Vorab die Norweger haben eine etwas andere Sichtweise der Dinge als wir Deutschen. Ein Mann sagte zu mir auf der Fähre: "Jetzt kommt ein flacher Abschnitt für Sie." Ich blickte etwas verwirrt, weil ich nichts Flaches sah. Er daraufhin: Es geht nichts über 100 Meter, aber ich kenne eure Nordseeküste. Jetzt verstehe ich dein Gesicht.
Numendalsroute fand ich eher -eure Fahrrichtung gesehen-die letzte Hälfte ganz schön.
Rallarvegen. Ist ein Erlebnis für sich. Ich bin im Juli über Schneefelder gefahren, habe mein Rad durch Bäche geschoben. Den Berg musst ich mich runterkurbeln, weil der Boden so aufgeweicht war. Es ist jetzt zwar keine MTB-Strecke, aber es hatte rein gar nichts mit den gepflegten Radwanderwegen hierzulande zu tun. Es war das deftigste was ich gefahren bin. Dieser Weg ist zweischneidig, man kann auch sagen, von der Wegbeschaffenheit ist er eine Zumutung, aber ich war froh, ihn gefahren zu sein.
Rallarvegen -> Bergen ging damals nur mit Zug, weil die Verkehrsstraße für Räder gesperrt war. Ist aber kein großes Problem.
Der Rest bei dir ist NRSC. Handy muss mit, weil manche Fähre kannst Du nur via Telefon herbeirufen. Grundsätzlich wirst Du viel mit Verkehrsstraßen geführt. Es gibt Abschnitte, die sind eigentlich nicht mit dem Fahrrad passierbar, aber Sie sind wunderschön.
Du hast extrem viele Höhenmeter zu bewältigen. Der Campingwart in Haugesund(?) erzählte, das alle die von Larvik kommen würden, so jammern würden. Jemand mit Höhenmesser erzählte mir, er würde pro Tag auf ca. 2000 Höhenmeter kommen. Auch in den Hügelgegenden.
Zu deiner Route. Überlege dir, ob Du nicht Larvik-Larvik machst. Der IC Kopenhagen-Fredrikhaven hält in Fredrikshavn hält fast um die Ecke zum Fährhafen. 5 Minuten mit dem Rad, wenn es hoch kommt.
Dann vielleicht die Richtung ändern. Dann hast Du den Rollteil, wenn Du schon müde von den Steigungen bist. Bei deiner Richtung musst Du eigentlich jeden Tag Klettern und Steigungen bewältigen.
Ich habe ja am Anfang schon von den anderen Begriffen der Norweger gesprochen. Bei der NSCR hat damals der Prospekt glückliche Senioren mit Dreigangrädern gezeigt. Das war unrealistisch.
Soll heiß, die Diskrepanz zwischen der gezeigten Leichtigkeit und der wirklichen Schwierigkeit ist immens. Ich habe einige Leute damals getroffen, die sich überfordert gefühlt haben und ans Aufhören dachten. Hätte ich nicht gewusst, weil ich schon im Jahr den NSCR bis Oslo gefahren bin, was auf mich zu kommt, ich wäre überfordert gewesen. Es war die erste Tour, für die ich quasi trainiert habe.
Ihr solltet lernen lange Steigungen zu fahren. Was teilweise auch eine mentale Sache ist. Wenn ihr in eurer Gegend einen Berg mit 300-400 Meter Höhenunterschied habt, fahrt den zwei- bis dreimal an einem Tag und ihr habt ein Gefühl dafür, was euch erwartet.
GS