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#1394445 - 30.07.19 20:44 Spontanreise durch Deutschland
K0nsch
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 180
Dauer:9 Tage
Zeitraum:15.6.2019 bis 23.6.2019
Entfernung:1740 Kilometer
Bereiste Länder:deDeutschland
Externe URL:http://www.liegender-radlblog.de

Prolog:

Mitte Juni hatte ich noch ein wenig Zeit übrig und mich daher spontan entschieden, nochmal eine kurze Reise mit meinem Velomobil zu unternehmen. Nur wohin? Facebook machte es mir da sehr einfach, denn ich wurde daran erinnert, dass die Sternfahrt in HH am Sonntag stattfinden sollte.
Da ich schon immer mal über die Köhlbrandbrücke fahren wollte, war das erste Ziel gefunden. Die Weiterfahrt sollte dann spontan erfolgen.

Tag 1 Herne - Fischerhude 272,84km:

Link zu Strava

Mit wenig Schlaf ging es um 04:25 Uhr bei Nieselregen los...eigentlich sollte es trocken sein, aber wozu hat man ein Velomobil zwinker



Kurz vor Datteln dann das Unerwartete. Es machte einen lauten Knall...rechts war der Reifen durch einen Stein aufgeschlitzt worden. Gott sei Dank hatte ich aber einen Ersatzreifen dabei, weswegen ich die Reise nach 20 Minuten fortsetzen konnte. schmunzel
Der Regen verzog sich dann auch recht schnell, sodass ich einen wunderschönen Sonnenaufgang zu Gesicht bekam.



2 weitere Stunden ging es durch ein fast autofreise Münsterland, als ich endlich um 7 Uhr, auf Höhe von Münster, eine offene Tankstelle gefunden hatte. Zeit für Kaffee! schmunzel
Der Tankwart wollte nicht glauben, was ich heute noch vor hatte, geschweige denn, dass ich am Morgen in Herne gestartet bin.



Nach dieser kleinen Stärkung ging es über Greven in Richtung erster großen Steigung, dem Teutoburger Wald. Doch irgendwie quietschte es vorne so ungewöhnlich beim Treten...Ach verdammt natürlich! Ich wollte ja vor der Abfahrt noch die Kette ölen. Wie das Glück es so wollte, hatte ich vor der Steigung in Brochterbeck noch einen Fahrradhändler gefunden, der mir schnell und unkompliziert weiterhelfen konnte. Yes, so macht das Klettern wieder Spaß! schmunzel
Einige Zeit später sollte es dann auch Zeit zum Essen werden, der Hunger wurde größer und laut Navi war ich super im Zeitplan. Als ich Bramsche erreichte, fand ich am Ortsausgang auch einen Edeka mit Bäcker. Perfekt für den kurzen Mittagssnack.







Natürlich wurde ich zwischendrin immer wieder nach meinem Gefährt ausgequetscht, als sich aufeinmal ein Mann Ende 40 dazustellte und mit tiefster Überzeugung äusserte. "Sie sind also der, der hier immer rumfährt! Ich muss Ihnen jetzt aber mal sagen, so wie sie fahren das geht gar nicht!" Erst nach längerer Bekundung noch nie in meinem Leben in Bramsche oder Umgebung mit dem Velomobil gewesen zu sein, beruhigte er sich langsam und das Gespräch nahm tatsächlich eine angenehme Wendung.

Da zuviel Aufregung beim Essen nicht gut ist, befand ich, dass es Zeit ist weiterzufahren. Es folgten einsame aber sehr gut geteerte "Feldwege" und Landstraßen, bis ich in einer Ortschaft zufällig auf einen anderen Liegeradler traf. Gestartet in Basel ist er auf dem Weg ans Nordkapp. Mit Minimalstgepäck. Ich wollte es fast nicht glauben, ich kann ja fast nicht genug mitnehmen und bei ihm am Einspurer ist nur gerade mal das nötigste dran. Mein lieber Scholli...





