Hallo zusammen,
ich bin gestern von einer Radtour zurückgekommen und möchte heute ausnahmsweise auch mal von sehr negativen Erfahrungen mit dem B.O.B. Yak berichten, nachdem ich nach meiner ersten Tour wie die meisten von dem Gerät total begeistert war.
Damals bin ich mit über 30 Litern Wasser auf dem Yak auf Schotterpisten in der Namib-Wüste rumgeradelt und hatte keine Probleme. Diesmal war ich im Kaokoveld und Damaraland (Nordwest-Namibia) unterwegs, was sicherlich keines der einfacheren Terrains für Radler ist, aber der Yak soll ja laut Firmenangaben Offroad-tauglich und bis zu 32 kg belastbar sein. Pisten, die weitestgehend mit einem normalen Pkw befahrbar sind, sind meiner Meinung nach kein Offroad, aber das ist sicherlich Definitionssache. Man könnte darunter auch alles verstehen, was nicht Teerstraße ist (Bürgersteige wären dann irgendwie auch "Offroad"?).
Nun gut, wie auch immer - mein (ungefedertes) No-Name-Rad und der No-Name-Lowrider für 20 DM, den ich seit 1994 problemlos verwende (darf man das hier überhaupt so laut erwähnen?
), haben die Pisten problemlos überstanden. Die Lowrider tragen bei mir übrigens sogar die schweren Sachen, weil das Hinterrad durch den beladenen Hänger und mein Gewicht ohnehin genug belastet wird ...
Von einem Anhänger für ca. 500 DM hätte ich bei einer Beladung von diesmal max. 22-23 kg ebenfalls erwartet, daß er die Tour klaglos verkraftet, aber weit gefehlt.
Folgendes ist passiert:
Nach zwei Wochen Piste (die achte Woche Nutzung des Yak überhaupt) bemerkte ich beim Fahren plötzlich ein rätselhaftes Scheppern. Ich suchte die Ursache und sah, daß der Boden des Yak auf einer Seite auf einer Länge von ca. 30 cm. durchgebrochen war (ist es übrigens erst soweit, daß der Boden mal gebrochen ist, merkt man, wie "labberig" das Bodenmaterial ist und daß es anschließend den Belastungen gar nichts mehr entgegenzusetzen vermag). Ich konnte durch Fixieren mit Spanngurten verhindern, daß mehr passierte und ihn glücklicherweise am nächsten Tag schweißen lassen. Weitere zwei Wochen später brach der Boden auf der anderen Seite und ich griff wieder zu den Spanngurten. Am nächsten Tag brach dann auch die bereits geschweißte Seite wieder durch und der Boden wurde an weiten Teilen nur noch durch die Gurte gehalten, bevor ich es zwei Tage später erneute schweißen lassen konnte. Diesmal wurde der Boden durch zwei Verstrebungen mit Flacheisen verstärkt und hielt dann die restliche Tour.
Ich will an dieser Stelle den Yak nicht schlechtmachen und finde das gesamte Konzept im Grunde wirklich gelungen. Da jedoch (hier und in anderen Foren/NG's) schon öfters nach Erfahrungen mit dem Yak gefragt wurde und meist positive Erfahrungen genannt wurden, halte ich es für wichtig, auch mal von negativen Erlebnissen zu berichten. Ich werde den Hersteller in den nächsten Tagen mal mit der Situation konfrontieren und bin gespannt über deren Stellungnahme.
Vor meiner nächsten "Yak-Tour" wird der Bodenbereich jedenfalls deutlich modifiziert werden ...
Gruß
Wolfgang