19. Tag
Für die Weiterfahrt müssen wir Limoges einmal von Nord nach Süd durchqueren. Dank Stadtplan finden wir diesmal auf Anhieb die richtige Ausfahrt. Bis Aixe sur Vienne geht es abwärts. Dort überqueren wir die Vienne zum letzten mal und biegen auf eine Nebenstrecke ein, die aus dem Tal heraussteigt. Natürlich erst, nachdem wir noch einmal gemütlich am Flussufer gerastet haben. Das wird langsam zur Gewohnheit.
Über Lavignac und Flavignac geht es nach Les Cars. Die Landschaft ist hier unspektakulär. Mal wieder die Variante „grüne Wellen“, an der man sich verausgaben darf. Die Dörfchen werden auch zur Gewohnheit. Im „Groben“ geht es jetzt auf Perigueux, also das Perigord zu. Das ist eine schöne Gegend. Da sind wir dafür. Vor uns baut sich jetzt ein sehr imposanter Berg auf. Oben drauf stehen jede Menge Antennen. Wir taufen ihn den CIA-Berg. Der Jakobsweg biegt davor nach Westen aus, um diesen Berg zu umfahren. Wir überlegen. Geradeaus wäre es wesentlich kürzer. Schaffen wir das, einfach drüber zu fahren? Nach Chalus zieht uns irgendwie nichts. Also los. Der Weg führt auf den Berg zu. In ein Tal. Wir sind gespannt auf die Steigung – und nun geht es nur noch bergab. Das ist mal wieder so eine „Variante“, die sich als unerwartet schön erweist. Es geht durch ein sehr schönes Tal kontinuierlich abwärts. Dabei ändert sich nun die Vegetation. Wir offensichtlich in Frankreichs Süden angekommen. Sogar der Geruch ist nun anders.
Bei La Coquille treffen wir wieder auf die N21. Und da wir gerade mal Lust auf Kilometer-Schrubben haben, biegen wir auf die breit ausgebaute Straße ein und treten kräftig in die Pedale. Zeitgleich senkt sich die Landschaft. Es geht anscheinend nur noch bergab. Die N21 hat hier einen überbreiten Seitenstreifen. Wir fühlen uns wie auf einer Fahrrad-Autobahn. Die Landschaft rast nur so vorbei.
Abends landen wir auf einem Campingplatz bei Sarliac. Er liegt gut versteckt. Von der N21 hört man hier nichts. Wir zelten in einer Flussschlaufe des Isle. Über der grünen Wiese hängt Nebel. Wobei es recht warm ist, so dass uns der schöne Pool ganz recht kommt.