Sein Zwischenziel sollte ihn auch Richtung Bremen führen, für gemeinsames Radeln blieb aber leider keine Zeit. Dafür wäre die Geschwindigkeitsdifferenz einfach zu hoch gewesen. Das ist leider manchmal der Nachteil wenn man Velomobil fährt ^^

Aber ich wurde auch belohnt, denn kurze Zeit später schlug mein Feuerwehrherz höher. Von der Landstraße aus sah ich Dutzende an Einsatzfahrzeugen auf einer Wiese stehen und einige hin und herfahren. Da musste ich sofort hin! Also kurz abgebogen, die Pferde erschreckt und schon stand ich an der Straßensperre. Nach einiger Ausfragerei durfte ich dann auch auf das Gelände und mich ein wenig umschauen. Wie sich herausstellte, war dies der jährliche Feuerwehrwettkampf der Feuerwehren des Landkreises Diepholz. Schön zu sehen war auch das alte LF mit H-Kennzeichen.











Aber genug Zeit verloren! Es musste weitergehen, schließlich sollte ich noch bei Tageslicht ankommen. 205 Kilometer sind zwar schon erbracht, aber es ist auch schon 14 Uhr und langsam schwinden die Kräfte für die restlichen 67km wirr Die Kilometer schrumpften also immer langsamer und die Pausen wurden immer mehr. Kurz vor Achim fing ich dann an die Radwege zu nutzen, da meine Geschwindigkeit wirklich auf ein fahrbahnunerträgliches Maß geschrumpft ist. Schwupps "stand" ich dann auch im Radfahrerstau und durfte unfreiwillig einige Minuten hinter ner Sonntagsausfahrt hinterhertingeln. Aber auch das ging zu Ende, nur meldete sich mein Magen wieder und verlangte dringend nach Nachschub. Also Google bemüht und schnell beim Dönermann angehalten.





Tat das gut...aber wirklich geholfen hat es nur gegen den Hunger. Die Beine waren nach der Pause noch mehr Matsche als davor. Just in dem Moment als ich mich wieder dazu aufraffte ins Velomobil einzusteigen, schüttete es in Gieskannen...Also schnell den Schaumdeckel über die Lucke gezogen und losgefahren, in der Hoffnung, dass der Regen genauso schnell aufhört, wie er gekommen ist.
Genauso war es dann auch. Die letzten Kilometer schrumpften weiterhin nur sehr langsam, aber sie schrumpften und irgendwann war ich dann endlich in Fischerhude.

Meine Uhr zeigte 17:18 und der erste Tag war endlich vorbei. schmunzel Zusammen mit meinem Gastgeber ging es noch zum Schützenfest um den Gerstensaft zu tanken und den Abend ausklingen zu lassen. Früh ging es ins Bett, schließlich wollte ich um 3:30 Uhr am nächsten Morgen wieder auf Achse sein. Hamburg ruft!
Gruß,

Jascha

Geändert von Toxxi (30.07.19 20:53)
Änderungsgrund: Kalendereintrag entfernt
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#1395360 - 06.08.19 21:41 Re: Spontanreise durch Deutschland [Re: K0nsch]
K0nsch
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 180
Tag 2: Sonntag, 16. Juni
Fischerhude - Hamburg
Startzeit: 03:10 Uhr
Ankunftszeit: 18:00 Uhr
Streckenlänge: 208,62 km:


