Aus aktuellem Anlass, ich bin nun in der 9. Woche "Post OP" (Hüft TEP re), gebe ich gerne meine Erfahrungen weiter:
In der ambulanten Reha wurde ich in der 6. Woche auf den Hometrainer gesetzt. Gefahren bin ich da Di und Do je 10 Minuten mit einer Belastung von, im Mittel, 100 Watt und einer Trittfrequenz zwischen 70 und 80.
Anfangs Woche 7, etwas gelangweilt durch das Training am Hometrainer, habe ich mich auf das eigene (Touren)Rad gesetzt. Das Schwierigste dabei war das Aufsteigen. Nicht wegen der Beweglichkeit oder den erlaubten Bewegungen (nach 6 Wochen wurden mir diesbezüglich keine Einschränkungen mehr auferlegt) sondern weil ich in den Adduktoren Schmerzen verspürte.
Seit Mitte Woche 7 fahre ich wieder regelmässig mit dem Rad zur Arbeit. Das sind vier mal 2.8 km, also eine kurze Strecke mit zwei kurzen, aber "giftigen" Steigungen. Da gehe ich kurz in den Wiegetritt, wovor ich zuerst etwas Respekt hatte, allerdings unberechtigt, da mir dies schmerzlos möglich ist.
Beim Gehen habe ich nach wie vor Schmerzen (zwischen 3 und 4), nicht aber beim Radfahren.
Dieser Bericht ist lediglich eine, meine, Momentaufnahme. Andere Patienten, mit gleicher oder ähnlicher Geschichte, werden mir zustimmen, andere nicht.
Für mich stimmt das Training so, da es für mich, sprichwörtlich, zielführend ist. Ich erreiche damit meinen Arbeitsplatz in 10 - 12 Minuten (vor der OP war ich bei etwa 8 Minuten) mit dem Rad statt in 25 Minuten zu Fuss (mit den Krücken, pardon, Stützen, waren es 45 - 60 Minuten, je nach Gangart).
Die Gegenseite ist für Mitte kommenden September geplant. Bis dann werde ich, sobald ich beim Gehen schmerzfrei bin, nur Tagestouren planen und zu Hause übernachten. Dies vor allem, weil ich jeweils im Zelt übernachte und vorläufig auf den Komfort eines richtigen Bettes nicht verzichten möchte.
Noch eine Anmerkung: Welche Bewegungen nach einer TEP erlaubt oder verboten sind (vor allem in den ersten 6 Wochen Post OP) wird jedem Patienten individuell vermittelt. Welche genau (Innen- oder Aussenrotation, Ab- oder Adduktion, die "4", nach hinten bzw. vorne Ausschwingen usw.) hängt auch von der Art des Eingriffes, vielmehr des "Zugangs" (von vorne, seitlich oder von hinten) ab. Je nach Zugang wird ein anderer Teil der Gelenkkapsel vollständig entfernt. Dieser Bereich is danach, zumindest weitgehend, von Muskulatur überdeckt, die dann vernarbt und, sozusagen, eine neue Kapsel bildet und es damit dem Gelenk schwerer macht, zu luxieren (auszukugeln).
Uups, das hätte ich gerne an diesen Beitrag
Re: Hüft-OP: Welcher Rollentrainer + wann Radreiseangehängt, habe mich aber vertan. Wie bekomme ich das nun wieder hin?