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#1557381 - 28.08.24 13:03
Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
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Unterwegs in Deutschland
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Hallo, liebes Forum. Wer hat sowas schon gefahren? ein Besitzer des selbigen sagte mir, es bringe 18% Leistungssteigerung (immer diese Zahlen...) Mein bikeshop sagte, die habe es früher mal gegeben (wann auch immer...) Wie wirkt sich das in der Praxis aus? Ich fahre eine Rohloff übrigens.
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Geändert von Rolly54 (28.08.24 13:12) |
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#1557383 - 28.08.24 13:50
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: Rolly54]
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Hallo!
Die Erfindung habe ich schonmal in einem Museum an einem Rennrad aus den 50ern oder so gesehen. Mein Kettler Alu Trekkingrad von 1990 (als Trekkingräder gerade neu rausgekommen sind) hatte 3-fach Biopace mit 48-38-28. Anfangs fühlt es sich eierig an, man gewöhnt sich aber schnell dran.
Die 18% Leistunggsteigerung stimmen genau dann, wenn man dran glaubt. :-) Die Angabe halte ich für ein wenig überzogen. Wenn dem so wäre, würde es seit geraumer Zeit nichts anderes mehr geben. Um es für sich selber nachmessen zu können, müßte man eine Strecke unter gleichen Bedingungen einmal mit und dann ohne ovale Blätter fahren. Aber selbst dann wird es schwer zu beurteilen, ob Du das eine Mal mehr Körner benötigt hast als beim anderen Mal. Ob es belastbare Prüfstandsergebnisse gibt, entzieht sich meiner Kenntnis.
Probiere es aus, ob Du Dich damit anfreunden kannst. Ob Du damit schneller bist oder weniger Kraft brauchst, denke ich persönlich eher nicht.
Es grüßt
Bernie
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Wer Alu kennt nimmt Stahl. | |
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#1557384 - 28.08.24 13:54
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: Bernie]
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Ob es belastbare Prüfstandsergebnisse gibt, entzieht sich meiner Kenntnis. Mit Sicherheit gibt es belastbare Prüfergebnisse. Im Profibereich wird kein Watt "verschenkt".
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#1557386 - 28.08.24 14:16
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: m.indurain]
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Shimano hatte mal die Eier. Und neulich las ich von einem etwas anders geformten Ei eines anderen Herstellers. Ein Perpetuum Mobile ist es sicher nicht.
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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#1557387 - 28.08.24 14:47
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: Rolly54]
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ich fürchte ein ovales Kettenblatt funktioniert nur mit einem Rohloffantrieb, wenn du einen Kettenspanner hast. Wen du spannerlos fährst, sollest du das mal recherchieren, bevor du dir ein ovales Blatt zulegst.
Früher gab es Shimano Biopace und heute diverse Anbieter. Ich denke, dass die Profis das alle nutzen würden, wenn es tatsächlich was bringen würde. Vor Jahren bin ich mal ein Biopace-Rad gefahren. Der etwas ungleichmäßigere Tritt war nach längerer Nichtbenutzung immer etwas gewöhnungsbedürftig, aber das pendelte sich recht schnell ein. Ich konnte aber weder Vor- noch Nachteile bei der Geschwindigkeit oder Ausdauer feststellen.
Die Idee hinter den ovalen Blättern ist meistens die Kurbelumdrehung dort zu verlangsamen, wo man am meisten Kraft aufbringen kann, also wenn die Kurbelarme horizontal stehen. Gleichzeitig würde man dann den Bereich ohne nennenswerte Kraftübertragung (Kurbelarme vertikal) schneller durchschreiten. Das wird erreicht indem die Ovalität 90° zu den Kurbelarmen ist.