Link zu Strava

Ich weis nicht wie oft ich den Wecker weggedrückt hatte, aber es musste schon einige Male gewese sein, da ich erst um 2:40 Uhr wach wurde.
Also schnell alles zusammenpacken, was noch nicht bereit lag. Dazu zählte insbesondere die Elektronik, wie Powerbank und Bordakku. Schneller als gewollt war es 3:10 Uhr und ich saß im Velomobil. Man war das kalt...brr...und neblig war es auch noch. Nunja es liess sich ja nicht ändern also Zähne zusammenbeissen und los ging es.
Am Horizont sah ich schon die Sonne durchschimmern, die Richtung stimmte also. Es ging nach Osten. Zum größtenteil war es Autofrei, doch der ein oder andere Partyreisende ist mir dann doch begegnet.
Rotenburg an der Wümme erreicht wurde es schon langsam recht hell, gut zu fahren war dort vorallem die Ortsumfahrung, welche als Kraftfahrstraße ausgeschildert ist. Etwas, was mir auf meinen Reisen oftmals auf die Nerven geht. Kilometer fährt man ohne Probleme auf einer gut ausgebauten Straße, sobald diese allerdings als Ortsumfahrung dient, werde ich als Radfahrer genötigt mich durch die Stadt mit Ampeln und Kreuzungen zu schlängeln.
Aber gut was solls, so ist leider unsere Verkehrspolitik.
Recht schnell ging es die ersten Steigungen hoch und ich merkte langsam, dass ich in der Lüneburger Heide angekommen bin.
Also Zeit für eine erste Pause und ein par Bilder.





Natürlich kam in dem Moment, als ich das Fahrrad richtig positionieren wollte eins der ganz ganz wenigen Autos. lach
Aber zeitlich wurde es langsam relativ eng, also ab weiter gehts! Als ich hinter Heber auf die B3 einbiegen wollte kam natürlich etwas was kommen musste...eine Baustelle. Gott sei Dank konnte ich aber über den geteerten Radweg an dem schlimmsten Teil vorbeifahren. schmunzel
Wie die Lüneburger Heide so ist, ging es ständig hoch und runter, aber irgendwann am Ende ging es richtig schön runter und ehe ich mich versah, war ich um 7 Uhr in Lüneburg am Hauptbahnhof! Yes! Geschafft!
Jetzt war erstmal 45 Minuten Zeit einen Kaffee und zwei Mettbrötchen zu holen.
Auf dem Vorplatz wurden es unterdessen immer mehr Radfahrer und ich schaute nicht schlecht, als sich ein Velomobilfahrer dazugesellte, den ich erst par Monate zuvor auf der SPEZI kennengelernt hatte. Das war vielleicht eine Überraschung und verkürzte die Wartezeit ungemein.





Um 7:55 ging es dann mit 75 Radfahrern in Richtung Hamburg. So viele waren laut ADFC Lüneburg noch nie bei dem Zubringer dabei. Auf den Weg nach Winsen quetschten sich leider 2 Autos zwischen den Tross, ansonsten blieb es aber vollkommen ruhig.









Bis Winsen machten wir noch eine Pause hinter Radbruch, eine Toilette gab es da allerdings leider nicht, also hoffte jeder auf Winsen. Doch am Bahnhof in Winsen angekommen, wurden wir alle enttäuscht. Die Männertoilette war verstopft und vor den Frauentoiletten wurde die Schlange immer länger. Nun denn also musste das Thema leider verschoben werden.
10 Minuten später ging es dann auch schon weiter. Diesmal endlich mit Polizeibegleitung schmunzel
Über Meckelfeld ging es weiter bis nach Hamburg-Harburg, wo sämtliche Zubringer südlich der Elbe und der Innenstadt gesammelt wurden. Die Anzahl und somit die Masse der Radfahrer konnte man bis dahin wirklich in keinster Weise überblicken.











Doch als wir dann aufeinandertrafen und den Innenstadt-Zubringer durchlassen mussten, war die Atmosphäre einfach überwältigend schmunzel Soviele Radfahrer hab ich noch nie auf einem Haufen gesehen.
Irgendwann gab die Polizei dann den Weg frei und wir durften losfahren. Da ich bis zur Köhlbrandbrücke nach ganz vorne fahren wollte, um nicht im Stau zu enden, bzw. mir Leute bei langsamer Fahrt aufs Quest fallen, gab ich ein wenig Gas und überholte dabei eine unzählige Masse an Radfahrern.
Zwischendrin traf ich auf den ein oder anderen Bekannten und in recht kurzer Zeit war ich dann auch an vorderster Front und konnte einen Gang rausnehmen, überholen durfte und sollte man das führende Polizeiauto sowieso nicht lach







