebühren" wurden sogar schon im letzten Jahr, nach heftigen Protesten durch einige Empfänger, von ca. 25 € auf 9,50 € gesenkt ...

Der Hintergrund ist, das früher die Post - deren Leute ja i.d.R. verbeamtet waren - die Pakete eigenständig öffnen durften und auch selber die Zölle festlegen konnten, dies aber bei offensichtlichen "Krims Krams" + Geschenken nicht taten, die GLS muss nun für jede Sendung den Zöllner öffnen lassen und den Wert ermitteln + Zoll errechnen lassen... Die Kosten hierfür werden dann dem Empfänger in Rechnung gestellt.

Dies waren meine Erfahrungen mit internationalen Postsendungen.

Wer also was aus USA verschicken möchte, entweder ausdrücklich als Geschenk UNTER 45 € (NICHT US$ !!! ) deklarieren, evtl. gibts da auch noch Sonderlösungen, wenn jemand an sich selbst was adressiert (z.B. Umzug), oder aber für "gebrauchte" Sachen.
Auskunft kann da bestimmt der Zoll bzw. das Finanzministerium geben.

Hi Anderl and Cyclist,

vielen Dank fuer Eure Info's. Die Lage sieht wohl eher duester aus, mal sehen was wird.

Liebe Gruesse,
Carsten