Das hat eine ungleichmäßige Beinbewegung zur Folge und klingt erstmal sinnvoll. Allerdings verhält sich die Kettenkraft exakt gegensätzlich. D.h. im o.g. Fall wäre das Kraftverhältnis Pedal zu Kette in horizontaler Kurbelarmstellung ungünstiger in vertikaler besser. Und das wiederum ist schlecht. Vermutlich heben sich beide Effekte je nach Fahrertyp mehr oder weniger auf.
Allerdings wäre die Antriebsbelastung bei dem Konzept gleichmäßiger und dadurch vielleicht der Verschleiß etwas geringer. Aber auch das kann vermutlich nicht die höheren Preise eines ovalen Kettenblatts kompensieren...
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#1557389 - 28.08.24 15:11
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: elflobert]
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ich fürchte ein ovales Kettenblatt funktioniert nur mit einem Rohloffantrieb, wenn du einen Kettenspanner hast. Wen du spannerlos fährst, sollest du das mal recherchieren, bevor du dir ein ovales Blatt zulegst. Ich habe irgendwo (IIRC in einem Artikel von Sheldon Brown) gelesen, dass er ein Biopace-Kettenblatt am Fixie betreibt und das kein relevantes Problem ist, da die Kette halb um das Blatt rumlaeuft und die Unterschiede in der Laenge waehrend der Umdrehung verschwindend gering sind. Am besten nochmal genauer recherchieren, aber vermutlich wird es auch ohne Kettenspanner funktionieren. Zur Leistungssteigerung: Biopace-Kettenblaetter haben gerade *nicht* das Ziel, die Leistung zu steigern, sondern sie genau genommen *abzuschwaechen*, um sie dafuer gleichmaessiger zu machen. Die Ausrichtung der Ovalitaet der Biopace-Kettenblaetter hat also das Ziel einer gleichmaessigeren Kraftuebertragung, im Gegensatz zur hoeheren Maximalleistung bei umgekehrter Ovalitaet (wie sie bei Vorgaengerkonzepten mal der Fall war). Eigene Erfahrungen dazu habe ich noch nicht. Das sind nur die Ergebnisse meiner bisherigen Recherchen im Netz.
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Wenn man den kleinsten Gang oefter nutzt als den groessten, dann ist die Uebersetzung zu lang. | |
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#1557393 - 28.08.24 17:14
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: Rolly54]
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Hallo, liebes Forum. Wer hat sowas schon gefahren? ein Besitzer des selbigen sagte mir, es bringe 18% Leistungssteigerung (immer diese Zahlen...) Mein bikeshop sagte, die habe es früher mal gegeben (wann auch immer...) Wie wirkt sich das in der Praxis aus? Ich fahre eine Rohloff übrigens. Ein billiges Ovales Kettenblatt bekommst du für den 104er Vierarm-Lochkreis (symetrisch) in der Bucht für unter 15€. Ich würde eins kaufen und es einfach ausprobieren.
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#1557398 - 28.08.24 18:41
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: Rolly54]
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Biopace ist doch ein Konzept aus den 90ern, die Überlegungen dazu wurden ja bereits beschrieben. Vor wenigen Jahren kam es auch bei den Profis wieder in Mode. Denke das ist eine recht individuelle Sache. Wer einen besonders "runden Tritt" hat, ist da sicher falsch, bei Fahrern die hier mit Leistungsspitzen treten, könnte es was bringen. Nur sehr sicher nicht 18%, das wäre definitiv im Profibereich extrem auffällig. Vielmehr konnte man Fahrer beobachten, die die unrunden Kettenblätter hatten und welche, die konsequent auf runde Blätter gesetzt haben.
Nur mit Rohloff würde ich das nur kombinieren, wenn du mit Kettenspanner fährst. Denn du siehst da recht gut, wie das Spannwerk bei einem ovalen Kettenblatt arbeiten muss und je nach Ausrichtung mal mehr mal weniger Kette wegspannen muss. Kann man versuchen, dass auch ohne Spanner passend auszurichten, aber Potential für Kettenabwürfe sehe ich da schon.
