Falls noch aktuell, hier noch meine Tipps (konnte leider die Forumsbeiträge nicht schneller aufarbeiten):
Nordvogesen sind ggf. interessant in Verbindung mit dem Dahner Felsenland. Rote Sandsteinfelsen in besonderen Formen. Anregungen auch über ältere Forumstreffen. Besonders verträumte Sumpftäler finden sich entlang der Zinsel-Flussläufe. Die unbedingt sehenswerte Städte des Nordens sind Wissembourg und Saverne (CP Saverne sehr schön und ortsnah). Die besten Sandwiches (belegte Baguettes) von ganz Frankreich habe ich bisher bei einem Bäcker Niederbronn-les-Bains bekommen.
Generell liegen die schönen Fachwerkhäuser des Elsass typischerweise in der Ebene bzw. am Rande der Vogesen - nicht in den Vogesen. Neben den größeren Orten wie Colmar, Ribeauville (CP-Empfehlung, mit Störchen am Morgen), Obernai sind auch kleinere Orte sehr sehenswert - Touristen hin oder her: Rosheim, Boersch, Riquewihr, Kaysersberg, Turckheim (nur eine Auswahl) oder auch die Burg Haut-Koenigsburg. Ähnlich verhält es sich mit den Störchen - sie sind nicht in den Vogesen zu finden, typischerweise in der Rheinebene bzw. am Rande. Etwas weiter drin ist Munster zu einem Paradeort für Störche geworden (gleichmit dort der Munster-Käse - den bekommst du aber eigentlich nahezu überall in den Vogesen).
Damit wir beim beim Essen und dem Handwerk sind: Leckereien, die man nicht verpassen sollte, sind der Gugglhupf, Heidelbeertorte, die gefüllten Makronen, evtl. Honigspezialitäten, Schokolade und Pralinen. Eine Konfitürenherstellung mit Schauraum und Probiermöglichkeit gibt es beim Herrn Climont (zwischen Col de Steige und Col de la Salcée, Steige/Urbeis). Nicht verpassen solltest du auch einen Besuch bei der Glasmanufaktur in Kaysersberg. Zuschauen möglich und es gibt tolle Sachen zu kaufen.
Die Dabo-Route empfehle ich via Engenthal mit dem Cascade Nideck (Richtung Oberhaslach) zu verbinden. Wasserfall erfordert aber zusätzlichen Fußmarsch. Ein schöner Außenseiter ist auch der Weg von Schirmeck über Grendelbruch und den Col du Bruchberg. Es gibt auch eine Möglichkeit via Col du Franzluhr nach Champ du Feu - teils aber sehr schlechte Piste (aufgelöster Asphalt). Ein sehenswerter Wasserfall ist auch unweit von Le Hohwald (Richtung Col du Kreuzweg, kleiner Fußweg). In Le Hohwald auch ein einfacher, verträumter CP. Sehr guter Flammkuchen im atmosphärisch schönen Ortsrestaurant.
Eine wunderschöne Hügelfahrt durch die nunmehr attraktiven Weinberge sollte man sich an der Randlage auch nicht entgehen lassen. Meine Empfehlung führt von Ribeauville über Hunawihr nach Riquewihr (versteckte Walddurchfahrt inklusive). Bei Hunawihr gibt es auch ein Schmetterlingshaus.
Wenn du den gewissermaßen herausragenden Donon befahren bzw. besteigen willst - die m.E. einzig überzeugende Anfahrt führt über das Val de Senones (Col du Praye) von Süden her - tolles, überwuchertes Moostal. Ein gleichwohl dunkles Moostal findet sich im Süden am Col de Morbieu (Nord) bei Le Thillot (CP-Empfehlung, CP-Wart hat mich dort gratis übernachten lassen; in der Nähe, am hübschen Col du Ménil gibt es in le Ménil allerdings einen noch schöner gelegenen CP (Hanglage).
Ein entlegende Route führt über den Col de Fréland und insbesondere ganz verwegen über den Col de Chámont nach Lapoutrie (oder Kaysersberg bzw. Col du Bonhomme). In Fréland gibt es einen kleinen CP mit angeschlossenem Thai-Restaurant.
Ein verträumtes romantisches, lohneswertes Tal ist das der Petite Meurthe/Col du Surceneux zwischen Fraize und den Seen von Xongrupt-Longemer bzw. Gérardmer. Die Seen selbst sind nicht so interessant, aber in Verbindung mit dem lohnenswerten Col de Sapois lassen sich zwei Wasserfälle besuchen, weitere sehenswerte Wasserfälle finden sich an dem allerdings stark befahren Col de Bonne Fountaine (Tendon). Die Landschaften weiter westlich dort sind vergleichsweise weniger interessant.
Grandiose, blumenreiche Pässe findest du in der Umgebung von Cornimont (sehr einfacher CP). Col du Brabant (weiter Höhenfahrt über Lac des Corbeaux und Col de la Vierge mit Anschluss Col de la Schlucht/Routes des Crêtes oder Wildenstein/Kruth/Moselle möglich), Col de la Croix des Moinats und Col de Lauvy (Rundkurs möglich) gehören zu meinen Geheimtipps. Da angesprochen: Den Col de la Schlucht nur nach Westen runterfahren - dann macht der auch Spaß (nicht hoch wegen Verkehr und zu langweilig).
Die verschlungenste, schönste Dschungelanfahrt zum Grand Ballon führt von Soultz-Haut-Rhin zum Col d'Amic. Am Fuße gibt es auch einen Storchenpark. Ähnlich ist auch der untere Teil des Col Diebold-Scherrer (weiter Col du Hundsrück mit Panorama, evtl. weiter zum Ballon d'Alsace). Die m.E. einzig empfehlenswerte Anfahrt zum Ballon d'Alsace führt über den verstecken Col du Hirtzelach.
Erwähnt wurde bereits auch die Gegend der 1000 etangs - hier bietet die Route zwischen Col des Croix (bei Thillot) und Col du Mont du Fourche einen guten Einblick - verträumte Teiche - oft in Privatbesitz, aber immer wieder andere Stimmungen.
Schließlich noch der Hinweis auf die Bürde der Vergangenheit: Überall in den Vogesen finde sich Massenfriedhöfe zu den Toten des 1. Weltkrieges. Dir Kreuz sind erschreckendes Mahnmal, was nie wieder passieren sollte. Besonders bedeutende Orte sind u.a. Collet du Linge, Col du Wettstein, Hartmannswillerkopf/Col du Silberloch. Auch Schutzbunker sind immer wieder zu entdecken. Es gehört unbedingt zur Geschichte der Region dazu.