Hallo Leute,

ich möchte im nächsten Jahr nach Bolivien. Da La Paz auf einer mittleren Höhe von 3600 m liegt, habe ich mir überlegt, ob es überhaupt ratsam ist, direkt nach La Paz zu fliegen, zwecks Risiko Höhenkrankheit.
Immerhin würde ich mit dem Flieger in kurzer Zeit von ca. 500 m auf 3600 m aufsteigen.
Ist schon jemand von euch direkt von Deutschland nach La Paz geflogen, wenn ja, welche Erfahrungen habt ihr gemacht?!

Schöne Grüße und kommt gut ins neue Jahr.

Sebastian

Der Druck in der Kabine wird etwa auf dem Niveau von 2500 Metern gehalten.
Du bist also fast 11 Stunden in 2500 Metern und beim Aussteigen musst du dich nur auf einen etwa 1000 Höhenmeter niedrigeren Druck anpassen.

Mfg Günter

Vielen Dank für die Info!

Gruß

Sebastian

Also die Frage ist durchaus nicht unberechtigt. Ich bin seinerzeit vom brasilianischen Tiefland in mehreren Etappen nach La Paz aufgesteigen und habe keine Probleme gehabt. Als ich in La Paz im Hotel war, gab es aber eine ganze Reihe von Reisenden, die ein oder zwei Tage mit heftigen Kopfschmerzen im Bett zugebracht haben. Sie alle waren direkt nach La Paz geflogen. Der Flughafen (El Alto) liegt übrigens auf dem Altiplano, das ca. 4000 Meter hoch ist. Man witzelt, es sei der einzige Flughafen der Welt, bei dem die Flugzeuge steigen müssten, um zu landen.
Ich habe Jahre später eine Stewardess kennengelernt, die mit ihrer Gesellschaft (Avianca) regelmäßig La Paz anflog und mir sagte, dass man immer hinter einem Vorhang eine Sauerstoffflasche mit Maske bereit halte. Man lächele gewissermaßen zum Abschied mit einem Griff an der Maske. Im Augenblick der Öffnung der Türen, fielen regelmäßig ein paar Passagiere um.
Das alles ist eine Frage der Konstitution, aber nicht nur. Es trifft gut Trainierte und weniger gut Trainierte.
Wenn es Dir möglich ist, wäre ein langsamer Aufstieg sinnvoller.
Gruß
Michael

Ich bin vor ein paar Jahren direkt von Spanien nach La Paz geflogen. Zwar leidete ich nicht unter Höhenkrankheit, war aber die ersten Tage sehr schlapp. Treppensteigen war antrengend. Ich war damals nicht mit dem Fahrrad unterwegs, wäre ich es aber gewesen, wären mindestens zwei Tage verstrichen, bevor ich richtig hätte loslegen könen.

Übrigens gibt es auch am Flughafen so eine Art Sauerstoffkammer für Neuankömmlinge...

Viel Spass in Bolivien

Peter

@bvnizo

Ein medizinischer Spaß ist die Höhe von La Paz nicht, deinen Anfrage im Radforum interpretiere ich als Vorstufe zu einem Radurlaub/Trekking auf dem Altiplano oder im Inkagebiet.

Die Resie nach Südamerika ist teuer und weit, mit Umstand verbunden, daher OPTIMIEREN und vorbereiten.

Tipp sofern dein Urlaub es erlaubt: Vorher bis 1 Tag vor dem Abflug in den Alpen und besonders hochgelegender Region Hütten/Zelttour über 6 - 8 Tage unternehmen, sich der Höhe wenigstens teilanpasassen.

Es gibt immernoch hochgelgende, h > 2500m, Hütten die NICHT mit Hubschrauber oder Seilbahn versorgt werden, wo man Hilfe durch Trägerdienst für die letzten 500Höhenmeter gerne annimmt.

Moin Sebastian,

kurz gesagt: Für Flüge in solche Höhen gibt es keine pauschalen Erfahrungen. Man kann es also nicht planen (von der Aufstiegsgeschwindgkeit mal abgesehen).
Wie es bei dir selbst aussieht, wirst du erst sehen, wenn es soweit ist. Viele Menschen haben, außer den von Michael genannten Konditionsproblemchen, kaum Probleme. Dem gegenüber gibt es z.B. Radreisende, die auf Ihrer Weltreise Bolivien umfahren mussten, da sie die Höhenluft nicht verkraftet haben.

Grüsse
Sascha

Wie Sasa schon richtig geschrieben hat, gibt es keine pauschalen Erfahrungen, doch ein paar Bergsteigerweisheiten kann ich dazu beisteuern.

• Höhenkrank kann jeder ab einer Höhe von etwa 2500 Meter werden
  
• Ob Jung oder Alt, durchtrainiert oder nicht, Mann oder Frau egal - treffen kanns jeden
  
• Die Wahrscheinlichkeit krank zu werden sinkt, je langsamer man sich an die Höhe anpaßt
  
• Wenn's dich bisher in der Höhe nicht erwischt hat, hast du gute Chancen, dass es dich wieder nicht erwischen wird
  
• Versuche immer 500 Höhenmeter niedrieger zu schlafen, als du am Tag hoch warst
  
• Wenn es dich erwischt - sofort absteigen (1000 Höhenmeter und mehr!)
  
• Ein Besuch beim Arzt vorher ist bestimmt nicht die schlechteste Wahl
  

Und eines noch einmal zum Schluß und in aller Deutlichkeit - Höhenkrankheit ist richtig gefährlich (=lebensbedrohlich) wenn man nicht schnell absteigt
Gruß,
Klaus

Hallo,

ich hatte seinerzeit auch Bedenken, da ich schonmal Probleme hatte mit dem Aufstieg von 3300m auf ca 4300m, und der Flughafen liegt ja immerhin auf 4100. Bin nach der Ankunft so schnell wie möglich "runter" in die Innenstadt auf 3600m und bis auf leichte Kopfschmerzen die ersten 2 Tage wars dann nicht weiter schlimm.

Übrigens stimmt es nicht, daß in Flugzeugen ca "2500m Höhe" herrschen. Hatte den Höhenmesser schon mehrmals dabei, und meistens waren es so um 2000m, einmal (Iljuschin 96) sogar nur 1500m, vielleicht sind die Russenkisten stabiler.

Dirk

Hallo Radfreunde,

vielen Dank für die Infos. Ich habe jetzt auch eine Lösung gefunden. Ich habe mich nach einem Flug nach Santa Cruz in Bolivien umgeschaut und auch schon ein Angebot vorliegen, dass ich höchstwahrscheinlich nehmen werde. Der große Vorteil hier: Santa Cruz liegt weit unter 1000 m Höhe und so kann ich in aller Seelenruhe aufs Altiplano hochkurpeln und mich an die Höhe gewöhnen.

Sebastian

Hallo
Ich war zweimal in Bolivien, einmal mit dem Rad und da bin ich inerhalb von 3 Tagen von sucre auf 4000 meter in Potosi aufgestiegen, man kommt zwar auser Atem geht aber.
Beim zweiten mal bin ich nach La paz geflogen der Flugplatz liegt auf 4100 meter hoehe, ist aber fuer normaltrainierte personen kein Problem man muss sich aber scho 2-3 Tage zeit nehmen um sich zu akklimatisieren.