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Geändert von derSammy (28.08.24 18:41) |
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#1557413 - 28.08.24 19:55
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: derSammy]
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Unterwegs in Deutschland
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Ja, ich habe Kettenspanner. Und ja, für 15 Eu werde ich es mal ausprobieren. Und danke für die vielen interessanten Beiträge.
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#1557450 - 29.08.24 13:15
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: elflobert]
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Du hast das nachvollziehbar erklärt, aber diesen Satz verstehe ich nicht: D.h. im o.g. Fall wäre das Kraftverhältnis Pedal zu Kette in horizontaler Kurbelarmstellung ungünstiger in vertikaler besser. . Mich hat Biopace in den 90ern theoretisch (sh deine Ausführungen dazu) und praktisch überzeugt. Dass es für Rennfahrer mit rundem Tritt nicht taugt, wurde schon erwähnt. Ich hab mir zwischendurch immer mal wieder ein paar Biopaceblätter draufgemacht und mir eingebildet, dass die meinen Knien besser bekommen als runde Blätter. Den Wechsel vollzieh ich öfters, weil ich auf einem Winterrad diese Eier drauf hab. Umgewöhnt hat man sich in maximal einer halben Stunde. Ich empfinde die Ovalos immer als angenehm, wenn auch die ersten paar Kurbelbewegungen immer etwas hopsig sind.
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Geändert von schorsch-adel (29.08.24 13:19) |
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#1557455 - 29.08.24 13:49
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: StephanBehrendt]
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Shimano hatte mal die Eier. Und neulich las ich von einem etwas anders geformten Ei eines anderen Herstellers. Ein Perpetuum Mobile ist es sicher nicht. Doch, genau das ist es, weil die gleiche Idee immer wieder kommt. :-)
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#1557456 - 29.08.24 13:53
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: UMyd]
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Ich glaube, das ist reine Geschmackssache und bringt nichts Meßbares. Sonst hätte sich wie schon gesagt, das eine oder andere im Profisport durchgesetzt. Oder anders gesagt: ein Modetrend, gerade mit Revival in der 2. (?) Retrophase oder so ähnlich. :-)
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#1557482 - 29.08.24 16:56
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: UMyd]
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Messen ist halt auch schwierig, ws willst du denn genau messen? Antriebsleistung hinten an der Nabe - das geht? Und Antriebsseitig? Grundumsatz über Atemmessungen? Das wird halt schwierig. Aber ich bin überzeugt, dass da ne individuelle Komponente dabei ist. Genauso wie es z.B. unterschiedliche Geschmäcker bezüglich der "besten" Sitzposition gibt. Was dann auf den Markt geworfen wird, mag in der Tat mit Modetrends zu tun haben. Wenn ein Bradley Wiggins die Tour mit ovalen Kettenblättern gewinnt, müssen sie gut sein. Wenn er später mit runden erfolgreich ist, wird der Modetrend ausgeläutet. Oder andersrum, er hat halt das verbaut, was gerade Mode war. Wer weiß.
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Geändert von derSammy (29.08.24 16:56) |
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#1557486 - 29.08.24 18:17
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: derSammy]
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Messen ist halt auch schwierig, ws willst du denn genau messen? Antriebsleistung hinten an der Nabe - das geht?
Und Antriebsseitig? Grundumsatz über Atemmessungen? Das wird halt schwierig.
Aber ich bin überzeugt, dass da ne individuelle Komponente dabei ist. Genauso wie es z.B. unterschiedliche Geschmäcker bezüglich der "besten" Sitzposition gibt. Powermeter und Geschwindigkeit, das ist jetzt gar nicht so schwierig. Wobei man bei allen Betrachtungen mit Profis sagen muss, dass die das fahren, was die Sponsoren stellen, das ist oft gut, aber teilweise nicht das Beste auf dem Markt. Trotzdem würden bei 18% Leistungssteigerung, diese Kettenblätter von allen großen Herstellern selbst innerhalb einer Saison auf dem Markt gebracht werden. Das ist also Schwachsinn. Zudem muss man auch sagen, dass fast immer das Herz-Kreislauf-System der begrenzende Faktor ist und da die Effizienz eines (gut gewarteten) Kettenschaltungssystem deutlich über 95% Wirkungsgrad ist, sehe ich nicht, woher die 18% kommen sollen (Rohloff hat auch fast ähnliche Wikrungsgrade).
