Hallo


habe den Eindruck, dass die neuen LP sich sehr verändert haben: alles ist bunter unübersichtlicher und weniger auf den spontanen, unabhängigen Budgetreisestil ausgerichtet. Finde ich v.a. bei ÖV,den Stadtplänen (früher genial) und den Unterkünften auffallend. Früher hatten die Kapitel zu Orten eine klare, nüchterne Struktur, heute scheint der Bilder/Blahblah-Anteil höher.

Gibt es Alternativen?

- RoughGuide?
- GuideRoutard?

Was empfehlt ihr für kompakte, reisepraktische Infos auf PAPIER?

Ich fand früher die lonely-planets-Reihe auch klasse. Und habe gerade mal gezählt, es sind acht. Allerdings sind alle sehr alt (von 2001 für Pakistan als pdf bis Rumänien ca. 15 jahre alt).
Je nach Reiseland hatte ich andere Reiseführer diverser Verlage gekauft (auch ohne diese klasse Innenstadtkarten), denn sie waren aktueller oder von LP gibt es keine.

Soll heißen: Bei Amazon schauen für welches Land es aktuelle Reiseführer gibt, in Sprachen die du beherrschst.
Da wir in Länder/Gegenden reisen, die übliche Reiseführer nicht enthalten: Ich erstelle mir inzwischen lieber selber Word-Dokumente zusammen und nehme dann ein kleines Notebook oder Tablet mit. Ob das für dich auch machbar ist, weiß ich natürlich nicht.

Für Europa nutze ich Michael Müller oder Reise Know How. Für Frankreich(französische Alpen) habe ich mir auch mal den englischen Michelin Führer geholt.

In großem Buchladen etwas blättern finde ich tatsächlich noch besser.

Fragst du jetzt explizit nach Reiseführer für den Low Budget Reisenden?

Bernd

Bevor ich Lonely Planet kannte, habe ich die Reiseführer von Velbinger (Irland, Finnland) benutzt. Deutsches Produkt, Herangehensweise grob ähnlich wie Lonely Planet, die Auswahl an Gegenden und Ländern ist jedoch überschaubar.

Gruß
Thoralf

Das sind auch meine Hauptreiseführer, mit denen ich grundsätzlich sehr zufrieden bin - ich bewege mich aber auch hauptsächlich in Westeuropa. Wie es bei denen mit exotischeren Regionen aussieht, kann ich nicht beurteilen.

Auf Radreise kommen die heute nicht mehr mit, früher machte ich das. Jetzt nutze ich sie "nur" zur Vorbereitung, da ich mein Gepäck sehr eingeschränkt habe. Ich hatte mal einen von ReiseKnowHow für meinen tolino, damit bin ich aber überhaupt nicht zurechtgekommen. Unterwegs ist inzwischen alles online, inzwischen auch ChatGPT.

kommt trotzdem noch mit, egal wie leicht ich unterwegs bin Ist quasi dann auch abends im Zelt meine Leselektüre und Vorbereitung für den nächsten Tag...

Tendenziell schon, denn das passt am Besten zu meinem Reisestil.
Auch wenn mein Budget nicht grundsätzlich streng begrenzt ist - was ich für meine Radreisen nicht brauche, ist ein Reiseführer, der mir viele nette Geschichten erzählt und mir v.a. Vorschläge für tolle Ausflüge von einem festen Standort macht. Lieber praktische Infos, wie ich durchs Land komme und wo ich gewisse Resourcen finde ...

LP übertreibt es manchmal mit im Text eingestreuten Anekdoten ihrer Autoren, wobei ich finde, dass das in den alten Ausgaben (d.h. in den 1970er und 1980er Jahre, da hießen diese Bücher...on a Shoestring oder auch ...a travel survival kit) häufiger vorkam als heute. Ich habe das aber nie als negativ empfunden, vielmehr hat es den Text mitunter aufgelockert. Wenn du eine Alternative zu LP suchst, empfehle ich, wie von dir im Eingangsposting erwähnt, die Rough Guides sowie die Bradt Travel Guides aus England. Aber auch diese Reiseführer kommen nicht ohne Ausflugtipps und Beschreibungen von touristischen Sehenswürdigkeiten aus.