Die Hoffnung, dass es zum Mitfahren vorne relativ ruhig sein sollte, verflüchtigte sich relativ schnell. Gewissermassen schlugen sich Leute da drum, wer ganz vorne dabei ist. Das nahm solch kuriose Züge, dass ein Idiot sein Hinterrad über meine Motorhaube gezogen und ein Anderer mich hinten ständig mit seinem Vorderrad gerammt hat.
Warum wurde mir dann auch relativ schnell klar...
...der NDR war mit einem Filmteam vor Ort und filmte die gesamte Auffahrt. In dem Beitrag sollte es aber im Vordergrund um den Tourenleiter gehen, welcher ebenfalls mit einem Liegedreirad dabei war, nur eben unverkleidet.
So kam es dann auch, dass wir ins Gespräch kamen und ich in der ersten Reihe mitfahren konnte. Damit nicht ständig überholt wird, wurde sowieso noch jemand gebraucht, der absperrt. Hinter uns füllte sich derweil die Straße mit mehreren zehntausend Radfahrern.



Nach einer gefühlten Ewigkeit ging es dann auch endlich los und mit sehr gemächlicher Geschwindigkeit setzte sich der Tross in Bewegung. Angeführt von dem Filmwagen des NDR fuhren wir in Richtung Auffahrrampe der Köhlbrandbrücke. Sehr oft kam es hinter uns zu Beinaheunfällen, weil einigen es nicht schnell genug ging.
Unter der A7-Brücke durch ging es nach links auf die Rampe. Mehrmals wurde eine Verengung der Fahrbahn angekündigt, mehrmals hat dies der Tourenleiter gesagt.
Dennoch kam es zu einem Unfall bei dem ein paar Radfahrer stürzten und in dessen Folge sich ein ordentlicher Stau gebildet hatte. Oben auf der Köhlbrandbrücke angekommen war die Aussicht zwar wie man sie kennt, aber mit dem Fahrrad war es schon etwas sehr besonderes. schmunzel









Bei der Abfahrt beschwerten sich dann mehrerere Rennradfahrer, dass so langsam gefahren wurde und man es nicht richtig krachen lassen durfte. Ein paar Radfahrer ignorierten die Anweisungen und überholten einfach. Schade, dass sich einige derart benehmen müssen...
Unten angekommen, mussten wir dann auch erstmal wieder warten, bis sich alle gesammelt hatten und es blieb Zeit für ausgiebige Gespräche.









Die dann allerdings recht abrupt endeten, da weitergefahren wurde. Es ging dabei in Richtung Ballinpark und dann über die A252 auf die A255, wo wir wieder warten durften. Zeit für Selfies auf der Autobahn. Das hatte ich auch noch nicht lach
Den Anderen geht es nicht anders und es wurden somit Massen an Fotos geschossen, während wir den Autofahrern beim Stau-Stehen zuschauen durften lach
Für die Kinder die mittlerweile vorne mitfuhren war das Ganze ebenfalls ein riesiger Spaß.

















Später auf der B1 kam es dann leider dank einem der Kinder zu einem weiteren Unfall. Er machte immer wieder starke Schlenker, dabei kam es dann zum Unvermeidbaren. Ein Kind rechts von mir musste ausweichen, traf dabei mein Velomobil und stürzte über den Lenker...
Dem Kind ging es Gott sei Dank gut und es ist nichts passiert, mein Velomobil hatte nur einen Reifenabrieb und der Verursacher ne ordentliche Standpauke von seinem Vater kassiert^^

Weiterfahrend ging es dann in Richtung Rathausplatz und ehe ich mich versehen konnte, war die Sternfahrt auch vorbei. schmunzel Die Masse ergoss sich über den Platz und ich suchte nach dem vereinbarten Treffpunkt mit den anderen Velomobilfahrern und meinem Gastgeber.
Recht schnell fand ich sie dann auch und wir hatten ein par tolle ausführliche Gespräche, bevor mein Gastgeber und ich aufbrachen.