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#1557492 - 29.08.24 20:49
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: schorsch-adel]
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Du hast das nachvollziehbar erklärt, aber diesen Satz verstehe ich nicht: D.h. im o.g. Fall wäre das Kraftverhältnis Pedal zu Kette in horizontaler Kurbelarmstellung ungünstiger in vertikaler besser. . Bei der genannten Ovalität, die die Verweildauer in den Totpunkten reduzieren soll, hat man ein effektiv größeres Kettenblatt, wenn die Kurbelarme horizontal stehen. Dadurch wird zu diesem Zeitpunkt aber weniger Kraft vom Pedal in Kettenzugkraft umgewandelt.
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#1557499 - 30.08.24 05:16
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: elflobert]
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Das ist der von mir oben erwaehnte Artikel: https://www.sheldonbrown.com/biopace.htmlDer erklaert das alles ziemlich gut, finde ich. (Ist halt auf Englisch.)
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#1557500 - 30.08.24 05:29
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: Meillo]
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#1557502 - 30.08.24 06:28
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: Rolly54]
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Ich habe noch ein Biopace-Rad im Stall. Der Wechsel von Rund auf Oval fühlt sich die ersten km komisch an. Das komische Tretgefühl gibt sich aber (wie oben bereits berichtet) sehr schnell. Einen Leistungsunterschied konnte ich noch nie feststellen. Fahren lässt sich mit oval und rund einwandfrei.
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Geändert von Sonntagsradler (30.08.24 06:30) |
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#1557523 - 30.08.24 08:59
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: Meillo]
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der gleiche Artikel auf Deutsch Leider hat man dem Übersetzer die Geheimnisse der Deppenleerzeichenvermeidung nicht mitgeteilt.
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#1557535 - 30.08.24 09:54
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: KaivK]
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Messen ist halt auch schwierig, ws willst du denn genau messen? Antriebsleistung hinten an der Nabe - das geht?
Und Antriebsseitig? Grundumsatz über Atemmessungen? Das wird halt schwierig.
Aber ich bin überzeugt, dass da ne individuelle Komponente dabei ist. Genauso wie es z.B. unterschiedliche Geschmäcker bezüglich der "besten" Sitzposition gibt. Powermeter und Geschwindigkeit, das ist jetzt gar nicht so schwierig. Aber schnell ne Milchmädchenrechnung. Was zeigen die Powermeter denn an? Einen mehr oder weniger konstanten Wert, oder? Sprich der schwankenden Leistungsentfaltung über die volle Kurbelumdrehung hinweg tragen sie nicht Rechnung, oder? Also wird gemittelt, und ganz genau da liegt eine Schwierigleit. Zweite Schwierigkeit: Unterstellen wir mal, dass wir wirklich exakt bestimmen könnten, wie man Leistung (Pedalwinkelabhängig) auf die Pedale bringt. Dann kommt trotzdem noch die biologische und ergonomische Komponente hinzu. Sprich welchen Wirkungsgrad haben deine Beine, wo ist da das Optimum der Leistungsentfaltung über eine Pedalierbewegung? Der eine mag "rund" treten können, andere eher stampfend-gepulst. Wie willst du das messen? Um mal ein anderes Beispiel zu bringen: Im Windkanal kannst du leicht optimieren, bei welcher Sitzhaltung du am wenigsten Windwiderstand bietest und wie du sitzen musst, um mit der geringsten Antriebsleistung auf maximale Geschwindigkeit zu kommen. Wenn da dann aber eine Sitzhalt draus resultiert, die dich einschränkt, dir die Luft abschnürt und nur Beinbewegungen zulässt, wo du weniger Leistung freisetzen kannst, hast du damit garnix gewonnen. Dann hast du zwar den Wirkungsgrad des Rades (samt Aeroprofil) optimiert, nicht aber den Wirkungsgrad der Antriebsmaschine Mensch.
