Hallo,

ich möchte demnächst meine erste mehrtägige Fahrradtour starten. Pro Tag rechne ich basierend auf Tagestouren mit ca. 75-100 km. Ganz genau kann ich es aber nicht einschätzen und eigentlich möchte ich mich auch im Vorfeld nicht so festlegen, sondern es eher spontan von der Tagesverfassung, Wetter, Ziele, etc. abhängig machen. Ansich kein Problem, aber da ich in Pensionen (bett&bike denke ich) übernachten möchte, frage ich mich, ob es ein Problem ist, wenn ich die Übernachtungen nicht schon im Vorfeld buche?

Wie sind Eure Erfahrungen damit? (In Deutschland, genauer Süddeutschland zu Beginn der Sommerferien). Bekomme ich noch ein Plätzchen (und nicht unbedingt das absolut teuerste) wenn ich erst jeweils am Tag der Übernachtung gegen Mittag (13-14 Uhr) buche/anrufe? Klar kann es mir mal passieren, dass etwas voll ist und ich würde mir mehrere Pensionen im Umfeld notieren (habe kein Internet unterwegs), aber wenn jetzt schon klar ist, dass ich fast nie erfolgreich sein werde, würde ich natürlich doch lieber vorher buchen.

Bitte um Erfahrungen! Wie macht ihr es? Bucht ihr frühzeitig alle Übernachtungen für die ganze Tour oder immer/meistens spontan am jeweiligen Tag? Und wie sind Eure Erfolgsquoten damit (am besten in DE im Sommer).

Danke!

Moin Basil,
mit den Bikeline Büchern kannst du nichts falsch machen. Gegen Mittag weißt du wie lange du noch fahren willst. Im Bikeline dann den Ort suchen, Unterkunft wählen und anrufen ob was frei ist. Steht alles in den Büchern drin.
http://www.esterbauer.com/rtb_uebersicht.html
Ich habe immer was gefunden, übernachte aber gerne bei Privatvermietern.
Viel Spaß
MfG Frank

Hallo,

meine Erfahrung ist:
Wenn man allein fährt und kein Problem hat, ein klein wenig zu suchen, findet man auch ohne Reservierung eine Unterkunft.

(Es sei den, es ist Oktoberfest und man sucht was in München )

Heiko

Moin,

also nach meiner persönlichen Erfahrung ist das kein Problem. Selbst an Nord-, Ostsee, im Allgäu oder in sonstigen Ferienhochburgen habe ich bisher auch in der Urlaubssaison immer ein Zimmer bekommen.
Man muss dann einfach nur kompromissbereit sein was die Art der Unterkunft angeht, aber auch beim Preis. Und ggf. einkalkulieren, dass man am Ende des Tages evtl. noch ein paar Kilometer dranhängen muss, weil erst im Nachbarort, abseits der Touristenmeile, was günstiges zu finden ist.

Ich bin meist auch spontan auf mehrtägigen Kurztouren unterwegs und suche mir dann immer erst ab nachmittags eine Unterkunft vor Ort. Mal kurz in die Touristen-Info oder, im ländlichen Raum, in die örtliche Bäckerei gesprungen und nach Unterkunftsmöglichkeiten gefragt. Bisher habe ich immer was vernünftiges bekommen.
Vorbuchen, auch am Morgen für den selben Tag abends, mache ich äußerst ungern, da mir dann dieser gefühlte "Termindruck" persönlich nicht gefällt. Ich fahre ungern "minutiös geplante" Strecken, sondern entscheide mich erst unterwegs, ob es ein guter Tag zum Strecke machen ist, oder doch eher ein kurzer Fahrtag draus wird. Das muss eben jeder nach seinen Vorlieben durchführen.
Das Einigste, was ich vorausplane, ist die Region, die ich ein paar Tage abklappern will. Sind dort zu der Zeit größere touristische Veranstaltungen, die für ausgebuchte Hotels und ein erhöhtes Preisniveau sorgen können, wie z. B. die Kieler Woche, oder am Bodensee die Bregenzer Festspiele? Dann scheidet die Region für einen spontanen Kurztripp aus.

Matthias

Hallo!

Ich mache jedes Jahr eine ein- oder zweiwöchige Radreise in DE oder benachbartes Ausland. Ich buche nie im Vorraus. In Ausnahmen suche ich mir schon Mittags den Ort raus, wo ich abends sein werde und rufe dort Pensionen und Hotels an.