Über Umwege kamen wir dann auch bei ihm an und ich konnte endlich duschen und die Gerätschaften aufladen. Doch irgendwas fehlte noch..Genau, das Essen! Der Hunger hatte gerufen und so sind wir dann noch zu einem Chinesen und haben sehr gut gegessen. Dabei hatte ich auch entschieden, dass es am nächsten Tag weiter Richtung Osten gehen sollte.
Nach dem Essen ging es für mich dann auch recht schnell ins Bett. Ich war verständlicherweise verdammt fertig und bin innerhalb weniger Minuten eingeschlafen. schlafe

Nächstes Ziel: Berlin!
Gruß,

Jascha

Geändert von K0nsch (06.08.19 21:52)
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#1395451 - 07.08.19 12:53 Re: Spontanreise durch Deutschland [Re: K0nsch]
Mooney
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Beiträge: 732
Sehr schöner Bericht aus einer mir unbekannten Perspektive, vielen Dank!

Ja, die Fahrt über die Köhlbrandbrücke - so nett es einerseits ist, so sehr kann die ganze Warterei auf die Nerven gehen (vor allem natürlich bei Regen, aber den gibt es ja zum Glück leider kaum noch). Bei unserer letzten Teilnahme im vergangenen Jahr (in diesem waren wir unterwegs) haben wir es vorgezogen, in einem anderen Strahl zu fahren, auf den noch mehr Radfahren möglich war, nachdem es in den Jahren zuvor immer so gewesen war, daß man sich bei der Auffahrt auf die Brücke dauernd fragte, fahren oder schieben? Und meistens wurde geschoben (weiter hinten im Feld).

Aber du scheinst das Beste draus gemacht zu haben.

Wolfgang
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#1395887 - 09.08.19 21:27 Re: Spontanreise durch Deutschland [Re: Mooney]
K0nsch
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Danke schmunzel

Ja hinten wurde nach dem Unfall nur geschoben lach
Gruß,

Jascha
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Off-topic #1395922 - 10.08.19 09:23 Re: Spontanreise durch Deutschland [Re: K0nsch]
K0nsch
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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abwesend abwesend
Beiträge: 180
Bitte löschen, ich kann das leider nicht mehr
Gruß,

Jascha

Geändert von K0nsch (10.08.19 09:25)
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#1395924 - 10.08.19 09:35 Re: Spontanreise durch Deutschland [Re: K0nsch]
K0nsch
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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abwesend abwesend
Beiträge: 180
Tag 3: Montag 17. Juni
Hamburg - Plau am See
Startzeit: 08:21 Uhr
Ankunftszeit: 18:00 Uhr
Streckenlänge: 176,66 km


