6-Loch Bremsscheibe und Bremssattel werden mit Schrauben geliefert, auf denen ein blauer Klecks Schraubensicherung aufgetragen ist. Ist es richtig, dass diese Schrauben ohne zusätzliches Fett eingeschraubt werden? Verhindert die Sicherung, dass die Schrauben festkorrodieren?

Festkorridieren verhindert die nicht unbedingt.

Beim Fett musst du vorsichtig dosieren, wenn es überall rausquillt, landet es auch auf der Scheibe. Du kannst auch frische Sicherung aufbringen, das geht einigermaßen, aber ab und zu auf Korrision kontrollieren schadet nicht, ist ja zumeist eine Stahl-Alu-Verbindung zwischen Schraube und Nabe.

Der Schraubensicherungslack funktioniert aber nur fettfrei. Wir machen in der Arbeit noch extra fettfrei wenn mit Kleber geschraubtwird

Zumindest frisch (flüssig) aufgetragende Schraubensicherung auf der gesamten Schraubengewindekontaktfläche verhindert (zumindest behindert) erfahrungsgemäß Korrosion.

Ich nehme so etwas gern seit etlichen Jahren für Gepäckträger-, Flaschenhalter- und Schutzblechbefestigungen am Rahmen und seit weniger Jahren für die Bremssatteladaper für Scheibenbremsen habe damit sehr gute Erfahrungen.

Zum lösen ist heiß machen zu empfehlen, wenn keine Heißluftpistole geht es auch mit einem Lötkolben

Die Woche Kettenblatt gewechselt, kalt nur mit roher Gewalt möglich, Heiß gemacht und kein Problem das mit dem kurzen Torxschraubendreher zu lösen

Große Schraube + Loctite mittelfest, nehme ich an, sonst kenn ich das Heißmachen nur vom hochfesten.
Als Dichtmittel gegen Korrosion abzüglich der Lockerungsförderungsoption vom Fett sollten dann Montagepasten oder wenn man was "aushärtendes" haben will, was sich nicht auswäscht, Loctite niedrigfest reichen.

Stimmt. Mache ich so, geht aber aus meinem Beitrag nicht klar hervor.

@ alle

Erst mal danke für Eure Antworten. Dann werde ich den Schrauben ein wenig Schraubensicherung gönnen.

Wie heiß ist denn heiß? Würde ein normaler Fön genügen?

Nein, idR. nicht - da sollte heiß schon ein wenig heißer sein. Auf dem gut sortierten Flohmarkt gibt es Heißluftpistolen für ein paar Euros.

Gruß
Horst

Halt ein Feuerzeug an die Mutter dran, wenn schon warm machen. Die Temperaturfestigkeit liegt bis etwa 120°C, also brauch man da nichts zum Glühen bringen. Das mit dem Heißluftgebläse ist nicht so punktuell und löst nicht nur Muttern, sondern auch Farben. Aber mittelfeste Schraubensicherung ist auch nicht sehr fest. Losbrechmoment von etwa 12Nm - bekommt man noch gut los.

Gerade eine verschlissene Scheibe nach 6 Jahren getauscht und die gesicherten Schrauben gingen problemlos zu lösen und auch keine Korrosion im Gewinde sichtbar. Die 6 Schraubenlöcher sind i.d.R. keine Sacklöcher, sondern die Schraube geht durch und schaut innen etwa 1 Gewindegang raus. Wenn man da also von "innen" etwas Schraubensicherung drauf gibt, dann dürfte wirklich nichts in Gewinde rein laufen. Fett wird da nicht benötigt.

Z.B. bei den billigen Shimano-Nadys sind es schon Sacklöcher, bei Rohloff auch.

Stimmt, die andere, gewechselte Scheibe war von einer Speedhub. Also die 4 Sacklöcher - für die wohl umfunktionierten Kurbelblattschrauben (?) - mit Q-Tipps (zu irgendwas muss das Zeug ja gut sein, wenn es schon nicht für die Ohren ist) ordentlich gereinigt und mit neuem Schraubensicherungsmittel wiederverwendet. Aber auch die Teile waren nach 6 Jahren ohne geringste Korrosion. Wenn das Gewinde komplett mit dem Mittel gefüllt ist, dann korrodiert nichts mehr. Kleiner Klecks reicht zur Schraubensicherung, aber versiegelt nicht immer das Gewinde. Die Schrauben an Bremszangen und Adaptern werden bei der Wartung mit Schraubensicherung "geflutet", was die Korrosion fernhält. Wenn man nach Demontage das alte Zeug von den Schrauben und Gewinden wegbekommen will, hilft Einlegen in Aceton (Schrauben, Scheiben, Adapter, ...). Nach ein paar Stunden krümmelt das von den Gewindegängen und wo es sonst noch anhaftet. Frei von Fett und sonstigem Schmutz ist es natürlich auch.