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#1557551 - 30.08.24 11:14
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: derSammy]
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Es ist nun gar nicht so schwierig, den Drehmomenten-Verlauf an der Kurbelwelle in Abhängigkeit vom Kurbelwinkel zu ermitteln. In der Abhandlung "Der runde Tritt" hat man da Messungen über die Tretkraft einer Seite (Rechte Kurbel oder Linke Kurbel) gemacht (bei einem runden Kettenblatt). Für eine Auswertung addiert man die fehlende Seite (Verdopplung) mit der zugehörigen Phasenverschiebung dazu. In ähnlicher Weise kann man dazu auch Messungen Trittfrequenz/Zeit (Trittfrequenz/Winkel) erstellen und zuordnen. Aus solchen Messungen kann man in vergleichender Weise auch eine Gegenüberstellung "Rund vs Elliptisch" machen. Die Schwankung der Trittfrequenz geht sogar mit einem modifizierten Geschwindigkeitsmesser (Mehr Magnete am Meß-Umfang, bei 32 Speichen gehn da max. 16 !). Ich mach das aber in meinem restlichen Leben nicht mehr (Wegen fehlendem Equipment und der ewigen Rummeckerei). Dazu ein Bild für die Drehmoment-Auswertung mit gemessenen Werten (Aus runder Tritt) und einer Approximation durch eine Doppel-Sinus-Kurve: Das ist eine Auswertung von mir, die so in der Veröffentlichung "Der runde Tritt" nicht gibt. Ich hoffe, das es diesmal erlaubt ist, meine eigenen Ausarbeitungen zu zitieren, denn beim letzten Mal wurde dieses Bild gelöscht. Ich weise daraufhin, falls das an irgendwelchen Algorithmen der AI (Künstliche Intelligenz) liegt, daß der Grad zur "Künstlichen Blödheit" ganz schmal ist. Vgl: Ein Komputer behauptet unter Umständen, das eine Uhr, die steht, brauchbarer ist als eine, die nach geht, weil die stehende Uhr (12-[h]-Anzeige) immerhin in 24 [h] zweimal die richtige Zeit anzeigt..... MfG EmilEmil
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#1557616 - 31.08.24 06:14
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: EmilEmil]
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Beiträge: 20.637
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Du gibst abr schon zu, dass wir jetzt wieder ein ganzes Stück von "Powermeter, Geschwindigkeit und gar nicht so schwierig" weg sind? Das bestreite ich ja gar nicht, dass man das (mit hohem Aufwand) messen kann, wie hoch der Leistungseintrag pro Phasenwinkel bei runden/ovalen Kettenblättern ist. Darüber dann Antriebsleistung im Mittel ausrechnen geht genauso wie ein Vergleich zu "mit welchem Kettenblatt komme ich auf auf einen höheren Wirkungsgrad. Aber da bleiben zwei ganz wesentliche Aspekte außen vor: - das Trittverhalten ist keinesfalls in Stein gemeißelt, der Fahrer kann "besonders rund" treten, oder "besonders stampfen", er kann stärker oder weniger an den Cleats ziehen und die Pedalen daran vor-zurück schieben oder halt nicht. Was davon dem Fahrer mehr liegt, ist nicht per se klar. - und nur wenn du zwei Tretvarianten/Kurbelvarianten her nimmst und wenn die z.B. auf den gleiche mittlere Tretleistung hinaus laufen, weißt du noch nicht, welche der Varianten für den Fahrer biomechanisch einfacher/ergonomischer zu erziehlen ist. Da du diese beiden Faktoren naturbedingt nicht durch Messungen objektiviert bekommst, wird die Bewertung oval vs. rund immer auch eine subjektive Sache bleiben.
