Nach 31 Jahren ist nun der linke Schaltzug, also der der zwischen den beiden Getrieben umschaltet gerissen. An sich kein Problem, passenden Ersatz zu finden. Leider ist mir beim (unnötigen) Ausbau der Schelle, auf der der Schalthebel sitzt, die Schelle gebrochen.

Das verbiegen passierte mir hinterher, beim abziehen des Schalthebels. Im Web habe ich auf verschiedenen Seiten mit Sturmey-Archer Ersatzteilen nix passendes gefunden, wahrscheinlich zu alt. In diesem Katalog gibts eine Abbildung der prinzipiellen Anordnung auf Seite 2 ("Circa. 1966", also 20 Jahre vor meiner), das Teil sitzt am Lenkerschaft, sowas wie der Sachs Huret Commander Hebel.
Hat jemand ne Idee?

Handelt es sich um Guss? Ansonsten zieh eine Schweißnaht rüber und gut.

Ja, da hatte ich auch schon dran gedacht. Ist natürlich kein Guss, oder hast du schon mal ne Schelle aus Guss gesehen, die mit ner Schraube geklemmt wird?

Meine SA/5 Nabe wäre jetzt fast auf den Tag genau auch 31 Jahre alt - wenn sie so lange überlebt hätte.
Nach deiner Beschreibung hatte ich vmtl. denselben Schalthebel wie du (schwarzer Kunststoff, weiße Beschriftung der Gänge). Der hat gerade einmal 5.000 km gehalten, bis eine Feder gebrochen war. Er war danach noch weiter benutzbar, bis er nach gut 30.000 km dann an der Nippelaufnahme ausgerissen und nicht mehr zu gebrauchen war.
Da ich mich bis dahin oft genug über den (damals als besondere Errungenschaft angepriesenen) "Einhandschalthebel" und seine Anfälligkeit geärgert hatte, habe ich dann umgerüstet:
In meiner Restekiste war noch ein alter Huret-Unterrohr-Doppelschalthebel, den habe ich dann verbaut und genutzt. Der Komfort des Einhandschaltens war natürlich dahin und Indexierung gab es auch keine. Aber wenigstens konnte ich nun zuverlässig schalten. Mit diesem Aufbau bin ich dann noch gut 10.000 km gefahren, bis die Nabe schließlich (für mich) irreparabel defekt und das Rad auch irgendwie "verbraucht" war.

Leider habe ich alle Ersatzteile schon vor Jahren entsorgt ...

http://scheunenfun.de/
Weiß sicher Rat.
Gruß!
hercules

Mein damaliger Radhändler hielt nix von dem Kombihebel und hat stattdessen einen Dreigang-Lenkerhebel für den rechten Zug und eben diesen Hebel am Lenkerschaft für den linken Zug eingebaut; hat prima funktioniert all die Jahre und ich bin damit gut klar gekommen. Die Schaltung hatte nach 4 Jahren einen Schaden, weswegen ich sechs Wochen warten musste, bis das Rad aus England wieder da war. Davon abgesehen gabs keine Probleme. Seit 11 Jahren benutze ich das Rad (Hercules Alassio) nur noch als Zweitrad, ich liebe es aber immernoch.
Apropos Huret: mein Radhändler hat auf meinen Wunsch dieses Sachs-Huret-Ding, was standardmäßig da drin war, durch eben die SA/5 ersetzt; zusammen mit einem besseren Lenkerbügel und Hohlkammerfelgen hab ich dafür 160 Mack drauf gelegt, was ich aber nie bereut habe.
Schade, dass du die Teile nicht mehr hast, aber ich kanns verstehen; bin auch gerade am ausmisten.

Danke für den Tip, ich guckma.

Ich dürfte noch eine Schachtel mit SA-Ersatzteilen haben. Da ich von denen nix im Bestand hab kannste die Kiste günstig haben, wennde willst.

Hab ich das richtig verstanden? Bei Deiner Nabe ist schon seit immer nicht der original Doppelschalter verbaut? Das heißt, jeder x-beliebige Rahmenschalthebel mit Schelle tut´s?
Aber sowas findet man doch, würde ich meinen?!
Dürfte ich hier bestimmt auch noch rumfliegen haben. Bei Interesse such ich mal.
Gruß!
hercuels

Könnten wir nochmal drüber reden.


Jein, der Reihe nach: vom Original-Doppelschalter ist nur der linke Hebel dran (um zwischen den Getrieben umzuschalten), der rechte ist durch einen SA-Dreigangschalter am Lenker ersetzt. Diese Lösung ist praktisch (hat sich wie gesagt damals mein Radhändler ausgedacht): für den Normalbetrieb die Dreigangschaltung mit dem enger übersetzten Getriebe, für bergrauf/runter das mit der weiteren Übersetzung.
Obs jeder x-beliebige Rahmenschalter tut weiß ich nicht, wegen des Schaltweges; der ist ja in dem SA-Schalter fest eingebaut.

Falls du keine Originalschelle (oder komplett mit Schalthebel) bei deinen Teilen dabei hast, werde ich mich zwischen den zwei Möglichkeiten entscheiden: die alte Schelle zusammenschweißen zu lassen oder mittels einer weiteren Schelle das linke Bruchstück mit dem Schalterunterteil etwas schwabbelig am Lenkerschaft befestigen.

Im Prinzip kannst du jeden beliebigen (Doppel-)Schalthebel ohne Indexierung verwenden.
So habe ich es seinerzeit ja auch gemacht. Man hat schnell raus, wie weit man die Hebel bewegen muss für den Gangwechsel, das war in der Praxis kein Problem.

Nein, Schalter sind da garantiert nicht dabei. Eher Planetenräder, Antreiber, Schaltkeile, so Zeug. Ich würde auch meinen, dass es fast egal ist, welchen Schalter Du für den Getriebewechsel nimmst. Bin ein ähnliches Konstrukt (Sachs Orbit) auch ewig mit einem normalen Rahmenschalthebel gefahren.

Hab gestern die Schelle abgeholt (Eisenwarenladen nebenan mit Schlosserei), sehr gut geschweißt und glatt geschliffen. Werde zum Einbau den Lenkerschaft rausnehmen, um die Schelle nicht verbiegen zu müssen. Danke nochmal fürs Angebot.

Viel Spass mit hoffentlich noch einigen tausend Kilometern Sturmey&Archer!
Gruß!
hercules

Hallo Stephan,

bin erst jetzt auf den Faden aufmerksam geworden:
wenn Dir nach weiteren 31 Jahren erneut die Schelle kaputt geht, das unter Ebay-Kleinanzeigen Nr. 579147184 angebotene Huret-Ersatzteil würde evtl. passen. Kannste ja schon mal auf Lager legen ...

....meint Ekki, der vor langer, langer Zeit ebenfalls mit 2 Hebeln 5 Gänge geschaltet hat, bis ein Sturz auf nassem Laub sowohl Hinterachse als auch Ausfallende komplett verbogen haben

Das Hercules ist seit über 11 Jahren mein Zweitrad. Obwohl ich immer noch gerne damit fahre, wirds mit den tausend Kilometern nur hier im Umkreis schwierig.

Ob ich dann noch Rad fahre? Ich verrat jetzt nicht, wie alt ich bin.


Ich fühle mit dir.

So, Schelle ist geschweißt, neuer Zug besorgt und alles montiert.



Den Zug gabs allerdings nur übers Web, hiesige Radhändler und Werkstätten konnten den nicht besorgen. Haben wohl ihre festen Lieferanten.