Mein Durchschnitt ist, dass ich etwa einmal in den ein/zwei Wochen Probleme habe was zu finden. Durch gute Planung liese sich das evtl. vermeiden:
- sich vorher über lokale Fest erkundigen: Wagner-Festspiele in Bayreuth habe ich fest stellen müssen bedeutet abends noch 40 Kilometer fahren bis zum nächsten freien Bett.
- Touristenhochburgen meiden: Am Wochenende während der Ferien direkt am Bodenseee ein Zimmer für eine Nacht finden: Extrem schwierig.
- Das Gegenteil war auch schon der Fall: im touristischen Niemandsland im Sommer einfach gar kein Hotel gefunden (z.B. Mitten in Frankreich). Oder 30 Kilometer vor Genf ebenfalls nur drei geschlossene Hotels und ein Luxus-Hotel gefunden.

Letztendlich musste ich noch nie unter der Brücke übernachten. Es hat für mich immer nur bedeutet: Rumfragen, Runden in der Stadt fahren, evtl. deutlich teurer übernachten als geplant oder eben bis in den nächsten größeren Ort fahren.

Wer früh aufsteht und sich schon ab nachmittags vier oder fünf auf die Suche nach einer Übernachtung begibt hat zusätzlich Vorteile.

Tipps zum Hotel/Pension finden (die üblichen):
- wie schon vorgeschlagen: Reiseführer
- von mir immer gern genommen: GPS mit aktuellen Karten (enthält praktisch alle Hotels, Hostels und einige Pensionen als POI (Point of Interest))
- natürlich die Tourist-Info im Zielort
- in Smartphone-Zeiten: Internet bzw. spezielle Apps (z.B. zur Hotelbewertung)
- in Vor-Smartphone-Zeiten: Morgens im Hotel nach dem Telefonbuch des Zielortes gefragt und die Seite mit Hotels/Gasthöfen fotografiert.

Viel Spaß auf Deiner Tour
edo

Hm, Telefonbücher sind gefühlt schon deutlich vor den allgemeinen Smartfon-Zeiten ausgestorben. Ganz früher haben wir sogar noch in Telefonzellen danach geschaut.

Unabhängig davon gelingt es uns nun seit nunmehr 20 Jahren Radurlaub auch ohne Vorbuchen etwas zu finden.

Martina

Martina

Hi,

vielen Dank für die vielen hilfreichen und ermutigenden Antworten. Dann werde ich es wagen und einfach immer erst am Mittag/Nachmittag nach einer Unterkunft suchen bzw. telefonieren.

Werde mir vorher einfach entlang der Strecke mal ein paar BettUndBike Pensionen raussuchen ...

Viele Gruesse,
Basil

Hallo, Basil,

normalerweise zelte ich, aber diesmal musste ich mangels Campingplatz in erreichbarer Nähe ein Zimmer nehmen.

Erster Anlaufpunkt: Ansage 68 €. Diese Einrichtung sah schon sehr professionell aus, wenn auch nicht in einer Touri-Gegend. Aber natürlich viel zu teuer.

Drei Dörfer weiter ein Dorfgasthaus: 20 € mit Frühstück. Ich war angenehm überrascht, nachdem ich mehrmals auf CPs 15 € bezahlen musste. Allerdings glaube ich nicht, dass dieses Gasthaus im Internet zu finden ist. In den Dörfern mal nachzufragen lohnt sich. Den Tipp bekam ich zwei Dörfer vorher, wo es zwar auch so ein Dorfgasthaus gab, aber wegen einer Familienfeier das ganze Haus ausnahmsweise ausgebucht war.

Ach so: Gegend Oberfranken.

VG z.Zt. aus Lpz.

Martin

Hi,

ich radle meist bis 20 Uhr und fange dann an mir ein Zimmer zu suchen. Probleme hatte ich an einem langen WE am Bodensee. D.h. vermeide die "Hot Spot". Einfach durchfragen: Wenn ein Gasthof ausgebucht ist - vermittelt der Dich an den nächsten.

Gruß
Thomas

PS: Da ich kein Mobiltelefon habe - suche ich mir mittags keine Unterkunft! Sondern mache das abends, persönlich vor Ort.

