Und schon gibt es den zweiten Bericht einer weiteren schönen Tour in Frankreich!
Im Mai startete dann schon meine zweite Reise in diesem Jahr nach Frankreich. Trotz des durchwachsenen Wetters hatte mir die Apriltour im Morvan mit Paul so gut gefallen, dass ich meine Frau überreden konnten dort wieder hinzufahren.
Diesmal fuhren wir mit dem Auto und den Fahrrädern hinten drauf gen Frankreich los.
In Pont-à-Mousson an der Mosel machten wir einen Zwischenstopp und übernachteten in der Abbaye des Prémontrés, einem Kloster aus dem 18. Jh., das heute als Hotel und Veranstaltungszentrum genutzt wird.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter ins Burgund, wo wir uns für drei Tage auf einem ehemaligen Bauernhof in Saint-Maurice-lès-Couches eine kleine Wohnung gemietet hatten.
Der Hof wird inzwischen von einem holländischen Paar bewohnt, das alte 2CV´s und andere Autos und Motorräder sowie allen möglichen anderen alten Kram sammelt.
Am ersten Abend machten wir mit den Rädern noch eine kurze Erkundungsfahrt hinüber nach Couches.
Für den nächsten Tag hatte ich einen Rundkurs an der Côte d'Or geplant.
Bei allerfeinstem Radlwetter fuhren wir erst einmal ins schöne Örtchen Nolay für den ersten Caféstopp und um ein paar Leckereien einzukaufen.
Anschließend führte und das Tal der Cozanne zum Ende der Welt mit seinem beeindruckenden Wasserfall.
Den nächsten Stopp machten wir am Château Philippe le Hardi oberhalb von Santenay, wo ich eine kleine Weinprobe machte.
Auf dem Heimweg kehrten wir noch auf einen Drink in Couches ein.
Das war eine herrliche Tour durch liebliche Landschaft und schöne Dörfer.
Am Tag darauf machten wir eine kurze Tour zu zwei Flohmärkten in der Umgegend, die uns von unseren Gastgebern empfohlen worden waren. Zunächst ging es auf den Flohmarkt nach Saint Èmiland...
...und anschließend hinüber nach St. Gervais, wo der kleine Flohmarkt rund um die 800 Jahre alte frühgotische Dorfkirche aufgebaut war. Ein sehr idyllischer Ort.
Außer zwei Gläsern Marmelade haben wir allerdings nichts gekauft. Ein leckeres Merguez-Sandwich gab es aber auch.
Insgesamt war es wieder eine sehr schöne Runde durch die sonntäglich verpennte Landschaft am Rande des Morvan.
13.05.2024, Etappe 01 von St. Maurice-lès-Couches nach Autun, ca. 57 km
Unser Auto durften wir für die nächste Woche auf dem Grundstück unserer Unterkunft stehen lassen. So konnte nun unsere (meine zweite) Morvanrunde starten.
In der Nacht hatte es geregnet, aber am Morgen war es trocken und das blieb auch den ganzen Tag so. Noch einmal querten wir den malerischen Ort Nolay, wo es einen Café au lait gab und wir uns für den Tag versorgten.
Nun ging es auf der alten Bahntrasse raus aus der Weingegend der Côte Couchoise hinein ins verträumte Morvan.
In Sully machten wir Halt und besichtigen den Park des gleichnamigen Chateau. Ein empfehlenswerter Stopp für ein Picknick im Park!
Weiter ging es auf der alten Bahntrasse mit leichtem Rückenwind durch das Idyll des Morvan dem Etappenziel Autun entgegen.
Auf dem Weg in die Stadt hinein kamen wir am beeindruckenden Römischen Amphitheater vorbei und kurz darauf konnten wir unsere sehr schöne Wohnung im Stadtzentrum beziehen.
14.05.2024, Ruhetag in Autun
Wegen des angekündigten Regenwetters hatte wir die tolle Wohnung direkt für zwei Tage gemietet und verbrachten einen geruhsamen Tag in Autun.
Mittags kehrten wir bei einem einfachen aber leckeren Italiener ein.
Den Rest des Tages verbrachten wir mehr oder weniger auf dem Sofa unserer schicken Wohnung.
15.05.2024, Etappe 02 von Autun nach Brassy, ca. 63 km
Bei meiner Morvantour im April sind wir ab Autun eine andere Route gefahren, um die Höhenlagen zu vermeiden. Jetzt im Mai konnten wir nun die damals geplante Route mitten durchs Morvan fahren. Schneien sollte es jetzt nicht mehr. Zu Beginn der heutigen Etappe schien dann sogar manchmal die Sonne und es war herrlich durch die schöne Mittelgebirgslandschaft zu fahren.
Beim Erklimmen des Col de la Croix de Chèvre erwischte uns dann der Regen.
Einen zweiten Guss ließen wir geschützt unter einem Kirchenvordach an uns vorüberziehen.
Die Versorgungslage unterwegs war mal wieder bescheiden. Kurz vor dem Etappenziel gab es bei einer Forellenzucht noch Kaffee, Cola und Eis.
Untergekommen sind wir wieder in einem schicken sehr komfortablen Häuschen auf dem Land. In der Nähe von Brassy. Zum Glück konnten wir uns in Brassy noch mit dem nötigsten eindecken. Einen Pizzaservice gibt es hier in der Pampa wohl nicht.
16.05.2024, Etappe 03 von Brassy nach Avallon, ca. 41 km
Weiter ging es heute durch den Naturpark Morvan. Dass es hier so grün ist, hat natürlich einen Grund. Es regnet hier mehr als anderswo. So haben wir die Route umgeplant und fuhren nicht über Vezelay sondern direkt nach Avallon.