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Geändert von derSammy (31.08.24 06:22) |
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#1557619 - 31.08.24 07:44
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: derSammy]
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Aber da bleiben zwei ganz wesentliche Aspekte außen vor: - das Trittverhalten ist keinesfalls in Stein gemeißelt, der Fahrer kann "besonders rund" treten, oder "besonders stampfen", er kann stärker oder weniger an den Cleats ziehen und die Pedalen daran vor-zurück schieben oder halt nicht. Was davon dem Fahrer mehr liegt, ist nicht per se klar. - und nur wenn du zwei Tretvarianten/Kurbelvarianten her nimmst und wenn die z.B. auf den gleiche mittlere Tretleistung hinaus laufen, weißt du noch nicht, welche der Varianten für den Fahrer biomechanisch einfacher/ergonomischer zu erziehlen ist. Vor vielen Jahren gab es in der Tour einen Beitrag zu nichtkreisförmigen Kettenblättern. Da wurden Auswertungen aus dem Leistungssport zusammengefasst. Das Fazit damals war ungefähr das, wa du hier schreibst. Die Dauerleistung über viele Stunden und Tage ließ sich nicht wirklich steigern. Die Beine sind wohl dauerhaft schneller ermüdet als bei runden Kettenblättern. Wobei das nicht für jeden zutraf, einzelne Sportler sind immer wieder mal mit ovalen Kettenblättern gefahren. Gruß Thoralf
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#1557631 - 31.08.24 11:07
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: Toxxi]
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Ja und genau das ist der springende Punkt, was bringt mir eine höhere Spitzenleistung, wenn die Gesamtleistung durch das Herz-Kreislauf-System begrenzt ist, solange ich nicht im ersten Gang an der Leistungsgrenze meiner Muskulatur bin.
Von daher, erwarte keine Leistungssteigerung, DU kannst es aber ausprobieren, ob es Dir und Deinen persönlichen Vorlieben zugute kommt. Immerhin spielt die Psychologie auch eine nicht zu unterschätzende Rolle. Aber 18% Leistungssteigerung solltest Du nicht erwarten. Ich frage mich auch, wie die 18% berechnet wurden, klingt fast wie PMPO-Leistung bei Lautsprechern.
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#1557641 - 31.08.24 14:21
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: KaivK]
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Unterwegs in Deutschland
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Habt alle vielen Dank. Ich bleibe also beim runden.
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#1557642 - 31.08.24 14:26
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: Rolly54]
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abwesend
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Ovale Kettenblätter kommen...
...und gehen im Fahrradbereich seit bald 30 Jahren.
Vielmehr möchte ich dazu nicht sagen. Trends wiederholen sich nun mal. Seit Jahrenzehnten bisweilen.