Die Antwort von edo entspricht auch meinen Erfahrungen in den letzten 20 Jahren. Vorbuchen tu ich höchstens die erste Nacht. Telefonisch im Laufe des Tages reservieren passiert auch nur, wenn ich eine größere Stadt oder einen "hotspot" anlaufe, bei dem es etwas schwieriger mit der Unterkunftssuche werden könnte. Man entwickelt dafür mit der Zeit ein Gespür, ich versuche diese Ecken zu meiden oder halt frühzeitig dort zu sein. Fast immer mache ich mich erst am späten Nachmittag vor Ort auf die Suche, denn ich schaue mir gerne vorher an, wie das Hotel liegt (ruhig oder Autobahn) und wie es aussieht. 18 Uhr ist dabei eine wichtige Uhrzeit, denn spätestens dann schließen im Normalfall die Touristen-Infos und verwehren einem damit den Zugriff auf das lokale Unterkunftsverzeichnis (wenn man ohne Smartphone, NetBook, o.ä. unterwegs ist).
Gruß
Uli

Hallo,

Unterkunftfindung ist auch meiner Meinung nach in der Regel kein großes Problem. In der Regel schreibe ich aus folgendem Grund. Wegen Regenwetter in unserem geplanten Radl-Revier im Allgäu sind wir kurzerhand an den Bodensee ausgewichen, ohne daran zu denken, dass zu der Zeit gerade die Euro-Bike stattfand. Da hatten wir in der Tat ein Problem und mussten ziemlich lange suchen, bis wir ziemlich außerhalb ein einfaches Hotel fanden, dass dann auch noch einen saftigen Messeaufschlag einstrich. Am zweiten Tag fanden wir durch einen glücklichen Zufall eine kleine Pension.

Warum muss denn die Priorität auf Bett und Bike liegen? Nimm doch einfach die Unterkunft, die Dir am besten gefällt. Bisher haben sich mir die (angeblichen) Vorteile eines Bett-und Bike-Betriebs nicht wirklich erschlossen.

Gruß

Meinhard

Ich achte auch nicht gezielt auf Bett und Bike, sehe aber bei Privatvermietern einen großen Vorteil: wer auf dieser Liste steht, hat nichts gegen Gäste für eine Nacht. Uns passiert es selten, aber immer mal wieder, dass uns erklärt wird, dass niemand (!) Gäste für eine Nacht nimmt. Was natürlich nicht stimmt, aber manche Privatvermieter mögen das nach wie vor nicht.

Martina

Hallo,

habe diese Erfahrung noch nicht gemacht, aber ich nächtige in der Regel in Gasthäusern mit Zimmerangebot oder einfachen Hotels. Ich nehme an, dass fällt nicht unter die Kategorie "Privatvermieter" (?). Meinst Du so was wie Ferienwohnungen oder Appartments? Da sieht es dann wahrscheinlich wirklich etwas anders aus.

Gruß

Meinhard

Ja wir auch. Eben weil man da solche Erfahrungen nicht macht.



Nö, ich meine schon Privatzimmer mit Frühstück, also sowas, was in Großbritannien Bed and Breakfast heißt. Die werden zwar seltener, eben weil viele auf Ferienwohnungen/Appartements umstellen (macht weniger Arbeit und wird wohl auch mehr nachgefragt), aber gerade in klassischen Urlaubsgebieten gibts das nach wie vor. Die Grenze zu kleinen Pensionen oder Hotel garnis ist fließend, da hier in Deutschland die Bezeichnungen nicht geschützt sind und sich im Grunde jeder nennen kann wie er lustig ist.

Martina

Hallo,

die Priorität muss nicht auf Bett und Bike liegen. Habe glaube ich einfach noch nicht so die Erfahrung. Wahrscheinlich werde ich sowieso jede Nacht in irgendwo pennen, bett und bike hin oder her. War nur ein griffiges Wort für eine Übernachtungsmöglichkeit auf einer Fahrradtour.

Ach so

Hallo,
es kommt drauf an...
Manchmal hatte ich vorgebucht und dann unterwegs festgestellt, dass vor Ort noch jede Menge Zimmer frei waren.
Hatte auch unterwegs ohne Vorbuchung immer noch Unterkünfte gefunden. Aber es gab auch Situationen, wo es eng wurde und ich erst nach langem Suchen etwas fand, teilweise spät am Abend.
Schwierig war es z. B. im letzten Jahr im September, als ich kurzfristig einen Urlaub im Bereich Bodensee/ Allgäu gemacht hatte. Da war es sehr schwer, noch etwas zu finden und ich habe viel telefonieren müssen und viele Absagen bekommen. Ich hatte sogar in einem Ort ein Zimmer reserviert, aber die Unterkunft war so schlecht, dass ich dort nicht bleiben wollte.