Strava-Link

Wieder mühte sich mein Handy ab, mich wach zu bekommen, wieder ignorierte ich es tapfer...aber irgendwann musste ich die Realität dann doch begreifen. Es war Zeit aufzustehen.
Das ich 8,5 Stunden durchgeschlafen hatte, merkte ich eigentlich gar nicht. Ich war immer noch heftig müde. Aber es blieb ja nichts anderes übrig, mein Gastgeber musste schließlich zur Arbeit und weiterfahren wollte ich ja auch lach
Wir packten also zusammen und holten die Fahrräder aus dem Hinterhof raus. Leider mussten wir uns nun verabschieden und mein Gastgeber fuhr gen Arbeit. Ich saß noch einige Minuten im Velomobil und blätterte ein wenig auf Facebook rum, sodass locker 20 Minuten ins Land verstrichen, bevor ich endlich in die Pedale trat. Es war spätmorgendlicher Hamburger Berufsverkehr und entsprechend waren die Straßen gefüllt. Gott sei Dank aber meist nur in Gegenrichtung. schmunzel
Erstes Ziel an dem Morgen sollte dann auch die nächst beste Einkaufsmöglichkeit sein. Es mussten nämlich die Vorräte aufgefüllt werden und ausserdem hatte ich langsam leichten Hunger auf ein Brötchen. So fuhr ich dann parallel entlang der B5 und erreichte recht schnell den nächsten LIDL, in welchem ich mich entsprechend eindecken konnte.
Draussen auf dem Parkplatz fragte mich eine Mitarbeiterin der Entsorgungsbetriebe ausführlich aus und bekundete sehr deutlich ihr Gefallen an meinem Gefährt, und wie toll es wäre, wenn mehr von diesen "Dingern" rumfahren würden. Mit so viel positiven "Vibe" lässt es sich doch deutlich besser in den Tag starten. schmunzel
Ich verließ Hamburg über die L94 in Richtung Glinde und spürte sehr schnell, wie der Verkehr stark abnahm und es sehr ruhig auf den Straßen wurde. Bei bestem Wetter und ohne Wolken, ließ es sich auch super vorankommen. schmunzel
Irgendwann erschien dann im Rückspiegel ein Schlepper und er kam langsam immer näher. Dank des Gegenverkehrs und der Straßenführung konnte der Verkehr schlecht überholen, sodass sich hinter ihm eine ordentliche Schlange an Autos bildete, ich aber nur ab und zu eins abbekam, welches mich dann überholte. Nach einiger Zeit hing, er allerdings direkt hinter mir und ich ließ ihn an einer geeigneter Stelle vorbei, da es gerade wieder leicht bergauf ging. Ganz uneigennützig war das natürlich nicht, schließlich gab es eine Menge Windschatten zu ergattern und so fuhr sich der Hügel deutlich schneller nach oben lach .
Als es dann wieder runter ging und ich wusste, dass ich ihn danach nicht ausbremsen werde, gab ich Gas und überholte. Nach etwa 1,5 km war das Rennen dann auch entschieden und ich bog rechts in Richtung Hamfelde ab. Dort empfahl sich der dortigen Radweg auch als super Stelle, um ein erstes Päuschen zu machen. Im Schatten und der Ruhe der wenig befahrenen Landstraße, genoss ich meinen Snack.



Nachdem ich erfolgreich einige Radfahrer auf dem Radweg, durch meine Anwesenheit, ausgebremst hatte, entschied ich mich wieder loszufahren. Grob der A24 folgend, kreuzte ich diese zwei Mal und überquerte dazu noch den Elbe-Lübeck-Kanal. Nach diesem ging es besonders stark bergauf. Die mecklenburgische Seenplatte zeigte hier besonders deutlich ihr sehr hügeliges Gesicht, so ging es nämlich stets rauf und runter, dabei immer wieder ausbremsend durch im "Tal" befindliche Kreuzungen oder, wie in diesem Falle, steile Anstiege. Der Autoverkehr nahm immer weiter ab und immer wieder landete ich auf super geteerten, einsamen und engen Landstraßen. Typisch Ostdeutsch eben. Keine Markierungen, keine Leitpfosten, einfach nur Einsamkeit und Stille. Irgendwann erschien dann auf der Navi-App ein See und ich hoffte auf einen Badeplatz. Die Uhr zeigte mittlerweile Mittag an und es wurde langsam richtig heiss, daher hatte ich so richtig lust mich abzukühlen. So fuhr ich durch Zarrentin am Schaalsee und über eine Rüttelstrecke und einem kleinen Schotterweg ging es direkt an den Schaalsee.

















Eine tolle Kulisse, dass muss man wirklich sagen. Direkt in den See führten jede Menge Privatstege, davon leider einige mit Zäunen abgesperrt. Dennoch fand ich einen öffentlich zugänglichen. Schuhe, Trikot, Brille aus und ab in den See! schmunzel
Man tat das gut. Das Wasser war sehr angenehm kühl und sauber, sodass ich einige Zeit verweilte, um dann irgendwann doch aufzubrechen. Der Schotterweg führte mich in Richtung südliches Ufer, an welchem ein Fischrestaurant wartete, bei dem ich dann etwas kleines Essen konnte.