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#1557721 - 02.09.24 08:07
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: derSammy]
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Wenn Du Kettenblätter, Rund vs Elliptisch, vergleichen möchtest, dann geht natürlich nicht, daß der Radler ausgetauscht wird, also "Oma Duck" gegen "Franz Gans" (Immer müde Frau Großmutter. lege mich gleich aufs Soffa"). Wenn sich heraus stellt, daß es sehr stark unterschiedlich ist bei verschiedenen Radlern, dann ist das eine extra Untersuchung. Wer 2 Parameter (Radler und Kettenblatt) ändert, die auf gemessene Leistungs-Werte Einfluß haben (können), darf sich nicht wundern, wenn er in seinen Folgerungen daneben liegt. Trotz der Tatsache, daß jede Mittelstadt mittlerweile eine Hochschule besitzt, liegt in Deutschland Vieles im Argen. Viele Dinge werden gar nicht angepackt........Z.B. eine Formel für Torsion von Felgenquerschnitten (Die eine Kombination von dünnwandigen offenen und geschöossenen Profilen darstellen) habe ich bei der Suche in der Literatur nicht gefunden. Natürlich weiß ich, wie man das machen muß. Eine Ausarbeitung kann dennoch einige Zeit dauern (Und auf Veröffentlichungen habe ich gar keinen Bock mehr.... ) MfG EmilEmil
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#1558108 - 06.09.24 19:53
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: EmilEmil]
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vielleicht sollten auch die rotor q rings erwähnt werden: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3990898/"In conclusion, the oval chainring design, presented here as “Q-rings”, did not significantly influence the physiological response." D.h. keine signifikanten Unterschiede rund vs. oval https://digitalcommons.calpoly.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1107&context=kine_fac"In conclusion, our findings indicated that Rotor Q-Rings provide an ergogenic effect that is apparent after only one week of exposure..." D.h. schon nach einer Woche stellen sich positive physiologische Effekte ein Auf Deutsch habe ich keine nach "wissenschaftlichen" Standards durchgeführten Studien gefunden, die frei zugänglich sind (die Suchbegriffe auf Englisch: "effect rotor q rings .edu .gov")
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Geändert von veloc (06.09.24 20:01) |
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#1558138 - 07.09.24 12:20
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: EmilEmil]
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abwesend
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Wenn Du Kettenblätter, Rund vs Elliptisch, vergleichen möchtest, dann geht natürlich nicht, daß der Radler ausgetauscht wird, also "Oma Duck" gegen "Franz Gans" (Immer müde Frau Großmutter. lege mich gleich aufs Soffa"). Wenn sich heraus stellt, daß es sehr stark unterschiedlich ist bei verschiedenen Radlern, dann ist das eine extra Untersuchung. Wer 2 Parameter (Radler und Kettenblatt) ändert, die auf gemessene Leistungs-Werte Einfluß haben (können), darf sich nicht wundern, wenn er in seinen Folgerungen daneben liegt. Trotz der Tatsache, daß jede Mittelstadt mittlerweile eine Hochschule besitzt, liegt in Deutschland Vieles im Argen. Viele Dinge werden gar nicht angepackt........Z.B. eine Formel für Torsion von Felgenquerschnitten (Die eine Kombination von dünnwandigen offenen und geschöossenen Profilen darstellen) habe ich bei der Suche in der Literatur nicht gefunden. Natürlich weiß ich, wie man das machen muß. Eine Ausarbeitung kann dennoch einige Zeit dauern (Und auf Veröffentlichungen habe ich gar keinen Bock mehr.... ) MfG EmilEmil Dann veröffentliche es doch einfach privat statt offiziell über die Hochschule ...
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#1558145 - 07.09.24 16:52
Re: Erfahrung mit ovalem Kettenblatt?
[Re: Rolly54]
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Ich habe von 1990 bis 1994 in einem Fahrradgeschäft gearbeitet. Damals war eine spezielle Art von ovalen Kettenblättern weit verbreitet, die sich "Biopace" nannte. Wurde hier eh schon beschrieben.
Bei der hinteren Schaltkasette waren auf jeden Ritzel so "Steighilfen" fürs schalten, das hieß "Hyperglide". Damals war die Kombi von Biopace und Hyperglide das Modernste, was man bekommen konnte. Und es hieß, dass man mit der Kombi viel Kraft (ohne Prozentangaben) spart, weil das Biopace den oberen Todpunkt beim treten abschwächt und durch Hyperglide geht nicht so viel Tretkraft durch das Schalten verloren.
Keine Ahnung warum das später wieder aufgegeben wurde. Die Räder ließen sich wirklich gut fahren. Hyperglide hat sich nach meiner Erinnerung noch eine Zetlang gehalten, während Biopace Kettenblätter nach einigen Jahren wieder out waren.
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Geändert von Bettinako (07.09.24 16:59) |
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