Gruß
Helmut

Meiner einer seiner hat auf seinen Touren noch nie vorgebucht, außer einmal musste ich aber da hate ich Ex-Ballast dabei, zällt also nicht
Da ich die Touren grob vorplane suche ich mir die für mich interessanten Bett&Bike Unterkünfte schon mal raus und wenn ich gegen Mittag weis was den Tag noch geht rufe ich da einfach mal an, meistens bekomme ich gleich einen Tip wenn dort nichts geht und für Notfälle habe ich noch die Nummer der Touri-Info in der Gegend und je Ländlicher die sind desto rühriger geht es da ab, das hat immer mit meinen Preisvorstellungen gepasst.

Mich traf mal, als ich ankam, der verwunderte Satz: "Ich habe gar nicht damit gerechnet, dass Sie kommen." Dabei war ich pünktlich nach geländegerecht geschätztem Km-Schnitt da: 15 km = 1 Stunde später. Wenn ich mich nicht noch verfranst hätte, hätte ich es sogar noch früher geschafft. Gibt es denn so viele Leute, die extra anrufen und reservieren und dann gar nicht aufkreuzen?

Hallo,

wir sind zu 8 !! in den Sommerferien von Salzburg nach Hamburg geradelt. Haben immer bei der Mittagsrast Quartier gesucht(bikeline oder booking.com) und hatten nie Probleme ein Quartier zu finden, das preislich und qualitativ in Ordnung war. Hast Du Großveranstaltungen vor Ort mußt Du einfach ein Dorf weiter fahren.
Hat sich sehr bewährt mittags für Abends zu buchen.
Kein Problem, schöne Reise.

Gruß
Lutz

Geben tut es wohl alles. Vielleicht lag die verwunderte Nachfrage aber einfach daran, dass es wie ich finde ziemlich schwer einzuschätzen ist, wie lange ein anderer brauchen wird, wenn man selber zu Hause sitzt. Dass gerade beim Rad fahren die Reisegeschwindigkeiten sehr unterschiedlich sind, kommt erschwerend hinzu, aber mir gehts auch oft so, wenn sich ein Autofahrer mit den Worten 'ich fahr jetzt los' ankündigt.

Wir machen es so, dass wir wenn wir von unterwegs anrufen eine ungefähre Ankunftszeitspanne nennen. Und die paar Mal, wo es dann doch nicht geklappt hat, haben wir auch abgesagt.

Martina

War eigentlich so ausgemacht: Wo sind Sie denn? – In XY. Wieviel km sind das denn zu Ihnen? – 15 – Ok, dann bin ich in ca. einer Stunde da.

Ich hatte eher den Eindruck, sie (obwohl Bed&Bike-Pension) konnten sich nicht vorstellen, dass jemand gegen Abend noch eine ganze Stunde radelt aber irgendwo muss man ja übernachten?

Vielleicht sollte man ja sicherheitshalber noch anfügen, dass man sich meldet, falls irgendwas dazwischen kommt?

Wir fahren ab 04.09.13 zu viert den Elberadweg von Cuxhaven nach Dresden.Eigentlich wollte ich am Abend vorher für den nächsten Tag die Unterkunft schon raussuchen und reservieren.Wenn ich das hier so lese,reicht das wohl wirklich mittags am gleichen Tag.
Problem ist nur,wir brauchen immer drei Zimmer,da Frauchen und ich zwecks Ihrer Schnarcherei getrennt schlafen.

Ob am Abend vorher oder am gleichen Tag mittags macht den Kohl m.E. nicht fett. Ob mittags von unterwegs oder abends vor Ort kann hingegen schon mal der entscheidende Unterschied sein. Bei drei Zimmern würde ich aber vor der Reise die in Frage kommenden Unterkünfte raussuchen, da Privatzimmer für euch schon mal ausfallen. An der Elbe gibt es abschnittsweise nur wenige, kleine Beherbergungsbetriebe.
Gruß
Uli