Fertig gegessen, wollte ich wieder auf die Hauptstraße. Dazu musste ich eine sehr kurze aber dafür sehr steile Schotterrampe hochfahren. Im ersten Versuch, fuhr ich in einem zu hohen Gang an, sodass ich wieder rückwärtsrollen musste. Also unter interessierter Beobachtung der Lokalgäste Anlauf genommen und getreten wie ein Ochse...half aber leider alles nichts, der Hinterreifen fing an Grip zu verlieren und auf einmal stand ich da...als plötzlich einer der Gäste angerannt kam und mich anschob. schmunzel Dank dieser Initiative konnte ich endlich auf die Hauptstraße einfahren, so bedankte ich mich mehrmals und fuhr davon, um sogleich auch wieder zu stoppen.
Denn die Aussicht, die ich auf der Hauptstrasse hatte, musste ich einfach fotografieren.





Weiter folgte ich der L04 in Richtung Wittenburg. Dort nutzte ich dann die Ortsumfahrung, als ich kurz vor einer Ampel, an der ich links abbiegen wollte von einem Busfahrer überholt und geschnitten wurde...wozu blinke ich eigentlich?
Vor der bekannten Skihalle Witttenburg ging es dann links, in Richtung Parchim, weg. Ich folgte also immer noch der A24, sollte sie aber nicht wieder kreuzen. Die Straßen wurden wieder enger und uriger. Diesen Umstand verdankte ich auch einiges an Schatten, der mir insbesondere auf den größeren Straßen fehlte. schmunzel Nach einiger Zeit kreuzte ich die A14 und Parchim kam immer näher.







Auf Höhe des Friedrichsmoors legte ich nochmal eine kleine Pause ein. Eine schöne Gegend mit einigen Wasserstraßen. Das Moor sprudelte nur so von Leben. Insbesondere Wasservögel waren hier in erhöhter Zahl anzutreffen. Und der Autoverkehr? Fast nicht mehr merkbar, als wenn ich weit weg von sämtlicher Zivilisation gewesen wäre.
In Parchim füllte ich im Netto dann meine Tinkwasservorräte wieder auf, so viel wie zu dem Zeitpunkt hatte ich schon lange nicht mehr getrunken.





Die Weiterfahrt war auch ein wenig unklar. Mein Navi wollte mich über die B191 und zwei Anstiege nach Plau leiten. Allerdings zeigt OSM auch eine Radwegeverbindung an. So grübelte ich während der Wartezeiten an den Ampeln, inwieweit es sinnig ist den Radweg zu nutzen.
Da ich doch aber langsam ankommen wollte und die vorrausgesagte Ankunftszeit 18:00 Uhr zeigte, entschied ich mich für die Route mit dem sicheren Untergrund, also die Bundesstraße. Anscheinend war das die richtige Entscheidung, da ich so in ein Wurmloch kam und direkt vor Rom ausgespuckt wurde wirr



Keine Sorge, das Wurmloch war so nett, mich wieder auf die B191 zu portieren, sodass ich nach kurzer Zeit endlich Plau erreichte. Dort füllte ich nochmal meine Essensvorräte auf und begab mich auf direktem Weg zum Campingplatz. Von der Location her einer der besten Campingplatze auf denen ich bisher je war. Ruhig gelegen, sehr sauber, modern und mit Sandstrandzugang ohne Algen. So muss das sein! schmunzel







So schwamm ich noch einige Zeit im See und genoß das Wetter und die Ruhe. Direkt neben dem Seezugang war der Zeltplatz, auf welchem noch drei anderen Radreisende gecamped haben. Aufgrund der Temperaturen und den Wetterbedingungen entschied ich mich nur das Innenzelt aufzustellen und somit fast unter freiem Himmel zu schlafen.
Um 20:00 Uhr gab es dann noch eine sehr gute Currywurst mit zwei Radlern im lokalen Campingrestaurant. Der Wirt wollte noch einiges über mein Gefährt und meine Route erfahren.



Nach einer Folge auf Netflix entschloss ich mich in Richtung Zelt aufzumachen, in welchem ich relativ schnell eingeschlafen bin. Die Entscheidung unter "offenem Himmel" zu schlafen war goldrichtig schmunzel
Gruß,

Jascha

Geändert von K0nsch (10.08.19 09:39)
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