Bernd

Ah, ok.

Werde ich mir merken:

- Bradt
- RoughGuide

Bei der nächsten exotischeren Reise nehme ich son Teil mit! Vielen Dank! Danke auch für alle anderen Tips!

Ich finde, dass lässt sich pauschal nicht beantworten, weil die Wahl des passendes Buches stark vom Reiseziel abhängt. Wenn ich mir da unsicher bin gehe ich gerne in den Reisebuchladen (auf für Papierkarten) und schau, was mir zusagt. Da stehen dann auch Ausgaben, mit denen ich gar nicht gerechnet habe, die aber inspierierend sein können.
Einen solchen hats vielleicht ja auch bei Dir im Eck.

Gruß

Nat

überlegt doch mal, ich welcher Situation sich Verlagen von Papier Bücher/Ratgeber wie LP und Co befinden!
Das Internet und iB Plattformen wir TripAdvisor, Booking, Google-map usw haben denen ein grossteil des Kundenstamm vernichtet.
Es kauft sich heute doch nur noch ein Bruchteil der Reisenden ein solches Buch um eine Reise zu planen oder unterwegs spontan umplanen zu können.

Klar, dass die sich verändern müssen, wahrscheinlich sind die in Panik weil sie sich (leider zu recht) auf einem sinkenden Schiff vermuten.
Die werden bunter, schreierischer und vor allem versuchen sie mit weniger Leuten und Aufwand das selbe an zu bieten.
Kauft euch schnell solche Bücher, die werden bald wertvoll, genau wie die letzten Telefonbücher, Kursfahrpläne usw.

Wieviele Reisebuchläden gibt es heute den noch…

Und was bitte ist heute eine exotische Reise???

Hatte ich völlig vergessen - Trescher Verlag. Nutze ich sehr gern.

https://www.trescher-verlag.de/reisefuehrer/

Gruß
Thoralf

Baedecker - ist mir in letzter Zeit in den Buchhandlungen nicht mehr aufgefallen, aber offensichtlich gibt es diese Reiseführer noch!

Bernd

Ah ok, kannte ich noch nicht, schau ich mir mal an.

Kannte ich auch nicht – da ist auch für mich was dabei. Schaue ich mir auch mal an

Das ist wohl eine gewisse Notwendigkeit, sich von Webangeboten und den digitalen Infos abzugrenzen - mehr Hintergrundinfos, mehr schöne Bilder usw., der Leser muss ja irgendwie ins Buch gezogen werden und es muss schon am Büchertisch auffallen. Meine Favoriten waren auch Reise-Knowhow, Müller und Trescher - alles schon genannt. Am meisten habe ich Reise-Knowhow verfolgt, die wurden auch immer ausführlicher und umfangreicher, war eigentlich nach meinem Geschmack. Allerdings nicht penetrant bunter o.ä. Bilder sind für mich nicht so essentiell, gelegentlich habe ich auch mal einen Bildband gekauft für eine konkrete Region, ferner habe ich auch lange Zeit Messematerial aus der Branche gesammelt - auch nicht sehr kompakt.

Mit kompakten Essentials wie von Michelin und Polyglott konnte ich nie was anfangen. Übernachtungen spielten eigentlich nie eine Rolle, selbst zu Hotelzeiten habe ich immer vor Ort spontan gesucht, vornotiert war höchst selten und dann eher wegen des Restaurants, generell Gastrotipps habe ich mitgenommen. (Ich entsinne mich mal eines Hotels in den Monti Sibillini mit empfohlenen Wildspezialitäten - da bot sich an, auch zu übernachten, da auch die Zimmer im Budgetrahmen lagen.) Ortpläne waren auch seltener wichtig als man denken könnte, weil ich für größere Orte auch solche oft schon auf den mitgeführten Landkarten hatte/habe oder was von der Touristinfo bekam.