Aber wir hatten Glück heute, außer ein paar Tropfen blieb es trocken für uns. Öfters fuhren wir über regennasse Straßen, wo es kurz zuvor noch geregnet hatte. Die Landschaft war wieder wunderschön und die ein oder andere hübsche Kirche lag am Wegesrand.
Ab Pontaubert ging es die letzten Kilometer das enge Tal der Cousin hinauf nach Avallon, was wir am frühen Nachmittag erreichten.
Am Abend kehrten wir in das Restaurant Cuisine Angeline ein, was nicht ganz halten konnte, was das sehr schöne Ambiente versprach.
Bei wundervoller Abendsonne machten wir noch einen Stadtrundgang durch das malerische Avallon.
17.05.2024, Etappe 04 von Avallon nach Vezelay und zurück, ca. 47 km
Auf der Fahrt nach Avallon hatten wir gestern unterwegs in der Ferne die auf der Höhe gelegene imposante Kirche von Vezelay gesehen und uns war klar, dass wir da doch noch hin müssen.
So hatten wir das Appartement in Avallon direkt für zwei Tage gebucht und machten heute eine Tour nach Vezelay und zurück.
Bei endlich mal wunderschönem Wetter wurde es eine richtig tolle Etappe mit vielen Sehenswürdigkeiten
In Vault-de-Lugny besichtigten wir die Église Saint Germain d'Auxerre, eine hallenartige gotische Kirche.
In Asquins gab es dann mit der Église Saint Jaques das erste Weltkulturerbe des Tages. Hier mussten wir eine alte Frau anrufen, die dann kurz später mit dem Schlüssel kam und wir von ihr eine kleine Privatführung erhielten. Hier liegen, wie in Santiago de Compostella Reliquien des St. Jacques und von hier starteten die Pilger dort hin.
Anschließend fuhren wir steil hinauf nach Vezelay. Zur Stärkung gab es für mich erst mal einen Croque Madame bevor wir weiter hoch zur Kathedrale fuhren.
Die Kathedrale ist eine sehr große langgestreckte romanische Kirche mit gotischem Umgangschor. Hier soll das Grab von Maria Magdalena sein und es gibt einen Reliquienschrein in der Krypta von ihr. Am tollsten ist aber eigentlich der sagenhafte Ausblick in die Landschaft von dort oben.
Auf dem halben Weg ins Tal besichtigten wir noch die Kapelle de la Cordelle, die zum ersten Franziskanerkloster in Frankreich gehört. Also auch ziemlich alt.
Tief beeindruckt von so viel alten christlichen Kulturschätzen fuhren wir zurück nach Avallon.
Am Abend konnten wir draußen im Restaurant L´Horologe sitzen. Die Atmosphäre war wunderbar, dass Essen aber wieder durchschnittlich. Gutes Bier gab es allerdings.
Anschließend machten wir wieder einen sonnigen Abendspaziergang durch die Stadt.
18.05.2024, Etappe 05 von Avallon nach Venarey-les-Laumes, ca. 63 km
Nach ein paar Einkäufen auf dem schönen Markt und Einkehr ins Café...
...starteten wir mit einer Abfahrt aus Avallon hinaus und hinab ins Tal der Cousin welchem wir wenige Kilometer flussaufwärts folgten bevor es wieder steil hinauf aus dem Tal herausging.
Die heutige Strecke führte uns aus dem Morvan ins Auxois. Die Landschaft war nicht mehr ganz so idyllisch, was aber vielleicht auch am trüben Wetter lag. Um uns herum sah man einige schwere Regenschauer, wir haben aber nur ein bisschen davon abbekommen.
Semur-en-Axois war dann der Höhepunkt der Etappe. Wieder eine sehr schöne alte Stadt mit bemerkenswerter gotischen Kirche. All zu lang hielten wir uns dort aber nicht auf, um dem für später angekündigten stärkeren Regen zu entkommen.
Ein kleines Stück fuhren wir am Canal de Bourgogne entlang bevor wir zum Bahnhof Les Laumes-Alésia abbogen. Dort nahmen wir dann den Zug nach Dijon.
Nun war ich schon das dritte mal in den letzten Wochen in Dijon. Diesmal hatte ich einen Tisch im Sublime reserviert. Dies auch eine Empfehlung von Michelin. Das sah alles nicht nur sehr gut aus, sondern war auch richtig gut!
Nach diesem tollen Restauranterlebnis schlenderten wir noch durch die Stadt und stellten fest, dass lange Nacht der Museen oder so was in der Art in Dijon war. Und so konnten wir noch ins Musee des Beaux-Arts gehen. Es war daher aber viel voller, als bei meinem letzten Besuch.
Glücklich und zufrieden fielen wir danach in die Betten.
19.05.2024, Etappe 06 von Dijon nach Blingy-sur-Ouche, ca. 54 km
Am Sonntagmorgen streiften wir noch ein wenig durch die Stadt und versorgten uns mit feinem Käse und Schinken.
Die heutige Route führte den größten Teil der Etappe am Canal de Bourgogne entlang. Dieser verläuft hier im Tal der Ouche. So war wieder sehr entspanntes Kanalradeln angesagt.
Zwischendurch gab es Fritten und Bier (für mich). Unterwegs sahen wir eine Smaragdeidechse und einen Neuntöter, wie wir später recherchierten.
Hinter Le Pont D´Ouche zweigt der Kanal ab und wir fuhren nun etwas steiler weiter das Tal der Ouche hinauf zu unserem Etappenziel in Bligny.
Teil 2 folgt gleich...